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2. Zwischenzeit

Es gibt in der ägyptischen Geschichte kaum eine dunklere Periode als die Epoche zwischen dem Ende der 12. Dynastie bis zum Beginn des Neuen Reiches. Zum Glück besitzen wir Dokumente, die diese Periode zeitlich eingegrenzt, sonst wäre man durch die Überlieferung Manethos verleitet, der "Zweiten Zwischenzeit" eine Dauer von 1590 Jahren zuzuschreiben - was ja gerechtfertigt erschiene, anhand der hohen Anzahl der Könige ( mehr als 200!!), die während dieser Epoche regiert haben.

Die Zahlt von 217 (?) Königen, die während dieser Zeit regierten, wird durch den Turiner Papyrus (T.P.), unserem sichersten Führer durch diese Zeit bestätigt. Im Turiner Papyrus standen mindestens 162-175 Könige, die zwischen Ende der 12. und Anfang der 18. Dynastie regiert haben sollen. 

Der Papyrus hat mindestens 123 Namen bewahrt, zu denen man diejenigen hinzuzählen muss, die er mit Schweigen übergeht, die uns aber durch andere Königslisten oder Denkmälern bekannt sind. Heute wird die Dauer der Zweiten Zwischenzeit auf ca. 220 Jahre geschätzt, in der fast 220 Könige unterzubringen sind. Man müsste eigentlich annehmen, dass jeder dieser Könige nicht länger als ein Jahr regiert haben kann. Wie uns die Quellen belehren, hatten auch wirklich einige von ihnen nur ein paar Monate den Thron inne, andere regierten wiederum viele Jahre. Die vielen äußerst kurzen Regierungen während dieser Periode lassen sich nur durch eine politisch sehr unruhige Situation erklären, und das Auftreten mehrerer Dynastien nebeneinander. 

Man hat sich gefragt (so W. C. Hayes), ob die Kürze der Regierungen und die offensichtlich mangelnde Kontinuität der ersten beiden Dynastien ihren Grund nicht in der Tatsache hatten, dass die Herrscher nur, vielleicht durch Wahl, für eine beschränkte Zeit bestimmte "Marionetten" waren, während die wirkliche Macht von den Wesiren ausgeübt wurde. Diese sehr verführerische Hypothese ist leider nicht zu beweisen!

Eins ist jedoch sicher, die Unbeständigkeit der Macht zerstörte allmählich den von den Königen der 12. Dynastie wiederhergestellten wirtschaftlichen Wohlstand, ohne jedoch zumindest während etwa eines Jahrhunderts, das Prinzip der Einheit des Landes in Frage zu stellen, das weiterhin von einem einzigen Herrscher, so schwach dieser auch gewesen sein mag, regiert wurde.

 

13. Dynastie: ca. 1794/93 - 1648/45 v. Ch.

Einleitung:

Wie bei den meisten durch Manetho überlieferten Dynastiewechsel ist auch zwischen der 12. und 13. Dynastie kein klarer Bruch zu erkennen. Es ist nicht auszuschließen, sondern sogar wahrscheinlich, dass die ersten Könige der neuen Dynastie mit den Königen der 12. Dynastie blutsverwandt waren. Die Dauer der 13. Dynastie erstreckt sich etwas über eine Länge von ca. 150 Jahre. Die Zahl von 453, die in den Auszügen der Abschreiber Manethos genannt ist, entstand durch die griechischen Kopisten, indem sie ein - P - lasen, wo im Manuskript ein - Y - stand.

Das Verwaltungssystem der 12. Dynastie wurde anscheinend noch lange in der 13. Dynastie aufrecht erhalten, obwohl auf die mächtigen Könige der 12. Dynastie eine Reihe kurz regierender Könige der 13. und 14. Dynastie folgte, deren Regierungszeit meistens in Thronwirren endete. Die Könige der 13. Dynastie scheinen thebanischer Herkunft gewesen zu sein - und ebenso wie schon am Ende des Alten Reiches erhoben sich am Ende der 13. Dynastie eine Reihe von lokaler Usurpatoren, denen die nur nur kurz regierenden Könige nichts entgegenzusetzen hatten. Die Verteidigungsmöglichkeiten des Landes war durch das Nichtvorhandensein einer straffen militärischen Führung geschwächt und ermöglichte das Eindringen der Asiaten (die aber wohl noch nicht als "Hyksos" zu bezeichnen sein dürfen) in das Ostdelta in immer größerer Anzahl.
Es wäre deshalb nicht verwunderlich, wenn die ägyptischen Könige am Ende der 13. Dynastie ihre Residenz nach Theben verlegten, obwohl sie an der Residenz in IT-towi im Delta noch festhielten. Denn nur so wird ihre Zuordnung zur 13. Dynastie im Turiner Papyrus verständlich. Die neuen Könige der 1

 

 und ihre Rechte auf die Krone zu legitimieren ist spürbar in der Wahl ihrer Namen: wie Amenemhet, Intef, Sesostris und Mentuhotep.

Neun Könige wählten Auffallenderweise den Namen Sebekhotep, "Sobek ist zufrieden", der auf den in der Kartusche Königin Sebeknofru zum ersten Mal geehrten Krokodilgott des Fayum hinweist.

Die materielle Kultur sowie das politische und soziale System der späten 12. und 13. Dynastie blieben relativ homogen. Der rapide Machtzerfall setzt erst in den letzten 25 Jahren der Dynastie, also 1655-1630 (so Schneider) ein. Der Höhepunkt der 13. Dynastie liegt in der Regierungszeit der beiden Brüder Neferhotep I. (1705-1694 v. Chr.) und Sebekhotep IV. (1694-1684 v. Chr.), in der auch eine Präsenz Ägyptens in Nubien und intensive Beziehungen zu Byblos fortbestehen. Der Kultbau und die Expeditionspolitik ist prominent bezeugt.

Auf Sebekhotep IV. folgen drei Könige mit längeren Regierungszeiten. Aja, der 27. König der 13. Dynastie ist dann der letzte Herrscher, der noch im Norden und Süden Ägyptens belegt ist.
Die Lokalkönige des Deltas (die manethonische 14. Dynastie und Hyksos-Vorläufer) haben demnach wohl ihre Herrschaft offenbar nicht auf das memphitische Gebiet auszudehnen vermocht, dass immer noch den Königen der 13. Dynastie unterstand. Erst mit der Anerkennung des Hyksoskönigs Salitis in Memphis endete die 13. Dynastie.

Könige der 13. Dynastie nach Turiner Papyrus - T. 6,5 - T. 7,27

Nr.

Name:

Nr.

Name:

1.

Chutowire-Wegaf TP. :  6.5

26.

Merneferre Aja I. TP.: 7.3

2.

Amenemhet Sonbef (Amenemhet V.) TP.:   6.6 27. Merhetepre Sebekhotep VI. TP.: 7.4

2.

wzf  rnpt 6 (6 ausgelass. Jahre) TP.:  6.6

2 bis a)

Sechemre-chutowi (Pentini)

--------

27 bis Ani

--------

2 bis b)

Nerykare (?)

-------

28. Seanchre Sedwadjtu TP.: 7.5

3.

Amenemhet VI. TP.: 6.7 29. Mersechemre Neferhotep II.
(Inet ?)
TP.: 7.6

3 bis

Ameni Qemau

---------

30.  Sewadjkare Hori TP.: 7.7:

4

Sehetepibre ( I.) TP.: 6.8 31. Merkawre Sebekhotep VII. TP.: 7.8

5

Efni TP.: 6.9 32. Name verloren... TP.: 7.9

6

Amenemhet VII. Ameni TP.: 6.10 33. Name verloren TP.: 7.10

7

Semenkare Nebnun TP.: 6.11 34. Name verloren TP.: 7.11
8 Sehetepibre ( II. ) TP.: 6.12 35. Name verloren TP.: 7.12
9 Sewadjkare TP.: 6.13 36. [Dedu] - mose TP.: 7.13
10. Nedjemibre TP.: 6.14 37. ....- maat-re Ibi II. TP.: 7.14
11. Sebekhotep I.  TP.: 6.15 38. ....- ueben-re Hor II. TP.: 7.15
12. Reniseneb TP.: 6.16 39.  S...ka-re TP.: 7.16
13. Auibre Hor I. TP.: 6.17 40. ....-en-re.... TP.: 7.17
14. Kai-Amenemhet VIII.(Sebekai ?) TP.: 6.18 41. ....-re...... TP.: 7.18
15. Sebekhotep II. TP.: 6.19 42. ....-re...... TP.: 7.19
16. Chendjer TP.: 6.20 43. ....-en-re TP.: 7.20
17. Mermescha TP.: 6.21 44. [M]er-...-re TP.:  7.21
18. Anjotef IV. TP.: 6.22 45. Mer-Cheper-re TP.:  7.22
19. Seth I. TP.: 6.23 46. Mer-Ka-[re] TP.:  7.23
19 bis a) 

Aaqen (memph.Priester-Stammbaum)

----------

47. .......-ka-re TP.:  7.24
19 bis b)

Abai
(memph.Priester-Stammbaum)

------------

48.

Name verloren --------
20.

Sebekhotep III.

TP.: 6.24

49.

Name verloren -------
21

Neferhotep I.

TP.: 6.25

50.

Summierung TP.:  7.27
22.

Sihathor

TP.: 6.26

     
23.

Sebekhotep IV.

TP.: 6.27

     
24

Sebekhotep V.

TP.: 7.1

     
25.

Wahibre

TP.: 7.2

     

( bearbeitet durch J. H. Pirzer)

Anmerkung:  Folgende Könige können mit ausgelassenen oder zerstörten  Königsnamen im Turiner Papyrus identisch sein.
Anmerkung: Könige, die in der oberen Liste nicht fett  markiert werden, sind durch zeitgenössische Dokumente belegt, können aber im Turiner Papyrus nicht identifiziert werden.

Nicht sicher einzuordnen sind lt. J. v. Beckerath (Handbuch der ägyptischen Königsnamen):

a)

Sesostris IV.

k)

Sebekhotpe IX.
b) Mentemsaf l) Upwautemsaf
c) Neferhotep III. Ijchernofre m) Abai
d) Mentehotpe V. n) aAAQen
e) QemaaU o) Sebekai
f) Usermont p) Chuiqer
g) Sebekhotpe VIII. q)  Seaanchptah
h)  Ini r) Ner(?)karea
i) Mentehotpe VI. s) Si(?)karea
j) Senaa-Ib    

Anmerkung: 13. Dynastie neu bearbeitet nach Turiner Papyrus und zeitgenössische Denkmäler.


14. Dynastie:  ( ?  - 1648 / 1645 v. Chr.)


Einleitung

Für die  "14. Dynastie" ist nur neben anderen Dynastien Platz. Früher war man der Ansicht, sie sei zeitgleich mit den Hyksos aufgetreten. Das ist jedoch nach neueren Funden eher unwahrscheinlich geworden.
Der Aufbau des Turiner Papyrus, indem die mit den Hyksos gleichzeitigen Könige nach den eigentlichen Hyksos aufgezählt zu sein scheinen (Nebendynastien werden im TP. immer nach den Hauptdynastien genannt), spricht ebenfalls gegen diese Annahme. Wahrscheinlich regierten die Könige der 13. Dynastie und die Könige der 14. Dynastie (diese nur im Delta) zeitgleich nebeneinander.

Es scheint allerdings kaum historisch denkbar, dass damals im Delta in nur einem halben Jahrhundert 76 Könige (oder doch nahezu so viele) regiert hätten. Bei Annahme ähnlicher Verhältnisse wie unter der 13. Dynastie ergäbe sich hier ein Regierungsdurchschnitt von nicht mehr als 9 Monate.

Wir wissen nicht, aus welchen Gründen hier die Überlieferung die 14. Dynastie mit offensichtlich erfundenen (?) Namen aufgefüllt wurde, denn es ist festzustellen, dass ein Teil der im Turiner Königspapyrus in Kolumne IX. - X. verzeichneten Könige offenbar fiktive Namen tragen. (Manetho hat offenbar die Könige dieser Dynastie aus seiner Vorlage übernommen, in der auch diese fiktiven Manen mit enthalten waren.) Die Zahl der Könige, die in dieser Dynastie wirklich geschichtlich sein können, verringert sich jedenfalls um etwa 20 Namen.

Nimmt man an, die 14. Dynastie sei eine Aufzählung von Kleinkönigen verschiedener Städte des Deltas, die zum Teil gleichzeitig geherrscht haben können, so entfallen jedenfalls die chronologischen Schwierigkeiten. Ob es sich hierbei um unabhängige Staatswesen handelte, wie man aus der Königstitulatur schließen könnte, die alle diese Kleinkönige führten, oder ob die 13. Dynastie doch noch eine gewisse Oberhoheit behauptete, wird sich mangels zeitgenössischer Zeugnisse schwer feststellen lassen. 

Nach Manetho stammt die 14. Dynastie aus Xoix (altägyptisch Ka - suut  - heute Sakka im Westdelta gelegen), es sollen 76 Könige 184 Jahre regiert haben. Darüber stimmen Africanus, Eusebius und Barbarus überein.

(Quelle: nach J. v. Beckerath / Zweite Zwischenzeit)

Könige der 14. Dynastie - 16. Dynastie 
(nach dem Turiner Papyrus. (n. Beckerath Chronologie 1997)

Kolumne VIII.

Tur. Papyrus:

Name

Jahre

Monate Tage
T. 8,1 König Nehasi .......... 3 ..........
T. 8,2

König Cha - (t) - re

..........           ..........   (3)  ? ..........
T. 8,3 König Neb - faw - re 1 5 15
T. 8,4

König Sehab - re, er regierte

3 .......... 1
T. 8,5

König Mer - djefa - re

3 .......... ..........
T. 8,6

König Sewadjkare

1 .......... ..........
T. 8,7

König Neb - djefa - re

1 .......... ..........
T. 8,8

König Uben - re

.......... .......... ..........
T. 8,9 König .......... 1 .......... ..........
  T. 8,10 König..... -  djefa - re 4 .......... ..........
T. 8,11 König ..... - uben - re  3 .......... ..........
T. 8,12 König Aw - ib - re ........ Ausgelassen   18
T. 8,13 König Her - ib - re .......... .......... 21 (29)
T. 8,14 König Neb - sen - re [er regierte]  6 20 Ausgelassen......
T. 8,15 ... - re ..........     21
T. 8,16 Secheper - en - re  -, 2 ..........
T. 8,17 Djed - cheru - re ---- 2 5
T. 8,18 Se´anch - ib - re ---------- ---------- 19
T. 8,19 Nefertem - .......... .......... .......... 18
T. 8,20 Sechem - ... - re, er regierte   8 ..........
T. 8,21 Ka - qemnt - re ... 2 26
T. 8,22 Nefer - ib - re ......    
T. 8,23 A..... - re ..........    
T. 8,24 Cha - ... - re ...........    
T. 8,25 aAnchkarea ..........    
T. 8,26 Semen - n - re ..........    
T. 8,27 Djed[ka?]re ...........    
T. 8,28 ......      
T. 8,29 ......      
T. 8,30 ......      
T. 8,31 ......      

* Anmerkung 1: 
Der erste König der 14. Dynastie ist im Turiner Königspapyrus verloren. Er müsste dort unter T. 7,28 gestanden haben. Da sich König Nehasi (T. 8,1) als Königssohn bezeichnet und er als solcher auch belegt ist, muss sein Vater und Vorgänger König gewesen sein. Dieser König unbekannten Namens muss am Schluss der Kolumne VII. im Turiner Papyrus verloren sein.

Bis hierher sind sich die verschiedenen Publikationen über den Turiner Königspapyrus noch einigermaßen einig. Jedoch ab T. 9.11 entsteht eine deutliche Konfusion in der Einordnung der Fragmente des Turiner Papyrus und den auf ihnen genannten Königsnamen. Ich werde mich hier weitgehend an Beckerath (Handbuch der altägypt. Königsnamen / MÄS 49) richten, mit Anmerkungen von Helck und Schneider.

Kolumne IX.:
Turiner  Papyrus nach Helck / SAK  Nummer Schneider - Ausländer
T. 9,1 König...... - re

33

=  T.  9,1:
T. 9,2 König......

34

=  T.  9,2
T. 9,3 König...... 35 =  T.  9.3
T. 9,4 [König.....] 36 =  T.  9,4
T. 9,5 König ... - Re Si - ptah,er regierte... 37 =  T.  9,5
T. 9,6 König ... - re Se'anch 38 =  T.  9,6
T. 9,7 König Senefer - ib - re 39 =  T.  9,7
T. 9,8 König Men - ib - re 40 =  T.  9,8
T. 9,9 König Djed - ..... - Re 41 =  T.  9,9
  T. 9,10 ]König .........] 42 =  T.  9,10
  T. 9,11 .......... 43 =  T.  9,11
  T. 9,12 [König...] 44 =  T.  9,12
  T. 9,13 König ... 45 TP. Fragment: 112 -T. 9,13 Am Anfang Spuren erhalten /       Nr. 45
  T. 9,14 König Iken 46 TP. Fragment: 112 -T. 9,14; / Nr. 46
  T. 9,15 König A ... 47 TP. Fragment: 112 -T. 9,15; / Nr. 47
  T. 9,16 König Ap ... 48 TP. Fragment: 112 -T. 9,16; / Nr. 48
  T. 9,17 [König] Hibi / Heb 49 TP. Fragment:  89 + 41 + 42 / Nr. 49
  T. 9,18 [König] Aped 50 TP. Fragment:  89 + 41 + 42 / Nr. 50
  T. 9,19 [König] Hapi 51 TP. Fragment:  89 + 41 + 42 / Nr. 51
  T. 9.20 König Schemsu [er regierte] 52 TP. Fragment:  89 + 41 + 42 / Nr. 52
 T. 9,21 König Men - i... 53 TP. Fragment:  89 + 41 + 42 / Nr. 53
 T. 9,22 König Wer - qa 54 TP. Fragment:  89 + 41 + 42 / Nr. 53
 T. 9,23 ......  ...... 55 TP. dieses Stück ist verloren / Nr. 55
 T. 9,24 [König ....  .... ] 56 TP. Name nicht erhalten 
 T. 9,25 [König] ... - ka - [re] 57 TP. Reste des Namens 
 T. 9,26 König ... - ka - [re] 58 TP. Reste des Namens erhalten
 T. 9,27 König .... [er regierte] 59 TP. Name nicht erhalten, er regierte..
 T. 9,28 König ... - en - [re] Hepu 60 TP. Fragment 122 + 123 / Nr. 60
  T. 9,29 König ... ka - [re] ... nati 61 TP. Fragment 122 + 123 / Nr. 61
  T. 9,30 [König] ... - ka - [re] Bebnem 62 TP. Fragment 122 + 123 / Nr. 62
  T. 9,31 [König] ... - ka - [re] 63 TP. Rest des Namens erhalten

 

Kolumne X.:
T.10, 1 König Jw.f- .... (ef...)

64

TP. Fragment 150 / Nr. 64
T.10, 2 König Seth 65 TP. Fragment 150 / Nr. 65
T.10, 3  König Sunu 66 TP. Fragment 150 / Nr. 66
T.10, 4 König Hor 67 TP. Fragment 150 / Nr. 67
T.10, 5 ..... ...... 68  Namen nicht erhalten / Nr. 68
T.10, 6 [König] ... 69 Name nicht erhalten / Nr. 69
T.10, 7 König En - ib[ef] 70 TP. Fragment 151 + 152 / Nr.  70
T.10, 8 König (unlesbar) 71 TP. Fragment 151 + 152 / Nr.  71
T. 10, 9 Peneset - en - sepet 72 TP. Fragment 151 + 152 / Nr.  72
T.10,10 [...] Chu - himut -schepsut 73 TP. Fragment 151 + 152 / Nr.  73
T.10,11 [...] Chu - himut -[schepsut] 74 TP. Fragment 151 + 152 / Nr. 74
T.10,12 .....    ........ 75  
T.10,13      
T.10,14      
T.10,15   [ 16 (oder 5) Jahre, 7 Monate ? ]
T.10,16   [1] 3 Jahre, [ x Monate ]
T.10,17   8 Jahre, 3 Monate
T.10,18   20 (oder 30) Jahre,  [ 1 Monat ] ?
T.10,19   40 Jahre, [ x Monate ]
T.10,20 #Amwdj ( Kamudi) [ Häuptlinge eines Fremdländer, ] Khamudy 
[ 9 Jahre, 2 Monate ? ]
T.10,21 [Summe, Häuptlinge] eines Fremdlandes, 6, sie regierten 108 Jahre

Anmerkung: Im Turiner Papyrus ist nur die Zuweisung der 40 + X Jahre des vorletzten Herrschers sicher. Außerdem sind hier noch drei weitere Ziffern teilweise erhalten, die zum zweiten, dritten und vierten König gehören müssen: x + 4 Jahre; 8 Jahre, 3 Monate und 10 (oder 20,30 ) Jahre.

Im Turiner Papyrus werden die Herrscher der 15. Dynastie außer mit ihren ägyptischen Königstiteln auch als 
" Heqa Hasut" bezeichnet und auf diesen Titel in der Bedeutung "Herrscher der Fremdländer"  geht das griechische Wort " Hyksos" der späteren Überlieferung  zurück.  Den Titel " Herrscher der Fremdländer" gaben die Ägypter schon vor der Hyksoszeit den vorderasiatischen Stammesfürsten, so auch dem Karawanenführer Abischa, der im Grab Chnumhoteps II. in Beni Hassan dargestellt ist. Titel, Name und weitere inschriftliche Zeugnisse über die Hyksos weisen nach Vorderasien, was ihre Herkunft anbelangt.

Als Könige der 15. Dynastie gaben sie sich weitgehend "ägyptisiert", indem sie vorgefundene Denkmäler usurpierten und mit ihren Namen versahen, eine Sitte übrigens, die für angestammte Ägypter ebenfalls häufig belegt ist.

Beckerath: 2. Zwischenzeit - 15. Dynastie  1652 - 1544
1. (Sechaenrea  ?)  Schalik (Salitis) um   1652  - 1636 v. Chr.
2. (Maibre Schesch ?) Beon um   1636  - 1622 v. Chr.
3. Merweserrea Jaaqobher ?) (Apachnas) um   1622  - 1614 v. Chr.
4. Seweserenre Chajan (Iannas) um   1614 -  1594 v. Chr.
5. Òweserrea   Apophis
bis Óqenenre
a   Apopi   (Apophis)
oder Nebchopeschre
a   Apopi
etwa 1594 - 1553 v. Chr.
6. (ÓserHreA ?) Chamudi (Assis, Achles ?) etwa 1553 - 1544 v. Chr.

Einleitung 16. Dynastie:

Neben den 6 Hyksoskönigen, die die XV. Dynastie bilden und manchmal als die "Großen Hyksos" genannt werden, haben in der gleichen Epoche noch andere fremde Herrscher in Ägypten regiert. Diese werden die "Kleinen Hyksos" genannt und in der 16. Dynastie zusammengefasst. Diese Könige sind schwer zu fassende Gestalten, deren einzige Zeugnisse, Skarabäen und Rollsiegel,, aus so weit entlegenen Gegenden  wie Südpalästina und dem Vorposten Kerma im Sudan sind. Hatte die 15. Dynastie ihren Hauptsitz in Memphis und schließlich in Auaris, so ist es am wahrscheinlichsten, dass die 16. Dynastie ihren Sitz in Scharuhen, heute Tell el - Ajjul im südlichen Kanaan besaß. 

Ihr Anspruch, ebenfalls als Hyksoskönige zu gelten, ergibt sich  bei einigen z. B. bei Anat-her und Semken aus der Annahme, des Herrschertitels " HoA - xAswt " , bei anderen, dass sie ihre Namen in Kartuschen schrieben oder sich überheblich " Sohn des Re" nannten, doch zeigt schon der Stil dieser Gegenstände wie unbegründet dieser Anspruch war. Keine Denkmäler bestätigen ihre Herrschaft und die weite Verbreitung ihrer Skarabäen ist als Zeugnis für die Ausdehnung ihrer Herrschaftsgebiete völlig wertlos. Es scheint, das ihre Macht auf lokale Gebiete beschränkt war und sie zeitgleich mit der XV. Dynastie auftraten. Sie waren also wohl mehr Lokalfürsten als wirkliche Herrscher unter der Oberhoheit der XV. lDynastie.

Die XVI. Dynastie Manethos besteht aus 32 Hirtenkönigen, die zusammen 518 Jahre regiert haben sollen ( nach Africanus)

 

16 . Dynastie: 
2. Zwischenzeit: (
1652 - 1544 v. Chr. ) nach v. Beckerath

 

Auflistung aller Namen von Hyksoskönigen und ihren Vasallen - 
ohne chronologische Folge - die nicht sicher der XV. Dynastie angehörten:

- nach Jürgen v. Beckeraath - MÄS 49 -

1. Könige mit dem Titel:   HoA - xAswt
aAnataher
aAperaanat
Semqen
Sakarher
2. Könige mit Thron - u. Geburtsnamen:
Apopi (II. ?) 
(dieser König ist evtl. mit Apophis (XV 5) identisch)
Scheschi
Jaamu
Jakebmu
aAmu
Pepi ( III.)
3. Könige nur mit dem Thronnamen belegt:
Nebmaarea
aAheteprea
( vielleicht der Thronname von Chamudi ?)
aAnetrirea
Meribrea
Nubaanchrea
Nikarea II.
4. Nur mit Geburtsnamen belegt:
Schaerk ( Schalik ?) 
vielleicht identisch mit Manethos Salitis (XV 1) ?
Wadjed
Qur
Schenes

Anmerk.: Die Könige, die im Turiner Papyrus genannt werden, sind hier von mir weggelassen, da sie schon in anderen Aufzählungen aufgeführt wurden.

17. Dynastie: - Theben -
 2. Zwischenzeit - ( ca. 1645 - 1550 v. Chr. nach v. Beckerath)

 

Könige der 17. Dynastie

  Name Thronname Regierungszeit n. Schneider (L. d. Ph.)
1 Antef V.                 * Nubcheperre  1625 - 1622 v.Chr.
2. Rahotep Sechemre-wah-chau 1622 - 1619 v.Chr.
3. Sebekemsaf I. Sechemre-Wadjchau 1619 - 1603 v.Chr.
4. Dhuti ( Djehuti) Sechem-Re semen-towi um 1602       v.Chr.
5. Mentuhotep VII. Seanchen-re um 1601       v.Chr.
6. Nebirieraw I.  Swadj-en-Re 1601 - 1582 v.Chr
7. Nebirieraw II.         *          ? um 1582       v.Chr
8. Semenenre Semenen-re um 1580       v.Chr
9. Bebaanch Seweserenrea 1582 - 1570 v.Chr
10. Sebekemsaf II. 1.Sechemre-schedweset
2.Sechemre-schedtowi
um 1570       v.Chr.
11.

Antef VI.

Sechemrea wepmaat zw. 1570 und 1560
12.

Antef VII.

Sechemre-herhermaat ca. 1560       v.Chr.
13. Senachtenre ( Teao I.) Senchtenre / Sekenenre um 1560       v.Chr.
14. Tao / Teo / Taaa Seqenenre / Sekenre bis ca. 1545   v. Chr
15. Kamose Wadjcheperre / Uadj-Cheper-Re 1545 - 1539 v.Chr.

* Anmerkung:

  1. Allgemein wird König Nubcheperre Antef als Begründer der 17. Dynastie betrachtet - so in Lexikon der Pharaonen ( anders Dodson, der ihn zwischen König Antef VI. und Antef VII. einordnet - auch Stock, Hayes und Helck setzen ihn gegen Ende der 17. Dynastie ein) - damit wäre er ein Zeitgenosse des Salitis und Vorgänger König Rahotep gewesen.
  2. Im Turiner Papyrus folgt auf Nebirieraw I. ( T. 13,5;) ein König gleichen Namens unter (T. 13,6;) Es sind aber wohl über den Turiner Papyrus hinaus ( wenn man die vollkommen hypoth. Gleichsetzung mit dem König der auf der spätzeitlichen Harpokrates-Statuette außeracht lässt), bislang keine Bezeugung des Königs existent. Die beiden Nebirieraw-Könige könnten innerhalb der 17. Dynastie eine eigene Familiengruppe (Vater-Sohn ? ) gebildet haben. Es besteht auber auch die Möglichkeit, dass die Nennung Nebirieraw II. eine fehlerhafte Verdopplung darstellt, so dass ein zweiter Herrscher des Namens Nebirieraw nie existiert hat - siehe Franke.

(Bearbeitet durch J. H. Pirzer)

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