zurück Luxortempel I. 


Große Kolonnade


Luxortempel Amenophis III.

(Quellenangaben am Ende der Seite - nummerierte Verweise im Text)

Anmerkung: PM = Porter & Moss, Topographical Bibliography of ancient Egyptian Hieroglyphic Texts, Reliefs, and Paintings)

Der 1. Hof 

Ramses II. erweitert zu Beginn der 19. Dynastie den Luxor-Tempel durch den Anbau eines säulenumstandenen Hofes, der nach Norden hin durch einen Pylon abgeschlossen wird. Innerhalb des Hofes sind Bauinschriften auf den Architraven, den Toren und als Inschriftenbänder auf den Wandflächen angebracht. Auch auf den beiden Eckrundstäben der ehemaligen Kolonnadenfassade von Amenophis III. bringt er Weiheformeln an.

Der erste Hof (Ramseshof), direkt hinter dem Pylon, wird von einem weitläufigen Peristyl von zwei Reihen geschlossener Papyrusbündelsäulen  umrahmt. Der Säulenhof ist 57 m x 51 m  ( 3 ) groß und ist zusammen mit dem Pylon eine der besterhaltenen Anlagen seiner Art. Aufgrund seiner gut erhaltenen Bausubstanz macht es dieser Teil der Anlage möglich, die Gestaltung eines sakralen Festhofes des Neuen Reiches bis ins Detail nachzuvollziehen. 

Plan Luxortempel 1. Hof von Ramses II.
(nach Porter u. Moss)

Der Festhof war - außer am Nordwest-Flügel, auf der Innenseite des Pylon - ursprünglich an allen Seiten von einer offenen Säulenhalle umgeben. Die insgesamt 74 mächtigen Papyrusbündelsäulen waren in Zweierreihen aufgestellt und mit großen  Steinarchitraven verbunden und trugen eine flache Dachkonstruktion. Auf den Säulen aus Sandstein befinden sich die Namen und Titel Ramses II. sowie Darstellungen des Königs bei diversen Opferhandlungen vor den Göttern.

Die Innenwände des Festhofes wurden auf jeder Seite von einem Tor unterbrochen. Der Pylondurchgang bildete den Haupteingang zum Peristylhofes und befindet sich im Norden. Er ist der Achse folgend architektonisch mit dem Tor in der südlichen Mauer verbunden. Das Südtor führt zur Großen Kolonnade, die unter Amenophis III./Tutanchamun erbaut wurde und die sich direkt an den ramessidischen Hof anschließt. Die zweite Achse (Ost-West) durchquert den Hof von Ost nach West und wird von zwei großen Toren an den beiden Hofdurchgängen gebildet. Das Westtor führte ursprünglich zur Anlegestelle am Nil - wobei es weiterführend direkt über eine imaginäre Linie über den Nil hinweg auf das Ramesseum, den Totentempel Ramses II. ausgerichtet war. Das Osttor führte einstmals von der antiken Stadt Theben zum Festhof Ramses II. ( 6 ).

Statuenprogramm im Festhof:

Ein wichtiger Bestandteil eines ägyptischen Festhofes des Neuen Reiches war u. a. ein umfangreiches Statuenprogramm. In den meisten Tempelanlagen sind diese Plastiken heutzutage leider verschwunden - eine positive Ausnahme bildet der  Festhof Ramses II. im Luxortempel. Die meisten der ursprünglich hier in der Zeit von Ramses II. aufgestellten Statuen sind noch erhalten oder lassen sich noch entsprechend ergänzen ( 6 ).

Ramses II. ließ in seinem Festhof insgesamt 11 große Standstatuen zwischen den Säulen aufstellen und zusätzlich vor dem südlichen Tordurchgang zur Großen Kolonnade von Amenophis III./Tutanchamun zwei kolossale Sitzstatuen aus schwarzem Granit. 

Statuen im 1. Hof des Luxortempels

Die Statuen sehen auf den ersten Blick alle ähnlich aus - bei einem genauerem Blick fallen aber die Größenunterschiede  der Plastiken auf. 

Bild:      Luxor-Tempel 17 
Autor:   Olaf Tausch, Wikipedia
Lizenz:   CC-BY 3.0

Nicht alle der 11 Statuen wurden von seinen Bildhauern neu angefertigt, sondern stammen zum Teil auch von Amenophis III. (einem seiner Vorgänger aus der 18. Dynastie), wobei lediglich der Name des Besitzers geändert wurde. Mindestens 5 Figuren ( 6 ) datieren aus der Regierungszeit Amenophis III. und wurden unter Ramses II. lediglich neu aufgestellt  (siehe Plan weiter unten Nr.: 1-2-5-8-11). Bei der Nummerierung der Statuen folgen wir hier Christine Strauß-Seeber (Zum Statuenprogramm Ramses II. im Luxortempel / in Tempel und Kult/Wolfgang Helck).

Der Hof Ramses II. im Luxortempel mit einem Teil der Statuen zwischen den Säulen (Blick auf den südwestlichen Teil des Hofes)

Alle Statuen zeigen den König schreitend - das linke Bein nach vorn gesetzt. 

 

 

Bild: Elvira Kronlob

Der ursprüngliche Aufstellungsplatz der von Amenophis III. usurpierten Statuen ist heute nicht mehr mit Sicherheit zu benennen. Evtl. standen sie einst im Totentempel Amenophis III. in Kom el Hetan am gegenüberliegenden Nilufer oder sie stammten ursprünglich aus dem von Amenophis III. erbauten Luxorheiligtum (heute hinter der Großen Kolonnade). Diese Figuren lassen sich aus stilistischen und ikonographischen Gründen eindeutig in die Regierungszeit Amenophis III. datieren - auch wenn Ramses II. sie mit seinem Namen und seinen Titeln beschriften lassen hatte. 

Alle diese Statuen sind aus Rosengranit und zeigen den König in Schreitstellung - nur eine Plastik wurde aus schwarzem Granit gearbeitet (65 - Plan Porter & Moss). Neben jeder der von Ramses II. usurpierten Statuen zwischen den Säulen ist auf dem Verbindungsstück zwischen linkem Bein und Rückenpfeiler eine der Gattinnen des Königs abgebildet, zum Teil graviert, zum Teil gemeißelt. 

Viele der Statuen sind leider erheblich beschädigt und sind zum Teil nur noch im unteren Bereich erhalten (von einigen wurde auch der abgeschlagene Kopf mit der Krone in der Nähe gefunden). Die Größe der Statuen lässt sich daher nur anhand der Länge des Fußes (zwischen 75 cm und 115 cm) errechnen. Die Königsstatuen sind ungefähr 6 m hoch ( 6 ).

Statuen (rot) im hinteren Bereich des ramessidischen Hofes
Ramses ließ mindestens 5 Figuren, die für König Amenophis III.
hergestellt wurden, umarbeiten und für sich neu aufstellen - versehen mit seinen Namen und Titeln. Dieses sind die Statuen Nr. 1-2-5-8-11.
             Plan nach Porter & Moss II² Luxor (Pylon u. Court) 
Nummerierung nach: Statuenprogramm Ramses II. im Luxortempel / in Tempel und Kult/Wolfgang Helck)
                           - bearbeitet durch Nefershapiland -

Fünf dieser elf Stand-Statuen lassen sich aus stilistischen und ikonographischen Gründen eindeutig in die Regierungszeit Amenophis III. datieren. 

Alle dieser 11 Plastiken bilden auf den ersten Blick ein einheitliches Bild: die Statuen zeigen den König majestätisch schreitend, das linke Bein nach vorn gesetzt (im Gegensatz zu den beiden Statuen am westlichen Tordurchgang). Gemeinsame Attribute sind ebenfalls der Königsschurz mit dem Dolch im Gürtel und das "mekes" (sog. Schattenstab), welches der König in den Händen hält. Der Rücken jeder Standstatue wird von einem Pfeiler (wie er in der ägyptischen Kunst typisch ist) gestützt, auf dem in zwei Reihen die Namen und Titel Ramses II. in Hieroglyphen eingraviert sind ( 9 ).

    Rückenpfeiler der Statuen

Ein Rückenpfeiler stützt jede der  Kolossalstatuen, auf dem in zwei Reihen die Namen und Titel Ramses II. in Hieroglyphen eingraviert sind. 

 

Bild:       Luxor-Tempel 
Author:   Kairoinfo4U

  CC BY NC-SA 2.0

Zwar erscheinen bei einem flüchtigen Blick alle Standfiguren nach dem gleichen Muster gearbeitet zu sein, doch  bei genauerem Augenschein wird deutlich, dass die Figuren erhebliche Unterschiede aufweisen: 10 der Königsfiguren bestehen aus Rosengranit - nur eine wurde aus schwarzem Granit gearbeitet (wie die beiden Sitzstatuen, die den südlichen Tordurchgang flankieren). Eine Aussage über die genaue Höhe der Statue lässt sich nur anhand der Länge des Fußes errechnen (der zwischen 75 cm und 115 cm misst), da von den Plastiken zum Teil nur der untere Bereich oder der Bereich bis zur Schulter und der abgeschlagene Kopf mit der Krone erhalten geblieben ist. Das bedeutet, bei einer durchschnittlich errechneten Höhe von ca. 6 m ergibt sich bei den Statuen ein Größenunterschied von ca. 40 cm (siehe dazu: Christine Strauß-Seeber: Statuenprogramm Ramses II. im Luxortempel S. 24 ff. in Tempel und Kult, Wolfgang Helck Bd. 46, 1987). Die Maße der Statuenbasen sind ebenfalls nicht einheitlich

Neun der Königsplastiken im 1. Hof weisen links außen am Steg des vorangestellten Beines eine kleine Nebenfigur einer königlichen Gemahlin des Herrschers auf. Vier dieser Figuren zeigen die Gestalt der Großen Königlichen Gemahlin Nefertari (5-6-7-9), der Merit-Amun (8) und der Königin Bint-Anat (11) und zwei Statuen weisen kein Königinnenbild auf. Die Nebenfigur im versenkten Relief bei einer der Statuen (64) ist ziemlich zerstört und lässt keine Rückschlüsse zu einer bestimmten Königin zu. Zwei Königsfiguren (65 + 58) weisen kein Königinnenbild auf ( 9 ).

               Standstatue Nr. 7
           - erbaut für Ramses II -

Links die Königs-Statue Nr. 7 (siehe Plan oben) mit der oberägyptischen Krone. Links außen am Steg befindet sich die vollplastische Figur der Königin Nefertari.

Zwar tragen alle Standstatuen eine Kartusche auf dem Gürtel des Schurzes - aber nur die für Ramses II. angefertigten Plastiken besitzen zusätzlich eine große Kartusche auf dem Königsschurz.

 

 

Bild: Elvira Kronlob

 

Am linken Bein des Königs die vollplastische Figur der Königin Nefertari

 

Bild: Carola Schneider

Die Aufstellung der Figuren in den Interkolumnen mit ihren unterschiedlichen Materialien und Größen lässt kein klares Ordnungsprinzip erkennen. Bei der Uneinheitlichkeit der Statuenanordnung fallen auch die stilistischen Unterschiede der Gesichter, insbesondere der Augenpartie auf. Bei einem Vergleich der am Boden liegenden Köpfe der Figuren 59 und 63 fällt auf, dass die Augenpartie der beiden Köpfe unterschiedlich gestaltet ist. Die Augen von Nr. 59 sind nur leicht kantig konturiert und während die Oberlider die für die Ramessidenzeit typische plastische Wölbung zeigt, sind die Augen von Nr. 63 durch erhaben reliefierte Bänder betont. Ebenso sind auch der Schminkstrich und die Verlängerung der Augenbrauen noch am Außenrand des ansonsten weitgehend zerstörten Gesichtes zu erkennen. Das bedeutet, dass die Gesichtspartie des Kopfes 59 eindeutig die Züge von Ramses II. zeigt, der Kopf von Nr. 63 aber stilistisch zu vergleichen ist mit dem Kolossal-Kopf aus Rosengranit im Luxormuseum, der im Totentempel Amenophis III. in Kom el-Hettan  gefunden wurde. Diese Zuweisung wird bestätigt durch technische, ikonographische und weitere Details der gesamten Körpergestaltung, die charakteristische sind für die Königsplastiken aus der Zeit Amenophis III. ( 9 ).

Reste der Königsfiguren am südlichen Tordurchgang des Festhofes
Statuen 5 (rechts / Amenophis III.)  und Statue 6 (links Ramses II.)

Bild: Elvira Kronlob 2015

 

     Drei Standstatuen auf der östlichen Seite des Ramses-Hofes
Während alle Statuen eine Kartusche auf dem Gürtel des Schurzes tragen, befindet sich bei den Plastiken Ramses II. zusätzlich eine eine große Kartusche auf dem Königsschurz. Dieses Unterscheidungsmerkmal fehlt  bei der linken, kopflosen Statue. 

                                Bild:    Peter Alscher Kümmersbruck

 

   Standstatue Ramses II. (Nr. 10 auf dem obigen Plan)_
         - mit 2 Kartuschen auf Gürtel und Schurz -
   Standstatue am westlichen Zugangstor des Hofes
     - nur auf dem Gürtel befindet sich eine Kartusche - 

Bilder: mit frdl. Dank Carola Schneider

 

Während der Regierungszeit von Ramses III. (20. Dynastie) wurde die Statue PM 64 (im Plan nach Chr. Strauß-Seeber (3) weiter oben) - bei einem Erdbeben beschädigt, die dann restauriert und bei dieser Gelegenheit auch gleich neu beschriftet wurde. Hinter der kopflosen Statue (linkes Bild) liegt ein wiederverwendeter Steinblock mit Restaurierungsinschrift von Ramses III. (PM 68) - rechtes Bild.

beide Fotos:  Saamunra - alle Rechte vorbehalten

Rechts und links des südlichen Tordurchgangs befinden sich zwei Kolossalstatuen Ramses II. (A und B auf dem obigen Plan) aus schwarzem Granit und stellen den thronenden König mit dem "Nemes"-Kopftuch und der Doppelkrone dar. An seiner Stirn befindet sich die Uräusschlange. Die Hände des Königs ruhen auf seinen Oberschenkeln und an seinem rechten Bein erscheint abermals die Königin Nefertari. An den Sockeln der Sitzstatuen befinden sich rundum die Darstellungen der unterworfenen Völkerschaften. Die rechte Statue (A) ist wesentlich besser erhalten geblieben als ihr Gegenüber auf der linken Seite.

Kolossalstatuen Ramses II. aus schwarzem Granit (A + B)
- südlicher Tordurchgang zur Großen Kolonnade -

Bild: Jon Bodsworth (public domain)

 

  Kolossale Sitzstatue Ramses II.
 - rechts vor dem südlichen Tordurchgang - (A)

Auf der linken und rechten Seite des Throns binden Nilgötter das sma-Symbol (die Vereinigung der beiden Länder). 

An der Statuenbasis befinden sich zwei Figuren des Iunmutef an der Front und Gefangene  mit Namensringen an der Seite (PM 70).

 

 

Bild: Elvira Kronlob

 

Am rechten Bein des Königs befindet sich eine (beschädigte) Plastik der Großen Königsgemahlin Nefertari. 

Figur des Iumutef-Priesters an der Front der Statuenbasis

Bilder: beide Elvira Kronlob

 

Rechte Sitzstatue (PM 70) - (A)
- Seitenansicht des Thrones -

Ein interessanter Aspekt ist hier die unterschiedliche Beschriftung auf den jeweiligen Thron-Außenseiten der Sitzstatuen: Während die linke Statue mit dem Thron- und Horusnamen Ramses II. beschriftet ist als der "göttliche" König, ist er auf der rechten Sitzstatue als "menschlicher König beschriftet.

 

Mit frdl. Dank an Saamunra für die beiden Bilder der Sitzstatue und den Hinweis auf den göttlichen und menschlichen Aspekt der Statuen
        - alle Rechte vorbehalten - 

 

 Linke Kolossale Sitzstatue Ramses II.
 - vor dem südlichen Durchgang PM 71 

Die linke, schlechter erhaltene Sitzstatue (B) ist identisch mit der Rechten. An der Rückseite der Statue befindet sich ein Bildnis der schreibenden Götter Thot und Seschat. Am rechten Bein die vollplastische Figur der Nefertari.

 

 

Bild:      Luxor-Tempel
Autor:   Silke Baron
Lizenz:   CC-BY-2.0

 

Linke Sitzstatue (PM 71)
- Seitenansicht des Thrones -

Die Darstellungen auf Thronseite der linken Sitzstatue zeigt den Thronnamen ohne Kartusche - frei inmitten der Götter Amun-Re-Harachte/Uto/Nechbet.

Hier sollte also der göttliche Aspekt des Könige dargestellt werden

 

 

Mit frdl. Dank an Saamunra für die beiden Bilder der Sitzstatue und den Hinweis auf den göttlichen und menschlichen Aspekt der Statuen
     - alle Rechte vorbehalten - 

 
Bauten und Dekorationen
-
im ramessidischen Hof -

Passiert man den Eingangspylon, gelangt man in den angeschlossenen Festhof des Luxor-Tempels, der eine der besterhaltenen Anlagen seiner Art ist. Mit Ausnahme des Nordwestflügels, wo sich das Stationsheiligtum befindet, war der Hof ursprünglich an allen Seiten von einer doppelten Säulen-Kolonnade umgeben, die aus Papyrusbündelsäulen mit geschlossenem Kapitell besteht (1).  

Dreifachschrein Ramses II.:

Unmittelbar vor der Innenseite des Westflügels des unter der Regierung von Ramses II. errichteten Pylons, befindet sich im Kolonnadenhof ein Stationsheiligtum mit drei Kapellenräumen (engl.: Triple Shrine) für die Triade von Theben, die Götter Amun, Mut und Chons, deren Barken hier während der Prozession vom Karnak-Tempel zum Luxor-Tempel bei den Opet-Festlichkeiten Station machten. Der Portiko des Barkenheiligtum wird von vier granitenen Papyrusbündelsäulen mit geschlossenen Kapitellen getragen. Auf den Säulen befinden sich Reste von Textkolumnen von Königin Hatschepsut - usurpiert von Thutmosis III.

Barkensanktuar Ramses II.
Portiko

Draufsicht auf die Architrave des Portikos des Dreifachschreins mit den Papyrusbündelsäulen.

Bild: saamunra

- all rights reserved -

Der "Triple-Shrine" ist zusammen mit dem Hof ein Bauwerk Ramses II. und in seiner Orientierung auf den westlichen Hofzugang ausgerichtet. Alle drei Barkensanktuare sind mit einem unteren Inschriftenband auf den Ost- und Westwänden ausgestattet, deren Schriftzeichen jeweils zum Ausgang hin orientiert sind. (Die westliche Inschrift der Amun-Kapelle ist nicht erhalten). Sie greifen also die Bewegungsrichtung des Gottes auf

Barkensanktuar 
Ramses II.

vom Festhof aus gesehen mit Blick auf den Pylon.

 

Bild: Luxor-Tempel Barque shrines
Autor:   Kairoinfo4U
Lizenz:   CC BY NC-SA 2.0

 

Plan des Dreifachschreins
- nach Porter & Moss XXVIII Nr. 4 -

- bearbeitet von Nefershapiland -

 

 

 

Die Inschriften in den Kapellen des Chons und der Mut sind identisch und betreffen die Kapelle selbst sowie das Barkenkultbild der beiden Götter. Die Mut-Kapelle weist auf dem östlichen Türpfosten eine zusätzliche Bauinschrift auf:

"(Werk des) KN (Anmerkung: Königsname) [....] seiner Ip.t (nämlich) das Errichten für ihn die Maat, einen Fahnenmast, aus echtem Zedernholz, sein Kopf (= Spitze) aus Elektron..."

Die Amun-Kapelle (mittlerer Schrein) weist auf der Nordwand Darstellungen der heiligen Stäbe des Amun auf, deren Schäfte mit Weiheformeln verziert sind. Sie erwähnen die Stiftung eben dieser Stäbe in dem Luxortempel (R2/Wf092 = Bauen-Stiften-Weihen/Silke Grallert, S. 237)

"(Werk des) KN (Anmerkung: Königsname), das er gemacht hat, als sein Denkmal für seinen Vater Amun-Re, Herrn der Throne beider Länder, Vorderen seiner Ip.t (nämlich) das Machen für ihn einen herrlichen mdw-Stabh (names) "Amun mit großem Ansehen in der Hw.t-nTr [des Ramses], geliebt-von-Amun [im pr des Amun]."
(
Quelle für die Weiheinschriften:  Bauen-Stiften-Weihen/S. Grallert, Achet-Verlag Berlin, 2001)

Als Baumaterial für den Dreifach-Barkenschrein dienten Architekturelemente eines Barkenstationsheiligtums aus der Regierungszeit Königin Hatschepsuts/Thutmosis III. wobei wahrscheinlich dieser einzelne Schrein ein bisschen nördlich des Dreifachschreins von Ramses II. gestanden hatte und mit hoher Wahrscheinlichkeit bei der ramessidischen Erweiterung des Luxortempels entfernt werden musste (Quelle: Murname 1983, 239). Lediglich einzelne Blöcke und vier granitene Papyrusbündel-Säulen und die Architrave sollen dabei aus dem alten Bauwerk wiederverwendet worden sein.  Die Säulen sollen nach L. D. Bell (1986) Textkolumnen mit dem Namen der Hatschepsut (usurpiert von Thutmosis III.) (PM Luxor, S. 309 Portico) tragen (siehe auch: Habachi in: "Mitt. Kairo xx (1965), pl. xxxIII, fig. 1, pp. 94-6)

Vermerk der Admins von Nefershapiland:

Ob es sich bei den von Ramses II. "wiederverwendeten" Bauteilen um Fragmente von einer beim Opet-Fest angesteuerten Barkenstation der Hatschepsut/Thutmosis III. handelt, muss Spekulation bleiben.

Säulen aus der Zeit Hatschepsut

Die vor den Barkenschreinen stehenden vier Rosengranitsäulen wurden während der Regierungszeit Ramses II. überarbeitet und tragen außer Namen und Titulatur Ramses II. extrem wenig Text  (zuzüglich dem Beinamen "geliebt von Amun"). 

Zwei der überarbeiteten Paneele zeigen allerdings in ihrer grammatikalischen Schreibung die feminine Form des Wortes "geliebt" [also anstatt "mrj" -="mrj.t". Sie beziehen sich damit auf einen weiblichen König, der vor Ramses II. regiert hatte. 

 

 

Bild: mit freundl. Dank saamunra
- all rights reserved -

Schon Thutmosis III. usurpierte während seiner Herrschaft die Namenskartuschen seiner Tante und Stiefmutter Hatschepsut und ersetzte sie durch seine eigenen. Später fielen auch seine Kartuschen den Änderungen des Bauwerks unter Ramses II. zum Opfer. Nur auf dem mittleren Granitarchitrav über dem Eingang ist die volle Titulatur Thutmosis III. erhalten geblieben - diese ist allerdings von außen nicht einsehbar.

Bei einer späteren, genaueren Inspektion des Dreifach-Barkenschreins wurden neben den bereits erwähnten Architekturteilen (Säulen und Blöcke eines Architravs) 19 neue Fragmente der Hatschepsut zutage gefördert. Diese waren in den Mauerteilen der Kapellen des Amun und der Mut verbaut worden. Aus der Verwendung der weiblichen Form bei der Bezeichnung des Herrschers ergaben sich weitere Hinweise auf Hatschepsut (10).

Der komplette Bauplan des Bauwerkes wurde bei der Wiedererrichtung durch Ramses II. verändert. Zur Zeit der Hatschepsut waren alle Stationsheiligtümer vermutlich "Durchgangsbauten" (wie die Rote Kapelle) mit einem Eingang für die Götterbarke auf der einen Seite und einem Ausgang auf der anderen. Die unter Ramses II. errichteten Kapellen weisen jedoch jeweils nur einen Zugang auf - sind also "Sackgassen" ( 6 ).

Portikus des kleinen Dreifachschreines
von Ramses II.

 

Bild:       Luxor-Tempel 20
Autor:    Olaf Tausch 
Lizenz:   CC BY 3.0

 

Um die unter Ramses II. errichten Kapellen trotz "Sackgasse" für den Opferkult nutzen zu können - da es nach den rituellen Kult-Vorschriften  für den König nicht möglich, hinter der Götterbarke Opfergaben darzubringen - stattete man die in der Mitte befindliche Kapelle (Schrein des Amun) mit einer Scheintür an der Rückwand aus. Nun konnte der König jederzeit kultisch vor der Götterbarke erscheinen um Opferungen zu erbringen. 

Kapelle des Amun 
im Dreifachschrein

 

Das Bild zeigt die Frontansicht der Kapelle - ganz links und rechts die beiden begrenzenden Säulen und das Eingangsportal mit einem Blick auf die Rückwand mit der Scheintür.

 

         Bild: Elvira Kronlob

 

             Türsturz über dem Eingangsportal der Amun-Kapelle
                              -
Türsturz mit Doppelszene (PM 38 a-b)
Auf der linken Seite wird der König von Amun-Re umarmt - davor in einer weiteren Darstellung der König bei einem rituellen Kultlauf mit der Hes-Vase vor dem thronenden Amun-Re.
Rechts die gleiche Darstellung: der König bei einem rituellen Kultlauf - aber dieses Mal mit dem Hap und dem Ruder vor dem thronenden Amun-Re. Den Abschluss rechts bildet wieder die Umarmungsszene mit Amun-Re. 

Auch auf dem äußeren Türpfosten wiederholt sich die Umarmungsszene mit dem Gott Amun-Re (PM 38 c), während sich auf dem Türpfosten innen jeweils die Titel und Namen von König Merenptah und am inneren Türdurchgang die Titeln und Namen von Ramses II. befinden. Auf der Eingangswand links und rechts (PM 38g-h) sind Uräen zu sehen.

Bild: mit frdl. Dank Elvira Kronlob

 

Zentrale Kapelle des Amun:

      

 

  Zentrale Kapelle des Amun (PM 39)
Dreifachkapelle im 1. Hof/innere Nordwand (linke Kapellenseite)

Der König mit Opfergaben  weihräuchert und libiert vor der Barke des Amun-Re (siehe nächstes Bild unten)

 Bild: Gitta Warnemünde - Alle Rechte vorbehalten

 

Die Barke des Amun (linke Kapellenwand PM 39)

Die obere Szene auf der Nordwand (linke Seite vom Eingang aus gesehen) setzt sich nach rechts fort mit der Barke des Amun, die auf einem Sockel ruht. Auf der Seite des Barkensockels sind vier Könige dargestellt, die mit ihren erhobenen Händen die Himmelshieroglyphe stützen. Hinter einem Fächerträger, welcher der Barke folgt, befindet sich ein kleiner Tisch oder Podest auf dem sich wahrscheinlich eine kniende Königsstatue befindet, die vier Gefäße mit Salbe opfert.

Hinter der Barke folgt eine Göttin, die den Tempel personifiziert (PM 39) - nicht im Bild.
                                               Bild: Mit freundl. Dank Gitta Warnemünde

 

Der Barkenschrein mit der Darstellung von vier Königen (Detailbild PM 39)
 welche mit ihren erhobenen Armen die Himmelshieroglyphe stützen.

Bild: Elvira Kronlob

 

Auf einem Opfertisch oder Podest (?) befinden sich 4 Vasen mit Salbe, die von einer knienden Figur des Königs (als Statue) geopfert werden (Detailbild PM 39)

Bild: Elvira Kronlob

Rechte Wandseite der Amun-Kapelle (PM 40)

         Der König (mit Thot/nicht im Bild) und einer Liste mit Gottheiten (PM 40)
bei einem Weihrauchopfer vor der in einem Schrein stehenden Statue Amuns. Dahinter die Göttin Waset als Verkörperung von Theben.

Bild: Elvira Kronlob

 

                  Scheintür am hinteren Ende der Amun-Kapelle
Die Rückwand der Amun-Kapelle (in der Mitte des Dreifachschreins) wurde mit einer Scheintür ausgestattet, wobei diese die eher seltene Form einer "Mittelstützen-Scheintür" besitzt. Rechts und links davon erkennt man 2 Djed-Pfeiler mit Widderkopf und Sonnenscheibe - welche scheinbar den Architrav über der Scheintür tragen. Die Stäbe stellen den "KA" des Gottes dar ( 10 ).
Nach PM kniet der König in dieser Darstellung vor Amun (PM II² Luxor, 43). An beiden Seitenwänden befindet sich ein Fries und Szenen, die den knieenden König vor den Gottheiten zeigt. 

Bild: Elvira Kronlob

Links und rechts am Ende beider Seitenwände befinden sich kleine Nischen in welcher evtl. jeweils eine Holzstatue von Ramses II. gestanden haben dürfte, die es ihm ebenfalls ermöglichten, auf magische Weise um die ruhende Götterbarke herumzugehen. Bei den Kapellen für Mut (linke Kapelle) und Chons (rechte Kapelle) wurde auf eine Scheintür verzichtet (6).

Auf dem Türsturz und den Türpfosten der beiden Nischen in der Amun-Kapelle befinden sich Kartuschen. Auch auf der linken und rechten Wand beider Nischen - sowie auf der Rückwand sind fast identische Darstellungen zu sehen. Linke Wand: Thot vor dem König - rechte Wandseite: Iunmutef vor dem König - und in der westlichen Nische ein Vorlesepriester, ebenfalls vor dem König. Die Rückwand zeigt den König mit einem Tablett voll Opfergaben (PM 41).

Rückwand der rechten Nische der Amun-Kapelle

Rückwand der linken Nische der Amun-Kapelle

Der König mit einem Tablett voller Opfergaben

beide Bilder: Elvira Kronlob

Auf dem Boden der zentralen Amun-Kapelle liegt ein interessanter Block aus Sandstein, auf dem ursprünglich die Namen und Beinamen des Gottes Amun-Re eingemeißelt worden waren - die aber irgendwann in der Amarna-Zeit ausgelöscht worden sind und später dann wiederhergestellt wurden. Dieser Block wurde vor vielen Jahren unter dem Boden der Mut-Kapelle wiedergefunden und zeigt eine Reihe von männlichen Personen, die alle auf einem Korb knien. Dabei handelt es sich um "Pa'et"-Leute bei der Anbetung Amuns. 

Barkenkapelle des Amun
mit der Scheintür an der Rückseite der Kapelle

 

Steinblock - ursprünglich gefunden unter dem Boden der Barkenkapelle der Mut - mit Darstellungen der Pa'et-Leute.

       Bild: Gitta Warnemünde
 
- alle Rechte vorbehalten -

 

Steinblock in der Amun-Kapelle

Dieser Steinblock war wohl ursprünglich ein Teil der VI. Barkenstation von Königin Hatschepsut  entlang des Prozessionsweges zum Luxor-Tempel. Nach Lanny Bell (1998) sind diese "Pa'et"-Leute wohl das mythologische Gegenstück für den elitären Teil der Bevölkerung, ursprünglich wohl Mitglieder der königlichen Familie (Quelle: Maat-ka-Ra-Hatschepsut)

   
Bild: Gitta Warnemünde -
- alle Rechte vorbehalten -

 

              Steinblock auf dem Boden der Amun-Kapelle des Dreifachschreins
Dieser unter dem Boden der Mut-Kapelle wiedergefundene Steinblock (heute auf dem Boden der zentralen Amun-Kapelle plaziert) zeigt eine Reihe von Männern, die alle auf einem Korb (nach Lanny Bell 1998) knien. Sie haben ihre Hände in Anbetung vor Amun erhoben. Vor ihnen befinden sich die Namen und Beinamen von Amun - in der Amarna-Zeit ausgelöscht und später wieder restauriert. 
                                               - Bild: mit frdl. Dank Gitta Warnemünde -
                                                       - alle Rechte vorbehalten -
      (bearbeitet von Nefershapiland zwecks besserer Sichtbarkeit der Namen des Amun)

 

Linke Kapelle der Mut:

Die linke (westliche) Kapelle des Dreifachschreines gehört der Göttin Mut. Im Gegensatz zur zentralen Kapelle des Amun besitzen sie und auch die rechte (östliche) Kapelle des Chons keine Scheintür auf der Rückseite und auch keine Seitennischen.

Auf dem rechten äußeren Türpfosten ist Ramses II. zu sehen und an der Mauer darunter der kniende Gott Heh (PM 32).

Auf der linken (westlichen) Wand der Kapelle (PM 33) befinden sich zwei Register mit vier Szenen. 
1. Register - Szene 1-3: Der König kniet vor einer Gottheit und weiht ihr Opfergaben.
1. Register - Szene 4:    Der König kniet vor Hathor und weiht ihr Opfergaben.
Im II. Register - 1. Szene, weihräuchert und libiert der König in Begleitung von Thot vor der Barke der Mut.
In der 2. Szene opfert der König Salbe vor Mut. An der Basis der Wandseite befindet sich Textzeilen.

  Dreifachschrein Ramses II.
    Kapelle der Mut (PM 33)
     - linke Wandseite 2. Szene -

 

Der König opfert in der 2. Szene Salbe vor Mut, die in einem Schrein thront.

 

 

     Bild: Elvira Kronlob

 

An der östlichen (rechte Seite) der Wand (PM 34) befinden sich 4 Szenen. In der 1. Szene opfert der König ein Abbild der Maat vor Amun-Re und in der 2. Szene bringt er Opfer vor Mut. In der 3. Szene opfert er Wein vor dem Gott Chons und in der 4. Szene Weihrauch vor Ptah. 

Im II. Register steht der König zusammen mit dem Gott Chons vor einer Auflistung von verschiedenen Göttern und er weiht Opfergaben vor den thronenden Göttinnen Mut und Neith, die sich in einem Schrein befinden - dahinter die Götterachtheit (Ogdoad).

Der König, in Begleitung von Chons
 weihräuchert und libiert vor einer Liste von Gottheiten
- II. Register (PM 34) -

Bild: Elvira Kronlob

 

Rechte Wandseite der Mut-Kapelle

Der König (ganz links/vor den Opfergaben) weiht diese den in einem Schrein sitzenden Göttinnen  Mut und Neith. 

Hinter dem Schrein die thronende Götter-Achtheit.

PM 34 II. 

 

      (Bild: Elvira Kronlob)

 Die thronende Götterachtheit 
            (PM 34 II.)

       (Bild: Elvira Kronlob)

 

Rückwand der Mut-Kapelle

Die Darstellungen auf der Rückwand der Mut-Kapelle sind in 2 Register eingeteilt (PM 35)

Im 1. Register kniet der König vor der Göttin Mut und im 2. Register opfert er 4 Vasen (?) vor Mut. 

Auf dem Fries ist der kniende König vor dem Gottheiten zu sehen (PM 35).

 

(Bild: Elvira Kronlob)

Auf der westlichen Außenwand der Mut-Kapelle befinden sich zwei Szenen - in beiden steht der König vor Mut. (PM 36)

Rechte Kapelle des Chons:

Der östliche (rechte) Schrein gehört dem Gott Chons. Auf der westlichen (linken) Innenwand der Kapelle befindet sich der Gott Thot mit einer Schreibpalette und der König mit einer Ölliste. Der König opfert Salbe vor der Barke des Chons, die auf einem Podest steht, auf dessen Seite vier Könige zu sehen sind, welche den Himmel mit ihren erhobenen Armen stützen (wie in der zentralen Kapelle des Amun). Hinter der Barke eine Liste mit den verschiedenen Erscheinungsformen des Chons sowie Standartenträger (PM 44).

Die Dekorationen der östlichen (rechten) Wandseite der Kapelle zeigt nur noch Reste von Szenen; der König, gefolgt von Thot mit einer Schreibtafel und einer Opferliste vor den Göttern Chons, Thot und Nefertem. An der Basis der Kammer befindet sich ein Weihetext. Der Fries zeigt einen königlichen Text und Reste von Szenen: der König kniet vor den Göttern.

 Östliche Außenseite der Chonskapelle
                   (PM 46 )

Die Darstellungen auf der östlichen Außenseite der Chons-Kapelle zeigen den König beim Blumenopfer vor Chons. 

An der Basis befinden sich Reste von Texten aus einem Jahr 1, die sich an der Pylonwand fortsetzen.    

 

 

        (Bild: Gitte Warnemünde)
     
- alle Rechte vorbehalten -

Hoch oben über den Kapellen des Tripple-Schreins befinden sich an der Rückseite des Pylons drei Register mit Darstellungen:

I. Weihetexte mit kleinen Szenen am linken Ende - der König vor einer Gottheit.
II. Acht Szenen: 
     1) Der König opfert Milch an Amun,
     2) Kultlauf mit Vasen vor Amun-Kamutef (zerstört)
     3) der König mit Blumenbouquets und Opfern vor
         dem thronenden Amun und Mut,
     4) der König weiht vor Amun und Mut,
     5) der König im Kultlauf mit Hap und "oar" vor Amun (oder Chons?),
     6-8) Opfern vor Chons und Mut und Amun
III. Register: zwei Szenen:
      1) König mit Opfergaben
      2) König weiht den Tempel - beides vor Amun

An der Basis Gaugötter mit Beischriften darüber.

Rückseite des westlichen Pylonturmes
(Innenmauern PM 16)


     

         Bild: Saamunra 
         
- alle Rechte vorbehalten -

 

              Rückseite des westlichen Pylonturmes Innenmauern (PM 16)
Ritueller Ruderlauf des Königs vor einer Gottheit (nach PM Amun oder Chons (?) evtl. wohl eher Month ?), die ein Was-Szeper in der Hand hält.
                                     - Bild mit frdl. Dank Saamunra - alle Rechte vorbehalten -

 

Moschee des Abul el-Haggag:

Das Aussehen der islamischen Abu el-Haggag-Moschee im Festhof des Luxortempels ähnelt dem Design der kleinen fatimidischen Moscheen in Esna, Assuan und der Al-Mashhad-el-Bahari-Moschee auf der Westseite des Nils. Sie wurde während der Fatimiden-Zeit (969-1171) erbaut und gehört zu den ältesten der Stadt Luxor. 

Sie ist nach dem muslimischen Ortsheiligen von Luxor, Yussuf Abu el-Haggag, einem Anhänger einer Sufi-Bruderschaft, der im 12. Jh. aus Bagdad nach Ägypten kam, genannt. Er war über Hassan, den Sohn der Fatima, der Tochter Mohammeds, ein Nachkomme des Propheten. Da die Moschee im fatimidischen Stil (islamisch-schiitische Dynastie, die Ägypten von 969-1171 regierte) den Muslimen als sehr heilig gilt, scheiterten mehrere Versuche, sie abzutragen, um den Tempelbereich unter ihr freilegen zu können. 

Seit der Freilegung des Luxor-Tempels gegen Ende des 19. Jahrhunderts (1885-1892) im Auftrag des damaligen Leiters der Antikenbehörde Gaston C. C. Maspero, liegt der originale Eingang der Moschee in beträchtlicher Höhe und ist nicht mehr zugänglich. Heute betritt man die Abu el-Haggag-Moschee von der Ostseite des Tempels aus. Im Jahre 1968 erweiterte man die Moschee um einen Neubau mit einem Minarett und fügte auf der Ostseite eine neue Freitreppe als Eingang ein, so dass nun die erweiterte Moschee eine weitaus größere Fläche im Tempelareal einnimmt, als zur Zeit ihrer ursprünglichen Erbauung. ( 6 )

Eingang der Abu el-Haggag-Moschee 
auf der Ostseite des Luxortempels

 

Bild:     LuxorTempleAbuHaggagEast1 
Autor:   Roland Unger, Wikipedia
Lizenz:  BY SA-3.0

Die Moschee mit ihrem monumentalen Minarett und dem "Grab des Orts-Heiligen" wurde von Scheich Ahmed El-Nagem, einem Sohn von Abu el-Haggag, im Jahre 1244 n. Chr. mit einer kleinen Kuppel konstruiert und auf einer quadratischen Fläche in der Nordostecke des Hofes Ramses II. an der Rückseite des östlichen Pylon-Turmes, über den Resten einer frühchristlichen Kirche aus dem 6. Jh., errichtet. Dieser Bereich des Tempels wurde in der damaligen Zeit niemals bis zu seinem dynastischen Level freigelegt, so dass sich die Moschee auf dem mittelalterlichen Niveau des Tempels erhebt, der sich etwa 5 Meter über dem originalen pharaonischen Boden befand. 

Grundrissplan der islamischen Abu el-Haggag-Moschee im Festhof des Luxortempels

Erbaut auf den Mauern einer alten christlichen Kirche

 

(Zeichnung: Nefershapiland)

Der berühmte Reisende Ibn Battuta besuchte den Luxor-Tempel und auch die Moschee im 14. Jahrhundert n. Chr. (Quelle: Rose E. Dunn/Tue Adventures of Ibn Battuta - A Muslim Traveler of the 14th Century, Univers. of California 2004). Auf einigen architektonischen Platten der "Description de l'Egypte" (Pl. XVI-A) ist eine Moschee innerhalb des Luxortempels dargestellt, die aber nur aus einem kleinen, quadratischem Betsaal bestand, und von einem einzelnen Minarett überragt wurde und außerdem vom "Heiligen Grab" getrennt war. Allerdings geht aus den Platten der Description de l'Egypte dann klar hervor, dass dieses Minarett nur der Lehmziegelturm gewesen sein kann, der im Nordwesten der Struktur bis heute überlebt hat. 

Blick auf die Abu el-Haggag-Moschee

- links der Lehmziegelturm -

Das schöne Minarett aus ungebrannten Ziegeln (links am Bildrand) stammt aus der Zeit des Khediven Badr el-Gamal ( gest. 1094) und wurde aus Lehmziegel errichtet. Es hat eine Höhe v. ca. 30 m und besteht aus zwei Segmenten. Das Unterteil ist quadratisch (etwa 4 m breit) und verjüngt sich nach oben. Darauf folgt ein sich nach oben verjüngender runder Turmteil, der etwa 14 m hoch ist und am unteren Ende im Durchmesser 3,2 m misst. Im Bereich der Wendentreppe und am oberen Ende des Turmteils befinden sich Fenster. Den oberen Abschluss des Minaretts bildet eine Kuppel (1). Das alte Minarett wurde bei einem Umbau Anfang des 20. Jahrhundert (rechts im Bild) durch ein neues ergänzt.

Bild: public domain - wikipedia
The copyright is in the public domain because it has expired;

 

Die Abu el-Haggag-Moschee

- gesehen vom ramessidischen Hof des Luxortempels - 

Zur Zeit der Errichtung der Moschee war der Tempel zu einem großen Teil verschüttet. Die Höhe des Standortes der Moschee (ca. 7 m über dem Tempelboden) macht deutlich, wie tief die gesamte Tempelanlage von Luxor unter dem Geröll der Jahrtausende begraben war.

 

Datei:   Abou al-Haggag mosque (2006)
Autor:  Kairoinfo4U
Lizenz: CC BY NC-SA 2.0

 

         Die Abu el-Haggag-Moschee erbaut auf den Mauern einer alten Kirche
                            - gesehen von der Südseite des ramessidischen Hofes -
Sehr schön zu sehen ist die restaurierte Front der Kirchenruine mit Tür und Fenstern - ebenso wie die Säulen davor aus antiker Zeit (rechts)
                             - Bild: mit frdl. Dank Saamunra - alle Rechte vorbehalten -

Aber abgesehen davon ist es sehr schwierig zu beurteilen, was von der mittelalterlichen Struktur der Moschee - so wie sie die Mitglieder der französischen Expedition im Jahre 1832 gesehen haben - heute noch erhalten ist. Die Moschee wurde während der Herrschaft von Kediv Abbas Helmi II. (1892 - 1914) erheblich erneuert. Im Westen des Heiligen-Grabes baute man ein weiteres Minarett - während die kleine Gebetshalle vergrößert wurde und eine neue Fassade erhielt, die man mit Fayencefliesen und Bögen dekorierte. Damit scheint klar zu sein, dass die Wände, die heute noch stehen. nicht mehr die gleichen sind, wie die, welche auf den Platten der Description de l'Egypte zu sehen sind.

Älteres fatimidisches Minarett aus Nilschlamm-Ziegeln

Neues Minarett - erbaut vom Kadiven Abbas Helmi

Bild:    Fatimid minarett
Autor:  Roland Unger - Wikipedia
Lizenz:  CC-BY SA-3.0
Bild:    Newminarett
Autor:  Roland Unger - Wikipedia
Lizenz:  CC-BY SA-3.0

Das schlanke, ältere Minarett  aus Nilschlamm-Ziegeln befindet sich an der nordöstlichen Seite des Luxortempels und hat eine Höhe von 14,15 m (46,10 Fuß) und stammt wohl aus der Zeit des fatimidischen Wesir Badr El-Gamali, der 1094 n. Chr. starb. Andere Wissenschaftler schreiben den Bau des Minaretts der Abbasiden-Ära zu (ca. 9 Jh. n. Chr.) ( 10 ). Es wurde später mehrere Male restauriert, u. a. von dem Kediven Abbas Helmi II. und Anfang des letzten Jahrhunderts durch ein zweites ergänzt.

Die Abu el-Haggag-Moschee wurde im 13. Jahrhundert auf dem damaligen Niveau des Luxortempels auf den Mauerresten einer alten christlichen Kirche erbaut. Durch die Überbauung ist das Mauerwerk der Kirche noch bis zur Fensterhöhe erhalten geblieben.

 

Bild:     Abu Haggag Mosque-Façade
Autor:  Godot 13 - Wikipedia
Lizenz:  BY SA-3.0

Einige Photos, die aus früherer Zeit stammen, zeigen, dass ein Teil der Integrität des islamischen Denkmals durch die zentrale Passage des Pylons mit einem freien Zugang zu dem ramessidischen Hof, verändert wurde. Dieser Hof war bis zu seiner Freiräumung bis zu den Schultern der südlichen Sitzstatuen Ramses II. blockiert. An der westlichen Seite der Moschee befand sich an eine offene Galerie, die ebenfalls im Zuge dieses Prozesses verschwand. 

Es ist also ersichtlich, dass durch den Versuch einer Einfügung der islamischen Moschee in den Luxortempel als weitere touristische Attraktion diese stark verändert wurde und es ist daher schwierig, eine klare Vorstellung von ihrem Aussehen  im ausgehenden 19. Jahrhundert zu erhalten.

      Abu el-Haggag-Moschee

 

Nordseite der Moschee mit Blick auf die Säulen aus pharaosicher Zeit.

Bild:    LuxorAbuHaggagMoscheeNorth
Autor:  Roland Unger - Wikipedia
Lizenz:  CC-BY SA-3.0

Trotz der mehrmaligen Umbauten Ende des 19. Jahrhunderts präsentiert sich die Abu el-Haggag Moschee mit einer klassischen räumlichen Anordnung. Der Hauptzugang des islamischen Denkmals wurde durch eine neue Tür mit drei 12 Meter (oder 39 Fuß) hohen Bögen vom Norden der Stadt aus geschaffen, der mit Marmor und Fayence verziert ist. Wahrscheinlich war dieses eine Änderung, die in der Ayyubiden-Zeit erfolgte, um den damaligen künstlerischen Stil zu manifestieren.

Auf der Oberseite der Moschee befinden sich eine Reihe von "Balkonen" die aus gebrannten Nilschlammziegeln erbaut  und von dem Khediven Abbas Helmy II. bei seiner Renovierung wiederhergestellt wurden.

      Abu el-Haggag-Moschee

 - Moscheehalle mit zwei Reihen von
  je  3 Säulen - 

Bild:    LuxorAbuHaggagMosque
Autor:  Roland Unger - Wikipedia
Lizenz:  CC-BY SA-3.0

Die Bethalle ist in drei Schiffe geteilt und besitzt zwei Reihen von je drei Säulen, deren römische oder koptische Strukturen deutlich eine Wiederverwendung aus dieser Zeit erkennbar machen - vielleicht stammen sie aus der koptischen Kirche, auf deren Mauern die Moschee einst errichtet wurde. Die Säulen tragen Ziegelbögen, welche die Holzbalken der Deckenkonstruktion tragen. 

Rechts - hinter der "Qiblah-Wand" (islamische Moscheen werden so gebaut, dass eine Wand, die "Qiblah" nach Mekka gerichtet ist), im Osten der Bethalle befindet sich das Grab des Heiligen Abu el-Haggag - ein quadratischer Raum, der mit einer Kuppel bedeckt ist.

Das Grab des Heiligen Abu el-Haggag in der Moschee

 

Bild:    LuxorAbuHaggagTomb.jp
Autor:  Roland Unger - Wikipedia
Lizenz:  CC-BY SA-3.0

Das "Mulid" des Ortsheiligen Abu el-Haggag (das Moulid/Mulid-Fest steht für das jährliche zweitätige Geburtstagsfest)  ist das bedeutendste von Luxor und von ganz Oberägypten. Es wird am 14. Tag des muslimischen Monats "Schaaban" gefeiert - als Erinnerung an das Ankunftsdatum des Scheichs in der Stadt. Während der feierlichen Prozession tragen die Gläubigen Feluken in Anlehnung an das pharaonische Opet-Fest, bei dem die Heilige Barke des Amun vom Luxortempel nach Karnak getragen wurde. Für die muslimischen Gläubigen ist die Prozessionsbarke die Barke, welche Abu el-Haggag für seine Reisen benutzt hatte. 

*

Während der Restaurierung der Abu el-Haggag Moschee (wegen einem verheerendem Feuer in Inneren des Gebäudes) wurden erstmals seit Jahrhunderten wieder die Inschriften der Architrave des Säulenumgangs sichtbar - und damit auch einige komplette Inschriften, die vollkommen aus dem üblichen Rahmen fallen, sog. "Kryptogramme".

Die Antikenverwaltung (SCA) fand nach der Renovierung der Moschee eine kreative Lösung, die dabei zutage getretenen Bilder und Inschriften aus der Pharaonenzeit für eine öffentliche Betrachtung zu zeigen und sie trotzdem im Hintergrund zu halten, so dass sie nicht beim Gebet stören.

Die Architrave aus der Pharaonenzeit befinden sich jetzt hinter einer grünen Glasscheibe.

Bild:  
Mosque for Sheikh Youssef Abu el-Haggag
Autor: Kairoinfo4U
Lizenz:
CC BY NC-SA 2.0

Diese Szenen (Kryptogramme) und Inschriften sind nach Beendigung der Renovierung wieder "verschwunden" und heute nur noch für die "Experten" sichtbar - waren aber während der Restaurationsarbeiten au der Osthälfte des Ramseshofes leicht zu finden - es scheint fast so, als sei die komplette Osthälfte der vorderen Architravreihe in "Kryptographie" geschrieben.

Die letzte Inschrift auf der Osthälfte der vorderen Architravreihe waren aber schon am Ende des 19. Jahrhundert nicht völlig unbekannt, denn sie wurden von den Mitgliedern der Lepsius-Expedition (LD Text III, 78) - wie auch einige andere pharaonischen Blöcke aus diesem Teil der Moschee -  kopiert und veröffentlicht. Sie müssen also zu der Zeit der Lepsius-Expedition sichtbar gewesen sein ( 10 ).

Beschreibung der "Kryptogramme" auf der Osthälfte der vorderen Archivreihe
- bei Lepsius (LD III., 78) 

 

                              Architrav mit Elephantendarstellung
Das linke Ende des östlichen "Kryptografischen" Architravs zeigt eine interessante Elephantendarstellung und eine mittelgroße Wildkatze (vielleicht ein Panther oder Luchs/ lateinisch: lobo-cerval)

Bild:    Elephants in the mosque
Autor:  Kairoinfo4U at Flickr  (2008)
Lizenz:  CC BY NC-SA 2.0

 

 Architrav mit Elephantendarstellung

Architrav auf der äußeren westlichen Fassade der Moschee - während der Renovierung im Jahre 2008. Auf der linken Seite ist die schon bei Lepsius erwähnte Darstellung eines Elephanten zu sehen.  Der rechte Teil der Darstellung fehlt, da sie in der Zwischenwand der Moschee weiterläuft. 

Bild:   Abu el-Haggar-Moschee
Autor: Hanne Siegmeier / Kairoinfo4U
Lizenz:  CC BY NC-SA 2.0

 

Eines der interessanten nördlichen Architravteile mit "kryptographischen" Texten.
Es zeigt den Pylon und davor die beiden Obelisken und Statuen.

Bild:   Luxor Temple: Court of Ramesses II Pano 
Autor:  Kairoinfo4U at Flickr  (2008)
Lizenz:  CC BY NC-SA 2.0

 

freigelegter Architrav mit Darstellung des Pylons und der beiden Obelisken
(Bild: mit frdl. Dank Saamunra - alle Rechte vorbehalten -)

 

freigelegter Architrav mit mit "kryptographischen" Texten.
- Fortsetzung des oberen Architravs nach links - 

(Bild: mit frdl. Dank Saamunra - alle Rechte vorbehalten -)

Während der Restaurierungsarbeiten der Abu el-Haggag-Moschee wurden auch die oberen Teile der Säulen nebst Architrave gesäubert. Bei diesen Arbeiten kamen bei der Entfernung einer dicken Putzschicht - die auf diesen aufgetragen war - weitere Reliefs und Hieroglyphen aus der pharaonischen Zeit wieder zutage. Es handelte sich hier um die originalen Säulen des Hofes aus der Zeit Ramses II. Die mit Hieroglyphen bedeckten Tempelmauern und Säulen wurden in die Moschee integriert. 

Säulen und Abakus (Abschluss der Säule) mit Kartuschen Ramses II.
- Die mit Kartuschen bedeckten Säulen und "Abakusse" aus der Zeit Ramses II. wurden beim Bau der islamischen Abu el-Haggag-Moschee mit einer dicken Putzschicht bedeckt und in diese integriert -

Bild:  Mosque Abu el Haggag
Autor:  Hanne/Kairoinfo4U at Flickr  (2008)
Lizenz:  CC BY NC-SA 2.0

Bild:   Mosque Abu el Haggag Luxor
Autor:  Hanne/Kairoinfo4U at Flickr  (2008)
Lizenz:  CC BY NC-SA 2.0

Beim Abriss einer Stützmauer neben dem südlichen Teil der Terrasse der Moschee entdeckte das SCA unter der Terrasse einen Türpfosten mit der Kartusche Thutmosis III.

Viele der mit Inschriften bedeckten Blöcke aus der pharaonischen Zeit befinden sich heute noch in situ, ebenso wie einige Säulen, Architrave und die Mauern des Hofes dahinter. 

Die Wände des ramessidischen Festhofes waren rundherum mit Darstellungen in je zwei Registern dekoriert, die vom nördlichen Pyloneingang bis hin zum Heiligtum von Amenophis III. im Süden verlaufen. Auf der südlichen Fassade des östlichen Pylonturms befinden sich Darstellungen von der Prozession des Gottes Min im unteren Register, während das zweite Register den König bei der Verehrung diverser Götter zeigt, die in einem Schrein thronen. 

Reste von zwei Szenen: links der thronende König 
(östliche innere Wand der Moschee)
- rechts der König bei einer Opferszene vor einem Gott -

Foto: Elvira Kronlob

 

Linke Szene: Der König spendet kühles Wasser vor Osiris (libiert)

Bild:     IMG 1775
Autor:  Hanne Siegmeier/Kairoinfo4U (Flickr-Album)
Lizenz:  
CC BY NC-SA 2.0

Die darauf folgende südliche (rechte) Szene, ist heute nur noch in Fragmenten vorhanden - aber erhaltne Reste zeigen den König bei einer Opferhandlung (evtl. die Opferung von Duftsalben vor dem Gott). Hinter dem König haben sich Reste eines vertikalen Textes erhalten.

Auf diese nur fragmentarisch erhaltenen Darstellung folgt rechts eine weitere Opferhandlung des Königs vor dem Gott Amun.

Der König opfert das weiße Spitzbrot vor dem thronenden Amun
- vor dem König befindet sich ein Opfertisch, der mit einer Lotusblüte geschmückt ist -

Bild:     IMG 1788 
Autor:  Hanne Siegmeier/Kairoinfo4U Flickr-Album
Lizenz:  
CC BY NC-SA 2.0

 

Die Abu el-Haggag-Moschee während ihrer Renovierung 2008
-  Eine der frühesten
"Mihrab" (Gebetsnische) wurde damals inmitten der pharaonischen Reliefs geschnitten - hier zum Teil in die Kartusche von Ramses II.-

Bild:   Abu el-Haggar-Moschee IMG 1634
Autor:  Kairoinfo4U at Flickr
Lizenz:  CC BY NC-SA 2.0

 

Wanddekoration des Festhofes:

Die Wanddekorationen der Innenwände der je von einem Tor unterbrochenen vier Mauern des ramessidischen Hofes sind mit religiösen Szenen dekoriert. Sie beginnen nicht, wie man es eigentlich erwarteten könnte, an den Innenseiten der beiden Pylontürme, sondern am Westtor, welches auf den Nil und das Ramesseum (Totentempel Ramses II.) ausgerichtet ist. Der Grund dafür dürfte das Erscheinen der über den Nil anreisende Götterprozession gewesen sein, die aus Karnak kommend den Tempel bei den Festlichkeiten durch das Westtor betraten ( 6 ).Die Reliefszenen behandeln daher in diesem Bereich des Festhofes hauptsächlich die Ankunft der königlichen Prozessionsgruppe mit üppigen Opfergaben. 

Luxortempel Wanddekorationen

a) nördliche Seite der westlichen Innenwand,
    unteres Register: Darstellungen mit der kgl.
    Gemahlin Nefertari und einer Gruppe von       
    Prinzen und Prinzessinnen - darüber zwei 
    weitere Register der König beim Opfern.
b) südliche Seite der westlichen Innenwand:
    - nach dem Tordurchgang - Priester mit elf gut
    gemästeten und geschmückten Stieren.
c) Darstellung des Eingangspylon von Luxor
    mit 16 Söhnen Ramses II. und Priestern mit
    Blumengebinde und Opferstier.
d) nordöstliche Wandfläche der Rückseite des
    östlichen Pylonflügels: mehrere Szenenbilder
    des Min-Festes mit Opferszenen des Königs.
e + f) östliche Seite der Innenwand und
     Südwand: Ramses II. in mehreren Szenen
     bei Opferdarstellungen und Bilder 
     u. a. von Pinodjem I.  mit seinen Brüdern und 
     Töchtern vor den Göttern Amun, Amun-Min
     sowie Mut und Chons ( f ).

         (Plan Nefershapiland)

Die Reliefzyklen des Festhofes behandeln in diesem Bereich die Ankunft der königlichen Prozessionsgruppe. Die Beschreibung der Szenen beginnt mit der nördlichen Innenwand der Westmauer ( a ) - rechts vom Westtor - und setzt sich links (südlich)  nach dem Tordurchgang mit der feierlichen Prozession in Richtung des Pylonvorplatzes fort (PM 29-30).

In den beiden oberen Registern dieser Darstellung ( a ) haben sich zwei weitere Szenen erhalten, in denen der König bei den üblichen Opferszenen vor den verschiedenen Gottheiten dargestellt wird (nach PM 28).

I. Register: 5 erhaltene Szenen: der König erhält Leben von Mut, opfert Brot an Chons und Wein an Thot, 
                                                      Weihrauch an Ptah und einen Altar vor Hathor.
2. Register: 7 Szenen: der König errichtet "das Zelt des Min" - (sog. Klettern für Min) mit Nubiern vor Amun (PM 28),
                                      er opfert Weihrauch vor Amun und Mut, vollzieht einen rituellen Lauf vor Amun und Mut 
                                      (Hes-Vasen-Lauf), widmet 4 Kisten mit buntem Stoff an Amun und Chons, treibt 4 Kälber vor
                                      Amun, weiht weitere Opfergaben an Amun und Mut und wird von Horus und einem weiteren
                                      Gott gereinigt.
3. Register:  Die Große königliche Gemahlin Nefertari mit einem Sistrum - hinter drei Gaugöttern. 
                      Drei Söhne und 17 Töchter folgen Nefertari (siehe Bild).

"Klettern für Min" (PM 28)
II. Register - Szene 1

Der König wird auf der nördlichen Seite der Westwand ( in der hintersten Ecke)  in verschiedenen Ritualszenen dargestellt - u. a. hier im II. Register der Wand (1.Szene) bei der Errichtung einer Holzkonstruktion für das große Festzelt -  zusammen mit Nubiern -  welches für den weiteren Ablauf der Feierlichkeiten für den Gott Amun-Min benötigt wird. 

 

 

        (Bild: mit frdl. Dank Saamunra)

 

 Opferszenen vor den Göttern
     (PM 28 - II. Register, 2. Szene)

Der König opfert Weihrauch vor Amun und Mut.

 

 

    (Bild: mit frdl. Dank Saamunra)
- Bildausschnitt von Nefershapiland -

 

        Nordwestliche Innenwand 
Kultlauf vor Amun-Re-Kamutef
 (PM 28)

 


Im II. Register (von oben) 3. Szene, vollzieht der König einen kultischen Lauf mit Hes-Vasen vor Amun-Re-Kamutef und einer Göttin mit der unterägyptischen Krone. Der Name der Göttin ist zerstört.

 

    (Bild: mit frdl. Dank Saamunra)
        - alle Rechte vorbehalten -

 

Weihen von 4 Kisten Kleidung   
     (PM 28 - II. Register, 4. Szene)

 

Eine weitere kultische Handlung ist die hier dargestellte Szene "der Weihung von vier Kisten mit buntem Stoff (sog. Meret-Kästen" - " an die Götter Amun und Chons.

 

 

    (Bild: mit frdl. Dank Saamunra)
- Bildausschnitt von Nefershapiland -

 

 Treiben der 4 Kälber vor Amun-Re-Kamutef
             - II. Register - 5. Szene -



Der König ist in diesem Relief zu sehen bei dem kultischen "Treiben der 4 Kälber" vor dem Gott Amun-Re-Kamutef.

 

 

 

        (Bild: mit frdl. Dank Saamunra)

 

     Der König vor Amun und Mut 
             PM 28 -  II. Register - 6. Szene -

Der König weiht Opfergaben vor Amun und Mut. 

 

 

 

        (Bild: mit frdl. Dank Saamunra)

 

     Rituelle Reinigung des Königs 
             durch die Götter
         (PM 28 - II. Register - 7. Szene)

Diese Szene bildet den Abschluss des nördlichen Teiles der inneren Westwand - und endet vor der rechten Toreinfassung des Westtores. Teile dieser Darstellung sind nicht mehr oder nur noch zur Hälfte erhalten.

Im Bild ist oben der König zu sehen, der von Horus und einem weiteren Gott (zerstört bis auf den Unterkörper) rituell gereinigt wird (II. Register, 7. Szene).

Unter dieser großformatigen Reinigungsszene sehen wir im III. Register die Große Königliche Gemahlin Nefertari, die hinter drei Gaugottheiten herschreitet. 




  Bild: mit frdl. Dank Saamunra

 

Die Darstellungen auf den Innenwänden der nördlichen Westwand (Westtor)

Toreinfassung PM 23a (Westtor innen)
2 erhaltene Register:
I.) Der König opfert Salbe an Amun-Kamutef
II.) und Blumen an Amun




Bild:  LuxorTemplePfostenMitteltor
Autor: Hanne/Kairoinfo4U, Flickr-Album
Lizenz: CC BY NC-SA 2.0

Die weiteren Szenen auf der nördlichen (rechten) Seite der Innenwände ( a ) (PM 28) zeigen im III. Register (unten) die große königliche Gemahlin Nefertari mit einem Sistrum (Rasseninstrument) in ihren Händen. Vor ihr befinden sich drei Gaugöttinnen, die sie in Richtung des Tempeleingangs geleiten. Hinter der Königin folgt eine Festtagsgruppe von drei Prinzen und 17 Prinzessinnen (Szene ist in diesem Teil schwer beschädigt). An den unteren Wandpartien der nördlichen Westwand haben sich Basistexte von Ramses III. erhalten (6 + 7).

             Luxortempel nord-westliche Innenwand (PM 28) - Prozession
Die Große königliche Gemahlin Ramses II., Nefertari mit der hohen Federkrone - hinter ihr ein Text mit all ihren Titeln und Epithea - gefolgt von einer Prozession von 3 Prinzen und 17 Prinzessinnen (schwer beschädigt). 
Bild:  LuxorTemplePylonrückseite
Autor: Hanne/Kairoinfo4U, Flickr-Album (Bild bearbeitet von Nefershapiland)
Lizenz: CC BY NC-SA 2.0

 

            Luxortempel nord-westliche Innenwand (PM 28) - Nefertari mit Gaugöttern
Das III. Register zeigt die große königliche Gemahlin Nefertari (rechts) -  vor ihr drei Gaugötter. 
Bild:  LuxorTemplePfostenMitteltor
Autor: Hanne/Kairoinfo4U, Flickr-Album (Bild bearbeitet von Nefershapiland)
Lizenz: CC BY NC-SA 2.0

 

                           Plan des südlichen Teiles des Ramses-Hofes im Luxortempel
                                              - nach Porter u. Moss II² Luxor -
                                             bearbeitet von Nefershapiland

Die feierliche Prozession setzt sich auf den Innenmauern der Westwand hinter dem Tordurchgang (PM 23) fort. Priester führen elf gut gemästete und feierlich geschmückte Stiere mit sich, die als zusätzliche Dekoration "nubische und libysche Pseudo-Köpfe mit langen Armen/Händen" zwischen ihren Hörnern tragen, was als ramessidische Darstellung der ägyptischen Überlegenheit über diese Länder zu verstehen ist (Quelle: "La Mascarade des Boefs gras et le triomphe de I'Egypte /  Jean Leclant in: MDAIK 14, 1956 "Festschrift zum 70.Geburtstag von Dr. H. Kess, Harassowitz-Verlag). I

Die Darstellungen der Prozession setzen sich auf der inneren (südwestlichen) Seite der Westmauer - gleich hinter dem Westtor ( b ) - in Richtung der Großen Kolonnade - fort (PM 29)

Zu sehen sind die gut gemästeten Bullen, welche auf der Prozession mitgeführt werden (insgesamt 11 Tiere). 

Bild:     Luxortempel Court Westside
Autor:  Hanne/Kairoinfo4U at Flickr
Lizenz:  CC BY NC-SA 2.0

 

Die Darstellung der Prozession wird am westlichen Tordurchgang in Richtung der südwestlichen Hofwand ( b ) fortgeführt.

Bilder: MDAIK 14

Fünf der massigen Bullen tragen als zusätzlichen Schmuck hölzerne (?) Pseudo-Köpfe mit dem Aussehen libyscher Fremdvölker zwischen den Hörnern. Sie werden von einem hohen Beamten geleitet, der ein Blumenbouquet in den Armen hält.

Innere Westwand des Hofes (PM 29)

 

Hinter den Bullen folgt ein Priester, der zwei Opfertabletts mit je 3 Spitzbrote in den Händen trägt.

 

 Bild: Peter Alscher, Kümmersbruck

 

                  Luxortempel - südlicher Teil der Westwand - Prozession
Die Darstellung der Prozession setzt sich über das Eck der Westwand fort bis auf die südliche Rückwand des Ramses-Hofes (Ecke c/b auf dem Plan oben)
Im oberen, nur noch zur Hälfte erhaltenem 1. Register der Westwand sind Reste von Szenen mit Opfertischen vor einem Gott zu sehen (PM 29, Reg. 1)

Bild: Elvira Kronlob 

Im Luxortempel befinden sich insgesamt drei Darstellungen von Kindern Ramses II. An der westlichen Wand - südlich von dem zum Nilufer führenden Westtor ist eine sich am II. Pylon fortsetzende Prozession von 17 Prinzen dargestellt, auf die Priester- und Beamtenfiguren folgen (PM II² 30-33; Daressy, RT 14, 1892, 31, L.)., Es handelt sich um die ersten 18 Söhne Ramses II. - wobei jedoch Sohn Nr. 15 Iti-Amun (Itj-Jmn) wohl versehentlich ausgelassen wurde. In dieser Darstellung sind die Prinzen Nr. 9 und 10 (Sethi und Setep-en-Re) vertauscht; außerdem heißt Prinz Nr. 5 - sonst Mentu-her-chopeschef (MnTw-Hr-xps.f) - in dieser Liste Mentu-her-wenemef (MnTw-Hr-wnm.f). Alle Listen aus Theben (Luxor, Karnak, Ramesseum) geben überdies den Namen des 8. Sohnes - wohl aus Rücksicht auf den Lokalgott - als Imn-m-wjA (Amun-em-wia) an, während er außerhalb von Theben Seth-em-wia (%tX-m-wjA) heißt (Quelle: ÄA Chaemwese/Farouk GomaÄ, Harrassowitz-Verl. Wiesbaden, S. 3)

      Prozession auf der südlichen Hofwand ( c ) (PM 30) mit den Söhnen Ramses II 
                                      

Vom oberen Register sind nur noch Reste erhalten, sie zeigen Opferdarstellungen und den König, gefolgt von seinem KA vor einem Opfertisch. Die Szenen im unteren Register sind besser erhalten. Sie zeigen die Söhne Ramses II., gefolgt von einem hohen Beamten, einem festlich geschmückten Stier und zwei opferbringenden Priestern, die sich alle auf den Vorplatz des Luxortempels zubewegen, gefolgt von 10 weiteren Stieren und Priestern auf den Szenen der südlichen Westwand.

Bild:     Luxortempel Court of Ramesses II.
Autor:  Kairoinfo4U at Flickr
Lizenz:  CC BY NC-SA 2.0

Die Prozession der 17 Söhnen Ramses II. erreicht auf der südlichen (hinteren) inneren Wandseite den Tempelvorplatz (c).  ( 2. Register/unten) - unter jeder Figur der Söhne stehen Namen und Titel; die Söhne erscheinen in der Reihenfolge ihrer Geburt. Der Älteste, Amun-her-chopschef, steht links als Erster der Gruppe, dahinter folgen Ramses und Paraher-wene-mef, Khaem-waset, Mentu-her-chopeschef u. a. ( 11 ).

            Luxortempel südwestliche Seite der hinteren Rückwand des Ramses-Hofes
                   - Prozession von 17 Söhne Ramses II. in Richtung des Pylons -

Bild:        Luxortempel Court of Ramses II.
Autor:     Kairoinfo4U
Lizenz:    CC BY NC-SA 2.0

 

      Prozession der Sohne Ramses II. auf der südlichen (hinteren) Mauer des Hofes
Söhne Nr. 16-17- 18: (von links nach rechts): Mery-Atum, Neben-Ta-neb (
Nb-n-tA-nb) und Merj-Re (II).(Mrj-Ra).
                                (Bild: Peter Alscher, Kümmersbruck 2008)

      Prozession der Sohne Ramses II. auf der südlichen (hinteren) Mauer des Hofes
Söhne Nr. 13, 14 und 16 - Sohn Nr. 15 wurde wohl versehentlich weggelassen - (von links nach rechts) - Meren-ptah (
Mrj-(n)-Ptx), Amen-hotep (Jmn-Htp.w) Mery-Atum (Mrj-Jtmw).
                                      (Bild: Peter Alscher, Kümmersbruck 2008)

      Prozession der Sohne Ramses II. auf der südlichen (hinteren) Mauer des Hofes
Söhne Nr. 9, 11 und 12 (von links nach rechts): Sethi, Mery-Re (I.) und Hor-Her-wenemef.
Söhne Nr. 9 und 10 - Sethi und
Setep-en-Re - sind vertauscht ( 11 ).
                                                   (Bild: Peter Alscher, Kümmersbruck 2008)

      Prozession der Sohne Ramses II. auf der südlichen (hinteren) Mauer des Hofes
Es folgen die Söhne Nr. 7, 8 und 10: Mery-Amun, Amun-em-wia (
Jmn-m-wjA) und Setep-en-Re (Stp-n-Ra) - die Söhne 9 und 10 sind vertauscht ( 11 ).
                                    (Bild: Peter Alscher, Kümmersbruck 2008)

      Prozession der Sohne Ramses II. auf der südlichen (hinteren) Mauer des Hofes
...die weiteren hier dargestellten Söhne Ramses II. waren (von links nach rechts):
Mentu-her-wenemef (der 5. älteste Sohn), Neben-Kharu (
Nb-n-xArw) und Mery-Amun (Mrj-Jmn).
                                    (Bild: Peter Alscher, Kümmersbruck 2008)

          Prozession der Sohne Ramses II. auf der südlichen (hinteren) Mauer des Hofes
Die Söhne Ramses II. erscheinen in der Reihenfolge ihrer Geburt - hier zu sehen die Prinzen
Pa-Ra-her--wenemef, Khaem-waset (
#aj-m-wAst) und Mentu-her-wenemef (MnTw-Hr-wnm.f)
                                      - Bild: Peter Alscher, Kümmersbruck -

          Prozession der Sohne Ramses II. auf der südlichen (hinteren) Mauer des Hofes
Die Söhne Ramses II. erscheinen in der Reihenfolge ihrer Geburt - angeführt von dem Erstgeborenen Amun-her-chepeschef (
Jmun-Hr-xpS.f), gefolgt von Ramses (Ra-msj-sw) und Pa-Ra-her-wenemef (PA-Ra-Hr-wnm.f)
                                       - Bild: Peter Alscher, Kümmersbruck -

Vor der Gruppe befindet sich eine gut erhaltene Darstellung der Pylonfassade von Luxor, durch die sich dessen ursprüngliche Ansicht rekonstruieren lässt. Zu sehen sind die beiden Pylontürme mit je zwei hohen Fahnenmasten sowie die beiden noch stehenden Obelisken und die vor der Fassade aufgestellten sechs Großstatuen (in Seitenansicht). Im oberen Register befinden sich Reste von Opferdarstellungen und des Königs mit seinem KA bei den Opferhandlungen. 

                               Söhne Ramses II. vor der Fassade des Pylons
      - II. Register des südwestlichen Wandabschnittes ( c ) der Hofrückwand (PM 30) -
                  - Die Söhne Ramses II. erscheinen in der Reihenfolge ihrer Geburt - 
hier im Bild: der Erstgeborenen
Amun-her-chepeschef, gefolgt von Ramses und Para-her-wene-mef.

Bild: LuxorTemplePM30
Bild: Roland Unger Wikiupedia
 
Lizenz:
CC-BY SA-3.0

 

Darstellung des Pylons
- in seinem ursprünglichen Zustand -

Nicht nur schön - sondern für den heutigen Betrachter auch sehr aufschlussreich ist hier der Eingangs-Pylon des Luxortempels in seinem ursprünglichen Zustand dargestellt (PM 30).

 

   

Bild:  LuxorTempleCourtofRamsesII.
Autor: Kairoinfo4U
Lizenz: CC BY NC-SA 2.0

Im Anschluss an die Darstellung des Eingangspylon an den Innenwänden der südlichen Tempelrückwand folgen nach links der ursprüngliche Eingangspylon des Tempels aus der Zeit Amenophis III. Die Dekorationen wurden scheinbar von seinen Nachfolgern mehrmals überarbeitet. Vom rechten Pylonflügel sind nur noch untere Teile erhalten - während sich vom linken Flügel mehr erhalten hat. 

Fassade des rechten (westl.) Pylonturmes, von der rechten Ecke bis zum Beginn der Torpfosten
                            mit Spuren der ursprünglichen Dekoration aus der 18. Dynastie

Von der ursprünglichen Dekoration blieben nur noch auf der linken Seite das Götterpaar Amun und Mut erhalten (leicht verändert). Der ursprünglich ihnen gegenüberstehende König wurde komplett gelöscht und durch zwei königliche Figuren (evtl. König und sein KA) ersetzt. 

PM II² 309, 31: unterer Teil einer Szene, König mit Gott vor Amun und einer Gottheit.
An der Basis - Textzeilen mit dem Namen des Tempels.

                      (Bild: oip116 Chicago - Fotograf:; Baretti, Kobylecky u. Turner Platte 138)

Darstellungen auf der Rückseite des östlichen Pylonturmes (PM 17 + 18)

Auf der nordöstlichen Wandfläche (Rückseite des östlichen Pylonturmes) ( PM 17, 18) wird in mehreren Szenen das alljährliche Fest des Fruchtbarkeitsgottes Min, der eng mit dem Reichsgott Amun als Amun-Re-Kamutef in Verbindung steht, dargestellt. Der Sinn und Zweck dieses Festes war die kultische Darstellung der guten Ernte und die Regeneration des Herrschers von Ägypten, wobei dieser in mehreren Szenen bei der Darbringung der üppigen Opfergaben gezeigt wird (6).

                           Plan des nördlichen Teiles des Ramses-Hofes im Luxortempel
                                              - nach Porter u. Moss II² Luxor -
                                             bearbeitet von Nefershapiland

Im 1. Register (oben) - (PM 17) - wird der König in zehn Szenen bei den Opferungen vor den Göttern dargestellt: Wein vor Amun, Opferung einer Darstellung der Maat an Amun, Brot an Mut, Nemset-Vasen an Chons, Salbe an eine Gottheit, ein Blumenbouquet an Ament, Weihrauch an Nefertem und Brot an Ptah-Sokar. In einer weiteren Szene steht der König mit einem Sistrum vor Hathor (?).

Im II. Register der nordöstlichen Wandseite (PM 17) ist der Herrscher im versenkten Relief in sechs Szenen dargestellt: in der 1. Szene (nach Porter & Moss) opfert er an Amun, in der 2. Szene sehen wir ihn zusammen mit der Großen königlichen Gemahlin Nefertari, die ein Sistrum und ein Menat in den Händen hält, begleitet von einer Statue des Min, die mit Stoffen verhüllt ist und von Priestern getragen wird. In der nächsten Szene bringt der König ein Brandopfer und danach sehen wir zwei Reihen von königlichen Würdenträgern, die lange Holzstangen mit Standarten tragen. Die 5. Szene zeigt dann das "Errichten des Festzeltes" (SHnt) für den Gott Amun-Re-Kamutef. Das II. Register endet dann mit einem Weihrauchopfer des Königs vor Amun-Re und einer Gottheit, die den Tempel personifiziert. 

Der König vor den Göttern
PM 17, I. Reg. - Szene 7,8,9

von links nach rechts:
der König opfert ein Blumen-Bouquet vor Amunet. 

Der König verbrennt Weihrauch vor Nefertem und Brot vor Ptah-Sokar.

 

 Bild: Saamunra
- alle Rechte vorbehalten -

 

Nordöstliche Wandfläche
des Luxortempels
- PM 17 - Pylonrückseite

In dieser Szene des II. Registers
 (4. Szene) sind zwei Reihen mit je 7 Männern (Priester oder  Standartenträger ?) -  zu sehen, die lange Holzstangen mit Standarten tragen, welche für die Errichtung des Festzeltes benötigt werden. 

Am rechten Bildrand: die große königliche Gemahlin Nefertari, die hinter dem König steht mit einem Sistrum in der Hand. An diese Szene schließt sich rechts das sog. "Klettern für Min" an (siehe folgendes Foto).

    Bild: mit frdl. Genehmigung 
Saamunra - alle Rechte vorbehalten -

 

   Ramses und Nefertari
       PM 17 - Szene 5 -

Der König (Ramses II.) im Kultvollzug bei dem sog. "Klettern für Min" - er hält die Masten des Gerüstes an einer Leine. Hinter ihm steht die Große Königliche Gemahlin Nefertari mit einem Sistrum und einem Menat in ihren Händen.
      Bild: mit frdl. Dank Saamunra
      - alle Rechte vorbehalten -

 

                                                        Das sog.   "Klettern für Min"
                                            
- nordöstliche Innenwand ( d ) - PM 17 - II. Reg. - Szene 5)
Darstellung des alljährlichen Festes des Fruchtbarkeitsgottes Min  - der oft mit dem Reichsgott Amun - als Amun-Re-Kamutef - in Verbindung dargestellt wird. Dieses prachtvolle Relief mit der sog. Szene "Klettern für Min", ist die weitaus größte und vollständigste Darstellung dieser Art in Ägypten und in seiner ausgezeichneten Qualität selten bei Ramses II.

                                                                    Bild: mit frdl. Dank Saamunra
                                                                    - alle Rechte vorbehalten -

 

          "Klettern für Min" - Errichtung einer großen Holzkonstruktion
                                     - Grafische Darstellung des obigen Fotos -
Die Innenseite der Rückwand des östlichen Pylonflügels zeigt in der Mittelszene abermals das sog. "Klettern für Min", welches in Wirklichkeit aber die Errichtung eines Festzeltes für den ithyphallischen Fruchtbarkeitsgott Min darstellt. Auf der linken Seite der Szene steht der König (Ramses II.), der die Masten an einer Leine hält - links von ihm übereinander dargestellt ist eine Gruppe von Würdenträgern, die ebenfalls die Masten mit Leinen halten oder ziehen. Junge Männer (Nubier ?) klettern das Mastengerüst empor, während spiegelbildlich rechts auf der Darstellung wieder zwei Gruppen von Würdenträgern die Masten an Leinen halten. Hinter den rechten Würdenträgern ist der Gott Amun-Re-Kamutef dargestellt.
                           (Umzeichnung aus ÄAT 33 Bd. II. (Ägypten und das Alte Testament) 

Das untere III. Register der östlichen Pylonrückwand zeigt eine lange Prozessionsreihe der Töchter und Söhne von Ramses II., deren Ziel der neu errichtete Eingangspylon des Luxortempels ist. Die Darstellung der Pylonfassade zeigt hier die erste Bauphase der Erweiterung unter Ramses II. Lediglich die beiden krönenden Königsfiguren und die beiden Obelisken flankieren das Eingangstor ( 6 ).

     Prinzenprozession 
Im III. (unteren) Register der Wand (PM 17) - (
d ) befindet sich abermals eine lange Prozessionsreihe sämtlicher Töchter und Söhne von Ramses II. Die Töchter halten ein Sistrum in den Händen, während die Söhne üppige Blumenbouquets (einer mit einem Wedel) mit sich tragen.

 

 Bild: mit frdl. Dank Hanne
                                                    - - alle Rechte vorbehalten -

Unter den Szenen im III. Register befindet sich ein Fries mit den Kartuschen von Ramses II., Uräusschlangen und dem was-Zepter mit dem Himmelszeichen. 

Innere östliche Wand - beginnend von Pylon fortlaufend nach rechts mit 3 Registern: (bei PM nicht genannt).

 Nach links schließt sich dann PM 18 an.

I. Register: der König opfernd vor den Gottheiten.
II. Register: wohl Gaugötter als Gabenbringer (Blumen, Früchte, Vögel)
III. Register: identisch mit II.

 

 Bild: mit frdl. Dank Saamunra
         - alle Rechte vorbehalten -


Nach Porter & Moss 18 befinden sich an dem links hinter der Ecke befindlichen Wandstück 3 Register mit zwei Szenen: 1. Szene:[ der König vor Amun?] und 2. Szene:  der König opfert Salbe an eine sitzende Gottheit.
II. Register: (Höhe über zwei Register), die Königin folgt auf vier opferbringenden Gaugöttern.
III. Register: Männer mit Weinkrügen und Säcken gefüllt mit Gerste zum Bierbrauen.

Ostseite der Innenwände - östlicher Tordurchgang (PM 19) 
und
ö
stliche Seite der Südwand im ramessidischen Hof des Luxortempels (PM 26) - 

Östlicher Teil des Ramses-Hofes

 

     Plan nach Porter und Moss II² Luxor
      - bearbeitet von Nefershapiland -

 

 Östlicher Tordurchgang 
          Hofseite

       - PM 19 Türsturz -

Auf dem inneren Türsturz befindet sich eine Doppelszene: der König und eine Gottheit vor Amun und Mut auf der linken Seite und vor Amun und Chons auf der rechten Seite (PM II² 306, 19a-b).

 

Bild: Saamunra
 - alle Rechte vorbehalten -

Nach Porter u. Moss befinden sich an diesem östlichen Ende der Wand drei Register mit Darstellungen des Königs vor den Göttern. Im I. Register (am westlichen Ende) sind zwei Szenen: 1. Thot schreibt auf der Heb-sed-Wand, während der König vor einem "Persea-Baum" kniet und "Heb-sed" von Amun erhält. In der 2. Szene libiert der König vor den Göttern Amun und Chons. Das zweite Register zeigt 3 Szenen. In der 1. Darstellung schreibt der Gott Thot wiederum auf seiner Heb-sed-Tafel und der König wird von dem Gott Upuaut und Month geleitet. Die 2. Szene zeigt den König weihräuchernd und libierend vor einem Gott, während die Göttin Seschat schreibt. In der 3. Szene sehen wir den König mit Chons bei der Opferung seines Namens an Amun und Mut.

Luxortempel östliche Wandseite
links (südlich) vom Tordurchgang

 

Auf der linken Seite des Bildes ist als Anschluss zu dem vorigen Bild die rechte Seite der Torpfosten zu sehen (PM 19 a-b)

Drei Register:
I. König opfert Brot an Amun
II. nemset-vase an Amun-Re-Kamutef
III. Milch an Amun - und mit dem Namen des Tores an der Basis.


(PM 26)Ganz oben befinden sich kleine Szenen - der König jeweils vor einer Gottheit. 
Reg. II., Szene I. Der König weihräuchert über Opfergaben (z. T. zerstört) und vor einer Liste von Kultplätzen  des Amun. 

    Bild: Saamunra - alle Rechte vorbehalten

 

                                Der König vor Amun-Re-Kamutef
Die 2. Szene im II. Register (der östlichen Hofwand PM 26) setzt sich nach rechts bis zur Ecke der Wand fort: der König libiert (in einer großformatigen Darstellung) über Opfergaben vor der Statue des Amun-Re-Kamutef, der in einem Schrein steht.
                                            - Bild: mit frdl. Dank Saamunra - alle Rechte vorbehalten -

An der Wandbasis, die sich an der südlichen Innenwand des Hofes fortsetzt, befinden sich eine personifizierte Liste mit Städten (mit einer Textlinie darüber) - am Ende Texte mit Thot und zerstörte Szenen (PM 26).

Südliche Innenseite der Tempelrückwand (PM 27) 

Am linken Ende der Südwand befinden sich ganz oben (ebenso wie auf der östlichen Wandseite) schmale Szenen: der König vor den Göttern. Die Dekoration an der südlichen Innenwand zeigt hauptsächlich Ramses II. in mehreren Szenenbildern beim Opfern vor den Göttern und beim Vollzug der kultischen Handlungen. Der größte Teil der heutigen Dekoration des Pylons stammt aus der Zeit Ramses II. und wurde über der ursprünglichen Dekoration aus der 18. Dynastie angebracht (geringe Spuren davon sind noch sichtbar).

Interessant sind ebenfalls Darstellungen im untersten Register an der Südwand, die den Hohepriester Pinodjem I. in zwei Szenen gemeinsam mit seinen Brüdern und im zweiten Bild mit seinen Töchtern vor den Göttern zeigen.

Die Darstellungen an dieser Wand beginnen am westlichen (rechten) Ende mit drei Registern (nach PM II.² 307, 27)
Register I: zwei Szenen
1. Szene: Thot schreibt auf dem "Heb-sed-Stab" (Palmrispe) und der König kniet vor dem Persea-Baum und erhält Heb-sed-Feste von Amun
2. Szene: Der König libiert vor Amun und Chons
Register II.: drei Szenen:
1. Szene: Thot schreibt und der König wird von Upuaut und Month geleitet
2. Szene: der König weihräuchert und libiert vor einer Gottheit, die Göttin Seshat-Sefhhetabu (?) schreibt
3. Szene: der König mit Chons opfert seinen Namen an Amun und Mut
Register III.: zwei Szenen:
1. Szene: Pinodjem, (I.) Wesir - später König - mit seinen Brüdern Heka-nefer,
Heka-aa (Sem-Priester im Palast)  und Anch-hefen-mut (Great steward of Amun und Prophet of Mut) in Anbetung vor Amun - gefolgt von Nezemt (Vorsteherin des Harim, Frau des Herihor und Großmutter des Pinodjem 
2. Szene: Pinodjem, gefolgt von seinen Töchtern Makaraa (als Kind), Henut-taui und Nezemtmut (Vorsteherin des Harims, weihräuchern vor Amun, Amun-Re-Kamutef und Chons.

    Thot vor Persea-Baum
         - I. Register, 1. Szene - 

Der Gott der Weisheit und der Schreibkunst schreibt auf dem "Heb-sed-Stab" (Palmrispe)  während der König (teilweise sehr zerstört) vor dem Persea-Baum kniet und "Heb-sed-Feste" von dem thronenden Amun erhält.

Nach Chicago Oriental-Institut (oip116) waren die Reliefs ursprünglich von Eje und wurden später von Haremhab usurpiert, dann von Ramses II. gelöscht und neu dekoriert.

 

Bild:     Luxor Februar 2008
Autor:  Hanne/Kairoinfo4U 
Lizenz:  CC BY NC-SA 2.0

 

   Luxortempel Hof Ramses II. - südöstliche Seite der Südwand (innere Rückwand)  (PM 27)
                                                - II. Register, 1. Szene  -
Ramses II. wird geleitet von dem Gott Upuaut, gefolgt von Thot, der auf seinem Heb-sed-Stab (Palmrispe) schreibt. Vor dem König befindet sich Month oder Month-Re?, der ihm Leben gibt. Davor der Beginn der nächsten Szene: der König libiert vor einem Gott. 

Bild:     Luxortempel Court of Ramesses II. Pano
Autor:  Kairoinfo4U at Flickr
Lizenz:  CC BY NC-SA 2.0

 

Luxortempel südöstl. Rückwand
PM 27 (II. Reg. 2.Szene - teilweise zerstört

 

Der König libiert vor einer Gottheit, die in einem Schrein steht (Gottheit ist zerstört).

 

Bild: Saamunra - all rights reserved

 

Darstellungen innere Südwand (PM 27)
        - II. Register, 2. Szene -

teilweise zerstörte Szene - die Göttin Seschat schreibt Millionen Jahre auf eine Palmrispe. 

 

              Bild: saamunra
    - alle Rechte vorbehalten -

 

Östliche Fassade des II. Pylons
- Hofseite (PM 27 II. Reg. - Szene 3) -

Der König in Begleitung von Chons opfert seinen Namen vor Amun und Mut.

Diese Szene wurde unter Ramses II. auf der Grundlage einer Darstellung aus der 18. Dynastie neu aufgebaut, welche sich ursprünglich hier befand und von dem noch Spuren vorhanden sind: Der König räucherte und libiert vor Opfergaben vor Amun und Mut (12).  

 

 

 

      Bild: Mit frdl. Dank Saamunra
                   - alle Rechte vorbehalten -

 

Östliche Fassade des Pylons
- Hofseite (PM 27 II. Reg. - Szene 3 ) -

Fortsetzung des obigen Bildes auf der Frontseite der Pylonfassade.

Amun und Mut - vor ihnen steht der König in Begleitung von Chons - der König opfert seinen Namen. 

 

 

 

      (Bild: Mit frdl. Dank Saamunra)

 

   Östliche Fassade des II. Pylons

 - die oberen beiden Bilder als gesamte Szene - 

Die Kante (links im Bild) kennzeichnet das Ende des linken Pylonturmes. Dort wo rechts unten der Wasserbehälter steht - befindet sich die Szenen von Pinodjem I.

 

(Bild: Saamunra - alle Rechte vorbehalten)

Die Torpfosten links und rechts des II. Pylontores zeigen noch die originalen Darstellungen aus der18. Dynastie mit den Kartuschen - wohl Amenophis III. (teilweise usurpiert von Eje/Haremhab)
Rechter Torpfosten:
Rechts hat sich nur mehr das 4. Register teilweise erhalten: Der König (Kartusche von Haremhab) steht rechts vor Amun und Mut mit dem Löwenkopf (oder Sachmet?) (
12 ) und empfängt Leben und Herrschaft.

Linker Torpfosten:
Erhalten haben sich 3 Register und ein kleiner Rest vom obersten (Register I.)
Register I.:
Der König (links) steht opfernd vor Amun-Kamutef und einer hinter ihm stehenden Göttin (nur noch ein kleiner Teil der Szene ist vorhanden)
Register II.
Der König (links) steht vor Amun-Re und Mut und verbrennt Weihrauch. Die Kartuschen zeigen noch den originalen Namen von Amenophis III.
Register III.
Der König (links) steht vor Amun-Kamutef und einer Göttin mit der unterägyptischen Krone. Er verbrennt Weihrauch. Die Kartusche über dem König zeigte den Namen von Haremhab.
Register IV.:
Der König (links)
steht vor Amun-Re und Mut-Bastet und übergibt den Tempel.

Auf Befehl des Hohepriesters Pinodjem I. (1070-1032 v. Chr.) wurde das unterste Register der östlichen Pylonfassade (dort wo auf dem oberen Bild die Wasserflasche steht) mit zwei Reliefbildern ausgeschmückt. In diesen Darstellungen ist Pinodjem I. zu sehen, wie er gemeinsam mit seinen Brüdern Heka-nefer, Heka-aa und Anch-hefen-mut vor dem Gott Amun betet. Im zweiten Relief erscheint Pinodjem I. gefolgt von seinen Töchtern Maat-ka-re, Henut-taui und Mut-nodjemet vor den Göttern Amun, Amun-Min, Mut und Chons.

            Luxortempel Südwand - Fassade des II. Pylons (PM II.² 27, III. Reg. Szene I.)
Über der Figur des Pinodjem befindet sich eine Inschrift: "Prince and chief of the two lands, high priest of Amun-Re, king of the gods, Pinudjem, justified, son of Pianhk, justified".  Hinter Pinodjem folgt seine Tochter, die Gottesgemahlin des Amun, die Prinzessin Makare (als Kind dargestellt), seine Gemahlin Henuttaui und seine Tochter Mutnodjemet, die Aufseherin der Sängerinnen des Amun - sie weihräuchern und libieren vor den Göttern Amun, Min-Amun, Mut und Chons. (12)

                                             Photograph by the Epigraphic Survey (1930) Chicago

Literatur und Quellenverweise:
1.   Wikipedia - Luxortempel und wikivoyage Luxor
2.   Theben - Heilige Stadt der Pharaonen/Sergio Donadoni/Hirmer-Verlag 1999
3.   Luxor und das Tal der Könige/Kent R. Weeks/Nat. Geographic Art Guide 2005
4.   Die Tempel Ägyptens, Götterwohnungen, Baudenkmäler, Kultstätten/ Dieter Arnold 1996
5.   Die Welt der Tempel im Alten Ägypten/Richard H. Wilkinson 2000/Wissenschaftliche Buchgesellschaft
6.   KEMET/Jan. 2007/Kemet-Verlag Berlin (Artikeln von G. Höber-Kamel, Gitta Warnemünde, Siegfried Richter
      u. Thomas Kühn.
7.  Ägypten und der Sudan/die blauen Führer - Verlag Fritz Molden, Wien 1979
8.  Altägypten im Römischen Reich/Günther Hölbl/Philipp v. Zabern-Verlag, Sonderband der Antiken Welt 2000
9.  Tempel und Kult Bd. 46 W. Zelck 1986 / Zum Statuenprogramm Ramses II. im Luxortempel/Christine Strauß-Seeber10.
      Maat-ka-Ra-Hatschepsut - Webseite
10. Le Bulletin Memnonia / 
Fondateur et directeur de la publication : Christian LEBLANC/Mansour Boraik (General Director of Antiquities of Upper Egypt and Co-Director of the CFEETK)
11) ÄA Bd. 27 (Chaemwese / Farouk Gomaä 1973) Harassowitz-Verlag, Wiesbaden
12)
oip 116 Chicago pdF. - Reliefs and inscriptions at Luxor-Temple Vol. 2


Nefers Gästebuch

             
Home    Sitemap   Luxortempel I.  Karnaktempel  Nilkreuzfahrt