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Amberger Kirchen

Kirchen im Amberger Land

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Kurze Einführung in die Geschichte:

Die erste Entstehung einer Siedlung an der Vils ist wahrscheinlich in der karolingischen Zeit zwischen 750 und 900 n. Chr. entstanden, wenngleich auch schriftliche Belege fehlen - und zwar dort, wo eine alte Handelsstraße, die von Westen des Reiches nach Prag führt, die Vils überquert. Funde der Jungsteinzeit am Eichenforstplatz, am Mariahilfberg und am Erzberg bezeugen ebenso wie hallstattzeitliche Gräber, welche in der Herrn- und Sechserstraße gefunden wurden, dass das heutige Stadtgebiet von Amberg bereits in der Vorgeschichte besiedelt war. 

Die älteste schriftliche Erwähnung Ambergs steht in einer Kaiserurkunde aus dem Jahre 1034. In dieser auf den 24. April d. J. datierten Urkunde schenkte Kaiser Konrad II. auf Bitten seiner Gemahlin Gisela und seines Sohnes Heinrich, dem Bamberger Bischof Eberhard I. und damit dem neu gegründeten Hochstift Bamberg,  alle Rechte, die der Kaiser und der bayerische Herzog in dem Ort "Ammenberg" besaßen.

Der Name "Ammenberg" kann wahrscheinlich auf den "Berg eines Ammo" zurückgeführt werden.

Schon im 12. Jahrhundert war Amberg bereits ein wichtiger Ort für die handelstreibenden Kaufleute. Die wohlhabenden Amberger Kaufleute bekommen von Kaiser Friedrich Barbarossa im Jahre 1163 n. Chr. die gleichen Rechte und Freiheiten, wie sie auch die Nürnberger schon im ganzen Reich besaßen. Dieses ist in zwei Urkunden schriftlich belegt. Dieser Handel wurde zum überwiegenden Teil auf dem Wasserweg vilsabwärts und später dann über die Naab zur Donau abgewickelt. Im Jahre 1166 erhielten die Amberger Kaufleute vom Passauer Bischof Rudbert ein Privileg, welches den Amberger Kaufleuten die gleichen Rechte zugestand, wie den Nürnbergern. Dieses Privileg brachte für dem Amberger Handel und dem Handwerk großen Reichtum in die Stadt. Dieses ist noch heute an einer ganzen Reihe von bedeutsamen Bauwerken zu erkennen.

Der Regensburger Zolltarif wirft im Jahre 1285 ein gutes Licht auf den Amberger Fernhandel und die hierbei gehandelten Waren. Aus der Region Amberg kamen vor allem Eisenerze und Eisenprodukte, nach Amberg wurde vor allem Salz und Getreide gebracht. Dieser Handel bewirkte eine stetige Entwicklung des Ortes. Ein befestigter Markt entstand, welcher in der Mitte des 12. Jahrhunderts im Klosterbuch des Klosters Ensdorf schriftlich erwähnt wurde. Aus diesem Marktplatz entwickelte sich dann die Stadt des 13. Jahrhunderts.

Im Jahre 1242 verpfändet Bischof Poppo von Bamberg die "civitas de Amberg" an Markgraf Berthold von Hohenburg. Anno 1269 kam Amberg als barmbergisches Lehen an die Wittelsbacher. Durch Herzog Rudolf I. wurde 1294 durch die erhaltene Kodifizierung für die Stadt Amberg, das Stadtrecht bestätigt, welches der Stadt bald nach dem Herrschaftsübergang von 1269 von dem Vater Herzog Rudolfs I., dem Herzog Ludwig II., verliehen wurde. Nun wurde durch das Stadtrechtsprivileg Rudolfs I. ein Stadtrat gegründet, der die Stadt Amberg rechtsverbindlich vertrat. D. h. die Stadterhebung Ambergs datiert zwischen 1269 und 1294.

Herzog Ludwig IV., seit 1314 König und seit 1328 Kaiser Ludwig der Bayer, ein Bruder von Rudolf I., wurde zum größten Förderer Ambergs. 

Er stiftete zu Ehren Gottes und zu seinen und seiner Vorfahren Seelenheil den Bürgern von Amberg ein Spital, gelegen vor dem Nahburger Tor. Er empfiehlt diese, seine Stiftung den Bürgern von Amberg, gleichzeitig aber auch seinem Viztum, Richter und seinen sonstigen Amtleuten.  Ferner soll binnen Jahresfrist verkauft werden, was das Spital an Hofstätten, Zinsen und Häusern bekomme und nicht brauchen könne. Alle dem Spital gemachten Stiftungen sollen "lehensfrei" und zusammen mit den Insassen "unvogtbar" sein. 
(Vergl. Amberg, Stadtarchiv - Urkunde 7, Kat.-Nr. 138) Stiftungsbrief König Ludwig des Bayern für das Spital, 1317 April 22, Regensburg. 

Bis heute erinnert an Ludwig den Bayern die Stiftung des Spitals im Jahre 1317, das er 1326 in die Hände des Amberger Rates legte:

"Das Spital stehet an dem Statgraben, jetzt wol in der Stat, ist aber vorzeiten vor der Stat nebendem Nabpurger thor zur linken handt gewesen, vnnd durch pfaltzgraf Ludwig, romischer Konnig, stefifft worden anno 1317. Hat ein feine cleine alte kirchen. Sonst ist es mit haus, städeln, multz- vnnd pachhaus, stallungen, pfrunntheuslein vnnd anderem weit umbfangen vnnd wol erbawet."

(Text aus der Stadt-Chronik des Amberger Chronist und Bürgermeisters Michael Schwaiger von 1564)

Aus diesem kleinen Text erfährt man schon relativ viel über das Amberger Spital, welches 1317 durch König Ludwig den Bayer gestiftet wurde. Wie auch in anderen Städten, wurde es außerhalb der Stadt gegründet. Die verkehrstechnisch gute Lage (unmittelbar am Kreuzungspunkt der von Bayreuth über Hahnbach kommenden Landstraße mit der nach Nürnberg führenden Straße) beweist, dass das Spital auch die Funktion des von Fremden besuchten Gasthauses erfüllte. Daneben war es aber auch Kranken- und Waisenhaus.  Die übrigen Funktionen entwickelten sich aus dem Spital heraus und verselbstständigten sich, so dass das Spital am Ende nur noch Altenheim war.

Die Spitalkirche in Amberg 


Die einschiffige Spitalkirche war Teil des Bürgerspitals und  wurde ab Mitte des 14. Jahrhunderts errichtet und war dem heiligen Johannes gewidmet.

Foto: J. H. Pirzer

Durch die Großzügigkeit des Landesherrn und der Freigebigkeit der Amberger Bürger entstand eine Stiftung, die in der Lage war, 50 Leuten einen sorgenfreien Lebensabend zu gewähren und es kostete keinen Pfennig. Anzunehmen ist, dass der Landesherr für diese Stiftung besonderes Reichsgut gab. Wahrscheinlich steht das Bürgerspital an der Stelle des alten Königshofs Amberg. Das Spital wurde unmittelbar von einem Spitalmeister geleitet, der am Anfang ein Geistlicher war - die Verwaltung der Stiftung lag bei den vom Rat eingesetzten Spitalpflegern. Aber nur alleine durch die von König Ludwig I. eingesetzte Grundausstattung wäre das Spital nicht überlebensfähig gewesen, nur durch die zahlreichen weiteren Stiftungen wurde die wirtschaftliche Basis verbessert. Belegt ist als erste nachweisbare Schenkung zum Spital der große Grundbesitz des Priesters Albrecht dem Gebenden aus dem Jahre 1357. Nicht nur den großen Bauernhof gab er für das Spital, sondern dazu noch liturgisches Gerät wie zum Beispiel ein silbernes Rauchfass sowie seine gesamte Bibliothek. 

Gebäude des ehem. Bürgerspitals 
(Foto: J. H. Pirzer)

Rückwärtige Ansicht der Spitalkirche
- Bild: Nefershapiland -

Alle Schenkungen der verschiedenen Stifter, die diese für ihr eigenes Seelenheil dem Bürgerspital überließen, dienten dem Unterhalt der Spitalbewohner, welche dafür im Gegenzug verpflichtet waren, durch Gebete für die Stifter ihren Dank abzustatten. Bereits bei Michael Schwaiger werden die Bewohner des Spitals "Pfründner" genannt - das sich vom lateinischen Begriff "praebenda" = Pfründe herleitete.

Durch einen Vertrag wurde die Aufnahme ins Spital besiegelt, bei das Vermögen oder zumindest ein Teil davon dem Spital übertragen werden musste. Bei dem Tod des "Pfründers" fiel in der Regel die gesamte Hinterlassenschaft dem Spital zu.  Neben dieser "Einkaufspraxis" gab es aber auch eine unentgeltliche Aufnahme von Armen. Für die geistliche Betreuung der Spitalinsassen hatte bereits König Ludwig eine Messe in die spätere Spitalkirche gestiftet. 

In Laufe der Zeit ist vom alten Reichtum der Stiftung kaum mehr vorhanden, als von den alten Gebäuden. Die Auseinandersetzungen um den "rechten Glauben" im 16. und 17. Jahrhundert, die betrügerischen Machenschaften eines Verwalters in der Mitte des 18. Jahrhunderts und die Inflationen haben das Stiftungsvermögen sehr reduziert.

          Spitalbrunnen 

Der kleine Hof vor dem nördlichen Kirchenportal ist sehr stimmungsvoll gehalten. Den Raum zwischen der Spitalkirche St. Johann und dem modernen Altenheim schmückt der Heilig-Geist-Brunnen, eine Schöpfung des Amberger Hans Haimerl.

(Bild: J. H. Pirzer)

Als Zeuge der Vergangenheit ist die Spitalkirche geblieben. Ein heller und lichter Chor schließt sich an das von einem schweren Gewölbe geschlossenem Kirchenschiff an. Vom Figurenenschmuck des 14.Jahrhunderts haben nur zwei Schlusssteine im Gewölbe die Zeit überdauert. Die Spitalkirche wurde im Laufe der Geschichte dreimal vollkommen ausgeräumt; das erstemal durch die Calvinisten, dann 1867 als die barocke Einrichtung einer neugotischen weichen musste, und letztmalig 1965, als man dies wieder entfernte.

Der Chor der Spitalkirche von außen
(Bilder
Nefershapiland und Johann Pirzer)

Der Hochaltar der Spitalkirche ist ein sehr interessantes Stück, ein mächtiger, mit gotischen Arkaden geschmückter Stein. Er wurde 1965 in Stücke zerschlagen bei Grabungsarbeiten im Chor der Kirche gefunden. Kritzeleien mit der Jahreszahl 1569 zeigen an, dass er damals wohl den calvinistischen Bürgerstürmern zum Opfer fiel. 

Der helle und lichte Chor der Spitalkirche
(Bild: Nefershapiland)

Sehenswerte Grabsteine und  Denkmäler aus Rotmarmor am seitlichen Choranbau
(Bild: Nefershapiland)

Einige sehr sehenswerte Grabsteine am Chor der Kirche erinnern daran, dass diese Stiftung einst sogar einen eigenen kleinen Friedhof besaß. Besonders beachtenswert sind das Grabmal des Pfennigmeisters Steinhauser und das Denkmal der Baumgartner. Nur wenige der Grabmäler der Renaissance in Amberg sind erhalten.

Ein sehr schönes Grabmal
 aus der Renaissance Ambergs
von außen am Chor der Kirche angebracht
(Bild Nefershapiland)

Grabmal des Pfennigmeisters Steinhauser
- Eines der wenigen Grabmäler der Renaissance Ambergs -
(Bild: Nefershapiland)

 

drei weitere Darstellungen im typischen Oberpfälzer Rotmarmor
- eingelassen im Mauerwerk der Gebäude der Spitalkirche und des ehem. Hospitals -_
- Bilder Nefershapiland -
(für nähere Angaben über Herkunft und Bedeutung wären wir sehr dankbar)

Im Jahre 1329 wird Amberg durch den Hausvertrag von Pavia geteilt und kam an die Söhne seines Bruder Rudolfs I. von Bayern und damit an die pfälzische Linie des Hauses Wittelsbach.  Damit wurde die Stadt Amberg zum zentralen Ort der pfälzischen Besitzungen in der "her-oberen Pfalz in Bayern". Hieraus leitete sich der Begriff "Oberpfalz" ab. Die Beziehungen zwischen den Ambergern und ihrem pfälzischen Landesherrn waren recht einvernehmlich. 

Die Städte Amberg und Sulzbach schließen die erste "Hammereinigung" ab. Die Oberpfalz wird Mittelpunkt der Eisenindustrie im Deutschen Reich. Seit 1357 führt die Stadt Amberg die Bayrischen Rauten und den Pfälzischen Löwen im Wappen. Nun entsteht auch der Wochenmarkt.

Friedrich I. - der Siegreiche
1.8.1425-12.12.1476
Kurfürst der Pfalz (1451-1476)
Gemälde von Albrecht Altdorfer
(Bild: Wikipedia - Diese Bild- oder Mediendatei ist gemeinfrei, weil ihre urheberrechtliche Schutzfrist abgelaufen ist)

Gedenktafel im Pflaster des Amberger Marktplatzes
an die Hinrichtung von drei Amberger Handwerker
am 4. Febr. 1454 beim "Amberger Aufruhr"


(Bild: Nefershapiland)

Erst 1453/54 kam es zu Spannungen bei dem sogen. "Amberger Aufruhr", da die Stadt Amberg die Herrschaft Kurfürst  Friedrich I. nicht anerkannte. Am 4. Februar 1454 ließ Kurfürst Friedrich I. drei Amberger Handwerker hinrichten, die als Rädelsführer beim Aufstand der Bürger gegen den Fürsten galten. 1440 war Kurfürst Ludwig IV. gestorben. Die Amberger huldigten zwar seinem erst 1 Jahr alten Sohn und gelobten ihm ewige Treue, doch Onkel und Vormund Friedrich adoptierte seinen Neffen Philipp und verlangte einen erneuten Treueeid der Amberger. Die Städter wollten nicht, mussten sich dann aber der Übermacht beugen. Eine in das Pflaster des Marktplatzes eingelassene Gedenktafel mit Jahreszahl, 3 Kreuzen und erklärenden Text erinnern an das Strafgericht.

Amberg wurde am Ende des Mittelalters im Febr. 1474 Schauplatz eines großen höfischen Festes, welches bis auf den heutigen Tag in Erinnerung blieb. Es war die sogenannte "Amberger Hochzeit" zwischen dem Pfalzgraf Philipp und Margarete, der Tochter Herzog Ludwig IX, des Reichen von Bayern-Landshut.

1538 schickte Martin Luther den ersten evangelischen Prediger, den in Salzburg geborenen Andreas Hügel, nach Amberg. Erst zwischen 1544 und 1548 setzte sich die Reformation endgültig durch und damit entstanden in der Folgezeit starke religiöse und politische Spannungen, aber auch eine Zeit regen geistigen und kulturellen Lebens. Die Kurfürsten Ottheinrich (1556) und Friedrich II. lassen aus den Amberger Kirchen Bilder, Statuen, Altäre u. a. entfernen. 

Nach der Niederlage Kurfürst Friedrichs V., des böhmischen " Winterkönigs" gegen seinen bayrischen Vetter, Herzog Maximilian I. in der Schlacht am Weißen Berg unweit von Prag kam die Oberpfalz als Kriegsentschädigung 1621 pfandweise an Kurfürst Maximilian I. , welcher unverzüglich daran ging, die Re-Katholisierung der Oberpfalz einzuleiten. Demzufolge musste sich die Bevölkerung Ambergs wieder zum "Alten Glauben" entscheiden. Viele vermögende Bürger der Stadt verließen Amberg um sich in den evangelischen Reichsstädten Regensburg und Nürnberg neu anzusiedeln. 

1621 besetzen bayrische Truppen Amberg. Mit den Soldaten kommen die Jesuiten in die Stadt, wo ihnen 1624 der Pfarrhof der St. Georgs-Kirche zugewiesen wurde. Die Stadt Amberg wurde - wie vor 1329 - ebenfalls wieder bayerisch. 1628 wurde die Oberpfalz katholisch. Bis zu dieser Zeit hat die Oberpfalz seit 1555 fünf Mal den Glauben gewechselt; evangelisch - kalvinisch - evangelisch - kalvinisch - katholisch. 1629 wurde St. Georg endgültig Kollegkirche, erst nach der Aufhebung des Jesuitenordens 1773 wurde St. Georg und das bisherige Kolleg dem ein Jahr vorher gegründeten bayrischen Malteser-Ritterorden zugeschlagen.

Die Pest suchte 1634 Amberg heim. In diesem Zusammenhang wurde die Wallfahrt auf dem Maria-Hilf-Berg gegründet. 1665 - 1690 entstand das mächtige Jesuitengebäude. Die Grundsteinlegung  für Kloster und Kirche auf dem " Amberg", dem Maria-Hilf-Berg geschah im Jahre 1697. 

Der dreißigjährige Krieg, der Niedergang des Erzbergbaus und des Eisenhandels, bringen gravierende wirtschaftliche Folgen mit sich. Im spanischen Erbfolgekrieg wird Amberg von den Österreichern beschossen und  nach mehrwöchiger Belagerung durch kaiserliche Truppen besetzt. 

Amberger Knödel

Die Stadt Amberg wurde während des spanischen Erbfolgekrieges im Jahr 1703 von den Österreichern belagert. Man verlangte die Übergabe der Stadt. Der Amberger Kommandant, Graf San Bonifazio wollten aber um die Stadt kämpfen, da die Amberger auf einen Krieg vorbereitet waren. Daraufhin belagerten die Österreicher Amberg und beschossen die Stadt weiter, bis der südliche Teil fast völlig zerstört war. 
                                                    (Fotoquelle: Nefershapiland)


Die oben gezeigte Bronzeplastik auf dem ehemaligen Gelände der Ritter-von-Möhl Kaserne stellt die anschließend geschilderte Begebenheit plastisch dar.

Während Graf Herbeville, der österreichische Kommandant, bei einem Festmahl im Kloster auf dem Mariahilfberg verweilte, schoss der Schützenmeister vom "Dockenhansl"aus eine Kanonenkugel in den Speisesaal des Klosters. Er zielte so gut, dass die Kanonenkugel direkt in der Suppenschüssel des Österreichers landete. Nach langer, tapferer Verteidigung gelang es den feindlichen Truppen dennoch, beim Nabburger Tor durch die Stadtmauer einzudringen und die Amberger waren schließlich gezwungen, sich zu ergeben.

Die bayrischen Oberpfälzer werden zuerst Österreicher und dann wieder für einige Jahre Pfälzer. Nach dem Ende des spanischen Erbfolgekrieges darf Amberg sich Garnisonsstadt nennen. 1796 siegen die Österreicher unter Erzherzog Karl von Österreich in der Schlacht bei Amberg über das französische Herr unter General Jourdan.

1803 werden vier Klöster säkularisiert. Die Malteser bleiben noch bis 1808. Die Franziskanerkirche wird Stadttheater. Die Regierung zieht nach Regensburg um. 1849 wird das Marienkrankenhaus gebaut und 1859 bekommt die Stadt Amberg einen Anschluss an die Bayerische Ostbahn. 1866 verläuft die Waffenstillstandsgrenze im Deutschen Krieg knapp westlich und nördlich von Amberg. 1883 arbeitet der erste Hochofen des Amberger Eisenwerks, das seit 12.03.1911 Luitpoldhütte heißt.

Die mittelalterliche Befestigungsanlage Ambergs mit ihren Türmen, Mauern und Gräben zeugt von einer fast 975 Jahre andauernden Wehrbereitschaft ihrer Bürger. Unter Maximilian II. Emanuel wurde vor fast 275 Jahren die Stadt Amberg durch die Aufstellung eines stehenden Heeres zu einer der ersten Garnisonsstädte Bayerns. Noch heute sind unübersehbare Erinnerungen an diese frühe Garnisonszeit in  der alten Infanterie- und Kavalleriekaserne im Dreieck Herrnstraße, Kasernstraße, Spitalergraben, der alte Steinhof als Chevaulegers-Kaserne sowie der "Paradeplatz", das Exerzierfeld der Fußtruppen zu erkennen.

Erste Teile des Amberger "Hausregiments" (das königlich bayerische 6. Infanterie-Regiment "Kaiser Wilhelm, König von Preußen") zogen schon Mitte des 19. Jahrhunderts in Amberg ein. Das Regiment wurde im Jahre 1868 in der damals neuerbauten heutigen Kaiser-Wilhelm-Kaserne einquartiert. Später wurde kurz vor dem 1. Weltkrieg die Leopoldkaserne für die Artillerie fertiggestellt. 1934 errichtete man im Süden der Stadt, bei der St. Sebastian-Kirche, die "Ritter-von-Möhl-Kaserne".

Während des 1. Weltkrieges befand sich das 6. Infanterie-Regiment ständig an der Westfront. Unter der Führung von Oberst Möhls zog das Regiment gleich nach dem Mobilmachungsbefehl in die Schlacht von Lothringen. Nach erbitterten Kämpfen bei Thiaumont, Douaumont und an der Fosse-Schlucht und bei Fleury waren die Verluste so groß, dass man das 6. Infanterie-Regiment zur Auffrischung in die Andennen zurückverlegen musste. Nach der großen Flandernschlacht gelangte das Regiment erneut nach Verdun und hatte hier große Materialschlachten durchzustehen. Danach begann der Rückzug, welcher mit dem Einmarsch in die die alte Garnision Amberg endete. Hier wurde das "Amberger Hausregiment" demobilisiert und  am 1. Mai 1919 nach mehr als 195jährigem Bestehen aufgelöst. 

Auch die 1801 in Amberg entstandene Königlich-bayrische Gewehrfabrik Amberg, (1801–1919) die ihren Betrieb in der "alten Münze" hatte, dem späteren Kaufhaus Storg, und vorwiegend für die Bewaffnung der Bayerischen Armee arbeitete, hörte am 1.10.1920 auf zu existieren. 

In Amberg wurden nach dem 1. Weltkrieg keine Gewehre mehr für die Wehrmacht, geschweige denn für die Reichswehr gefertigt. Während der Reichswehrzeit war es nur der Fa. Simson in Suhl erlaubt, Gewehre und Karabiner zu fertigen. (Vorschrift des Friedensvertrages nach dem 1. Weltkrieg) So wurde auch die bayrische Gewehrfabrik in Amberg ein Opfer vom Ende des 1. Weltkrieges.

1933 übernehmen die Nationalsozialisten die Regierung im Amberger Rathaus. Am 9.4. 1945 werden die südöstlichen Außenbereiche von Amberg durch die Alliierten bombardiert, aber die Stadt selber bleibt im 2. Weltkrieg weitgehend von Zerstörungen verschont. Am 22. 4. 1945 wird Amberg kampflos an die Amerikaner übergeben. 

Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges 1945 gehörte Amberg zur amerikanischen Besatzungszone.  
Die amerikanische Armee nutzte die vorhandenen Kasernen; bis in die 1990er Jahre existierte 
auch der US-Stützpunkt Pond Barracks in der ehemaligen Ritter-von-Möhl-Kaserne (bis 1945 Wehrmachtskaserne).

Über dem Eingangstor der Ritter-von-Möhl-Kaserne prangte das Symbol des 3. Reiches. 
Das Hakenkreuz wurden von den Amerikanern dann ausgemerzt.
Die Stadt Amberg hat vor über 10 Jahren dieses Architrav als Mahnmal auf dem Gelände 
der ehemaligen Kaserne wieder aufstellen lassen.
(Bilder: Nefershapiland)

Die Stadt war jahrhundertlang eine wichtige Garnisonsstadt und beherbergt derzeit noch eine Bundeswehrkaserne (Leopoldkaserne), welche der Sitz der Panzerbrigade 12 ist. Eine weitere Kaserne, (Schweppermannkaserne) ist unmittelbar am Stadtrand in der Nachbargemeinde Kümmersbruck gelegen. Das Bundeswehrkrankenhaus wurde zum 31. März 2007 geschlossen. Die Gebäude der ehemaligen, 1994 aufgelösten Kaiser-Wilhelm-Kaserne werden seit 1995 von der Amberger Abteilung Technik der Fachhochschule Amberg-Weiden genutzt. Ebenfalls in Amberg befindet sich eine der 14 bundesdeutschen Außenstellen des  Militärischen Abschirmdienstes.      

In der Zeit von 1945-1950 wächst die Stadt durch den Flüchtlingszustrom um fast 12.000 Einwohner. 1975 beginnt man mit der Sanierung der Altstadt. 1994 findet die große Feier zum 700jähriges Stadtrechtsjubiläum statt.

1996 öffnet die Landesgartenschau ihre Pforten in Amberg. Im Jahre 2003 zählt Amberg zur Landesausstellung Friedrich V. "Der Winterkönig" 44.000 Einwohner. Zu dieser Ausstellung kamen 81.370 Besucher. 

Dieses Wappen führt die Stadt Amberg schon in der überlieferten Gestaltung seit dem 15. Jahrhundert.

Beschreibung des Wappens:
Das Wappenschild ist geteilt.
Im oberen Teil ist ein wachsender, rot gekrönter goldener Löwe zu sehen. Den unteren Teil stellt die bayrische Raute dar.

( Textstellen teilweise nach Wikipedia - freie Enzyklopädie)

 

Stadtrundgang mit Bildern:

Die Amberger Altstadt ist umgeben von einer Ringmauer mit heute vier Toren. Der älteste Befestigungsring, der innerhalb der Altstadt an der Straßenführung noch erkennbar ist und aus Mauer und Graben bestand, könnte schon vor 1150 entstanden sein.  Unter der Herrschaft von Kaiser Ludwig, dem Bayern, wurde mit der Vergrößerung der Stadt begonnen und man musste an den Bau einer neuen Stadtbefestigung denken. Sie nahm u. a. auch die Georgsvorstadt und das von König Ludwig IV. 1317 gestiftete Bürgerspital und die dazugehörige Spitalkirche in die Befestigung auf. Vor der Stadterweiterung des 14. Jahrhunderts stand nämlich dicht bei der Kirche das alte östliche Stadttor. Bei der Stiftung des Spitals wurde es außerhalb der Stadt errichtet. Keine hundert Jahre später wurden die Georgsvorstadt und das Spital mit in den Mauerring mit aufgenommen. Hierbei entstand dann die unverwechselbare Amberger Ovalform, von den Bürgern liebevoll "Amberger Ei" genannt.

Der Kaiser verlieh den Bürgern der Stadt den Berg- und Pflasterzoll zum "Bau der Stadt", d. h. zum Bau einer neuen Stadtmauer. Unbekannt ist der genaue Beginn der Arbeiten, sicher ist jedoch, dass der Stadtgraben als erstes in Angriff genommen wurde.  Es dauerte Jahre, bis der breite und gut 2500m lange Graben ausgehoben war, denn es war geplant, das Wasser aus der Vils um die Stadt zu leiten. Amberg sollte eine große Wasserburg werden und für die Osthälfte gelang es auch. Das ausgehobene Erdreich warf man zur Stadtseite hin auf und so entstand hinter dem Graben ein Wall als weiterer, behelfsmäßiger Schutz für die Stadt.

Spitalgraben mit den ältesten Befestigungen auf der linken Vilsseite
Sie dürften bis ins 12. Jahrhundert zurückreichen.

(Foto: J. H. Pirzer)

Die Finanzierung erfolgte zum Teil auch durch die Verurteilung von Rechtsbrechern zum Bau bestimmter Mauerabschnitte. der angesehene Amberger Bürger Hans Klopfer hatte z. B. 1455 den Stadtrat beleidigt und musste zur Strafe einige Meter der Stadtmauer bezahlen. Andere Bürger zogen nachts lärmend durch die Stadt und wurden dazu verurteilt, Steine anfahren zu lassen zum "Stadtbau". Ähnliche Vergehen waren damals nicht selten und "halfen" so dem Stadtkämmerer bei der Finanzierung der Baumaßnahmen.

Eine feste Zwingmauer, ein breiter Zwinger, eine hohe Wehrmauer mit gedecktem Gang, fünf besonders geschützte Tore und fast 100 Türme machten die Stadt Amberg zur "festesten Fürstenstadt" wie der Chronist Schwaiger um die Mitte des 16. Jahrhunderts in seiner Chronik niederschrieb. Amberg wurde in keinem der Kriege des 14., 15. und 16. Jahrhunderts auch nur bedroht und sogar die Hussiten haben die Stadt unbelästigt gelassen. An den Mauern und Toren zeugen die Inschriften, dass man ständig an den Befestigungsanlagen weiterarbeitete. Bereits schon um 1550 begann man mit der Anlage von Außenwällen, um den Fortschritten im Geschützwesen Rechnung zu tragen.

Ambergs Befestigungsanlage hat sich in vielen Jahrhunderten bewährt und ist zum größten Teil noch heute erhalten. Wenn der Besucher um die "Allee" geht, entdeckt man noch viel von der alten Stadtbefestigung. An die 50 Türme und Turmreste sind noch vorhanden und "Hinter der Mauer", zwischen Nahburger Tor und Bahnhof blieb sogar der Wehrgang erhalten.
                                                                  (Bilder:
Nefershapiland und J. H. Pirzer)


                                         ( Fotos der 4 Tore von einer käuflich erworbenen Postkarte)

Nahburger Tor

Ziegeltor

Vilstor Wingershofer Tor

Wenn man um die "Allee" geht, fallen bei genauerer Betrachtung noch viele Details von der alten Stadtbefestigung ins Auge. Oft sieht man an den unverputzten Stellen der Mauern die alten, später vermauerten Öffnungen zwischen den Zinnen.  Als später die Feuerwaffen, Bögen und Armbrüste durch moderne Waffen verdrängt wurden, ersetzte man die alten Öffnungen zwischen den Zinnen durch Rechteckscharten. 

Reste der Stadtmauer mit Wehrgang
(linkes Bild seitlich des Wingershofertor)
(Foto: J. H. Pirzer)

An die 50 Türme und Turmreste sind noch vorhanden und "Hinter der Mauer", zwischen Nahburger Tor und Bahnhof blieb sogar der Wehrgang erhalten. Zwar führt der alte Stadtgraben heute kein Wasser mehr, aber es wurden schöne Spazierwege angelegt, welche an den alten Mauern und Türmen vorbeiführen. 

Die heutige Stadtmauer Ambergs ist größtenteils noch erhalten, teils mit Wehr- und Zwingermauer sowie den vier Stadttoren. Amberg wird umschlossen von einem 3 km langen Stadtgraben, der heute aber kein Wasser mehr führt, sondern als Spazierweg ausgebaut wurde.
(Fotos:
Nefershapiland)

Die Türme der Stadtbefestigung dienten damals auch als Gefängnisse. Der wuchtige Turm an der Südostecke der Stadtbefestigung heißt heute im Volksmund "Doggenhansl" oder "Pfaffenhänsl". Dieser Turm erinnert an einen Rechtsbrecher, den man in diesen Turm sperrte. Sein Name blieb seit dieser Zeit dem Turm erhalten und noch heute heißt dieser massige Eckturm beim Nahburger Tor der "Dockenhansel".

  

Nahburger Tor mit Stadtmauer und Dockenhansl

Der Dockenhansl
- wuchtiger Turm an der Südostecke der Stadtbefestigung -
(Bild: Nefershapiland)

Die Amberger Bevölkerung wuchs im Laufe des letzten Jahrhunderts immer mehr an, so dass die Stadtverwaltung große Teile der ehemaligen Stadtmauer an die Bürger verkaufte. Für diese hatte das den Vorteil, dass dadurch schon eine Hauswand existierte. 

 Von der mittelalterlichen Ursprünglichkeit sind hier nur noch wenige Teile der Stadtmauer erhalten. Diese Mauerstrecke am Stadtgraben ist häufig zu Wohnhäusern umgebaut worden, doch zeigen Schießscharten und Türme deutlich die ursprüngliche Wehrhaftigkeit.
(Foto: J. H. Pirzer)

 

Im Zuge der Vilsregulierung um das Jahr 1934/35 wurde das flussüberspannende Gebäude der S.A. am Stadtgraben errichtet. Nach dem Krieg nutzte man es als Jugendherberge. Heute liegt keine Nutzung vor.
                (Bild: J. H. Pirzer)

Malerische Anlage entlang des Stadtgrabens.


(Bild: J. H. Pirzer) 

Die Tore, die bis zur Mitte des vorigen Jahrhunderts noch immer regelmäßig geschlossen wurden, blieben bis auf das Neutor erhalten. Die Mauer und der Graben wurden zwischen Neutor und Wingershofertor um 1900 entfernt, um eine moderne Ringstraße zu errichten. Die Tore, Mauern und Türme der Stadt sind heute der ganze Stolz der Amberger Bürger.

Amberger Neutor um 1802
1629:
Übergabe der St. Georgskirche mit angegliedertem Pfarrhof und weiterem Gebäude an die Jesuiten durch Kurfürst Maximilian von Bayern.
1630/31:
Abbruch von 12 Häusern, der Ulrichtskapelle sowie des Georgentores und Einrichtung des "Neuen Tors", dadurch Verlegung des Hauptdurchgangsverkehrs vom Maltesergebäude weg in Richtung Wingershofer Tor an die Stelle des heutigen Stadteingangs Malteser.

(Bild und Text: Foto Nefershapiland von der
Informationstafel Zugang
am Malteserplatz)

1635:
Kommission stellt bereits nach kurzer Zeit Baumängel am neuen Tor aufgrund der schlechten
Bauausführung fest.
1870:
Abbruch des Neutores und Erweiterung der Passage im Zusammenhang mit der Errichtung der Infanteriekaserne außerhalb der Stadtmauer und Zwingermauer endeten nun in etwa in der Fassadenflucht des Maltesergebäudes.


Stadtbrille:

Amberger Stadtbrille
(Foto: Nefershapiland)

Wir betreten die Amberger Altstadt durch die Stadtbrille, einem Befestigungswerk aus dem 16. Jahrhundert, ein fünftes Tor über den Fluss Vils. Die "Stadtbrille" dürfte bereits kurz nach dem Bau einer Quadermauer, die - wie Grabungen des Jahres 1991 nachweisen - entlang des rechten Ufers der Vils verlief, im frühen 14. Jahrhundert in Angriff genommen worden sein.

Das Wassertor überspannte mit drei Bögen die Vils und sollte durch ein Fallgitter ein Eindringen des Feindes in die Stadt Amberg verhindern. Das damalige Obergeschoss ist nicht  mehr vorhanden. Die heutige "Stadtbrille" ist zum größten Teil ein Bauwerk aus dem 16. Jahrhundert. In dem heute erhaltenen Bau steht einer der Pfeiler im Wasser, so dass sich die zwei Bögen mit ihrer Spiegelung im Wasser zu zwei nebeneinander stehenden Kreisen ergänzen, was zu dem Namen "Stadtbrille" führte. Lange Zeit war der dritte Bogen auf festen Grund vermauert und wurde erst kürzlich wieder geöffnet. Im Zuge einer Restaurierung fanden Archäologen 1990 den dritten "Brillenbogen" und konnten somit den Originalzustand wiederherstellen. Von vielen Ambergern wurde dieses jedoch als "Zerstörung" der typischen, zweibögigen "Brille" mit einiger Skepsis gesehen.

                Amberger Stadtbrille 

1454 als "Gang über die Vils" erstmals nachweisbar -
Neubau der dreibögigen Anlage zu Beginn des 16. Jahrhunderts, Aufstockung  und Umbau des 2. Jochs nach 1580, des ersten u. dritten im 17. Jahrhunderts.


(Fotos: Nefershapiland)

 

Das ehemalige Wasserschutzwerk dient heute als Verbindung zwischen dem neuen Schloss von 1417 und dem bis 1994 renovierten kurfürstlichen Zeughaus. Unter König Ludwig dem Bayern wurde 1326 die Stadtbefestigung erweitert. 

Die "Stadtbrille", das ehem. Wasserschutzwerk verbindet das Amberger Schloss 
und das kurfürstliche ehemalige Zeughaus.
(Foto: Andre Kottlewski)

U. a. hatte dieses zur Folge, dass die Residenz des wittelsbachischen Statthalters 1417 an den südlichen Stadtrand verlegt wurde. 1602 bis 1603 versah der Baumeister Johann Schoch von Heidelberg den Fachwerkbau mit Volutengiebeln und einem Treppenturm. 

Das Anfang des 15. Jahrhunderts erbaute Schloss lag früher außerhalb der Stadtmauern 
und war mit einem Wassergraben umgeben. Heute ist das Schloss Sitz 
der Verwaltung des Landkreises Amberg-Sulzbach. 
(Foto: Nefershapiland)

Das mittelalterliche Fluss-Sperrwerk, auch "Stadtbrille" genannt, aus dem 15. Jahrhundert und der Pulverturm des ehemaligen kurfürstlichen Zeughauses, sind zusammen mit dem Turm der Martinskirche, der sich hoch über die Stadt erhebt, eines der am meisten fotografierten Motive Ambergs.

Amberger kurfürstliche Schlossanlage aus dem 15. Jahrhundert.
1474 wurde anlässlich der "Amberger Hochzeit" parallel zu dem bereits bestehenden Bau die nachmalige "große Kemenate", der heutige Hauptbau des Schlosses, angebaut.
(Fotos: Nefershapiland)

Durch die Regentschaft eines Statthalters und die damit verbundene Hofhaltung erhielt die unter Kurfürst Friedrich I. burgartig ausgebaute Anlage den Rang einer Residenz. Der Statthalter Ludwig Graf von Holnstein (1723-1790) richtete in dem heutigen Hauptbau seine Wohnung ein. Später ließ er die "vordere Kemenate" den ältesten Teil des Schlosses, wieder abbrechen, um einen Barockgarten anlegen zu können.

Wenn man die Stadtbrille durchquert, gelangt man vom Schloss aus in den gotischen, zinnenbewehrten Pulverturm aus dem Jahre 1350. Danach geht es weiter zum kurfürstliche Zeughaus, welches durch die Stadtbrille mit seinen zwei Bögen mit dem kurfürstlichen Schloss auf der anderen Seite der Vils verbunden ist.

Ehemals kurfürstliche Zeughaus
Nach einer langen Bauzeit von 1490 - 1607 in verschiedenen Stilepochen mit  mehrmaligem Umbau diente das Bauwerk im barocken Stil bis 1778 als Magazin.
(Foto: Nefershapiland)
 Die Blumenpracht im sogenannten "Rosengarten" vor dem ehemaligem Zeughaus erinnert an die
 "Amberger Hochzeit"
(Foto:
Nefershapiland) 

Das kurfürstliche Zeughaus Amberg war früher Lager für Kriegsmunition und Getreidekasten der Stadt. Der Bau erfolgte in mehreren Phasen. Begonnen wurde 1490 und danach schlossen sich dann mehrere Bauphasen bis zur endgültigen Vollendung im Jahre 1607 an. Ab 1743 wurde das Gebäude nicht mehr als Zeughaus genutzt, weil man das Waffenarsenal nach Ingolstadt verlegte.  

                                                                       Ehemaliges Stadtzeughaus. 
Einst hatte die Stadt auch eigene Waffen, die hier gelagert wurden, später diente dieser Bau mit dem hohen Giebel als Baulager und bis 1981 nutzten dieses Areal die Freiwillige Feuerwehr und das Rote Kreuz.
                                                                             (Bilder: Nefershapiland)

Der schmucke Bau diente ab 1778 abwechselnd als Salzlager, Teil der Gewehrfabrik, Kaserne, Wohnhaus, Finanzamt und jetzt als Erweiterungsbau des Landratsamtes. Der 64 Gartenbauverein des Landkreises pflanzten 1993 die schönen Rosenstöcke im Hof an, die an die "Amberger Hochzeit von 1474" erinnern.

Unser Spaziergang durch Amberg führt uns nun weiter in Richtung Schiffsgasse. Hier war einst die Anlegestelle für die Schiffe, welche auf dem Wasserwege flussabwärts die Erz- und Eisenerzeugnisse nach Regensburg transportierten. Im ausgehenden Mittelalter war die Stadt Amberg zusammen mit dem Gebiet von Sulzbach und Auerbach eine der bedeutendsten eisenschaffenden Zentren des Reiches. Als Rückfracht beförderten die Schiffe das aus den Alpen kommende Salz. Der Salzhandel ging von hier aus in die gesamte Oberpfalz und weiter bis nach Franken. Noch heute weisen viele Straßen und Plätze wie Salzstadelplatz, Salzgasse und Hallplatz  in Amberg auf die zentrale Bedeutung für den Salzhandel im nördlichen Bayern hin.

Vor rund 200 Jahren befanden sich oberhalb der Schiffbrücke in Richtung der Basilika St. Martin
14 Fischgruben mit Ziegeldach. In der damaligen Fischgasse konzentrierten sich die Fischgeschäfte. In riesigen Holzkästen schwammen die Karpfen, die immer frisch und bereit zum Verkauf waren. Damals muss die Vils noch sehr sauber gewesen sein. Diese Fischgruben verschwanden später wie der einst hier so begehrte Vilshecht.

Amberger Schiffsgasse,
die frühere "Fischgasse",
 in Blickrichtung auf die Martinskirche
(Foto: Nefershapiland)

die "alte Schiffsgasse"
- Blickrichtung auf die Stadtbrille
(Foto: Nefershapiland)

 

Die überdachte Schiffsbrücke von der man flussabwärts einen schönen Blick
auf die aus dem Wasser ragende St. Martinskirche hat.
(Fotos: Nefershapiland)

Eine interessante Touristenattraktion ist eine Fahrt mit der "Plätte", die den klassischen Erzschiffen auf der Vils nachempfunden ist, auf der Vils, der früheren Lebensader Ambergs. Direkt vor der "Stadtbrille", Ambergs originellem Wahrzeichen, öffnet sich die Landschaft am Fluss und präsentiert mitten in der Stadt eine Parklandschaft zum Entspannen. Eine Fahrt mit einem "Vilskahn", dem sogenannten Plättenkahn (wie in früherer Zeit) führt durch das ehemalige Landesgartenschaugelände von 1997, das heute als Naturerholungsgebiet für alle Amberger und Besucher dient, war eigentlich nur für die Zeit der Landesgartenshow geplant, kam jedoch bei den Gästen und Einheimischen so gut an, dass sie seither aus dem Amberger Tourismus-Programm nicht mehr wegzudenken sind. Sie fahren im Sommer ab dem 1. Mai jeden Samstag und Sonntag bis einschließlich Oktober  in die Altstadt zu den vor Jahren zusätzlich geschaffenen Anlegestellen an der Schiffsbrücke.

Eine Plätte ist zwölf Meter lang und kann bis zu 20 Passagiere mitnehmen. Den Namen verdankt sie im übrigen ihrem "platten" Boden. Für die Erzfahrten von einst war ein möglichst hoher Auftrieb bei möglichst geringem Tiefgang nötig, was aber einen Verzicht auf einen stabilisierenden Kiel macht und damit die Plätte schwerer steuerbar.
(Fotos: Andre Kottlewski)

Wenn man über die Schiffsbrücke geht, gelangt man in die Gasse "Hinter der Veste". Wir stehen nun auf einem romantischen Platz, dessen Mittelpunkt der "Bürgerbrunnen" ist, umrahmt von vier Rosskastanien. Dieser "Bürgerbrunnen" ist eine Bronzearbeit des Amberger Künstlers Manfred Raumberger aus dem Jahre 1991. Die beiden Gassen Marstall- und Eichenforstgasse münden in diesen Platz.

Gleich an der Vils liegt das "Rußwurmhaus", welches seinen Namen der Witwe Maria Rußwurm, der Witwe eines Kartonagenfabrikanten, verdankt.

Bis ins Jahr 1867 hinein existierte eine Furt, die den Verkehrsfluss zwischen dem heutigen Gasthaus Rußwurmhaus und dem Gebäude südlich davon, dem "Klösterl", hindurchleitete. 

Der Hausvertrag unter Ludwig dem Bayer, der 1329 erfolgte, besiegelte den Übergang Ambergs an die pfälzische Linie der Wittelsbacher. Die Pfalzgrafenfürsten wählten die Stadt zum Mittelpunkt ihrer Herrschaft in ihrem "Fürstentum der heroberen Pfalz in Bayern" (daher der Name "Oberpfalz") und verfügten hier von Anfang an über ein "festes Haus". Neben der "Alten Veste" - später als "Eichenforst" bezeichnet -  welche schon beim Herrschaftsübergang 1269 bestand, bauten die Kurfürsten ein "Steinhaus an der Vils". Seit dem Jahre 1839 ist dieser Bau als "Klösterl" bekannt.

Das Pfalzgrafenschloss aus dem 14. Jahrhundert
- später auch "Klösterl" genannt - 
heute residiert hier das Luftmuseum
(Foto: Nefershapiland)

Die Vils fließt mitten durch die Stadt und war früher lebenswichtig für den Handel.
- (Bild: Nefershapiland)


Dieses am wohl schönsten Platz in Amberg gelegene Pfalzgrafenschloss, auch  "Klösterl" genannt, stammt aus dem 14. Jahrhundert und hatte den passenden Namen "Engelsburg". Es ist mit einem Treppengiebel und einem Kapellenerker geschmückt. Aufwendige archäologische Untersuchungen während der Renovierung dieses Hauses konnten belegen, dass man die erste Residenz auf dem Areal von zwei Häuser schuf, die aus der romanischen Zeit stammten. Dachbalken von 1364 und 1389/90 bezeugen das hohe Alter  der ersten Residenz der pfälzischen Statthalter. Am 5. Mai 1352 kam der Pfalzgraf Rupert III. dort zur Welt, der spätere Kurfürst und König. Das ehemalige Pfalzgrafenschloss prägt noch heute durch den gewaltigen Treppengiebel das Stadtbild entlang des rechten Vilsufers. Im Jahre 1417 begann Kurfürst Ludwig III. nach dem Ankauf von mehreren Bürgerhäusern mit dem Neubau eines Schlosses. Danach wurden die "Alte Feste" und das "Klösterl" für die Zwecke der Hofhaltung entbehrlich.

Heute residiert in dem "Klösterl" das "Luftmuseum", welches 2006 vom Künstler Wilhelm Koch in Amberg gegründet wurde. Gezeigt werden hier auf drei Stockwerke mit einer Ausstellungsfläche von 650qm Exponate, die technisch mit Luft arbeiten oder betrieben werden, und Kunstobjekte, die sich mit dem Thema Luft auseinandersetzen.

Lange Zeit galt der Eichenforstsplatz als Keimzelle Ambergs. Bei Grabungen im Jahre 1984/85 konnten auf dem Eichenforstplatz Reste von Holzgebäuden freigelegt werden, deren Errichtung anhand der Untersuchungen an den datierbaren Bauhölzern in die Jahre 1020/31 fällt.  Es waren einfache, langrechteckige Wohnhäuser, die unter einer Planierschicht aus Eisenschlacken gefunden wurde, die auch an anderen Ort6en in Amberg immer wieder bei Bauarbeiten zum Vorschein kamen, wie am Frauenplatz. Hier barg man aus den Schlackenhalden auch Keramik des 11. Jahrhunderts - was ein Beleg für die Eisenverhüttung in Amberg zu dieser Zeit ist. 

Dann stünde der Bürgerbrunnen ja genau richtig, ebenso das Standbild des "Winterkönigs". Das Standbild Friedrichs V. von der Pfalz, der glücklose "Winterkönig" vor dem Klösterl, ist ein Überbleibsel der Ausstellung im Stadtmuseum Amberg  in der Zeughausstraße 18, die am 8. Mai 2003 eröffnet wurde.

Ein schattiges Plätzchen 
- hinter den Kastanienbäumen befindet sich 
 das Restaurant "Rußwurmhaus" 
Hier lässt es sich gut speisen - 
(Foto: Nefershapiland)

Rechts neben dem "Rußwurmhaus"
befindet sich das "Klösterl". 
 - heute beherbergt es das Luftmuseum -
(Foto: Nefershapiland)

 

Vor dem Klösterl steht das Standbild  Friedrich V. von der Pfalz - dem sog. "Winterkönig".



(Bild Nefershapiland)

Repräsentationsgemälde Friedrich V.
Er ist hier im Harnisch, Kurmantel sowie mit  der Wenzelkrone, Reichsapfel und Zepter
 in den Händen dargestellt.
(Gemälde von Gerrit van Honthorst, posthum 1634 vollendet, Kurpfälzisches Museum, Heidelberg)

Repräsentationsgemälde Friedrichs V.; dargestellt im Harnisch, Kurmantel sowie mit Wenzelskrone, Reichsapfel und Zepter in den Händen; Kurschwert und Kurhut neben ihm; als Zeichen der Verbundenheit mit dem englischen König trägt er die Ordenskette des Hosenbandordens (Gemälde von Geritt van Honthorst, dem Hofmaler Friedrichs V., posthum 1634 vollendet, Kurpfälzisches Museum, Heidelberg)

Inmitten des Eichenforstplätzchen befindet sich unter schattigen Kastanienbäumen 
das Restaurant "Rußwurmhaus".
Über den Dächern thront der mächtige Turm von St. Martin
(Bilder:
Nefershapiland)


In dieser "Keimzelle" Ambergs, die vom Eichenforstgässchen bis zum Salzstadelplatz reicht, finden wir aber auch so schöne Treffpunkte wie das Restaurant und  Gaststätte Rußwurmhaus, und 
das kleine M
usikcafe Jedemann, zentral gelegen im Eichenforstgässchen    ( "klein aber fein - 40 Mann 
passen locker rein!")
 

Klaus Zinke - Wirt vom "Jedemann"
vor seinem Musikcafe
(Bild: J. H. Pirzer)

Der Eichenforstplatz
 mit dem Musikcafe Jedemann
(Bild: J. H. Pirzer)

 

Der "Montagsstammtisch"
 im Jedemann

Bild: Nefershapiland

Herbstlaubparty Fr. 14.10.11 - Sa. 15.1011
im Cafe Jedemann

Bild: Nefershapiland

Im Zentrum Marstallgasse/Eichenforstgasse liegt der wohl älteste erhaltene Steinbau Ambergs, der gewaltige, hell verputzte Bau der "Alten Veste". Er kann auf eine bewegte Geschichte zurückblicken. Es ist allerdings unklar, ob seine Anfänge in bambergische Zeit zurückreichen. Es existierte aber bereits, als Amberg 1269 an den Wittelsbacher Herzog Ludwig II. von Bayern überging. In kurfürstlicher Zeit fungierte das Gebäude bis zur Fertigstellung des neuen Schlosses 1420 als Residenz sowie als Sitz des Viztums. Das in den Quellen des 15. bis 18. Jahrhunderts als Eichenforst bezeichnete Anwesen wurde, nachdem es für Herrschafts- und Verwaltungszwecke entbehrlich geworden war, als Ritterlehen ausgegeben.

Das Anwesen wurde nach 1794 zum adeligen Stadtpalais umgebaut, dokumentiert durch das Ehewappen über dem Eingangsportal. Bauherr war Freiherr Ludwig von Egcker, der mit einer Tochter des Statthalters Franz Ludwig Graf von Holnstein verheiratet war. Die "Alte Veste" war bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts in den Händen adeliger Bewohner. Erst nach einer umfassenden Sanierung wurde es 1985 von der Direktion der Stadtbau Amberg GmbH bezogen.

"Die Alte Veste"
- wohl der älteste erhaltene Steinbau Ambergs - Bemerkenswert sind die beiden Wappen über  dem Eingang
(Bild:
Nefershapiland)

Die "Alte Veste", ein Bau aus dem 13. Jhd. war bis zum Beginn des 20. Jahrhundert 
in den Händen von adeligen Bewohnern. Heute beherbergt es die Direktion der Stadtbau Amberg GmbH.
(Bild:
Nefershapiland)

Marktplatz und Rathaus:

Wenn man die Basilika St. Martin durch das nördliche Ostportal verlässt, sieht man den Marktplatz vor sich. Er liegt zwischen dem gotischen Rathaus und der barocken Ratstrinkstube. Seit Jahrhunderten begrenzen stattliche Bürgerhäuser die Nordseite des Platzes in eindrucksvoller Geschlossenheit.

Historische Rathaus Amberg'
(Bildquelle: Nefershapiland)

Früher war der Marktplatz wesentlich kleiner, denn der Friedhof der Martinskirche reichte bis auf die nördliche Kirchenseite. Von den ab 1364 eingeführten drei jährlichen Jahrmärkten, bestehen heute noch zwei: die Pfingst- und die Herbstdult. 

Der Marktplatz ist Ausgangspunkt von Leben und Geschichte Ambergs. Kaiserempfänge, Huldigungen der Landesherren, fürstliche Hochzeiten, Turniere, pfalzgräfliche Tauffeierlichkeiten und glanzvolle Prozessionen hat dieser Platz im Herzen der Stadt schon gesehen. Aber auch an schlimmen Zeiten fehlte es natürlich nicht. Im Jahre 1453 verbluteten hier drei Rädelsführer des Amberger Aufstandes gegen Friedrich I. unter dem Schwert des Scharfrichters. 1743 befand sich hier der Galgen der französischen Garnison. Auf dem Pranger am Rathausplatz standen bis in die Mitte des vorigen Jahrhunderts Trinker, Spieler, streitsüchtige Frauen und Störenfriede der öffentlichen Ordnung ihre Strafe ab. Am Chor der Martinskirche befindet sich eine Breche, wo leichtfertige Burschen und Mädchen und ungetreue Ehepartner mit einer Kerze in der Hand ihre Vergehen gegen das 6. Gebot abbüßten. Vom Rathausbalkon herab wurde jedem Armensünder das Urteil gesprochen und der Stab gebrochen, bevor er zu seinem letzten Gang abgeführt wurde.

Amberger Marktplatz
Bürgerhäuser und das gotische Rathaus begrenzen den zentralen Platz
(Bildquelle: nefershapiland)

Von überall her kamen damals die Händler und ihre Zahl wurde so groß, dass Markt und die angrenzenden Straßen nicht mehr ausreichten. So schlugen sie ihre Stände hin- und wieder mitten auf dem Friedhof auf. Heute finden Mittwochs und Samstags auf dem Marktplatz die Wochenmärkte statt. Der Bauernmarkt bietet Freitags frische Ware aus dem Umland. 

Wochenmärkte auf dem Rathausplatz
(Bild: J. H. Pirzer)

Den Platz für die Dult verlegte man 1865 vor das Ziegeltor, später 1892 zum Wingershofener Tor und ab 1996 zum Platz beim Siemens-Geräte-Werk auf das Messegelände.

Rathaus im gotischen Stil 
mit gelben Vorbau aus dem 
16. Jahrhundert
(Foto: Nefershapiland)

Schon im 15. Jahrhundert gab es die Ratstrinkstube. Das heutige Gebäude der ehem. Ratstrinkstube ist aus der Zeit von 1728-1764).
(Foto: J. H. Pirzer)

Gegenüber dem Rathaus befindet sich das ehemalige Gebäude der Ratstrinkstube. Diese wurde 1728 anstelle der alten "Geinzen" (die Bedeutung dieses Ausdruckes konnte bislang nicht genau geklärt werden) begonnen und 1764 vollendet. Die relativ lange Bauzeit ist wohl zurückzuführen auf die finanzielle Notlage der Stadt. In der Ratstrinkstube wurde auf ein gesittetes Verhalten geachtet. Eine Tafel mit der Abbildung von Schwert und Sichel und einer Hand mahnte, dass Raufereien durch "Handabschlagen" geahndet wurde, es sei denn, man besaß das nötige "Lösegeld"! Auch für den Marktplatz galt sobald der Markt eröffnet war und die Marktfahne aushing diese Strafandrohung zum Schutze des Marktfriedens.

Der Bau besteht aus großen Sandsteinquadern und ist durch profilierte Fensterumrahmungen und Pilaster schön gegliedert. Die Fassade wird marktplatzseitig von vier leichtbekleideten Gestalten geschmückt, welche die Symbolfiguren der vier Elemente Feuer, Wasser, Luft und Erde darstellen.

 Heute befindet sich in der ehemaligen Ratstrinkstube die Buchhandlung Hugendubel.
Sehenswert ist die Fassade mit den Darstellungen der vier Elemente Feuer, Wasser, Luft und Erde.
(Bilder: Nefershapiland)

 

Blick auf die Rathausstraße
linkes Bild mit St. Martinkirche, rechtes Bild mit Rathausarkaden
(Bilder: Andre Kottlewski) 

Die Ostseite des Marktplatzes wird von dem im gotischen Stil erbauten Rathaus begrenzt, welches zuletzt zwischen 1981 - 1989 renoviert wurde. Der Platz vor dem Rathaus wird erstmals Mitte des 14. Jahrhunderts als Marktplatz erwähnt. Kurfürst Rupprecht der Ältere verlieh 1363 der Stadt das Recht, Jahrmärkte abzuhalten und zwar zu Pfingsten, zu St. Jakobi am 25. Juli und zur Kreuzerhebung am 14. September. 

Früher war allen Ambergern der Spruch: "
Wer übern Marktplatz geht und spürt keinen Wind, wer durch die lange Gasse geht und sieht kein Kind, wer über die Krambrücke kommt ohne Hohn und Spott, der hat eine b'sondere Gnad vor Gott."
wohl bekannt.

In seinen ältesten Teilen reicht der Rathaus-Bau auf dem Marktplatz bis ins späte 13. Jahrhundert zurück. Diese ältesten Bauteile waren die Kaufmannsgewölbe, die durch die Erhöhung des Marktplatzes fast zu Kellerbauten wurden. Erstmals findet ein Amberger Rathaus 1348 schriftliche Erwähnung. Im späten 14. Jahrhundert kamen der als "Großer Saal" genannte Raum und die als "Gotisches Zimmer - oder als Zeugenzimmer" bezeichnete ehemalige Ratskapelle dazu. Der letztere Name erinnert an die Zweckbestimmung während der Schwurgerichtszeit des Rathauses. Besonders hervorzuheben sind die vielgliedrigen Säulen mit den schweren Kreuzrippen. Sie laufen in rätselhaften Schluss-Steinen zusammen.
Der eine Stein zeigt einen Löwen, der sein Löwen-Junges anhaucht. Vielleicht, um es wieder zum Leben zu erwecken? - Es zeigt vergleichbare Symbolik zur christlichen Auferstehung. In der Klosterkirche zu Seligenporten existiert ein ähnlicher Schluss-Stein, der nachweislich aus dem frühen 14. Jahrhundert stammt. Es besteht die Möglichkeit, dass dieser Raum früher einmal eine Kapelle war.

Über den Arkaden ragt der hochgotische Giebel mit seinen Blendnischen auf. Die Arkaden sind der Rest der 1552 gebauten zweistöckigen Anlage. Allerdings entstanden die großen Spitzbogenfenster und die Figuren erst im letzten Drittel des 19. Jahrhunderts bei der Umgestaltung des Baus im Sinne der Neugotik. 

In der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts fanden größere Erweiterungen des Rathaus-Baus statt, ebenso in der zweiten Hälfte des gleichen Jahrhunderts. Hier entstand der später als "kleine Saal" bekannte Raum, sowie das städtische "Archivgewölbe". Der 1572 geschaffene kleine Ratssaal ist ein idealer Raum für standesamtliche Trauungen. Unbekannte Künstler schufen die Wandverkleidungen mit schönen Halbsäulen.

Im letzten Drittel des 19. Jahrhunderts gestaltete man die Westfassade gravierend um. Man ersetzte dabei das zweite Geschoss des Altans und auch den fünften, nördlichsten Bogen durch einen Wendelstein. Gleichzeitig schmückte man die Fassade mit zwei Statuen, welche Handel und Gewerbe und die Mildtätigkeit darstellen sollten. Diese Figuren von Wirtschaft und Mildtätigkeit sind Werke des Amberger Bildhauers J. Pongratz aus dem Jahre 1883.

Die Rathaus-Monduhr aus dem Jahre 1920 hatte schon im frühen 18. Jahrhundert eine Vorgängerin, welche den präzisen "Mondstand" genau angab. Die neue Uhr stammt aus dem Jahr 1920 und wurde von dem Apotheker Karl Eberth gestiftet, dessen Konterfei die Skulptur eines arg beschädigten bartlosen Mannes ersetzte. 

Giebel des Amberger Rathaus mit "Monduhr"
Foto: Nefershapiland

Monduhr 
- gestiftet 1920 vom Apotheker Karl Eberth
Foto: Nefershapiland

Sein gegenwärtiges Aussehen erhielt der linke Teil des Rathauses erst 1924. Damals wurde der Renaissancevorbau in eine "Gefallenen-Gedächtnisstätte" umgewandelt.

Im Inneren sind besonders im großen Ratssaal, der im späten 14. Jahrhundert erbaut wurde, die verschiedenen Maßwerkmuster in den Spitzbogenfenstern der Südseite und die wuchtige Kassettendecke aus dem späten 16. Jahrhundert beachtenswert. Deutlich ist noch anhand der leicht gekrümmten Mittelbalken und an der Gliederung der Decke zu sehen, dass dieser Raum auf zwei ältere Gebäudeteile gesetzt wurde und sich der gegebenen Straßenflucht anpassen musste. Das Konterfei der bayrischen Könige Max I. und Max II., des Stifters des Maximilianeums schmücken die Wände des großen Ratssaals.
Im 19. Jahrhundert gestaltete man den Ratssaal zum Schwurgerichtssaal um und er diente bis 1911 diesem Zweck, ehe er dann wieder zum Saale der Bürgerschaft wurde. Zwischendurch diente er 1914 den Flüchtlingen aus dem Elsass als Durchgangslager.

Vor dem Rathaus erinnert seit 2000 der Hochzeitsbrunnen an die fürstliche Hochzeit zwischen Pfalzgraf Philipp und Margarete von Landshut im Jahre 1474. Erbaut wurde er vom Mitterteicher Künstler Engelbert Süß.

                                             Der Amberger Hochzeitsbrunnen
In der tausendjährigen Geschichte der Stadt war die Amberger Hochzeit von 1474 das größte und glanzvollste Fest, das hier jemals abgehalten wurde. Fünf Tage dauerten die Feierlichkeiten zur Vermählung des pfälzischen Kurprinzen Philipp mit Margarete, Tochter des Herzog Ludwig IX. von Bayern-Landshut.  
Mehr als 2000 edle Gäste, Fürsten, Bischöfe, Pfalzgrafen, Grafen, Herren und Ritter aus allen Teilen des Reiches mit Gefolge nahmen daran teil. 

Die vollplastische Gruppe umfasst vier Figuren. Das Brautpaar steht auf einem zylinderförmigen Sockel, der mit dem Amberger Stadt-Wappen geschmückt ist. Margarete zeigt stolz dem Betrachter ihren Hochzeitsring. 

Zwei Narren mit Drehleier und Trinkhorn, bekleidet mit Schellengewand und Eselsfell, umspielen das Hochzeitspaar. 

Der Amberger Hochzeitsbrunnen soll die Bürger und Besucher der Stadt an dieses wichtige Ereignis erinnern.

- Originalinschrift einer Gedenkplatte vor dem Brunnen in Amberg -
(Foto: Andre Kottlewski und Nefershapiland)

Weiter geht der Spaziergang durch Amberg vom Marktplatz nach links über die Brücke in die Georgenstraße, der alten "Girgengaß". Sie war die alte Hauptstraße Ambergs bevor sie durch die Jesuiten mit ihrem Kolleg abgesperrt wurde. Erst mit dem Bahnhofsbau verlagerte sich das wirtschaftliche Gewicht in die östliche Stadthälfte. Neue Impulse für die Georgenstraße brachte die Errichtung der Fußgängerzone. 

Das in das 17. Jahrhundert zu datierende Haus in der Georgenstraße 51 mit flachem Volutengiebel und einer fünfachsigen Fassade gibt nach der Restaurierung wieder ein wertvolles Beispiel einer Schwarz-Weiß-Fassung. Besonders ins Auge fällt dabei eine Konsole mit einer barocken "Maria-mit-dem-Kind-Holzplastik" unter einem Blechbaldachin und die schönen sternförmigen Türflügel der darunter gelegenen Portaleinfahrt. Zwei Kolossalpilaster begrenzen die reich reliefierte Fassade. Dieses Haus wurde 1762 von Georg Andreas von Rickhauer, einem kurfürstlichen Kriegskommissar, der als Eigentümer genannt wird, erworben und scheint schon damals in seiner jetzigen Fassadengestalt gestanden zu haben.

Georgenstraße 51
Dreigeschossiger Giebelbau mit Durchfahrt
Bau aus dem 17. Jahrhundert mit Zierformen und Sterntor - umgestaltet 1919

(Bild: J. H. Pirzer)

Fußgängerstraße Georgenstraße
mit Blick auf St. Martin

 

(Bild: J. H. Pirzer)

Besonders sehenswert ist hier in der Ecke Georgenstraße/Ecke Rossmarkt das Fenzl-Haus wegen seiner wunderschön verzierten Fassade und den Erkern. Der Regierungsadvokat Johann Kasper Wolf erwarb 1772 das Anwesen von dem kurfürstlichen Kämmerer Franz Gustav Freiherr von Gobel auf Hofgiebing und ließ es im Stile des Rokoko neu aufbauen. Seinen heutigen Namen verdankt das Haus dem Buchhändler Josef Fenzl, in dessen Besitz es 1908 kam.

 In der Georgenstraße 44 befindet sich das "Fenzl-Haus" - nach dem Buchhändler Josef Fenzl, der es 1908 erwarb.
(Foto: Nefershapiland)

Besonders sehenswert sind die wunderschönen Fassaden und Giebel des Fenzl-Hauses sowie der interessante Erker.
(Foto: J. H. Pirzer)

Rechts und links der Georgenstraße sind manche schöne Bürgerhäuser zu sehen. Eine städtebauliche Besonderheit ist an der Ecke Georgenstraße/Viehmarktgasse zu sehen. Das linke Haus Nr. 46 zeigt einen Schwarz-Weiß-Anstrich, etwa von 1700 und war zu diesem Zeitpunkt als "Jesuitenrichterhaus" bekannt. Der Bau wurde damals aufgestockt, was erkennbar ist aus dem Übergang vom 2. ins 3. Geschoss. Außerdem wurde der frontal stehende Erker erhöht, welcher der einzige spätgotische Bauteil ist. Der Original-Bau des Hauses geht wahrscheinlich auf das Mittelalter zurück

Das rechte Eckhaus Nr. 44 mit Krüppelwalmdach besitzt einen über Eck gestellten Erker mit Renaissance-Maßwerk und scheint aus dem 16. Jahrhundert zu stammen. Die beiden entstellenden Schaufenster im Erdgeschoss geben in ihrer jetzigen Erscheinung den Zustand wieder, der 1960 durch die aufgezwungene Travertin-Verkleidung geschaffen wurde.

Georgenstraße  46 - Bürgerhaus
Eckbau mit Erker der späten Gotik
ehemals Jesuitenrichterhaus
- späterer Barockausbau -
(Bild:
Nefershapiland)

Zwei Erker in der Georgenstraße/EckeViehmarktgasse
Eine städtebauliche Besonderheit stellen die beiden Erker links und rechts dar
- spätgotisch und Renaissance - 
(Bild: Nefershapiland)

 

Georgenstraße vom Malteserplatz aus gesehen
mit Blick auf St. Martin
(Bild: Nefershapiland)

Wenn man zum Viehmarkt abbiegt, erreicht man die Seminargasse und der Blick zeigt St. Georg in aufstrebender Gotik über dem mächtigen Jesuitenkolleg und dem engen Gässchen. In dieser kleinen Gasse steht das kleinste Haus Ambergs, das Eh`-Häusl.

Das schmale Eh(e)häusl
für unvermögende Amberger Heiratswillige des 18.u.19.Jahrunderts.
(Foto: J. H. Pirzer)

Kupferne Haustür am Eh(e)häusl in Amberg, welches die Geschichte des Häusl. erzählt.
(Foto: J. H. Pirzer)

Wer in früheren Zeiten in Amberg heiraten wollte, musste den Besitz eines Hauses vorweisen. Diese Verordnung stammte aus dem Jahr 1724. Man wollte damals damit reduzierend Einfluss nehmen auf die Geburt von Kindern armer Leute, die, wie man damals meinte, nur der Stadt Kosten verursachen würde. 

Das schmalbrüstige, fähnchenschwenkende 56m² Häuslein mit der Nummer 8 i ist das sogenannte Eh(e)häusl. Um auch unvermögenden Paaren eine Heirat zu ermöglichen, kaufte der Sage nach ein findiger Amberger Bürger in der Seminargasse einen 2,5 Meter breiten Hofraum zwischen zwei Anwesen, errichtete Vorder- und Rückmauern und setzte ein Dach drauf. Danach verkaufte er dieses Häuslein heiratswilligen, aber unvermögenden Paaren auf Zeit. Damit hatte er die formalen Vorschriften Genüge getan und so manch heiratswilligen Besitzern dieses Häuschen geholfen.... Bis 1868 soll es ausschließlich diesem Zweck gedient haben. 

Bei der Altstadtsanierung Ende der 70. Jahre des letzten Jahrhunderts  wurde eines der beiden Nebengebäude abgerissen und das Eh(e)häusl stürzte komplett ein. Später baute man es originalgetreu wieder auf und seitdem wird es als Hotel betrieben. In der ersten Hälfte des Jahres 2008 wurde das Eh(e)häusl für rund 200.000 Euro generalsaniert.

An der Haustür steht in Kupfer geschlagen folgender Spruch:

" Wollte man ein Mägdlein frein, musst man Hausbesitzer sein. Drum erwarb man dieses Haus, hernach flog man wieder raus"

In dem oberen Teil des Kupferbildes sieht man wie der hartherzige Magistrat der Stadt mit dem Rathaus im Hintergrund die Ehebewilligung mangels Hausbesitzes verweigert. Im unteren Teil sieht man die Freude der jungen Leute, denn der Haustürschlüssel symbolisiert für 7 Gulden den Hausbesitz in der hinteren Viehmarktgasse. Nun durften sie als Ehepaar glücklich werden. Nach der Hochzeit wird das kleine Haus weiterverscherbelt an andere heiratswillige Kandidaten. So erhielt dieses Häuslein den Namen "Eh'-Häusle".

Heute wird es als kleinstes Hotel Europas genutzt, welches auf Frischvermählte ebenso wartet, wie auf Ehejubilare. Eine Übernachtung im winzigen Hotel kostet für zwei Personen ca. 200 Euro, inklusive Frühstück und Tiefgaragen-Platz.

Schrannenplatz

Seinen Namen bekam der Schrannenplatz von der "Getreideschranne" (Markt). Sie war hier im Jahre 1817  untergebracht und die Stadt bekam durch sie viele Jahre hindurch besonders für den Lokalarmenfond eine ansehnliche Einnahme. Neben dem ehemaligen Franziskanerhaus ist die Schulkirche zu sehen.

Schrannenplatz mit ehem. Jesuitenhaus
 und Schulkirche
(Bild: J. H. Pirzer)

Der Schrannenplatz hat sein Gesicht in den Jahren kaum verändert. Links an der Nordseite die zum Theater umgebaute ehem. Bernhardskirche.
(Bild: J. H. Pirzer)

Zu den bemerkenswertesten Häusern am Schrannenplatz/Ecke Weinstraße gehört das Haus der Buchhandlung Carl Mayr, ein Familienbetrieb seit 1876. Aber schon seit 1780 wird das Mayr-Haus geschäftlich genutzt. Die erste Buchhandlung der Oberpfalz gründete 1795 Simon Wissinger, der nebenbei eine Leihbücherei führte und seit 1848 auch eine Buchdruckerei. Das sog. Mayr-Haus wurde 1872 von Carl Mayr erworben und befindet sich seit dieser Zeit im Familienbesitz.

Das Carl-Mayr-Haus um 1933/34
(Bild: 
Amberg die alte Stadt 1934/35

Verl. Bayr. Ostmark GmbH. Bayreuth)

Buchhandlung Carl-Mayr heute

(Bild: Nefershapiland)

Durch die malerische Altstadt leitet ein  kleiner Umweg durch die Vilstalstraße zum Vilstor. Der Torturm stammt noch aus der Gotik-Zeit. Die ehemalige Schmiede am Tor zeigt ein gefälliges Fachwerk.
Die Jesuitenfahrt, ein Gässchen, längsseits der hohen Stadtmauer, welche von einst bewohnten, massiven  Türmen überragt wird, erweitert sich bei der Einmündung der Paradiesgasse in die Lange Gasse.

Ein Teil der alten Stadtmauer zwischen Vilstor und Lange Gasse
mit Wehrgang am Jesuitenfahrt.
(Foto: J. H. Pirzer)

 

Von der langen Gasse aus Richtung Stadtmauer
in den Jesuitenfahrt, wo ein Teil der Stadtbefestigung vorbildlich restauriert wurde.
(Bilder: J. H. Pirzer)

Wenn vom vom Jesuitenfahrt entlang der Stadtmauer geht, die Mühlgasse überquert gelangt man in die erst kürzlich sanierte und restaurierte Fronfestgasse. Auch diese besitzt noch Teile des einstigen Wehrganges.

Fronfestgasse
mit Blick aufs Ziegeltor


(Bild: J. H. Pirzer)

Blick aufs Ziegeltor, 
welches von zwei kleinen
 Batterietürmchen flankiert wird
(Bild:
Amberg die alte Stadt 1934/35
Verl. Bayr. Ostmark GmbH. Bayreuth)

 

Malteserhaus 

Im Westen der Seminargasse befindet sich ein 166 Meter langes Gebäude, das Längste im oberpfälzischen Amberg. Es ist das Malteser-Gebäude, dessen Entstehung auf den Dreißigjährigen Krieg zurückzuführen ist. Es gehörte ursprünglich den Jesuiten, die mit viel Geschick nach der endgültigen Übergabe Ambergs an Herzog Maximilian von Bayern im Jahre 1528 auf Schloss Moos die Gegenreformation in Amberg und der Oberen Pfalz durchsetzten.

Das Malteser-Gebäude
1669 gründeten die Jesuiten hier ein Kolleg
- eines der längsten Gebäude Ambergs (166m)
(Foto: Nefers Hapiland)

Der Malteser-Platz.
- Hinter dem mächtigen Malteser-Gebäude befindet sich die Georgs-Kirche -
(Foto: J. H. Pirzer)

Im Jahre 1624 gründeten die Jesuiten ein Gymnasium und gleichzeitig ging der Pfarrhof von St. Georg an die Gesellschaft Jesu, die 1630 mit dem Klosterbau begann, wegen des Krieges aber erst 1665 den Grundstein zum Kollegium legen konnten. Das gewaltige Bauwerk sperrte nach 11 Jahren Bauzeit mit 570 Fuß Länge (ungefähr 166m)  den Westen Ambergs von der Stadt ab. Bis 1530 führte die Georgenstraße direkt nach Westen durch das heute verschwundene Georgen-Tor, nun musste sie umgeleitet werden.
Nach der Aufhebung des Jesuitenordens im Jahre 1773 gelangten die Besitztümer in den 1781 gegründeten Malteserorden. Er war der Namensgeber für das Gebäude und den Platz. Nun residierte in diesem Gebäude für 26 Jahre bis zur Säkularisation 1808 der Malteserorden. Das Gebäude behielt aber trotzdem den Namen weiter. 

Besonders sehenswert ist der Kongregationssaal, der leider nur zu Gottesdiensten und kulturellen Veranstaltungen geöffnet ist. Er nimmt im 1. Stock des Gebäudes den Raum von neun Fensterachsen ein. Einmalig ist die Konstruktion der mehr als 500 Quadratmetern großen Kassettendecke.
Heute ist im sog. Maltesergebäude die Staatliche Bibliothek (Provinzialbibliothek), das katholische Pfarramt St. Georg sowie ein Teil des dem Max-Reger-Gymnasium angeschlossenen Internats und im Nordteil eine Gastwirtschaft untergebracht.

Luftbild der Georgs-Kirche
- umgeben von den Gebäuden des mächtigen Malteserkomplexes -
(Bild:
käuflich erworbenen Postkarte)

 

Herrnstraße und Hallplatz:

In der Herrenstrasse standen im 18. Jahrhundert die Stadthäuser des Landadels. Von besonderer Vornehmheit ist das Haus der ehemaligen Bürgermeisterfamilie Peiml mit der Stuckmadonna im Rankenwerk.

Herrnstr. 12 -  Haus des ehemaligen Bürgermeisters Peiml.
erbaut 1747 - mit Mansardendach und Ziergiebel über der Mittelachse, Stuck- und Putzgliederung.

(Bild J. H. Pirzer)

Adeliges Stadtpalais am Hallplatz
des Joseph Clement Topor von Morawitzky
(1711 - 1786) Vizestatthalter der Oberpfalz in Amberg seit 1746
(Bild: Nefershapiland)

An den ehemaligen Vizestadthalter der Oberpfalz Joseph Klement Topor von Morawitzky erinnert neben einem Grabstein in der St. Martinskirche, der nach Morawitzky benannte Palast neben dem ehemaligen Mautamtsgebäude auf dem  
Hallplatz Nr. 4. Schon in der 1783 gedruckten Chronik von Kaspar von Wiltmeisters
wird der herausragende Rang dieses Gebäudes, welches fast einer kleiner Residenz gleichkommt, gewürdigt. Das zweiflügelige Eck-Gebäude mit Walmdach hat in den 3 Gaden (in der Architektur wird mit " Gaden" ein einräumiges Haus oder einzelne Räumlichkeit bezeichnet) 32 große Fensterstöcke und mehrere Stockwerke mit großen und kleinen Zimmern. Als Besonderheit wird in der Chronik auf die Existenz des säulenflankierten Portals und einer kostbar eingerichteten Kapelle mit einem Oratorium, wo man die heilige Messe lesen kann, hingewiesen. Der "Stadtpalais" wo von Morawitzky standesgemäß residierte, verfügte dazu über einen großen Hofraum, Stallungen und einem Wagenhaus. 
Nach den Sanierungsarbeiten erstrahlt heute das
Morawitzky-Palais als eines der attraktivsten städtebaulichen Ensembles Ambergs in neuem Glanz.

Topor von Morawitzky starb am 19. Dezember 1787 in Amberg, wo er in der Laurentiuskapelle der St. Martinskirche seine letzte Ruhestätte fand. Nur 3 Monate nach ihm verschied seine Gemahlin Maria Elisabeth Felicitas, eine geborene Gräfin von Rechberg, die an der Seite ihres Gemahls beigesetzt wurde. Nach ihrem Tod schuf der Amberger Bildhauer Friedruch Wagner für beide Ehegatten ein Epitaph in der Laurentiuskapelle.

Die alte Münze:

 

Ehemalige "Alte Münze"
Gegenüber der Spitalkirche ragt ein stattlicher Bau auf. Baron von Armknecht hat ihn an Stelle eines 1745 bei der Belagerung arg beschädigten Hauses errichten lassen. Im Jahre 1762 zog die Münze ein, damals die einzige Münzstätte in Nordbayern. Als diese im Zug bayrischer Zentralisierung aufgehoben wurde, brachte man in den Gebäuden von 1801 - 1874 die Gewehrfabrik unter, einen jener Betriebe, denen Amberg seinen Aufschwung zur Industriestadt verdankte.
Durch das herrschaftliche Doppelportal mit den prächtigen Torflügeln kommt man in den malerischen Innenhof,, der nicht nur gut renoviert, sondern auch modern genutzt ist. Besonders hübsch ist der Erker der ehemaligen Hauskapelle. Der gesamte Komplex wurde seit 1931 bis zur Schließung von den Kauhäusern Storg/Forum 2005 genutzt.
(Bild: Nefershapiland)

 

Löffelgasse und Walfischhaus:

Einige Schritte von der Herrnstraße entfernt liegt links die Löffelgasse. Das Haus Nr. 2 in der Löffelgasse wurde von Samuel Balthasar Hetzendorfer, einem jüdischen Konvertiten, gebaute. Bei der Renovierung des Hauses im Jahre 1983 erhielt das Haus seine ursprüngliche, recht auffällige schwarze Bemalung zurück. 

      Walfisch- oder Jonashaus

Die Färbung des Hauses besteht aus einer Mischung von Holzruß, Firnis und Bienenwachs. Nur die Fenster, die Rahmen ihrer Brüstungen sowie die Pilasterkapitelle und -füße blieben weiß, was für das Haus eines "Schwarzfärbers" auch recht zweckmäßig erscheint, denn ein heller Anstrich hätte sicherlich oft erneuert werden müssen.

 

 

(Bild: Andre Kottlewski, Aachen)

Der kunstsinnige Färbermeister und Amateurbaumeister bei St. Sebastian, hatte sich 1693 eine Galerie unter der Dachtraufe zum Trocknen der gefärbten Stoffe bauen lassen. Gestützt wird diese Vorrichtung durch zwei figürlich geschnitzte "Konsolen", welche zwei Szenen aus der alttestamentarischen Erzählung vom Propheten Jonas darstellen, der vor dem Auftrag Gottes fliehen wollte und durch den Fisch wieder zurückgebracht wurde. 
Nixe und Wassermann weisen die entsprechenden Schrifttafeln vor. Aus heutiger Sicht erscheinen auch die fast 300 Jahre alten und wohlgereimten Klagen eines Bürgers über Steuern, Diebe, Kriege und Teuerungen.

Wer sein Gut in diesen Jahren 
vor Dieben kann bewahren,
nichts darf geben den Soldaten,
Gerichtsschreibern und Advokaten,
lebet gesund und hat treu's Gesind,
ein eigenes Haus, dazu sein Brot,
der sei vergnügt und danke Gott!
                           Anno 1592 S.B.H.

Auffällig ist die Darstellung des Fisches. Zwar wurde Jonas von einem Walfisch verschlugen - da aber der Künstler wahrscheinlich in seinem Leben im nicht-maritimen Amberg noch nie einen Walfisch zu Gesicht bekommen hatte, stellte er diesen einfach als großen Karpfen dar. Von Jonas sind an der linken Darstellung nur noch die Beine zu sehen, den Rest des Propheten hat der Fisch schon verschluckt. Auf der rechten Darstellung spuckt der Fisch ihn mit ausgestreckten Armen wieder aus.

Der Walfisch verschlucke Jonas und speit ihn danach wieder aus
(Bild: Nefershapiland)

Zwei darunter befindliche seitliche Steintafeln, eine von einer nixenhaften Gestalt, halb Frau halb Fisch, die andere von einem behelmten Krieger flankiert, erläutern die biblische Geschichte.

Inschrift am Walfischhaus:

Jonas verschlingt ein Walfisch, in dessen Bauch er Gott lobt und anruft. Und wird danach vom Fisch auf das Land ausgespien."

 

Seitliche Figur einer Meerjungfrau.
(Bild: Nefershapiland)

Seitliche Figur eines Ritters
(Bild: Nefershapiland)

Der Bierbrauer und Schwarzfärber Samuel Balthasar Hetzendorfer stieg bald im Laufe der Zeit zum angesehenen Stadtrat auf und kam wohl zu Wohlstand. Das stattliche Walfischhaus wurde für 650 Gulden von Hetzendorfer 1685 erworben, später wurde es 1752 an den Schwarzfärber Josef Rössler aus Neumarkt und dessen zukünftiger Ehefrau Barbara Praun verkauft, so berichtet Hans Hummel, Stadtheimatpfleger der Stadt Amberg. Josef Rössler war der letzte Färber im sogenannten Walfischhaus. Mit ihm endete die Nutzung des Gebäudes als Färberhaus

Das im Jahre 1716 errichtete Portal der alten Kaserne, bildet optisch den Abschluss der Löffelgasse - eine schöne städtebauliche Komposition. Noch heute erinnert das große Relief mit Waffen und Rüstungen an di einstige Zweckbestimmung. Das Gebäude diente bis ins Jahr 1919 als Militärbehörde, dann zog das Vermessungsamt ein.

 

Bahnhofstrasse und Paulanergasse:

Nach dem Durchbruch der Stadtmauer im Jahre 1859 entstand auch die Bahnhofstraße. Vorher endete die Straße bei der Kreuzung, nach dem Abbruch einiger Häuser wurde sie bis zum Bahnhof weitergeführt. Die alten Häuser, welche der damaligen Zeit entsprachen, wurden inzwischen durch modernere Bauten ersetzt. 1962 wurde der neue Bahnhof errichtet, welcher die Bahnhofstraße begrenzt und der zusammen mit der Wallfahrtskirche auf dem Maria-Hilf-Berg den krönenden Abschluss dieser Straße bildet.

Bahnhofstrasse mit Blick auf St. Martin
Links der Spitalbrunnen
Rechts das ehem. Forum-Kaufhaus/ehem. Storg
- Bild Nefershapiland -

Bahnhofstrasse in Richtung Spitalkirche
über den Dächern ist der Turm 
von St. Martin zu sehen.
(Bild: J. H. Pirzer)

Das heutige Bahnhofsgebäude hat gar nichts mehr gemeinsam mit seinem Aussehen von früher. Im Jahre 1859 begann in Amberg die Eisenbahn-Ära und der erste Zug fuhr am 18. Dez. 1859 in den Amberger Bahnhof ein. Amberg war damals eine Station der Eisenbahnlinie Nürnberg-Schwandorf-Regensburg-München. Die Stadt besaß damals ein ansehnliches Bahnhofsgebäude, dessen Architektur die Anfänge der Industrialisierung dokumentierte. Geplant wurde das Gebäude vom Direktionsarchitekt der Ostbahn, Heinrich von Hügel. In dem Gebäude vereinigten sich die Baustile verschiedener Kunstepochen. 

Mancher Amberger wünscht sich heute den alten Bahnhof zurück und die Stadt wäre stolz auf solch ein schönes Gebäude. Doch Anfang der 60ziger Jahre wurde der alte Bahnhof abgerissen und ein neues Gebäude, dass damals dem Stil der neuen Zeit entsprach errichtet. Die Stadt schrieb vor, dass das neue Bahnhofsgebäude nur einstöckig sein sollte, damit der Blick auf die Bergkirche nicht verdeckt wurde.             

der schöne alte Bahnhof in Amberg Das Anfang der 60ziger Jahre errichtete neue Gebäude
- damals entsprach es dem architektonischen Stil seiner Zeit - (Bild: Nefershapiland)

Von der Münzgasse entlang geht es in die Paulanergasse, die am ältesten Stadtkern entlang führt. Der Paulanerplatz ist eine der wenigen geplanten Anlagen im Zuge der Stadterweiterung von 1326. Das Gebäude am Südende des Platzes war einst ein in die Stadtbefestigung einbezogener Getreidekasten. Das kurfürstliche Wagenhaus am Südosteck des Platzes dominiert mit seinem hohen Giebel, der mit Kugeln reich besetzt ist, die gesamte Anlage. 

Paulanerplatz mit einstigem kurfürstlichen Wagenhaus
(Renaissancebau um 1615)

(Bild: J. H. Pirzer)

ehemalige Wagenhaus - auch "Paulanerstadel"
Giebelbau mit reichen Sandsteinzierformen, Zwerchgiebel und einer seitlichen Toreinfahrt.
(Bild:
Nefershapiland)

Kurfürst Friedrich V. (1596-1632), der spätere "Winterkönig", ließ 1615 das Wagenhaus erbauen. Der Schriftzug an der Giebelseite nennt zwar nicht den ursprünglichen Zweck des Renaissance-Gebäudes, ist aber ein Hinweis auf die besondere Bautradition Ambergs. Die Bauinschrift nennt 1615 als Erbauungsjahr, das Datum ist von den Initialen "SW" begleitet. Es ist nicht sicher, ob das Gebäude tatsächlich als "Wagenhaus" und nicht primär als Speicher geplant war. Zu denken gibt der Umstand, dass es als Wagenhaus ziemlich weit weg vom Schloss gestanden hätte. Eine evtl. Speicherfunktion - welche der Bau unzweifelhaft angesichts des Riesendachs besaß - passt zu den fünf alle in einer Luftlinie eingereihten Lagerhäusern Ambergs: der Kastenbau/Schmalzkeller, Zehentstadel, städtisches Zeughaus, Getreidekasten und Wagenhaus.

Zuletzt wurde das Wagenhaus, welches auch unter dem Namen "Paulanerstadl" bekannt ist von einer Brauerei genutzt. Im Jahre 1960 wurde renoviert und dabei hinterließ man neben anderen Problemen an der Giebelfassade rechts ein unpassendes rechteckiges Portal.

Seit einiger Zeit befindet sich der Renaissance-Bau im Besitz der Stadt und wurde für die 975-Jahr-Feier  im Jahre 2009 renoviert.

Stadtmuseum

Das Amberger Stadtmuseum in der Zeughausstraße befindet sich in einem denkmalgeschützten Lagerhaus aus dem 15./16. Jahrhundert, dem früheren Baustadel. Hier findet man einen faszinierenden Überblick über die Geschichte, Kunst und Kultur der Stadt Amberg und der näheren Umgebung. Im Vordergrund stehen  stadtgeschichtliche Themen und sehr interessante Sammlungen der verschiedensten Epochen..

                   Stadtmuseum im Baustadel
Der Besucher findet in diesem nach außen hin fast unscheinbarem Museum "wundersame" Dinge, wie eine Bäckerei (Melberei und Bäckerei von Franz Josef Singer), deren Ladeneinrichtung aus der Zeit um 1900 stammt und die im Originalzustand und Größe wieder aufgebaut wurde. Auch eine original aufgebaute Zahnarztpraxis aus der gleichen Epoche mit furchteinflößendem Behandlungsstuhl und Fußtretbohrmaschine wird das Interesse des Besuchers wecken.
Natürlich gibt das Stadtmuseum auch Auskunft über die gute alte Tradition des Bierbrauens, welches im Amberger Stadtgebiet bis in das 15. Jahrhundert zurück reicht. Viele Raritäten werden hier gezeigt.

(Bild: J. H. Pirzer)    siehe hier   

 

Regierungsstrasse:

Weiter geht es dann rechts in die Regierungsstraße 8. Wir wenden uns jetzt der ehemaligen kurfürstliche Regierungskanzlei zu, die 1544-1547 vom Kurfürsten Friedrich II. errichtet wurde. Allerdings residierte er selbst nur selten in dem dreigeschossigen Renaissance-Giebelbau und setzte darum einen Statthalter ein. 

Besonders auffallend ist der prächtige Erker, erbaut vom Heidelberger Konrad Forster, der auf zwei Säulen über dem Hauptportal  ruht. In den Brüstungsfeldern des Erkers befinden sich - neben den Wappen der Kurpfalz und des Königreiches Dänemark - vier Medaillons mit den Brustbildern des Kurfürsten Friedrich II., dekoriert mit dem Orden vom Goldenen Vlies, erworben 1529 als Erzieher Karls V. und vor allem im Feldzug gegen Venedig, seiner jungen Gemahlin Dorothea, eine Tochter des vertriebenen Königs Christian II. von Dänemark, die als 15jährige aus dem rechten Medaillon schaut sowie der beiden Väter des fürstlichen Paares. Schon 1597 erfolgte der nördliche Anbau an der Regierungsstraße durch den Statthalter Fürst Christian von Anhalt.

Das ehemalige Regierungsgebäude
Erbaut 1544 unter Kurfürst Friedrich II.
Leider ist das Tor unter dem Erker 
meist geschlossen.

(Foto: J. H. Pirzer)

Die Regierungskanzlei mit dem schönen Erker, der auf zwei Säulen steht. In einer Inschrift wird mitgeteilt, dass:
"Wer sein Haus wohl baut, der auf Gott vertraut."
(Foto: J. H. Pirzer)

Unter dem Münchner Hofbaumeister Leonhard Matthäus Gießl erfolgte 1768 - 1770 die barocke Erweiterung der Regierungskanzlei. Er verwendete dafür Steine vom dem durch Blitzschlag 1644 abgebrannten nördlichen  kurfürstlichen Schlosses Amberg. Ein prächtiges Sandsteinportal und eine geschnitzte Rokokotür schmücken den Erweiterungsbau. Die Fenster des 2. Stocks schließen nach oben in spätgotischem Maßwerk und auch der Giebel zeigt diese Übergangsform.

Die von einem unbekannten Künstler geschaffene Regierungskanzlei war einer der schönsten Renaissancebauten der Oberpfalz.

Die lorbeerumkränzten Reliefmedaillen zeigen Kurfürst Friedrich II. und seine junge Frau, die Kurfürstin Dorothea, Universalerbin Dänemarks.

 

(Bild: Nefershapiland)

Kurfürst Friedrich II. (1544-1556) führte die Reformation in der Oberpfalz ein und erbaute die Amberger Regierungskanzlei.

Die Herren auf den beiden Außenseiten des Erkers dürften die Väter des Herrscherpaares sein.

 

(Bild: Nefershapiland)

 

Erker mit Reliefmedaillen des Fürstenpaares.
Fast die gesamte Fläche des Erkers ist in vielgestaltiger, aber unaufdringlicher Weise mit Ornamenten verziert.
(Bild:
J. H. Pirzer)

Kurpfälzisches Wappen 
am Erker des heutigen Amtsgerichts.
(Bild: J. H. Pirzer)

An der nördlichen Wand ist ein in Zoll eingeteilter, aus Eisen gefertigter bayrischer Fuß in waagerechter Lage und oberhalb des gleichen wappengeschmückten Steins, die Darstellung eines mit Einteilung versehenen Quadratfußes angebracht. Auf der Tafel steht außerdem eine erklärende Inschrift aus dem Jahre 1761. Das Mustermaß war bis 1943 außen am Gebäude angebracht. Im übrigen war das Mustermaß eines Amberger Stadtschuhs genau  0,2999966 Meter lang. Der strenge Baustil der Renaissance passt zur heutigen Nutzung des Gebäudes als Landgericht.

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Treppenturm der Regierungskanzlei
 von 1601. Heute wird dieser Bau vom Amberger Landgericht genutzt. 
(Bild: J. H. Pirzer)

Gleich neben dem Treppenturm auf dem Erkervorsprung ließ Friedrich die Hauptsünden seiner Zeit in Stein meißeln.
- Blindheit und Geiz, Völlerei, Grimm und Zorn und Abfall von Gott -
(
(Bild: J. H. Pirzer)

Der Kurfürst wusste gut Bescheid über die Hauptsünden seiner Zeit. Er ließ sie auf der westlichen Hofseite 1546 in Stein meißeln. Sie waren Blindheit und Geiz, Völlerei und "Frashed", Grimm und Zorn und Abfall von Gott.

Der nördlich davon stehende Treppenturm des Johann Baptist Ruef von 1601 zeigt eine gedrehte Profilierung im "gebogten Portal" und darüber die Wappen des Kurfürsten Friedrich IV. und seiner Gemahlin Louise Juliane von Oranien.

Einige Schritte weiter stand früher einmal die Schmiede des Kunstschlossers Karl Ankermüller, welche wiederum an die Steinhofkaserne grenzte, die 1859 für die leichten Reiter der Stadt erbaut wurde. Bis zum Abzug der zwei Schwadronen des fünften und dann des sechsten Chevauleger-Regiments im Jahre 1892 diente sie ihnen als Unterkunft. Heute ist in den ehemaligen Pferdestallungen das städtische Baureferat untergebracht.

Wir wenden uns nun der Steinhofgasse zu und gelangen zum Schlossgraben. Er wurde erst 1903 aufgefüllt, als das neue Finanzamtgebäude erbaut wurde. Das Gemäuer besteht aus Sandstein aus Eltmann am Main. 300 Föhrenstämme wurden gebraucht, um dem Finanzamt im Schlick des ehemaligen Grabens festen Halt zu geben. Durch den Schlossgraben gehen wir am Finanzamt vorbei zur Allee und stehen vor dem Wingershofer  Tor.

Hier endet eigentlich unser kleiner Spaziergang durch Amberg. 

Amberger Kirchen:



siehe Amberger Kirchen

Amberger Altstadtfest 2010
     -
12. Juni  2010 bis Sonntag den 13. Juni -

Ein alljährliches Highlight der besonderen Art, ist das im Juni stattfindende Amberger Altstadtfest. Erstmals wurde das Amberger Fest im Jahre 1974 unter Bürgermeister Franz Prechtl eröffnet, hieß damals aber noch "Bürgerfest". 

Im Juni 2010 feierten die Amberger das weit über die Grenzen der historischen Stadtmauer hinaus bekannte Altstadtfest zum 36. Mal mit ihren Freunden und Gästen. Das Amberger Altstadtfest wurde in mehr als dreieinhalb Jahrzehnten weit über die Grenzen seiner historischen Stadtmauern hinaus beliebt und bekannt. Das Fest mit Musik, Gesang und Tanz sowie allerlei kulinarischen Genüssen bereichert, präsentierte sich auch dieses Jahr bunt und abwechslungsreich wie in den vergangenen Jahren und wurde von den vielen Besuchern aus nah und fern begeistert angenommen. Auf 29 Plätzen wurde die "Feier des Jahres" im Amberger Altstadt-Ei gefeiert.

Am Samstagnachmittag strömten Tausende Amberger, aber auch viele Gäste von nah und fern in die Altstadt, um das vielseitige Programm des Altstadtfestes zu erleben. Wie traditionell in den letzten Jahren, abgesehen von der Hommage an das Jubiläumsjahr 2009, in dem Amberg das 975jährige Bestehen feierte, dauerte das Stadtfest der Amberger auch in diesem Jahr wieder zwei Tage. Im Weltmeisterschafts-Jahr 2010 wurde von den Organisatoren natürlich dafür gesorgt, dass man die Fußballspiele beim Public-Viewing inmitten des Altstadtfest-Getummels live erleben konnten.

Begleitet wurde die Eröffnungsfeier von der Amberger Stadtwache und deren Tanzgruppe in historischer Kulisse, sowie den Amberger Stadtpfeifern.     
                          (Foto: Nefershapiland)

Um 18.oo Uhr eröffnete Oberbürgermeister Wolfgang Dandorfer das 36. Amberger Altstadtfest wie immer mit der Eröffnungsrede auf der Bühne auf dem Amberger Marktplatz.
                           (Foto: Nefershapiland)

Traditionell wurde das 36. Amberger Altstadtfest vom Oberbürgermeister Wolfgang Dandorfer mit einer Eröffnungsrede auf der Bühne auf dem Amberger Marktplatz eröffnet. Die Böllerschützen feuerten den stilechten Startschuss für das Stadtfest ab. Mit dabei waren wieder die Amberger Stadtwache und deren Tanzgruppe, sowie die Stadtpfeifer.

Tanzgruppe der Amberger Stadtwache in ihren historischen Kostümen.
(Bilder:
Nefershapiland) 

In diesem Jahr 2010 kamen zu den bekannten Plätzen aus den letzten Jahren vier neue Locations dazu. Zum ersten Mal wurde der neu angelegte Multifunktionsplatz auf der Bahnhofstiefgarage mit einer bayrischen Ecke eingebunden. Am Stadtgraben beim Englischen Garten organisierte der Stadtjungendring einen Spielparcour "fit Meile" mit Sportaktivitäten und in der Stadtbibliothek gab es einen Rätselspaß für Groß und Klein.

Die Besucher schwärmten vom Bahnhofsplatz bis zum Malteser und vom Nabburger Tor bis zum Englischen Garten durch die Straßen und Brücken der historischen Altstadt und genossen das bunte Treiben aus Musik, Aufführungen und kulinarischen Verlockungen. Selbst Ambergs Oberbürgermeister Wolfgang Dandorfer hatte wegen der großen Konkurrenz der Fußballweltmeisterschaft in Südafrika nicht mit einem so großen Erfolg des Altstadtfestes gerechnet.

Wie immer waren die Plätze auf dem Marktplatz sehr begehrt und kaum ein Plätzchen blieb unbesetzt - trotz Fußballweltmeisterschaft
(Bild: Nefershapiland)

Am Marktplatz, wo die Düfte von Bratwürsten, Hendeln, Haxen, Feuerspießen und Steckerlfisch in die Nasen stiegen, spielte nach der Eröffnung durch den Oberbürgermeister die Band "Vollgas" aus Bayern live für alle Amberger jeder Generation. Schon gegen 16.00 Uhr stimmten Alexandra Schmid und das Trio "Die Alpenschlawiner", bekannt vom Grand Prix der Volksmusik 2007 das Publikum am Marktplatz mit fetziger Musik aus der Oberpfalz auf die Feierlichkeiten ein.

Ab 20.30 Uhr am Sonntag  übernahm "König Fußball" dann das Zepter. Auf einer 5x3 Meter Profi LED-Großbildleinwand wurde das Spiel Deutschland gegen Australien übertragen. Deutschland gewann dieses Spiel mit 4:0.

Der bayrisch-griechische Freundschaftsverein Philia e. V. lud zum griechischen Dorffest ein. Die Besucher erfreuten sich am Schweinchenbrunnen an den Tanzvorführungen. Dazu schmeckten Gyros, Tzatziki, Quzo und Wein.


                        (Bild: Nefershapiland)

                          Maltesergarten 20
Griechisches Flair bringt der Verein Hellas-Amberg e.V. in den Maltesergarten. Für das leibliche Wohl sorgten Gyros, Bratwürste, griechischer Kaffe und Kuchen - ebenso Wein, Ouzo und "türkische Spezialitäten", wie Melonen, Wurst, Bulgur und Tee.
                                 (Bild: Nefershapiland)

 

Eichenforstplatz
Am frühen Nachmittag herrschte noch "wohltuende" Ruhe in Herzen der Stadt, aber die "Keimzelle" von Amberg war schon für die "Oberpfälzer Schmankerln" voll gerüstet. Der Bratwurstrost wurde schon vorgeheizt und das leckere Sauerkraut aufgewärmt. Auch der Käsestand war gerüstet mit "Obatzten, Emmentaler, ofenfrischen Semmeln, Spitzeln  und Brezen".

(Fotos: J. H. Pirzer)

 

                             Eichenforstplatz 10
Obwohl noch im Programmheft des Altstadtfestes als 
"Desperados" angekündigt, gaben auch die "Jungs" von Good Vibration "Gas" und "heizten" den Eichenforstplatz bis zur "Schallgrenze" auf mit Songs zum "abrocken" wie auch zum träumen.
 - Infos über diese Band 
Good Vibrations
                              (Bild: Nefershapiland)

                                       Musikcafe Jedemann 
                    Der Wirt Klaus-Dieter Zinke in Erwartung des 
                                  kommenden "Ansturms".
"Geheimtipp" für einen ruhigen "Logenplatz" beim Altstadtfest - das "1. Haus am Platz", Cafe Jedemann. Von hier aus konnten wir ohne Stress und Gedränge das Fest genießen. 

                                 (Bild: J. H. Pirzer)

Viele weitere Orchester und Tanz-Formationen  in allen musikalischen Stilrichtungen trugen auf den vielen Bühnen dazu bei, dass Amberg wie immer eine einzige Festmeile war. Bei Anbruch der Nacht - sobald es dunkel war - erwartete die Feuershow der Churfürstlichen Schlosswache Amberg die Besucher. Für das leibliche Wohl und um alles bis in die Nacht durchzuhalten, hatte man die "Qual der Wahl" alles durchzuprobieren: Bratwürste mit Kraut, Radi, Pizza & Pasta, Schaschlik, Haxen, Hendl, Steckerfisch und, und....und. Dazu konnte man sich bei Wein, Prosecco, Bier und alkoholfreie Durstlöscher laben. 

Salzstadelplatz - die Band "Reverse"
Auf dem Salzstadelplatz - vor dem "Irish pub" Killy Willy  - sorgte die 6köpfige Band Reverse mit ihren fetzigen Songs von Dire Straits, 
Van Helen, Spider Murphy Gang, Bon Jovi und Reinhard Fendrich u. a. für Stimmung.

(Bild:
Nefershapiland)

An der E-Gitarre: Klaus Seelig



(Bild:
Nefershapiland)

Am Sonntag veranstaltete dann das Jugendamt der Stadt Amberg in der Georgenstraße ab Krambrücke bis Malteserplatz einen Flohmarkt für Kinder und Jugendliche. Ein weiteres Highlight waren das von der Reservisten-Kameradschaft Poppenricht angebotene Schlauchbootfahren auf der Vils vom Rußwurmhaus bis zur Stadtbrille von 11.oo bis 16.oo Uhr am Sonntag sowie natürlich die traditionellen Plättenfahrten auf der Vils, die am Samstag und auch am Sonntag von der Abfahrtsstelle Schiffbrücke (hinter der Martinskirche), Kurfürstenbad, Drahthammerwiese aus stündlich von 14.oo-17.oo Uhr durchgeführt wurden. 
Infos: Tourist Information Amberg Zeughausstr. 1a

Am "Wingershofertor" wurde für historisch interessierte Besucher, aber natürlich auch für eingefleischte Amberger eine Besichtigung und Führung unter der Leitung der Stadtwache Amberg 1995 e.V. angeboten.

Das 38. Altstadtfest in diesem Jahr (2012) findet vom 16. Juni bis 17. Juni statt. Wer mehr wissen möchte, 

                                                                                    
                                                                                        siehe hier

Amberger Brücken:

die neue Krambrücke von 1987
- Von 1564 bis 1920 versperrten 
acht Kramläden die Sicht auf die Vils -
(Bild:
J. H. Pirzer) 

Martinssteg oder Schulsteg am Rußwurmhaus
- eine der vielen Vilsbrücken -

- Bild: J. H. Pirzer - 

 

                             Schiffsbrücke 
Unter dieser Brücke konnten einst die Amberger Salzschiffe bequem durchfahren.
                             (Bild: J. H. Pirzer)
                        Lederersteg


                    (Bild: Nefershapiland)

 

Die Stadttore u. Maximilian-Park :

 

Das Wingershofer Tor
- Der Bau aus dem Jahre 1580 
ist das kleinste der 4 noch erhaltenen Stadttore -
(Foto: Nefershapiland)

Das Wingershofer Tor wurde auf Geheiß von Kurfürst Friedrich I. im Jahre 1454 dem Schlossareal zugewiesen. Die Gemahlin des Kurfürsten verlangte 1596 die Sprengung des Torturmes. Nun musste wohl oder übel ein neues Wingershofer Tor gebaut werden. Heute steht es rechts hinter der hohen Wehrmauer.

Rückwärtige Ansicht des Turmes.
(Foto: J. H. Pirzer)

Stadtinnere Toreinfassung des Wingershofer Tor
/Foto: J. H. Pirzer)

Früher diente der Platz vor dem Wingershofer Tor als Bauplatz für die Vilsschiffe und auch als Dultplatz. Der Graben vor dem Tor wurde 1864 mit Sand aufgefüllt und 1867 ebenfalls das Grabenstück zwischen Tor und Schlossteich. Erst 1880 folgte der Bereich zwischen Malteserplatz und Wingershofer Tor und als letztes legte man 1897 dort ebenfalls die Stadtmauer nieder.

Der gotische Turm des Ziegeltores
(Foto: Nefershapiland)
Ziegeltor mit Durchgang
(Foto: Nefershapiland)

Einst bildete das Ziegeltor den Eintritt der alten "Magdeburger Straße" in die Stadt. Es hat seinen Namen von der früheren Ziegelei, die ihren Sitz jenseits der Bahngleise hatte. Der gotische Turm des Ziegeltores wurde im Jahre 1581 erhöht. Zwei halbhohe Batterietürme flankieren die hohen Hauptturm. 1904 folgte eine weitere Erneuerung der dazugehörigen Brücke. Zwischen dem Turm und den beidseitigen Batterietürmen entstanden zwei Durchgänge. Heute ist das Ziegeltor Sitz einer Jugendorganisation

Ursprünglich war das Vilstor ein Flusssperrwerk,
- es stand früher bis 1935 unmittelbar westlich der Vils -
(Bildquelle:
J. H. Pirzer)

Ein weiteres Tor der mittelalterlichen Amberger Stadtbefestigung ist das Vilstor. Der Torturm stammt aus dem 14. Jahrhundert und zeigt gotische Merkmale, wie die meisten der Amberger Tore. Im Jahre 1574 verstärkte man die Tore durch Vorbauten, die sogenannten Waffenhöfe (Barbakane). Das Wappen der Pfalz ist hoch oben am Turm zu sehen. Noch heute kann man am äußeren Tor die Rollen für die Zugbrücke erkennen. Heute befindet sich hier eines der kleinsten Cafe's Europas!

Das Max-Denkmal steht mitten in der großen Torbefestigung des 18. Jahrhunderts.
 Die Enthüllung erfolgte am 27. Mai 1827. 
Die beiden Löwen-Wächterstatuen  aus Sulzbach wohnten diesem Ereignis auch bei.
(Foto: Nefershapiland)

Links vor dem Vilstor befindet sich eine große baumbestandene Grünanlage, der Maxplatz, der früher Teil der großen Torbefestigung des 18. Jahrhunderts war. Um das Jahr 1790 ist auch er, wie alle Außenbefestigungen, eingeebnet und abgerüstet. Seitdem dient er als Erholungs- und Freizeiteinrichtung. In dem Park befindet sich ein 1825 errichtetes Denkmal des bayrischen Kurfürsten Maximilian I. , der ab 1. Jan. 1806 König wurde und ab da Max I. Joseph hieß. Das Denkmal rühmt ihn als Urheber der bayrischen Verfassung von 1818.  Allerdings ist nicht bekannt, dass sich Max I. besondere Verdienste um die Stadt Amberg gemacht hätte, ganz im Gegenteil, da unter seiner Herrschaft, die Regierung der Oberpfalz nach Regensburg verlegt wurde, hätten die Amberger eigentlich keinen Grund gehabt, die Kosten für dieses Denkmal, das zum Gedächtnis des silbernen Regierungsjubiläums geschaffen wurde, zu tragen.

Der Kopf von "König Max" thront seit dem Frühjahr d. J. frisch renoviert für die "Ewigkeit" wieder auf seinem Sockel im "Maximilian-Park.
(Foto: J. H. Pirzer)

Als Maximilian IV. war er zunächst Herzog von Bayern, Pfalzgraf bei Rhein und Kurfürst der Heiligen Römischen Nation und später dann König des Königreiches Bayern. Seine Untertanen nannten ihn "König Max". 

Zu den Grünflächen in Amberg gehört auch der Maximilian-Park
- Der vor kurzem restaurierte Kopf des bayr. Kurfürsten Maximilian IV.
neigt hier schon seit 1827 seinen Kopf in Richtung Volk.
(Bilder: Nefershapiland)

Bei der Grundsteinlegung des Denkmals am 16. Febr. 1824 pflanzten die Amberger zwei Eichen, die nach dem Herrscherpaar "Caroline und Maximilian" genannt wurden. Die Stadt Amberg kaufte 1821 vom Sulzbacher Ökonom Andras Ehrensperger  für 20 Gulden zwei steinerne Löwen ab, die das Denkmal symbolisch bewachen sollten.

Zwei steinerne Löwen bewachen symbolisch das Denkmal
(Foto:
Nefershapiland)

Als letztes Tor bleibt noch das doppeltürmige Nabburgertor auf der Südseite der Stadt zu beschreiben. Es gilt bis auf den heutigen Tag als weiteres Wahrzeichen von Amberg. Es ist mit einer Brücke vor den Toren der Stadt verbunden, die am 2. Juli 1869 eingeweiht wurde. Der westliche Turmdurchgang ist für die Fußgänger seit 1913 offen. 

Das Nabburgertor wurde 1587 erhöht
und gilt als Wahrzeichen Ambergs.
(Bildquelle: Nefershapiland)

Rückwärtige Ansicht des Nabburgertor mit vorgebautem Wachhäuschen.
(Foto:
Nefershapiland)

 

Vorgebautes Wachhäuschen
Dahinter liegt der bis 1934 benutzte Kerker
(Bild: Nefershapiland)

Im Durchgang ist auch heute noch das Loch zu sehen, das als Einstieg ins Verließ diente.
(Bild: J. H. Pirzer)

Bis 1934 wurde der Turm noch als Kerker benutzt - an der Decke sieht man im Durchgang  noch das Loch durch das die Gefangenen in das Verließ heruntergelassen wurden.

Auf der weiteren Strecke rund um Amberg erweckt der tiefe Graben und die hohe Stadtmauer den Anschein einer starken Wehrburg, obwohl die Mauer heute meist zu Wohnzwecken dient. Die Stadtmauer hat aber auch auf ihrer Rückseite noch sehenswerte Elemente. Zwischen Nabburgertor und Bahnhof ist weitgehend der Wehrgang noch erhalten. Auffallend ist hier der Unterschied zwischen Höhe der Mauer an der Innen- und an der Außenseite. Der Wall, der durch den Aushub des Grabens im 14. Jahrhundert hervorgerufen wurde und wo nun heute die Straße verläuft, ist vom Ziegeltor bis zum Vilstor hin, besonders gut zu erkennen. 

Diese malerische und faszinierende Anlage mit den mehr oder minder geschickt eingefügten Wohnhäusern und ausgedehnten Grünanlagen gehört heute zu den Anziehungspunkten der Besucher und wird sehr gern für einen ausgedehnten Spaziergang rund um die Stadt Amberg genutzt.

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