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                                           Die Fachwerkhäuser am Stader Fischmarkt
                                                    - Bild: Margret Pirzer 2013 - 

 

                          Der Fischmarkt in Stade - um 1845 
Wasser hatte in der Schwingestadt Stade eine besondere Bedeutung, so war das wirtschaftliche Herz der einstigen Hansestadt der Hansehafen mit seinen vielen schmucken Bürgerhäusern aus dem 17. Jahrhundert. Einer der schönsten Plätze ist sicherlich der Fischmarkt, der als Besonderheit einen rekonstruierten Holztretkran besitzt, umrahmt von Kaimauer und den schönen Fachwerkhäusern.
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Stade, die Stadt an dem Fluss Schwinge, kann auf eine über 1000jährige Geschichte zurückblicken. Geschichte, die nicht nur in Museen lebendig ist. Ein gutes Beispiel dafür bietet die beispielhaft sanierte Altstadt.  Nach dem großen Brand von 1659 erhielt die Stadt Stade ein barockes Gesicht, das noch heute das Bild der Altstadt prägt.

Zu den Sehenswürdigkeiten der Stadt Stade gehört die gesamte Altstadt mit malerischen Fachwerkhäusern, von denen eine Reihe noch aus der Zeit vor dem Stadtbrand von 1659 stammt. Markante Bauwerke sind das Rathaus, der große Schwedenspeicher und das Zeughaus. Anschauliche Zeugnisse der damaligen großen Handwerkskunst im 17. Jahrhundert liefern die kunstvollen Arbeiten am Rathausportal und an der großen Rathaustreppe, der Königsmarcksaal, die Kanzeln, Altäre und die Epitaphe in den beiden alten Kirchen der Stadt. Weiter sind die wertvollen Orgeln von Berendt Huß/Arp Schnitger und Bielfeldt herauszuheben sowie die Turmhaube von St. Cosmae und der Dachreiter auf dem Rathaus, welche beide Werke von Andreas Henne sind und viele andere Bauten in der historischen Altstadt.

Elf Jahre nach Ende des Dreißigjährigen Krieges wurden zwei Drittel der historischen Gebäude durch den großen Stadtbrand zerstört. Das sogenannte "Alte Rathaus", welches aus dem Jahre 1667 stammt, wurde nach dem großen Brand erbaut. 


Erwähnenswert sind auch die beiden noch erhaltenen Innenstadtkirchen, die von kultur- und kunsthistorischer Bedeutung sind.

Ab dem Jahr 1000 n. Chr. bestand die Stadt Stade aus fünf Stadtvierteln mit je einer eigenen Kirche:

  1. Kaufmannsviertel:             St. Cosmae et Damiani
  2. Fischerviertel:                    St. Nicolai
  3. Bischofsviertel:                  St. Wilhadi
  4. Klosterviertel:                    St. Georg
  5. Burgviertel:                        St. Pankratii
Kirche St. Wilhadi:

Die St. Wilhadi-Kirche, eine dreischiffige gotische Hallenkirche - übrigens die größte im Erzstift Bremen - wurde in der 1. Hälfte des 14. Jahrhunderts errichtet. Sie entstand anstelle eines Vorgängerbaus, der vermutlich bis in das 11. Jahrhundert datiert werden kann. Der Westturm stammt sogar aus dem 13. Jahrhundert. 

                                                                Turm der Sankt Wilhaldi-Kirche
         Das heutige flache Zeltdach ersetzte den hohen Turmhelm, der 1724 bei einem Blitzschlag zerstört wurde.

Der mächtige, quadratische aus dem 13. Jahrhundert stammende Westturm ist trotz des gewaltigen Granitfundaments und seiner drei Meter dicken Wände über die Jahrhunderte auseinander gewichen, so dass er oben breiter ist als am Sockel und einen leichten, aber statisch unbedenklichen Südwestüberhang zeigt. Das brachte ihm den Beinamen "schiefer Turm von Stade" ein. 
                                                                     (Bilder:
Nefershapiland)

 

Die dreischiffige gotische Hallenkirche Sankt Wilhaldi.
(Bild:
Margret Pirzer)

Von außen wirkt die Sankt Wilhaldi-Kirche durch ihren gotischen Baustil eher spartanisch, wenn man aber das Kircheninnere betritt, ist man überrascht von ihrer barocken Ausstattung. Grund dafür ist der Stader Stadtbrand von 1659, wobei die gesamte Inneneinrichtung einschließlich der historischen Orgel zerstört wurde. Von der danach erneuerten Ausstattung sind neben den Epitaphen und dem Taufengel aus dem 17. Jahrhundert der imponierende zweigeschossige Hauptaltar mit der zentralen Kreuzigungsgruppe und die Kanzel erhalten.  

Altar der Wilhaldi-Kirche

Bemerkenswert sind im Inneren der Kirche der Altar und die Kanzel von 1660, der Kronleuchter aus dem 16. und 17. Jahrhunderts und eine Reihe von Epitaphen. 

 

Bild: Margret Pirzer

Die neue Orgel wurde von Arp-Schnitger in den Jahren 1673-78 erbaut - und schon 1724 durch Blitzeinschlag wieder vernichtet. Die heutige Orgel von Erasmus Bielfeld aus den Jahren 1731-36 hat nach gründlicher Restaurierung wieder das historische Klangbild (Informationsquelle: Hinweisschild vor der Kirche). 

Orgel der Wilhaldi-Kirche

Die Orgel aus den Jahren 1731-1736 ist ein Neubau des Bremer Meisters Erasmus Bielfeld, da das Original ebenfalls bei dem Brand von 1724 zerstört wurde. Nach umfassender Restaurierung hatte der Neubau nun wieder die alte Instrumierung. 

 

Bild: Margret Pirzer

Auch das Kircheninnere wurde 1958-60 und 1991 zum großen Teil restauriert. Dabei wurde auch ein Teil der alten Deckenbemalung wiederhergestellt. 

Kanzel von Sankt Wilhaldi
(Fotoquelle: Margret Pirzer)

Farbige Kirchenfenster von 1895-1919
(Fotoquelle: Margret Pirzer)

 

St. Cosmae et Damiani:

Die Kirche trägt die Namen von Cosmas und Damian, von denen die Überlieferung berichtet, dass sie Zwillinge waren und in Syrien auf die Welt gekommen sind. Sie galten als geschickte Ärzte, die in Aegae in Cilizien südlich des Taurusgebirge ihren Beruf ausübten. Sie heilten die Kranken im Namen Gottes und sahen ihre Kunst als Gabe Gottes an und hatten daher als christliche Missionare großen Zulauf. Der römische Stadthalter Lysias ließ sie grausam foltern, um sie von ihrem Glauben abzubringen, was aber keinen Erfolg zeigte, da sie alle Folterungen und Marterungen und drei Tötungsversuche überstanden. Im Jahre 303 n. Chr. wurden Cosmae und Damian im Zuge der Christenverfolgung unter Kaiser Gaius Aurelius Diokletian mit dem Schwert hingerichtet und im syrischen Kyrrhos bestattet. Im Mittelalter wurden Cosmas und Damian zu Schutzheiligen der Ärzte und Apotheker. Im Jahre 1063 n. Chr. erhielt der Bremer Erzbischof die Grafschaft Stade als geistliches Leben. Die Stader Grafen waren als weltliche Herrscher mit dem damals herrschenden Kaiser Otto I. verwandt. Dieser Kaiser war ein großer Verehrer der beiden Märtyrer und so wurde dann 1063 die damals hier stehende romanische Kirche in St. Cosmae und Damian umbenannt.

Es existieren über den genauen Baubeginn einer Kirche an dieser Stelle wie auch über die frühen Besiedlungsanfänge in Stade keinerlei Daten. Nach Auskunft der Archäologen bestand ab dem 8. Jahrhundert eine Hafenmarktsiedlung, die sich vom Pferdemarkt hier entlang der heutigen Hökerstraße bis zur Neuen Straße ausbreitete. Hier legte man einen Friedhof mit einer Kapelle an, die als Vorläufer der heutigen Kirche St. Cosmae et Damiani gilt. Die heutige Kirche wurde wahrscheinlich in der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts als frühgotische Kapelle mit einem kreuzförmigen Grundriss erbaut, der sich aus dem westlichen Langhaus, der Turmvierung mit zwei Querflügeln in Nord-Südrichtung und dem östlichen Chor zusammensetzt. Das Langhaus ist um 1250 zuerst entstanden. Darauf weist die am Fuße einst zwei Meter dicke Westwand mit ihrem heute zugemauerten romanischen Rundbogenfenster hin. 

Die Fenster in den Seitenwänden sind wie auch die Fenster der Seitenflügel in frühgotischer Spitzbogenform gestaltet. Bei der Erneuerung der Ostfassade im Jahre 1989 legt man die alten Fundamente aus der Frühgotik frei und stellte fest, dass die Chorwand keine Apsis (halbrunde Altarnische) hatte. Die Vierung hat von Anfang an ein geputztes Kreuzgewölbe aus Backsteinen. Die Flächen sind weiß gekalkt und mit Ornamenten abgesetzt. Die Gewölberippen sind grün und schwarz angemalt. Das Landhaus, die Seitenflügel und der Altarraum besitzen flache Balkendecken aus Holz.

                     Turm von St. Cosmae et Damiani
Der achteckige Turm mit seiner barocken Haube ist das weithin sichtbare Wahrzeichen der Stadt Stade. Er ist ohne Wetterfahne 63,45 m hoch.

Die Kirche St. Cosmae et Damiani 
mit ihrem wuchtigen Glockenturm zählt zu den barocken Sakralbauten Stades
.

                 (Fotoquelle: Nefershapiland)

(Fotoquelle: Nefershapiland)

Der achteckige Turmsockel wächst aus der Vierung mit ihren kräftigen Eckpfeilern hervor. Er stammt vermutlich schon aus der Entstehungszeit der Kirche, wie alte Stadtansichten aus dem 16. Jahrhundert zeigen. Der erste Turmhelm besteht um 1550 aus einer Doppelzwiebel mit dazwischen gesetzter Laterne, wurde vermutlich später durch eine einfachere Kuppel mit aufgesetzter Laterne abgelöst. Auf der Turmspitze befinden sich die Turmkugel und die Wetterfahne. Seit dem Jahr 1793 ruht in der Kugel neben den Urkunden, Münzen und Zeitungsblättern ein nur fünfeinhalb Zentimeter langes Silber-Modell eines einmastigen Giekewers. Dieses Modell wurde vom Goldschmied Jürgen Diederich Pape geschaffen und von Johann Dede gestiftet.

Der Altarraum wurde im 15. Jahrhundert um verschiedene Nebenräume erweitert. Die Ratsfamilie aus Drochtersen stiftete 1432 eine Kapelle für den nordöstlichen Anbau, die 1607 zu einer Taufkapelle umgestaltet wurde. 1591 baut Hans Scherer, der Ältere, eine neue Orgel für St. Cosmae, die später umgebaut und restauriert wurde. Im Jahre 1604 erfolgte der Anbau des Brauhauses. Im 17. Jahrhundert erhielt die Ostfassade eine neue dreigiebelige Front. 

            Modell der Kirche St. Cosmae et Damiani
Dieses Modell wurde um 1888 erschaffen und von Gerhard Frankenstein restauriert.

Ein detailreiches Modell des Turmes, das 1956 von den Hamburger Mittelschülern Horst Paasch und Harry Schlan gebaut wurde, vermittelt die Konstruktion des Turmes.
                               (Bild: Nefershapiland)

Graf Tilly besetzte am 27. April 1628 die Stadt mit seiner katholischen Armee. Die Überlieferung besagt:.

"...das die weisen Münche S. Cosmae et Damiani Kirchen anno 1629 den 17. Novembris eingenommen, die Herren Pastoren darauß getrieben, die frawen stuele darin zerbrochen, die Zinsen, worstgelt, wohnung vnnt landtd Haur (Miete) vrind andere Einnahmen aufgehoben vrind also die Kirche.....nach ihren gefallen gebrauchet, biß das durch gottes wunderliche schickung vnnd der großen königlichen Schwedischen macht...anno 1632, den 5 May wiederumb diese Stadt vnnd Kirch mit ihrem General Pappenheim / doch vngern vnnd mit der Kirchen großen Schaden vnd guldenen Kelcken / haben vorlassen müssen..."

Ein gewaltiger Stadtbrand legt am 26. Mai 1659 fast die gesamte Stadt in Schutt und Asche. Auch die beiden Kirchen St. Cosmae und St. Wilhadi wie auch das Rathaus fallen den Flammen zum Opfer. Das Feuer frisst sich von der Laterne mit  der Stundenglocke durch den Turm nach unten in die Kirche durch und vernichtet die gesamte Inneneinrichtung mitsamt der Habe, die einige Anwohner in die Kirche getragen haben. Auch die Orgel geht dabei verloren.

Mit den Spenden aus Bremen, Hamburg und Lübeck kann noch im gleichen Jahr mit dem Wiederaufbau unter der Leitung des Ratszimmermeisters Andreas Henne begonnen werden. Schon zu Pfingsten am 6. Juni 1661 kann wieder regelmäßig der Gottesdienst gefeiert werden. 1662 werden die Emporen eingezogen und das stark beschädigte Vierungsgewölbe wieder geschlossen werden. Der Altarraum und das Langhaus erhalten neue Holztonnengewölbe. Durch die großzügigen Spenden der Stader Bürger erhält die Kirche eine kostbare Ausstattung. 

1663 werden Kanzel und Glocken beschafft, 1665 folgt die Taufkapelle und 1668-1675 bauen der Glückstädter Meister Berend Hueß und sein Geselle und Vetter Arp Schnitger, der später der bekannteste norddeutsche Orgelbaumeister wurde, die neue Orgel ein, an der seit 1674 für mehrere Jahre der später in Hamburg wirkende Vincent Lübeck spielte.

1674 bis 1677 wird der Altar von Christian Precht angefertigt und aufgestellt. 1661 beschließt man eine neue Turmhaube einzubauen. Da der Stadt aber das nötige Geld für den Bau fehlt, wird zunächst ein provisorisches Turmdach auf den Mauerstumpf gesetzt. Erst 1682 beginnt man mit der Ausführung des großartigen Entwurfs von Andreas Henne, der zwei Jahre dauern soll. Der 65 Meter hohe neue Turm von St. Cosmae bildet zusammen mit dem Dachreiter des 1667 von Henne errichteten Rathauses auch heute noch ein imposantes barockes Ensemble. In den Jahren 1750 - 1910 wurden verschiedene Umbauten und Erneuerungen vorgenommen, wie z. B. die Erneuerung der tonnenartigen Holzdecke über dem Altarraum im Jahre 1761 und die 1789 Aufhebung des ummauerten Friedhofes und die Verlegung der Gräber aus der Kirche, die herausgenommen und auf den neuen Horstfriedhof verlegt wurden. 1818 wird das Tonnengewölbe über dem Altarraum erneuert und 1841 wurde eine neue Sakristei durch den Einzug einer Holzwand und die Beseitigung eines Grabgewölbes im Südostflügel der Kirche geschaffen. Auch die drei Eingangsportale von St. Cosmae wurden 1879 neu gestaltet.

Die größte Umgestaltung und Sanierung erhielt die Kirche in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts, bei der u. a. auch das Außenmauerwerk eine großflächige Verblendung mit neuen Ziegelsteinen erhält. Die West- und Ostwand werden völlig neu aufgeführt und Nord- und Südfassade erhalten weitgehend neue Fundamente und Mauerfüße. Am 15. Sept. 1991 findet die feierliche Einweihung der sanierten Kirche St. Cosmae statt.

Kirchenausstattung:

Auf der linken Seite des Nordeingangs befindet sich im Nordflügel die Sakristei, mit ihrer verglasten klassizistischen Fassade von 1841. Die Kanzel am nordöstlichen Vierungspfeiler aus dem Jahr 1663 - erbaut von Jasper Scheien und aufgerichtet von Harmen Witkop - wurde vom Ratherrn Heinrich Beckhoff und seiner Frau Margarethe Bornemann gestiftet. Der Zugang zur Kanzeltreppe erfolgt über eine barocke Tür, über der sich das Wappen des Stifterpaares befindet. Ein durchbrochenes Rankenwerk aus der Spätrenaissance füllt die drei Fensteröffnungen der Kanzel. Der siebeneckige Kanzelkorb ruht auf einer Holzsäule und wird von zwei kunstvoll geschnitzten Groteskenvoluten abgestrebt. Die Wandfelder werden durch Säulen mit korinthischen Kapitellen voneinander abgetrennt, welche die mehrfach gekröpfte wuchtige Brüstung tragen.

die barocke Kanzel und der darüber liegende Schalldeckel

                              (Bild: Nefershapiland)                         (Bild: Nefershapiland)

Der reich geschmückte Schalldeckel darüber zeichnet den Grundriss der Kanzel nach. Seine Decke ist mit einer weißen Taube unter einem vergoldeten Strahlenkranz versehen. Auf dem Schalldeckel steht ein siebensäuliger Baldachin, der eine Krone aus sieben s-förmigen Voluten trägt. Auf ihr befindet sich die Weltkugel mit der Schlange als Symbol für die Sünde, die der auferstandene Christus mit Strahlenkranz, Siegesfahne und Kreuz besiegt hat. Alle Teile der Kanzel bestehen aus bemaltem Holz in den Farben Schwarz, Alabasterbeige und Marmorrot.

An der Kanzeltreppe befinden sich verschiedene vollplastische Figuren. An der Kanzeltreppe befinden sich zwei Propheten mit einem Buch, dahinter folgen mehrere Evangelisten: Matthäus mit dem Engel, der Evangelist Markus mit dem Löwen, der segnende Christus, der Evangelist Lukus mit dem Stier, der Evangelist Johannes mit dem Adler und schließlich vermutlich der Apostel Paulus.

Bild: Nefershapiland

Ein mächtiger barocker Messingkronleuchter aus Gelbguss, der aus dem Jahre 1620 stammt und von Wichmann Kordes gestiftet wurde, hängt unter dem Kreuzungspunkt der Turmvierung mit den gewaltigen Pfeilern.

Der Zugang zum Altarraum wird durch einen breiten gotischen Spitzbogen geöffnet, der durch zwei seitliche Balustraden abgegrenzt ist. Ein geometrisches Stuckwerk, das 1761 angebracht und 1819 restauriert wurde, schmückt die Rundgewölbedecke. Die links liegende Nordkapelle wird heute als Gemeinderaum genutzt. Vor dem östlichen Stirnwandfenster der Nordkapelle, die von Pastor Tjarks zwischen 1963 und 1966 angeschafft wurde, befindet sich auf dem früheren Platz der ehemaligen Taufkapelle ein schlichter Altartisch mit einer Sandsteinplatte auf einem Holzgestell. Auf ihm befindet sich ein kleines 1697 von Berent Voigt in Stade geschaffenes Messingkruzifix, das bis 1952 auf dem Hauptaltar stand, bis es dann auf ein neues größeres Kreuz genagelt und hier aufgestellt wurde. Die dazugehörigen Barockkartuschen stellen die vier Evangelisten dar.

Rechts und links des früheren Altars befinden sich je eine Sandsteingruftplatte des Generallieutenants der "Königliche Großbritannischen Teutschen Armee" Johann Christopf von Schultzen (gest. 1750) und seiner Ehefrau Freifrau Baronesse von Menitzingen (gest. 1864) die in der Kapellenwand eingelassen wurde. Zwischen den Fenstern der Kapellennordwand hängt ein 1909 von Hans Wülper geschnitzes Holzrelief, das Jesus im Gespräch mit dem Schriftgelehrten Nicodamus darstellt.

Der Taufstein aus echtem Marmor befand sich einst im Nordostraum der Kirche in der 1841 abgerissenen Taufkapelle, die 1665 als "Baptisterium marmoreum construktum" per Testament vom wohl sehr wohlhabenden Ratsherrn und Ratsweinkellerhauptmann Dietrich Lüders und seiner Ehefrau Margarethe von Bargen gestiftet wurde. 

                     Taufbecken der Kirche St. Cosmae

Das flache und bauchige Becken aus rotweißem Marmor ruht auf einer Säule aus schwarzem Marmor.
 Vier geflügelte Puttenköpfe aus Alabaster zieren den wulstigen Ring dieser Säule. 

Auf drei der vier Vorkröpfungen der runden Fußplatte stehen kunstvoll gestaltete Alabaster-Figuren, welche die Evangelisten Matthäus mit dem Engel, Markus mit dem Löwen und Johannes mit dem Adler darstellen. Auf der vierten Vorkröpfung hat eine hölzerne Figur des heiligen Andreas gestanden, aber vermutlich hat einst hier der Evangelist Lukas Platz gefunden. Irgendwann ist dieser dann verlorengegangen. Der Meister dieser qualitätsvollen Figuren und des Taufbeckens ist leider nicht bekannt. 

                      Bild: Margret Pirzer

 

  Eingangsportal des Baptisteriums von 1265

In der Nordostecke des Altarraumes befindet sich das ehemalige Eingangsportal des Baptisteriums von 1265, dessen Pilaster, die Postamenten ebenso wie der kräftig polierte Balken alle aus schwarzem Marmor gefertigt sind. Die Tafel mit dem Taufbefehl (in der Nische) gehörte ursprünglich zu einem Aufsatz, der 1841 heruntergenommen wurde.

Ebenso aus Marmor sind die davor stehenden beiden rotbunten Halbsäulen mit weißen attischen Basen und Volutenkapitellen sowie die darüber angeordneten rotbunten Kugeln. 

 

 

                      Bild: Margret Pirzer

 

              Hauptaltar von 1674-77

Der prächtige Hauptaltar wurde vom Hamburger Bildhauer Christian Precht erschaffen und ähnelt seinem Vorbild, dem 1654 in der Großen Kirche in Stockholm aufgestellten Altars.

Der aus Holz gearbeitete Hauptaltar 
ist gut 11 m hoch und fast 5 m breit.

Der Altaraufbau (das Retabel), der sich über dem Altardach (der Mensa) erhebt, ist wie eine Architektur in zwei Stockwerke aufgebaut. Er ist in Höhe, Breite und Tiefe jeweils dreifach gegliedert.

Bild:    Stade, Kirche St. Cosmae (13.Jh), Hauptaltar
Autor  Jürgen Howaldt
Lizenz: CC BY-SA 2.0 DE

Im Mittelfeld der Predella (Sockelgeschoss oder eine Stufe, auf der ein Retabel steht) - unmittelbar über dem Altartisch - ist das Abendmahl angeordnet. Dieses wird flankiert vorgezogenen, gedrehten Postamentpilastern, die mit je einem Engelskopf und geschnitzten Gehängen aus Blattwerk, Bändern und Quasten verziert sind.
                                                                               (Bild: Nefershapiland)

Unten und oben wird die Predella mit reich profilierten und weit ausladenden Gesimsen abgeschlossen. Auf den seitlichen Vorkröpfungen des oberen Gesimses befinden sich die gedrehten und paarweise angeordneten Säulen mit korinthischen Kapitellen sowie die vollplastisch ausgearbeiteten Skulpturen der Evangelisten Matthäus, Markus, Lukas und Johannes, die links und rechts neben dem mächtigen Kreuzigungsrelief stehen.

Bilder: Nefershapiland

Auf den beiden Kranzecken des Altars stehen Moses mit den Gesetzestafeln der zehn Gebote und Johannes der Täufer mit dem Lamm. Dazwischen sitzen zwei Engel mit den Leidenswerkzeugen Christi und über ihnen erhebt sich ein Hochrelief mit der Darstellung der Grablegung, das auch von gedrehten Säulenpaaren und Akanthusvolutenwangen begleitet wird. Den oberen Abschluss des Altaraufsatzes bildet ein reich verkröpfter und weit ausladender Gesimskranz, der das Postament mit dem auferstandenen Christus, dem Strahlennimbus und der Siegesfahne und zwei Engeln mit Palmenzweigen trägt.
                                                                              Bilder: Nefershapiland

 

Die bunten drei  Glasfenster hinter dem Altar in der Ostwand wurden 1910 von Franz Lauterbach aus Hannover gefertigt. Im Rundfenster über dem Altar befindet sich im Mittelfeld eine Burg mit einer Umschrift.

(Bilder: Margret Pirzer, Nefershapiland)

 

Marmorepitaph Valentius v. Löwenfels

Die Südwand des Altarraumes wird von einem Epitaph aus Marmor des 1670 gestorbenen Justiz- und Konsistorialrates Valentius von Löwenfels geschmückt. Das Epitaph steht auf einer sargartig gearbeiteten Inschriftenplatte aus schwarzem Marmor, die mit Akanthusranken eingefasst ist. Die eichenlaubumkränzte Büste des Verstorbenen steht auf einer Knorpelwerkkonsole mit Totenkopffuß. Auf jeder Seite des Eichenkranzes vor einem faltenreichen Tuch stützen zwei obere Puten das Wappen der von Löwenfels und die beiden unteren halten eine gesenkte Fackel als Symbol des Todes in der Hand.

 

(Bild: Nefershapiland)

 

Die Gertrudenkapelle befindet sich südlich des Altarraumes und wurde etwa um das Jahr 1500 geschaffen 
Vor der Ostwand der Kapelle steht im abgesenkten Bereich ein schöner spätgotische Triptychonaltar (Flügel- oder Klappaltar). Der Gertrudenaltar wurde im 19. Jahrhundert in den südlichen Seitenraum des Altars von St. Cosmae hinter 

einem schon 1673 gefertigten kunstvollen schmiedeeisernen Durchsteck- Gitter eingebaut. Es ist nicht ausgeschlossen, dass er früher in der Gertrudenkapelle auf dem ersten Garnisonsfriedhof vor dem Schiffertor stand. Die Kapelle wurde im Zuge der Belagerung von Stade durch die dänischen Truppen 1712 zerstört und der Gertrudenaltar als Eigentum der Brauerknechtgilde, deren Schutzheilige die Gertrud von Nivelles ist, in die Nikolaikirche am Hansehafen gebracht. Nach dem Abbruch der Nikolaikirche 1834 kam er dann in die St. Cosmae-Kirche. 

Das bedeutende mittelalterliche Kunstwerk besteht ganz aus Holz und soll 1500 als Wandelaltar mit zwei Flügelpaaren entstanden sein. Der Mittelschrein ist in Rot und Gold ausgelegt und wird durch zwei zierliche Säulen in eine große Mittelnische und zwei schmale zweigeschossige Seitenfelder geteilt. Die heilige Gertrud steht in der Mittelnische als Schutzheilige der Kranken und der Reisenden mit dem Modell einer Kapelle, während sich unten links die heilige Margaretha als Schutzheilige der gebärenden Frauen und unten links die heilige Barbara als Beistand der Sterbenden befindet. Einige der 12 Apostel sind in den vergoldeten, zweigeschossig ausgelegten Seitenflügeln des Gertrudenaltars aufgestellt, darunter Johannes mit dem Giftbecher, Bartholomäus mit dem Schindermesser und Petrus als Bischof mit dem Schlüssel.

Der Altar wird zu Beginn der Fastenzeit vor Weihnachten am 11. November und vor Ostern am Aschermittwoch zugeklappt und dann werden die mit Szenen aus dem Leben der heiligen Gertrud bemalten Außenseiten der Flügel sichtbar.

In einem kleinen Marienschrein, der auf den Mittelschrein aufgesetzt ist, steht Maria mit dem Jesuskind strahlenumkränzt auf der Mondsichel und links daneben steht der Verkündigungsengel. Die Namen von 17 Brauerknechten sind auf den Innenseiten der beiden Flügel aufgeführt, welche 1843 wohl die Renovierung des Altars bezahlt haben.

                              (Bild: Nefershapiland)                         (Bild: Nefershapiland)

 

   Votivtafel mit der Kreuzigungsszene

An der Südwand von St. Cosmae befindet sich eine Votivtafel, die wohl aus der zweiten Hälfte des 16. Jahrhundert stammt und ursprünglich in der Nikolaikirche hing, die einstmals auf dem heutigen Gelände der Stadtwerke stand.

 

Der Betende mit dem Pilgerstab, der sich links im Vordergrund der Szene unter dem kunstvoll geschmückten Renaissanceportal befindet, scheint wohl der Stifter dieses Holzreliefs zu sein. Links vom Kreuz befindet sich eine Darstellung von Jerusalem.

 

 

(Bild: Nefershapiland)

An der Südempore, die für Ausstellungen genutzt wird, befinden sich zwei Holztafelgemälde aus dem 16. Jahrhundert, welche Kopien von Cranachgemälden sind, die Martin Luther und Philipp Melanchton darstellen. Andreas Henne gestaltete 1662 die schöne Brüstung, die aus einem breiten Gesims besteht, das von gedrechselten Balustersäulen getragen wird. 

Das Modell einer Viermastbarke mit dem Namen "Hoffnung" hängt am Vierungsbogen der Südempore und ist für die Gemeinde Erinnerung und Aufforderung für eine Gebet für die auf See befindlichen Menschen. Werner Nikolay erschuf dieses Kirchenschiff 1960 und die Sparkasse Stade-Altes Land stiftete es.

    Epitaph des Joachim Christiani von Ehrenburg
Dieses Epitaph, das an der Nordseite des südwestlichen Vierungspfeilers hängt, wurde 1910 von Hans Wülper aus Hollern nachgebildet. Die Inschriftenkartusche ruht auf Palmenwedeln und das Wappenschild mit dem schönen Helmaufsatz sind von vollplastischen Akanthusblattrollwerk umrahmt.
Joachim Chr. von Ehrenburg diente als Kanzler der Herzogtümer Bremen und Verden und starb 1695.
Das in blau und Blattgold gefasste Epitaph des Regierungsrates Samuel Christophori von Lißenhaim.

Das vollplastisch geschnitzte und mit  Akanthusranken umgebene Wappenschild mit dem Helmaufsatz und einem Inschriftenfeld darunter befindet sich am Nordwestpfeiler der Vierung von St. Cosmae.

 

                            (Bild: J. H. Pirzer)

                      (Bild: J. H. Pirzer)

 

    Wappenschild des Johann Pahlen

Im Nordflügel von St. Cosmae befindet sich rechts neben dem Aufgang zur Nordempore das Wappenschild des Johann Pahlen. Dieser lebte von 1623 bis 1685 und war Prätor (höchster Justizbeamter) und Sekretär des Alten Landes. Auf den Deichbau weisen drei Stakpfähle mit Dollen auf dem Wappenschild hin, die unter einem Helm mit Helmtuch von Akanthusvoluten umrahmt sind.

 

(Bild: Margret Pirzer)

Ein zweitüriger Eichenholzschrank befindet sich an der Westwand der Nordempore. Dieser wurde 1916 von Rudolf Thölecke aus alten Gestühlresten gefertigt.

                                                     Aufgang zur Nordempore

Der Aufgang zur Nordempore befindet sich hinter einem grün-weißen Treppen-Portal. Die Tür zum Aufgang mit ihrer oberen durchbrochenen Füllung aus manieristischen Knorpelwerk und Maske stammt von einer Prieche aus dem 17. Jahrhundert. Die Türöffnung wird von einem eisernen Bogen mit Aufsatz überspannt. Die Pfosten schmücken sich mit den geschnitzten Wappen des Stader Bürgermeisters Nicolaus von Höpken (1601-1671) und seiner Gemahlin Anna von Gruben. Beim Hinaufgehen erblickt man in der zugemauerten Fensternische das Portrait des Pastors  Samuel Wilke, der von 1677 bis 1725 lebte. 

Bilder: Margret Pirzer

Über eine alte Holztreppe, die auf den Dachboden führt, gelangt man in den Turm. Das Geläut von St. Cosmae et Damiani befindet sich im dritten Geschoss des gemauerten Turmoktogons, zu dem  man durch den Dachboden des Nordflügels und am Vierungsgewölbe vorbei gelangt. Vier der fünf Glocken mit der Stimmung B, D, F tragen die gleiche von Palmettenfriesen, Vögeln und Masken begleitete lateinische Inschrift: "Wir waren fünf, die die Flamme mit der Kirche am 26. Mai des Jahres 1659 vernichtet hat / Ich bin mit vier Schwestern aus der Asche wiedererstanden. Ich klinge am Tag des 10. September des Jahres 1663" und "Herman Benningk schuf mich in Hamburg".

Die fünfte Glocke mit der Stimmung C wurde im Zweiten Weltkrieg eingeschmolzen. 1959 stifteten Ernst und Cläre Jung aus Hamburg eine neue schlichte C-Glocke. Sie sind auch die Stifter der fünf Zimbelglocken.

Das kunstvoll zusammengefügte Balkenwerk des Turmhelms setzt sich von unten nach oben steigend aus einer achteckigen Schürze, der großen Zwiebel, der Trommel mit den vier Zifferblättern der Uhr, der großen Schürze, der Laterne, einer weiteren Schürze, einer kleinen Zwiebel und der schlanken Spitzpyramide zusammen. Das Balkenwerk ist holzverschalt und mit Kupferplatten wetterfest verkleidet. Die Traufen unter den Schürzen sind reich profiliert. Dieser Turmhelm ist wohl einer der schönsten barocken Kirchentürme in Deutschland!

*

Schon in der Vorgängerkirche ist für das Jahr 1493 eine Orgel bezeugt, mit deren Bau Hans Scherer, der Ältere beauftragt wurde, diesen aber nicht durchführte und daher sein Geselle Antonius Wilde (1606-1607) eine neue Orgel baute. Er erweiterte dieses Instrument 1608 auf 28 Register. 1628 arbeitete Hans Scherer, der Jüngere, an diesem Instrument und 1635 ein unbekannter Orgelbauer. Ein weiterer Umbau wurde 1656 durch Hans Riege aus Otterndorf durchgeführt. Diese ältere Orgel wurde jedoch beim großen Stadtbrand von 1659 vernichtet.

Nach dem Wiederaufbau der zerstörten Kirche erhielt der Glückstädter Orgelbauer Berendt Huß im Jahre 1668 den Auftrag für eine neue Orgel.  Das Orgelhauptwerk wurde von Berendt Huß im Jahre 1668 zusammen mit seinem Vetter, und damaligen hochbegabten Gesellen Arp Schnitger, der maßgeblich an der Arbeit beteiligt war, begonnen. 1670 erfolgte der Auftrag für das Rückpositiv und 1671 für das Pedalwerk und schließlich 1672 für das Brustwerk. 1675 wurde dann die Orgel vollendet. Ein Jahr später verstarb Berendt Huß. Der damalige Organist an St. Cosmae et Damiani, Vincent Lübeck (Organist von 1674-1702) erwirkte 1688 den Austausch von vier Register im Brustwerk und den Einbau der Trompete 16' im Oberwerk, durch Arp Schnitger, der nach dem Tod seines Meisters Huß 1676 die Werkstatt übernimmt. Des weiteren wurden Setzungen an der Orgelempore beseitigt und das Instrument neu ausgerichtet. Der Abschluss des Baus dieser Orgel begründete Schnitgers Ruf: Arp Schnitger wurde einer der berühmtesten Orgelbauer des Nordens. 

Weitere Veränderungen und Reparaturen wurden 1727/28 durch Otto Diedrich Richborn vorgenommen, der bei Arp Schnitger gelernt hatte. Der Orgelprospekt erhält in dieser Zeit eine Bemalung in Dunkelbraun mit Ocker und das Schleierwerk wird in lichtem Ocker gefasst, was aber nicht die letzte Bemalung bleiben sollte. 1781 erfolgten abermalige  Umbauten mit Eingriffen in die Originalsubstanz durch Wilhelm Wilhemini aus Stade. Im 18. Jahrhundert kommt ein Glockenspiel mit 45 Glocken hinzu. 1919 erneuert man die sichtbaren Prospektpfeifen aus Zinn, die 1917 in die kriegsbedingte Altmetallsammlung gegeben werden mussten, durch Zinknachbauten. 1948 erfolgt eine Restaurierung durch die Orgelbaufirma Ott aus Göttingen. 

In den Jahren 1972 bis 1975 wurde die Orgel von Jürgen Arendt aus Leer unter Mitwirkung des Sachverständigenausschusses der Hannoverschen Landeskirche aufwändig saniert und wieder in den historischen Klangzustand gebracht. 1993 und 1995 wird das Instrument vom gleichen Orgelbauer abermals gründlich gereinigt, nochmals überholt und noch weiter verbessert. D. Wellmer (Himbergen) stellte 2007 die alte Farbfassung aus dem Jahr 1727 wieder her.

Noch heute gilt die Orgel von St. Cosmae als eines der bedeutendsten Orgelwerke aus dem 17. Jahrhundert. 
Das Oberwerk mit seinen Springlade ist geprägt von den Bauprinzipien des Berendt Huß, während die anderen Werke mit ihren Schleifladen die Handschrift von Arp Schnitger tragen. 
Bild:    Orgel der St. Cosmae et Damiani-Kirche
Autor: © Traumrune / 
Lizenz: Wikimedia CommonsCC-BY-3.0 

Die Huß-Schnitger-Orgel und die Ratsprieche

(Bild: Margret Pirzer)

Die Huß-Schnitger-Orgel besteht aus dem Hauptwerk mit 12 Registern, dem Brustwerk mit 10 Registern, den beiden Pedaltürmen mit 10 Registern und dem Rückpositiv mit ebenfalls 10 Registern. Vollplastische Schnitzereien schmücken das Rahmenwerk. Die beiden freien Turmflanken werden durch knorpelwerkartige Volutenohren begleitet und die beiden Pedaltürme werden durch Volutenkronen überhöht. Die Ecken der Pfeifenfelder sind mit durchbrochenen Schleiern aus Ranken, Blüten und Knorpeln gefüllt.

Allegorische Figuren auf dem Oberwerk stellen die drei christlichen Haupttugenden Glaube, Hoffnung und Liebe dar. Der alttestamentarische König David thront mit zwei trompetenden Engeln auf dem Rückpositiv. Auf halber Höhe hocken zwei weitere Putten mit Trompete und Palmzweig als Symbol für die Ewigkeit in den seitlichen Volutenohren der Pedaltürme. Unter den drei Vorkragungen des Rückpositivs hängen Volutenkörbe.

 

                                 Blick auf die Orgel von Huß und Schnitger
Die neue Orgel wurde von Meister Berend Huß und seinem Gesellen und Neffen Arp Schnitger, dem später bekanntesten norddeutschen Orgelbauer in den Jahren 1568-73 erbaut.
                                               (Bild:
Margret Pirzer)
Das im Jahre 1670 in Auftrag gegebene Rückpositiv mit bekrönenden Figuren


                   (Bild: Margret Pirzer)

Die ehemalige Ratsprieche von 1663 befindet sich rechts unter der Orgelempore. Sie hat 300 Jahre im nördlichen Querhaus gestanden und wurde dann für wenige Jahrzehnte in das südliche Querhaus versetzt. Durch eine halbhohe Tür in der linken Schmalseite, deren Kranz einen Wappenaufsatz trägt, gelangt man zur Ratsbank. Die einstige rechte Schmalseite ist Teil einer aus Priechenresten gestalteten Schmuckwand mit Aufsatzbekrönung, welche den Aufgang zur Orgel links unter der Empore verdeckt.

(Textquelle: nach Ss. Cosmae et Damiani in Stade / Kleiner Führer durch die Kirche / Dieter-Theodor Bohlmann 2007)

Altstadt mit Hansehafen:

Die Entstehung einer Marktsiedlung Stade und deren Entwicklung zur Stadt ist eng mit seinen Häfen verbunden. Der erste Schiffsanlegeplatz im späten 8. Jahrhundert lag am Abhang des Geesthügels, nordwestlich des Pferdemarkts. Hier machten an der Schwinge die flachgehenden Kähne fest. Außerhalb der frühen Siedlung Stade existierte wohl in einer Schwingeschleife ein noch älterer Flusshafen am Harschenfleth. 

                          Der alte Hansehafen von Stade mit dem Giekewer "Willi"
Der alte Hansehafen in der historischen Altstadt von Stade  ist ein Binnenhafen und liegt an der Schwinge. Seine gesamte Länge reicht über zwei Straßenzüge, die von historischen Fachwerkhäusern gesäumt wird. Die Häuser an der Straße Wasser-West stammen teilweise aus dem 15. Jahrhundert, während die originalen Bauten am Wasser-Ost dem großen Stadtbrand von 1659 zum Opfer fielen. 

Eine aus Backsteinen gemauerte Bogenbrücke am Fischmarkt, die Hudebrücke,  begrenzt den Hansehafen im Südwesten und im Nordosten befindet sich seit 1972 das Siel an der Schwinge, das sich neben dem 1705 fertiggestellten Schwedenspeicher befindet.

                                                           - Bild:
Nefershapiland

Später reichte der Anlegeplatz für die wachsende Siedlung und die vor Anker gehenden Schiffe nicht mehr aus und daher schüttete man in der Marsch, unterhalb des Geesthügels um 1000 n. Chr. einen fünf Meter hohen Hügel auf, den späteren Spiegelberg. An dessen Westabhang legte man eine neue Hafenmole an, die etwa in der Linie der heutigen Straße Wasser Ost lag. Diese Hafenmole diente über zwei Jahrhunderte dem Handelsverkehr.

Stade Hansehafen - Hafenmole linke Seite
(Bild: Margret Pirzer)

Nach der Erteilung des Stadtrechts im Jahre 1209 wurde ab ca. 1229 der nordwestliche Teil der heutigen Altstadt großflächig aufgeschüttet. Die alte Hafenmole wurde aufgegeben und man schuf ein neues geschlossenes Hafenbecken, wobei das westliche Ufer eine Pfahlwerkkante aus Eichenbohlen erhielt. Dieses neue Hafenbecken entspricht weitgehend dem heutigen.

Der historische Hansehafen inmitten der Stader Altstadt 
mit dem Ewer "Willi"
.
(Foto: Nefershapiland)

Kaianlage des Hansehafens
 mit den historischen Fachwerkhäusern.
(Foto:
Nefershapiland)

Die Bauarbeiten waren um 1250 erfolgreich abgeschlossen, da die Verleihung des Stapelrechts durch den Erzbischof Hildebold im Jahr 1259 ein fertiges Hafenbecken voraussetzt. Alle von See kommenden Schiffe waren durch den Stapelzwang verpflichtet, drei Wasserzeiten - was etwa eineinhalb Tage waren - in Stade anzulegen und ihre Waren zum Verkauf anzubieten. Allerdings hatte das damals vorherrschende Stapelrecht nicht den erhofften Erfolg, denn Hamburg befreite sich schnell von dieser Verpflichtung und größere Handelsschiffe konnten den Stader Hansehafen wegen seines geringen Tiefgangs nicht anlaufen. Auch die Entfernung der Stadt von der Elbe erwies sich bald als Nachteil, welcher auch durch mehrfache Begradigung der Schwinge nicht aufgehoben werden konnte. Dieses führte dazu, dass der Hansehafen bald nur noch von flachgehenden Ewern und Jollen angelaufen werden konnte.

Am südlichen Ende des Hafens errichtete man im 14. Jahrhundert die für den Hafenbetrieb erforderlichen weiteren Einrichtungen, einen Holztretkran und die noch heute erhaltene Stadtwaage, wo die angelandeten Waren gewogen und nach Gewicht versteuert wurden. Den Zugang zum Hafen kontrollierte der Baumschließer, dessen im 18. Jahrhundert neu errichtetes Dienstgebäude, das Baumhaus, heute ein Privatmuseum beherbergt.

Über mehr als 600 Jahre lang blieb  der Alte Hafen der eigentliche Stadthafen, auch wenn im Harschenfleth schwingeabwärts ein weiterer Hafen mit einer Speichervorstadt entstand. 


                           Giekewer "Willi" mit Spiegelheck: Länge Rumpf 11,50 m; Breite 3,50 m

Der Giekewer "Willy", welcher 1926 in Moorrege an der Pinnau, nördlich von Hamburg in der Jacobs-Werft gebaut wurde, bildet eine schöne Erinnerung an die vergangenen Tage des alten Hansehafens. Das Wort "Ewer" stammt aus dem niederdeutschen Sprachgebrauch und bedeutet "Einfahrer", d. h. diese Schiffe hatten nur ein Mann Besatzung. Die Bezeichnung weist auf die Gaffelbesegelung mit einem Giekbaum. 

Der "Riet-Ewer" war dafür bestimmt, Produkte aus dem Haseldorfer Außendeichsgebieten zu transportieren und wurde vier Jahrzehnte als Motor-Frachtschiff in der Haseldorfer Marsch eingesetzt und bis 1962 gewerblich genutzt.  Im Jahre 2000 sammelten 13 Stader Bürger 65.000 DM und erwarben den Gíekewer, um ihn dann der Stadt Stade zu übereignen. Heute wird das Schiff vom Verein Alter Hafen Stade e. V. gepflegt.

Die "Giekewer" (einmastige Ewer) eigneten sich als Plattbodenschiff speziell für den Frachttransport durch das Wattenmeer und andere flache Gewässer und blieben aufgrund ihrer an Steuerbord und Backbord angebrachten Seitenschwerter nicht im Schlick stecken. Die Seitenschwerter konnten bei Bedarf teilweise oder auch ganz ins Wasser gelassen werden.

                                                                          Bilder: Margret Pirzer

 

Das Stader Baumhaus an der Zufahrt zum Alten Hafen
- ehem. Gebäude der Hafenmeisterei -

Das historische "Baumhaus" diente früher dem Hafenmeister als Amtsstube und wurde 1773 erbaut. Von hier aus versah versah der Baumschließer seinen Dienst und es war seine Aufgabe, den schwimmenden Baumstamm, welcher das Hafenbecken verschloss, aufzuschließen und den Frachtschiffen nach Zahlung einer Gebühr die Durchführt zu gestatten. Das ursprüngliche Baumhaus wurde beim großen Stadtbrand 1659 zerstört und das neue Gebäude feierte 1774 Richtfest. Das Hafenamt bestand bis 1947 in dem alten Baumhaus und wurde dann zu Wohnzwecken umgerüstet.

Seit mehr als vier Jahrzehnten lebt Hans-Jürgen Berg im Obergeschoss des Baumhauses. Er renovierte 1971 das heruntergekommene Gebäude am Stader Hafen, mit viel Eigenleistung und richtete dann im Untergeschoss ein Privat-Museum ein, das 1973 eröffnete. Zu diesem Zeitpunkt besaß Hans-Jürgen Berg eine umfangreiche Sammlung vieler Relikte und Kuriositäten aus dem Stader Bürgertum, dem Handel und dem Handwerk des 19. und 20. Jahrhunderts und mit dem historische Baumhaus bot sich ihm eine wunderbare Möglichkeit all seine gesammelten Alltagsgegenstände aus Stade, wie Bier- und Milchflaschen, Postkarten, alte Firmenschilder, Militärgegenstände, Landkarten, Kleidung, Nähzeug, Vereinswimpel, Fotos und vieles andere nun für die Öffentlichkeit zu präsentieren. 

Öffnungszeiten:
April  bis Oktober: Samstag 15-17 Uhr
                                Sonntag  14-17 Uhr
November bis März:
Sonntag 15-17 Uhr

Der Eintritt ist frei. Termine nach Vereinbarung sind möglich (04141 / 4 54 34)

                                                         Bilder: Nefershapiland

 

                                  Stade - Alte Stadtwaage am Fischmarkt

Mitte der 70ziger Jahre des letzten Jahrhunderts erwog der Rat der Stadt Stade, den historischen Hansehafen zuzuschütten und stattdessen an dieser Stelle einen Parkplatz anzulegen. Ebenfalls abgerissen werden sollte auch die ehemalige Stadtwaage am Hansehafen. Die Entscheidung fiel glücklicherweise gegen den Abriss des Fachwerkgebäudes aus dem Jahr 1753, das den Vorgängerbau ersetzt hatte und im 19. Jahrhundert als Zollhaus diente. Es wurde saniert und seither als Wohn- und Handelsgebäude genutzt.

Die alte Stadtwaage befand sich im 13. Jahrhundert noch auf dem Geesthügel östlich vom Pferdemarkt. Erst im 14. Jahrhundert wurde sie zum Fischmarkt verlegt. Schon auf einem Bild aus dem Jahre 1598 (Stadtansicht) ist  die Stadtwaage neben dem Holzkran auf dem Fischmarkt zu sehen. Das heutige Gebäude stammt aus dem Jahre 1753. Die im Hansehafen angelieferten Waren wurden hier in dem Gebäude zunächst gewogen, taxiert und dann verzollt. Erst dann durfte man sie an den Empfänger ausliefern. Im Obergeschoss des Gebäudes befand sich ein großer Festsaal mit einer Stuckdecke, welcher für gesellschaftliche Ereignisse der Bürgerschaft ausgestattet war. Der Waagebetrieb in diesem Gebäude wurde erst im Jahre 1853 eingestellt. Ein Jahr später zog das Königliche Hauptzollamt hier ein, welches sich ab 1871 Kaiserliches Hauptzollamt nannte. 1904 zog das Zollamt aus und das Obergeschoss des Gebäudes wurde in Wohneinheiten aufgeteilt. Im Erdgeschoss richtete man Läden ein. Private Investoren sanierten das Bauwerk 1977 nach dem Verkauf der alten Waage durch die Stadt.

Heute befindet sich im Erdgeschoss eine Weinhandlung, während sich im Obergeschoss und im heute ausgebauten Dachgeschoss Wohnungen befinden.

Bild: Margret Pirzer

                 Bild: Margret Pirzer

Der alte Hansehafen war spätestens im 16. Jahrhundert für den Fernhandel zu klein. Trotzdem blieb er erhalten und verlor erst 1880 einen Teil seiner Funktionen als in den niedergelegten Festungsanlagen der Neue Hafen angelegt wurde.
Neue Steinmauern ersetzten nach 1870 die alten hölzernen Kaianlagen als die Stadt die vorher privaten Ufergrundstücke übernahm.
Der nur noch selten benutzte Holztretkran wurde 1898 abgebrochen und 1977 durch private Spender wieder rekonstruiert. 

Die 1919 gegründete Frachtschiffergilde versorgte bis 1959 die Stader Handels- u. Gemüsebetriebe mit Ware aller Art, die am Provianthaus umgeschlagen wurden. Seit 1967 ist der historische Stader Hafen wegen dem Bau der Hansestraße als Altstadtring für Schiffe nicht mehr erreichbar. Zusammen mit den beiden angrenzenden Straßenzügen "Wasser-West" und "Wasser-Ost" ist er auch gerade wegen dem fast unzerstört gebliebenen Fischmarkt zu einem Freizeit- und Touristenanziehungspunkt geworden.

Der 1977 nach dem Vorbild eines Tretkrans aus Lüneburg am Standort des Stader Salzkrans von 1661 wiedererrichtete Holztretkran. Der ursprüngliche Kran war 1898 abgerissen worden.

                               (Foto: M. Pirzer)

                 Blick auf den Hansehafen 
mit dem ehemalige schwedische Provianthaus
- im Vordergrund der Giekewer Willi - 


                         (Bild: J. H. Pirzer)

 

      Tretkran in Stade
Bild:    TretkranStade.JPG
Autor. MrsMyer (Wikipedia)
Lizenz: CC BY-SA 3.0

Ein weiteres historisches Gebäude ist das ehemalige schwedische Provianthaus, das sich im Hansehafen an der Wasserseite auf Pfählen erhebt. Seit 1977 dient dieses Gebäude als Museum, wo die Geschichte des Elbe-Weser-Gebietes präsentiert wird. Der Backsteinbau ist ca. 41 m lang, 16 m breit und fast 20 m hoch. Auf ein Meter dicken Mauern lagern zwei Vollgeschosse und drei Dachgeschosse.

Ehemalige schwedische Provianthaus   
       - Aufnahme von ca. 1900 -  
„Stade Provianthaus“ von Gustav Steinbach - eingescannt.
 Lizenziert unter Gemeinfrei über Wikimedia Commons - 

 

                                            Der sogen. "Schwedenspeicher" mit Stadtwaage davor.
Der zum Fischmarkt gewandte Giebel trägt das Emblem und das Monogramm "CXII" des schwedischen Königs Karl XII. mit einer Krone darüber. Der für die damalige Zeit gewaltige Speicherbau wurde zunächst von der schwedischen Garnison, dann ab 1712 bis 1880 nacheinander vom dänischen, hannoverschen und preußischen Militär geprägt. Später diente er als Lagergebäude u. a. für die Stader Frachtschiffe. Nach der Abschottung des Hafenbeckens 1967 und dem Bau der Hansestraße verfiel das ohnehin leicht baufällige Gebäude schnell. Erst 1973 gab eine Bürgerinitiative "Rettet den Schwedenspeicher" gemeinsam mit dem Stader Geschichts- und Heimatverein den Anstoß für die Rettung des Baudenkmals. Dieses wurde in den Jahren 1975-77 im Rahmen des Stadtsanierungsprogramms zu einem Regionalmuseum umgebaut.


(Fotoquelle: Nefershapiland)

Das kulturgeschichtliche Regionalmuseum, kurz "Schwedenspeicher" genannt, besitzt vier Ausstellungsschosse. Bemerkenswert ist die im dritten Obergeschoss befindliche Zinnfigurenausstellung. Im II. Obergeschoss befindet sich eine archäologische Sammlung von der Jungsteinzeit zur Eisenzeit mit dem Titel "Wege, Waren, Wanderungen". Im darunter liegenden Stockwerk ist eine historische Ausstellung zur Stadt- und Umlandgeschichte im Mittelalter und Neuzeit untergebracht, während im Erdgeschoss wechselnde Ausstellungen zur Kunst und Geschichte gezeigt werden.

     Bronze-Skulptur "Hansekogge"
        - am Hansehafen - 

Gestiftet vom Rotary-Club anlässlich des 1000-jährigen Geburtstags von Stade 1994

 

(Bild: J. H. Pirzer)

 

Der historische Hansekrahn vor dem Schwedenspeicher





(Fotoquelle: Nefershapiland)

                                  "Mutter Stint" 
So manches Jahr ist die Fischhändlerin Margarete Flint wohl zu ihren Lebzeiten durch die Stadt gezogen und hat Fisch verkauft.  Mit dem Hut auf dem Kopf und dem Dorsch in der Hand und im Korb ist diese Bronzeskulptur am Stader Fischmarkt ein beliebtes Fotomotiv.
(Fotoquelle: Nefershapiland)

Eine der am meisten fotografierten Touristenattraktionen in Stade ist die Skulptur der "Mutter Stint", ein am Fischmarkt (Wasser-West), beim Holztretkran neben der Stadtwaage befindliches Denkmal, das einer Stader Fischhändlerin gewidmet ist.      

Die als Tochter eines Fischers 1861 im Steinkirchen geborene Margarethe Pape kommt 1883 zusammen mit ihrem unehelichen Kind nach Stadt, wo sie sich mühsam als Schneiderin ernährt. Sie ist dreimal verheiratet, als letztes mit dem Zimmermann Ludwig Flint und bringt insgesamt sechs Kinder zur Welt, welche die meiste Zeit im Armenhaus leben. Im Jahre 1906 eröffnen Margarethe und Ludwig Flint ein Fischgeschäft in der Poststraße 16. Margarethes Aufgabe war der Verkauf der Fische (vorwiegend Stinte, aber auch Aale), die sie in einem alten Kinderwagen transportiert. Ihren Stand hatte sie bis 1949 auf dem Pferdemarkt bis sie fast 91jährig starb (Quelle: Landschaftsverband Stade: Faltblatt 39).                                                        

Historische Altstadt:

An den Straßen der Altstadt finden wir Bauwerke aus verschiedenen Epochen der Stilgeschichte. Sie reichen von der Gotik bis zur Modernen. So sind z. B. gotische Bauteile im Hökerhus und am Bürgermeister-Hintze-Haus zu finden, welches aber auch schon barockes Schmuckwerk trägt, weiter im Gertrudenaltar in der St. Cosmae-Kirche und im Gewölbe des Rathauskellers.

                                         Historischen Fachwerkhäusern am Hansehafen
An der Straße Wasser-West (heute Fußgängerzone) bis entlang zum Schwedenspeicher befinden sich hier mehrere historische Fachwerkhäuser. Davor befindet sich die Kaimauer des Hansehafens
                                                            (Bild: Margret Pirzer)

 

Das große Wohn- und Speicherhaus an der Straße Wasser West 7 wurde 1667 während der Schwedenzeit von einem Fährschiffer erbaut. Er war einer der reichsten Bürger der Stadt. Das höchste Fachwerkhaus in dieser Häuserzeile diente zunächst als Kaufmanns- und Speicherhaus. Noch heute sind die Kranbalken und Speichertore in den obersten Etagen zu sehen. Das  zweite Obergeschoss und das Dachgeschoss dienten vorwiegend der Getreidelagerung. Die beiden im vorkragenden Straßengiebel sitzenden Speicherluken und der darüber angeordnete Kranbalken erinnern noch daran. Ein Volutenornament trägt die Inschrift "Anno 1667".  Im hinteren Teil des Kellers sind zwei Gewölbejoche wohl aus älterer Zeit erhalten. 

Der Landkreis Stade erwarb dieses Gebäude - nach mehrfachem Besitzerwechsel - im Jahre  1969 und richtete dort eine museale Stube zur Geschichte des Partnerkreises Goldap in Ostpreußen ein. Nach einer grundlegenden Sanierung des Bauwerks erfolgte 1987 die Übergabe an den Museumsverein Stade e.V., der das Projekt "Künstlerkolonien in Deutschland und Europa startete. Seit 2009 werden im Kunsthaus Stade nun wechselnde Ausstellungen mit Werken namhafter Künstler gezeigt. Neben Hochkunst der klassischen Moderne wird u. a. auch Gegenwartskunst ausgestellt.
                                                                           (Bilder Margret Pirzer)

Fachwerkhäuserzeile Am Wasser-West
(Foto: J. H. Pirzer)

 

Historische Fachwerkhäuser - Am Fischmarkt 2-8

             Fachwerkhäuser am historischen Fischmarkt.
Datei:     Stade-Fischmarkt2.jpg
Autor:    User: Kolossos
Lizenz:   Creative Commons CC-BY-SA-2.5
                         Bild: Nefershapiland

 

Die verkehrsberuhigte Straße "Am Wasser West"
ist mit den beiden historischen Gebäuden, dem Bürgermeister-Hintze-Haus und dem Goeben-Haus ein Anziehungspunkt für die Touristen.
(Fotoquelle: Nefershapiland)

"Am Wasser-West" 
Kleine Straßencafes im historischen Viertel 


(Foto: Nefershapiland)

 

Die Renaissance-Fassade des Bürgermeister-Hintze-Haus (links) gehört in der Straße "Am Wasser West" zu den schönsten Bauwerken der Stadt.  Gleich links daneben (mit der Hausnummer 21) befindet sich das mit dem Doppelgiebel versehene begrünte "Goeben-Haus", Hier wurde 1816 der preußische General August Karl von Goeben geboren.
                                                         (Bilder:
Margret Pirzer)

 

        Das Bürgermeister-Hintze-Haus 
Das schöne Haus Wasser West 23 besticht durch seine sehr schöne Renaissance-Fassade und ist im Kern ein spätmittelalterliches Kaufmannshaus, das von großen Stader Stadtbrand verschönt blieb. Die Innenräume waren über einen schmalen Gang zu erreichen. Eine große Kaufmannsdiele reichte über die ersten beiden Geschosse. 

Im Jahre 1621 wird das Erscheinungsbild des Gebäudes stark veränderst, als der damalige Stader Bürgermeister Heino Hintze eine aufwändig gestaltete Zierfassade im Stil der Weser-Renaissance vor das Gebäude setzten ließ. Die Flächen aus verputzten Backstein werden vom grauweißen Sandsteinen eingefasst. Links und rechts sind die Wappen des Bürgermeister Hintzes und seiner Frau zu erkennen.
Besonders auffällig ist hier der Giebel mit sieben Turmspitzen. Die außergewöhnliche Renaissance-Sandsteinfassade aus dem Jahr 1621 wurde 1932/33 unter Verwendung des alten Materials vor dem Neubau gesetzt.

                      (Fotoquelle: Nefershapiland)

Früher war das alte Hafengelände nicht durch ein Sperrwerk vor den Sturmfluten der Elbe geschützt und deshalb standen öfters bei schlechter Wetterlage die Hafenbereiche Wasser West und Wasser Ost unter Wasser. Dadurch wurde die Gebäudesubstanz stark durchfeuchtet. Aus diesem Grund baute man früher ein höher gelegenes Erdgeschoss- , welches über eine Treppenanlage zu betreten war. Dieser Baustil verhinderte, dass das einströmende Wasser die Erdgeschossebene erreichte.

Das originale Bürgermeister-Hintze-Haus war nach diversen Überschwemmungen stark baufällig und musste abgerissen werden. 1932-33 erfolgte unter Verwendung der alten Baumasse ein Wiederaufbau zu etwa 2/3, wobei die Fassade ihr heutiges Aussehen erhält. Dabei erhöhte man das Erdgeschoss und baut die Haustür aus dem 18. Jahrhundert nach. Heute befindet sich eine Galerie und ein Büro- und Wohnräume im Gebäude.

      Das begrünte Goeben-Haus 

Im denkmalgeschützten dreigeschossigen Doppelhaus, das sich links vom Bürgermeister-Hintze-Haus befindet, wurde 1816 der spätere preußische General August von Goeben geboren. Heute befindet sich im Erdgeschoss ein gemütliches Café.
                                                                                          Bild: Margret Pirzer

 

                                             Historisches Fachwerkhaus in der Straße Wasser West 25

Rechts neben dem Bürgermeister-Hintze-Haus befindet sich ein weiteres historisches Fachwerkhaus. Die spätgotischen Seitenwände zwischen den Häusern Wasser West 21, 23 und 25 blieben bei der Restaurierung erhalten.

                                                                 (Fotos: Margret Pirzer)

 

                                                        Das Hökerhaus mit historischer Giebelfront

Das "Hökerhus" ist ein Fachwerkbau aus dem 14./15. Jahrhundert (es erhielt seine Prachtfassade 1650)  
ist heute mit seiner reich verzierten Fassade das älteste Kaufmannshaus in Stade,

Das "Hökerhus" in der Stader Hökerstraße 29 hat den großen Stadtbrand von 1659 unbeschadet überstanden, im Gegensatz zu den Häusern auf der entgegengesetzten Straßenseite. Es ist das am geschlossensten erhaltene spätmittelalterliche Kaufmannshaus in der Hansestadt Stade und besitzt eine reichverzierte Fassade und zeigt noch den charakteristischen Grundriss des 14./15. Jahrhunderts.

Bilder: Margret Pirzer

Zwar wurde das Innere des denkmalgeschützten Hauses "modern" verändert - aber auch heute noch vermittelt sich im Inneren - hinter einen schmalen Durchgang - der Eindruck eines Kaufmannshauses.

Die schmale Passage im Inneren führt in die "hohe Diele", den einstigen Multifunktionsraum, in dem sich heute kleine Läden, ein Café und Wohnungen befinden.

Bilder beide Margret Pirzer, März 2016

 

Löwenapotheke in Stade Am Portal befindet sich das Standbild eines goldenen Löwen

                                                   Historische Löwenapotheke in der Hökerstraße 37
Das zweigeschossige Traufenhaus in der Stader Hökerstraße 37 ist ein zweigeschossiges Traufenhaus mit ausgebautem Mittelgiebel und stammt aus der Mitte des 17. Jahrhunderts. Nach dem großem Stader Stadtbrand von 1659 baute man vor einem schon bestehenden Giebelhaus, das wohl aus der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts stammte, das neue Gebäude mit einer repräsentativeren Geschosshöhe. Die Rückseite besteht aus einem dreigeschossigen Traufenhaus. An dieses fügte man Ende des 18. Jahrhunderts und später am Anfang des 19. Jahrhunderts zwei Seitenhäuser an. Vor der erneuten Renovierung des Gesamthauses wurde die rückwärtige Front  1978 von der Hamburger Künstlerin Hilde Hudemann - ebenso wie das Treppenhaus - gezeichnet und 1994 in einem modernen Farbholzschnitt von der Künstlerin Christa Donatius festgehalten.

Bis zum Abschluss der Renovierungen 1983 blieb das Patrizierhaus in der Hökerstraße 37 in seinem Kern als herrschaftliches Kaufmannshaus über Jahrhunderte unverändert. Dazu gehörten auch die sich oberhalb der zweigeschossigen Diele befindlichen Dachluken, die über die nächsten zwei Etagen reichten und die das Heraufziehen der Ware über drei Etagen mit Hilfe eines Giebelaufzugskreuzes ermöglichten. Dieses Giebelaufzugskreuz befindet sich heute im Europäischen Hansemuseum in Lübeck.

Das großzügige Treppenhaus mit Balustrade an drei Seiten und einer Holzwendeltreppe über drei Etagen wird durch ein aus zierlichen Gitterstäben bestehendes Geländer geprägt. Es diente neben der Warenbewirtschaftung als repräsentativer Empfangsraum. Hier befinden sich heute noch einige alte Apothekergeräte, wie z. B. ein eiserner Mörser aus dem 17. Jahrhundert, eine alte Eisenpresse und eine vorindustrielle Tablettenpresse. Das Haus steht unter Denkmalschutz und gilt als typisches Beispiel für reine mittelalterliche Gildehaus-Diele. Das Haus wurde bis ins Jahr 1978 als Wohnhaus des jeweiligen Apothekeninhabers genutzt, nach der Renovierung diente es seit 1984 als Ärzte- und Apothekenhaus. 

Am Portal befindet sich seit 1893 das Standbild eines goldenen Löwens, das in einer rheinischen Bildschnitzerei gefertigt wurde und damals ein aus Holz bestehendes, gemaltes Bild ersetzte. In der Offizin (Werkstatt mit angeschlossenem Verkaufsraum) befindet sich auch heute noch eine von einem Stader Handwerker 1837 angefertigte Einrichtung aus massivem Mahagoni-Holz mit alten Standgefäßen.

Der schwedische Apotheker Gabriel Luther erhielt 1655 vom König Karl X. Gustav das Privileg für die historische Löwenapotheke. Zwar geht die Gründung der Apotheke schon auf die Zeit vor dem Dreißigjährigen Krieg zurück, das offizielle Gründungsdatum ist jedoch der 21. Juni 1655, an dem Gabriel Luther von seinem schwedischen König in Stockholm die Genehmigung zum Betrieb einer zweiten Apotheke in dem damals schwedisch besetzten Stade erhielt.

Während ihrer 350jährigen Geschichte ging die Löwen-Apotheke durch eine bewegte Besitzerfolge, welche aktiv am sozialen und kulturellen Leben der Stadt Stade mitwirkten. Hierbei ist u. a.  der Stader Senator Heinrich Dietrich Versmann (1764-1830), der ein Großonkel des Hamburger Bürgermeister Johannes Versmann war, zu nennen. Beim Abzug der Franzosen aus Stade im Jahre 1813 wurde Senator Versmann als eine von sechs Geiseln mit nach Hamburg genommen. Ebenfalls zu den bedeutenden Besitzern der Löwenapotheke gehörte der spätere Apotheker Friedrich Eichstaedt. Er gehörte zu den Mitbegründern des Corps Hildeso-Guestphalia Göttingen - und eine Stiftung der Stader Freimaurerloge ist nach ihm benannt. Seiner Familie gehörte die Löwen-Apotheke von 1867-1967.

Bilder: Margret Pirzer      Textquelle: dt. Wikipedia Stade   Lizenz: CC-by-sa-3.0

 

Landgericht Stade
Ecke Ritterstraße/Wilhadikirchhof
Foto: Nefershapiland

Der Vorgängerbau des heutigen Justizgebäudes in Stade (das Obergericht) war in der alten Justizkanzlei an der Achivstraße untergebracht. Schon bald reichte das Gebäude nicht aus und man hatte ein Gebäude an der Ritterstraße hinzugekauft und in den Hof an der Ritterstraße durch einen Neubau erweitert. Die beiden Amtsgerichte Stade, wie auch Bützfleth waren in dem 1840/41 errichteten Hauptgefängnis an der Gründelstraße eingerichtet worden, aber schon bald nach der Auflösung des Amtsgerichtes Bützfleth gegen 1859 wurde auch das Amtsgericht und Gefängnis zu klein, obwohl es noch 1889 durch einen rückwärtigen Anbau erweitert wurde. Nach vielen Verzögerungen konnte durch Zufall ein Gebäude am Wilhadikirchhof mittels eines Zuschusses der Stadt Stade erworben werden und es begannen die Planungen für einen Neubau  an der Ecke Ritterstraße/Wilhadikirchhof im Historisierenden Stil - der Spätrenaissance im Übergang zum Barock. Am 1. Mai 1903 wurde der Grundstein gelegt. Am 1. Oktober 1905 konnte das Gerichtsgebäude am Wilhadikirchhof feierlich eröffnet werden. Im Hauptgebäude bezogen das Amtsgericht das Erdgeschoss, das Landgericht das Obergeschoss und die Staatsanwaltschaft das 2. Stockwerk. Im Osten angeschlossen war das alte, durch einen Neubau erweiterte Hilfsgefängnis mit insgesamt 28 Zellen für Einzelhaft.

Pferdemarkt:

Der heutige Pferdemarkt ist ein großer Platz in Stade und dient in der Weihnachtszeit als Kulisse für den Stader Weihnachtsmarkt. Weiterhin befindet sich hier ein wichtiger Busknotenpunkt und an der Straße entlang viele kleinere und größere Läden, die von der Bevölkerung für einen Stadtbummel genutzt werden. Am heutigen Pferdemarktplatz befand sich früher das Klosterviertel der Stadt mit dem wichtigen Kloster St. Georg, angrenzend zum Kaufmannsviertel längs der heutigen Hökerstraße. 

Schon ab 1670 bemühte man sich in Stade um die Wiedereinführung des alten Pferdemarktes. Ab 1692 fanden jährlich vier Pferdemärkte mit einer Dauer von jeweils 2 Tagen statt, wobei allerdings unklar bleiben muss, ob diese noch nach 1700 stattgefunden haben ( (Quelle: Stadtgesellschaft und Krieg von Stefan Kroll, Verlag Otto Schwarz & Co. , Göttingen). 

Der Stader Pferdemarkt - ein großer Platz im früheren Klosterviertel

(Bilder: Margret Pirzer)

 

Stader Pferdemarkt-Platz mit Gebäude der alten Post

Windrose mit allen Hansestädten auf Pferdemarktplatz

(Bilder: Margret Pirzer)

 

Charakteristisch ist auch der Brunnen mit einer Fischerstatue, die auf das norddeutsche Märchen Der Fischer 
und seine Frau anspielt. Inschrift auf dem Stein, auf dem der Fischer sitzt:
"Manntje, Manntje, timp Te Buttje, Buttje in der See, Myne Fru de Iisebill will nich so as ik wol will". 

(Bilder: Margret Pirzer)


Postgebäude in Stade - links daneben C & A und H & M im Alten Postgebäude auf dem Pferdemarkt

(Bilder: Margret Pirzer)

 

Links und rechts neben der Turmuhr thronen zwei steinerne Löwen, 
die jeweils ein Wappenbild zwischen ihren Pranken halten.,
(Bilder: Margret Pirzer)

 

Das Zeughaus am Pferdemarkt:

Das Stader Zeughaus entstand während der Schwedenzeit nach den Plänen des Baumeisters Andreas Henne auf dem heutigen Pferdemarkt. Auf diesem historischen Gelände haben die Grafen von Harsefeld-Stade 1132 das älteste Kloster Stades, das Stift St. Georg, gegründet. Ob das gräfliche Grundstück, das auf exponierter Lage auf dem Scheitel eines Geesthügels lag, vorher Standort einer Burg der Grafen von Harsefeld-Stade war, ist nicht bekannt. Das Kloster hatte eine deutliche Vorrangstellung vor den anderen Klöstern und Kirchen der Stadt und war eine der geistigen und kulturellen Zentren der Region.

Schon 1696 begann man mit den Planungen für den zweiten Großbau innerhalb der Stadtbefestigung, das Gebäude wurde aber erst 1699 fertiggestellt. Das als dreischiffiger Hallenbau konzipierte Gebäude wurde bis 1919 für militärische Zwecke genutzt.

Später nutzte man es als Markthalle, Jugendherberge und Lager und ab 1952 dann als zentrales Kino der Stadt. Aufgrund der wechselnden Nutzungen des Gebäudes erfolgten in der Konstruktion mehrere Umbauten, wobei in der ersten Hälfte der neunziger Jahre des letzten Jahrhunderts der letzte größere Umbau vorgenommen wurde, da das Gebäude schon seit Jahren leerstand. Heute wird das ehemalige Zeughaus im Erdgeschoss als Veranstaltungsort mit Gastronomie sowie im oberen Bereich für Praxis- und Bürozwecke benutzt.

Stade Zeughaus

Auf der Stirnseite des Gebäudes befindet sich ein aufwändig gestaltetes Rundbogenportal mit einer Inschrift, die das Baujahr 1698 anzeigt. Außerdem befindet sich auf Sandsteinrelief das Monogramm "C XII" mit der schwedischen Königskrone und einem Kriegsemblem. 

 

Nach Abzug der Garnison diente das Gebäude als Markhalle.

 

          (Bild: Margret Pirzer)

 

Südseite bzw. Stirnseite des Zeughauses

Vor dem Rundportal stehen zwei Kanonen

Bilder: Margret Pirzer

Für Aufsehen erregte 1993 der Grabungsfund der Stader Stadtarchäologen als diese im Rahmen ihrer Arbeit das Grab des im Stader Exil gestorbenen Bremer Erzbischofs Gottfried von Arnsberg freilegen konnten. Dieser starb 1363 in Stade und wurde in der St. Georgs-Kirche beigesetzt. Das schwedische Zeughaus wurde auf dem Gelände der früheren Kirche, die aus dem 12. Jahrhunderst stammte als Waffenarsenal errichtet. Die Lage der St. Georgs-Kirche wird anhand der gefundenen Fundamentsreste eindrucksvoll dargestellt. Die 1132-37 dort errichtete Stiftskirche St. Georg war der größte Bau zwischen Elbe und Weser - nach dem Bremer Dom - und wird die eigentliche Stadtkirche. Sie bleibt dieses zumindest bis ins 15. Jahrhunderst. Die Gruft des mit Bischofsstab beigesetzten Kirchenmannes wurde direkt vor dem Hochaltar aufgefunden.

 Eiserne Mörser vor dem Zeughaus

Vor dem Zeughaus stehen zwei schwere eiserne Mörser, die englischer Herkunft sind und aus dem Anfang des 19. Jahrh. stammen.

 

Rathaus:

Wenn man an dem barocken Turm der St. Cosmae-Kirche vorbei geht, kommt man zum Rathaus, das in den Jahren 1667-68 nach dem großen Stadtbrand von 1659 errichtet wurde. Das erste Rathaus, das vor 1279 erbaut wurde, legte der Große Stadtbrand am 26. Mai 16598 in Schutt und Asche (ebenso wie fast zwei Drittel der Stadt). Auf dem bis heute erhaltenen gotischen Keller errichtete man im Jahre 1667 das zweite Rathaus, das heute "das Alte Rathaus" genannt wird. In Stein wurde damals gemeißelt:

STRUCTURA VETERIS CURIAE ANNUM / MCCLXXIX. ANTEVERTIT / QUAE ANJNO MDCLIX DIE: XXVI MAY/ INCENDIO PERIIT. STRUCTURA HUIUS CURIAE ANNO MDC / LXVII FELICITER COEPIT / UT VETEREM INTER CINERES DEPLO / RAMUS SIC NOVAM CUM TOTA URBE / IN MULTA SECULA SERVARI OPTAMUS
_____________________________________________________________________
(Der Bau des alten Rathauses liegt vor dem Jahre 1279. Es ging im Jahre 1659 am 16. Mai durch Brand zugrunde. Der Bau dieses Rathauses wurde 1667 glücklich begonnen. Wie wir das alte unter der Asche beklagen, so wünschen wir, dass das neue mit der ganzen Stadt in vielen Jahrhunderten erhalten bleiben möge.)

(Quelle: Broschüre das Stader Rathaus 1990 / Stadtarchiv Stade Bd. 13)

Seit dem 17. Jahrhundert hat sich das äußere Erscheinungsbild des Rathauses nur wenig verändert. Das zweigeschossige Hauptgebäude besteht aus dem 35 m langen und 13,5 m breiten Westflügel an der Hökerstrasse und dem im rechten Winkel anschließenden Nordflügel mit den Maßen 31,5 x 13,6 m. Beide Flügel sind in Backstein mit Schmuckelementen aus Sandstein errichtet. Großformatige Ziegel sind bis zur Oberkante der Erdgeschossfenster verbaut, die aus dem Abbruch des alten Rathauses und anderer Gebäude nach dem Brand stammen. Darüber bestehen die Wände aus mittelgroßen, zwischen den Fenstern des Obergeschosses aus kleinen Ziegeln. Die westliche Seite des Rathauses, die an der Hökerstraße liegt, ist als Fassade gestaltet. In der nördlichen Hälfte ruht die Wand auf großen Granitquadern, im Südbereich liegen knapp über dem Boden zwei vergitterte Kellerfenster mit tiefen, abgetreppten Laibungen. Je vier große, fast quadratische Sprossenfenster mit Rahmen und Pfosten aus Sandstein öffnen sich zu beiden Seiten des Portals.

                          Stade, Altes Rathaus von 1667
Die westliche Seite des Rathauses, die an der Hökerstraße liegt, ist als Fassade gestaltet. Über den Fenstern befinden sich flache Entlastungsbögen, die mit 7 vortretenden Sandsteinquadern, durchsetzt sind. Unter den Korbbögen befinden sich verschnörkelte schmiedeeiserne Buchstaben und Ziffern, die das Jahr des Baubeginns angeben: ANNO 1667. Seitlich begrenzt wird die Fassade des Bauwerks an den Kanten durch Sandsteinquader, die in regelmäßigen Abständesn zwischen die Backsteinlagen eingesetzt sind.

Bild:      Stade - Altes Rathaus
Autor:   Jürgen Howaldt
Lizenz:  CC BY-SA 2.0 DE

Der Neubau eines großen, repräsentativen Rathauses in der Zeit nach 1667 geschah in der schwedischen Besatzungszeit, trotzdem ist das Gebäude von der Bremischen Baukunst, vor allem aber von der holländischen Architektur beeinflusst. Das Rathaus zeigt in seiner kunstgeschichtlichen Stellung zwischen Spätrenaissance und Hochbarock eine ganz eigene, charakteristische Gestalt und gilt - nicht nur in Stade - im gesamten niederdeutschen Küstenraum als einer der bedeutendsten Profanbauten des späten 17. Jahrhunderts. Besonders ansehnliche Zeugnisse der Handwerkskunst des 17. Jahrhunderts sind das Rathausportal, die Rathaustreppe, die Rathaustüren und der Königsmarcksaal.

Der Ratskeller unter dem Alten Rathaus wurde erstmals am 22. Februar 1305 im ersten Stader Stadtbuch als Weinkeller und Schänke erwähnt und, gehört damit zu den ältesten Ratskellern Deutschlands. Der gewölbte Keller unter dem Nordflügel - in dem sich heute die Gaststube des "Ratskellers" befindet, hat eine Größe von 24 x 11 m und ist in drei Schiffe zu je fünf Gewölbejochen gegliedert. Das Kreuzrippengewölbe ruht auf wuchtigen, rechteckigen Pfeilern, die an den Kanten mit Rundstäben versehen sind. Zum Bestand aus dem 13. Jahrhundert gehören die Gurtbögen der beiden östlichen Joche im nördlichen und mittleren Schiff mit einem halben Rundstab auf rechteckiger Grundplatte.

Das Stader Rathaus wurde 1667/68 nach dem großen Stadtbrand von 1659 errichtet.

 


(Fotoquelle: Nefershapiland)

                     Das Sandsteinportal des Rathauses
Zu dem prächtigen Sandsteinportal führen zwei Treppenstufen hinauf. Ein rechteckiger Rahmen umfasst das Rundbogenportal, vor dem zu beiden Seiten Säulen mit glatten Schäften und korinthischen Kapitellen auf hohen Postamenten stehen. An der Vorderseite sind die Postamente mit knorrigen Volutenmasken geschmückt.
                     (Fotoquelle: Nefershapiland)

 

Stader Rathausportal
 - Hauptportal an der Westseite -

Auf dem dekorativen Türsturz stehen die Worte: JUSTITIA ET PIETAS, PAX ET CONCORDIA VERNENT.

"Gerechtigkeit und Frömmigkeit, Friede und Eintracht mögen blühen."

Die Jahreszahl 1667 auf den Verkröpfungen datiert den Einbau des Portals. Auf den kräftig profilierten Rundbogen der Türöffnung sind fünf Ziersteine eingesetzt, die in der Mitte einen Löwenkopf, seitlich Volutenmasken zeigen. Die Zwickel über dem Bogen werden durch Früchte haltende Putten belebt.

           (Bild: Margret Pirzer)

Über dem Gebälk erhebt sich ein von Voluten eingefasster Aufsatz. Zwei stehende Löwen halten darin das gekrönte Wappen des damaligen schwedischen Landesherrn, König Karl XI. Das Wappen zeigt die drei Kronen Svealands und die Löwen Gotlands. Die beiden darübergelegten Herzschilde beziehen sich auf die Abstammung des König: die Löwen von Pfalz-Zweibrücken auf dem kleinen, die Wittelsbacher Wecken, die Klever Lilien und die Löwen von Berg und von Jülich auf dem größeren Schild. Darunter befindet sich das kleine, von Greifen gehaltene Stadtwappen Stades mit dem senkrecht gestellten Schlüssel, der auf die alte Zugehörigkeit Stades zum Erzbistum Bremen verweist. 

Als Symbol der Handelsstadt steht über dem Aufsatz die vollplastische Figur des Merkur, der nur mit dem rechten Bein auf der kleinen Konsole balanciert, während das linke wie zum Schritt nach vorne gestellt ist. In der linken Hand hält der Götterbote und Beschützer der Händler und Kaufleute den Heroldsstab.

Auf den Gebälkverkröpfungen der Säulen stehen zwei allegorischen Figuren; links Prudentia, die Klugheit - rechts Justitia, die Gerechtigkeit. Prudentia ist in lange Gewänder gehüllt und hält einen bronzenen Spiegel vor sich (der Spiegel der Erkenntnis). Mit der anderen Hand drückt sie ein ganzes Bündel kleiner Schlangen als Symbole der Klugheit an die Brust. Ihr gegenüber steht Justitia, die Göttin der Gerechtigkeit - für den städtischen Rat sicherlich  die beiden beiden wichtigsten der vier Kardinaltugenden, zu denen sich noch Mäßigung und Tapferkeit gesellen. Der linke Fuß ist weit vorgestellt, das Gewand ist Justitia vom Knie gerutscht. Mit dem ausgestreckten Arm hält sie die sorgsam die Rechtsgüter abwägende Waage hoch. Mit der rechten Hand umfasst sie den Griff des langen Schwert, dessen Klinge nach oben zeigt. 

Als Vorbild für das Rathausportal diente wahrscheinlich das Hauptportal des Bremer Gewerbehauses, das Johann Nacke und Ernst Krossmann vor 1620 schufen.

Man betritt das Rathaus heute durch das Hauptportal an der Höherstraße und einen Windfang aus dem 19. Jahrhundert und gelangt dann in die große Eingangshalle im Erdgeschoss, die den halben Westflügel und einen Teil des Nordflügels einnimmt. Eine Bogenstellung mit einem breiten Korbbogen in der Mitte und zwei seitlichen Rundbögen  ist einer zweiläufigen, breiten Treppe mit Umkehrpodest auf halber Höhe vorgelagert. 

         Stader Rathaus
          
- das Erdgeschoss - 
Die repräsentative Holztreppe, die auf Holzständern ruht, ist hier im Erdgeschoss raumbeherrschend. Zwei breite Anläufe werden über dem Umkehrpodest auf halber Höhe zu einem Rücklauf in der Mitte vereinigt. Das Treppengelände besteht aus kräftigen gebauchten Geländestäben (Traljen) und besitzt einem breiten, profilierten Handlauf. Eine Kugel bekörnt die Eckpfosten der braunrot marmorierten Treppe. (Bild: Margret Pirzer)

Eine Tür unter der Treppe führt in den kleinen Innenhof des Rathauses. Rechts neben ihr ist ein breiter Durchgang zu den Nebengebäuden geschaffen worden. Die Räume im Erdgeschoss haben im Laufe von drei Jahrhunderten mehrfach Änderungen und Umbauten erfahren.

Modell der Stadt im Erdgeschoss des Rathauses Modellschiff "Amazone" aus Stade
im Erdgeschoss des Stader Rathauses.
Bild: Margret Pirzer Bild: Margret Pirzer

Über die große Treppe im Eingangsbereich gelangt man in des Obergeschoss, auf dessen Südseite im 17. Jahrhundert Archiv und Bibliothek lagen - heute befindet sich hier ein großer Sitzungssaal. Im Nordflügel befinden sich die Repräsentationsräume, welche in der großen Diele durch prächtige, weit ausladende Barockportale gekennzeichnet werden.

Die vier Messingkronen, welche die obere Diele erleuchten, entspricht dem festlichen Charakter, wie sie auch zur ursprünglichen Ausstattung des alten Rathauses zählten. Zum originalen Inventar gehören die zwei hier aufgestellten schweren Kastentruhen, die durch Eisenbänder und Schlösser gesichert sind. Beide standen in der Kämmerei zur Geldaufbewahrung und dienten später im Archiv der sicheren Verwahrung von Dokumenten und Urkunden. Diese beiden Truhen sind leider die einzigen Stücke, welche sich von den einst vorhandenen Einrichtungsstücken erhalten haben.

Schwere Kastentruhe in der Oberen Diele
- gesichert mit Eisenbänder und Schlösser -
Treppenaufgang ins Obergeschoss
Bild: Margret Pirzer Bild: Margret Pirzer

 

   Obere Diele - linke Seite

Auf der Südseite der Diele befinden sich zwei gleichgestaltete marmorierte Türen, wobei aber nur die rechte alt ist und die linke beim letzten Umbau ergänzt wurde (sie ersetzt eine Tür aus dem 19. Jahrhundert.) Die beiden Türen führen in den großen Sitzungssaal, der anfangs in zwei Räume für Archiv und Bibliothek aufgeteilt war.
      
Bild: Margret Pirzer)

 

           Obere Diele

Im 19. Jahrhundert waren die Deckenbalken der Diele mit einer Holzbekleidung versehen worden, die man bei der Restaurierung nicht abgekommen hat, wobei die Farbgebung der Decke den Zustand des 17. Jahrhunderts entspricht.






      
Bild: Margret Pirzer)

Die Wände der oberen Diele sind geschmückt mit fünf in Öl gemalten Porträts aus der Zeit der hannoversch-britischen Personalunion. Diese Zeit war für die Stadt Stade sehr bedeutsam, denn Hannover, dessen Kurfürst als Georg I. seit 1714 auch König von Großbritannien war, hatte 1715 die Herzogtümer Bremen und Verden erworben. Stade blieb Verwaltungssitz und wurde nun auch Hauptstadt der Provinz Hannover.

Georg IV. - (1762-1830)
König v. Großbritannien u. Hannover (1820-1830)

Georg II. August (1683-1760
König von Großbritannien und
Kurfürst von Hannover (1727-1760)

Bilder: Margret Pirzer 2015

 

                                                   Nordseite der oberen Diele
Auf der nördlichen Seite der oberen Diele befinden sich eng beieinander drei ganz unterschiedliche Türen und Eingänge. Die linke Tür gleicht der an der Südseite gegenüberliegenden und führt in das Vorzimmer des Stadtdirektors. Daneben befindet sich ein großes Portal, das in den Flur zwischen den Räumen des Stadtdirektors und dem großen Festsaal führt. Bekrönt wird das breite, offene Portal von einem mächtigen, verkröpften Segmentbogengiebel, der bis unter die Decke reicht. Er wird von Säulen mit glatten Schäften und korinthischen Kapitellen getragen.
                                                     (Bild: Margret Pirzer)
   (Quelle: Das Stader Rathaus / Ursula Schwanitz-Roth / Stadt Stade - Bd. 13,  1990)
     Obere Diele Nordseite

Die rechte Tür führt in den Festsaal. Auch diese Tür ist reich ornamentiert und vergoldet. Die gedrehten Säulen vor muschelverzierten Nischen tragen ein hohes, vielfach profiliertes und verkröpftes Gebälk, in dem ein Putto seine Flügel ausbreitet.

 




      
Bild: Margret Pirzer)

Auf der linken Seite des offenen Flurs befindet sich eine Tür, die zum Zimmer des Stadtdirektors führt. Sie entspricht der Innentür des Sitzungssaales im südlichen Trakt, ist aber wie die Dielentüren grau marmoriert. An der anderen, gegenüberliegenden Seite befindet sich der zweiflügelige Haupteingang zum großen Saal mit einer schlichten, flachen Rahmung aus jüngerer Zeit. Früher befand sich hier an dieser Stelle der Rahmung das große, offene Portal, das zu Beginn des 20. Jahrhunderts vor dem Flur versetzt wurde.

Bungenstraße und "Knechthausen":

Bis heute bestehen in Stade vier historische Brüderschaften. Drei davon sind im Spätmittelalter entstanden und die jüngste ist im 16. Jahrhundert gegründet. Alle vier Gilden dienten dem Zweck des gemeinsamen Handels, aber auch der sozialen Fürsorge der Mitglieder und ihrer Angehörigen.

Das Gildehaus der Brauereiknechte in der Bungenstraße bestand aus ursprünglich zwei Fachwerkhäusern. Das eine war das Gildehaus der Brauerknechte. Später kaufte man um 1700 das andere dazu. Reiche Verzierungen wie Halbsonnen auf den Fußstreben des Obergeschosses bei dem einem Haus und drei Vorkragungen auf profilierten Konsolen beim Anderen tragen zur auffälligen Erscheinung von Knechthausen bei.

Knechthausen war seit dem Ende des 15. Jahrhunderts an Gildehaus der Brauereiknechte. Heute dient es als historische Gaststätte. 

Das Gildehaus Knechthausen
- heute eine historische Gaststätte -
(Bild: Nefershapiland)

Die beiden Fachwerkhäuser des Gildehauses

(Bild: Nefershapiland)

 

           Senatorenhaus in der Bungenstraße
Fachwerkhaus in der Bungenstraße aus dem 17. Jahrhundert
Die jetzige Renaissance-Fassade des Hauses entstand 1894-96. Auch die Wand- u. Deckengestaltung ist zum großen Teil noch erhalten. Im Obergeschoss befindet sich ein kleiner Festsaal im historischen Ambiente, der für Festivitäten genutzt werden kann.
                              (Bild: Nefershapiland)

                        Bungenstraße 

Klassizistische Gebäude und Fachwerkhäuser in der Bungenstrasse


(Bild: Nefershapiland)


   Gebäude der ehem. Brauerei Reese

In der Bungenstraße 24 befindet sich das Gebäude des ehem. Brauereibesitzers Reese. Wilhelm Ludwig-August Reese aus Northeim, erwarb am, 1. 4. 1849 von Peter Meyer sen. (einem der letzten beiden Brauereibesitzer in Stade in der Mitte des 19. Jh.) Haus und Brauereibetrieb für 8.800 Rtl Courant.

 Peter Meyer hatte hatte die kleine Brauerei und Brennerei schon seit 1814 in der Bungenstraße  betrieben.

1891 wurde der Betrieb von den Reese-Söhnen Adolf und Ernst übernommen und als Offene Handelsgesellschaft fortgeführt. Ernst Reese schied Anfang 1904 aus dem Betrieb aus, um sich seinen Pflichten als Senator und Reichstagsabgeordneten zu widmen. Nach dem Tode des Alleinerben Adolf Reese im Jahre 1908 leitete seine Witwe den Betrieb, bis wirtschaftliche Schwierigkeiten in den zwanziger Jahren zu der Schließung des Betriebes führten.

                   (Bild: Margret Pirzer)

 

Hahnentor:

In östlicher Richtung fällt das Gelände in der Stader Altstadt stark ab, welches sich sehr gut bei der vom Pferdemarkt abzweigenden "Steilen Straße" nach verfolgen lässt. Die ebenfalls abwärtsführende Straße "Neue Straße" kreuzt sich mit der "Steilen Straße" - an dieser Kreuzung befindet sich das "Hahnentor" mit der Hausnummer 25. Bei diesem Bau handelt es sich nicht um ein eigenständiges Tor, sondern um ein Fachwerkhaus mit zwei Stockwerken. Eine Durchfahrt führt im Erdgeschoss zur Kalkmühlenstraße.

Das Hahnentor bildet im Osten den Abschluss des ehemaligen Mühlenhofes, der mit seiner Wassermühle im Mittelalter an der Mühlenstraße zum größten Besitzkomplex des  1132 gegründeten Praemonstratenser-Kloster St. Georg gehörte. Der Name "Hahnentor" - für den Durchgang am Ende der Kalkmühlenstraße - wurde vom "Hahnensitz" der Wohnung oberhalb der Tordurchfahrt abgeleitet. Das Hahnentor steht mit seiner Traufe zur Straße - die geschnitzte Jahreszahl über  der Durchfahrt datiert dieses Traufenhaus mit dem Tor in das Jahr 1658. Die "Gefache" zwischen den Holzständern des z.T. im 18. Jh. erneuerten Fachwerks wurden mit Backsteinen ausgefüllt. Profilierte Kopfbänder stützen die Sturzbalken der Durchfahrt, welche eine Lehmwickeldecke besitzt. (Quelle: stadtgeschichte-Museum

       Überbauter Tordurchgang
             - Hahnentor -

Die ehemalige Grenze zwischen der Altstadt und dem Mühlentor des St. Georgsstiftes wird durch einen überbauten Tordurchgang aus dem Jahr 1658 symbolisierst. 

Über dem Durchgang des Hauses befindet sich eine Wohnung - die man "Hahnensitz" nennt.

 

       (Bild: Margret Pirzer)

       Überbauter Tordurchgang
             - Hahnentor -

       (Bild: Margret Pirzer)

 

Kloster St. Johannes

 

Kloster St. Johannes in Stade
(Bild: Margret Pirzer

Kloster mit Brunnen aus dem Mittelalter
(Bild: Margret Pirzer)

Das Johanniskloster wurde von den Mönchen des Franziskaner Bettelordens errichtet. Auf der Westseite der Klosteranlage befindet sich eine Gedenkplatte mit dem Namen des ersten Abts Albert. Die erste Erwähnung des Klosters fand schon 1240 statt. Das schlichte Fachwerkhaus stammt aus den Jahren vor 1240 und das Kloster wurde auf dem Grundbesitz der Vögte von Bremen nahe am Wall und dem Salztor angelegt. Die Vögte stellten das Gebäude für die Errichtung des Franziskanerklosters St. Johannis zur Verfügung. Wie viele andere historische Gebäude wurde auch das Kloster Opfer der Flammen bei dem großen Brand von 1659. Seit dem Wiederaufbau in den Jahren danach ist es weitgehend unverändert geblieben. Die evangelischen Schweden vertrieben die Mönche und bauten mit einfachem Holzfachwerk. Nach der Reformation wurde das Gebäude durch den Stadtrat verwaltet und man nutzte es als Wohneinheit für Alte und sozial Schwache. Nach den erneuten Sanierungen im Jahre 1980-81 ist es ein Treffpunkt für lokale, kulturelle Einrichtungen.

         Innenhof der Klosteranlage

Bei den archäologischen Grabungen fand man die Grundmauern der alten Klosterkirche aus dem 13. Jahrhundert. Heute sind im Innenhof der U-förmigen Klosteranlage die südlichen Außenmauern der Klosterkirche und ansatzweise eine Stützpfeilerreihe rekonstruiert. Außerdem befindet sich im Innenhof eine bronzene Skulptur des Mönches Abt Albert.

               (Bild: Margret Pirzer)

 

Innenhof der ehemaligen Klosteranlage Statue des lesenden Mönchs Albert
- ein Werk des Stader Künstlers Carsten Eggers -
 (Bild: Margret Pirzer)  (Bild: Margret Pirzer)

 

Stadtgeschichte:

 

Geschichte Stade

1000 v.Chr. Erste Ansiedlungen im späteren Gebiet von Stade
800   v. Chr. Entstehung einer Siedlung mit Schiffsgelände (Schwedenschanze)
994   n. Chr. Stade wird geplündert durch die Wikinger, erste urkundlich Erwähnung von Stade
1000  n . Chr. Entstehung des alten Stader Hafens und Ablösung des natürlichen Schiffsgeländes. Stade besteht jetzt aus fünf Vierteln mit je einer eigenen Kirche
1130  n. Chr. Stade fällt an Heinrich den Löwen, da das Grafengeschlecht von Stade (Udonen) ausgestorben ist.
1180  n. Chr. Entmachtung Heinrich des Löwen. Erzbistum Bremen und die Welfen streiten sich um Stade
1200  v. Chr. Kaiser Otto IV. verleiht Stade das Stadtrecht
1259  v. Chr. Stade wird Mitglied der Hanse. Bremen bestätigt das Stadtreccht zusammen mit dem Stapelre4cht un der Befreiung von der Herrfahrt
1279  v. Chr. Der Stader Bürgerrat gibt sich seine eigene Verfassung, die sog. Stader Statuten
1361  v . Chr. Stade besitzt das Recht, Bündnisse zu schließen und erlangt deamti zwar nicht rechtlich, aber faktisch den Status einer "Freien" Reichsstadt. Die Blütezeit der Hansestadt Stade reicht bis in den 30.zigjährigen Krieg.
1628  v. Chr. General Tilly erobert im 30.jähringen Krieg die Stadt, kurz darauf erobern schwedische Truppen die Schwingestadt (bis 1636)
1643  n. Chr. Nach dänischer Besatzung erobern die Schweden Stade endgültig und erhalten die Stadt zusammen mit dem Erzbistum Bremen im Westfälischen Frieden offiziell zugesprochen
26.Mai 1659 Beim großen Stadtbrand brennen 2/3 der Stadt nieder. Stade wird mit unverändertem Grundriss wieder aufgebaut.
1675-76 Schwedisch-Brandenb. Krieg. Das schwedische Stadt wird während eines Feldzugs durch mehrere Staaten des Heil. Römischen Reiches und Dänemark erobert und bleibt bis Kriegsende 169 in alliiertem Besitz. Stade wird als Hauptsitz der schwedischen Statthalterschaft von Anfang April bis 13. Aug. 1676 belagert.
1679 Nach dem Frieden von Saint-Germain fällt Stade wieder an Schweden
1712 Ende der schwedischen Herrschaft. Nachdem Stade kurz zum Dänischen Königreich gehört, wird es nach dänischer Belagerung ab 1715 ein Teil des Kurfürstentums Hannover
1848 - 1852 Erweiterung der Stadtgrenze. Stade wächst über den mittelalterlichen Stadtkern hinaus.
1867 - 1882 Die Aufgabe der Festungsanlagen schafft Platz für neue Handwerksbetriebe in Stade
1881 Anschluss an das Eisenbahnnetz
1932  Ernennung Stades zur Kreisstadt des Großkreises Stade
1978 Bis zur Bezirksreform in Stade in Nachfolge der als preußische Regierung fungierenden Landdrostei Stade. Sitz eines niedersächsischen Regierungsbezirks.
1980 Stade tritt der neuen Hanse als Gründungsmitglied bei
2009 Stade wird Hansestadt

(Daten entnommen aus: "Hansestadt - Wir gratulieren" Verlagsbeilage 2009 / Stader Tageblatt)

Zum erstenmal schriftlich erwähnt wurde Stade vor gut 1000 Jahren. Im Juni 994 brechen Askomannen, ein Volksstamm der Wikinger, plündernd in den Unterelberaum ein. Als eine ihrer Geisel in einem unbemerkten Augenblick die Flucht gelang, brechen die Askomannen auf, um sie zu suchen. Bei dieser Suche kommen sie auch nach "Stethu" (Stade). Die Einwohner werden von ihnen misshandelt und ihre Häuser geplündert. 

Diese Begebenheiten sind in einer Chronik (1012-1017 n. Chr.) des Bischof Thietmar von Merseburg nachzulesen, und damit wird Stade zum erstenmal erwähnt.

Die noch ältere Hafen-Siedlung am Elbnebenfluss Schwinge, etwa 4 km von der Hansestadt Hamburg entfernt, wurde wahrscheinlich von den fränkischen Eroberern am Ende des 8. Jahrhunderts besiedelt. Eine vor 1000 Jahren von den Grafen von Harsefeld erbaute Burg wird zum Namensgeber der neuen Residenz. Später erwerben die konkurrierenden Bremer Erzbischöfe Grundbesitz in Stade und es entwickeln sich zwei Siedlungsbereiche nebeneinander. Ende des 12. Jahrhunderts verschmelzen sie zu einer Einheit.

Schon in dieser Zeit ist die Siedlung Stade ein wichtiger Handels- und Marktplatz und bis 1189 der bedeutendste Hafen an der Unterelbe. Kaiser Otto IV. verleiht der aufstrebenden Stadt im Jahre 1209 die vollen Stadtrechte und Anno 1250 gehört Stade zum Städtebund der Hanse. Der Handel von agrarischen Produkten mit dem Unterelberaum, Holstein und Jütland floriert. Einfuhrwaren sind dagegen Tuch, Gewürze und verschiedene Luxusprodukte aus Flandern und Holland. 

Anno 1279 geben sich Rat und Bürgerschaft eine eigene Verfassung. Die "Stader Statuten" sind im Original bis auf den heutigen Tag erhalten, und damit die älteste, noch im Original erhaltene Stadtverfassung in mittelniederdeutscher Sprache.

Ab dem 13. Jahrhundert erweitert sich das Stadtgebiet durch Aufschüttung von Baugrund um etwa 40 Prozent, eine Phase wirtschaftlicher Expansion entsteht. 1259 erhält die Stadt das Stapelrecht für alle von See kommenden Waren und 1272 das Münzrecht. 

Auch in der Hanse spielt Stade mit seinen damals ca. 40.000 Einwohnern aufgrund seiner eng begrenzten Handelsinteressen eine eigenständige Rolle. Dieses führt oftmals zu Gegensätzlichkeiten mit der offiziellen Hansepolitik. Seniorpartner ist dabei recht häufig die Hansestadt Bremen. Mit dem nordelbischen Konkurrenten Hamburg gibt es seit dem späten 15. Jahrhundert schwerwiegende Auseinandersetzungen um den Elbhandel.

Für die größeren Schiffe wird der landeinwärts gelegene, mehr Schutz gewährende, Stader Hafen schnell zu klein. Die Hansestadt Hamburg setzt ihren Monopolanspruch im 16. Jh. mittels Handelsblockaden durch und der Stader Fernhandel verfällt schnell. Auch die Niederlassung der englischen Tuchhändlerkompanie der "Merchant Adventurers" in den Jahren 1587-1611 bleibt nur eine Episode.

                Stade um 1640
   - mit der Elbe im Hintergrund - 

 

 




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(Die Abbildung stammt von Matthäus Merian dem Älteren aus dem 17. Jahrhundert (1620-1650).

Im Jahre 1645 wird Stade von den Schweden besetzt und unter schwedischer Herrschaft zum Verwaltungssitz des Raums zwischen Elbe und Weser der säkularisierten Herzogtümer Bremen und Verden. Eine starke Garnison sichert den Ausbau zur bedeutenden Landesfestung. Die Erweiterung und Verstärkung der Festungsanlagen, Einquartierungen von bis zu 3000 Soldaten, ferner die von Stade für die Schweden mitaufzubringenden Kriegskosten führten langfristig zum wirtschaftlichen Ruin der Stadt. Auch der Brand von 1659, der zwei Drittel der Stadt vernichtete und die große Pest von 1712 dezimierten die Bevölkerungszahlen.

Trotzdem hinterlässt die schwedische Besetzungszeit keine Erinnerung des Leidens. Eine kurze kulturelle Blüte wird vor allem durch die Bauten der Schwedenzeit, die das Bild der Stadt bis heute prägen, untermalt. Hierzu gehört das 1667/68 errichtete Rathaus, das Johanniskloster von 1672/73, Zeughaus(1697-99) und der Schwedenspeicher (1692-1705). Am eindrucksvollsten dominieren aber die nach 1659 wiederaufgebauten bzw. neu ausgestatteten Bürgerhäuser und Kirchen das "schwedische" Stadtbild. Bis heute umgeben die Wälle und Gräben der schwedischen Festung die Altstadt.

Ein kurzes dänisches Zwischenspiel folgt auf das Ende der schwedischen Herrschaft 1712, danach fällt Stade 1715 an das Kurfürstentum Hannover. Während die wirtschaftliche Kraft stagniert, bleibt die Stadt aber Verwaltungssitz. Die Erweiterung des Stadtbezirks 1848-52 und die Aufgabe der Festung 1867-83 bringen den Anschluss an die industrielle Entwicklung. 

Stader "Holzhafen"

Das stadtseitige Ufer des Salztorwalls dient bis heute als Lagerplatz und Winterlager für kleinere Boote ebenso wie für drei Wohnschiffe.

                 (Bild: Margret Pirzer)

Stader "Holzhafen"

 

                 (Bild: Margret Pirzer)

     Holzhafen mit Blick auf St. Wilhaldi

                 (Bild: Margret Pirzer)

 

Stadthafen:

Schon im 18. Jahrhundert hielt man die Anlage eines neuen, guten Hafens für notwendig. Den entscheidenden Anstoß zur Verwirklichung gab erst die 1879 erneute Begradigung und Vertiefung der Schwinge. Der hiefür erforderliche Teil des Festungsgrabens vor dem Salztor wurde im folgenden Jahr 1880 erworben. Links von der Salztorschleuse vor der Burgbastion konnte im Jahre 1880/81 ein neuer Hafen für Schiffe bis zu einer Tiefe von 3,50m und einer Länge von 65 m gebaut werden. Der zunehmende Schiffsverkehr durch die Salztorschleuse resultierte aus dem Holzhandel und der Holzschifffahrt. Diese Salztorschleuse war ursprünglich am Ende des 18. Jahrhunderts als Spülschleuse errichtet worden. Die Schleuse wurde 1875 für den Schiffsverkehr erweitert. Der rechts von der Schleuse liegende Teil des Festungsgrabens wurde dann als Holzhafen genutzt.

Die Salztorschleuse
- Richtung Holzhafen -

                 (Bild: Margret Pirzer)

 

Die Schiffsschleuse im Stader Hafen
(Bild:
Nefershapiland)

Das alte Schleusenhaus auf der Brücke vor der Salztorschleuse
(Bild: Nefershapiland)

Durch den neuen Hafen wurde die Grundlage für die Entwicklung neuer gewerblicher Betriebe in der Salztorvorstadt geschaffen. Die in der Mitte des 19. Jahrhunderts wieder gegründete Schiffswerft erlebte einen begrenzten Aufschwung. Dieser zeichnete sich am bedeutendsten an der 1892 an der Schwinge errichteten Stader Lederfabrik ab, die zeitweise 300-400 Arbeiter beschäftigte. 

Stader Stadthafen

mit Museumsschiffe

 

  (Bild: Margret Pirzer)

 

Stader Stadthafen

 

 

      (Bild: Margret Pirzer)

Der 1881 errichtete Stader Bahnhof bekam durch neu verlegte Industriegleise eine direkte Verbindung mit den neuen Betrieben, wodurch hier eine neue eigene Gewerbestadt entstand. Auch die 1899 neu in Betrieb genommene Schmalspurbahn nach Freiburg-Itzwörden, die sogenannte "Kehdinger Kreisbahn", führte man über den neuen Hafen. 

Bei den Kaufleuten war der Stader Hafen allerdings als Tidehafen und vor allem wegen seiner "Verschlickung" relativ unbeliebt, deshalb hielt sich der Frachtverkehr auch in ziemlich geringen Grenzen. Dafür hatte die Obstschifffahrt eine gewisse Bedeutung. Bis zur Einstellung der Personenschifffahrt der Hafendampfschifffahrts AG (HADAG) nach dem 2. Weltkrieg kam auch die Niederelbe-Dampfschifffahrt mit ihren Schiffen: "Brunshausen", "Gutenberg" und "Germania" sowie anderen Ausflugsdampfern regelmäßig nach Stade. 

Ab Mitte des 20. Jahrhunderts begann der ökonomische Rückgang der "alten" Stader Industrie, die verbunden war mit dem Stader Hafen. Geschlossen wurden nacheinander

die Lederfabrik 1960

die Schiffswerft 1976

die Holzhandlung Hagenah-Borcholte

                  Frachtsegler "Windsbraut" von 1911
Blickfang im Stader Hafen ist der über 100 Jahre alte Frachtewer Windsbraut, der damals ein Hauptverkehrsmittel in der Niederelberegion war. Heute wird das historische  flachbodige Transportschiff mit den klappbaren Masten (komplett restauriert 1992) von einem gemeinnützigen Verein betrieben und für Seminare eingesetzt. Fahrgebiet ist die Niederelbe und das Nordfriesische Wattenmeer.
                          (Foto: Margret Pirzer)

                     Stader Stadthafen
Der Stader Stadthafen entwickelte sich später zum Treffpunkt vor allem der Hamburger Segler und bekam seine Bedeutung vor allem als Freizeitzentrum.




              (Foto: Margret Pirzer)

 

Museumsschiff "Greunddiek"

Das ehemalige Küstenmotorschiff Greundiek liegt heute als Museumsschiff im Hafen von Stade. Eigner des Schiffes ist der Verein "„Alter Hafen Stade e.V.“.1949 wurde die Greundiek als "Hermann-Hans" auf der Rickmers-Werft in Bremerhaven auf Kiel gelegt.1950 erfolgte der Stapellauf. Die Hermann-Hans war eines der ersten Schiffe, die nach dem zweiten Weltkrieg in Deutschland gebaut wurden und eines der ersten zivilen Schiffe, die in Vollschweißbauweise überhaupt gebaut wurden. Das Schiff war zunächst 33,79m lang, wurde später aber verlängert. Eigner und Auftraggeber für das Schiff war der Reeder Hermann Behrens. Er nannte es nach seinen beiden im Krieg gefallenen Söhnen.

Am Pier liegt das Museumsschiff "Gruendiek"
(Foto:
Nefershapiland / Aug. 08)

Die Hermann-Hans wurde 1965 an Henry Dölling verkauft, der das Schiff nach seiner Frau in "Rita Dölling" umbenannte. Der Landkreis Stade kaufte 1986 das Schiff für die Seefahrtsschule Grünendeich zwecks Ausbildung zum Schiffsmechaniker. Wiederum wurde das Schiff umbenannt und hieß jetzt Greundiek. Es bekam einen Liegeplatz in der Lühemündung oberhalb des Speerwerks. Später wurde die Greundiek nicht mehr benötigt, das die maschinentechnische Ausbildung von der Seefahrtsschule an die Hamburger Fachhochschule verlegt wurde. 

Der Verein „Alter Hafen Stade e.V.“ kaufte 1994 die „Greundiek“ vom Landkreis Stade und am 22. April des gleichen Jahres bekam das Schiff seinen heutigen Liegeplatz im Hafen von Stade. Dort wurde es bis 2000 restauriert und wieder in einen fahrbereiten Zustand gebracht.

Das Schiff, das weitgehend im Originalzustand erhalten ist, ist als technisches Kulturdenkmal in das Verzeichnis der beweglichen Kulturdenkmale Niedersachsens eingetragen. Ende Januar 2003 erhielt der Verein „Alter Hafen Stade e.V.“ den Landespreis der Niedersächsischen Sparkassenstiftung für Denkmalpflege für die Restaurierung des Schiffes.

Heute wird das Museumsschiff für Veranstaltungen aller Art und für Fahrten auf der Elbe und im Ostseeraum genutzt. Die "Greundiek" ist für die Küstenfahrt zugelassen.. 

Umfassende Pläne für die Erweiterung des Industriegeländes und den Anschluss an die Elbe werden ab 1900 entwickelt. Eine erforderliche Eingemeindung kann aber von der Stadt erst ab 1924-26 durchgeführt werden. Verschiedene Industriewerke und das 1972 ans Netz gehende Kernkraftwerk, welches "billige Energie" liefert, siedeln sich an. Dazu gehören auch die Dow Chemikal, welches ein modernes Werk zur Produktion von Grund- u. Spezialitätenchemikalien im Elektrolyseverfahren errichtet und ferner die VAW (Vereinigte Aluminiumwerke), die eine Aluminiumhütte und ein Werk zur Herstellung von Aluminiumoxyd baut.

Historische Altstadtbilder:

Ab 1972 ist die Stadt Stade eine junge, hochmoderne Industriestadt. Durch den wirtschaftlichen Aufschwung war es möglich, die Altstadt umfassend zu erneuern und die Infrastruktur zu verbessern. Die Altstadt wird zur Fußgängerzone ausgebaut und bleibt durch die Ansiedlung eines Kaufhauses und die Errichtung des neuen Rathauses im Anschluss an das restaurierte historische Gebäude auch das Zentrum der Stadt.

Stader Hökerstraße - Fußgängerzone

(Bildquelle: Nefershapiland)

 

                                                          Malerische Altstadtgasse - Bäckerstraße

 Ein Schmuckstück in der Bäckerstraße ist das unter den Hausnummern 1-3 befindliche dreigeschossige Traufenhaus von 1590, welches mit 26 unterschiedlich geschnitzten Halbsonnen geschmückt ist.
                                                             (Bilder: Nefershapiland)

 

                                                       Bäckerstraße 1 - 4 Traufenhaus
Eines der ältesten Gebäude der Stadt ist das auf Granitquadern ruhende Doppelhaus in der Bäckerstraße 1 - 3 und erstreckt sich bis in die Hökerstraße 33 hinein. Es wurde 1590 als dreigeschossiges traufenständiges Haus errichtet, d. h. es zeigt die Längsfront zur Straße hin (auch Querhaus genannt)
. Diese Bauweise ist in der Altstadt ungewöhnlich.

Beide Obergeschosse ragen deutlich in den Raum der schmalen Straße hinein. Die Muschel-. und Fächerrosetten oberhalb der geschnitzten Konsolen und die reich verzierten Fachwerkelemente verdeutlichen den Reichtum der damaligen Tuchhändler und Gewandschneider. Eine Trennung der Doppelhäuser erfolgte erst im 19. Jahrhundert - ebenso das Haus Nr. 33 in der Hökerstraße. Es finden sich im Inneren des Traufenhauses Bäckerstraße 1-3 aufgrund der umfangreichen Umbauten kaum noch Spuren aus der Erbauerzeit.

Reich verzierte Schmuckelemente mit schönen geschnitzten Halbsonnen 

 
(Bildquelle: alle Margret Pirzer)

 

Unterhalb des Burgberges befindet sich die alte Salzstraße. Sie führt vom Fischmarkt am Alten Hafen zum Neuen Hafen. Die historischen Fachwerkhäuser aus dem 17. Jh. und die Speicherhäuser des 19. Jh. sind fast vollständig erhalten und vermitteln den mittelalterlichen Charme dieser Straße. Interessant und durchaus zu empfehlen  sind auch die Restaurants und Kneipen in der Salzstraße.

(Bild: Nefershapiland)

Altes Speichergebäude in der Salzstraße
Interessant ist das umgebaute ehemalige Speicherhaus mit Lastenkran und Ladeöffnungen in der Fassade.






(Foto: Nefershapiland)

 

                                   Alte Messerschmiede in der Großen Schmiedestraße
In der Großen Schmiedestrasse waren im Mittelalter die Grobschmiede und in der kleinen Schmiedestraße die Feinschmiede angesiedelt. In späterer Zeit waren hier die Wohngebiete der Offiziere und Beamten.

Bei dem großen Stader Stadtbrand wurden 2/3 der Stadt in Schutt und Asche gelegt. Auf den Fundamenten und den Brandresten der Ecke Schmiedestrasse (ursprünglich "Schmedestrasse" - seit 1337 belegt) und Kleinschmiede (belegt um ca. 1368) wurde 1659 die "Messerschmiede" gebaut. Kleinschmiede stellten dort
Nägel, Kleininstrumentarien, Nadeln und natürlich Messer her. Um 1700 gelangte das Haus in den Besitz des Knochenhauers Hinrich Tietjens, zusammen als Komplex mit den Häusern der jetzigen Flutstrasse 1 und 3. Später in der zweiten Hälfte des 18. Jh. stand der Häuserkomplex im Besitz der Knochenhauerfamilie Goldbeck und dann im Eigentum des Knochenhauers Johann Nicolaus Sieb, der den Komplex im Laufe der Zeit auflöste. Das Haus der Messerschmiede ging dann in den Besitz des Buchbindergesellen Adolf Hermann Köpke über.

Mitte des 19. Jh. (1838) erwarb der Gemüsehändler Jackob Eckhoff das Anwesen, aber nur 10 Jahre später musste er Konkurs anmelden und der Händler Georg Fritsche erwarb es aus der Konkursmasse. Fritsche stellte später medizinische Geräte her. Seit dieser Zeit nutzte man das Gebäude als Werkstatt und Verkaufhalle für  für Instrumente, Bandagen, Kleininstrumente und diveres. Inhaber waren Ernst Sander und Paul Schultz. Der Schleifer Eugen Raad eröffnete hier nach dem Tod von Schultz ein Geschäft für Stahlwaren. Sein Sohn Ralf Rad führte das Geschäft bis 1996 fort.

Das historische Gebäude wurde 1997/98 aufwendig saniert, wobei alle historisch wertvollen Elemente, wie Balkonkonstruktionen und die historischen Fundamente so weit wie möglich erhalten blieben. Seit Mai 1998 befindet sich hier das Café-Bistro-Restaurant Messerschmiede (www.messerschmiede-stade.com). 

(Informationstext nach:  Messerschmiede über uns )
 
                                                                (Fotos: Nefershapiland)

 

     historisches Gebäude "Am Wasser West"

Hier lebte der Rechtsanwalt Gottlieb Wilhelm Freudentheil  (1792-1869) - Bürgerworthhalter, Abgeordneter der National-Versammlung in der Paulskirche, Reformator des Anwaltsstandes 1864
- 1. Ehrenbürger der Stadt Stade.


                   (Bild: Nefershapiland)

 Flutstraße -Ein Blick auf den Turm von St. Wilhadi.
Die St. Wilhadi-Kirche ist im 14. Jahrhundert auf den Grundmauern einer oder zweier Vorgängerbauten als dreischiffige gotische Hallenkirche erbaut und beeindruckt durch ihre einheitliche schlichte Form. Da der Turm mehrfach durch Blitzschlag zerstört wurde, deckt seit 1765 ein schlichtes Pyramidendach den aus dem 13. Jahrh. stammenden Turm ab. 


(Bildquelle: Nefershapiland)

Das kulturelle Angebot der Stadt Stade wird erweitert: ein Regionalmuseum entsteht im ehem. Provianthaus der Schwedenzeit, dem "Schwedenspeicher", die Stadtbibliothek bezieht die restaurierte historische Wassermühle und das Johanniskloster wird nach der Restaurierung neu genutzt.

Stadeum und Wallanlagen:

Das Stadeum ist ein 1989 erbautes Kongress- und Veranstaltungsgebäude, welches auch für Theater- und Konzertaufführungen benutzt wird. Außerdem gehört zu diesem Zentrum ein gastronomischer Betrieb. Bei Baubeginn war das Zentrum auf den Westphal'schen Wiesen sehr umstritten, weil dadurch sehr viel Fläche eines Naherholungsgebietes in Altstadtnähe verlorenging. Außerdem wurde in direkter Nähe ein Vier-Sterne-Hotel errichtet und ein neuer Parkplatz, der eine Auto-Abstellmöglichkeit sowohl für die Besucher des Zentrums als auch für die Touristen der Altstadt bot.

Damit ist Stade ein wirkliches Zentrum des Elbe-Weser-Raums.

                         Stadeum in Stade

 

Bild:    StadeStadeum.JPG
Autor:  MrsMyer
Lizenz:  
GNU-Lizenz für freie Dokumentation, Vers. 1.
2
oder später

 

Oase der Ruhe - Impressionen vom "Burggraben" 
Mächtige Schutzwälle an den Ufern erinnern in diesem Bereich daran, dass die Hansestadt Stade sich Jahrhunderte lang auf diese Weise durch Wasserbauten und Erdaufschüttungen geschützt hat. 

(Bildquelle: Nefershapiland)

In einer einstündigen Tour können interessierte Gäste mit dem Fleetkahn durch den Burggraben entlang der Wallanlagen schippern. Der Kahn-Kapitän informiert während der Fahrt Historisches und Aktuelles über den Stader Hafen sowie über die Befestigungsanlagen aus der Schwedenzeit und können sich an einer idyllischen Naturlandschaft erfreuen.  

Der Stader Burggraben
Er gehörte früher zur Befestigungsanlage Stades in der Schwedenzeit.  
Heute kann man ihn mit elektrobetriebenen Kähnen oder Ruderbooten befahren.

Über 7 Brücken können die Bürger über diesen künstlich geschaffenen Burggrabenbereich zur Altstadt gelangen. Die schönste von ihnen ist die Hohenthorsbrücke mit ihren gemauerten Bogen.

(Bilder: Nefershapiland)

 

Von den Festungsanlagen bleiben nur 4 Bastionen und 2 Ravelins erhalten. 
Die alten Festungsgräben werden verengt, von den Mauern ist nichts mehr zu sehen.
Die hier zu sehenden Erderhebungen sind die letzten Reste der Burgbefestigungen.
(Foto: Nefershapiland)

Der Stader Holzhafen erstreckt sich von der Salztorschleuse bis zur ehemaligen Fußgängerbrücke an der Güldensternbastion. An der Westseite dieses Sees ist ein Teil der Stader Altstadt zu sehen mit dem wuchtigen Turm der Wilhadikirche. Der Holzhafen verdankt seinen Namen einer langen Nutzung als Holzeinlagerplatz - da Wasserholz länger hält - bei der ehemaligen Sägerei Hagnah Borcholte. 

Der Stader Holzhafen
Die Wassertiefe liegt heute aufgrund der letzten Ausbaggerung nun bei 2 bis 4 Meter.
- Ein gern genutztes Gewässer für Hausbootbesitzer -

(Bilder: Nefershapiland)

 

Die Stader Flutkanonen:
Seit 1682 ist in Stade das Signalschießen zur Sturmflutwarnung üblich. Die erhaltenen, dafür benutzten Kanonen standen bis 1850 auf der Burgbastion, dann auf dem Schwingedeich. Sie wurden zuletzt bei der großen Sturmflut am 16./17. Februar 1962 eingesetzt.

Die Warnschüsse wurden nach den Pegelständen des Flutmessers am Schwedenspeicher abgegeben:

3 Schüsse bei etwa 2 Meter über
normalem Hochwasser (MThw)
8 Schüsse in rascher Folge bei etwa 2,70 Meter über MThw.

                     (Bild Nefershapiland)

 

(Bild: Nefershapiland)

 

Freilichtmuseum auf der Insel:

Das Freilichtmuseum in Stade, das sich auf dem ehemaligen Gelände der "Bürgerbleiche-Wiesen" befindet, ist eines der ältesten frei zugänglichen Freilichtmuseen in Deutschland. 

Eingang zum Freilichtmuseum auf der Insel in Stade 
über die Wohltmannbrücke

Blickfang am Inselrestaurant
 mit altem blumendekorierten Bauernwagen

Bild:    Insel Eingang Wohltmannsbrücke 1
Autor. ItDozent (Wikipedia)
Lizenz: CC BY-SA 3.0

                    (Bild: J. H. Pirzer)

 

 

Eine der beiden Brücken zum Gelände des Freilichtmuseums
am vorderen Parkplatz

Gelände des Freiluftmuseums mit "Inselhaus" (links)

                    (Bild: Margret Pirzer)

                 (Bild: Margret Pirzer)

 

Freiluftmuseum Stade

Das Altländerhaus und die zum Parkplatz führende weiße Holzbrücke.

 

          (Bild: Margret Pirzer)

Das ehemalige Gelände der "Bürgerbleiche-Wiesen" und eine private Bleiche, auf denen die Bürger ihre gewaschenen Leinen in der Sonne  bleichen konnten, befand sich vor dem Ausbau der Stadt Stade in der Schwedenzeit zwischen der späteren Königsmarck-Bastion und der Gründel-Bastion. In den Jahren 1692 bis 1694 wurden die beiden Bastionen für den schwedischen Festungsbau errichtet. Zusammen mit dem Gelände der enteigneten privaten Bleiche wurden die beiden Bastionen, nunmehr als Insel, zum "Bleicher-Ravelin" als weiterem Außenwerk der Stadtbefestigung umgestaltet.

Im frühen 19. Jahrhundert verlor die Festung ihre Bedeutung und man errichtete 1825 auf einer Seite der Insel eine Militärbadeanstalt. Die Insel war zu dieser Zeit nur über einen Fährkahn zu erreichen. 1846 erteilte man die erste Ausschankerlaubnis, da man den Freizeitwert dieses Geländes mit dem zeitgleich angelegten Garten mit seinen Obst-, Laub- und Nadelbäumen erkannte. Im Zuge der Entfestigung des "Bleicher-Ravelins" ersetzte man 1881 den Fährkahn durch eine kleine Brücke zur Wiesenstraße hin und mit einer Schwimmbrücke, die mit der Inselstraße verbunden wurde. Die Militärbadeanstalt wurde nun zu Euleninsel hin verlegt. 

Schon beim Bau des Stader Heimatmuseums 1903 entstand die Idee, auf der Insel ein Freilichtmuseum zu errichten. Der neue Bürgermeister, Ado Jürgens - gleichzeitig auch Vorsitzender des Stader Geschichts- und Heimatvereins - nahm diese Idee 1908 wieder auf man konnte 1909, als die Witwe des Gastwirts Brauer den Pachtvertrag kündigte, die Insel von der Militärverwaltung erwerben. Eigentlich wollte die Stadt hier auf der Insel einen Neubau der Haushaltungsschule errichten, doch als man erkannte bei Probebohrungen, dass der Moorboden bis zu einer Tiefe von 6 Metern reichte, wählte man einen anderen Platz für die Haushaltungsschule. Am überließ die Insel nun am 1. April 1910 dem Heimatverein zur Erbpacht. Im März 1912 übernahmen der damals noch in Bremen beschäftigte Architekt Prof. Emil Högg und der Bremer Gartenbauarchitekt Christian Roselius die Ausgestaltung des Geländes. 

Als erstes wurde die neue Inselgaststätte, das "Insel-Haus" errichtet, ein Geestbauernhaus als "Halbhofhaus" von 1841
im Mittelalter bis zu Neuzeit wurde der Besitzer oder Lehnbauer eines Gehöfts bezeichnet, der eine Ackerfläche von etwa einer halben Hube zur Verfügung hatte) aus Varrel bei Scheeßel. Die Eröffnung war der Insel-Gaststätte war am 25. Juli 1912. 

Das Altländer Haus v. 1733

In den weiteren Jahrzehnten wurde weitere Gebäude und landwirtschaftliche Geräte hinzugefügt, so z. B.  das Altländer Haus von 1733, ein Marschbauernhaus aus Huttfleth im Alten Land, das 1913 bis 1914 auf der Insel wiedererrichtet wurde. Es ist ein Kübbungshaus mit Diele, Flett und Kammerteil und besitzt einen reich verzierten, dreimal vorgekragten Giebel mit Buntsteinmauerwerk. Ein Blickfang sind die vergoldeten Initialen über der Brauttür (Johann Ropers / Catharina Adelheit Ropers, Anno 1733). Es handelt sich bei diesem Gebäude um ein sog. "Eigenwohner-Wohnhaus", d. h. ein Haus eines Kleinbauern mit wenigen Hektar Grundbesitz. Typisch ist ebenfalls der dreifach vorkragende Giebel. Diese Spitze wird von zwei einander zugewandten Schwänen geziert, deren kreisförmig gebogene Hälse ein kreuzförmiges Ornament umschließen. 

Das Altländer Haus kann über zwei gegenüberliegende Türen "Blangendören" betreten werden. Durch sie gelangt man in das Flett, den Hauptwirtschaftsraum. Hier findet man u. a. den großen Herd, der damals den Mittelpunkt des Familienlebens darstellt, einen weiteren kleinen Herd und die Essecke mit einem langen, schmalen Eichentisch und schlichten Sitzbänken. Den Wohnteil bilden die sich anschließende Stube der Altenteiler und die sog. "Dönz" (Große Stube). - Quelle: Hinweistafel am Objekt. Das Haus besaß noch noch die ursprüngliche Raumaufteilung und einen großen Teil seiner Einrichtung. 

Altländer Haus von 1733

                                   Steinbackofen

Bild: Margret Pirzer

Bild: Margret Pirzer

Im gleichen Jahr brannte die neue Inselgaststätte, das "Insel-Haus" ab - konnte aber bis 1914 wieder aufgebaut werden. Das Haus kann von den Besuchern im Sommerhalbjahr gegen ein geringes Entgeld besichtigt werden.

Ab 1967 folgten weitere Gebäude-Erwerbungen: eine Bockwindsmühle und ein Göpelwerk aus dem 17. Jahrhundert, eine Altländer Prunkpforte aus dem Jahr 1791, ein Steinbackofen, ein Wagenschauer und diverse bäuerliche Geräte .

    Altländer Prunkpforte von 1791
Herkunft Twielenfleth - Aufbau 1972

Die Altländer Pforten oder auch "Prunkpforten" genannt, bilden den Hofeingang zu großen Bauernhöfen und repräsentieren den Wohlstand des Besitzers.

 

     (Bild: Margret Pirzer)

 

Ende 1992 fiel das "Inselhaus" erneut einer Brandstiftung zum Opfer und man errichtete stattdessen an seiner Stelle ein Geestbauernhaus mit einem Giebel von 1641, das aus Himmelspforten stammte und nun ebenfalls als Insel-Restaurant genutzt wird.

   "Inselhaus" im Freilichtmuseum aus Himmelpforten
                   - mit Giebel aus 1641 -


               Altländer Haus von 1733 aus Huttfleth
Es ist ein Kübbungshaus mit Diele, Flett (Hauptwirtschaftsraum) und Kammerteil. Es besitzt einen reich verzierten, dreimal vorgekragten Giebel mit Buntsteinmauerwerk.

Bild:    Inselhaus 1
Autor. ItDozent (Wikipedia)
Lizenz: CC BY-SA 3.0

                   (Bild: Margret Pirzer)

Eintrittspreise für das Freiluftmuseum:
Die Insel selbst ist frei zugänglich

Mai - September:
  Dienstag bis Sonntag 10-17 Uhr; 
Montags geschlossen

Besuch Altländer Haus
Erwachsene 2€ | Sozialtarif 1€

            Bockwindmühle von 1632 aus Rethmar
(auch Ständermühle, Kastenmühle oder Deutsche Windmühle) auf der Museumsinsel 1967 wiedererrichtet.

Dieser Windmühlentyp ist der älteste Europas und wurde auf einem einzelnen Pfahl aufgepflockt, den man "Bock" nennt. Die Mühlenräder werden dann mit der Windkraft und der sich daraus ergebeneren Helbelwirkung durch einen Außenbalken gedreht.
                        (Bild: Margret Pirzer)

                             Immenzaun 


                    (Bild:
Margret Pirzer)
                      

 

  Fleetkahnfahrt auf Burggraben

"Abenteuerlustige" Touristen gelangen mittels einer einstündigen Kahnfahrt durch den  Stader Burggraben entlang der Wallanlagen zur Anlegestelle Wohltmannbrücke.

 

    (Bild: Margret Pirzer)

Die Fleetkahnfahrten beginnen am Holzhafen und führen unter der Hansebrücke hindurch und weiter an der Museumsinsel vorbei bis an die Königsmarckbastion. Weiter vorbei am ehemaligen Schiffertor und entlang der Contrescarpe bis zum Stadeum und zur Jugendherberge. Von dort aus führt die Tour langsam zurück zum Ausgangspunkt der Kahnfahrt.

Romantisch wilder Burggraben - Stationen der Fleetkahnfahrt 
links: Anlegestelle Stadeum

                     (Bild: Margret Pirzer)

                   (Bild: Margret Pirzer)

 

   Anlegestelle der historischen Fleetkähne an der Wohltmannbrücke
Von hier aus gelangt man über die weiße Holzbrücke direkt ins Insel-Freiluftmuseum

                     (Bild: Margret Pirzer)

                   (Bild: Margret Pirzer)

 

       Burggrabenrestaurant Al Porto

Gegenüber der Anlegestelle Wohltmannbrücke befindet sich das malerische Ristorante Al Porto, das eine mediterrane Küche bietet. Die  schöne Terrasse, wird leise vom Wasser des Burggrabens umplätschert.

    (Bild: Margret Pirzer)



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