Biografie Ramses III.


Bauten in Karnak


Grab Ramses III. KV 11

(Quellen und Literatur-Angaben am Ende dieser Seite - nummerierte Verweise im Text)

PM = Porter & Moss, Topographical Bibliography of Ancient Hieroglyphic Text, Reliefs and paintings 1927-1952)

Bilder oben: links Joan Ann Lansberry (siehe unten) - rechts: Roland Unger, Wikipedia,  CC BY-SA.3.0 (siehe unten)

Ramses III. entfaltete während seiner über 30 jährigen Herrschaft trotz mancher inneren Schwierigkeiten eine ganz erstaunliche Bautätigkeit. Anscheinend wollte er sein großes Vorbild „Ramses II.“ in dieser Hinsicht noch übertreffen.

Seine Bauten verteilen sich über das ganze Land - wo nicht neugebaut wurde, ließ er ältere Bauten renovieren oder zumindest an noch freien Stellen seinen Namen anbringen, wenn er nicht, wie es des Öfteren geschah, einfach seinen Namen über den von älteren Königen einmeißeln ließ und somit das betreffende Bauwerk für sich annektierte.

Durch den Großen Papyrus Harris I. sind wir über die gewaltigen Opferstiftungen informiert die Ramses III. im Laufe der Jahre den Tempeln des Landes je nach Wichtigkeit der einzelnen Gottheiten zukommen ließ.

Zeugnisse seiner umfangreichen Bautätigkeit haben sich insbesondere in Karnak und Luxor (siehe EXTRA-Seiten: Stationstempel und Bauten in Karnak), Abydos, Athribis, Heliopolis und Medinet Habu, wo er sein "Haus der Millionen Jahre" errichten ließ, erhalten, aber auch in Memphis und anderen Orten des Landes. Auf dieser Seite "Bauten Allgemein" soll versucht werden, eine möglichst vollständige Auflistung aller seiner Bauten im gesamten Land Ägypten - vom Delta bis zu den südlichen Grenzen des ägyptischen Einflussgebietes aufzulisten.

Tanis:

Für Ramses III. sind in Tanis, dem heutigen San el-Hagar (auf ägyptisch: Zaanet) einige Stelenfragmente vom heiligen See aus dem 22. Regierungsjahr belegt, die sehr schlecht erhalten sind (evtl. wohl verschleppt ?).

Pi–Ramesse / Qantir :

Archäologisch zeugen einige Steinblöcke mit dem Namen von Ramses III. von seinen Bauaktivitäten in Pi-Ramesse, die jedoch der derzeitigen Beleglage zufolge einen eher geringen Umfang besessen haben dürfte. Pi-Ramesse (arabisch: Qantir / altägyptisch Per-Ra-Mes(i)-su-meri-Amun-pa-ka-aa-en-pa-Ra-Hor-achti) war die unter König Ramses II. um 1278 v. Chr. erbaute neue Hauptstadt des ägyptischen Reiches und lag im östlichen Niltal, etwa 1 km westlich der alten Hyksos-Hauptstadt Avaris.

Ramses III. änderte während seiner Regierungszeit den Namen derResidenzstadt von "Haus des Ramses II." in "Haus des Ramses III., Herrscher von Iunu, groß an Siege" (pr-Ra-msj-sw-Ho3-Jmnw-a3-nxtw) um (2). 

Der Papyrus Anastasi II. verweist auf die Zeit unter Ramses III.:

"Seine Majestät (Ramses III.) hat sich ein Schloss gebaut, "Groß an Siegen" ist sein Name. Es liegt zwischen Retjenu und Tameri, voll von Nahrung und Speise. Es ist gemacht nach der Art des Iunu von Month und seine Dauer ist wie die von Hut-ka-Ptah. Die Sonne geht auf in seinen beiden Lichtbergen, sie geht unter in seinem Inneren. Alle  Leute verlassen ihre Städte und siedeln sich in seinem Bezirk an. Sein Westen ist ein Tempel des Amun, sein Süden ein Tempel des Seth. Astarte befindet sich in seinem Osten und Uto in seinem Norden. Das Schloss, das darin liegt, das ist wie die beiden Lichtberge des Himmels. Ramses II. ist in ihm als Gott, "Month in den beiden Ländern" als Berichterstatter, "Sonne, der Herrscher" als Wesir, der Ägypten freundlich gesinnt ist. "Geliebt von Atum" als Fürst und das ganze Land steigt hinab zu seinem Wohnsitz".

Quelle: Papyrus Anastasi / dt. Wikipedia Pi-Ramesse / Anmerk. 4 u. 5)

In Pi-Ramesse wurde während der Regierungszeit von Ramses III. ein Jubiläumsfest abgehalten, das von Götterbarken aus ganz Ägypten besucht wurde. Der Papyrus Harris berichtet über Bauarbeiten Ramses III. in Pi-Ramesse.

R3/Gebet 001:           pHarris 60.2 – 60.5

„ …….. Ich machte die große rApr, vergrößert im Tun, im pr des Seth des (Ramses, geliebt von Amun)|, Leben, Heil, Gesundheit, gebaut, geglättet, die (In -) Schriften sind eingemeißelt, mit Htr–Türeinfassungen aus Stein, Türen aus Zedernholz. „pr des (Ramses, geliebt von Amun)|, Leben, Heil, Gesundheit, im pr des Seth“ nennt man als seinen Namen ewiglich 

Quelle: Bauten, Stiften, Weihen, Silke Grallert, Ägyptische Bau- u. Restaurierungs-Inschriften, Berlin 2001, ADAIK/1-2

Das "Schloss" - oder der Ramses-Palast liegt wohl direkt unter dem modernen Qantir und ist mit dem ganzen Stadtzentrum nicht erschließbar. Gut dokumentiert sind aber durch Magnetmessungen der umfangreiche Haupttempel (der wohl etwa dem Tempel von Abydos glich), das planmäßig angelegte südwestliche Villenviertel am Nilarm und die wildgewachsenen Kleinhäuser-Siedlungen im Osten der Stadt, soweit diese Bereiche Ackerland sind (Quelle: Zitat Wikipedia /Piramesse)

Relieffragment aus einem Kiosk Königs Ramses III. aus Qantir
(Römer- und Pelizaeus-Museum Hildesheim (Inv.-Nr. PM 379)
 - ausgeliehen an Lokschuppenausstellung Rosenheim: Pharao - Leben im Alten Ägypten -

Das Relieffragment zeigt den König mit der Blauen Krone mit dem Uräus, Widdergehörn und Straußenfedern und einer Sonnenscheibe darauf. Vor dem König befindet sich eine dreiteilige Titulatur aus Horus- Thron- und Geburtsnamen sowie eine Segensformel. Der König hält wohl in seiner linken Hand ein was-Zepter, in der rechten ein heqa-Zepter und ein Flagellum. Hinter ihm befindet sich eine schlanke Säule, die mit Pflanzenmuster und Uräen verziert ist. Den oberen Abschluss des Blockes bildet ein Uräus-Fries.

Inschrift:
Horus, Starker Stier, mit großem Königstum, Herr der Beiden Länder, Reich an Maat, ein  Re, Geliebter des Amun, Herr der Kronen, Re ist es, der ihn erschaffen hat, Herrscher von Heliopolis,

Architekturfragment
Fundort: Qantir / Tell Horbeit
Material: Kalkstein
Höhe: 20,5cm, Breite 34,5cm;

Bild mit frdl. Genehmigung Peter Brueckner 2003/Ägyptologie-Forum Fotoalbum
- alle Rechte vorbehalten -

 

Tell Nabesha / Tell Nabasha oder Tell Farun / Tell Bedawi:
- altägyptisch: Imet -

In Tell Nabesha/(Nebesheh) - auch bekannt als Tell Farun, der altägyptischen Hauptstadt des 19. unterägyptischen Gaus, Imet (ca. 10 km südlich von Tanis im östlichen Nil-Delta) befand sich ein Tempel der Göttin Wadjet/Buto, aus der ramessidischen Zeit, der 1886 von Flinders Petrie für die Egypt Exploration Fund ausgegraben wurde. 

Die Sphinx vom Typ "Mähnensphingen" stammt mit ziemlicher Sicherheit aus stilistischen Gründen aus der Zeit König Amenemhet III. (12. Dynastie). Obwohl sie in Tempelbezirk von Tell Nabesha aufgefunden wurde - wo sie wohl vor dem Eingang eines der beiden hier vorhandenen Tempel stand, dürfte sie wohl aus Pi–Ramesse / Tanis stammen.

Den Spuren nach wurde die Sphinx, die sich heute im Museum von Boston MFA 88.747 befindet, mehrmals zum Zweck der Usurpation durch Beschriftung verändert. Eine Inschrift, die sich um den Sockel der Skulptur zieht, wurde zu irgendeinem Zeitpunkt so gut wie vollständig gelöscht, ob diese Inschrift schon bei der Entstehung des Werkes angebracht wurde oder erst zu einem späteren Zeitpunkt, ist uns nicht bekannt. Ursprünglich stand wohl nur auf der Brust und/oder zwischen den Pranken der Sphinx die königliche Titulatur und vermutlich der Thronname, bei dem es sich wahrscheinlich um den von Amenemhets III. gehandelt haben dürfte. Dieser wurde dann auf der Brust in "Herr der Beiden Länder (Woser-chau-re-setep-en-Re-meri-Amun)|", den Thronnamen König Sethnachtes, dem Vater König Ramses III. umgeändert. Auch auf der linken Schulter des Sphinx befinden sich zwei Kartuschen (ebenfalls über älteren völlig gelöschten Kartuschen), die einmal den Thronnamen „Herr der Beiden Länder (Woserchaure setepen–Re meri–Amun)| “, und den Geburtsnamen „Herr der Kronen (Sethnachte meri–Amun)|, des Königs nennen. Beide Kartuschen stehen jeweils auf dem Zeichen für Gold.

Merkwürdig ist, dass auf der rechten Schulter des Sphinx zwar die hier bereits vorhandenen beiden Kartuschen (wessen Name hier einst stand ist unbekannt, mit Sicherheit nicht der von Amenemhet III.) komplett gelöscht wurden und die Fläche für die neuen Kartuschen vorbereitet war, diese aber nicht ausgeführt wurden. Auf den Strähnen der Mähnensphinx–Perücke an deren Vorderseite, wurde jedoch nur in schwacher Gravur, links der Thronamen „Herr der Beiden Länder (Wosermaatre meri–Amun)|“ und rechts der Geburtsname „Herr der Kronen" (Ramses Heqa–Iunu)|“, Ramses III. angebracht.

Auch an den Hinterläufen des Sphinx befand sich einst ein Kartuschenpaar (an der linken Seite heute durch eine Beschädigung verloren). Auch diese waren sorgfältig gelöscht worden, eventuell um auch hier einen neuen Namen anzubringen.

Sphinx Amenemhet III. aus Tell Nabasha/Tempel der Wadjet 
Maße: 170cm x 45,8cm x 56cm
(Museum Boston of Fine Arts 88.747)

Bild:     Sphinx from Nebesheh 3.jpg
Autor:  Marcus Cyron, wikimedia commons, 21. 7. 2012
Lizenz: CC-BY 3.0

 

Sphinx Amenemhet III. aus Tell Nabasha/Tempel der Wadjet 
mit den Kartuschen Ramses III. auf der Vorderseite der Perücke
(Museum Boston of Fine Arts 88.747)

Auf der Brust der Königs-Sphinx (mittig) befindet sich der Thronname König Sethnachtes - der Vaters von Ramses III.: 
"Herr der Beiden Länder (Woser-chau-re-setep-en-Re-meri-Amun)|"

Photo: thanks to Joan Ann Lansberry 
all rights reserved
- Bild beschnitten von Nefershapiland - 

Auf den Strähnen der Königs-Sphinx auf der Vorderseite wurde jedoch nur in schwacher Gravur links der Thronname von Ramses III.: „Herr der Beiden Länder (Wosermaatre meri–Amun)|" und rechts der Geburtsname: "Herr der Kronen (Ramses Heqa–Iunu)|“, angebracht.

Sphinx Amenemhet III. aus Tell Nabasha/Tempel der Wadjet 
mit den Kartuschen Ramses III. auf der Vorderseite der Perücke
(Museum Boston of Fine Arts 88.747)

Photo: thanks to Joan Ann Lansberry- all rights reserved
- Bild beschnitten von Nefershapiland - 

 

Bubastis:

Auch in Bubastis ist Ramses III. bautenmäßig belegt. Es fand sich die Basis einer Statue des Königs.

Athribis:

Durch den pHarris ist eine Bautätigkeit Ramses III. in Athribis belegt:

pHarris I 59.8 – 60.1
„ …………. Ich machte zahlreiche wirksame Dinge in Athribis vor meinem Vater Horus-Chentiheri. Ich erneuerte die Mauer seines Hw.tnTr, bebaut und gemacht von neuem, geglättet und eingeritzt. Ich verdoppelte ihm die Gottesopfer als tägliche Opfer für sein geliebtes Antlitz am Morgen ……………….. “. (Quelle: Silke Grallert - (3) )

Tell el-Yahudiya / Leontopolis
-
altägyptisch: Nai-ta-hut -

Der Ort Tell el-Yahudiya (der Hügel der Juden) - altägyptisch Nai-ta-hut /griechisch: Leontopolis (Stadt der Löwen) - liegt nordöstlich von Heliopolis und bezieht seinen arabischen Namen wahrscheinlich von den Überresten einer Tempelstadt (erbaut im 2. Jahrhundert v. Chr.), die von einem im Exil lebenden jüdischen Priester namens Onias, der unter dem ptolemäischen König Ptolemäus IV. Philometer (180-145 v. Chr.) diente, erbaut wurde. Der Priester Onias ließ einen Tempel bauen, welcher dem in Jerusalem nachempfunden war (Joseph. Ant. Jud. XIII. 3 § 3; Hieronym. in Daniel ch. XI), Die hebräische Kolonie erhielt einen großen Zulauf von Flüchtlingen aus Judäa und blühte für mehr als drei Jahrhunderte.

Edouard Naville führte in der Zeit von 1886-1887 - ebenso William Matthew Flinders Petrie - Grabungen in Tell el-Yahudiya durch. Später - in den 50ziger Jahren des letzten Jahrhunderts grub auch Shehata Adam an dieser archäologischen Stätte. Dieser Ort ist von der II. Zwischenzeit bis in römischer Zeit durchgängig besiedelt gewesen. Eine große Umfassungsmauer (515 x 490 m) mit einer Mauerstärke von 60 m und einer Höhe von mind. 11 Metern,  die wohl auf das Mittlere Reich oder die II. Zwischenzeit zurückgeht, wurde von W. M. Flinders Petrie ausgegraben. Der mit Sand gefüllte Innenraum (Hoher Sand) stellte wohl einen Urhügel dar, auf dem ein Tempel stand. Kolossalstatuen von Ramses II., die auf einen Tempel hindeuten, wurden im nordöstlichen Teil der Umfassung entdeckt.

In den Ruinen des Ortes el-Yahudiya wurde westlich des oben beschriebenen Ur-Hügels ein Palastkomplex aus der Zeit Ramses III. entdeckt, in dessen Ruinen sich Tausende von bunten Fayencekacheln fanden, die einst als Wandschmuck dienten. Außerdem fanden sich Reste eines Tempelbaus, ebenfalls aus der Zeit von Ramses III. 

Mehrere Stücke der Palastdekoration aus Fayence befinden sich heute im Museum Louvre und im Brooklynmuseum (Teile des Frieses mit Lotus und Traubendarstellungen.

Palastdekoration aus Fayence aus der Zeit Ramses III. 
Tell el-Yahoudiyah - heute im Louvre
Glasierte polychrome Fliesen

Kopf eines asiatischen Gefangenen

Bild:     Egypte louvre 120 asiatique.jpg
Autor:  Guillame Blanchard  Juli 2004
Lizenz: CC-BY-SA-1.0
Bild:  Egypte louvre 121 ennemi.jpg
Autor:  Guillame Blanchard Juli 2004
Lizenz: CC-BY-SA-1.0

 

Stuckfragment mit Fayence-Einlagen aus dem Palast Ramses III. in Tell el-Yahoudiyah
Rosenheim (Oberbayern) - Ausstellungszentrum Lokschuppen - Ausstellung "Pharao" (2017)
Bild:     LSR Pharao - Architekturschmuck 1.jpg
Autor:  Wolfgang Sauber, 25. 10. 17 - wikipedia
Lizenz:
CC-BY-SA-4.0

Fragmente von Steinblöcken aus Tell el-Yahudiya aus Alabaster befinden sich seit 1871 im Britischen Museum (Nr. 38277 / 38279 / 11753), wobei es sich evtl. um Teile eines Altars und einer runden Scheibe (seit 1876/1880 im Britischen Museum) handeln könnte (siehe: Egyptian Stelae Britisches  Museum/Bierbrie 1982).

Heliopolis:

Unter Ramses III. erfolgte in den Regierungsjahren 5 und 15 eine allgemeine Revision der Tempel Ägyptens. Dabei wird auch Heliopolis inspiziert und neu organisiert. In dem monumentalen Abschlußbericht auf einer Doppelstele aus dem Jahr 20 im Cour de la Cachette in Karnak, (Hof I.) legt der König Rechenschaft vor dem Gott Amun-Re über seine Bautätigkeit nach der Tempelrevision im ganzen Land ab, wobei er auch auf seine Arbeit in Heliopolis hingewiesen. Von den Darstellungen auf dieser Doppelstele sind nur noch Reste im oberen Bereich vorhanden (siehe - hier - )

Quelle: (S. Grallert - Bauen-Stiften-Weihen, 2001 546  R3/KS 001: 
     
"…….. Der König, Leben, Heil, Gesundheit, dein Sohn, reinigte Heliopolis für Atum, der den pr des Re – Harachte entstehen ließ unter seiner Leitung. Ich füllte seine Schatzhäuser, seine Scheunen. Ich ließ sie überlaufen mit zahlreichen Dingen, ich verdoppelte die Gottesopfer, die davor waren, ich gab einen Überschuss am jmnj.t –Opfer über Früheres hinaus. Ich gründete Heliopolis von Neuem. Ich verdoppelte ihre Hekatomben. Ich erleuchtete sie mit Denkmälern und zahlreichen Bäumen. Ich reinigte Heliopolis von allen seinem Abscheu. Ich verdoppelte die Gottesopfer für die Neunheit in Schenuqebeh im pr des Horus    

Auch ein Fragment eines Türpfostens von einem Gebäude wurde in Heliopolis gefunden (Fund Nr. 435, Kalkstein, Höhe 41 cm, Breite 309 cm ).

Dem pHarris 1.26.11-27.1 zufolge hat Ramses III. für den Tempel in Heliopolis eine Waage herstellen lassen, um mit ihr Tribute, die an das Schatzhaus im Haus des Atum geliefert werden sollen, abzuwiegen (5).

Memphis:

Eine Bautätigkeit von Ramses III. im Ptah-Bezirk von Memphis (heutiger Name: Mit-Rahina) ist durch einzelne Statuenfragmente sowie Inschriften bezeugt. Ein Tempel aus Granit wird im Papyrus Harris erwähnt, der mit Kalkstein verkleidet gewesen sein soll und Tore aus Gold besaß und dessen steinerne Pylone "bis in den Himmel wuchsen". Des weiteren werden im Papyrus Harris I. zwei Kultbauten Ramses III. mit dem Namen "Haus des Ramses" und "Gebäude des Ramses" aufgelistet, wobei allerdings unklar ist, wo sich die beiden Bauten genau befanden und welchem Zweck sie dienten (Quelle: - Julia Budka: Hut-ka-Ptah, S. 14 in dt. Wikipedia/Memphis).

Mit-Rahina (Memphis) - Fragmente des Pylon und Hypostyl Halle 
des großen Tempels von Ptah von Memphi
s

In Memphis wurde eine Inschrift von Ramses III. im Ptah-Tempel gefunden. Die Fundamente des aus Sandstein erbauten Gebäudes sind aus Granit und tragen die Titel von König Merenptah und Ramses III.
Bild: Der Bildinhaber Sebi hat dieses Bild bei Wikimedia commons (Dèdicace de Merenptah & Rameses III.jpg als gemeinfrei veröffentlicht (12. 12. 2006)

In Mit Rahina (Kom el–Qala) im Palast König Merenptah fand sich der untere Teil einer Stele Ramses III., datiert in sein 24. Regierungsjahr. Der Text spricht über die Weihung eine Königsstatue in den Tempel König Merenptahs vor Ort, heute im Museum Kairo.   

Eine weitere Stele Ramses III. fand sich vor dem Südpylon des Merenptah-Palastes. Der König wird vor den Barken dargestellt. Heute befindet sich diese Stele im Museum Kairo (JdE 45548).

*

In den 40ziger Jahren wurde in der Ostwüste bei Kairo, bei Alkmazah - gegenüber von Memphis - eine Statuengruppe Ramses III. mit einer unbekannten Göttin gefunden. Der Fundort liegt etwa 10 km östlich der Zitadelle von Kairo und etwas weiter südlich der Ruinen von Heliopolis. Von hier aus führt ein alter Weg von Abhängen des Gabal el-Chaschab her aus der Gegend des "Versteinerten Waldes" nach Norden. Die Statuengruppe wurde hier von einem Schatzsucher 2 m unterhalb des Bodenniveaus aufrecht stehend entdeckt - daneben fand man die Reste es Sockels aus dunkelrotem Quarzit.

Die Statuengruppe befindet sich in einem sehr schlechtem Zustand. Von der Göttin/oder evtl. auch der Gemahlin neben dem König fehlt der ganze Oberkörper, von dem König das Gesicht sowie Teile des rechten Armes mit der Hüfte. Durch die schweren Beschädigungen (wohl in christlicher Zeit mit schweren Hammerschlägen zugefügt) ist die Identität der weiblichen Figur nicht mehr festzustellen. Es könnte sich um Isis in ihrer Erscheinung als Hathor oder Selkis gehandelt haben, von der auch in den Sprüchen der Inschrift auf der Statuengruppe die Rede ist (Textquelle nach: Nach Artemis-Verlag „Zauberei und Jenseitsglauben im Alten Ägypten“). Einige Abschnitte dieser Inschrift sind in das sog. "Apophisbuch" übernommen worden, wie z. B. ein Spruch gegen Schlangen (8)-

Doppelstatue Ramses III. mit einer unbekannten Göttin
- mit einem Zauberspruch zum Schutz des Lebens -
heute im Museum Kairo JE 69771 aus der Ostwüste - gegenüber von Memphis

Da die linke Hand der Frau ausgesteckt auf ihrem linken Oberschenkel liegt und kein Attribut einer Göttin vorhanden ist, (wie das Anchzeichen), könnte man auch an eine Gemahlin des Königs denken; ihre rechte Hand legt sie von hinten an die rechte Schulter des Königs. Auf dem Sockel befindet sich die Kartusche von Ramses III.
Bild: aus Daressy, Statues de divinite's II., p. VIII.

Der König wird einwandfrei durch eine den Sockel umlaufende Schriftzeile identifiziert:„König von Ober– und Unterägypten, Herr der beiden Länder (Wosermaatre, geliebt von Amun)|, Sohn des Re (Ramses, Herrscher von On)|, mit Leben beschenkt wie Re “

Der König sitzt an der rechten Seite neben einer Göttin oder Frau (?) auf einem gemeinsamen Thron und hält in seiner Hand vor seiner Brust den Krummstab als Symbol seiner Würde. Er trägt das Nemeskopftuch mit Uräus an der Stirn. Auf dem Kopf des Königs liegt ein Skarabäus, die Erscheinungsform des Sonnengottes; das ihm innewohnende Fluidum geht dadurch in den König über und erfüllt ihn mit der Kraft, die zu der Bezeichnung des Königs geführt hat: „Er ist Cheper“.

Die Seitenflächen des Thrones und die ganze Rückwand der Statuengruppe sind bedeckt mit waagerechten Zeilen in hieroglyphischer Schrift, also in einer an Königsstatuen sonst nicht üblichen Anordnung. Es handelt sich dabei um Zaubersprüche die vor Bissen und Stichen von Schlangen und Skorpionen schützen sollen (8). (Siehe auch Göttinger Miszellen 33 (1979) S. 7-12)

Gebiet von Saqqara:

In dem Gebiet von Saqqara wurde ein in zwei Teile zerbrochener Türsturz gefunden, der evtl. aus Saqqara stammt. Der Türsturz wurde in moderner Zeit repariert und wieder zusammengefügt. Die Kanten und Teile der Oberfläche waren beschädigt. Es sind noch Spuren von brauner und roter Farbe auf den Federn der geflügelten Sonnenscheibe an der Spitze des Durchganges erhalten. Unterhalb der Sonnenscheibe mit Uräen (in Flachrelief geschnitzt) befinden sich zwei waagerechte Hieroglyphenzeilen mit Geburts und Thronname des Königs Ramses III. Der Türsturz ist 65,5cm hoch und 139,5 cm breit. Er befindet sich seit 1901im Britischen Museum London (EA1344).

Zeichnung eines Türsturzes aus der Zeit von Ramses III. aus Kalkstein
- Fundort unbekannt / evtl. Memphis oder Saqqara - 
seit 1901 im Britischen Museum EA1344

Inschrift: Wsr-mAat-ra-mr-Jmn Ra-mes-sw HkA Iwnw
User-Maat-Re, geliebt von Amun, Ramses, Herrscher von Heliopolis

Bild: Thanks to:2017 Trustees of the British Museum (1901,0608.4 - AN242003001)
Lizenz: CC BY-NC-SA 4.0

Außerdem wurden unter der Regierung von Ramses III. im Serapeum eine bzw. zwei Apisbestattungen durchgeführt, über die drei Stelen berichten. Einer der Apisstiere starb im 26. Jahr des Königs. Die Lebensdauer eines Stieres betrug im Durchschnitt ca. 18 Jahre. Während der Zeit von Ramses III. erfolgte die Bestattung der Apisstiere in den kleinen Grüften des Serapeums (6). 

  1. Apis Nr. 20.1 - Gruft 30. L (?) - Ramses III. ? - (7)
  2. Apis Nr. XV. - Gruft L - (7)

(siehe Auguste Mariette, Gaston Maspero: Le Sérapeum de Memphis, Band 1, Paris 1882)

Steinbruch von Tehna/Tihna el-Gebel:

10 km nördlich der modernen Stadt Minia befinden sich die Steinbrüche von Tehna auf einem Plateau südlich der angrenzenden antiken Stadt Akoris und werden im Westen durch den steilen Gebirgsabbruch zum Fruchtland begrenzt. Das moderne Dorf Tehna liegt etwas nördlich der antiken Stadtruine. Das Gebirgsplateau wird von zwei Hügeln in Norden und Süden begrenzt, wobei sich in beiden Hügeln sowohl Felsgräber als auch Steinbrüche befinden. Eine Steinbruchanlage verläuft um den gesamten südlichen Hügel in einer besonders verwitterten Schicht. Die Meißelspuren stammen aus dem Neuen Reich. 

Wenn man in südwestlicher Richtung das Plateau überquert und an dessen Ende die Anhöhe hinabsteigt, gelangt man zu einem recht breiten, nach Süden verlaufenden Weg, von dem aus man auf halber Felshöhe eine Felsstele aus der Zeit Ramses III. mit seinen Kartuschen erblickt (Habachi - 1974 beschreibt diese aus dem Felsstumpf herausgeschlagene Stele) (PM IV., 127ff).

Die Darstellungen auf einer nur grob geglätteten Felswand (3,9m x 3,9m) wurden anlässlich des Krönungsjubiläums König Ramses III. angebracht. Sie zeigen den nach links blickenden König vor dem krokodilköpfigen Gott Sobek-Re, Herr von Anascha, hinter ihm Amun-Re, Herr von Imen-maat-chent. Vor dem Kopf des Königs befinden sich seine Kartuschen mit seinem Thronnamen "User-maat-Re-meri-Amun (Reich an Maat, ein Re, Geliebter des Amun" und sein Geburtsname: Ramessu heqa-Junu (Ramses [Re ist es, der ihn geschaffen hat], Herrscher von Heliopolis. Sobek wird mit einer hohen Federkrone und der Sonnenscheibe dargestellt.

Etwa 9 m weiter südlich befindet sich noch eine weitere, 2,5 m hohe Kartusche von Ramses III (Quelle: wiki-voyage / Tihna el-Gebel)

Felsstele mit Relief Ramses 3 aus Tihna/Tehna

Große Kartusche Ramses III. in Tehna
- Höhe 2,5 m  - etwa 9 m südlich des Reliefs

Sobek-Re hält in seiner rechten Hand einen Krummdolch - in seiner linken Hand das Krönungsjubiläums-Symbol. Er spricht zu Ramses III.: "Ich gebe dir Stärke gegen deine Feinde, du bist in Frieden". Hinter dem König steht Amun-Re mit der Doppelfederkrone und legt seine rechte Hand auf die Schulter des Königs. Er spricht zu ihm: "Ich beschütze dich hinter ir in Leben und Herrschaft."(Quelle: Tihna el-Gebel, wiki voyage
Bild:    TihnaGebelSteleR3
Autor:  Roland Unger 12.03.2008 wikipedia
Lizenz: CC BY-SA.3.0
Bild:  TihnaGebelCartR3.jpg
Autor:  Roland Unger 12.03.2008 wikipedia
Lizenz: CC BY-SA.3.0

 

El Siririya (El Baben)
- Ostufer - 

Etwas weiter in recht kurzer Entfernung von Tihna befindet sich in der alten Steinbruchlandschaft von el-Baben (etwa 23 km nördlich der modernen Stadt Minia) ein vergleichbares Relief von Ramses III.  Die beiden "Tore" von El Baben überragen als eindrucksvolles Monument antiker Steinbruchaktivitäten die Reste eines heute fast vollständig abgetragenen Kalksteinplateaus. Auf einem tieferen Niveau dieses Steinbruchrestes befindet sich eine kleine Felskapelle aus der Zeit König Merenptahs. Etwas unterhalb auf der Westseite des Speos Merenptah befindet sich eine 3,60m hohe Stele Ramses III.

An ihrer westlichen Außenwand ist eine Stele König Ramses III. angebracht. Die Darstellung zeigt den König, gefolgt von Hathor und nimmt Bezug auf sein Krönungsjubiläum (Heb-sed-Fest) und unterstreicht somit die Bedeutung der hiesigen Steinbrüche für die Bauprojekte des Königs in Mittel- und Oberägypten, da es in El-Siririy<a keine weiteren Tempelbauten von ihm gibt. Andere Könige vor oder nach ihm haben sich nicht in vergleichbarer Weise verewigt (Quelle: wiki-voyage, Siririya)

Felsstele von Ramses III.
 - auf der Westseite des Merenptah-Speos in Es-Siririya -

Die Darstellung zeigt den König, gefolgt von Hathor. Er erhält das sogenannte Heb-sed von dem vor ihm stehenden Gott Sobek als Zeichen seines Krönungsjubiläums. Zwei Kartuschen mit seinem Thronnamen User-Maat-Re merj-Amun befinden sich vor seinem Kopf sowie sein Geburtsname Ramessu-heqa-Junu. Die Inschrift des vor ihm stehenden Gottes ist unvollständig - aber dieser ist ohne Zweifel Sobek, der Herr von Scha. Die Darstellung des Gottes ist umgearbeitet - in der ersten Fassung war er krokodilköpfig, bevor er menschenköpfig umgestaltet wurde. Er trägt die Krone mit Sonnenscheibe auf dem Haupt und hält in seiner rechten Hand einen Krummdolch und in der linken Hand die Palmrispe mit den Jahreseinträgen.

Hathor, die hinter dem König steht, trägt auf ihrem Kopf die Sonnenscheibe zwischen ihren Hörnern und in der linken Hand das Anch-Zeichen. 
(Quelle: wiki-voyage, Siririya)

Bild:     SiririyaRamsesStela.jpg
Autor:  Roland Unger 13.03.2008 wikipedia
Lizenz: CC BY-SA.3.0

 

Assiut:

Aus dem Papyrus Harris (pHarris) ist bekannt, dass Ramses III. den Tempel des Upuaut in Assiut restaurieren lassen hatte und dass er im Tempelbezirk zwei Totentempel für sich errichtet hatte. Der pHarris gibt lt. Lexikon der Ägyptologie (Band 1, S. 491) detailliert an, welche Arbeiten Ramses III. für den Upuaut-Tempel hat ausführen lassen. Es wird berichtet, dass er für den Tempel vier Sklaven, für seine beiden Totentempel unter zwei verschiedenen Generälen einmal 157 und das andere Mal 122 Sklaven bestimmt hatte. Die Lage des Tempels ist lt. Lexikon der Ägyptologie wenigstens für die Zeit des Kambyses gesichert. Er lag westlich einer gedachten Linie zwischen der südlichen Vorstadt und der Stadt selber.

Neben dem Kult der schakalartigen Gottheiten Anubis-Osiris und Upuaut, deren Tempel wohl in der Stadt selber lagen, die archäologisch aber bisher nicht nachgewiesen werden konnten, hat man jedoch Steinblöcke mit dem Namen Amenophis IV. und seiner Familie zusammen mit anderen Resten eines Aton-Tempels namens "rwD anHw Jtn", der allerdings nicht in Assiut gestanden haben muss, gefunden. Aus dem gleichen Fund stammt ein Steinblock, mit der Kartusche von Ramses II., der vielleicht von einem Upuaut-Tempel stammt. Das Fragment einer großen Stele, das aus Assiut stammen soll, trägt die Kartuschen von Ramses III. (siehe Kamal, in: ASAE 12, 1912, 135)

Im pHarris 58.12-59.3 berichtet der König über seine Bautätigkeit für Upuaut von Assiut. 
"
…………. Ich machte die Mauern im pr meines Vaters Upuaut, Herrn von Assiut, fest. Ich baute meine Hw.t darin aus Kalkstein, in (In -)Schriften eingemeißelt auf seinen herrlichen Namen. Ich vollendete ihn mit vollkommene Dingen jeden Landes …………. Ich zimmerte ihm eine große Flussbarke wie die Morgenbarke des Re; die im Himmel ist. Ich fasste seinen pr mit einer Mauer ein, trefflich gemacht im Tun, von 20 Lagen (Ziegeln) am Fundament auf dem Boden, von einer Höhe von 30 Ellen mit arr.tEinträgen, befestigten Eingangstüren und Bastionen auf ihrem ganzen Umfang, die große HtrTüreinfassungen aus Stein, die Türflügel aus Zedernholz, ausgestattet mit mAa aus einer Legierung von 6 (Metallen), eingraviert auf den großen Namen Deiner Majestät ewiglich ………………….."

 

Thinis (Girga):

Der Papyrus Harris I 57.11-57.13 erwähnt für die Zeit von Ramses III. Bauarbeiten in der Stadt des Onuris, die aber nicht durch archäologische Befunde nachweisbar sind. Der König errichtete hier eine Mauer, die der Abwehr weiterer libyscher Infiltration in Oberägypten diente.

R3/Gebet 001 pHarris:
"………… Ich machte Herrlichkeiten aus Kalkstein im pr meines Vaters Onuris – Schu, Sohn des Re, (namens) „ Hw.t des (Ramses, Herrscher von Heliopolis)| Leben, Heil, Gesundheit, mit richtigen Worten “ im Tempel des Onuris ….. Ich fasste den pr des Onuris mit einer Mauer ein, das Fundament aus 20 Lagen (Ziegeln) am Fundament auf der Erde, die

Höhe 30 Ellen mit arr.t Eingängen, befestigten Eingangstürmen und Bastionen auf jeder

Seite, ihre Htr Türeinfassungen und die wmt aus Kalkstein, mit trj – Türen aus Zedernholz, beschlagen mit Kupfer, um die fremdländischen Libyer, die die Grenze seit früherer Zeit schädigen, fernzuhalten …………"

(Quelle: Bauen-Stiften-Weihen, Silke Grallert, Ägyptische Bau- u. Restaurierungs-Inschriften, Berlin 2001, ADAIK / 1-2)

Abydos:

In Abydos richtete Ramses III. einen Kult für seine vergöttlichten Eltern ein.

Koptos:

In Koptos, dem altägyptischen Qift, fand sich ein Stelenbruchstück aus dem 29. Jahr Ramses III., das W. M. F. Petrie 1884 in Koptos fand. Auf der Stele wurden aber lediglich die Feldherreneigenschaften des Königs betont (Kairo JE 30770; KRI V 250.12-251; Umzeichnung bei Petrie, Koptos, Pl. 18.2). Die Stele aus Granit zeigt den König beim Opfern vor Min, Isis und Horus, Sohn der Isis, und ist damit eine der frühesten Instanzen für eine Triade von Koptos, die dort gefunden wurde. Anstelle der Sonnenscheibe zwischen dem Uräus und den Flügeln befindet sich eine Inschrift, die nach Petrie lautet: "Messu heqa On" i. e. Ramses III. Unter der Darstellung haben sich 5 Linien Inschriften erhalten, aus denen das Jahr 29 hervorgeht. Evtl. hat darunter mehr Text gestanden, aber dieser Teil der Stele ist aufgrund der Feuchtigkeit im Boden völlig verkalkt, die aber erst eingetreten ist als die Stele nach dem Zerfall des Tempels vollständig im Boden begraben wurde. (Quelle: Koptos, Petrie, London 1898, S. 16) und (Kitchen 1983a: 250-251).

Zeile 2."….. vollkommener Befehlshaber aller Länder“ und Zeile 5 „der Furcht erzeugt durch seine Ausstrahlung, zahlreich an Kriegsbeute“ – 
(Quelle:
Ägypten und das Alte Testament Bd. 36,3 – E. Hirsch).

 

Stelenbruchstück aus Koptos

Im Stelenrund schwebt normalerweise eine geflügelte Sonnenscheibe die zwei Uräuen aufweist. Jedoch bei dieser Stele ist die Sonnenscheibe ersetzt durch den Schriftzug "messu-heqa Iunu " (nach Petrie) (Ramses, Herrscher von Heliopolis).

Im Bildfeld steht rechts Ramses III. Er hält in jeder Hand ein nw-Gefäß (Nun-Gefäß). 

Der König trägt die sog. nubische Perücke und ist in ein langes Gewand gekleidet. Ihm gegenüber steht als Opferempfänger der Gott Min aus Koptos in seiner typischen Haltung. Hinter ihm steht die Göttin Isis und der Gott Horus. Ganz links - hinter dem Horus befindet sich ein fächerartiges Kultobjekt.

Bild: mit freundl. Dank Saamunra

 

Ombos/Naqada/
- altägyptisch: Nubt

Der Ort Ombos - das altägyptische Nubt liegt nicht weit vom Nil entfernt auf dem westlichen Ufer, nördlich von Naqada - oder 2,5 km nordwestlich von Tuch. Eine Bautätigkeit von Ramses III. ist hier nur durch den Papyrus Harris belegt, worin er von der Renovierung des Seth-Tempels vor Ort spricht. Archäologisch lässt sich die heute nicht mehr nachweisen, da Ombos (nicht Kom Ombos) kaum ergraben ist.

Qus / Apollinopolis Parva oder Apollonos minoris
- altägyptisch Gesa oder Gesy - 

Qus, das altägyptische Gesa liegt 10 Kilometer südlich von Koptos auf der Ostseite des Nils im Gouvernement Qina und 5 Kilometer südöstlich von Naqada auf der gegenüberliegenden Seite des Nils. Als Ausgangspunkt für Expeditionen in die östliche Wüste über das Wadi Hammamat, wo sich Minen und der Zugang zum Roten Meer befanden, könnte sie früh an Bedeutung gewonnen haben. (Quelle: Wikipedia Qus)

Aus Qus stammt eine graue Granitstele ((PM V 135 / KRI V 234), in deren Bildszene der König (Ramses III.) Gefangene vor einer unbekannten Gottheit führt. Der Haupttext der Stele ist leider bis auf zwei Zeilen mit Nennung des Datum: "Jahr 16" und der Titulatur zerstört. Unter der Bildszene steht: "Ich bringe dir zahlreiche Kriegsgefangene von den Ländern des Meeres". (siehe auch Kitchen Ramesside Inscriptions: Historical and Biographical V. Oxford: 1983a: 234).

Nag el-Medamut:
- altägyptisch: Madu -

In dem altägyptische Ort Madu, dem heutigen Medamut befand sich seit dem Ende des Alten Reiches bzw. der 1. Zwischenzeit ein Month-Tempel, der im Mittleren Reich von Sesostris III. mit einem eigenen Tempel aus Lehmziegeln überbaut wurde. Weitere Erweiterungen und Ausschmückungen erfolgten dann unter Sobekhotep II. (13. Dynastie) und Thutmosis III. (Neues Reich). In griechisch-römischer Zeit wurde der Tempel abgerissen und durch einen Neubau ersetzt und stark erweitert. Der römische Kaiser Antoninus Pius (86-116 v. Chr.) ließ den Tempel um einen weiteren Hof mit doppelter Säulenreihe erweitern. 

Eine Sandsteinstele mit dem Datum Jahr 2 von Ramses III. wurde in situ gegen die Umfassungsmauer des Hofes von Antonius Pius gelehnt gefunden. Außerdem fand sich ein Rosengranitblock mit dem Namen Ramses II.

Die Erforschung des Tempels erfolgte durch die französischen Ägyptologen Fernand Bisson de la Roque, Alexandre Varille und Clement Robichon  in den Jahren 1925-1932, im Auftrag des Pariser Louvre-Museums.

Bauten im Raum Theben:

Stationstempel in Karnak

Bauten in Karnak
Im Ramesseum 
(dem Totentempel Ramses II)

Die Namen von Ramses III. fanden sich auch im Totentempel seines "großen Vorbildes" Ramses II. und zwar auf Osirispfeilern und einem Türsturz. Im Manchester Museum in England (Nr. Acc 3310, 3312, 3314) befindet sich ein großer Türsturz aus Sandstein. Auf der einen Seite ist die hieroglyphische Inschrift tief in den Stein eingraviert (Vorderseite) und auf der anderen Seite nur aufgemalt. Auf der Vorderseite befindet sich oben eine geflügelte Sonnenscheibe mit Uräen und darunter zwei Textzeilen mit der Titulatur und den Kartuschennamen des Königs, jeweils von einem in der Mitte befindlichen anch-Zeichen ausgehend.

1. Oben:  "König von Ober- und Unterägypten
(Wosermaatre–meriamun)|“.
2. Unten: "Sohn des Re
(Ramses, Herrscher von On)| “

Türsturz Ramses III. aus Ramesseum

Großer Türsturz aus Sandstein (Vorderseite) mit geflügelter Sonnenscheibe und den Namen von Ramses III.

 

Bild:  aus Flickr-Album akhenatenator 
wikimedia commons - siehe hier

 Creative Commons CC0 1.0 Universal Public Domain Dedication.

Rückseite des Türsturzes Ramses III.

Auf der Rückseite des Türsturzes ist die Dekoration nur aufgemalt. Oben in der Mitte ist die geflügelte Sonnenscheibe zu sehen. Darunter befindet sich in einer Kapelle die aufgeständerte Barke des Gottes Osiris-Sokar. Links und rechts der Barke befinden sich Standarten sowie rechts ein Kasten mit Opfergefäßen. Links der Kapelle steht Isis, rechts Nephthys in anbetender Haltung. Zwischen ihnen und der Kapelle jeweils ein üppig beladener Opfertisch. Ganz außen befinden sich auf beiden Seiten jeweils drei Wächtergottheiten mit Messern in den Händen.
Bild:  aus Flickr-Album akhenatenator 
wikimedia commons - siehe hier

 Creative Commons CC0 1.0 Universal Public Domain Dedication.

Der Türsturz misst 76cm in der Länge und 53,5cm in der Höhe. Den geringen Abmessungen zufolge, kann er nur in eine kleine Kapelle oder Lagerraum gehört haben. 

Diese Türsturz wurde in einem der vielen kleinen Lehmziegegebäuden und Kapellen gefunden, die im Bezirk des Totentempels von Ramses II., dem Ramesseum, errichtet wurden. Der Türsturz hat eine Höhe von 53,5cm, eine Breite von 76cm und besteht aus Sandstein. Das Fragment wurde dem Manchester Museum im Jahre 1995 von Mr. Jesse Haworth überlassen.

Evtl. gehört ein in situ befindlicher Torpfosten mit den Kartuschen Ramses III. der in neuerer Zeit von der ägyptischen Antikenverwaltung wiederhergestellt wurde, ebenfalls zu einer kleinen Kapelle oder Lagerraum, zusammen mit dem obigen Fragment, das sich heute im Manchester Museum befindet.

Von der Antikenverwaltung rekonstruierter Torpfosten 
mit Kartuschen Ramses III. im Ramesseum

Bild: Mit freundl. Dank Saamunra
- alle Rechte vorbehalten -

 

Qurna/oder das alte Gurna:
- Totentempel Sethos I. -

Prozession von Nilgöttern
südlicher Teil der Fassade des Porticos 
des Totentempels Sethos 1

 

An der Fassade des Portico des Totentempels von Sethos I. (nördliche Umfassungsmauer und südlicher Teil der Fassade des Porticos befindet sich an der Basis die Prozession von Nilgöttern. 

Darüber und darunter steht ein Text aus dem 6. Jahr von König Ramses III. am Sockel (Quelle: PM 5-7 und 8-13). Im Raum X. ließ er eine Weiheinschrift anbringen.

 

 

Bild:  mit frdl. Dank saamunra - alle Rechte vorbehalten

 

 

Medinet Habu:

 

     siehe Medinet Habu  (Seite wird zu einem späteren Zeitpunkt aktualisiert)

 

Kleiner Tempel der 18. Dynastie 

In der nordöstlichen Ecke des äußeren Tempelbezirks von Medinet Habu befindet sich ein kleiner Tempel des Amun, der von Königin Hatschepsut Mitte der 18. Dynastie begonnen und später von ihrem Stiefsohn und Nachfolger Thutmosis III. vollendet wurde. Ramses III. integrierte diesen schon bestehenden kleinen Tempel dann in seinen Totentempel-Komplex.

Er ließ an diesem Tempelbau die bisher undekorierten Außenseiten des Tempelhauses unter Aussparung der Nordwand mit Ritualszenen und Schriftbändern versehen (3). Inschriften und Darstellungen von Ramses III. befinden sich ebenfalls auf den Pfeilern des Umgangstempels rund um das Barkenheiligtum - an jeder Pfeilerseite ist jeweils der König vor einer Gottheit abgebildet (siehe PM II² S. 467)

 

Zitat aus Grallert ( Bauen, Stiften, Weihen)

R3/Wf 012: (siehe Plan unten)

„(Werk des) (Wosermaatre meri–Amun)|, das er gemacht hat als Erneuerung des Denkmals für seinen Vater Amun–Re von +srs.t, der in seiner Hw.tnTr ruhte in dem mr–Gebiet des „Millionenjahrhaus des Königs (von Ober– und Unterägypten) (Usermaatre, geliebt–von–Amun)| der sich vereinigt mit der nHH–Ewigkeit im pr des Amun“, auf dem Westufer von Theben, nachdem Seine Majestät ihn im Verfall begriffen vorgefunden hatte“

R3/Wf 013: (siehe Plan unten)

„(Werk des) KN, das er gemacht hat als Erneuerung des Denkmals [für seinen Vater Amun–Re], [ … ] für/die Neunheit, der die rApr baute, der die Htp–Opfer für alle Götter Oberägypten versah, damit sie ihm eine D.t–Ewigkeit an Sedfesten gegeben ………"

  

              Plan des "Kleinen Tempels" von Medinet Habu
Die äußere West- bis Südwest- und  Nord- bis Nordostwand des "Kleinen Tempels" (linke und rechte äußere Wandseite) schließt oben mit einer Hohlkehle ab, welche ein Kartuschenfries mit dem Namen Ramses III. trägt. Darunter befindet sich eine Textzeile in großen Hieroglyphen ebenfalls aus der Zeit König Ramses III.  (siehe Wf 012+013 im Plan / Weiheformel bei Grallert)

PM 83 - Westseite: vier Szenen Ramses III. (linke äußere Tempelwand)
1. Ramses 3 opfert Salbe vor Bubastis
2. Ramses 3 im Kultlauf mit hes-Vase vor Amun-Re
3. Ramses III. opfert zwei Vasen vor Re-Harachte
4. Ramses III. opfert Blumenstrauß vor der theb. Triade.

PM 84 - Ostwand (rechts) vier Szenen Ramses III. (rechte äußere Tempelwand)
1. Ramses III. opfert ein Sistrum vor Ament
2. Ramses III. opfert Lattich vor Amun-Re
3. Ramses III. opfert Wein vor Month
4. Ramses III. opfert Weihrauch und Wasser vor der theb. Triade.

Unter den Darstellungen befindet sich abermals eine Textzeile bestehend aus großen Hieroglyphen aus der Zeit König Ramses III. Darunter befindet sich eine weitere Textzeile bedeuten schlechterer Ausführung aus der Zeit König Pinodjem I.
An der Front des Tempelhauses befindet sich im Sockelbereich ebenfalls eine Textzeile in großen Hieroglyphen aus der Zeit Ramses III. (?) (PM 37a-b) - Bei Porter & Moss nicht erwähnt (?)
Plan: nach Hölscher - bearbeitest von Nefershapiland

 

Rückseite des Kleinen Tempels 
- bei Porter & Moss nicht belegt -

In der Hohlkehle der Tempelrückwand befindet sich ein Fries, bestehend aus den Königskartuschen, darunter eine Textzeile aus großen Hieroglyphen, die von einem Anchzeichen in der Mitte ausgehend, die Namen und Titeln König Ramses III. zeigt. 

Bild:  mit frdl. Dank saamunra - alle Rechte vorbehalten

 

Medinet Habu - Tempel des Amun (Kleiner Tempel) (PM 83 + 37a-b)
- West- bis Südwestseite des Tempels (linke Seite des Amun-Tempels)

Auf der südwestlichen Wand bis zum ptolemäischen Raumes VIII. (Achoris) befinden sich oben auf der Hohlkehle ein Kartuschenfries von Ramses III. sowie Inschriften und Darstellungen des Königs auf der ganzen westlichen Tempelwandseite - ebenso auf der südlichen Tempelfront (rechts im Bild).
Bild      Medinet Habu, Amun 18
Autor:  Olaf Tausch, 17.10.2014 Wikipedia
Lizenz: CC-BY-3.0
(unteren Rand beschnitten durch Nefershapiland)

 

Außenwand, Westseite des Kleinen Tempels von Medinet Habu (PM 83)

Auf dem Kalksteinrelief links der Tür ist der König (Ramses III.) in verschiedenen Kulthandlungen vor den Göttern zu sehen.

Bild:  mit frdl. Dank saamunra - alle Rechte vorbehalten

 

Außenwand des Kleinen Tempels von Medinet Habu 
- Westseite -  (PM 83)

Die Darstellungen links von der Tür zeigen den König (Ramses III.) 
1.beim Opfern  von Salbe vor Bubastis, 
2. den König mit der Weißen Krone von Oberägypten, dem dreiteiligen Hüftschurz sowie dem langen Tierschwanz. In den Händen hält er eine große Libationsvase. Unter seinem Ellbogen befindet sich eine Inschrift die lautet: "xrp qbHw n jt=f Jmn-Ra" - Das Darbringen der kühlen Wasserspende für seinen Vater, den Gott Amun-Re.  Links des im Kultlauf befindlichen Königs steht die Statue des ithyphallischen Gottes Amun-Re-Kamutef - vor ihm auf einem hohen Opferständer eine Wasserkanne nebst einer Blume.
(Quelle: Bildatlas zum Sport, W. Decker - Kultläufe des Königs, S. 91 A 214)
3.
Ramses III. opfert zwei Vasen vor Re-Harachte

Bild:  mit frdl. Dank saamunra - alle Rechte vorbehalten

 

Medinet Habu - Tempel des Amun (Kleiner Tempel) (PM 84)
- Nordostseite des Tempels (linke Seite des kleinen Tempels)

Ebenso wie auf der westlichen Außenwand des Tempels befinden sich auch hier Darstellungen und Inschriften auf der rechten Seitenwand, auf den Pfeilern sowie Inschriften mit den Kartuschen des Königs unterhalb der Hohlkehle sowie auf der Basis, unterhalb der Pfeiler. 

Rechts hinter dem Tempelhaus befinden sich an der rechten Ecke Reste einer niedrigen Mauer mit einem Durchgang.

Bild      Medinet Habu, 11
Autor:  Olaf Tausch, 17.10.2014 Wikipedia
Lizenz: CC-BY-3.0
(unteren Rand und linke Seite beschnitten durch Nefershapiland)

 

Rechte Außenwand des Kleinen Tempels von Medinet Habu
-nördlicher Teil der Ostseite -  (PM 84) -

Die Darstellungen auf der Wand rechts der Tür zeigen den König in vier Szenen beim Opfer vor den Göttern.
Szene 1: Ramses III. opfert ein Sistrum vor Ament
Szene 2: Ramses III. opfert Lattich vor Amun-Kamutef
Szene 3: Ramses III. opfert Wein vor Month
Szene 4. Ramses III. opfert Weihrauch u. Wasser vor der thebanischen Triade

Bild:  mit frdl. Dank saamunra - alle Rechte vorbehalten

Rechte Außenwand des Kleinen Tempels von Medinet Habu
- Ostseite -  (PM 84) -

Inschriften und Darstellungen mit den Kartuschen von Ramses III. sind hier ebenfalls auf den Pfeilern der rechten Außenwand und auf der Textzeile unter der Hohlkehle sowie an der Basis unterhalb der Pfeiler zu sehen. 

Unter den Darstellungen befindet sich abermals eine Textzeile bestehend aus großen Hieroglyphen aus der Zeit König Ramses III.

Bild:  mit frdl. Dank saamunra - alle Rechte vorbehalten

 

Frontseite des Kleinen Tempels von Ramses III. (PM 37a-b)

An der Front des Tempelhauses befindet sich im Sockelbereich ebenfalls eine Textzeile in großen Hieroglyphen aus der Zeit Ramses III. (fehlt bei Porter & Moss). Darüber eine Inschriftenzeile von minderer Qualität aus der Zeit Pinodjems I.

Bild:     Medinet Habou, Amon 1
Autor:  Remih
Lizenz: CC-BY-SA-3.0
- beschnitten im unteren Teil von Nefershapiland - 

 

Wadi des Dolmen / bei Deir el Medina
- Felsheiligtum von Meretseger und Ptah - 

Das Wadi befindet sich oberhalb von Deir el–Medina am Weg der Arbeiter zum Tal der Tal der Könige. Man erreicht dieses über einen steilen Pfad, der am südlichen Ende der Siedlung Deir el-Medina beginnt und in westlicher Richtung zum Tal der Königinnen führt. Südlich des pyramidenförmigen "Qurn" erreicht man eine abfallenden Talsenke das "Wadi des Dolmen". 

Am Osthang der Senke befindet sich eine von der Natur geschaffenen Felshöhle, die bereits in der 18. Dynastie als Heiligtum des Ptah und auch der Meretseger bekannt war und wohl auch vom einfachen Volkes als "Stätte der persönlichen Frömmigkeit" genutzt wurde. Die schlangengestaltige Göttin Meretseger, die auch "Herrin der Bergspitze" - (gemeint ist hier der Gipfel El-Qurn mit seiner pyramidenartigen Form) oder "die, die Ruhe liebt", genannt wurde, fungierte als Schutzgöttin der Arbeiter von Deir el-Medina und diese hatten eine besondere Beziehung zu ihr, aber auch zu dem Gott der Handwerker und Künstler Ptah, der ebenso hier als Schutzgott verehrt wurde. Beide Gottheiten hatten eine besondere Beziehung  zu den Höhlen im Berginneren; Meretseger als Schlangengöttin ohnehin, ebenso wie der ungegliedert dargestellte Ptah, der von den Griechen dem Hephaistos und von den Römern dem Vulcanos gleichgestellt wurde.

Der Pfad, der vom Arbeiterdorf Deir el-Medine hinauf zum Heiligtum führt und sich in westlicher Richtung zum Tal der Königinnen fortsetzt, wurde schon seit der 18. Dynastie von den Handwerkern und Künstlern des Dorfes benutzt, um zu ihren Arbeitsstätten zu gelangen. In der 20. Dynastie wurde das Heiligtum dann „offizialisiert“ und trug nun den Namen „Ptah vom Tal der Königinnen". 

Im 19. Jahrhundert besuchten u. a. Champollion und Lepsius dieses Felsheiligtum. Später, im Jahre 1906, wurde dieses Heiligtum von einer italienischen Grabungsmission unter Leitung des Ägyptologen E. Schiaparelli gesäubert und untersucht. Er entdeckte dabei im westlichen Vorraum einige kleine Felsstelen aus Kalkstein, die von den hier auf ihrem Arbeitsweg ins Tal der Könige vorbeiziehenden Handwerkern des Neuen Reiches angefertigt wurden. Viele der Stelen befinden sich heute im Museum Turin in Italien.

Ende der zwanziger Jahre des letzten Jahrhunderts arbeitete auch eine französische Mission unter der Leitung von Bernhard Bruyére im Tal der Dolmen, der 1930 eine umfassende Publikation über seine Arbeit veröffentlichte.

Plan des Felsenheiligtums des Ptah

Das Heiligtum des Ptah und der Meretseger befindet sich auf dem Pfad der Arbeiter zwischen Deir el Medina (der Stätte der Wahrheit) und dem Tal der Königinnen. Es wurde in der 18. Dynastie gegründet und in der 20. Dynastie „offizialisiert“ und trug nun den Namen „Ptah vom Tal der Königinnen". 

Das Heiligtum war wahrscheinlich ein beliebter Ort, wo zwei einheimische Gottheiten - Ptah von Ta Set Neferu, der Schutzgott des Tales der Königinnen und der Handwerker sowie Meretseger, die Göttin des Qurn und der thebanischen Nekropole - verehrt wurden. Im Felsschrein wurden von den Handwerkern Opfergaben vor den Stelen gelegt, um diese zu ehren. In christlicher Zeit wurde das Felsenheiligtum von koptischen Einsiedlern als Ort der Medition benutzt. 

Bild: Zeichnung nach N. N. Bruyere / Mert-Seger 1930
bearbeitet und coloriert von Nefershapiland -

 

Das Felsenheiligtum des Ptah
- Blick vom Norden zum Ptah-Heiligtum (2005)

Bild: mit frdl. Dank Isis & Osiris - alle Rechte vorbehalten
www.isis-und-osiris.de  (Reiseforum)
bearbeitet von
Nefershapiland

 

Das Felsenheiligtum des Ptah im Jahre 2010

Während der Blick auf die Kapellen mit den Stelen 2005 noch frei zugänglich war, hat die Antikenverwaltung irgendwann danach eine Mauer um das gesamte Areal gezogen und Schutzdächer über die wichtigen Teile des Heiligtums errichtet. 

Bild: mit frdl. Dank Isis & Osiris - alle Rechte vorbehalten
www.isis-und-osiris.de  (Reiseforum)
bearbeitet von
Nefershapiland

Am östlichen Ende des Felsheiligtums (siehe oberes Bild, der Überhang ganz links, aber noch innerhalb der Mauer) befindet sich etwas nördlich des eigentlichen Heiligtums der Dolmen eine kleine Grotte oder Höhle (Kapelle A auf dem obigen Plan) in der ursprünglich vier Stelen platziert waren - zwei von ihnen wurden aus dem Kalkstein gehauen und in die Wand eingelassen. Sie sind heute längst verschwunden. Die beiden anderen waren in den Fels gemeißelt und gehörten dem bekannten Wesir To aus der Zeit Ramses III.

Die Wände der Grotte A sind mit Graffiti  (Felsritzungen), aus pharaonischer Zeit versehen, die meistens damit ihre Anwesenheit an diesem heiligen Ort und auch ihre Verehrung für die die Götter Meretseger und Ptah, bekunden wollten. Über der Felsstele des Wesir To (siehe Bild unten) befindet sich ein Graffiti mit der Jahreszahl 16:

"Jahr 16 - durch den Vorsteher der Stadt und Wesir To, er ernennt den Schreiber Amen-nacht zum Nekropolenschreiber."

Die Graffiti wurden von J. Cerny aufgezeichnet und durch B. Bruyere publiziert - ebenfalls von Prof. Spiegelberg in seinem Werk "Graffiti aus der thebanischen Nekropole" (10). Andere Graffiti nennen den Skulpteur Hui, Ani, den Schreiber am Platz der Wahrheit (Arbeiterdorf Deir el Medina), den Schreiber Kenher-chepschef und den Schreiber Wen-nefer, ebenfalls von Deir el Medina. 

                   1. Felsstele des Wesir To in Kapelle A
Die Stele ist in zwei Register unterteilt und hat eine Höhe von 68 cm und eine Breite von 46 cm mit einem gerundeten Giebel. Im oberen Register steht die schlangenköpfige Göttin Meret-seger mit Sonnenscheibe und Straußenfedern auf dem Haupt. Sie ist in ein langes Gewand gekleidet, das unter der Brust von einer Schärpe gehalten wird, von dem zwei Bänder herabhängen. Sie hält in jeder Hand zwei Palmrispen, an deren unteren Enden sich Kaulquappen (Zeichen für "Millionen") und sen-Zeichen befinden.

Links steht der Wesir To in seiner typischen Wesirs-Tracht. Er hat beide Arme in Anbetung erhoben - seine Verehrung gilt sowohl der Göttin Meretseger als auch den beiden Kartuschen mit den Namen von König Ramses III., die sich zwischen ihm und der Göttin in der Mitte des Registers befinden. Die Kartuschen werden von der Sonnenscheibe und Doppelfedern bekrönt und stehen auf dem Zeichen "nub" für Gold. 

 


(Text und Umzeichnung: nach N. N. Bruyere 1930 - bearbeitet und coloriert von Nefershapiland)

Im unteren Register sind vier Männer, die in die gleiche Richtung schauen wie der Wesir in anbetender Haltung. Aus der Beischrift geht hervor, dass die Stele von dem Leiter der Arbeiter Khonsu gestiftet wurde, der in der unteren Darstellung zusammen mit dem gleichrangigen Vorsteher der königlichen Handwerkerbetriebe Nacht-em-Mut dargestellt ist.  Beide Personen tragen das gleiche Gewand mit weitem Ärmel und einem langen geknotetem Schurz. Sie sind die Vorsteher der königlichen Handwerkerbetriebe, die den Regeln der königlichen Werkstätten zufolge das Personal der Arbeiter in zwei Teams teilten und gleichzeitig ihre Funktionen in den Werkstätten der Nekropole ausübten. 

 

                   2. Felsstele des Wesir To in Kapelle A
Auch die zweite Stele in der Kapelle A des Wesir To/Ta ist oben gerundet (Höhe 50cm-Breite 36cm) und weist zwei Register auf. Im oberen steht rechts der Wesir To mit in Anbetung erhobenen Armen vor dem ihm gegenüberstehenden Gott Ptah, der auf einem Sockel steht; vor dem Gott befindet sich die Kartusche mit dem Thronnamen Ramses III.

Hinter dem Gott steht der Ka des vergöttlichten König und Lokalheilige Amenophis I. mit Krummstab und Keule in den Händen. Im unteren Register sind nach links gewandte Personen zu sehen - alle mit Perücken, außer der ersten Person, die einen rasierten Kopf hat - der Beischrift zufolge wohl ein Wab-Priester. Alle vier Figuren haben ihre Hände im Anbetungsgestus erhoben. Die Ausrichtung der Charaktere ist gegenläufig zur anderen Stele und muss offensichtlich einem mystischen Orientierungsprinzip der Gottheiten entsprechen. 

Im zweiten Register befinden sich vier Männer, die ebenso wie der Wesir im Anbetungsgestus ihre Hände erhoben haben
. Sie sind alle aus derselben Familie, die letzten drei sind die Söhne des ersten, der vermutlich laut der Beischrift ein Wab-Priester ist. 


(Beschreibung: teilweise nach N. N. Bruyere)
(Umzeichnung: nach N.N. Bruyere 1930 - coloriert v. Nefershapiland)

Östlicher Teil des Heiligtums mit den Stelen B und C:
Auf der östlichen Seite der Felswand befinden s
ich zwei vertiefte, rechteckige Nischen, die etwa 5m unterhalb der Kapelle A liegen. Die beiden Kapellen (B und C) stammen aus der Zeit Ramses III. und an ihrer Rückwand befindet sich je eine große, hochrechteckige, qualitätsvolle Stele. 

Das Felsenheiligtum des Ptah (Kapellen B und C)
- die beiden Felsstelen Ramses III. im östlichen Teil des Heiligtums - 

Bild: mit frdl. Dank Isis & Osiris - alle Rechte vorbehalten (2005)
www.isis-und-osiris.de  (Reiseforum)
bearbeitet von
Nefershapiland

Die östliche der beiden Stelen (B) misst 1,82m in der Höhe und 1,92 m in der Breite (Maße nach N. N. Bruyere). Der obere Abschluss der Stele wird durch einen Rundstab und einer Hohlkehle gebildet, in der die geflügelte Sonnenscheibe mit je einem Uräus links und rechts schwebt. 

Die östliche Stele (B)

Die Stele wird von einem Rahmen eingefasst, in dem sich die Titeln und Epitheta König Ramses III. befinden. 

In das Bildfeld der Stele wurde zu einem unbekannten Zeitpunkt in der Mitte ein großes ovales Loch hineingemeißelt. Dadurch und durch die beim Einmeißeln entstandenen Absplitterungen ist heute ein größerer Teil der Oberfläche der Stele verloren. 

Das Stelenfeld gliedert sich in drei Register. Im obersten befindet sich eine Doppelszene mit zwei thronenden Göttern: links Amun-Re und rechts Ptah, Rücken an Rücken. Ramses III. steht auf beiden Seiten jeweils vor den Göttern - links libierend und rechts weihräuchernd. Darüber befinden sich Textkolumnen und die Kartuschen des Königs mit ihren Ephithetas.

Im mittleren Register sind noch Reste von Darstellungen erhalten (vielleicht ebenfalls 2 Szenen ?). Soweit noch erkennbar opferte rechts eine Königin Lotosblumen vor Osiris und eventuell Meret–seger. Links opferte wohl der König (?) vor Hathor und eventuell Meret–seger.

Beschreibung: teilweise nach N. N. Bruyere)
(Umzeichnung: nach N.N. Bruyere 1930 - coloriert v. Nefershapiland)
Das untere Register zeigt wiederum eine Doppelszene. Diesmal steht links und rechts der Wesir und Bürgermeister von Theben (wohl Ta/To) in anbetender Haltung vor jeweils zwei Götterpaaren. Dabei handelt es sich links wohl um Onuris und Sachmet (?) und rechts um Schu und Hathor oder Meret–seger (?). Der Stelenstifter war wahrscheinlich ebenfalls der Wesir (vermutlich Ta/To ?)

 

Die östliche Stele B (Bild 2005)
- siehe Zeichnung nach Bruyere oben -

Das Loch in der Mitte stammt wahrscheinlich aus christlicher Zeit - genaueres ist aber nicht bekannt. Durch das Loch und die Absplitterungen sind große Teile des mittleren Registers verloren gegangen.

Im oberen Register befindet sich eine Doppeldarstellung, die den König (Ramses III.) vor den thronenden Göttern zeigt. Das untere Register ist stark verwittert und zeigt den Wesir und Bürgermeister von Theben (evtl. To/Ta) ?) in anbetender Haltung vor den Göttern.

mit freundl. Dank Gitta Warnemünde, Berlin
- alle Rechte vorbehalten - 

 

Der König vor libierend vor Amun-Re
- linke Seite der Doppeldarstellung - 

Der König weihräuchernd vor Ptah
- rechte Seite der Doppeldarstellung -

beide Bilder: mit frdl. Dank Gitta Warnemünde (2005)
- alle Rechte vorbehalten - 

 

Darstellung auf der linken Schmalseite der Stele B

Darstellung auf der rechten Schmalseite der Stele B

Auf der linken Schmalseite (nördliche Seite) der Stele befinden sich Darstellungen in zwei übereinanderliegende Register. Oben steht der vergöttlichte König Amenophis I. - im unteren Register ein Wesir (nach N. N. Bruyere) - heute fast nicht mehr erkennbar. Die Figuren auf der rechten Schmalseite (südliche Seite) der Stele B sind auf die gleiche Weise dargestellt. Oben wird eine Königin gezeigt (vielleicht die vergöttlichten Ahmose-Nefertari), im unteren Register wiederum ein Wesir (nicht mehr erkennbar). 

Bild: Gitta Warnemünde 2001
- alle Rechte vorbehalten
(bearbeitet von Nefershapiland)

Bild: Gitta Warnemünde 2001
- alle Rechte vorbehalten
(bearbeitet von Nefershapiland)

Die westliche Stele (C) befindet sich an der Rückwand einer Felshöhle mit den Abmessungen 5 x 2 x 2,40 m, die einst durch eine ein Meter dicke Zwischenmauer (heute größtenteils nicht mehr vorhanden) getrennt war. Di Felsstele gleicht in der Form der Stele in der östlichen Kapelle (B) - d. h. sie ist ebenfalls in hochrechteckiger Form.

Die westliche Stele C

Oberhalb des Rundstabes befindet sich in der Hohlkehle die geflügelte Sonnenscheibe mit je einem Uräus links und rechts. Der Rahmen um die Stele weist die königlichen Titel und Epitheta Ramses III. auf. Den Mittelpunkt des Rahmens bilden die beiden Kartuschen mit den Namen des Königs unter dem Zeichen für Himmel, flankiert von je dem Falken mit einer Sonnenscheibe auf dem Haupt und mit gespreizten Flügeln, die das Hebsed-Zeichen schützen. In ihren Klauen halten sie den sen-Ring. Hinter den Falken folgt jeweils ein großes Anch-Zeichen und der königliche Horusname. Die rechte Seite des Rahmens nennt den Herrinnennamen, den Goldhorusnamen und der Titel: "König v. Ober- und Unterägypten, Herr der Beiden Länder (Woser-maat-re- meri-Amun)|, Sohn des Re, Herr der Kronen (Ramses, Herrscher von On)|, geliebt von Meret-seger, der Herrin des Westens". Die Inschriften auf der linken Seite nennen ebenfalls die königlichen Titeln.

Beschreibung: teilweise nach N. N. Bruyere)
(Umzeichnung: Rahmen nach N.N. Bruyere 1930 - coloriert v. Nefershapiland / Innerer Teil der Stele: Lepsius, Denkmäler)
Der innere Teil der Stele besteht aus zwei Registern und zeigt den König zweimal vor den Göttern. Über der Darstellung befinden sich Inschriften mit den üblichen Segenswünschen der Götter und den Namen und Titeln des Königs.

Im oberen Register steht rechts der König vor dem thronenden Amun-Re (der hier "Herr von Theben" genannt wird), der ihm das Sichelschwert als Zeichen der Macht und ebenfalls das Symbol für Millionen von Sedfesten, befestigt an einer Palmrispe. Hinter dem König befindet sich die Göttin Meret-seger (nach links gewendet), die den als Kind dargestellten König säugt. Hinter dem König steht Re-Harachte, der zwei Palmrispen - eine mit dem Hebsed-Symbol, die andere mit dem Zeichen für Leben und Herrschaft - in den Händen hält. Der unter den Darstellungen befindliche 12zeilige Text ist leider sehr zerstört und zum Teil nicht mehr lesbar.

 

Die westliche Stele C (Bild 2005)
- siehe Zeichnung nach Bruyere/Lepsius oben -

mit freundl. Dank Gitta Warnemünde, Berlin
- alle Rechte vorbehalten - 

 

Bildfeld der westlichen Stele (C)

Der König steht vor dem thronenden Amun-Re, der ihm ein Sichelschwert als Zeichen der Macht überreicht. Dahinter wird der König (dargestellt als Kind) von der Göttin Meretseger gesäugt. Es folgt als Abschluss der Szene Amun-Re, der zwei Palmrispen in seinen Händen hält. 

mit freundl. Dank Gitta Warnemünde, Berlin
- alle Rechte vorbehalten - 

 

schmale linke Wandseite der Stele C

schmale rechte Wandseite der Stele C

An der schmalen Wandfläche rechts und der linken Wandseite neben der Stele befinden sich je eine Darstellung einer Gottheit. Links ist es mit großer Wahrscheinlichkeit der Gott Chons, während es sich rechts wohl um die Göttin Meretseger mit Sonnenscheibe und Hörnern auf dem Kopf handelt.  

mit freundl. Dank Gitta Warnemünde, Berlin
- alle Rechte vorbehalten - 

Die Seitenwände der 5 m langen und 2 m breiten Kapelle (Höhle) C waren mit Basreliefs dekoriert. Nur noch das Basrelief an der Südwestwand ist heute noch in Ansätzen vorhanden. Eine Beschreibung erfolgt hier nach Bernhard Bruyére (Mert Seger á Deir et Medineh 1929-1930). Erkennbar ist ein Wesir in seiner typischen Amtstracht, der weihräuchernd vor der Göttin Meretseger steht, dargestellt in menschlicher Gestalt mit einem Schlangenkopf, zwischen ihnen ein Opfertisch, beladen mit Fleisch, Obst, Brot und Getränken. Der Begleitinschrift ist fast vollständig verschwunden. Hinter der dem Basrelief befindet sich eine 1,70m unbearbeitete Mauer, die sich dann zu einer Art Grotte erweitert.

Basrelief auf der rechten Seite der Kapelle C

Bilder: mit freundl. Dank Gitta Warnemünde, Berlin
- alle Rechte vorbehalten - 

Weiter westlich von den beiden Kapellen B und C öffnet sich auf der unteren Ebene eine breite, rechteckig in den Felsen gehauene Fläche von 4,70m x 2,10m, die in der Mitte eine tiefe, rechteckige Nische von 0,90m Tiefe, 0,79m Breite und 1,05 m in der Höhe aufweist. Dieser Naos ist heute ohne Innendekoration und enthielt wohl in seinem Inneren die Statuette eines der beiden Gottheiten des Heiligtums. 

Felsnische in der Mitte des bogenförmig angelegten Sanktuars (Stele D)
(Bild: 2005)

Bild: mit frdl. Dank Isis & Osiris - alle Rechte vorbehalten
www.isis-und-osiris.de  (Reiseforum)

Auf beiden Seiten dieser Kultnische ist die Wand mit einem bemalten Basrelief verziert. Am oberen Rand der in den Fels geschlagenen Wandfläche verläuft links und rechts der Nische ein Fries, der aus verschiedenen Elementen gebildet ist, wie den königlichen Kartuschen, einem Checker-Fries und Falken im Profil mit gespreizten Flügeln, die einen "sen"-Ring halten. Die Kartuschen auf der linken Seite des Fries gehören König Sethnachte, dem Vater von Ramses III., die auf der rechten Seite sind die von Ramses III. 

Fries links von der Kultnische mit den Kartuschen von König Sethnachte

Bild: Lepsius III., 206ab
- bearbeitet von Nefershapiland .

 

 Fries auf der rechten Seite von der Nische 

Die Kartuschen in dem rechten Fries zeigen die Namen von Ramses III.

Bild: mit frdl. Dank Gitta Warnemünde - alle Rechte vorbehalten

 

Fries rechts von der Kultnische mit den Kartuschen von König Ramses III.

Bild: Lepsius III., 206ab
- bearbeitet von Nefershapiland .

Der Untergrund über der Kultnische in der Mitte der Felsfläche ist im Vergleich zu dem Fries links und rechts etwas in der Tiefe abgesetzt. In der Mitte der Darstellung befindet sich eine große Sonnenscheibe über dem Zeichen für Horizont, die links und rechts davon von je einem knienden Mann mit königlichen Attributen angebetet wird. Zu beiden Seiten hinter den Königen befindet sich jeweils einmal links der Thron- und Geburtsname von König Sethnachte und rechts der von Ramses III. mit den üblichen Segenswünschen.

Fries über der Kultnische
zwei kniende Könige beten die Sonnescheibe über dem Horizont an

Bild: Lepsius III., 206ab
- bearbeitet von Nefershapiland .

 

Die gesamte Dekoration der Felsaussparung (Kapelle D) - in der Mitte die Nische
- Umzeichnung von Richard Lepsius (bearbeitet von Nefershapiland) -

Linke Wandfläche: 
Diese Darstellung war zu Lepsius Zeiten noch besser erhalten als die rechte und zeigt den König Sethnachte mit dem blauen Helm weihräuchernd vor Amun. Hinter dem König folgt ein Wesir, erkennbar durch seine typische Amtstracht und dem Fächer in der Hand, die andere Hand im Anbetungsgestus erhoben.
Die sehr zerstörte Beischrift macht es unmöglich, den Namen des Wesirs zu lesen (wahrscheinlich handelt es sich aber um den Wesir Hori)

Unter dem großen Relief befand sich eine lange Inschrift mit drei Zeilen Text, die heute fast völlig zerstört ist.

Rechte Wandfläche:
Links thront Re-Harachte - der mittlere Teil der Darstellung ist zerstört - aber ebenso wie auf der linken Wandfläche steht Ramses III. weihräuchernd vor dem Gott - hinter ihm wiederum der Wesir Hori - unterhalb der Darstellungen ein dreizeiliger Text, der heute zerstört ist.

Zeichnung: Lepsius III. Bl. 206a

 

Linke Seitenwand der Aussparung
- Hathor unter einem Baldachin-Schrein - 

Rechte Seitenwand der Aussparung
- Ptah ebenfalls in einer Kapelle - 

Die Felsaussparung der Kapelle D wird auf beiden Seiten von je einer 0,40 cm tiefen Seitenwand begrenzt und zeigt auf der linken Seite die Göttin Hathor, die unter einer Kapelle, bekrönt von einem Baldachin-Fries sitzt, der von Säulen mit hathorischen Kapitellen gestützt wird. Das Flachrelief selber misst 0,61 m der Höhe und 0,35 m in der Breite. Unter der Darstellung befindet sich eine Stiftungsinschrift, die als Stifter den Obersten der Schreiber am Platz der Wahrheit (Deir el-Medina) ausweist - was nahe legt, dass es sich hier wieder um Hori handelt, der unter Sethnachte als oberste Schreiber am Platz der Wahrheit fungierte und später zum Wesir unter Ramses III. befördert wurde. 

Das teilweise noch farbig bemalte Flachrelief auf der rechten Zeile (0,75m x 0,35m) zeigt den mumiengestaltigen Gott Ptah, der in einem mit einem Baldachin bekrönten Naos mit einer zweiflügeligen Tür steht. Das Gesicht und die Hände sind ausgehackt (10). 

Beide Bilder Gitta Warnemünde 2005 
- Alle Rechte vorbehalten -

Die hochrechteckige Felsstele (E) an der Felswand weiter rechts der Felsaussparung, zwischen der Kapelle D und dem Felsgrab im Westen ist in die Zeit König Sethnachte zu datieren. Auffällig sind hier die Kartuschen, die aussehen, als wären sie überschrieben. Auch in der Zeichnung von Lepsius sind sie gestrichelt dargestellt, was bestimmt eine Bedeutung haben muss.

In westlicher Richtung des Felsheiligtums befinden sich noch weitere Felsstelen, die Bernhard Bruyere in seiner Abhandlung "Meret-Seger" von 1930 (in französischer Sprache) erwähnt und beschrieben hat, ebenso wie das "Felsgrab" und die daneben befindliche Felsgrotte. Die Kartuschen auf diesen Darstellungen sind nicht mehr erkennbar und aus diesem Grund möchten wir diese Heiligtümer hier auf dieser Seite nicht mehr beschreiben, da sie wahrscheinlich nicht zu Ramses III. gehören.

Luxor:

Nach Porter u. Moss (Luxor S. 338) wurde in Luxor eine Stele Ramses III. aus Granit gefunden. Im Bildfeld opfert der König einen Baum (?) vor der Göttin Toeris, hinter der ein weiterer Gott folgt - darunter Text.

Ramses III. lässt im Gebiet von Luxor weitere Gebäude errichten, die durch zwei Bauinschriften belegt sind. Unter dem Toponym "Luxor" berichtet der pHarris I 5.6–7 vom Bau eines Tempels, ohne eine genaue Lokalisierung zu nennen. Möglicherweise ist hier ein Gebäude zwischen Karnak und Luxor am Rande des Prozessionswegs gemeint. Silke Grallert (3) nennt in ihrem Werk eine Weiheformel/Gebet aus dem Papyrus Harris London (BM EA 9999) 

(Zitat aus Grallert (3)
R3/Gebet 001:  – pHarris London BM EA 9999
  …… (5.6) …. Ich machte für dich Luxor festlich mit großen Denkmälern. Ich baute dir dort eine Hw.t wie den Thron des Allherrn (namens) aHw.tnTr des Ramses, Herrschers–von–Heliopolis, Leben, Heil, Gesundheit, die sich mit der Freude in Karnak vereinigte ………. “

Eine weitere Weiheformel ist auf einem großen Quarzitblock niedergeschrieben worden, der vielleicht einmal Bestandteil einer Wand war.. Der Text ist in Form einer Stele gestaltet, deren Bildfeld heute fehlt. Gefunden wurde der Block im 1. Hof des Luxortempels als Stützblock einer Statue von Ramses II. 

(Zitat) aus Grallert (3)
R3/Wf 011:
„(Werk des) [ … ] KN …, der eine Hw.t baute in Luxor  westlich seines Vaters Amun–Re, Vorderen seiner Ip.t, indem er darin ruhte am 10. Tag, indem er dem Horizont des Himmel gleicht, gemacht aus Sandstein – wenn sie existieret, existiert der Himmel -  eine s.t des Spaziergehens für den Herrn der Göttern an seinem schönen Fest von Opet, ein vollkommenes Beispiel, das entstand  in Theben, ihre Lebenszeit ist nHH und D.t–Ewigkeit, des KN, das er gemacht hat als Denkmal für seinen Vater Amun–Re, Vorderen von Luxor, (nämlich) das Machen für ihn eine große, herrliche Stele davor aus Quarz ……. 

Auf der Außenseite der hypostylen Halle am Westeingang ließ Ramses III. Restaurierungsvermerke auf beiden Torpfosten anbringen (PM II²106a+b/ KRI V 291.5) Sie sind auf beiden Türpfosten in der Art von Torvermerken angebracht. Nach Grallert (3) (Zitat:) R3/Rv 004: "Erneuerung des Denkmals, das der KN [gemacht hat] im pr seines Vaters Amun–Re“.  

Durchgang zu Raum X. Luxortempel
- PM II.² Luxor, 135a-b -

Auf dem äußeren Durchgang zu Raum X. des Luxortempels befinden sich auf dem Türsturz Darstellungen von Ramses III. vor einem sitzenden Gott und auf beiden Torpfosten je drei Kolumnen mit Inschriften - ebenfalls von Ramses III.

 

Bild mit freundl. Dank Saamunra
- alle Rechte vorbehalten - 

An der unteren Wandpartie der nördlichen Westwand des Festhofes Ramses II. im Luxortempel haben sich Basistexte von Ramses III. erhalten (PM II.² Luxortempel, 28)

Basistexte und Kartuschen Ramses III. auf der Südseite des Luxortempels

Bild mit freundl. Dank Saamunra
- alle Rechte vorbehalten - 

 

Luxortempel - Ostseite - Kartuschen und Inschriften Ramses III

Bild mit freundl. Dank Saamunra
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Armant:

In Armant, dem altägyptischen "jwnj" (griechisch: Hermunthis/Hermonthis) wurden am Pylon des Month-Tempels Reliefdarstellungen und Kartuschen aus der Zeit Ramses III. gefunden.  

Linke Pylonfront des Month-Tempels in Armant
- Inschriften von Ramses II. oben und Ramses III. unten -

Die obersten 3 Zeilen stammen aus der Zeit Ramses II. - dagegen können die 2 untersten Zeilen mit Sicherheit in die Zeit von Ramses III. datiert werden. Ob die unterste Zeile ebenfalls von Ramses III. stammt oder von einem seiner Nachfolger, lässt sich für uns  aufgrund des schlechten Erhaltungszustandes des Objektes und nur anhand des Bildes nicht mehr feststellen. Der Stil der untersten Zeile weicht  in ihrer Ausführung von den beiden darüber liegenden Zeilen ab, weshalb wir vermuten, dass diese nicht zu den beiden oberen Zeilen gehört.

Bild mit freundl. Dank Saamunra
- alle Rechte vorbehalten - 

 

El-Tod/Djerti

Ramses III. ließ in El-Tod (dem oberägyptischen Djerti) Ausbesserungsarbeiten am Barkensanktuar des dortigen Month-Tempels aus der Zeit Thutmosis III. durchführen. Ramses III. platzierte seine Renovierungsvermerke unterhalb derer Sethos I. auf den Pfeilerseiten des Durchgangs und auf den Pfosten der Kapelle. Es ist möglich, dass diese Inschriften mit der landesweiten Revision der Tempel im Jahre 15 unter der Regierung Ramses III. zusammenhängen. Die Renovierungsinschriften auf dem Pfeiler und dem Türpfosten lauten: "Erneuerung des Denkmals, das der (Königsname) gemacht hat". 

Auch im Sockelbereich der Außenseite der Kapelle befinden sich zwei Renovierungsinschriften, die zu dieser Tempelinspektion des Königs gehören und dort mit dem Datum: "Jahr 15, II. Achet, Tag 13 des Königs (KN=Königsname)" angegeben sind. Die zweite Inschrift auf dem rechten Sockelbereich ist ein Königsbefehl an den Beamten Pan-pa-ta, "....die Kapellen, die Schreine und die Schatzhäuser von Memphis bis Elephantine zu inspizieren und zu renovieren, was verfallen ist um den Namen seiner Väter (Vorfahren) und aller Götter und Göttinnen in Ober- und Unterägypten am Leben zu erhalten, damit sie (die Götter) ihm Hunderte von Sedfesten ewiglich geben und Stärke, so wie es gesagt wurde im Regierungsjahr 5. I. Pert". (3)

Barkensanktuar aus der Zeit Thutmosis III. in El-Tod

Renovierungsvermerke und Kartuschen von Ramses III. auf den Pfosten der Kapelle

Bild mit freundl. Dank Saamunra
- alle Rechte vorbehalten - 

 

Renovierungsinschrift Ramses III. auf dem Sockelbereich der Außenseite der Kapelle

Bild mit freundl. Dank Saamunra
- alle Rechte vorbehalten - 

Die beiden obigen Königsbefehle, die sich inhaltlich gegenseitig ergänzen, wurden anlässlich des Abschlusses der im Jahr 5 beschlossenen landesweiten Tempelrevision von Pn-pa-ta (Penpata) angebracht und dokumentieren die Einbeziehung des Month-Heiligtums in El-Tod in dieses Vorhaben (3). 

Gebelein

Für den Gott Suchos (Sobek) in seinem Tempel in Gebelen ist eine Opferstiftung Ramses III. bekannt die auf den „15. Tag, 3. Monat der smw–Jahreszeit, Jahr 3“ (Schemu-Jahreszeit) datiert ist.

Edfu

Östlich des Tempels, auf Höhe des Osttores des Vorhofs des Tempels, befinden sich die Reste eines Pylons der nach PM aus der Zeit König Ramses III. stammen soll. Heute sind nur mehr die untersten Steinlagen der Koffersteine des südlichen Pylonturms vorhanden. Auch die unterste Steinlage des anderen Pylonturmes ist erhalten, zeigt aber die Kartuschen von Ramses IV.

Edfu - Reste eines Pylons aus der Zeit Ramses III ?

östlich des Tempels - auf Höhe des Osttores

 

Plan PM VI-3

 

Die noch sichtbaren Kartuschen bei PM VI-3, 168a+b scheinen wirklich die von König Ramses III. zu sein. Jedoch wird von einigen Gelehrten die Urheberschaft Ramses III. am Pylon bezweifelt, und eher Ramses II. in Betracht gezogen (siehe Dissertation Ulrike Fauerach, 200, S. 188-191 - Der große Pylon des Horus-Tempels von Edfu). Nach Dieter Arnold (die Tempel Ägyptens, S. 98) könnte dieser Pylon aus dem Neuen Reich ein Pylon sein, der den Zugang von der Landstelle unten am Nil und "den Gottesweg der Hathor" markiert.

Die heute noch sichtbare Dekoration der untersten Steinlage (Falke mit gespreizten Flügeln und sen–Ring, die Kartusche schützend) könnte auch nachträglich durch Ramses III. hier im Sockelbereich angebracht worden sein. Das Motiv erinnert stark an eines, dass im Chonstempel in den hinteren Räumen von Ramses III. verwendet wurde.

Edfu - auf Höhe des Osttores - Reste eines Pylons aus dem Neuen Reich
- PM VI-3, 168a+b - 

Links auf der untersten Steinlage befinden sich die Reste einer Kartusche, wobei es sich möglicherweise um den den Geburtsnamen von Ramses III. handeln könnte - rechts daneben ein Falke mit gespreizten Federn und dem Schen-Ring.

Bild mit freundl. Dank Saamunra
- alle Rechte vorbehalten - 

 

Edfu-Tempel - Block mit Falkendarstellung 
Steinblöcke eines Vorgängerpylons aus dem Neuen Reich

Bild mit freundl. Dank Saamunra
- alle Rechte vorbehalten - 

 

Elkab
- in der Nähe der antiken Stadt Necheb -

Im Gebiet des Nechbet-Tempels in Elkab wurden Blöcke mit den Kartuschen von Ramses III. gefunden. In griechischer Zeit wurden die Amenophis III. Kapelle und auch der ramessidische Felsentempel erweitert.

Gebel es-Silsile

In den großen Sandsteinbrüchen des Gebel es-Silsile (Gebel el–Silsila) -am Westufer des Nils gelegen - befinden sich südlich des großen Haremhab-Speos mehrere königliche Felsstelen, die von einer Vielzahl von Regenten stammen. U. a. wird auf einer dieser Stelen aus dem Jahre 5 von Ramses III. der König im Bildfeld im Anbetungsgestus vor der thebanischen Triade (Amun-Re, Maat und Chons) dargestellt. Eine weitere Stele aus dem Jahre 6 Ramses III. an der Nordseite eines isolierten Felsens mit pilskopfartiger Bekrönung (südlich der Schreinstelen) zeigt den König beim Weinopfer vor den Göttern Amun-Re, Re-Harachte und Hapi (siehe Umzeichnung Lepsius).

Stele Ramses III. an der Nordseite eines isolierten Fels
mit pilskopfartiger Bekrönung

Südlich der Schreinstelen liegt ein isolierter Fels mit pilzkopfartiger Bekrönung – hier ließ Ramses III. an der Nordseite eine Stele anbringen - als Datum zeigt sie „Jahr 6, 3. Monat der peret-Jahreszeit. Im Bildfeld der Stele sieht man den König beim Weinopfer vor Amun - Re, Re–Harachte und Hapi, darunter ein Nilhymnus.

 

 

           Umzeichnung: LD III. 218 d  
                    

 (PM V, Upper Egypt S. 216; Deir Rifa to Aswan)

 

Drei Felsstelen in Gebel el Silsile
- links Ramses III. vor der thebanischen Triade - 

Ein nach Süden führender schmaler Uferweg führt an drei nebeneinander liegende Felsstelen vorbei - von links nach rechts: Ramses III. vor der thebanischen Triade, Mut führt Scheschonq I. vor Amun, Re-Harachte und Ptah und rechts Ramses V. im Gebet vor Amun, Mut, Chons und Sobek.

Bild:      Dschabal as-Silsile 54
Autor:  Olaf Tausch - Wikipedia commons, 22. 3. 2011
Lizenz: CC BY 3.0

 

Steinbruch Gebel as-Silsile - linke Stele
- Ramses III. vor der thebanischen Triade -
(PM V., Royal Stelae & Co., south of Great Speos, S. 213)

Bild:      Dschabal as-Silsile 56
Autor:  Olaf Tausch - Wikipedia commons, 22. 3. 2011
Lizenz: CC BY 3.0

Nach SAGA 21 (11) entsandte Ramses III. im Jahre 5 eine Steinbruchexpedition zu den großen Sandsteinbrüchen in Dschabal as Silsila (Gebel es-Silsile). Der Zweck dieser Unternehmung war die Beschaffung von Baumaterial für seinen Totentempel in Medinet Habu. Expeditionsleiter war der Vorsteher der beiden Schatzhäuser (imi-rA-prwj-HD) namens Sethy-em-heb (%tXymHb), der sich an der Spitze von 3000 Mann per Schiff zu den Sandsteinbrüchen des Gebel-el-Silsile begab. 

Sethy-em-hab bekleidete zuerst die Position eines Festungskommandanten der Mittelmeerküste (
jmj-ra xtm.w n pA WAd-wr) bevor er nach dem Ende seiner Militärzeit in die zivile Bürokratie wechselte, um das Amt eines Schatzhausverwalters des Totentempels Ramses III. in Theben zu übernehmen. In dieser Funktion war er wohl als Expeditionsleiter nach Gebel es-Silsila geschickt worden.

Sethy-em-hab/Seth-em-hab war ebenfalls verantwortlich für die Organisation und Auslieferung der Rationen für die Mitglieder der Steinbruch-Expedition, die gewaltig gewesen sein dürfte.

Ein  Schatzhausvorsteher Sethy-em-heb hinterließ eine Felsstele im Wadi Abu Agag (etwas nördlich von Assuan in der östlichen Wüste gelegen), in der er die Kartuschen von König Sethos II., sowie die Götter Chnum, Satet und Anukis verehrt (PM VII, S. 320).
Dieser Beamte könnte daher rein hypothetisch identisch sein mit dem Vorsteher der beiden Schatzhäuser, der im Jahre 5 Ramses III. eine Steinbruchexpedition nach Gebel el-Silsileh unternahm (11). 

Insgesamt umfasste die Flotte der Steinbruchexpedition nicht weniger als 40 Schiffe zum Transport der gebrochenen Steinblöcke. Zu Truppe gehörten 500 Steinmetze und wohl 2000 einfache Arbeiter. Eine weitere Gruppe von 500 Mann wurde separat aufgeführt, doch ist deren Berufsgruppenbezeichnungen zerstört (11). 

(Zitat) aus SAGA 21 (11), S. 230 Thomas Hikade (siehe Plan unten PM 28-29)
- hieratische Inschrift KRI V, S. 228 Text C - Jahr 5.1. Monat der Schemu-Jahreszeit
Ramses III. -

"Jahr 5, 1. Monat der Smw Jahreszeit unter der Majestät des Königs von Ober- und Unterägypten und Herr der beiden Länder (Reich an Maat, ein Re, geleibt von Amun)| Leben, Heil, Gesundheit, Sohn des Re, Herr der Kronen, (Ramses, Herrscher von Heliopolis)|, Leben, Heil, Gesundheit, geliebt von allen Göttern, für immer und ewig mit Leben beschenkt. Das Aussende, das Seine Majestät, Leben, Heil, Gesundheit, anordnete, des Vorstehers der beiden Schatzhäuser und des Hauses der Millionen Jahre des Königs von Ober- und Unterägypten (Reich an Maat, ein Re, geliebt von Amun)|, Leben, Heil, Gesundheit, im Haus des Amun %tXymHb, um auszuführen die Arbeit (am) Bauwerk im Haus der Millionen [Jahre] des Königs von Ober- und Unterägypten (Reich an Maat, ein Re, geleibt von Amun)|, Leben, Heil, Gesundheit, im Haus des Amun im Westen von Theben.
6 Leute der Truppe, die von ihm befehligt wurden                              2000 Mann
Steinmetze                                                                                              500 Mann
7 Transportschiffe unter seinem Kommando                                        40
[ … ]                                                                                                        4
8 [ … ] Mann                                                                                        500 Mann
Summe der verschiedenen Personen                                                   3000  

 

Speos Haremhab in Gebel el-Silsile
- mit Nennungen von Ramses III.

PM 2   =  Szene über der Fassade (2. Zugang zum Tempel) Ramses 3 opfert die Maat vor
                 Amun–Re, Mut, Chons und Sobek. Hinter dem König ein
gewisser Iuy, Aufseher
                 über die Schreiber der Pferde.

PM 5   =  über der Nische / Szene, Pairi (evtl. Sohn von Sethy-em-hab)
PM 6   =  Ramses III. opfert Figur der Maat vor Onuris-Shu,
PM 11 =  Durchgang, Ramses III. opfert Blumen-Bouquet an Ptah und Sachmet, hieratischer
                Text aus Jahr 5,
PM 12 =  Durchgang, Ramses III. opfert vor Sobek (ausgelöscht) und Hathor, hieratischer
                Text aus Jahr 5,
PM 21 =  Durchgang, Stele, Ramses III. opfert Figur der Maat an Amun-Re, Re-Harachte
                u. Sobek und zwei Schreiber (teilw. zerstört) im unteren Register mit Text (zerstört),
PM 28 + 29 = oberes Register: hieratischer Text: Zeit Ramses III. 
               (Druckfehler bei PM "Ramses II.") des kgl. Schreibers Sethy-em-hab, 
               links daneben Darstellung Ramses III., angebetet von einem kgl. Schreiber 
               (siehe oben Zitat aus SAGA 21) 
darunter Stele aus der Zeit von Merenptah, der König gefolgt von einem Beamten vor den Göttern.

Umzeichnung: Porter und Moss - bearbeitet von Nefershapiland

                                             

 

Zweiter Türdurchgang des Speos Haremhab (PM 2)

Über dem 2. Zugang des Speos (linke Tür) opfert Ramses 3 die Maat vor den Göttern Amun-Re, Mut, Chons und Sobek. Hinter dem König befindet sich der Aufseher der Schreiber der Pferde. Die Inschriften nennen die Namen des Königs und die Titel des Iuy.

Auf der rechten Seite (links der rechten Tür auf dem Bild) befindet sich über der halbplastischen Figur in der Nische die Darstellung PM 5 - Ramses III. opfert die Maat vor dem Gaugott Onuris-Schu von Assuan.

Bild:     GebelSilsilaHaremFront1   
Autor:   Roland Unger
Lizenz:   CC-BY-3.0

                                                           

Zentraler Türdurchgang des Speos Haremhab

Links über der halbplastischen Statue in der Nische befindet sich die Darstellung PM 5 und auf der rechten Felsfassade  befindet sich eine Darstellung von Ramses III., der die Maat vor dem Gaugott Onuris-Schu von Asswan (Assuan) opfert. Details siehe unten.

Bild: Elvira Kronlob - alle Rechte vorbehalten
- Bildausschnitt erstellt von Nefershapiland - 

 

  Rechte Nische neben dem zentralen Türdurchgang.
In der Nische steht eine halbplastische Statue, die einen hohen Beamten darstellt. Hierbei könnte es sich evtl. um den oben dargestellten Pairi oder auch um Prinz Chaemwese, den Sohn Ramses II., handeln. Diese halbplastische Statue wird leider weder von Porter & Moss noch von Lepsius beschrieben.
     Reliefs am Felsentempel des Haremhab (PM 6)
Auf der nächsten, rechts folgenden Fassade zwischen dem 4. und 5. Durchgang befindet sich eine Darstellung von Ramses III., der die Maat vor dem Gaugott Onuris-Schu von Asswan (Assuan) opfert

Bild:  Dschabal as-Silsila Haremhab-Tempel 10
Autor:  
Olaf Tausch
Lizenz:  CC BY 3.
Bild:      Dschabal as-Silsila Haremhab-Tempel 11
Autor:    Olaf Tausch
Lizenz:   CC BY 3.0

(PM 5) Dieser Ausschnitt der obigen Szene  über der Nische zeigt den Aufseher des Tempels Ramses III. in Medinet Habu namens Pairi (rechte Seite), der in anbetender Haltung vor den Göttern Amun-Re, Sobek und Bastet steht. Dieser Pairi könnte evtl. ein Sohn des Sethy-em-hab sein.
                         (Bildausschnitt: Elvira Kronlob 2009)
 
 (Bildausschnitte vom Bild oben - bearbeitet von Nefershapiland)  in der eine Frau, (evtl. eine Königin)  bekleidet mit einem langen Gewand, opfernd vor dem thronenden Gott Ptah steht. Hinter ihr steht eine weibliche Figur in kleinerem Format.

 

Haupteingang - mittlerer Durchgang des Speos
(rechte Seite -
PM 11 / gesehen von innen)

Ramses III. opfert zwei Blumensträuße vor dem thronenden Ptah (mumiengestaltig) und der hinter ihm stehenden löwenköpfigen Göttin Sachmet. Über dieser Darstellung befindet sich ein hieratischer Text über eine Steinbruchexpedition des Schatzhausvorsteher Sethy-em-heb aus dem Jahre 5 Ramses III., der heute stark zerstört ist (11).

 

 

 

 

 

 

Bild: Elvira Kronlob

 

Haupteingang - linke Seite (gesehen von innen) - 12 -

Auf der linken Seite der Eingangswand opfert Ramses III. ein Tablett mit Speisen und Blumen an die Götter Sobek (zerstört) und Hathor. Zwischen König und den Gottheiten befindet sich ein Opferständer mit Blumen und ein Wasserspendegerät darauf.   

Über der Darstellung befindet sich - ebenso wie auf der gegenüberliegenden Wandseite (PM 11) - eine  hieratische Inschrift des Beamten Sethy-em-heb, mit Bezug auf die von ihm geleitete Steinbruchexpedition aus dem Jahre 5 (1. Monat der Smw-Jahreszeit (Schemu) Ramses III. (11 - Seite 229)  

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Bild: Elvira Kronlob 2009

Wandstele - rechter Türdurchgang
(
PM 21 )

Im oberen Bildfeld der Stele steht Ramses III. vor den Göttern Amun-Re, Re-Harachte und Sobek und opfert die Maat.

Darunter zwei königliche Schreiber (stark zerstört). 

 

 

 

Bild: Elvira Kronlob 
- alle Rechte vorbehalten -

Darstellung in der großen Galerie des Speos Haremhab (PM 28)

Ramses III. (Ramses II. fälschlicherweise bei PM) wird von dem königlichen Schreiber und Wedelträger  Sethy-em-hab verehrt (mit Inschriften, in denen die königlichen Namen und Ephitetas sowie die Titel des Sethy-em-hab genannt werden.

Bild: Gebel el-Silsila, Speos Haremhab
User:
Kairoinfo4U-Flickr-Album 2018
Lizenz: CC-BY-NC-SA. 2.0

 

Hieratisches Graffiti aus dem Jahre 5

Rechts der Darstellung befindet sich ein hieratischer Text des Sethy-em-heb aus dem 5. Jahre Ramses III. über den Bau des Tempels von Medinet Habu.

Siehe weiter oben Zitat aus SAGA 21, S. 230, Thomas Hikade. 

Photo:  
Graffiti and Reliefs at Gebel el Silsila

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Elephantine:

Auf der Insel Elephantine - dem Tor Ägyptens nach Süden - fanden sich gleich mehrere Architekturfragmente, die den Namen Ramses III. trugen, so u. a. im hiesigen Satet-Tempel das Fragment einer einzelnen Säulenbasis mit seinem Namen.

Im Hof des römischen Chnumtempels tauchten Blöcke auf, die von einer Erweiterung des damaligen Chnum-Heiligtums zeugen. Dazu gehören Teile eines großen, aus Rosengranit bestehenden Tores, eine gewaltige Türschwelle von über 3,50m Breite, 1,35m Tiefe und etwa 0,75m Höhe und die Unterteile der beiden dazugehörigen Türpfeiler mit ca. 0,70 und 0,95m Höhe. Die Durchgangsbreite des Tores muss einst um die 1,70m betragen haben. Der Torbau selbst stammt aus der Zeit König Thutmosis III. Den Sockelbereich des Tores ließ dann Ramses III. mit einem Kartuschenfries dekorieren (MDAIK 31.1)

Fragment einer Wand-Stele - gefunden 1969 auf Elephantine - römische Tempel-Vorterrasse

Bei der ersten Grabungskampagne des DAIK auf Elephantine wurde 1969 an der südlichen Außenmauer der römischen Tempel-Vorterrasse ein Sandsteinblock gefunden, bei dem es sich um den oberen Teil einer Stele Ramses III. aus seinem 15. Jahr handelt. (Maße: Blockbreite: 1,37m - Stelenbreite 0,90m, heutige Höhe 0,60m.

Über dem heute nicht mehr ganz erhaltenen Bildfeld befindet sich die geflügelte Sonnenscheibe, darunter steht der König (Ramses III.) vor den Göttern - dazwischen ein Opfertisch mit Blumen und Libationsgefäßen. Der König räuchert und libiert vor den thronenden Göttern Chnum, Satet und Anuket.

Die Beischriften zum Bildfeld lauten:

über der Göttin Anuket:
"Anuket, Herrin des Himmels"
über Satet:
"Satet, die Große, Herrin des Himmels"
über Chnum:
"Chnum, Herr des Katarakt-Gebietes, verehrt in Elephantine".
Zwischen König und Opfertisch:
"Darbringen von Weihrauch und Libation"
über dem Opfertisch und dem König:
Herr der beiden Länder (wsr-mAa.t-Ra-mrj-Imn)| König von Ober- und Unterägypten (Ra-ms-sw-HoA-Iwn)| mit Leben beschenkt wie Re ewiglich.
hinter dem König:
"Schutz, Leben und Glück seien alle um ihn wie um Re ewiglich".
Unter der Szene sind leider nur noch zwei Zeilen des Stelentextes erhalten, die nur eine Datierung Jahr 15, erster Monat der Überschwemmungsjahreszeit und die Königstitulatur enthalten.

"Jahr 15, erster Monat der Überschwemmungsjahreszeit unter der Majestät des Horus, starker Stier, groß an Königtum, die beiden Herrinnen, groß an Festen wie Tatenen, König von Ober- und Unterägypten, Herr der beiden Länder (wsr-m3a.t-Ra-(mrj)-(Jmn)|  mit Leben beschenkt, Goldhorus, mächtig an Jahren wie Atum, Fürst, der Ägypten schützt, der die Fremdländer unterwirft, leiblicher Sohn des Re, sein geliebter ( Ra-ms-sw-Ho3-Iwnw)| wie Re ewiglich“.

(Quelle für Übersetzung: MDAIK 31.1)

Bild mit freundl. Dank Elvira Kronlob 2009, Engelskirchen

Weitere Fragmente aus der Regierungszeit von Ramses III. wurden in den römischen Fundamentsmauern im Vorhof des Chnum-Tempels verbaut gefunden. Es handelt sich dabei um die Bruchstücke eines oder zweier Dekrete Ramses III. Da diese Bruchstücke später sekundär als Baumaterial verwendet wurden, ist zu vermuten, dass die Dekrete am Pylon des Chnum-Tempels angebracht waren. Insgesamt wurden sechs Inschriften gefunden. Zwei fast identische Inschriften, die in Tod und Karnak gefunden wurden, tragen heute kein Datum mehr, sind aber wahrscheinlich ebenfalls ins Jahr 15 zu datieren. Sie zitieren das Dekret, fügen aber etwas "rätselhaft" hinzu, dass es in Übereinstimmung mit dem war, was in Jahre 5 gesagt wurde (?). (12)

Die Texte sind als Stelen gestaltet (ebenso wie die Doppelstele Ramses III. im Cachettehof in Karnak), weshalb nach Meinung von S. Grallert (3) der Block mit dem Bildfeld einer Stele (siehe Bild oben - und Text aus MDAIK 31.1) wohl zu einem der Dekrete gehörte. Es liegt aber kein direkter Textanschluss der Fragmente zu dem Stelenoberteil vor.

Fragment eines weiteren Dekretes: (nach Grallert [3]  - S 192 (Zitat):

R3/Kb 005:  

„[ … ] Mauer von Neuem … [ … ] für seinen Vater. Aller Götter und Göttinnen Ägyptens, damit sie ihm Millionen, Tausende und Hunderttausende an Jahren für ihren geliebten Sohn, den KN, geben …………. “

Besser erhalten als der obige Dekret-Text sind weitere Fragmente mit Inschriften, wo an einzelnen Stellen mögliche Übergriffe gegen den vom König begünstigte Tempel beschrieben werden und auf einem anderen Dekret gibt der König eine Begründung für seine Maßnahmen. Ramses III. berichtet hier über seine Tempelinspektionen und von den königlichen Pflichten den Göttern gegenüber - aber nicht genau von seinen angeordneten Handlungen vor Ort in Elephantine. 

Des weiteren wurde ebenfalls neben den königlichen Dekreten ein Königsbefehl gefunden - verbaut in der römischen Ufermauer - der von dem zuständigen Vorsteher der Schreiber des königlichen Schatzhauses Pn-pA-tA (Penpata) niedergeschrieben wurde und dann landesweit an allen Tempelanlagen von den mit der Revision beauftragten Beamten angebracht. Penpata erhielt in diesem Zusammenhang die Aufgabe, die restaurierten und gereinigten oberägyptischen Tempel zu weihen und die staatlichen Magazinverwaltung zu inspizieren, wobei er im Rahmen der Neuorganisation der Tempelverwaltung die Rationen der Götter verdoppelte (siehe KRI V, S. 343)

Königsbefehl  (nach Grallert [3]  - S 192 (Zitat):

R3/Kb 001:
„….. Seine Majestät befahl, alle oberägyptischen rApr hinsichtlich jeden Abscheus zu reinigen für [ … ] Götter, die Schatzhäuser und Scheunen zählen zu lassen, die Menschen und das Vieh zu schützen? [ … ], Maat entstehen zu lassen, jsf.t zu vertreiben, welche Lüge und Abscheu entstehen lässt [ … ] zu bauen …. “

Die beiden folgenden Bilder zeigen Bauspolien, die aus dem Fundament des spätzeitlichen Chnum-Tempels stammen und die Kartuschen König Ramses III. zeigen.

Fragmente eines Tores mit den Kartuschen von Ramses III.
- gefunden im Fundament des spätzeitlichen Chnum-Tempels - 
- Das Tor aus der Zeit von Ramses III. war eingebunden in den römischen Kai, der auch bei Porter & Moss V-222, Text 225 genannt wird.

Bild mit freundl. Dank Saamunra
- alle Rechte vorbehalten - 

 

Bauspolien mit den Kartuschen von Ramses III.
- gefunden im Fundament des spätzeitlichen Chnum-Tempels - 

Bild mit freundl. Dank Saamunra
- alle Rechte vorbehalten - 

 

Der nubische Raum:

Kuban / Quban:

In der hiesigen Festung von Kuban - ca. 110km südlich von Assuan am Ostufer des Nils gelegen - fand sich die sog. "Kubanstele", die datiert ist mit: "4 Tag, 1 Monat der prt–Jahreszeit, Jahr 3“  mit dem Bericht über eine Brunnengrabung unter Ramses III. Außerdem fand sich ein Türsturz mit der Kartusche des Königs.

Amada:

Im nubischen Amara-West (nördlich des 3. Kataraktes) wurden zwei Stelen des Vizekönigs von Kusch, Hori (II.) gefunden, der zur Zeit Ramses III. dieses Amt innehatte. Die eine Stele wurde in das Jahr 5 Ramses III. datiert und befindet sich heute im Khartum-Museum, Inventory Nr. 3061 (KRI V, 382) und die andere in das Jahr 11 (KRI V, 382-383) (heute Britische Museum London: BM EA 1784). Die von Hori (II.) aufgestellten beiden Stelen aus Jahr 5 und Jahr 11 zeigen Ramses III. beim Opfer vor Amun, Bastet und Horus im Giebelfeld, sowie eine Darstellung von Hori und einem kurzen Lobpreis im unteren Teil. 

Qasr Ibrim:

Ca. 218km südlich von Assuan, am Ostufer des Nils gelegen. Hier fand sich im Schutt der hiesigen Festung ein Sockelstück einer Statue Ramses III. aus schwarzem Granit.

Buhen:

Das altägyptisch Bhn, (Buhen)  liegt ca. 360km südlich von Assuan auf dem Westufer des Nils, ca. 3km südlich von Wadi Halfa gelegen. In der Festung von Buhen am Zweiten Katarakt wurden Stelen, Statuen und Inschriften sowie Architekturfragmente mit dem Namen Ramses III. entdeckt.

  1. Südtempel, Säule 12 und 15, je eine horizontales Inschriftenband, jedes besteht aus nebeneinander stehenden Kartuschen Ramses III., die mit Sonnenscheibe und Straußenfedern bekrönt sind.

    Säule mit je einem horizontalen Inschriftenband Ramses III.
    - aus dem Südtempel von Buhen / heute im Nationalmuseum Khartum - 

    Bild mit frdl. Dank Saamunra

     

  2. Südtempel, Pfeiler 14, Westseite, Darstellung:  Ramses III. übergibt Horus die Maat - unter der Figur des Königs sind Reste einer Beamten-Figur sichtbar, d. h. es liegt eine Usurpierung der Szene durch Ramses III. vor. 

    Pfeiler aus dem Südtempel von Buhen
    - heute im National-Museum Khartum

    Ramses III. übergibt Horus die Maat - deutlich sind bei der Königsfigur die Überarbeitungen erkennbar, d. h. es liegt eine Usurpierung der Szene durch Ramses III. vor (siehe KRI V, 346, Nr. 139)

    Bild mit frdl. Dank Saamunra

     

  3. Türsturzfragment, Philadelphia E 10994, Sandstein, darauf eine Rest von zwei Kolumnen mit Titulatur Ramses III. Vermutlich Teil eines neuerrichteten oder restaurierten Tores. 

  4. Türsturzfragment vom Vizekönig Hori (II./ oder III. ?), aus Sandstein. (Höhe: 53,4 cm, Länge 96,5 cm)

Sandsteinsturz des Hori (II.) oder Hori (III.) Vizekönig von Kusch aus Buhen
- heute im Britischen Museum EA 66667 -

Fragment eines großen Türsturzes - bestehend aus Türrolle und Gesims mit Darstellungen und Inschriften. In der Mitte des Türsturzes befinden sich die Kartuschen von Ramses III. Die Bilddarstellung zeigt den Vizekönig von Kusch Hori und den Bürgermeister von Buhen Harmose im Anbetungsgestus. Die weiteren Inschriften der beiden Beamten richten sich in einem Gebet an den König. Der Türsturz ist an den Kanten beschädigt, die obere linke und auch die rechte Seite ist verloren, wobei ein Teil der rechten Seite des Sturzes separat entdeckt wurde, heute aber nicht mehr lokalisiert werden kann (H. Smith "Die Festung von Buhen: die Inschriften" / London 1976e) 118-19, Nr. 1511).

Die Oberfläche des Türsturzes ist an einigen Stellen so abgenutzt, dass der Text nur schwer zu lesen ist. Farbspuren sind nicht mehr vorhanden. (Quelle: Britisches Museum)

Bild: The Trustees of the British Museum - hier
Lizenz: CC-BY-NC-SA 4.0

 

Umzeichnung Sandsteinsturz des Vizekönigs Hori (II./III. ?) von Kusch aus Buhen
- heute im Britischen Museum EA 66667 -

Bild: The Trustees of the British Museum
Lizenz: CC-BY-NC-SA 4.0

 

Semna:

Semna ist ca. 60km südlich von Wadi Halfa auf dem Westufer am Ende des 2. Kataraktes gelegen. Altägyptischer Name %xm-#akAwRa mAat xrw (%xmt) genannt.

Zwei Türpfosten aus Kalkstein, die im Raum XX im Südosten der Festung gefunden, tragen eine Inschrift aus der Zeit Ramses III. Nach Dunham erfolgt die Zuweisung an Hori II. und gehören in den Bereich der posthumen Verehrung von Ramses II. (14).

Inschrift: „ …….. für den Ka des Königssohnes von Kusch, [den Aufseher der] südlichen Länder, den königlichen Schreiber Hori, den Gerechtfertigten “. (14)

An der Fassade des Tempels der 18. Dynastie für Dendun und Sesostris III. befindet sich links neben dem Zugangstor eine weitere Inschrift (PM 1 – 2) und Reste einer Darstellung aus der Zeit Ramses III. (14)

PM 1 – 2: Drittes Register: Ein Vorsteher der südlichen Fremd-Länder jmjra hAswt Smajt, (sein Name ist leider verloren) verehrt die Kartuschen Ramses III. (siehe H. Grapow, ZÄS 76 /1940) 25.)

Amara-West

Amara liegt ca. 145km südlich von Wadi Halfa und wurde in der 19. Dynastie von Sethos I. gegründet. Der altägyptische Name der Stadt war zunächst "Per-Menmaatre" (Haus des Sethos I.) wurde dann später in "Per-Ramses-meri-Amun" (Haus von Ramses II.) und schließlich zu "Chenem-Waset" umgeänderte. Amara liegt heute im Sudan. Amara-West war der Verwaltungssitz des Vizekönigs von Kusch Hori II. und seines Sohnes Hori III., der seinem Vater Hori II. wahrscheinlich irgendwann Mitte oder Ende der Regierungszeit unter Ramses III. nachfolgte. Seine Amtslänge ist ungewiss. Abgelöst wurde er erst unter Ramses IV. durch Siese.

Zeugnisse von Ramses III. wurden in Amara-West gefundes:

  1. Kartuschen an den Säulen im Hypostyl und an den Stützpfeilern

  2. Stele des Vizekönigs von Kusch, Hori II. - heute im Museum von Khartum (Inventary-Nr. 3061).
    Der König opfert vor Amun-Re, Bastet und Horus von Miam. Im unteren Teil der Bildfeldes kniet der Vizekönig von Kusch, Hori - sowie ein Text aus dem Jahre 5 von Ramses III. (14).

  3. Stele des Vizekönig von Kusch - ebenfalls aus dem Hypostyl (heute im Brit. Museum London, Nr. EA 1784) Ramses III. vor Amun-Re, Bastet und Horus. Darunter kniet Hori II./ oder Hori III. (?) und eine weitere männliche Person. Text aus dem Jahr 11.

  4. Ein Türsturz aus dem "Gouverneurspalast" vom  jdnw n KAS, (Stellvertreter von Kusch) Paser, wurde zusammen mit einem Türpfosten gefunden.

*

Nach (ZÄS 2016; 214-233) de Gruyter-Verlag 2016 - ein neuer Feldzug gegen die Philister unter Ramses III.?
(
Lutz Popko - die hieratische Stele MAA 1939.552 aus Amara-West)

Das Fragment einer hieratischen Stele MAA 1939.552 aus Amara-West aus dem Jahre 3 eines bislang unbekannten Königs wurde in der Grabungssaison 1938/39 im Hypostyl des Tempel von Amara-West von Fairmann auf einer Basis gefunden, die sich an der geographischen Ostwand des Hypostyls befand. Fairmann notierte in seinem Grabungstagebuch, dass die Stele am 24. Dez. 1938 im Hypostyl des Tempels von Amara-West gefunden wurde.

"Wir fanden auf der nördlichen Seite des Hypostyls ein Fragment einer Stele, beschrieben in hieratisch und semi-hieratisch. Eine Datierung "Jahr 3, 3. Monat der Schemu-Jahreszeit, Tag 28" ist erhalten geblieben, aber kein königlicher Name........."

(Quelle: [13, Seite 214] Lutz Popko) (übersetzt von Nefershapiland aus dem Englischen)

Der spätere Verbleib der Stele wurde aber leider nicht von ihm angegeben. Porter u. Moss VII. verzeichnete sie aber mit Inventarnummer PM VII, 162 auf - ebenso Spencer in seinem ersten Band zu Amara-West. K. Kitchen fertigte in KRI VI, 63.11-64.4 eine hieroglyphische Abschrift von Fairmanns Foto an, die später als Basis für alle "Denkanstöße" und Kommentare diente. Fairmann fand die Stele vor einer Wand mit Dekorationsreste von Gottheiten und einer Inschrift von Ramses II. und asiatische Topo- und Ethnonyme. 

Bei späteren Nachforschungen ergab sich, dass die Stele damals mit der laufenden Fundnummer 112, an die University Museum of Archaelogy and Ethnology / heute Museum of Archaeology and Anthropology in Cambridge übergeben wurde, wo sie zunächst mit der Accession.No 1939.552 inventarisiert wurde (später mit neuer Accession No. Z17400 versehen) (13). 

Es sind nur noch drei Fragmente (ein größeres Fragment und zwei kleinere) vom unteren Abschluss der aus gelblichen bis rötlich-braunen Sandstein gefertigten Stele erhalten. Sie hat ein gegenüber dem Rahmen eingetieftes Textfeld. Auf dem rechten und linken Rahmen befinden sich Reste königlicher Epitheta.

Die erhaltenen Inschriftenreste erwähnen ein 3. Jahr eines unbekannten Königs, wobei in der Vergangenheit eine Datierung für Ramses IV. in Erwägung gezogen wurde (siehe Christophe 1950, 57, Anm. 1, Peden 1996 in Lutz Popko/die hieratische Stele MAA, 1939.552 aus Amara-West - ein neuer Feldzug gegen die Philistser, S.218). Die Erwähnung der Philister in Zeile y+2  könnte nun aber die Datierung der Stele in Richtung auf Ramses III. verschieben, unter dessen Regierung sich die Auseinandersetzungen, in welche die Philister einbezogen waren, konzentrieren. Wäre sie für Ramses IV. einzuordnen, so wäre die Stele in Amara-West hier der einzige Beleg für Ramses IV. in dieser Region (siehe dazu auch Peden: The Reighn of Ramsesses IV. Warminster 1994, S. 18-23). 

Andererseits wäre eine Datierung unter Ramses III. der früheste zeitgenössische Beleg für diese Seevölkergruppierung (13). Den erhaltenen Fragmenten zufolge enthält die Stele die Schilderung eines Feldzuges. Wie schon Fairmann 1938/39 erkannte, kann der Bericht über den Feldzug in die Zeit der Auseinandersetzungen mit den Seevölkern in der 20. Dynastie eingeordnet werden, wobei die noch erhaltenen Inschriften eine der wenigen Belege sind, die für diesen Konflikt außerhalb Thebens und vor allem in Nubien sind.

Diese Stele aus Amara-West wäre dann - falls es sich hier wirklich um eine Stele aus der Zeit Ramses III. handelt - der bislang früheste Beleg für eine Auseinandersetzung mit den Philistern, da die Nennung der Philister und Tjekern in der Inschrift zum Libyerkrieg des Jahres 5 (wie von Kitchen in KRI V, 25.5-16 ausgeführt) in der Regel als anachronistische Reminiszenz auf die Ereignisse des Jahres 8 gesehen werden. (Quelle zu dieser Stele: [13]

Soleb:

Die antike Stadt Soleb (altägyptisch: Mnnw-xaj-m-MAa.t = Mennu-Chai-em-Maat) liegt in Nubien, dem heutigen Sudan und befindet sich nördlich des 3. Katarakts des Nils - auf dessen westlicher Seite. (Ca. 50km südlich von Amara). Der Ort wurde 1844 von Karl-Richard Lepsius zum ersten Mal beschrieben. Die frühesten Königsgräber stammen aus der 18. Dynastie, während einige der ramessidischen und meroitischen Periode angehören. Der dortige Tempel  wurde von Amenophis III. erbaut und sein Name setzt sich aus seinem Horus-Namen und dem Begriff für "Festung" (mnn.w) zusammen. Auch die Kurzform "Chai-em-maat" ist für Soleb belegt. 

Auf der Laibung des Durchganges wurden in späterer Zeit eine Darstellung sowie eine Inschrift eines Vizekönig von Kusch unter Ramses II., Ramose, sowie Kartuschen von Ramses III. angebracht, welche als Bestandteil einer Kartuschenverehrungsszene eines namentlich nicht genannten Wedelträgers war. Eine andere hieroglyphische Inschrift aus der Zeit Ramses III., nennt den Namen von Prinz Ramses (den späteren König Ramses IV.), der sich evtl. im Auftrag seines Vaters als Oberbefehlshaber  und königlicher Schreiber (imj-rA mSa wr und sS-nsw) auf einer militärischen Expedition (im Jahre 5 ?) (siehe P. Grandet, Ramses III. Historie d'un régne (1993), 75e-76) gegen den meist hartnäckigen Widerstand im südlichen Nubien gegen die Vorherrschaft Ägyptens, befand. Eine solche begrenzte Aktion war für einen königlichen Prinz  zumeist eine willkommene Gelegenheit sich die ersten "Sporen" zu verdienen.

Ein unveröffentlichtes Hieroglyphengraffito in Soleb nennt den Namen und Titel des Vizekönigs von Nubien, Hori (wahrscheinlich Hori II. nach A. J. Peden)- vielleicht eine Erinnerung an den Besuch dieses Vizekönigs im Tempel von Soleb?

Ostwüste:

Wadi Atalla

Das Wadi Atalla liegt in der Ostwüste, zwischen dem Nil bei Dendera/Qift, genau Richtung Osten auf halber Strecke zum Rotes Meer. Der einzige Hinweis auf eine Expedition hierher ist die Kartusche von Ramses III. neben der Darstellung des Königs vor Amun.

Sinai:

 

Sarabit al Chadim:

Der Ort Sarabit al-Chadim liegt auf halber Höhe der Westküste im südwestlichen Sinai - etwa 10 km nördlich von Wadi Maghara und zählt zur wichtigsten Region altägyptischer Niederlassungen auf der Sinai-Halbinsel. Hauptsächlich diente dieser Ort als Abbaustätte von Kupfer und Türkis. Hier wurde vor allem die Göttin Hathor als "Herrin des Türkis" und Sopdu als "Herr der östlichen Wüste" verehrt.

Ramses III. sandte in seinem 23. Jahr eine Expedition nach Serabit el-Chadim zum Zwecke der Türkisgewinnung aus. Von diesem Unternehmen zeugt eine Stele (Sinai 273), die sich in der südwestlichen Ecke von Raum A im Tempel von Serabit el-Chadim fand.  Sie besteht aus Kalkstein und misst 79cm in der Höhe, bei einer Breite von 48cm. Die zeigt lediglich die Königstitulatur und das Datum Jahr 23.

Inschrift zur Darstellung des der Hathor opfernden Königs

"nswbjt (WsrmAa.tRaw mrjJmn)| 
 
sA Raw (Rawms-sw HoA-Jwnw)
@w.t @rw Hnw.t mfk.t "

Inschrift in fünf Zeilen unter der Darstellung:
"rnp.tsp 23 any @rw kAnxt aAnswy.t Nb.tj 2 wr-Hb.wsdmj-&A nn @rwnbw wsr[rnp.wt].3 mjJtm jTj mkj [K]m.t 4 waf xAs.tj nsw-bjtj (WsrmAa.tRaw mrjJmn)| sA Raw 5 nb xa.w (Rawms[sw mrj-Jmn HoAJwnw)| mry @w.t-@rw] Hnw.t m[fk.t]"

(Quelle: 11)

Wir wissen von einem Schatzhausvorstehers, Hüter des Geheimnisses und königlichen Butler namens %bk Htp, dass er an vier Expeditionen auf den Sinai teilnahm. Die letzte dieser Expeditionen fand unter König Ramses IV. statt. Somit können die anderen drei nur unter der Herrschaft von Ramses III. stattgefunden haben, leider existieren darüber keine Denkmäler.

Timna:

Unter Ramses III. scheint in Timna ein erneuter dauerhafter Bergbau-Betrieb eingesetzt zu haben – (siehe dazu auch Großer Papyrus Harris I 78,1 – 5) In einer von Ramses IV. seinem Vater (und Vorgänger) Ramses III. in den Mund gelegten Rede, rühmt sich dieser:

"Ich sandte meine Boten in die Gegend von Atika (a-tjka) zu den großen Kupferminen, die an diesem Ort sind. Ihre Schiffe trugen sie. Andre ritten über Land auf ihren Eseln....Ihre Minen fand man überreich an Kupfer. Es wurden zu Zehntausenden auf ihre Schiffe geladen. Diese wurden nach Ägypten geschickt und kamen heil an. Es wurde in Stäbe aus Kupfer gegossen , unter das [Erscheinungs-]Fenster des Balkons gebracht, zu Hunderttausende - dreimal die Farbe des Goldes. Ich habe allen Leuten erlaubt, es zu sehen, wie ein Wunder".

 (nach
I 72,2; Breasted 1927, p. 204)

Dem Text im Papyrus Harris zufolge kamen die ägyptischen Expeditionen vermutlich auf dem Seeweg/oder auf dem Landweg zu dem "Land von Ataka/Atika", das später mit dem südlichen Arabah Valley identifiziert wurde (siehe Gardiner et al 1955, stelae 90, 137, 140). Die Landroute führte dann von "Darb al-Shawi" (auch unter Darb al-Hajj" bekannt) von Suez her quer durch den Sinai nach Timna.

Zwei Inschriften Ramses III. auf der Route, die durch das "wadi radadi" (hebräisch: nachal roded) in die Arava/Araba (Senke im Toten Meer bis zum Golf von Akaba) verläuft, belegen eindeutig, dass zur Zeit Ramses III. die Ägypter damals die Oberherrschaft über diese Route inne hatten und zwar sowohl auf dem Landweg als auch auf dem Wasserweg. Eine Doppelkartusche Ramses III. wurde bei Nahal Rodet entdeckt. Diese Station lag auf dem Landweg, der quer durch den Sinai führte. Die zweite Doppelkartusche Ramses III. befindet sich in den Bergen von Eilat nördlich von Ras en–Naqb/Fundstelle Nr. 582 (in der Nähe von Eilaat) direkt an der ägyptisch-israelischen Grenze.

Neben seinen zwei Inschriften auf dem Weg zur Araba/Avava  wurde kürzlich in der Nähe von Tayma, fast 400 km südöstlich von Aqabah, eine weitere Inschrift entdeckt. Dies bedeutet, dass die Expeditionen unter Ramses III. (oder seine Armee ?) tief in den Norden von Ziri Basani (Stadt Zoroa in der Bet–Shan–Ebene) eindrangen.

Eine weitere Felsstele, die sich auf der Sandsteinklippe 30 m oberhalb des Hathor-Heiligtums von Timna befindet, zeigt Ramses III. im Opfer vor Hathor. Die einzeilige Inschrift darunter berichtet, dass ein königlicher Butler (wbA nsw) mit Namen Ramsesempere
(Raw
msswmprRaw) nach Timna entsandt wurde.
Auf einer Kalksteinstele, die Ramesempere in Abydos aufstellen ließ, geht der weitere Werdegang des königlichen Butlers hervor, der außerdem auf neun weiteren Stelen aus Ägypten belegt ist.

Danach stammt er aus Ziri Basani (Stadt Zoroa in der Bet–Shan–Ebene) und war der Sohn eines Mannes namens YwpAa. Seine Gemahlin trug den Namen Aset (A)s.t. Der eigentliche Name des Ramsesempere lautete Benazon Sohn des Izon“. Doch nahm er in Ägypten einen ägyptischen Namenan. So nannte man ihn auch Merj-Amun (MrjJmnw) oder Penraumessu-mery-Amun (PnrAwmsswmrjjmn) (SAGA 21).

Zum erstenmal ist er unter König Merenptah belegt und bekleidete mehrere Schlüsselpositionen in der ägyptischen Verwaltung. Im Jahre 7 war er mit dem Schreiber  PnpAmr (Penpamer) zu einem Kontrollbesuch in Theben–West. Am Ende seiner Laufbahn war er königlicher Butler mit reinen Armen“, „Wedelträger zur Rechten seiner Majestät“ und u.a. zuständig für Bier und die Lebensmittel des Königs.

Da Ramsesempere schon im 7. Jahr unter Merenptah und damit 20 Jahre vor der Thronbesteigung von Ramses III. belegt ist, sollten die ersten beiden Jahrzehnte der Regierungszeit Ramses III. für die Expedition nach Timna in Frage kommen. Der Zeitpunkt seiner Tätigkeit in Timna ist interessant. Ramses III. hatte die Aktivitäten in der Wüste und in den Kupferminen von Timna nach einer Pause von ca. 20 Jahren wieder aufnehmen lassen (Quelle: Ancient near eastern Studies, Bd. 45, Juan Manuel Tebes/Peeters-Verlag 2014) und Ramsesempere schien für den König genau die richtige Person gewesen zu sein, obwohl  - wenn man der Kalkulation von Schulmann (siehe Schulmann 1976, p. 125) folgt, war Ramsesempere bei seiner Ankunft in Timna schon fast 70 Jahre alt. Er war aufgrund seiner Herkunft gut vertraut mit der semitischen Sprache und der Mentalität der Bewohner und hatte daher die Fähigkeit im Auftrage des Königs mit den Wüstenstämmen neue Vereinbarungen zu verhandeln. Unter Ramses III. scheint nunmehr in den Kupferbergwerken in Timna ein neuer dauerhafter Betrieb eingesetzt zu haben (siehe dazu auch Großer Papyrus Harris I. 78,1-5)

Die lange Talsenke von Arava
sie zieht sich vom Toten Meer bis zum Gold von Eilat

Felsrelief Ramses III. mit beschädigter Inschrift darunter
- oberhalb und nördlich der Hathor-Kapelle - 

Die Felszeichnung scheint von einer eher unerfahrenen Hand unter schwierigen Bedingungen auf der glatten Oberfläche des roten Sandsteinfelsens hergestellt worden zu sein. Die Praenomen und der Name Ramses III. erscheinen in zwei Kartuschen: "Usermaatre-mer(y)-amun" und "Ramses-heqa-Iunu".

Hathor erscheint unter ihrem üblichen Aspekt als "Lady of the Turquoise (Mefkat)" und trägt auf ihrem Kopf eine schwere Perücke, die von einer Sonnenscheibe gekrönt ist.
Die Inschrift am Fuß der Stele ist schwer zu lesen, spricht aber von einem königlichen Butler namens Ramsesemperre ("Ramses ist im Haus des Re"), der höchstwahrscheinlich ein Hebräer war, der sich in den Dienst Ägyptens gestellt hat.

Bild:     Map-arava.jpg   
Autor:  Mbgesch, Wikipedia
Lizenz:  CC-BY-SA.4.0
Bild:     Parc de Timna (REilat-Israel)  
Autor:  Grand Part-Bordeaux,France from France, wikipedia 
Lizenz:  CC-BY-SA-2.0

 

Varia: 
(Objekte in den Museen)

Wahrscheinlich aus Theben–West stammt das linke Teil eines Türsturzes aus Kalkstein, das sich heute im Kunsthistorischen Museum Wien (INV. 5905) befindet. Das Fragment des Türsturzes misst 72,5cm in der Länge und 67cm in der Höhe. Es zeigt in einer rechteckigen Umrahmung, welche oben von der Himmelshieroglyphe begrenzt wird, die geflügelte Sonnenscheibe. Darunter befinden sich zwei Textzeilen, die Namen und Titulatur Königs Ramses III. zeigten. In der heute verlorenen Mitte könnte eventuell ein Anchzeichen gestanden haben, auf das dann nach links und rechts in der oberen Zeile der Thron- und in der unteren der Geburtsname des Königs folgte. Erhalten hat sich:

Obere Zeile:
"
[König von] Ober- und Unterägypten (Wosermaatre meri–Amun)|, geliebt von Osiris“

Untere Zeile:
 „Der Sohn des Re (Ramses, Herrscher von On)|, geliebt von @r-mAahrw

Ob "geliebt von @rmAahrw" die richtige Lesung ist, hängt davon ab, ob er sich hier wirklich um Horus handelt und ob die beiden Striche am Kopf des Vogels Federn sind oder evtl. nur eine Beschädigung im Stein ist. Nach den zu erkennenden Meißelspuren wurde anscheinend eine ältere Beschriftung des Türsturzes sorgfältig gelöst und dann für Ramses III. neu beschriftet. Angeblich soll das Stück aus Theben–West stammen, aber wohl nicht aus seinem Toten–Tempel in Medinet Habu sein. Heute befindet sich der Türsturz im Kunsthistorischen Museum Wien (INV. 5905) und wurde 1881 als Geschenk von Kronprinz Rudolf der Sammlung zugefügt.

Türsturz aus Kalkstein - wahrscheinlich aus Theben-West
- heute im Kunsthistorischen Museum Wien (INV. 5905) 

Linke Hälfte eines Türsturzes - wahrscheinlich aus Theben West - mit geflügelter Sonnenscheibe sowie Namen und Titulatur Königs Ramses III. Das Fragment gelangte 1881 als Geschenk von Kronprinz Rudolf in die Sammlung des Kunsthistorischen Museum Wien. 

Bild: mit freundl. Dank Saamunra
alle Rechte vorbehalten

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Im Leipziger Ägyptologischen Museum befindet sich ein sog. "Denkstein" aus der Zeit Ramses III. Stifter dieser Stele - offensichtlich ein Weihegeschenk an Amun - war wohl ein höherer Tempelpriester oder Bediensteter im Amun-Tempel zu Karnak mit dem Namen Chons-(m)-waset. Auf der Stele werden - außer dem Stifter - noch zwei Privatpersonen genannt. Ein Sem-Priester (Name verloren) und ein Wedelträger mit dem Namen Ramses. Da es sich bei beiden Personen um Leute handelt, die zum Tempelpersonal gehören, können wir wahrscheinlich davon ausgehen, dass der Stifter, dessen Titel hier leider nicht genannt wird, ebenfalls zum Tempelpersonal gehörte. Der Fundort und die genaue Herkunft der Stele ist leider nicht bekannt; sie stammt aber wohl mit Sicherheit aus dem Raum Theben.

Denkstein aus der Zeit Ramses III. - mit Darstellung der Prozessionsbarke des Amun
 - Stifter Chons-(m)-waset -
- heute:
Museum Leipzig (alte Inv. Nr. 399) - Kalkstein, H. 37 cm, B. 50 cm -

Der Künstler, der den Denkstein anfertigte, hat sich als Vorbild wohl entsprechende Darstellungen im Tempel Ramses III. im Karnaktempel genommen. Auf der Stele, bei der es sich offensichtlich um ein Weihegeschenk an den Amun von Karnak handelt, sind außer dem Stifter noch zwei weitere Privatpersonen namentlich genannt, einmal ein sen–Priester (Name verloren), das andere Mal ein Wedelträger mit Namen "Ramses". 

Da es sich bei beiden Personen um Bedienstete des Amuntempels handelt, gehörte wohl auch der Stelenstifter zu den Beamten des Amuntempels.

Der Denkstein stammt mit ziemlicher Sicherheit aus Theben. Die künstlerische Ausführung ist eher von mittelmäßiger Qualität, und ist auch etwas schlampig in der Arbeit (16). 

Bild: mit freundl. Dank Saamunra
alle Rechte vorbehalten

Bei der stark beschädigtem Stele handelt es sich um eine Kalksteinplatte mit einer etwas unregelmäßigen Form, die oben abgerundet ist. Das Stück weist lt. der Beschreibung von F. Steinmann (16) (Zitat) "einen senkrechten Bruch und eine kreisförmige Vertiefung im linken Drittel sowie zahlreiche Oberflächenbeschädigungen auf". Es handelt sich hierbei um eine Kalksteinplatte mit einer etwas unregelmäßiger Form, die nach oben abgerundet. ist. Ein etwas vertiefter Rand umrahmt das Bildfeld. 

Auf dem Bildfeld ist links die Widderbarke des Amun dargestellt, die wahrscheinlich von Sem-Priestern getragen wird. An deren Bug und Heck befindet sich jeweils ein Widderkopf mit Sonnenscheibe auf dem Haupt. Die Barke wird wohl von insgesamt 20 Priestern, die in langen Gewändern gekleidet sind, an Tragestangen auf den Schultern getragen. In der Mitte der Darstellung schreitet ein einzelner Priester, der mit einem Pantherfell bekleidet ist, mit erhobenem Arm, wobei es sich wohl um einen Sem-Priester handeln dürfte. Die Anwesenheit des Königs auf der Stele macht es unwahrscheinlich, dass es sich bei diesem Priester um einen Hohenpriester handelt. Sein Name - der ursprünglich in einer Inschrift vor ihm eingraviert war - ist nicht mehr erhalten, nur noch ein "gerechtfertigt" ist zu erkennen. 

In der Mitte der Barke ist auf dem Relief ein Schrein zu sehen, dessen unterer Teil von einem Tuch (?) verhüllt ist, auf dem sich der Königsname befindet. Je eine Schutzgöttin mit ausgebreiteten Flügeln, die die Kartusche schützen, befindet sich vor und hinter dem monogrammartig dargestellten Namen Ramses III.. Am Heck der Barke sind Teile des Rudergestells zu erkennen und zwischen Bug und Schrein befindet sich eine Sphinxstandarte, womit diese Barke fast völlig mit den uns bekannten Darstellungen der Barke des Amun übereinstimmt. 

Ein Mann, der mit einem langen Schurz bekleidet ist und einen halbkreisförmigen Wedel in seiner Hand trägt, geht mit einem leicht nach vorn gebeugtem Oberkörper vor der Barke. Der Kopf ist nach hinten gewendet, wobei auf vergleichbaren Darstellungen die vor der Barke gehenden Wedelträger zwar gleichfalls den Kopf nach hinten gewendet haben, aber ihre Oberkörper zumeist immer aufgerichtet sind. 

Ein Arm, der vermutlich zu einem weiteren Barkenträger gehört, hält am Heck der Barke einen Wedel in Lotosform. Ein anderer Träger, der sich weiter vorn befindet, hält einen Wedel in Form einer Straußenfeder über den Schrein. Über der Barke schwebt die geflügelte Sonnenscheibe mit abgeknickten Flügeln ohne Uräen. Die darunter befindliche Beischrift zu dem Schrein (und zu dem nicht-sichtbaren Kultbild) lautet: "[Amun]-Re, König der Götter, Herr des Himmels, Herrscher von Theben “ (16). 

Rechts davon, in der Mitte der Stele, befinden sich die Kartuschennamen des Königs „Herr der Beiden Länder (Wosermaatre, meryamun)|, Herr der Kronen (Ramses, Heqa On)|. Vor der Barke und dieser zugewendet, steht der König mit der Blauen Krone auf dem Haupt, im kurzen Schurz mit einem langen Gewand darüber. In seinen Händen hält er gefäßartige Gegenstände - vermutlich Räuchergefäße. Über  dem König befindet sich die Sonnenscheibe mit zwei Uräen, von denen Anchzeichen hängen. Die Sonnenscheibe wird als "Behedti" bezeichnet. Hinter dem König steht, in ein langes plissiertes Gewand gekleidet und mit einer Lockenperücke auf dem Haupt, der Stifter des Denksteines mit Namen "Chons–(m)–waset, gerechtfertigt “. Sein Oberkörper ist ebenfalls leicht nach vorn gebeugt und seine Arme sind im Adorantengestus erhoben. 

Zwischen der Beischrift zum Stifter und der Sonnenscheibe ist eine leicht schräg verlaufende Inschrift eingraviert. Sie ist schwer zu deuten, am ehesten gibt sie die Titulatur und den Namen  „ … Ramses, gerechtfertigt “ wieder, womit wohl der Wedelträger zwischen König und Barke gemeint ist.

(Quelle für diese Beschreibung: nach F. Steinmann, Drei verlorene Stücke des Leipziger Ägyptologischen Museums in Zeitschrift f. Ägyptische Sprache und Altertumskunde, Heft 1, 1979, Bd. 106, Seite 171-173, Akademie-Verlag Berlin/DDR, Herausgeber Fritz Hintze)

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Im Gustav-Lübcke-Museum in Hamm befindet sich ein Kalksteinblock mit drei Schriftkolumnen aus der Zeit Ramses III. Der Aufbau der Schriftkolumnen war anscheinend antithetisch. Rechts befindet sich der Horusname des Königs, auf den in der Mitte  der Geburtsname des Königs folgt, wobei die Kartusche auf dem Zeichen für Gold (nub) steht. Die Blickrichtung ist hierbei nach rechts gewendet. Die nächste Kolumne mit dem Thronnamen des Königs blickt hingegen nach links. Es sind keine Informationen über Herkunft und Fundort des Stückes bekannt.

Kalksteinblock mit Inschrift - Zeit Ramses III.
heute im Gustav Lübcke-Museum in Hamm

Bild: mit freundl. Dank Saamunra
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Im Luxor-Museum befindet sich eine Stele aus Sandstein. Der König (Ramses III.) steht rechts mit Opfergaben vor dem Gott Amun-Re. Zwischen König und Gott befindet sich ein Opferständer. Über dem König schwebt die Sonnenscheibe mit zwei Uräen, die jeweils die Ober- und Unterägyptische Krone tragen. Unter dem Bildfeld befinden sich zwei Textzeilen - zwischen König und Gott Inschriften mit Segenswünschen und den Namen des Königs.

Stele Ramses III. im Luxormuseum
- der König vor Amun-Re -

Bild: mit frdl. Dank Saamunra
- alle Rechte vorbehalten -

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Im Universität College zu London (Petrie-Museum) befindet sich mehrere Fragmente eines Reliefs, welches den thronenden König Ramses III. zeigt. In der Hand hält er ein was–Zepter, was auf eine bereits erfolgte Vergöttlichung des Königs hindeuten könnte. Vor dem in einem Kiosk thronenden König steht sein Ka - in einer Hand hält er eine Ka-Standarte und in der anderen einen Straußenfächer, den er dem König entgegenstreckt. Auf seinem Kopf befindet sich das Serech mit dem Horusnamen des Königs. Dieses Relief fand einer der Arbeiter in Koptos und brachte es zu William Flinders Petrie nach Hawara (1910-1911). 

Kalksteinblock mit eingeschnittenen Hieroglyphen und Inschrift
- Relief-Block aus Koptos - heute im Petrie-Museum London (UC 14481)

Bild: The Petrie Museum of Egyptian Archaeology UCL London 
UCL 2018, Lizenz CC-BY-NC-SA 3.0

 

Kalksteinblock mit eingeschnittenen Hieroglyphen und Inschrift
- Relief-Block aus Koptos, weiteres linkes Fragment des obigen Hauptteiles
 - heute im Petrie-Museum London (UC 14581)
Maße: Höhe 20cm - Breite 16cm

Bild: The Petrie Museum of Egyptian Archaeology UCL, London 
UCL 2018, Lizenz CC-BY-NC-SA 3.0

Nefers Gästebuch

Quellen und Literatur:
1. Wikipedia / dt./ engl. / Pi-Ramesse
2. Großes Handwörterbuch Ägyptisch-Deutsch (Rainer Hannig)
3. Bauten-Stiften-Weihen, Silke Grallert, Ägyptische Bau- u. Restaurierungs-Inschriften, Berlin 2001, ADAIK / 1-2
4. Museum of Fine Art, Boston
5. In Pharaos Staat, S. 79 (Darstellungen von Königsstelen)
6. Pharaonen und Propheten, David Rohl (S. 82)
7. Die großen Geheimnisse des Alten Ägypten, Bill Manley, S. 252
8. Zauberei und Jenseitsglauben im Alten Ägypten / Artemis-Verlag, Zürich 1961
9. Nefertari - Ausgrabungen im Tal der Königinnen / Leblanc + Siliotti / Bechtermünzer-Verlag 2998;
10. Bernard Bruyere - Mert Seger a Deir el Medineh (1929-19309 - online-Publikation MIFAO 58;
11. SAGA 21 /Studien zur Archäologie und Geschichte Altägyptens, Thomas Hikade, Heidelb. Orientverlag 2001
12. The Ancient Egyptian Economy 3600-20 BC, Cambridge University Press (Google-Buchvorschau)
13. Lutz Popko - die hieratische Stele MAA 1939.552 aus Amara-West - ein neuer Feldzug gegen die Philister (ZÄS 2016; 214-233) de Gruyter-Verlag 2016.
14. Die ramessid. Bautätigkeit in Nubien / Irmgard Hein / Göttinger Orientforschung IV. Reihe Ägypten Bd. 22 Harrassowitz 1991
15. Alexander J. Peden: The Graffiti of Pharaonic Egypt: Scope and Roles of Informal Writings, Brill-Verlag 2001 (online Buchvorschau)
16. F. Steinmann in Zeitschrift f. Ägypt. Sprache und Altertumskunde: Drei verlorene Stücke des Leipziger Ägyptologischen Museums, 
      Heft 1, 1979, Bd. 106, Akademie-Verlag Berlin/DDR, Herausgeber Fritz Hintze, S. 171-173,

 

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