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Familie

Bauten Amenophis


Grab Amenophis III. 

Name

Amt

Grab

Ort

Amenophis, Sohn des Hapu Architekt, Priester, Schreiber, Wedelträger, Vermögensverwalter der Sat-amun TT 281 Qurnet Murai
Anen 2. Prophet des Amun TT 120 Sheik Abd el-Korna
Amen-mose Verwalter TT   89 Sheik Abd el-Korna
Cheruef, genannte Sanaa Haushofmeister Tejes, 1. kgl. Sprecher TT 192 Assasif
Cha-em-hat, genannt Mahu Aufseher der Kornspeicher TT   57 Sheik Abd el-Korna
Djehuti-nefer Schreiber TT 317 Sheik Abd el-Korna
Hety Aufseher und Schreiber TT  151 Dra Abu el-Naga
Heka-em-hab Erzieher des Prinzen Amenophis TT   64 Sheik Abd el-Korna
Horemhab Schreiber TT   78 Sheik Abd el-Korna
Im-hotep kgl. Schreiber TT 102 Sheik Abd el-Korna
Menena Feldvermesser TT   69 Sheik Abd el-Korna
Merimose Vizekönig von Kusch TT 383 Theben-West
Meri-Ptah Beamter TT   68 Sheik Abd el-Korna
Nacht Schreiber und Astronom TT   52 Sheik Abd el-Korna
Neb-Amun Polizeichef TT   90 Sheik Abd el-Korna
Pairi Wab-Priester TT 139 Sheik Abd el-Korna
Pe-n-hut Gouverneur der Nordländer TT 239 Dra Abu el-Naga
Ptah-em-het Aufseher TT   46 Sheik Abd el-Korna
Ramose Wesir TT   55 Sheik Abd el-Korna
User-hat Aufseher und Schreiber TT   47 el-Chocha
Tschai königlicher Stallmeister, kgl. Schreiber ? ?
Tjel Bürgermeister von Memphis   Saqqara
Juja   (Schwiegervater des Königs) Stellvertreters Seiner Majestät bei den Streitwagentruppen, Vorsteher der Pferde, KV  46 Tal der Könige

 

Cheruef / Cheruf (TT. 192)                 
-  Haushofvorsteher der Großen königlichen Gemahlin - 

Der Beamte Cheruef / Cheriuf, genannt Sanaa oder Naai lebte in der Zeit von Amenophis III. und in den Anfängen von Echnaton. Die Eltern des Grabherrn hießen Seqed und Ruj. Sein Vater war "Heeresschreiber des Königs und seine Mutter trug den Titel einer "Sängerin der Isis". Anscheinend hatte Cheruef weder Frau noch Kinder, jedenfalls sind keine im Grab abgebildet.

Cheruef war 

"Fürst"

"Vorsteher des Palastes der großen königlichen Gemahlin Teje"

"wahrer königlicher Schreiber"

"erster königlicher Sprecher" 

"Siegler Unterägyptens

Cheruef ist belegt durch drei Statuen. Eine, die aus Bubastis stammt, steht heute im Museum Kairo, eine weitere aus Hermopolis ist heute in Berlin - Nr. 2293 und eine dritte stammt aus seinem Graf TT 192. In Assuan ist Cheruef durch zwei Graffiti belegt. 

In seinem Grab TT 192 ist neben dem König Amenophis III. auch dessen Sohn und Nachfolger Amenophis IV./Echnaton dargestellt, allerdings ohne seine Gemahlin Nofretete. Es ist wahrscheinlich, dass Cheruef auch eine kurze Zeit unter Amenophis IV. diente. Seine riesige Grabanlage TT 192 in Assasif ist unvollendet geblieben und es ist nicht bekannt, was nach dem Tode von Amenophis III. aus Cheruef wurde, denn wahrscheinlich wurde er nicht hier beigesetzt.

Die untere Abbildung zeigt einen Plan des Grabes und die während der 19.-21. Dynastie angebauten acht weiteren Gräber an dem östlichen Teil der Querhalle und an der Nord- bzw. Südseite des Hofes.

       TT 192 - Grab Cheruef

Ostseite des Hofes - Vestibule:
 1. Cheruef in Anbetungshaltung mit Hymne an Re
Passage - Außensturz:
 2. Doppelszene: links, Amenophis IV. mit Teje b. 
     opfern von Wein für Re-Harachte und Maat 
     - rechts Rauchopfer für Amun und Hathor. 
 3. (I.) zwei Register Doppelszene: Echnaton betet
      zu Re-Harachte - Reinigungs-Szene vor A. III.
      u. Teje. (II) zwei Figuren knien vor dem 
      Verstorbenen.

 4.  zwei Register: (I.) Echnatons Worte an die
      Götter der Unterwelt und der (anbetende) König
      (II.) der anbetende Grabherr mit Hymne an Re.
       Texte und Titel an der Decke.

(Plan und Texte: nach Porter und Moss, "Topographical Bibliography of Ancient Egyptian Hieroglyphic Part I. 1994
 und Sigrid Hodel-Hoenes: Leben u. Tod im Alten Ägypten)

Westseite des Hofes - Portikus:
5.  Zwei Register:  
     (I.) Heb-sed-Fest, 2. Szenen:
     Amenophis III. u. Teje sitzen in einem von 
     Priestern gezogenen Boot mit jubelnden Frauen,
     A. III. und Teje verlassen den Palast, von den
     Priestern begleitet.
     (II.) 8 Prinzessinnen (Töchter der "Großen" mit
      Vasen und zwei Reihen mit Menschen, Paviane
      u. Tänzerinnen, Musikanten. Hierat. Graffiti
      am Ende von II.
6.  Cheruef mit Beamten vor Amenophis III.,
     Hathor u. Teje in einem Kiosk, Text aus Jahr 30
7.  Zwei Register, zwei Szenen:
     (I.) Amenophis III. und Teje, gefolgt v. 2 Reihen
     mit jew. 4 Paaren (P&M: 16 Princesses ?)
     Prinzessinnen mit Hathor-Sistrum und Menit bei
     der Zeremonie des Aufstellens des Djet-Pfeilers
     mittels eines Strickes. Memph. Priester (?)
     leisten Hilfestellung. Opfergaben vor d. Pfeiler.
     Inschrift vor den Köpfen der Mädchen.
     (II.) 2 Reihen: männl. Tänzer, Sänger mit Hym.
     an Ptah-Sokar, Gabenträger, Sängerinnen mit 
     Tamburins und Klappern, Tänzerinnen aus d.
     Oasen u. Männer mit einem Stocktanz.
     darunter eine weitere Szene von links n. rechts:
     9 Männer in einer Reihe mit Wedel, Bogenetui,
     Wurfholz u. Schild, angeführt von Cheruef.
     Boote bringen Proviant-Tribute, Schlachter
     zerlegen ein Rind, weiter rechts Rinder u. Esel, 
     welche die Aufgabe haben, 4 x die Mauern
     v. Memphis zu umschreiten.
8. Cheruef, mit Heb-sed-Fest aus dem Jahr 36
    gefolgt von Begleitern, Opferung von
    dekorativen Blumenvasen und Ketten
    zu Amenophis III. und Teje.
An der 
    Thron-Seitenlehne der Teje prangt ein
    weibl. Sphinx, vor dem Name u. Beiworte
    der Teje beigeschrieben sind. Zertreten der
    weibl. Feinde, weibliche Nubierin u.
    Syrerinnen und "Neunbogenvölker" an der
    Kioskbasis.
    Untere Szene: 8 Beamte folgen dem Grabh.
    Decke u. Architrav: Textreste einschl.
    der Verstorbene, Sanaa genannt.
    Erste Säulenhalle - Äußerer Türsturz:
9.  [Amenophis IV.  u. Teje] beten z. den
     Göttern Opfertexte auf dem Pfosten, 
    der Grabherr sitzt darunter, genannt werden
    die Namen der Eltern.
    linker Durchgang:
    Cheruef und [2 Frauen] mit Hymne an Re. 
     rechter Durchgang:
     Der Grabherr und Text.
     Decke:
    Texte mit Titeln des Osiris und v. Cheruef.
10. Granitstatue (unterer Teil) des Grabherrn-
     mit den Namen seiner Eltern.
Zweite Säulenhalle -  östliche Wand:
Graffito von einem betenden Chaemopet,
Sohn des Ascha-chet.
(siehe Habachi pl. xxii (b), p. 350)


(Text nach Porter & Moss)    

Dieses Grab wurde erstmals von  A. Ehrman 1886 untersucht, aber leider Anfang des 20. Jahrh. durch Raub schwer beschädigt. Das Grab wurde in die unregelmäßige Oberfläche des Wüstengesteins gebaut, also nicht in einen Bergabhang, wie üblich. Es wurde exakt in Ost-West-Richtung angelegt. Die Querhalle wurde von
3 x 10 Säulen getragen. Die zweite, unvollendete Säulenhalle besaß 2 x 9 Säulen. Die Säulenhalle von TT 192 ist ebenso wie die Räume, die dahinter liegen, stark zerstört und nicht zugänglich. 

An den Wänden wurde während der Amarnazeit der Name des Gottes Amun getilgt. Später stürzte auch noch die erste Säulenhalle ein. Aber da während der Ramessidenzeit die Besucher Graffitis an die Wände geschrieben haben, muss das Grab damals zumindest teilweise begehbar gewesen sein. 

In diesem Grab fällt besonders die Dominanz der Darstellungen des Königs auf. Von daher stammen auch die Überlieferungen der zwei Sed-Feste Amenophis III. aus einem 30. und 37. Regierungsjahres in den hervorragenden Szenen des Grabes. Das Sed-Fest im 34. Jahr des Königs ist nicht im Grab des Cheruef festgehalten.

         Westseite des Hofes - Portikus

Auf diesem Relief werden in zwei Reihen männliche Tänzer, Sänger mit Hymden an Ptah-Sokar dargestellt. ( Tomb TT 192)

User: kaioinfo4u 
Englische Wikipedia
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Source:  Flick-Album   -   hier -. 

Bemerkenswert ist auch die Darstellung der sehr feinen Reliefs im Vor-Amarnastil, welche sich nicht im Vergleich mit den besser erhaltenen des Ramose, verstecken müssen. Erhalten sind die Wanddekoration der Westwand (Portikus) und die Dekoration am Eingang.

An der Westseite des Hofes  werden u. a. acht schlanke, königliche Mädchengestalten in langfließenden Gewändern dargestellt. Der alten Lehrmeinung nach sollen diese Mädchen "Töchter des Königs Amenophis III." sein - (siehe Lange u. Hirmer :"Ägypten", Hirmer Verlag,  Seite 97) - was aber nach neuerer Forschung nicht richtig ist. Der Text vor und über ihnen gibt Aufschluss über sie: 

"Herbeiführen der Kinder der Großen, [die gekommen sind] 
und nemeset-Krüge
(eine bestimmte Art von Wasserkrug) von Gold und Libationsgefäße aus Elektron in ihren Händen tragen, um das Sed-Fest zu machen. Sie werden veranlasst, an den Stufen des Thrones vor der Thronestrade in Gegenwart des Königs zu stehen."

Die waagerechte Zeile ganz oben lautet:
"Rein sind deine nemeset-Krüge von Gold und deine Libationsgefässe von Elektron, Tochter der Mentju
Stämme im Nordosten von Ägypten). Sie gibt dir kühles Wasser, o Herrscher, Leben, Heil und Gesundheit, du sollst fortan existieren."
(Text aus: Sigrid Hodel-Hoenes / Leben und Tod im Alten Ägypten - Wiss. Buchgesellschaft 1991)

Diese Mädchen sind der Beischrift zufolge Töchter von fremden Edelleuten, die wahrscheinlich am ägyptischen Hof erzogen wurden, was ihr ägyptisches Aussehen erklärt. Sie waren Garanten für die Loyalität ihrer Väter und deren Stämme.

4 "Töchter der Großen"
- Töchter der Edelleute die Kultgefäße in den Händen halten, um das Sedfest zu machen - 
 Linkes Wandrelief Grab Nr. 192 von Cheruef, 
Vermögensverwalter der Teje in Theben -

Vier Töchter von fremden Edelleuten
Vom Sedfest König Amenophis III.
- Rechte Bildhälfte des Wandrelief - 
- Töchter der Edelleute mit Kultgefäßen -
Grab des Vermögensverwalter der Teje in Theben

 

Amenophis III. und Teje beim Sed-Fest

An der Westwand im Grab des Cheruef sind Amenophis III. und Teje in einer Kapelle auf ihren Thronen sitzend dargestellt.  Der König hält in den Händen Krummstab und Geißel, dazu ein Anchzeichen. Er trägt die blaue Krone (Chepresch) und ist mit einem schlichen glatten Gewand bekleidet. Um den Hals trägt er einen Halskragen und die Ketten des Ehrengoldes. Über dem König schwebt eine geflügelte Sonnenscheibe, die Schen-Ring und Anch halten.

Teje trägt die Geierhaube und die hohe Federkrone und  ist in ein schlichtes enges Gewand gehüllt. In den Händen hält sie den Königswedel und das Anch-Zeichen. Ihr Thron ist weitaus reicher als der ihres Gatten gestaltet.

Auf den Seitenlehnen von Tejes Thron wird ein weiblicher Sphinx gezeigt, vor dem Name und Beiworte der Teje beigeschrieben sind. Er zertritt weibliche Feinde und hinter ihm steht daher folgerichtig 
"alle Fremdländer zertreten".

Zwischen den Löwenfüßen 
von Tejes Thron sind eine gefesselte Nubierin mit einer Kurzhaarfrisur und eine gefesselte Asiatin mit einem langen Zopf dargestellt, als Frauen deutlich erkennbar an den hängenden Brüsten

Wie die männlichen Gefangenen sind sie mit einer Lotosblüte bzw. mit einer Papyrusblüte gebunden. Die gesamte Komposition bildet das Zeichen für die Vereinigung des Landes (Sema). Jeder König vollzieht bei seinem Regierungsantritt die "Vereinigung der beiden Länder", d. h. Ober- und Unterägyptens, daher findet man diese Darstellung häufig auf den Thronsockeln.

Unter dem Kiosk sind eine Reihe von Gefangenen dargestellt, denen die Arme auf dem Rücken zusammengebunden wurden. Es handelt sich um die sog. "Neunbogenvölker". Diese waren Angehörige verschiedener von den Ägyptern unterworfener außen- und innenpolitischer Gegner des Königs. Sie sind meistens an Statuenbasen und Thronsockeln, ebenso unter "den Sohlen des Königs" zu finden. Man findet anstelle ihres Körpers Ovale, die den Namen der unterworfenen Stämme oder Siedlungen tragen. Seit Amenophis III. erscheinen ihre Namen weitgehend kanonisiert.

(Bildquelle der s/w-Bilder Grab TT 192: "Ägypten"/Lange u. Hirmer, Hirmer-Verl.1967)

Amenophis, Sohn des Hapu:
- Rekrutenschreiber und Oberbaumeister -


siehe Amenophis, Sohn des Hapu

Tjenuro (oder Tjel) und seine Frau Ipay:
- Bürgermeister von Memphis
- königliche Amme des Palastes -

Tjenuro (odere Tjel) bekleidete während der Regierungszeit Amenophis III. das Amt des Bürgermeisters von Memphis, während seine Frau Ipay den Titel einer Sängerin des Amun und  einer königlichen Amme des Palastes trug. Zwei sehr schöne Uschebtis von ihnen wurden in Saqqara gefunden und befinden sich heute in der Sammlung des National Museums von Leiden (Rijksmuseum van Oudheden). Interessant ist die Darstellung der Lady Ipay, die ebenfalls als Gott Osiris (komplett mit Bart) dargestellt ist.

Uschebtis von Tjel und Ipay
Collection of National Museum of Antiquities Leiden
(Rijksmuseum van Oudheden/Niederlande

Bild: thanks to John Bosch, Endhoven - all rights reserved



....weitere Beamte folgen.                                    

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