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Dynastien

(beide Bilder oben: mit frdl. Dank Jon Bodsworth - gemeinfrei)

Im folgenden ist hier eine Chronologie aufgeführt, die teilweise anhand der Daten nach Jürgen v. Beckerath - Handbuch der ägyptischen Königsnamen erstellt wurde. ( 2. verbesserte und erweiterte Auflage der Erstausgabe v. 1984 - by Philipp v. Zabern, Mainz am Rhein, ISBN 3-8053-2591-6 ) Zum Teil sind aber in dieser Chronologie eigene chronologische Ansätze, die durch unsere jahrzehntelange Beschäftigung mit dem Alten Ägypten erarbeitet wurden, eingeflossen.        

Diese Chronologie ist eine Kurzübersicht mit Epocheneinteilung und zeitlicher Abfolge der Dynastien und den wichtigsten Ereignissen, die diese Epochen kennzeichneten. Es ist aber anzumerken, dass die Angaben über Beginn und Ende der einzelnen Epochen, wie auch die Zwischenzeiten je nach Quelle variieren. Der Grund liegt darin, dass es nicht möglich ist, die einzelnen Dynastien genau voneinander abzugrenzen.

Eine Dynastie nennt man den Zeitraum, in dem Mitglieder der gleichen Familie auf dem Thron saßen. Die Schwierigkeit der genauen Zuordnung einzelner Pharaonen zu einer bestimmten Dynastie, ergibt sich für die Forschung aus der Unvollständigkeit und Ungenauigkeit der existierenden Königslisten. Auch unter den Wissenschaftlern herrscht oft Uneinigkeit wann und in welcher Dynastie ein bestimmter König herrschte. Da jeder König mehrere Namen trug; ab der 
5. Dynastie deren fünf: Horusname, Nebtiname, Goldhorusname, Thronname und Geburtsname, verkompliziert dies Sachlage.

Epoche

Dynastien (ca. Werte)

                             Kurzbeschreibung
Prädynastische 0. - und davor ab 4000.... v. Chr.
bis ca. 3050 v. Chr.
Badari-Kultur ab etwa 5000 - 3700 v. Chr.

Negade 1-Kultur ab etwa 4000 v. Chr. - 3600
Negade 2-Kultur ab etwa 3600 v. Chr. - 3200
Negade 3-Kultur ab etwa 3200 v. Chr. - 3000

die Könige der sog. 0. Dynastie waren allesamt bereits mehr oder weniger gesamtägyptische Herrscher. Von mehr als einem Dutzend kennen wir die Namen und/oder die Gräber.

Frühzeit

(Thinitenzeit)

(3100 – 2686 v. Chr.)

1. Dynastie
ca. 3050-2740 v. Chr.  3032–2707 v. Chr. Pharao Menes gründet Memphis und vollendet die Reichseinigung. Gräber in Abydos und Sakkara. Erste jährliche Annalen (Aufzeichnungen) der Geschichtsschreibung.
2. Dynastie ca. 2850-2740 v. Chr. Einführung der Töpferscheibe - 9 Könige 
(n. Jürgen v.  Beckerath)
Altes Reich

(2740-2218 v. Chr.)

3. Dynastie ca.  2740-2614 v. Chr. König Djoser baut bei Sakkara die 1. Stufenpyramide
4. Dynastie ca.  2614-2479 v. Chr. Snofru baut 3 Pyramiden, Pyramiden von Giseh (Cheops, Chephren u. Mykerinos)
5. Dynastie ca.  2479-2322 v. Chr. Sakkara und Abusir werden neue Totennekropolen der Könige der 5. Dynastie - Erste Pyramidentexte in der Unas-Pyramide,
Pyramiden in
Abusir und Sakkara
6. Dynastie ca. 2322-2218/16
      v.Chr.
Dezentralisierung der Verwaltungsstrukturen. Die Zentralregierung verlor nach Kriegszügen gegen Libyen, Nubien u. Palästina immer mehr an Einfluss. Mit dem Zerfall der Zentralregierung beginnt die 1. Zwischenzeit.
1. Zwischenzeit
  (2216-2137 v. Chr.)


(Memphitische Dynastien)



(Herakleopoliten
Dynastien 9./10.)

7. Dynastie um 2118/16 v. Chr. (?) entfällt - Nach Manetho regierten in  dieser Dynastie 70 Könige in 70 Tagen. Die moderne Ägyptologie streicht diese Dynastien.
8.   Dynastie ca. 2227/16-2170/45
      v. Chr.
In den etwa 50 Jahren nach dem Ende der 6. Dynastie meldeten in Memphis etwa 17 Könige in Nachfolge dieser ihren Machtanspruch auf den Thron an. In wieweit ihr Machtanspruch in den beiden Landesteilen anerkannt wurde, ist unklar. Die Reihenfolge dieser Herrscher ist unsicher.
9.   Dynastie ca. 2170/45-2025/20 
      v. Chr.
Die Macht der Gaufürsten aus Herakleopolis war um 2170 v. Chr. groß genug um für sich selbst den Thron zu beanspruchen, womit die memphitische Herrscherlinie beendet war.  Damit beginnt die 9. und 10. Dynastie, welche allerdings das Niltal nur bis Assiut kontrollierte. Diese beiden Dynastien hatten 12-18 Könige, wobei die genaue Folge und auch einige Namen der Herrscher unbekannt sind. Gleichzeitig entstand ca. 2160 v. Chr.  in Theben ein starkes Fürstengeschlecht, die 11. Dynastie.
10. Dynastie
Mittleres Reich

(2137 bis 1781)
11. Dynastie ca. 2170/37-1994/1976
      v. Chr.
Lt. v. Beckerath nennt der Turiner Papyrus für die 11. Dynastie 7 eindeutig lesbare Könige und eine 7jährige weggelassene Zeit am Ende der 11. Dynastie. Als Gesamtregierungszeit werden 143 Jahre angegeben. Mentuhotep II., der Reichseiniger, betrachtete erst Antef I. als Dynastiegründer. Die Reichseinigung fand wahrscheinlich in dem 30-39. Regierungsjahr Mentuhoteps II. statt, jedoch ist der genaue Zeitpunkt nicht bekannt.
12. Dynastie ca. 1994/76-1794/93 Begründer der 12. Dynastie war ein Mann mit Namen Amenemhet, der evtl. als Wesir unter dem letzten König der 11. Dynastie, Mentuhotep IV. amtierte. Die Umstände seiner Machtübernahme sind noch ungeklärt. Er verlegte die Hauptstadt von Theben nach Norden in eine Residenz mit dem Namen Itj-taui  und führte die Institution der sog. "Mitregentschaft" ein. Bedeutende Könige dieser Dynastie waren sein Sohn Sesostris I., Sesostris III. und Amenemhet III. 
Thronstreitigkeiten, ein langsamer Zerfall des Reichsgebietes und letztendlich das Eindringen der Hyksos aus Asien, leitete das Ende des Mittleren Reiches ein.
2. Zwischenzeit

 

 

 

(1648–1550 v. Chr.)

 

13. Dynastie
ca. 1793/94-1648/1645
Durch die Festlegung des Endes der 12. Dynastie auf 1794/93 und des Beginns des Neuen Reiches auf 1550 ist die II. Zwischenzeit zeitlich eingegrenzt. Manetho ordnet der 13. Dynastie, die von einigen Forschern noch zum Mittleren Reich gezählt wird, 50 Könige (?) zu., die wohl 146/152 Jahre regiert haben - im Durchschnitt weniger als 3 Jahre pro Herrscher. Die 13. Dynastie umfasst die gesamtägyptischen Herrscher bis zum Einbruch der Hyksos.

Die einzig bekannte Pyramide dieser Zeit, die vollendet wurde, gehört König Chendjer, der  wohl gegen 1753–1747  v. Ch. regierte. Unter Neferhotep I. und Sobekhotep IV. erlebte das Land eine kurze Spätblüte. Diese Herrscher regierten ca. 20 Jahre zusammen, dann scheint aber kurz nach Aja I. die Einheit des Landes zerfallen zu sein.

14. Dynastie ? - 1648/1645 Über die sehr nebulöse 14. Dynastie gehörten wohl einige unterägyptische Lokalkönige im östliche Niltal, über die fast nichts bekannt ist. Nach Manetho hatte sie ihren Sitz in Xois.  Sie entstand gleichzeitig mit der 13. Dynastie, evtl. durch Loslösung von der schwachen Zentralregierung in Ity-taui. Evtl. kamen sie durch ihre Lage im östlichen Niltal als erste mit den Hyksos in Berührung. Als Könige auf Denkmälern belegt sind nur Nehesy (TP 8.1) und Mer-djefa-Re (TP 8.5)
15. Dynastie 1648/1645-1539/1536 Die 15. Dynastie beginnt mit der Einnahme Memphis durch die Hyksos. Sie gründeten als Hauptstadt und Zwingburg Auaris im östlichen Delta. Manetho sieht Salitis (Saitès) als Begründer der Hyksoszeit - ihm folgten 5 weitere Hyksosherrscher. Die Angaben der Regierungszeit variieren. Die Summe ihrer Regierungen, 108 Jahre, ist auf einem kleinen Fragment des Turiner Papyrus erhalten, während alle Namen hier bis auf den letzten von Chamudi zerstört sind. Sein Vorgänger, der nach dem Tur. Papyrus über 40 Jahre regiert hat, muss Manethos Apóphis  (ca. 1590-1549 v. Chr.) sein.
16. Dynastie gleichzeitig mit Dynastie 15 Die 16. Dynastie läuft zeitlich parallel zur 15. Dynastie und fasst Gruppen verschiedenster örtlicher Kleinkönige zusammen, die den Hyksos tributpflichtig waren, jedoch eine gewisse Eigenständigkeit behielten. - siehe kleine Hyksos-Dynastie. Kim Ryholt hat vor einigen Jahren diese 16. Dynastie neu definiert und beruft sich hierbei auf Eusebius, der Manetho folgend, diese als thebanisch bezeichnet.
17. Dynastie in Theben:
ca. 1645-1550
Anscheinend waren die Hyksos nicht daran interessiert, Oberägypten zu erobern. Sie begnügten sich mit der Unterwerfung der thebanischen Könige unter ihrer Oberhoheit und deren Tributzahlungen. 

Gegen Ende der 17. Dynastie erstarkte aber der Widerstand der thebanischen Könige  gegen die "Fremdherrscher" in Auaris, was dann unter Ahmose I. (1. König der 18. Dynastie) zur endgültigen Vertreibung der Hyksos vom ägyptischen Gebiet führte. Die 17. Dynastie zählt lt. Beckerath 15 Könige, die ca. 95 Jahre herrschten. Wichtige Personen sind die Ahmosiden  Sekenenre "Taa", Tetischeri, Ahhotep I. und Kamose.

Neues Reich

(1550-1070/69 v.Chr) 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 


 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

18. Dynastie

1550-1292 v. Chr.

 

Ahmose I. gilt als der Begründer der 18. Dynastie. Während seiner Herrschaft wurde Auaris und das Hyksosreich erobert und die Hyksos aus Ägypten vertrieben.

Theben wurde wieder die Hauptstadt eines geeinten Ägyptens (ausgenommen die Zeit Echnatons)  und blieb dies zumindest im religiösen Sinn bis zum Ende des altägyptischen Reiches.

Weitreichende Eroberungen durch die Könige Amenophis I. u. Thutmosis I. schoben die Grenzen Ägyptens bis  zum Euphrat und nach Nubien vor, während Thutmosis III. die Gebiete von Palästina und Syrien unterwirft. Unter Thutmosis IV.  und seinem Sohn Amenophis III. stand das Land durch eine ausgeklügelte Heiratspolitik in einer kulturellen Blüte, die kaum zu übertreffen war. In Theben wurde die Amen-Priesterschaft sehr mächtig,  so dass schon unter Amenophis III. eine starke Abgrenzung gegen diesen ausschließlichen Kult begann. Sein Sohn Amenophis IV. stoppte diese diplomatische Abgrenzung jedoch und unternahm in seinem 5. Regierungsjahr im Jahre 1356 v. Chr. einen gewaltsamen Einschnitt, wobei er Theben verließ und in seiner neugegründeten Hauptstadt Achet-Aton zog, die allein seinem Hauptgott Aton geweiht war. Nach dem Tode Echnatons kehrte nach einer dreijährigen Regierungszeit eines Semenchkare, dessen Identität unbekannt bleibt, sein Sohn Tutanchaton/Tutanchamun innerhalb kürzester Zeit zu den alten Göttern zurück (siehe Restaurationsstele) und verlegte den Königshof nach Memphis. Nach seinem frühen Tod folgte eine 4jährige Regierungszeit von Eje, der die Abkehr vom Atonkult konsequent fortführte. Der letzte Könige der 18. Dynastie war Haremhab, welcher schon unter Tutanchamun ein hohes Amt innehatte. Er bestieg den Thron um 1319 v. Chr. und ließ viele Überbleibsel der Amarna-Kultur vernichten.

19. Dynastie 1292-1186/1185 v. Chr. Stammvater der 19. Dynastie war ein hoher General unter Haremhab namens Paramessu, (Namensänderung in Ramses I.) da Haremhab  offenbar keinen überlebenden Sohn hatte. Mit ihm kam das Königshaus der älteren Ramessiden (19. Dynastie) an die Macht. Sein Sohn Sethos I. und sein Enkel Ramses II. sind hier als bekannteste Könige dieser Dynastie zu nennen. Sethos unternahm schon im 1. Regierungsjahr einen Feldzug nach Syrien und später nach Libyen. Seine Bauwerke zählen  zu den schönsten Ägyptens. Ramses II. stieg während seiner 67jährigen Regierungszeit zum  heute bekanntesten König Ägyptens auf. Unter ihm erreichte die Bautätigkeit in Ägypten ihren Höhepunkt. Er erbaute eine neue Hauptstadt im Delta, die er Pi-Ramesse nannte. Die letzte Herrscherin der 19. Dynastie ist Tausret, die nach dem frühen Tod  ihres Stief-Sohnes  Siptah den Thron bestieg. Sie regierte 8 Jahre lang.
20. Dynastie 1185-1070/69 v. Chr. Ungeklärt bleibt die Machtübernahme des neuen Herrschers Sethnacht, die während der kurzen Thronwirren nach dem Tod Tausrets erfolgte. Er verstarb schon nach 3 Jahren und ihm folgte sein Sohn Ramses III., der in seinem 3. Regierungsjahr eine Allianz der Libyer, die sich mit den Meschwesch und Seped verbündet hatten, vernichtend schlug. In einer See- und Landschlacht besiegte er dann um ca. 1177 c. Chr. den "Seevölkersturm", die Angriffe auf das Nildelta unternahmen. Nach seinem Tod übernahmen einige Könige mit dem Namen Ramses die Reichsmacht, deren genaue Abstammungen aber noch ungeklärt sind. Es waren einige Söhne von Ramses III. und Ramses IV. darunter. Unter seinen Nachfolgern Ramses X. und XI. erstarkte die Macht der Amunpriester, was gegen Ende der Amtszeit von Ramses XI. zum Zusammenbruch des Neuen Reiches führte und der Beginn der III. Zwischenzeit war vorgezeichnet.
III. Zwischenzeit

(1070 – 652 v. Chr.)

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

III. Zwischenzeit

(1070 – 652 v. Chr.)

 

 

 

 

 

 

 

 

21. Dynastie 1070/69–946/45 v.Chr. In der Ägyptologie wird die 21. und 22. Dynastie einem Abschnitt der ägyptischen Geschichte zugeordnet, der gewöhnlich als „ Dritte Zwischenzeit “ bezeichnet wird. Eine neue gewaltige Hauptstadt mit Hafenanlagen wird vom 1. König der 21. Dynastie Smendes  erbaut. Diese Stadt Tanis genannt, wurde größtenteils aus Steinen der aufgegebenen Stadt Pi-Ramesse erbaut. Nach neueren Untersuchungen gilt die 21. Dynastie als libysche Dynastie (siehe Jansen-Winkeln).
Die
Thebais stand nicht unter der Herrschaft der Könige aus Tanis, sondern wurde regiert von Priesterkönigen und Hohenpriestern des Amun-Re in Karnak. Die bekanntesten Könige von Tanis waren Psusennes I., dessen Goldmaske im ägyptischen Museum in Kairo zu sehen ist und Si-Amun.
22. Dynastie

(946/945-ca. 735/30
v. Chr.

22. unterägyptische
      Dynastie

(ca. 946/45-ca.735
       v. Chr.

(Bubastidische Dynastie)

Zu Beginn der 22. Dynastie wurde Ägypten durch König Schoschenq I. wieder unter eine starke Zentralmacht gestellt, die bis zu König Takelot I. anhielt. Manetho gibt als Heimatstadt der Könige der 22. Dynastie die Stadt  Bubastis im östlichen Nildelta gelegen an. Das Reichsgebiet wurde dann zweigeteilt in das Delta zusammen mit dem Gebiet um Memphis und die Thebais beginnend bei der Festungsstadt el-Hibe. Später wurde das Reichsgebiet  in immer mehr Fürstentümer aufgeteilt, die nur locker miteinander verbunden waren und wahrscheinlich den König in Tanis als ihren Oberherrn anerkannten.
22. oberägyptische
      Dynastie
(ca.  870-730 v. Chr.)

(Thebais)
Der 1. König der oberägyptischen Dynastie war Harsiese I., der ein Sohn des Hohepriester des Amun in Theben war und von dem Harsiese I. sein Königstum evtl. ableitete. (Bei diesem könnte es sich evt. um Schoschenq (II.) handeln, der nur durch seine Grabausstattung  im Grab von Psusennes I. in Tanis bekannt ist). Die genaue Datierung und Einsetzung Harsiese I. ist unsicher. Auf ihn folgte Takelot II., nach dessen Tod wieder Kämpfe um die Macht begannen. Gesichert sind später wieder Osorkon III., Takelot III. und Rudamun. 
Gegen Ende der 22. oberägyptischen Dynastie geriet die Thebais immer mehr unter dem Einfluss der Könige aus Nubien, was dann in die Eroberung Ägyptens durch König
Pije führte.
23. Dynastie im Deltagebiet

(ca. 756-714/712)

Die von Manetho als 23.  aufgeführte Dynastie besteht nach neuen Erkenntnissen aus König Pedubastis II. , Osorkon IV. und einem Unterkönig Auput II
Diese Könige herrschten nur noch  über das
Gebiet von Tanis und wohl einschließlich  Leontopolis/Tell el-Mogdam sowie Teile des östlichen Deltas. Im restl. Delta  vor allem im Westen herrschten mächtige Fürsten libyscher Abstammung, die durch familiäre Bande locker miteinander verbunden waren und den König in Tanis wohl als ihren nominellen Oberherrn anerkannten. Auch diese Fürsten wurden von König Pije besiegt und wurden Vasallen des nubischen Königs.
24. Dynastie (um 719/17-714/712
       v. Chr.)
Manetho nennt als Begründer und einzigsten König der 24. Dynastie einen gewissen Bokchoris, der libyscher Abstammung war und dem er 6 Regierungsjahre zuschreibt. (726/25-720 nach G. Vittmann), Manetho (durch Africanus und Eusebius) schreibt über ihn: "Bochoris von Sais zu seiner Zeit sprach ein Lamm.....". Bekannt ist er nur durch Stelen aus Unterägypten, hauptsächlich aus dem Serapeum. Nach der Eroberung durch Pije und dessen Rückzug erreichte Unterägypten unter Fürst Tefnachte und  König Bokchoris wieder eine gewisse Unabhängigkeit. Diese wurde dann durch den nubischen König Schabaka bei seiner Eroberung des ganzen ägypt. Reiches eliminiert. Manetho führt dazu an: "Bokchoris ist von Schabaka bei lebendigem Leibe verbrannt worden."
Damit war Ägypten für ca. 70 Jahre mit Nubien vereint.
25. Dynastie (ca. um 720-664/655)

 

 

(kuschitische Dynastie)

Manethos 25. Dynastie besteht  aus drei äthiopische Königen. Sie regierten nach Africanus 40 Jahre und nach Eusebius 44 Jahre. Diese waren Sabakon (Schabako) , Sebichós (Schebitko) und Tarkos (Taharqa). Bereits Kaschta hat offenbar zeitweise Teile Oberägyptens beherrscht, war aber noch nicht König von Ober- und Unterägypten. Nach Kaschta bestieg dessen Sohn Pije den Thron von Napata und führte in seinem 21. Jahr einen Eroberungsfeldzug bis ins Delta Ägyptens. Nach der Unterwerfung  der ägyptischen Fürsten zog Pije sich wieder in seine Heimat zurück. Zu diesen Ereignissen ist seine große Siegesstele (heute Museum Kairo JdE 48862) die wichtigste Quelle. Nach ihm folgte Schabaka, mit dessen abermaliger Einnahme von Memphis, die kuschitische Herrschaft über das ganze Land (Manethos 25. Dynastie) auf Dauer gefestigt wurde. Auf Schabaka folgten Schebitko, Taharqa (er war der bedeutendste Herrscher dieser Dynastie)  und Tanot-amun. (bei Manetho nicht erwähnt). Ab Taharqa fanden Kämpfe mit dem assyrischen Reich statt, die dann unter Tanot-Amun zum Verlust Ägyptens für Nubien führte.

Spätzeit 26. Dynastie (ca. 664-525 v. Chr.)

(Zeit der Restauration)

Mit der 26. Dynastie beginnt eine Erneuerung des ägyptischen Reiches. Der 1. König der 26. Dynastie, der Ägypten vom Joch der Assyrer befreite und das Reich wieder einte, war Psametik I. (664 v. Chr.) Manetho nennt vor Psametik I. drei  ephemere Könige: Stephinatés, Nechepsós und Nechaó. Zu seiner 26. Dynastie zählten insgesamt 9 Könige, von denen die drei ersten lt. Beckerath nur lokale Bedeutung hatten. Psametik III. verlor in seinem 1. Jahr die Herrschaft über Ägypten an den persischen Großkönig Kambyses im Mai 525.  Damit endete die 26. Dynastie.
27. Dynastie 525-401 v. Chr.
(Perserkönige)
Der pers. Großkönig herrschte ab seinem 5. Regierungsjahr auch über Ägypten. Ihm folgte Darius I. (522/21-486/85). Er war ein Förderer Ägyptens, der auch hier Tempelbauten errichten ließ. Unter seiner Regierung wurde der unter Necho II. begonnene Kanal zwischen Nil und Rotem Meer  497 v. Chr. vollendet. Ihm folgte Xerxes I., der in Gegensatz zu Dareius I. das Land mit harter Hand regierte. Danach folgte Artaxerxes I., unter dem wieder Ruhe im Land einkehrt. Nach 2 kurzlebigen Thronpräditenten bestieg Dareius den Thron, unter dem vermehrt Unruhen ausbrachen.. Nach seinem Tod 404 v. Chr. sagte sich Ägypten vom persischen Großreich los. Artaxerxes II. verlor zuerst das Gebiet von Unterägypten, konnte sich aber noch 2 Jahre in Oberägypten halten, bevor er auch dieses Gebiet verlor. Der Gegenspieler von Artaxerxes II. war nach Manetho Amyrtaios.
28. Dynastie 404/401-399) Als einzigsten König seiner 28. Dynastie nennt Manetho (nach Africanus) einen Amyrtaios. Sein ägyptischer Name lautete wohl Amen-ir-di-su. Er herrschte nur 6 Jahre.
29. Dynastie 399-380 v. Chr.

4 Könige von Mendes

König Amyrtaios wurde von einem König aus Mendes mit Namen Nepherites (Nef-aw-rud) entmachtet und hingerichtet. Er verlegte die Hauptstadt von Sais nach Mendes. Der nächste Herrscher war lt. demotischer Chronik sein Sohn, der von Manetho als Muthis (Psamuthis) benannt wird. Ihn löste 393 v. Chr. König Achoris ab. Bedingt durch eine starke Bündnispolitik gelangte es ihm die ägyptischen Grenzen zu sichern. Nach seinem Tod im Jahr 379/380 v. Chr. folgte für 4 Monate Nepherites II. als letzter König der 29. Dynastie.
Spätzeit 30. Dynastie 380-342 v. Chr. Mit Nektanebos I. aus Sebennytos begann die 30. Dynastie, die letzte Dynastie einheimischer Herrscher in Ägypten. Unter diesem König begann eine letzte Blütezeit Ägyptens. Er gab zahlreiche Bauten in Auftrag und es erfolgte eine Aufrüstung des Heeres, um die Perser von Ägypten fernzuhalten. Auf Nektanebos I. folgte sein Sohn Teós (Djed-hor) der versuchte ein Bündnis mit den Griechen gegen den persischen König Artaxerxes II. zu schließen. Während eines militärischen Vorstoßes gegen Palästina zettelte sein als Statthalter eingesetzter Bruder Tjahapium einen Aufstand an. Er entmachtete Teós und setzte an dessen statt seinen Sohn Nektanebos II. als König über Ägypten ein. Die 30. Dynastie endetet 341  v. Chr. durch die erneute Eroberung Ägyptens durch die Perser
(II. Perserherrschaft) 31. Dynastie 342-332 v. Chr.
Die 2. persische Herrschaft über Ägypten dauerte nur von 341-332 v. Chr. und wurde von Artaxerxes III. mit harter Hand geführt. Nach seinem Tod (Vergiftung) im Jahre 338 v. Chr. folgte die kurze Regierung von König Arses, der 336 v. Chr. einem Giftanschlag  erlag. Sein Nachfolger Darius III. musste sich mit dem Angriff Alexander des Großen  in der Schlacht bei Issos geschlagen geben und Ägypten fiel 332 v. Chr. kampflos in die Hände der Griechen.

Mit der Machtübernahme durch Alexander dem Großen im Jahre 332 v. Chr. begann die Griechisch-Römische Zeit über Ägypten. Noch heute erinnert die Gründung der Hafenstadt Alexandria im westlichen Nildelta an seinen Feldzug. Er beauftragte auch den Wiederaufbau und die Restauration der von den Persern zerstörten Tempel. Nach dem Tod Alexander des Großen und dessen zwei unbedeutenden Nachfolgern (Philippos Arrhidaios und Alexander II. (IV.) übernahm der Satrap Ptolemaios unter dem Namen Ptolemaios I. Soter die Königsherrschaft über Ägypten. Die letzte Herrscherin aus der Dynastie der Ptolemäer Kleopatra VII. verlor nicht nur ihr Leben, sonder auch ihr Land an den römischen Feldherrn und Diktator Octavian (später Augustus, erster römischer Kaiser). Damit ging das Land am Nil in römische Herrschaft über und es setzte ein langsamer Verfall der altägyptischen Kultur ein.

Der Tempel von Philae war wohl der letzte Tempel, in dem der altägyptische Kult noch ausgeübt wurde, als das Land bereits christianisiert war. Kaiser Justinian I. ließ 535/37 den letzten ägyptischen Tempel gewaltsam schließen und in ein christliches Gotteshaus umfunktionieren. Die letzte Hieroglypheninschrift stammt aus dem Jahr 394 n. Chr., die letzte demotische Inschrift datiert von 452 n. Chr. Damit erlosch die Kultur eines über 3000jährigen Reiches.

Reste des Tempels von Philae
Bild: Gemälde von David Roberts 1838 - gemeinfrei

 

weiter zu den Quellen der Chronologie

(Co-Autor: J. H. Pirzer)


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