Biografie Ahmose I.

Feldzüge

Grabbiographien

Felsstelen aus el-Maasara :

König Ahmose eröffnete in den Kalksteinbrüchen von el-Maasara (bei Tura gelegen) ein neues Abbaugebiet. Durch die von ihm hier angebrachten Felsstelen (hauptsächlich Nr. 6 - Urk. IV., 25)
erfahren wir, dass der hier gewonnene feine Kalkstein für drei  Kapellen des Königskultes in den Tempeln des Atum in Heliopolis (Text hier nur ergänzt !), des Ptah von Memphis und des Amun von Theben gebrochen wurden.
 
Archäologisch sind aber weder in Theben noch in Heliopolis oder Memphis Kultbauten Ahmoses nachgewiesen.

Felsstelen in den Brüchen von el-Maasara bei Tura

Felsstele Nr. 6:
Datum:
Jahr 22
Der unterste Teil der Stele befindet sich heute in Kairo, JdE 62949.
Der noch im Steinbruch befindliche Teil der Stele ist heute vermutlich zerstört. In ihrem oberen Bildteil befindet sich mittig der Königsname, flankiert von zwei Götternamen sowie Namen und Titel der Königin
Ahmes-Nefertari. Darunter acht Zeilen Text, teilweise beschädigt, berichten von der Eröffnung der Steinbrüche für mehrere "Millionenjahrhäuser".

Stele Nr. 6 - oben mittig:
„König von Ober – und Unterägypten (Nb pHt j Ra)|, dem Leben gegeben sei.“

rechts daneben:
„geliebt von Ptah, der südlich seiner Mauer ist, dem Herrn der Wahrheit.“

und links neben dem Königsnamen:
„geliebt von Atum, dem Herrn von Heliopolis“

Flankiert sind die drei Kolumnen wiederum von je zwei senkrechten Zeilen mit Namen und Titel der Königsgemahlin:
"Große königliche Gemahlin, Königstochter, Königsschwester des  Herrschers (Ahmose – Nefertari)|, sie ewig leben möge.“

Stelentext:
„Regierungsjahr 22 unter der Majestät des Königs von Ober – und Unterägypten, des Sohnes des Re, (Ahmose)|, dem Leben gegeben sei:  Das Öffnen von Steinbrüchen aufs Neue, <nun> herauszunehmen vollkommenen Kalkstein aus Tura für seine Häuser der [Millionen an Jahren im] Hause des Ptah, Hause des Atum, Gotteshaus des Amun in Kar[nak und (für)] jedes Denkmal, das seine Majestät ihm errichtet. Der Stein wurde durch Rind[er] gezogen, [die herbeigebracht worden waren ……….. ] quer durch die Länder der Fnxw. Ausgeführt unter dem jrj pa.t , Hat j a [ ……. dem wach]samen [Leiter] für den Herrn der beiden Länder beim Er[richten sehr zahlreicher Denkmäler der Ewigkeit, der Vertaute] des vollkommenen Gottes, der Siegler des unterägyptischen Königs, der [einzige] Freund, [der Vorsteher des Siegels Nfr pr.t].“

Unterhalb des Haupttextes, an der Stelenbasis, ist eine Illustration zu der Inschrift angebracht: Ein auf einem Schlitten liegender großer Steinblock wird von drei Rinderpaaren gezogen, die von drei Männern angetrieben werden – heute befindet die dieser Teil der Felswand im Museum von Kairo, JdE 62949.

Felsrelief auf den Felsstelen in den Brüchen von Tura

Stele Nr. 8:
Datum:
Jahr 22
Sie ist der Stele Nr. 6 im Aufbau und Text sehr ähnlich. Die Stele ist heute wahrscheinlich zerstört.

 

Kurt Sethe Urkunden IV, 24-25/1914:

Inschriften zweier Felsstelen in den Kalksteinbrüchen von Maasara bei Tura, zur Erinnerung an die Eröffnung neuer Brüche im 22. Jahr des Königs Ahmose durch den Oberschatzmeister Nfr prt angebracht.

A.  König von Ober – und Unterägypten Nb pHt j ra, der mit Leben
      beschenkt ist, der von Atum, dem Herrn von Heliopolis
(25) geliebte
      und der von Ptah, der südlich von seiner Mauer wohnt, dem Herrn
      der Wahrheit, geliebte.
Königin IaH ms  Nfrt irj, sie lebe ewig. –
      Ihre Titel sind:
      a) Gottesweib, Große Königsfrau, Herrin der beiden Länder;
           Königstochter, Königsschwester, Königsmutter, Fürstin
           der beiden Länder,
      b)
  Große Königsfrau, Königsmutter, Herrin der beiden Länder;
            Königstochter, Königsschwester des Königs (?).

B.  Jahr 22 unter der Majestät des Königs von Ober – und Unterägypten,
      Sohns des Re, 
IaH ms der mit Leben beschenkt ist. Neu eröffnet
      werden Steinbrüche. Herausgenommen wurde weißer, schöner
      Kalkstein zu seinen Häusern von Millionen von [Jahren] nämlich
      das Haus des [ … ], das Haus des Ptah, …….. Genossen (?) des guten
      Gottes, das Haus des Amun in
Ipt  rc t, bei allen Denkmälern,
      die Seine Majestät ihm (?) machte. Geschleppt wurden die Steine
      durch Rinder, die Asiaten (
aAm w?) brachten aus den Ländern
      der Phöniziern. Gemacht unter der Leitung des
rpat und hAt j a,
      des [von seinem Herrn] geliebten [……...... ], des wachsamen
      Leiters des Herrn der beiden Länder bei der Herstellung
      von Denkmälern
für die Ewigkeit [in sehr] großer [Anzahl],
      des Lieblings des guten Gottes, des Schatzmeisters des Königs von
      Unterägypten, des einzigen Freundes, Vorsteher der Schatzmeister,
      Nefer – preret.

 

Tell el-Daba:

Die in Tell el – Daba gefundenen minoischen Fresken stammen nicht aus der Hyksoszeit, sondern aus dem Beginn der Regierung König Ahmose I.

Nach Einnahme von Auaris lässt König Ahmose I. im Gebiet der ehemaligen Hyksosresidenz – dem heutigen Ezbet Helmi – eine eigene Palastanlage errichten. Die in Ägypten einzigartige Innenausstattung dieses Palastes zeigt minoische, bislang nur aus der Palastanlage von Knossos bekannte Malereien, die im Auftrag des ägyptischen Königs von minoischen Künstlern angefertigt worden sind.
(nach SAS 7 / Im Zeichen des Mondes)

Raum Memphis:

In Memphis ließ der König den Ptahtempel restaurieren.

Karnak:

Im Bereich des sog. Schatzhauses Thutmosis I. (Gebäude zwischen der nördl. Außenmauer des Haupttempels und dem Month-Tempel) ist Ahmose I. als Bauherr nachgewiesen.

Opfertafel aus Basalt
heute in Florenz, Museo Egizio
Herkunft: Karnak
Material:  Basalt
Maße:       Länge 33cm, Breite 31cm

Text:
„Der vollkommene Gott, Herr der beiden Länder (Nb pHtj Ra)|, der Sohn des Re (Jah msj)|, geliebt von Osiris, dem Herrscher der Ewigkeit, dem Leben gegeben sei ewiglich.“

Kalksteinblock aus Karnak:
i
m 3. Pylon verbaut gefunden,
eventuell mit Datum „ Jahr 17 “. 

1968 fanden sich zwei aneinanderpassende Fragmente eines Architravs aus Kalkstein, gefunden in der Nähe des 3. Pylons. In Relief sieht man den Horusnamen des Königs auf einer Ka–Standarte, gefolgt von einer Darstellung des Gottes Seth und einer Göttin, vielleicht Uto. 

Stele des Königs Kairo CG 34001:
- verbaut gefunden im 8. Pylon zu Karnak -

Neben einer Eulogie an Ahmose und Lobpreisungen für seine Mutter, Königin Ahhotep, enthält der Text eine Aufzählung von Geschenken (vor allem Kultgegenstände und Schmuck) und Bauten des Ahmose für Amun–Re. Es wird auch von der Herstellung einer Userhat–Barke für Amun berichtet.

Die sogenannte Verkaufsstele wurde im 3. Pylon verbaut aufgefunden.

Altes s/w Bild der sog. Verkaufsstele - verbaut im III. Pylon des Karnaktempels gefunden. König Ahmose mit seiner Schwester-Gemahlin Ahmose-Nefertari und seinem Sohn Ahmose-Anch vor dem Gott Amun.

Bild: (1935-1036) Chevrier ASAE 36



Verkaufsstele

Armant:

Armant ist das altägyptische jwnj – griechisch Hermunthis/Hermonthis.
Im hiesigen Monthtempel fand sich ein Türsturz aus Kalkstein und weitere Blöcke mit dem Namen des Königs - wiederverwendet im Fundament des ptolemäischen Tempels. Der Türsturz zeigt den König in einer antithetischen Szene vor dem Gott Month beim einem Opfer. 

Das aus drei Teilen bestehende Fragment ist in Relief gearbeitet und in zwei parallele Szenen unterteilt, die durch eine vertikale Spalte mit Inschriften getrennt sind. 

Türsturz aus Amant / Month-Tempel
- heute im Britischen Museum EA1708 - 

Türsturz aus Kalkstein mit zwei parallelen Szenen, der im hiesigen Monthtempel in Ament wiederverwendet im ptolemäischen Month-Tempel, 1929 von Robert L. Mond (Grabungsleiter der Egypt Exploration Society) ausgegraben wurde. Der Türsturz zeigt den König in einer antithetischen Szene vor dem thronenden Gott Month opfernd. 

Hinter dem opfernden König - rechts mit der unterägyptischen Krone und links mit der oberägyptischen Krone - befindet sich rechts eine Säule, die in einer Papyrusblume endet, um die eine Schlange gewickelt ist. Auf der linken Seite sehen wir ebenfalls hinter dem König eine Säule, ähnlich der in der rechten Darstellung, aber die Lilienkapitelle sind von einem Geier gekrönt.

Bild:     LintelDepictingAhmoseWithGodMontu
User:    CaptMondo Wikimedia commons 2008
Lizenz:
CC-BY-SA-3.0

 

Tuskha:

Eine Felsinschrift in Tuskha, etwa 30 km nördlich von Abu Simbel, zeigt an, dass der König wenigstens bis hierher gekommen sein muss.

Buhen:

Eine Tempelgründung durch Ahmose I. ist belegt. Es fanden sich Reste eines aus Ziegeln errichteten Isistempels (Nordtempel / in der nördlichen Ecke der Festung) aus der Zeit König Ahmoses.

Nur die den Hof auf drei Seiten umgebenden Pfeilerhalle und die Türpfosten des Baus, bestanden aus Stein. Dahinter befanden sich zwei Breiträume sowie ein Sanktuar mit zwei flankierenden Räumen.

Nach der Wiedereroberung Nubiens ließ Ahmose I.  in der Festung Buhen einen Tempel erbauen. In der steinernen Toreinfassung, findet sich die Kartusche Ahmose aber auch seiner Mutter der Königin Ahhotep. Doppelkartuschen kommen normalerweise nur bei einer Mitregentschaft vor, deshalb gehen einige Gelehrte davon aus, dass Ahhotep zumindest eine Zeitlang Mitregentin ihres Sohne gewesen ist.

Der spätere „Vizekönig von Nubien“ Ahmose-Turoj erbaute hier zur Zeit des König Ahmose den Nordtempel als er Kommandant dieser Festung war, während sein Vater als „ Vizekönig “ amtierte.

Festung Buhen - nach Reclam-Lexikon:

König Ahmose gründete in Buhen eine neue Siedlung als Verwaltungszentrum. Das Kommando über die Festung Buhen übertrug der König einem Mann namens Turi, der dann unter König Amenophis I. der erste bekannte Vizekönig von Kusch werden sollte.

Abydos:

Die Pyramide Ahmose I. in Abydos-Süd war nur ein Element seiner ca. 1200m langen Axialkomplexes.


Totenkultanlagen in Abydos-Süd


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