Pyramide Djedefre

Pyramide Djedefre

Biografie Chephren

Djedefre/Djedefra (oder eher wahrscheinlich  nach anderer Lesung "Radjedef" = Er, Re, ist dauerhaft") war der dritte König in der 4. Dynastie (Altes Reich). Die genaue Regierungszeit des Djedefre ist unbekannt, aber die Forscher gehen von einem Regierungszeitraum von ca. 2580 - 2570 v. Chr. (nach Th. Schneider/Lexikon der Pharaonen) aus. 

Der Name Djedefres findet sich an den gewaltigen Abdeckblöcken der Bootsgrube des ersten Cheopsbootes an der Südseite dessen Pyramide. Das beweist, dass Djedefre der unmittelbarer Nachfolger seines Vaters war, und zweitens dass er für das Begräbnis seines Vorgängers Sorge trug.
Rechts: 
Kartuschenname des Djedefre aus der Abydosliste im Tempel Sethos I.

Rechtes Bild: aus der Abydosliste Sethos I
Autor:             Olaf Tausch
Lizenz:            CC BY 4.0

Es steht außer Zweifel, dass König Cheops der Vater des Djedefres war, während die Identität seiner Mutter bis heute umstritten ist. Wir wissen auch nicht, ob Djedefre der älteste Königssohn Cheops war. Einige Forscher sind der Meinung, dass Djedefres Mutter eine Nebenfrau König Cheops mit Namen Henutsen (@nw.t s=n) war, deren Namen uns aber nur aus dem Text einer spätzeitlichen Inschrift bekannt ist, die sie mit der Königinnenpyramide G I-c in Verbindung bringt. Henutsen wird hier fälschlicherweise als "Tochter [Sat-nesut] des Cheops" bezeichnet. Diese Inschrift wurde 1858 von Mariette am Fuß einer Stele gefunden (heute in Kairo JdE 2091 . PM III),  die in den Ruinen des Isis-Tempels stand, eines kleinen Heiligtums, das auf den Ruinen der östlichen Kapelle der Pyramide GI-c errichtet wurde. 

Es ist nicht bekannt, wie viele Ehefrauen Djedefre hatte. Im Allgemeinen werden ihm zwei Frauen mit Namen Chentetenka ($nt.t-n-kA) und evtl. seine Halbschwester Hetepheres II. (!tp-Hr.s = "Ihr Antlitz ist /sei gnädig") zugewiesen.  Die letztere war vor ihrer evtl. Ehe mit Djedefre bereits mit dessen Onkel (?) Kawab verheiratet gewesen. Die Zuweisung Hetepheres II. als Ehefrau des Djedefres ist umstritten (Peter Jánosi in "ZÄS Hetepheres" hält auch König Chephren als zweiten Ehemann für Hetepheres für möglich). Djedefre hatte mehrere Kinder, von denen sechs namentlich bekannt sind, deren Mütter aber bislang noch nicht identifiziert werden können. Dabei handelt es sich um die vier Söhne Baka, Setka, Hornit und Nikauredjedef (sowie die beiden Töchter Hetepheres und Neferhetepes, die evtl. identisch war mit der Mutter der beiden Könige aus der 5. Dynastie Userkaf und Sahure. Der Prinz Nikauredjedef ist nur durch sein Grab (Ziegel-Mastaba F 15 auf dem östlich der Djedefre-Pyramide gelegenen Friedhof F  in Abu Roasch) bekannt. Auch über die Identität seine Mutter liegen keine Informationen vor.

Neben den vier Prinzen Baka, Setka, Hornit und Nikau-redjedef wird auch häufig der nur unter seinem griechischen Namen bekannte mutmaßliche Nachfolger Djedefres oder verschiedentlich auch als Nachfolger des Chephren angesehene König Bicheris als Sohn des Djedefres identifiziert. Unter den Ägyptologen ist die chronologische Abfolge der Könige nach Djedefre nach wie vor umstritten, da der Turiner Königspapyrus, der im Neuen Reich entstand und in der Ägyptischen Chronologie ein wichtiges Dokument darstellt, an der betreffenden Stelle eine starke Beschädigung aufweist, aufgrund dessen weder Name noch die Dauer der Regentschaft erhalten geblieben. Ebenso ungeklärt muss bis auf weiteres die Frage bleiben, falls es sich bei Bicheris um einen Sohn Djedefres handeln sollte, ob dieser evtl. identisch ist mit einem der beiden Prinzen Baka oder Setka.

Regierungs- und Familiendaten von König Djedefre:

Regierungszeit: um 2580 / 2570 v. Chr.
ca. 2530 - 2521 v. Chr.
ca. 2556 - 2547 v. Chr.
Lexikon der Pharaonen
W. Helck
Jürgen v. Beckerath
Dynastie: 4. Dynastie / Altes Reich  
Vorgänger: Cheops /Chufu  
Mutter: nicht bekannt  
Vater: Chufu  
Geschwister ChafchufuChafmin
Kawab ( Onkel oder Halbbruder ?)
Djedehor
Chamerernebti
Djedefmin
Duenhor 
Hetepheres II. 
Meresanch II 
alle nach Schneider

 

 

 

Ehefrauen Chentetenka  / Chentkaus (#nt.t-n-kA) Hetepheres II. Htp-Hr=s II. 
(Witwe von Prinz Kawab u. Mutter von
 Meresanch III. [?]
beide nach P. Janosi

nach L. d. Pharaonen war Hetepheres II. die Mutter von Userkaf.

Kinder: Söhne:
Setka                 ( St-kA )
Baka                 (Baka)
Hornet               (Hr-nt)
Nikauredjedef   (Nj k3.w Ra Dd=f)
Töchter:
***Nefer-hetepes   (
Nfr-Ht p.s )


umstritten

****Anmerkung zu Tochter Nefer-hetepes:
In ihr sehen einige Ägyptologen die Gemahlin des Userkaufs und die Mutter des Sahure (umstritten)

Namen König Djedefres

Neben Fragmente von Statuen der königlichen Familie fand man  in der Bootsgrube einen Kopf aus Quarzit
- heute im Louvre - 
- Bild: Jon Bodsworth
- bearbeitet von Nefershapiland
-

Pyramidenname:

sHdw - +d.f-Ra /
SHdw - Ra - Dd,f

 

"Sternenzelt des Djedefre"
"Firmament des Radjedef"


Re - Name:
Geburtsname:

Dd.f - Ra/Ra - Dd.f/
+d = f - Ra.w
Djedefre / Radjedef
"Er ist dauerhaft, nämlich Re."
"Beständig, wie Re."

Nebtiname:

xpr - m - Nbt j /
n - swt - bjt xpr - m Nbt j
" Der durch die beiden Herrinnen Gestaltete."

Goldhorusname:

bjkw - nbw "Goldenster der Falken."
"Gold der Horus-Kräfte."

Horusname:

xpr / #prj
Cheper
" Der Gestaltete"
"Er dauert an als Re."

 

Innenpolitik:

Es ist über die Regentschaft Djedefres relativ wenig überliefert. Aufgrund der erhaltenen Annalenreste auf dem Palermostein lassen sich Schiffs- und Tempelbauten erkennen.

Die Ägyptologen Wolfgang Helck und Rainer Stadelmann widerlegten zu Recht die früher in der einschlägigen Literatur häufig behauptete Theorie: (u. a. von George Reisner und zuletzt N. Grimal) König Djedefre hätte den Standort Giza für den Bau seiner Pyramide deshalb nicht gewählt, weil es nach dem Tod seines Vaters Cheops zu Familienstreitigkeiten um die Vorherrschaft bei der Thronbesteigung kam. Lt. Reisner wäre Djedefre nicht als rechtmäßiger Thronfolger nach Cheops vorgesehen und fiel nach seinem Tod dann als "Usurpator" der Verfemung zum Opfer. Diese früher vorherrschende Meinung ist durch keine zeitgenössischen Belege gesichert und nach neuesten Forschungen nicht mehr haltbar. Eine sog. "Damnatiuo memoriae" fand in Bezug auf die Person König Djedefres nicht statt, da ein Totenkult an der Pyramide Djedefres nach seinem Tode für längere Zeit (mind. bis zum Ende des Alten Reiches) nachweisbar ist. Nicht beantwortet werden kann die Frage, warum ihm nach seinem Tod sein mutmaßlicher Bruder Chephren (nach der Theorie  Rainer Stadelmanns ist Chephren identisch mit dem Prinzen Chaef-Chufu aus der Mastaba G 7130-7140 aus der 1. Reihe des Familienfriedhofes des Cheops) auf dem Thron folgte und nicht einer seiner Söhne (die Nachfolge Djedefres ist in der Wissenschaft aber auch nicht zweifelsfrei gesichert). 

Für die Aussage Reisners zu Familienstreitigkeiten bei der Nachfolge Cheops und das "Verlassen des Bauplatzes Giza durch Djedefres" liegen nicht die geringsten Beweise vor, denn es wird dabei immer übersehen, dass der Standort Giza nach Cheops nur aus seinem Pyramidenbezirk und der königlichen Nekropole für die Familienangehörigen und die Beamten bestand. Anzumerken ist, dass auch der Großvater Djedefres zweimal den Platz für seine Pyramide wechselte, ohne dass gleich von Familienzwistigkeiten oder "Usurpation" gesprochen wird. Djedefre wählte für seinen Pyramidenstandort in Abu Roasch einen Bauplatz, der schon seit der Frühzeit als Nekropole genutzt wurde. 

Unter der Herrschaft von Djedefre stieg der Sonnengott Re zur zentralen Gottheit in Ägypten auf. Wenn man den (sehr lückenhaften) Quellen aus dieser Zeit folgt, scheint nun der Sonnengott "Re" die Hauptrolle in der Monarchie einzunehmen. Die Titulatur des Königs in seinen beiden Hauptnamen (einer in der Kartusche - der andere in dem Palast des Falkengottes Horus) wird nun mit der Benennung des Gottes Re erweitert: "Dd=f-Ra - Djedefre / "Re möge ewig dauern" und "xpr" -  Cheper /"der Angekommene/der ins Leben getretene" (Quelle: Michael Baud/Unter der Herrschaft der Sonne in Sahure/Katalog Liebighaus, S. 41). Später wird der Zusatz "Sohn des Re"  als fester Bestandteil dem Geburtsnamen des Königs beigestellt. Schon bei Chephren stellt die Bezeichnung "Sohn des Re" einen offiziellen Teil der Königstitulatur dar.

Regierungsdauer:

Uns liegen keine gesicherten Daten über die Regierungszeit Djedefres vor. Der im Neuen Reich entstandene Turiner Königspapyrus (T. 3, 11) gibt ihm acht Regierungsjahre und einige Monate. Einige Forscher halten die im Turiner Papyrus genannten 8 Jahre für realistisch, während andere (siehe dazu: Peter Jànosi: Giza in der 4. Dynastie, S. 71-73) 
diese Angaben für zu niedrig erachten und aufgrund der Aufschriften auf den Abdeckblöcken der östlichen Bootsgrube des Cheops (dort sind Inschriften mit dem Vermerk: ""11. Mal der Zählung" gefunden worden) von einer Regierungszeit von 22-25 Jahren ausgehen

Nach R. Stadelmann könnte bei Djedefre eine Verdoppelung der Jahresangabe im Turiner Königspapyrus in Frage kommen. Denn, wenn die Aufschriften aus den Abdeckblöcken der östlichen Bootsgrube des Cheops wirklich ein "11. Mal der Zählung" (womit eine landesweite Zählung des Viehs zum Zwecke der Steuererhebung gemeint war) für ihn nennen, dann müsste er mindestens 21/22 Jahre regiert haben (unter Annahme der regelmäßigen Zweijahreszählung). Diese Zahl stimmt kommt der von Manetho erwähnten Regierungsjahren  ziemlich nahe. M. Valloggia, der derzeitige Ausgräber der Djedefre-Pyramide in Abu Roach hält diese Angabe für durchaus realistisch.

Manetho - ein im 3. Jahrhundert in Ägypten lebender ägyptischer Priester - nennt eine 25jährige Regierungszeit für ihn. Zeitgenössisch ist nur ein "1. Mal der Zählung" für Djedefre überliefert. 

Die auf einem Deckstein der Bootsgrube der Cheops-Pyramide genannten Angabe eines "10." oder "11. Mals" der Zählung" ist umstritten, denn es ist nicht sicher, ob sie sich auf Cheops oder auf Djedefre beziehen (siehe dazu: Peter Jánosi: Giza in der 4. Dynastie, S. 72, der dazu anmerkt, dass W. ST. SMITH (CAH I/2, 173) dazu die Aufschrift "11. Mal der Zählung" der Regierung des Djedefre-Vorgängers Cheops zuwies, der angeblich diese Abdeckblöcke noch in seiner Regierungszeit brechen ließ, diese aber nicht mehr verwendete und erst sein Nachfolger Djedefre damit die Bootsgrube verschloss). Nach Peter Jànosi (Giza in der 4. Dynastie, S. 72) wäre es aber unlogisch,  (Zitat)"...auf Blöcken, die bereits auf der Baustelle liegen, nochmals Inschriften anzubringen, da diese in der Regel im Steinbruch aufgetragen würden". Dieser logische Einwand kann hier nur bedeuten, dass die Deckenblöcke wirklich unter der Regierung Djedefres im Steinbruch gebrochen und später in Giza  verbaut wurden, auch wenn dadurch die lange Zeitspanne zwischen dem Tod des Cheops und dem Verschliefen der Bootsgrube vorerst unerklärbar bleiben muss.

In der Karnakliste fehlt der König, was wohl bedeutet, dass sein Totenkult während des Mittleren Reiches nicht mehr gepflegt wurde.

Manetho: Ratoises  / Ratotis / Ratoises    = 25 Jahre
Wadi Hammamat: H 2
Annalenstein: Kairo K3 / Reihe 8
Königslisten:
Abydos
Saqqara
Turin
 

A. 22;         Ra'djedef
S. 18;         Ra'djedef
T.
[ 3,11];  Ra'djedef


Zeugnisse aus Djedefres Regierung:

Ebenso wie sein Vater Cheops vor ihm, entsandte auch Djedefre eine Expedition in die Oase Dachla in der Libyschen Wüste, deren Ziel die Gewinnung von mineralischen Pigmenten war. Der Kölner Wüstenforscher Carlo Bergmann entdeckte im Winter 1999/2000 bei einer seiner Kamelexpeditionen etwa 60 km von der Oase Dachla entfernt einen Lagerplatz in der Wüste, der am Fuß eines Sandsteinfelsens lag. Bergmann entdeckte einen in die Felswand geritzten fast quadratisch ausgeformten Zierrahmen, in dem sich eine über zwei Reihen reichende Hieroglypheninschrift befand, die in der rechten Spalte den in einer Kartusche befindlichen Namen eines Königs trug. Nach seiner Entdeckung der Inschriften holte Bergmann zwei Monate später den Ägyptologen Klaus-Peter Kuhlmann hinzu und dieser identifizierte die Inschrift als:

"Wasserberg des Djedefres"

"Gold der Götter: Djedefre, möge er ewiglich mit seinem Leben, seiner Fortdauer und Freude begabt sein".

     ( Quelle: http://www.carlo-bergmann.de/Artikel/Zerzura.htm )

Zeichnung: MDAIK 61 - bearbeitet von Nefershapiland

Klaus-Peter Kuhlmann berichtet nun weiter, dass er "nahe der Inschrift des Djedefres mehrere geritzte Rahmen gefunden hat, die ihn an die Hieroglyphe für "Berg" erinnerten, darin eingeschlossen befanden sich Zickzacklinien", was wiederum für "Wasser" stehen dürfte. Diese beiden Zeichen identifizierte er als Ortsbezeichnung "dschu mu" als "Berg des Wassers" oder "Wasserberg" und "dschu Radschedef" als "Berg des Radjedef (Djedefre)". Carlo Bergmann führt ihn dann zu einer weiteren Inschrift, auf der ebenfalls ein Königsname angegeben ist, den er nach einiger Zeit als "Horus Medschedu" liest - Es ist der Name von König Cheops, dem Vater Djedefres. 

Die Datierung in dieser Cheops-Inschrift lautet eindeutig auf das "Jahr nach dem 13. Mal des Zählens der Rinder und des Kleinviehs von Unter- und Oberägypten des Horus Medschedu" (Cheops). Bei einer angenommenen Zählung im zweijährigen Rhythmus würde das lt. Kuhlmann ein 27. Regierungsjahr von Cheops ergeben, wobei der Turiner Papyrus ihm aber nur 23 Jahre gibt. Die gleiche Inschrift berichtet weiter:

"Der [oder die beiden] Aufseher der Rekruten-Schutztruppe [namens] Ii-Meri und Bebi kamen mit zwei Regimentern... um Pulver[?] herzustellen aus den Pigmenten des Wüsten-Distrikts". 
(Quelle: http://www.cheops-insider.homepage.t-online.de/41004.html )

Diese jüngst entdeckten Lagerplätze in der Oase Dachla in der Libyschen Wüste bezeugen, dass unter der Herrschaft von Djedefre eine Expedition dorthin entsandt wurde, ebenso wie es unter seinem Vater Cheops schon zweimal geschah. Ziel dieser Expeditionen war die Gewinnung von "mineralischen Pigmenten".

Eine Steinbruchexpedition ins Wadi Hammamat, die entweder unter Djedefre oder Chephren stattfand, ist die früheste datierbare Inschrift hier vor Ort, die aber nicht durch den direkten Königsnamen des Djedefre gesichert ist. Erschlossen wird dieses durch den Titel des "jmj-rA-mSa  sHd-wabw" (Vorsteher der [Arbeiter]armee und Oberaufseher der Wab-Priester) an der Pyramide des Djedefre "anxw" (Anchu). Die Expedition des Beamten "Anchu" ist wohl in die Zeit des Djedefre/Chephren zu datieren. Als Expeditionszweck ist aufgrund des Titels des Anchu die Materialgewinnung für die Ausstattung des Pyramidenbezirks des Djedefres anzunehmen (Quelle: Lexikon der Ägyptologie/Wolfgang Helck, Bd. VI, Seite 75, Nr. 1103)

Ebenso wie schon in der Regierungszeit seines Vaters Cheops zogen auch zur Zeit Djedefres Steinbruch-Expeditionen in die "Dioritsteinbrüche des Chephren" (eine Stele benennt diese Brüche sogar nach Cheops - wo u. a. auch eine Axt mit seinem Namen gefunden wurde) bei Toschke in Nubien. Auch hier fand sich der Name Djedefres.

Auf einer Felsinschrift im Wadi Hammamat werden nebeneinander in Kartuschen geschrieben die Namen von Djedefre, Cheops und seinen evtl. Brüdern Chephren, Hordjedef und Bauefre genannt. Dieses führt zu der Annahme, dass auch Hordjedef und Bauefre einst als Könige über Ägypten geherrscht haben könnten, wovon es allerdings keinerlei zeitgenössische Belege gibt. Es besteht die Möglichkeit, dass Djedefre und seine Brüder ebenso wie ihr Vater Cheops als "Schutzheilige des Wadi Hammamats" verehrt wurden.

Rundplastische Zeugnisse:

Es sind mehr als 1100 Fragmente von königlichen Statuen Djedefres erhalten, aus denen bisher 21 Statuen rekonstruiert werden konnten, von der leicht übergroßen Standschreit-Figur bis hin zur kleinformatigen Sitzfigur. All diese Statuen stammen wahrscheinlich aus den Bauten seines Pyramidenkomplexes in Abu Roasch, aber keine von diesen Statuen ist vollständig erhalten geblieben. Die Statuen Djedefres befinden sich heute im Ägyptischen Nationalmuseum in Kairo, im Museum Louvre in Paris und im Staatlichen Museum Ägyptischer Kunst in München. 

Einige der schönsten Stücke, die sich heute in Kairo und Paris befinden wurden 1901 und  1924 von Emile Chassinat während seiner Grabungen in der Bootsgrube der Djedefre-Pyramide und in der näheren Umgebung gefunden.

Beschreibung:
Dieser lebensgroße aus Sandstein gefertigter Kopf einer Sphinxfigur (die "Sphinx-Eigenschaft" ist heute unter den Forschern umstritten) mit dem Porträtzügen Djedefres ist das größte und berühmteste Fundstück des Königs. Es befindet sich heute im Louvre Paris. Der Kopf ist 33,5 cm hoch, 28,8 cm breit und 26,5 cm lang.

Der König trägt das Nemes-Kopftuch, an dessen Stirn sich der Königsuräus ringelt. Das Kinn und die Nase zeigen Beschädigungen. Auf den Augen sind noch schwarze Farbreste erkennbar, welche die Iris darstellte. Die Gesichtszüge der Statue zeigen eine markante Stirn mit mandelförmigen Augen. Die Augenhöhlen und die Backenknochen sind scharf gezeichnet, ebenso die schmale Nase und der leicht schiefe Mund mit den vollen Lippen und Wangen.

Königskopf aus Abu Roasch
Paris, Louvre, Inv. Nr. 12626
König Djedefre

Neithsabes, the copyright holder of this work, release this work into the public domain. This applies worldwide.
In some countries this may not be legally possible; 

Objekt:  Königskopf
Herkunft: Pyramidenbezirk des Königs in Abu Roasch
Material roter Quarzit
Maße:   Höhe 26,5cm; Breite 33,5cm; Tiefe 28,8cm
Aufbewahrungsort: Paris Musee du Louvre, Inv. Nr. 12626

 

 Fragmentarischer Königskopf Paris/Louvre 
                      Inv. Nr. E 11167:     
               - Text nach Katalog Liebighaus -
Fragmentarischer Königskopf mit der Oberägyptischen Krone auf dem Haupt – allerdings ohne Uräus an der Stirn. Die Maße des Kopfes ergeben eine Gesamthöhe der Statue von ca. 70cm, also von halber Lebensgröße. Da das Fragment aus dem Handel stammt, ist seine Herkunft unbekannt, jedoch dürfte kein Zweifel daran bestehen, dass er aus dem königlichen Pyramidenbezirk in Abu Roasch stammt. Hier leitete Emile Chassinat in den Jahren 1900 bis 1902 eine französische Grabung leitete.

Material:  roter Quarzit
Maße:       H. 12cm, B. 5cm, T. max. 8,5
Fundort:    Wahrscheinl. aus dem Pyramidenbezirk
                   in Abu Roasch - Pyramidenbezirk des
                   Königs.        
                                     
heute in:       
Paris, Louvre, Department, 
                      des Antiquites Egypt.
                       - Inv. Nr.  E 11167 , Ankauf 1909

*

Zwei weitere Köpfe (einer mit der Oberägyptischen Krone und einer mit dem Nemes-Kopftuch auf dem Haupt) befinden sich im Museum von Kairo.

Königskopf mit Nemeskopftuch    (kein Bild)
heute in:  Nationalmuseum Kairo - JdE 35138
Fundort: Pyramidenbezirk des Königs in Abu Roasch / bootsförmige Grube 
Material: roter Quarzit
Maße:  Höhe 14cm

Der Kopf mit dem Nemes-Kopftuch ist ebenso wie sein Gegenstück im Louvre ein meisterhaft gearbeitete Portrait des Königs. Unter dem Stirnband des Kopftuches ist das rechteckige Gesicht mit den naturgetreu in schwarzer Farbe wiedergegebenen Augenbrauen und mit den offenen Augen zu sehen. 

Die bei dem Kairener Kopf gerade und dünn geformte Nase ist gut erhalten; der Mund breit, horizontal und mit einem sehr feinen Grat begrenzt, während die Oberlippe vertikal eingekerbt ist.  Die hohen Jochbeine werden durch die extrem feine, glatte Ausarbeitung betont, ebenso wie die leicht eingezogenen Wangen. In das fliehende Kinn drückt sich der obere Rand des heute bei beiden Köpfen abgebrochenen Königsbarts. 

Ursprünglich befand sich der Kopf im Museum von Kairo, JdE 35138, heute befindet er sich im Museum von Suez Nr. 5069 / ex  Kairo

( Quelle: Michael Baud/Unter der Herrschaft der Sonne in Sahure/Katalog Liebighaus, S. 41; Anm.3, S. 83)

 

Königskopf mit weißer oberägyptischer Krone
heute in:  Nationalmuseum Kairo - JdE 35139
Fundort: Pyramidenbezirk des Königs in Abu Roasch / bootsförmige Grube 
Material: roter Quarzit
Maße:  19 cm

Der Kairener Kopf mit der oberägyptischen Krone ist ebenso wie sein Gegenstück aus dem Louvre nur teilweise erhalten und gehört vermutlich zu einer schreitenden Statue. 

( Quelle: Michael Baud/Unter der Herrschaft der Sonne in Sahure/Katalog Liebighaus, S. 41).

 

(Bild: "die 7 Weltwunder" 1965)

 

 

 

   Sitzfigur des Königs mit Gemahlin:
  Paris Louvre
E 12627 - 28cm  x 19,5cm x 23

Linkes Bild:                                                                 
(Sebi - the copyright holder of this work, release this work into the public domain. This applies worldwide.)

Im Louvre befindet sich der untere Teil einer Quarzit-Statue Djedefres und seiner Gemahlin. Der Oberkörper des Königs und ein Teil des Throns sind abgebrochen. Die Beine und der untere Teil des Schurzmittelstücks sind erhalten geblieben. Die linke Hand des Königs liegt ausgestreckt auf seinem linken Oberschenkel. Seine Gemahlin, die Königin Chentetenkai, kniet in einer stark verkleinerten Darstellung neben dem linken Fuß Djedefres. Mit ihrem rechten Arm umfasst sie das linke Bein des Königs. Ihre linke Hand lag wohl auf ihrem heute weggebrochenen linken Bein.

Die Inschrift auf der rechten Seite am Thronsitz zeigt den Horusnamen des Königs , davor auf der Basisplatte seinen Njswt–bitj–Titel. 

Im Louvre befinden sich noch weitere Fragmente von Sitzstatuen Djedefres und seiner Königin.

*

Wahrscheinlich ebenfalls aus der Grabung in Abu Roasch stammen die 39 Statuenfragmente, die sich heute im Staatlichen Museum Ägyptischer Kunst in München befinden und aus einer Privatsammlung erworben sind. Diese wurden vor 1914 von dem deutschen Reisenden R. von Buerkel in Ägypten erworben und 1962 der Münchner Sammlung übereignet.

Diese fragmentarischen Statuenreste vermitteln uns eine Vorstellung von den unterschiedlichen Formaten und von der künstlerischen Qualität der Rundplastiken in der Zeit des Djedefres. 

Basisfragment München  ÄS 5241(ÄS 5243) 
 roter Quarzit
Höhe: 8,9cm; Breite: 7,6cm; Tiefe: 3cm

              Kniefragment München ÄS 5259
                              roter Quarzit
       Höhe: 6,4cm; Breite 9,2cm; Tiefe 8cm

                                                           Statuenfragmente des Djedefres

Diese Fragmente einer Sitzstatue des Königs stammen aus seinem Pyramidenbezirk in Abu Roasch. Der König thront auf einem würfelförmigen Sitz und trägt den traditionellen kurzen, über dem Knie endenden Königsschurz. Von der zu seinen Füßen sitzenden königlichen Gemahlin sind nur noch die Zehen des rechten Fußes erhalten. Sie scheint (nach einer besser erhaltenen Darstellung im Louvre) mit ihrer linken Hand die Wade ihres Gemahls zu umfassen.

(Bild: Heft 1 der "Schriften aus der Ägypt. Samml.", Sonnenkönig-Sonnengott 1984-85)

 

Inschriftenreste einer Statue Djedefres
heute in München ÄS 5260
Roter Quarzit
Höhe: 15,5cm; Breite: 14,3cm; Tiefe: 15,1cm


Inschriftenfragment einer Statue Djedefres 
            heute in München ÄS 5249 u. 5245
                         Roter Quarzit
oben: 
Höhe: 6,4cm; Breite: 9,2cm; Tiefe: 8cm
unten: 
Höhe:
8,9cm; Breite: 7,6cm; Tiefe: 3cm

Zwei der Hieroglyphen sind auf diesem Fragment fast vollständig erhalten. Sie bedeuten von oben nach unten: "nb-xaw" (Neb-chau) = Herr der Erscheinungen und gehören - zusammen mit den beiden darüber zu sehenden "Vogelbeinchen und dem angedeuteten Bauch des Tieres", welche zu einer Gans, dem sogenannten "Sa (sA)-Vogel ergänzt werden können - zu dem Kontext einer Königstitulatur. Diese Kombination erlaubt die Ergänzung einer Sonnenscheibe ("Ra" = Re) links über dem Vogel. So kann diese Kombination als "Sohn der Sonne" (sA-Ra = Sa-Re) gelesen werden und ist damit der bislang älteste Beleg für diese Bezeichnung des Königs.
(Textquelle: linkes Bild: Katalog Liebieghaus/Sahure 2010, S. 286)

Rechts seitlich über der Kartusche ist eine
"t"–Hieroglyphe zu sehen. Von der Kartusche fehlt das ganze Mittelstück. Die Fragmente geben den Re–Namen des Königs wieder.

Es handelt sich um die Fragmente vom Thron einer überlebensgroßen Sitzstatue des Königs.









Bilder: (Bilder Heft 1 der "Schriften aus der Ägypt. Samml.", Sonnenkönig-Sonnengott 1984-85)

 

Königliche Familie:

 

Chentetenka    (@nttn-kA)
- Gemahlin Djedefres -
Titel:  
Hm.t nswt mri.t [= f] Königl. Gemahlin, seine Geliebte
maA[.t] Hr.w [sts]   die den Horus und Seth schaut
xt.it [Hr.w} die sich hinter Horus befindet
xm.t ntr N.t Priesterin der Neith
jmAx.t Hr nb = s Ehrwürdig bei ihrem Herrn
(Quelle: Silke Roth/Königsmütter, S. 390)
Grabanlage:
unbekannt (evtl. Satellitenpyramide an der Südwest-Ecke der Djedefre-Pyramide) - umstritten. Andere Forscher wie P. Jànosi und Rainer Stadelmann sehen in der Satellitenpyramide die Kultpyramide des Königs.

Ehemann:   Djedefre
Vater:
         unbekannt  
Mutter:       unbekannt
Kinder:       unbekannt
Belege und Funde / Anmerkungen:
1. Zwei beschriftete Statuenfunde aus dem Pyramidenbezirk des Djedefre 
    Abu Roasch (PM III²,2)
2. Fragment einer Sitzstatue des Djedefres mit seiner Königin zu
    seinen Füßen - heute im Louvre E 12627
3. Fragment einer Sitzstatue Djedefres mit seiner Königin, Abu Roasch,
    heute in München ÄS 5241 [ÄS 5243] 
    - siehe Wildung, Niuserre, Sonnenkönig, SÄS 1;
4. Fragmente zweier Sitzstatuen Djedefres mit Königin, Abu Roasch
    - heute in Kairo
    IFAO, IF 638, 644a-b, 500 (Baud, L'art de L' Ancien Empire, 35-61.

   (Quelle: Silke Roth/Königsmütter, S. 390-91)
Quellen: Dodson "Royal families"; Silke Roth: "Königsmütter";
D. Wildung: Sonnenkönig

Die Königin Chentetenka ist in der Wissenschaft bislang nur durch die Statuengruppen aus des Pyramidenbezirk ihres Mannes Djedefres in Abu Roasch belegt. Sie trägt dort die oben genannten königlichen Titel. Auf den Statuenfragmenten wird sie als kleine Darstellung einer Frauenfigur zu Füßen des Königs dargestellt, wobei sie ihren rechten Arm um das linke Bein des Königs legt. Wir haben keinerlei Kenntnis über ihre gemeinsamen Kinder mit dem König. Auch ihre Grabstätte ist bislang umstritten - einige halten die Nebenpyramide an der Südwest-Ecke der Djedefre-Pyramide für ihre letzte Ruhestätte, während andere diese für die Kultpyramide des Königs halten.

Hetepheres II:   ((xtp-hr.s)           
- Gemahlin Djedefres - 
 " Ihr Antlitz ist / sei gnädig"
Titel:  
Hmt nswt (hemt nesut)    Königsgemahlin
sAt-nsw n.it x.t=f     Königstochter von seinem Leib
mAA.t @r.w StS die Horus und Seth schaut
wrt Hst Große des Zepters 
(Quelle: Silke Roth/Königsmütter, S. 390)
Grabanlage:
als Gemahlin Kawabs: Doppelmastaba G 7110/7120 Ostfriedhof Cheops; 
als evtl. Gemahlin des Djedefre: Mastaba bei der Djedefre-Pyramide, Abu Roasch (?)
Mastaba G 7520-7530, später Mastaba 7530-7540 mit Felsgrab 7530 (sub) von Meresanch III. Giza evtl. abgetreten an ihre Tochter Meresanch III. (PM III.², 197-199)
Ehemann:   Prinz Kawab, später Djedefre oder Chephren
Vater:
         Cheops
Mutter:       unbekannt, evt. Meritites I. (lt. Reisner u. Smith)
Kinder:       Djedefmin, Kaemsechem, Duaenhor (umstritten) 
                    und Meresanch III.  
(aus 1. Ehe mit Prinz Kawab) 
Belege und Funde / Anmerkungen: teilweise nach Roth: Königsmütter, S. 389-90)
Mastaba G 7530-7540 und Felsgrab G 7530sub:
Zwei Steinmetzgraffiti am Oberbau der Mastaba [PM III², 197]M
Sarkophag Hetepheres II. - später Meresanch III.: Kairo JdE 54935 [PM III.², 199]
Doppelstatue Hetepheres II. und Meresanch III.: Boston 30.1456 [PM III², 199];M
Relief im Grab Meresanch III. - Hauptraum, Ost-Wand (Papyrusrascheln), [PM III² 198];
Relief im Grab Meresanch III. - Hauptraum, West-Wand [PM III.² 198];
Statuen im Grab Meresanch III. - Nordraum (10 halbplastische Statuen, Architrav) [PM III.² 199]
weitere Funde:
Friesinschrift an der Mastaba des xmt.nw (Chemetnu) - (Mastaba G 5210) Giza [PM III.², 155]
Gefäßdeckel, Privatsammlung (KBIÄF, 32 Taf. 10, 12) - Fundort unbekannt
Quellen: Dodson "Royal families"; Silke Roth: "Königsmütter"; Schneider: Lexikon der Pharaonen, Tyldesley: Königinnen des Alten Ägyptens 2006; Peter Jánosi: Giza in der 4. Dynastie.  

zu Hetepheres II. siehe:   

Setka  
- Sohn Djedefres -
 "Sein Sitz der KA-Kraft / oder: Im Besitz der KA-Kraft"
Titel:  
sA nsw smst (n xt.f) *** "ältester Königssohn von seinem Leib"
(Quelle: *** Inschrift auf Schreiberplakette)
Grabanlage:   unbekannt
Ehefrau:   unbekannt
Vater:
       Djedefre
Mutter:    unbekannt
Kinder:     unbekannt
Belege und Funde / Anmerkungen:
nur bekannt von der Schreiberstatue aus Abu Roasch
Quellen: Dodson "Royal families"; Schneider: Lexikon der Pharaonen, 

 

                                            Schreiberfigur des Setka (Sohn von Djedefre)
Material
:                 Rosengranit bemalt
Sockel:                     Holz und Kalkstein mit Pasteneinlagen.
Maße:                      Höhe 28/30cm, Breite 23 cm, Tiefe max. 19 cm.,
Fundort:                   Abu Roasch, Totentempel des Djedefre - Grabung Chassinat,
Heute im Louvre:    Statue-Inv. Nr. E 12629, Sockel-Inv. Nr. E 12631
Emile Chassinat fand die Statue des Setka im Winter des Jahres 1900-1901 während seiner Grabungsarbeit im Pyramidenbezirk des Djedefres. Dabei handelt es sich um eine der ältesten bekannten Figurentypus einer sogenannten "Schreiberfigur". Heute befindet sich diese Statue in Paris (Louvre Nr. E 12639 und E 12631).

Die dreiteilige Schreiberstatue wurde aus Granit und Kalkstein gearbeitet. Der aus Kalkstein bestehende äußere Podest misst 64 x 66 x 17 cm. Auf dem äußeren Sockel laufen an drei Seite auf den Sockel Inschriften, die Namen und Titel des Prinzen nennen. Das 30,5 x 17,5 x 4,6 cm messende Holzpodest, welches in der Mitte des Sockels in einer Vertiefung eingelassen ist, besitzt ebenfalls eine Vertiefung, in welche sich die eigentliche Statue befindet. Die Schreiberstatue des Setka ist ca. 30 cm hoch, 17,5 cm lang und 4,6 cm tief.

Der Sohn Djedefres ist in der Pose eines Schreibers dargestellt. Der Kopf ist leicht angehoben und die Bauchfalten zeigen Setka als wohlgenährten (wohlhabenden) Mann. Auf seinem Schurz liegt eine teilweise aufgerollte Papyrusrolle, welche er mit beiden Händen festhält. Auf der Papyrusrolle auf dem Schoss von Setka sind sein Name und sein Titel eingraviert: „Der älteste Sohn des Königs, Setka". 

Bild:    Louvre-antiquites-egyptiennes-Setka.jpg
Autor: Rama aus Wikipedia, bearb. v. JMCC1
Lizenz:
(CC BY-SA 2.0 FR)
Bild:    Louvre-antiquites-egyptiennes-p1020367.jpg
Autor: Rama aus Wikipedia
Lizenz:
(CC BY-SA 2.0 FR)

Prinz Setka war ein Sohn Djedefres - seine Mutter ist unbekannt, ebenso seine Gemahlin und seine evtl. Kinder. Informationen über den Prinzen Setka sind uns einzig und allein durch die Inschriften auf einer Schreiberstatue bekannt (heute im Louvre Inv. Nr. E 12629, Sockel-Inv. Nr. E 12631), die Emile Chassinat im Winter 1900/01 bei seinen Ausgrabungen in Abu Roasch im Pyramidenbezirk des Djedefres fand.

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Hornit  /  (@rnt)  
- Sohn Djedefres -
 
Titel:  
sA nsw smst (n xt.f) *** "ältester Königssohn von seinem Leib"
(Quelle: *** Inschrift auf Fragment einer Schreiberstatue Kairo, No. 5.11.24.16)
Grabanlage:   unbekannt
Ehefrau:   unbekannt
Vater:
       Djedefre
Mutter:    unbekannt
Kinder:     unbekannt
Belege und Funde / Anmerkungen:
nur bekannt von den Schreiberstatuen aus Abu Roasch
heute im Louvre:
E 12630 und in Kairo: No. 5.11.24.16  
Quellen: Dodson "Royal families"; Schneider: Lexikon der Pharaonen, 

Prinz Hornit war ein Sohn Djedefres - seine Mutter ist unbekannt. Bekannt ist Hornit nur durch zwei in Fragmenten erhaltene Schreiberstatuen, die im südlichen Teil des Totentempels im Pyramidenbezirk des Djedefres von Emile Chassinat bei seinen Ausgrabungen im Jahre 1900-1901 gefunden wurden und die sich heute im Museum Kairo und im Louvre in Paris befinden. Bei den Statuenfragmenten aus Kairo handelt es sich um den unteren Teil einer Schreiberstatue aus Granit, zu der auch eine Basis aus Kalkstein gehört. Im Louvre in Paris befindet sich eine weitere Statuenbasis aus Kalkstein. Auf beiden Statuen-Fragmenten wird Prinz Hornit als "leiblicher, ältester Königssohn" genannt.

Baka / (bAkA)  
- Sohn Djedefres -
 
Titel:  
sA nsw smst (n xt.f) *** "ältester Königssohn von seinem Leib"
(Quelle: *** Inschrift auf Fragment einer Schreiberstatue Kairo, No. 5.11.24.8)
Grabanlage:   unbekannt
Ehefrau:   unbekannt
Vater:
       Djedefre
Mutter:    unbekannt
Kinder:     unbekannt
Belege und Funde / Anmerkungen:
nur bekannt von den Fragmenten einer Schreiberstatuen aus Abu Roasch
heute im
Kairo: No. 5.11.24.8
Quellen: Porter u. Moss, III. Reliefs and Paintings. Oxford 1974, S. 3;
Dodson: Complete Royal families, S. 58; 

Prinz Baka war ein Sohn Djedefres - seine Mutter ist unbekannt. Bekannt ist Baka nur durch das Basis-Fragment einer Schreiberstatue aus Kalkstein, das im südlichen Teil des Totentempels im Pyramidenbezirk des Djedefres von Emile Chassinat bei seinen Ausgrabungen im Jahre 1900-1901 gefunden wurde. Auch Prinz Baka wird hier in den begleitenden Inschriften mit dem Titel "ältesten Königssohn von seinem Leib" benannt.

*

Nefer-hetepes / (Nfr Htp.s)  
- Tochter Djedefres -
 "Schön ist ihre Gnade" (Ranke, PN 1, 198.19)
Titel:  
zAtnjswt njhat.f mr.t.f (Dd.f Ra) seine leibliche, geliebte Königstochter des Djedefre"
HmnTr HwtHrw "Priesterin der Hathor"
(Quelle: Torso einer Statue der Prinzessin Neferhetepes: Louvre E 12628)
Grabanlage:   unbekannt
Ehefrau:   unbekannt
Vater:
       Djedefre
Mutter:    unbekannt
Kinder:     unbekannt
Belege und Funde / Anmerkungen:
nur bekannt von den Fragmenten einer Statue (Brust bis zur Hüfte) - heute im Louvre E 12628
und einem weiteren Fragment einer Sitzstatue, (Basis und unterer Teil) heute in Kairo (Nr. ?)
Quellen: Porter u. Moss, III. Reliefs and Paintings. Oxford 1974, S. 3;
Dodson: Complete Royal families, S. 60

Der Name einer Königstochter Neferhetepes wurde auf den Fragmenten einer Sitzstatue im Pyramidenbezirk des Djedefres in Abu Roasch gefunden und befindet sich heute im Louvre (E 12628 Torso und E 12632 Basis).

Grdseloff äußert in seiner Publikation in ASAE 42, 64 (1943) die Vermutung, dass die im Grab des Palastangestellten des Königs Sahure, Per-sen (Pr–sn) in Saqqara, erwähnte Königin "Nefer-hetepes", von deren Opfer dieser Beamte Anteile erhielt, mit der Tochter des Djedefres identisch sei, letzteres weil Per-sen auch ein Gut neben dem der Nefer-hetepes anführt, welches von Djedefre gestiftet wurde. Grdseloff, ASAE 42, 64 sah in ihr die Mutter des Userkaf, des Gründers der 5. Dynastie und demzufolge auch die Mutter des Sahure. Schon Wolfgang Helck hielt diese Konstruktion eher für unwahrscheinlich ("weil"....wie er ausführt: "....wir wissen, dass die drei ersten Könige der 5. Dynastie später wenigstens als "Drillinge" angesehen worden sind, ferner weil für mindestens zwei von ihnen die Mutterschaft der Chentkaus feststeht. Vielleicht ist Nefer-hetepes eine alte Königin der 4. Dynastie......."). 

Ende der 70ziger Jahre wurden an der Südwest-Ecke des Tempelhofes der kleinen Pyramidenanlage südlich der Userkaf-Pyramide durch die Mission Archèologique Francaise de Saqqarah verschiedene Relieffragmente gefunden, die zu einer Prozessionsdarstellung ergänzt werden konnten und von denen zwei den mit dem Element "Nfr-Htp=s" gebildeten Namen tragen: "(Der Gott) " bzw "(der Gott)......liebt Nfr-Htp=s". (Quelle: Silke Roth: "Königsmütter" Harrassowitz-Verlag, S. 101)

Zwar kann wegen der unmittelbaren Nähe der Königinnenpyramide zur Anlage des Userkafs davon ausgegangen werden, dass es sich hier nur um das Grabmal der "Hauptgemahlin" Neferhetepes dieses Königs und der Mutter des Sahure handelt, aber gegen eine Gleichsetzung der Gemahlin Userkafs mit der gleichnamigen Tochter des Djedefres (siehe Grdseloff, ASAE 423, 1943, 65f) spricht die lange Zeitspanne dazwischen und die Tatsache, dass "letztere bei Regierungsantritt ihres Sohnes Sahure ein Alter von ca. 70 Jahren erreicht haben würde, bzw. dass Sahure selbst bereits im fortgeschrittenen Alter gewesen sein müsste, als er den Thron bestieg, um dann noch 13 Jahre zu regieren" (Zitat: Roth, Königsmütter, S. 101) Zwar schließ Silke Roth dieses aufgrund "langlebiger Zeitgenossen" nicht grundsätzlich aus, doch halten wir (die Autoren von Nefershapiland) dieses für eher unwahrscheinlich.

     Torso einer Statue der Prinzessin Neferhetepes

Die heute im Louvre ( Fragment einer Sitzstatue der Königstochter Neferhetepes) befindliche Statue ist stark zerstört - nur der Torso ohne Kopf (Brust bis zur Hüfte) ist erhalten. Gefunden wurde sie im Pyramidenbezirk des Djedefre in Abu Roasch. 
Lt. Dodson (Complete Royal families) trägt die Statue die Inschrift: "Priesterin der Hathor und Königstochter, von seinem Leib" und den Titel "Gottesweib."

 

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Totenkult:

Der Totenkult um König Djedefre reichte bis zum Ende des Alten Reiches, war aber nicht so umfangreich, wie bei den anderen Königen der 4. Dynastie. So werden für seinen Vater Cheops insgesamt 73 Priester belegt, die mit seinem Totenkult beauftragt waren, für Djedefre nur insgesamt 8 Totenpriester (Quelle: Wildung: Rolle ägyptischer Könige. S. 152–156). Auch die Zahl der mit dem Totenkult zusammenhängenden landwirtschaftlichen Domänen ist wesentlich niedriger als bei seinem Vater und seinen Nachfolgern. So wurden für die Versorgung der Opfergaben bei dem Totenkult des Djedefres nur 4 Domänen eingerichtet - wesentlich weniger als bei Cheops und Chephren und die wirtschaftliche Bedeutung des Totenkults hielt bei ihm (aber auch bei Cheops) nur bis in die 5. Dynastie.


Nefers Gästebuch

(Co. - Autor: J. H. Pirzer)

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