Biografie Eje


Grab Eje


Nachfolger Haremhab

Bilder oben: links und rechts - Courtesy to Elvira Kronlob

Quellen und Literatur-Angaben am Ende dieser Seite -nummerierte Verweise im Text
PM = Porter Moss, Topographical Bibliography of Ancient Hieroglyphic Text, Reliefs and paintings 1927-1952

Bautätigkeiten König Ejes:

Da Eje bei seiner Thronbesteigung bereits "hochbetagt" war und er nur etwas mehr als 4 Jahre in Ägypten regierte, waren seine Bauvorhaben nur gering und die meisten seiner Monumente wurden wieder zerstört oder usurpiert. Er errichtete seinen Totentempel in Medinet Habu - dieser wurde aber später von seinem Nachfolger König Haremhab usurpiert. Uvo Hölscher (1878-1963) lieferte interessante Details über den Zustand des Totentempels von Eje-Haremhab:

"Wo immer eine Kartusche erhalten blieb, wurde der Name Eyes (oder Ay) gelöscht und durch den seines Nachfolgers Haremhab ersetzt. Bis auf einen einzigen Fall wurde er übersehen und unverändert gelassen. So wurde der Tempel, den Eje begonnen und zumindest in den hinteren Räumen mit schönen Malereien vollendet hatte, von seinem Nachfolger usurpiert und fortan als Tempel Haremhabs bekannt. Siegel auf den Stöpseln der Weinkrüge aus den Tempelmagazinen lauten: Wein aus dem Tempel Haremhabes"

(Uvo Hölscher, Excavations at Ancient Thebes 1930/31, pp. 50-51)

 

Giza:

In Giza in der Nachbarschaft des großen Sphinx fand sich eine Stele, die ins Jahr 3 König Ejes datiert ist. Es ist eine private Donations-Stele des Tet-ta und seiner Frau Tanezemt, in der ein Vorsteher des königlichen Harims namens Tet-ta und seine Gemahlin Tanezemt Felder stiften (Quelle: Griffith-Institute online-Verzeichnis). Heute befindet sich diese Schenkungsstele im Museum Kairo (JE 28019 / CG 34187). Herkunft: Giza, Pyramide des Cheops (Khufu), Tempel der Isis.

 

Schenkungsstele Giza - heute in Kairo CG 34187 (JE 28019) Tempel der Isis
- Urk. IV. 2109-2110 -

Darstellung

„(#pr-xprw-Ra-jri-mAat )|, (Gottesvater – Eje – Gott – Herrscher – von – Theben)|, dem Leben gegeben werde und um den Schutz und alles Leben sei “opfert vor Hathor, Herrin von !tp.t

Rede der Götter „Worte zu sprechen durch die Herrin von !tp.t:  Ich habe dir alles Leben und Heil gegeben, wie Re."
Inschrift:

„ Jahr 3, 3. Smw, Tag 1. Es lebe Horus, Starker Stier, glänzend an Kronen, die beiden Herrinnen, Mächtig an Kraft, der die Asiaten abwehrt, Goldhorus, Herrscher der Wahrheit, der die beiden Länder entstehen lässt, König von Ober– und Unterägypten, Herr der beiden Länder (#pr-xprw-Ra- jri-mAat )|, Sohn des Re (Gottesvater – Eje – Gott – Herrscher – von – Theben)|, dem Leben gegeben werde. 

 

Schenkungsstele König Ejes aus Giza
- gefunden in der Nähe der Cheopspyramide -
(Quelle:
Urk. IV. 2109, Kurt Sethe)
- mit Dank an Gitta Warnemünde - 

 

Raum Memphis

Im MFA Boston (Inventary-Nr. 09.641) befindet sich ein fragmentarisch erhaltenes Block aus Kalkstein mit einer hieroglyphischen Inschrift im versenkten Relief, das aus einem Lager in Memphis (östlich des Palastes Mound / dem sog. "Apris-Palast") stammt. Dieser Block (42,5 x 33 x 14,5 cm)und ein weiterer, der sich heute im Museum Rochdale befindet, wurden 1909 von einem ägyptischen Forschungsteam ausgegraben und von der ägyptischen Regierung an das MFA Museum in Boston als Geschenk gegeben. 

Auf dem Stück im Museum Boston befindet sich im oberen Teil an der Spitze ein Falke, der das Symbol der Ewigkeit in seinen Klauen trägt. Darunter befindet sich ein Teil der fünfteiligen Titulatur von König Eje mit dem "Herrinnennamen" und dem "Goldhorusnamen". Der andere Block (im Rochdale-Museum) zeigt die Göttin Sachmet und einen König, dessen Name nicht genannt wird - die beiden Blöcke scheinen aber aus der gleichen Zeit zu stammen.

Im Brit. Museum London (BM EA 211) befindet sich die Stele des Bediensteten (Steward) Tjutju - sie nennt die memphitische Anlage des Königs Eje (Cheper-cheperu-re-iri-maat).

Umzeichnung der Stele des Tut (BM EA 211)

 

 

 

 

 

Stele des Tutu- Brit. Museum London (EA211)
H. 58 x B. 43 cm - Kalkstein (PM III. (2): 742) - nicht ausgestellt
Erwerb: 1821 Sammlung Henry Salt, Herkunft: Saqqara

Kalksteinstele mit runder Spitze - der Verstorbene (Tutu) steht anbetend vor dem thronenden Gott Sokar. 7 Spalten Text oben - darunter Kolumnen Text (beide mit der Kartusche von Eje) - gelöscht und später neu eingeschlagen.                                                   

 

Urheber der Umzeichnung unbekannt

Bild-Autor: The Trustess of the British Museum
- bearbeitet (Ränder beschnitten) von Nefershapiland
Lizenz: CC-BY-NC-SA 4.0

Abydos:

In Abusir fand sich im Totentempel des Königs Sahure ein Bruchstück eines Denksteins aus der Zeit von König Eje (gefunden im Sanktuar der Sachmet im Totentempel von Sahure - siehe Borchardt: das Grabdenkmal des Königs Sahure - Der Bau, Bd. 1, 1910, Leipzig, J. C. Hinrichs Buchhandlung). Die Stele befindet sich heute im Neuen Museum Berlin Nr. 19915 (Quelle: Dr. Aidan Dodson: Amarna Sunset).

"Der gute Gott, Herr der beiden Länder, Herr des Opfers, König von Ober– und Unterägypten [ ……………………. ], Sohn des Re [(#pr-xpr.wRa]–ir [mAa.t)|,
dem Leben gegeben werde.

Worte zu sprechen durch Sachmet, die Große, die Herrin der beiden Länder: Mein geliebter leiblicher Sohn (#pr[xprwRa]–irmAa.t)|]! Ich [bin] zu dir gekommen in Fr[ieden …....…………….. ]. “

In Abydos muss sich nach den Louvrestelen C 55 eine Totenkapelle König Ejes befunden haben  Hwt #pr-xprw-Ra- jri-mAat m AbDw“.

Raum Achmin:

( Quelle: MDAIK 35 K.P. Kuhlmann / Ph. v. Zabern-Verlag)

Achmin ist eine Stadt in Oberägypten auf dem östlichen Nilufer, auf einem Schutthügel in dem Ruinenfeld der antiken Stad5. Der Ort hatte im Laufe der Geschichte verschiedene Namen. Der altägyptische Name wat "Ipw w n Mnw" (Ipu) - nach der Amarna-Zeit "#ntj Mnu" (Chenti-Min) und der griechische Name war "Chemmis", der arabische Name lautet "Achmin". Achmin war die Hauptstadt des neunten oberägyptischen Min-Gaues (Gau der Guten Seelen" mit dem Orts-/Gaugott Min. Dieser altägyptische Gott der Fruchtbarkeit wurde besonders in Achmin (Herr von Ipu, der starke Horus) und in Koptos verehrt.

Im nordöstlichen Teil der Nekropole der Stadt Achmin (Tell „C “, el–Salamuni) liegen zum Teil hellenistische- und/oder römerzeitlichen Grabanlagen. Die Feldgräber von el–Salamuni – etwa 1200 an der Zahl – verteilen sich über 1,2 km Länge am Berghang.

In 120m Höhe „thront“ in der nördlichen Hälfte dieser Nekropole unter dem Gipfel des Berges, der Gott Min „Herr des Gebirges“ (nb *z.t), in einem Felsheiligtum, dessen beherrschender Aspekt eine hohe Torfassung mit in Stelenform dekorierter Rück- /Tempel-Eingangswand ist.

Das Heiligtum ist seit R. Lepsius Ägyptenexpedition bekannt und Gegenstand der Forschung. Es ist festzustellen, das die erste nachweisbare Bauphase archäologisch nur mit dem Namen Ejes in Verbindung gebracht werden kann. Es wurde zwar früher eine Baumaßnahme von Thutmosis III. und eine spätere Tätigkeit Ramses II. vermutet, aber es gibt hierfür keine stichhaltigen Belege.

Es handelt sich um eine völlig aus dem Fels geschlagene kleine Kapelle für den Fruchtbarkeitsgott Min. Sie besitzt keine aus Verbundsteinen vor den Felsräumen errichtete Bauteile. Der eigentlicher Kulttrakt liegt in Verlängerung der Torachse und besteht aus einem Vorraum (F) und dem Allerheiligsten (G) mit zwei Kultnischen in seiner Rückwand. Vom Vorhof aus gelangt man nach Osten in einen ursprünglich als Magazin genutzten Raumtrakt (D und E). Der diensthabende Priester hauste wohl in einer vom Weg her zugänglichen Kammer (B). In späterer Zeit wurde dieses Heiligtum bedeutend erweitert und sogar als Grab genutzt. 

Der Name des Baumeisters (Aufseher der Arbeiten), der den Aufbau des Tempels von Achmin für den König Eje leitete und wahrscheinlich auch den Felstempel anlegte, ist uns aus einem Stelentext überliefert und lautete "Nachtmin" (Q) (nach Dodson, Amarna Sunset, S. 104 ff)    , wobei dieser möglicherweise nicht mit dem unter "Beamte Ejes" erwähnten gleichnamigen Hohepriester des Min und der "Jpw" (Isis) sowie als "Vorsteher der Priester der Herrin von Jpw" identisch ist (nach Dodson, Amarna Sunset, S. 104). Nachtmin (Q) ist selber im Felsentempel abgebildet und vermutlich auch für den Bau des Min-Tempels in der Stadt Achmin selbst verantwortlich. Er trägt auch den Titel eines "Vorstehers der Bauarbeiten am Haus des.....". Lt. Jürgen von Beckerath (Abriss der Geschichte des Alten Ägyptens", München 1971) gibt uns das auf den Stelen erwähnte Todesdatum I./4. Achet/4 eine ""terminus ante quem" für die Anlegung des Heiligtums etwa kurz vor 1332 v. Chr. "

Nachtmin (Q) (nach Dodson) wurde nahe des Min-Tempels in der Stadt Achmin ein Tor aus ramessidischer Zeit nebst zweier kolossaler Königsstatuen freigelegt, die sich stilistisch in die 18. Dynastie datieren lassen, jedoch später von Ramses II. (19. Dynastie) neu beschriftet wurden. Ebenfalls kann die kolossale, Stand-Figur einer Königin, die in diesem Fall für die Tochter von Ramses II., Mery-et-amun (F) beschriftet wurde, aufgrund eines Vergleiches mit den Antlitzen von Statuen der Göttin "Mut" in Karnak und Luxor, die auf Ay's Herrschaft datiert werden können, bei einem Vergleich mit "ziemlicher Sicherheit" (Quelle Dodson, Amarna-Sunset, S. 104) mit der Großen Königlichen Gemahlin von Eje, Tey/Tji gleichgesetzt werden.

Ejes besondere Verbindungen zu Achmin sind auch durch die Erwähnung des "Min von Ipu" in dem teilweise erhaltenen Text eines hohen Beamten unter Eje belegt, der im Grab TT 49 aufgezeichnet wurde. Dieser Text enthält eine Passage, in welcher der Grabeigentümer seinen König lobt: "Wie erfrischend ist [...] die Anhörung von Deinem [...]", wobei dieses fast die gleiche Formulierung ist, die Eje in seinem Beamtengrab in Amarna verwendet, wenn er zu König Echnaton spricht" (Dodson, Amarna Sunset).

In einer großen Felsstele ( oder nur in Form einer großen Felsstele (?) ) welche die klassische Form einer Neuen-Reich-Stele mit gerundeten Tympnon hat, ist eine Darstellung und eine Inschrift erhalten. Sie ist wahrscheinlich über dem 1. inneren Durchgang ( nach P&M. "5,6 above doorway) stelenförmig angebracht, aber mit einer rechteckigen Bordüre umrandet. In den verschiedenen Publikationen geht die Bezeichnung für diese Felsstele oder felsstelenartige Inschrift manchmal durcheinander .

Im rot gekennzeichneten Bereich dürfte sich die stelenförmige oder auch große Felsstele mit der Inschrift befinden ( nach P& M).

Unter einer geflügelten Sonnenscheibe stehen links der König Eje und seine Königin Teje vor dem ithyphallischen Gott Min, gefolgt von Isis, Horus und der Aperet-Sit (Tafel 52,1) 43 Lep. ). 

Lünette der großen Felsstele
 
Hintere Front des Eingangsportals
 mit großer Felsstele König Ejes

- Bild: aus MDAIK 35 (Urheber unbekannt) -

Der König trägt den blauen Kriegshelm und ist bekleidet mit dem kurzen Schurz. Er bittet mit erhobenen Händen dem ihm gegenüberstehenden Gott Min eine Opfergabe dar. Hinter ihm steht in einem kleineren Maßstab die Königin Teje (Tij) und schwingt mit der rechten Hand ein Sistrum. In der linken Hand hält sie einen Menitkragen. Zwischen Gott und König befinden sich zwei Opferständer. Vor und über dem König ist sein Thron- und Geburtsname angegeben, über der Königin ihre Titel: " Die Große Königsgemahlin, von ihm geliebt, die Herrin der Beiden Länder ( Tij )| die Lebende". Der Gott Min ist in seiner typischen Haltung mit erhobenen Arm (darüber der Dreschflegel) und erigiertem Phallus dargestellt. Hinter ihm steht Isis mit Sonnenscheibe und Kuhgehörn auf ihrem Haupt, die dem König ihren Menitkragen entgegenstreckt. Hinter ihr folgt Horus mit der Doppelkrone auf dem Haupt, ihm folgt die Göttin Aperet-Sit.

Unten am Bildrand der Stele, etwa in der Hälfte der Türhöhe und die ganze Wandfläche in der Breite einnehmend, ist rechts und links der Tür die Darstellung eines kahlköpfigen Mannes, der einen langen Schurz trägt, dargestellt. Er erhebt kniend seine Hände im Gestus der Anbetung. Davor und auch dahinter sieht man in mehreren Kolumnen, welche allerdings kaum noch zu lesen sind, mehrere Beischriften. Links davon ist noch kaum lesbar in einer Beischrift der Titel des Mannes zu erkennen    . Hierbei handelt es sich um eine Selbstdarstellung des Bauleiters von Eje, Nachtmin.

Unter der Bilddarstellung schließen sich fünfundzwanzig Zeilen Text an. Er endet an der Oberkante des Eingangs zum Pronaos. In der undatierten Inschrift wird von König Eje berichtet, dass er "unglücklich wegen des Übels" (DAj.t ) und Abscheu empfindet gegenüber der "Zerstörung der Rechtmäßigkeit"  
(mtr
) und deshalb dafür Sorge getragen habe, dass "alle Götter" zufriedengestellt sind und alle ihre Tempel wiederhergestellt wurden. Um dieses zu erreichen wird ein Steinbruch eröffnet und jedermann ist freudig bei der Sache und froh, dass er wieder seinem bevorzugten Gott Opfer darbringen könne.

  ………………. Es begab sich aber, dass die Majestät des König von Ober – und Unterägypten (#pr-xprw-Ra jrj-MAa.t)| der Sohn des Re, (der Gottesvater Eje, Gott und Herrscher von Theben)|, zum vortrefflichen König des ganzen Landes wurde. Eines Tages suchte Seine Majestät nach einer Wohltat, um alle Götter zufrieden zu stellen, um die Wohnungen der Götter zu restaurieren und ihren Opfern im Lande festlichen Glanz zu verleihen, da sie Mangel litten und Gefahr liefen, sich ganz aufzulösen, indem auf Dauer seine (scil.  des Landes) Opfermengen (neu) festgesetzt werden und auch ihre heiligen Bilder, geschaffen nach Art des Himmelshorizontes, mit jeder Art Edelsteinen geschmückt, erhabener als ihr frühere Zustand.“
(
Urk. IV, 811. 2106/7)

Von Bigge bis zum Delta freuen sich nun Götter und Menschen über des Königs Entschluss und Vorhaben und jedermann opfert wieder seinem Gott und preist den Herrscher. Der König teilt während seiner täglichen Audienzen mit, dass ihm besonders das Wohl "der Stadt seines Vaters Min" am Herzen läge und er beabsichtige, dessen Tempel wiederherstellen zu wollen. ( smnx)

„Möge der Mann (da) als Herrscher gesund sein, möge der Besitz der Königswürde dauern, damit er seine Denkmäler prächtig gestalte, indem sie bleiben, dauern und fest sind auf Ewigkeit. Der vollkommene Gott, Herr der Kronen, der Gottesvater Eje, Gott und Herrscher Thebens nämlich, er ist unglücklich über das Begehen der Ordnungswidrigkeit (wörtlich – Übertretung, scil. von Recht und Sitte), abscheulich ist ihm der Bruch des rechtmäßigen. So hielt (denn) Seine Majestät Audienz, wie es sein täglicher Brauch war.

Und Seine Majestät sprach zu den Beamten und Höflingen an seiner Seite: Mein Herz sehnt sich nach der Stadt meines Vaters Min – mit – hohem – Federpaar, der im sn.t - Heiligtum wohnt. Ich will mehr als Millionen Mal Denkmäler bauen für meinen Gott, den Herrn von Jpw, der die beiden Länder begründet hat, damit mein Name in seinem Tempel der Nekropole wie ein Name des Atum vom Fürstenhaus sei, indem er als Belohnung mehr als Millionen Mal vervielfältigt ist. Ich will seinen Tempel mit ewig währender Arbeit schmücken,will ihm seine Mutter (?) zufrieden stellen, die seine Vollkommenheit schuf, Isis, die Erhabene, die Gottesmutter, zu Gast in Jpw; ich will ihm erhaben sein lassen Harendotes, der mir die Neun–Bogen–Völker unterwirft, indem sie zusammen vereint sind. Ich bin ihr Beschützer mit ihren Bedürfnissen (am Herzen), ihr vortrefflicher Sohn, der ihre Herzen (zufrieden stellt) “.

Es wird der Baumeister Nachtmin herbeigerufen und der König erklärt ihm seine Absichten. Nachtmin antwortet auf den restlichen 14 Zeilen mit einer Lobrede auf den König - " der das im Zerfall begriffene Land wieder vereint hat" . 

"(Wahrlich), es leben die ganzen Beiden Länder von dem, was aus Deinem Munde kommt! Alles (handelt) entsprechend Deiner Rede, jeder (tut) gemäß Deinem Ausspruch, die Beiden Länder folgen Dir nach und jedermann spricht: Der, auf dessen Kommen gewartet wurde, ist zu Maat zurückgekehrt!"

Vertraut man dem Text der Felsstele so hat König Eje am Tempel des Min in Achmin Restaurierungsarbeiten durchführen lassen. Die Darstellung und der Text der Stele befinden sich allerdings in einem sehr schlechten Erhaltungszustand. Besonders im Mittelteil der Stele sind ganze Textpassagen durch Ausbrüche verloren. 

(Texte zum Teil nach:: U. Kapp und K. P. Kuhlmann / MDAIK 35)

*

Im Freilichtmuseum von Achmin befinden sich mehrere Monumental-Statuen, wie z. B. die Statue der Merit-Amun (4. Tochter und spätere Tochter-Gemahlin von Ramses II., die gegenüber der 11 m hohen Kalksteinstatue (Angaben schwanken zwischen 10,5 - 11,5 m) ihres Vaters und späteren Gatten Ramses II. steht. Die Zuweisung dieser Statue von Merit-Amun ist allerdings umstritten. Bei ihrer Herstellung erhielt sie keine Inschrift und daher ist die heutige Inschrift die erste und ersetzt keine frühere. Zahi Hawass meint, diese Statue zeigt Anchesenamun, die Ehefrau von Tutanchamun. Andere Ägyptologen sind der Auffassung, die Statue müsse aus stilistischen Gründen der Nach-Amarna-Zeit zugeordnet werden (also der Zeit Tutanchamun-Eje). Dr. Aidan Dodson vermutet, dass es sich bei der Darstellung der weiblichen Monumental-Statue auch um ein Abbild aus der Zeit von König Eje handeln könnte und somit die Königin Tey (Tji oder Teye) darstellen (die Gemahlin von König Eje) (Quelle: Amarna-Sunset, Aidan Dodson/The American University in Cairo Press 2009, S. 103), die wie ihr Gatte wohl auch aus Achmin stammte.

Kolossal-Statuen in Achmin

Von Ramses II. usurpierte Standstatuen - heute im Freilichtmuseum von Achmin. Evtl. unbeschriftete Statuen aus der Nach-Amarna-Zeit. Auch die linke (männliche) Statue scheint usurpiert zu sein und wird in die gleiche Nach-Amarna-Zeit datiert, wie die anderen.

Dahinter die Sitzstatue von König Eje (ebenfalls usurpiert von König Ramses II.)

Alle Statuen werden aber aus stilistischen Gründen in die direkte "Nach-Amarna-Zeit" (Tutanchamun - Eje) datiert. 

 

 

 

 

Bild: Courtesy to Heidi Kontkanen
- alle Rechte vorbehalten -

Hinter den beiden Monumentalstatuen befindet sich das Kalksteintor zum Tempel des Min, das sicher ein Teil des Pylons war. Der Pylon selbst ist heute nicht mehr erhalten und bestand wohl nur aus Ziegeln. Vom Torweg sind auch nur die unteren Steinlagen erhalten. Zur Linken hinter dem Tor befindet sich eine Sitzstatue von König Eje aus Kalzit, die aber der Rückenpfeilerinschrift zufolge auch von Ramses II. usurpiert wurde. Die Statue war in mehrere Fragmente zerbrochen, konnte aber von den Restauratoren fast vollständig wieder zusammengesetzt werden.

Sitzstatue König Eje in Achmin (Freilichtmuseum) - Vorder- und Rückansicht
- usurpiert von Ramses II. -
Der hier dargestellte König trägt das Nemes-Kopftuch und den Königsschurz. Wie der franz. Ägyptologe Christian Leblanc (Isis-Nofret, grade èpouse de Rams`s II: La reine, sa familie et Nofretari in BIFAO, Bd. 93, S. 313-333) ausführte, ist diese Statue zwar mit den Kartuschen von Ramses II. versehen - aber eindeutig eine zeitgenössische Arbeit der späten 18. Dynastie. 

Sie ähnelt u. a. einer Statue des Tutanchamuns im Museum Turin (Sammlung Drovetti Nr. 768), so dass hier ein Herrscher aus dieser Nach-Amarnazeit, wie auch König Eje, in Frage kommt. Gegenüber dieser Statue befand sich einst ein Pendant.

Bild: Courtesy to Heidi Kontkanen
- alle Rechte vorbehalten -

Bild: Courtesy to Kairoinfo4U
- alle Rechte vorbehalten -

 

Luxor:

Spuren einer gewissen Bautätigkeit im Luxortempel sind für König Eje belegt. Er ließ einen kleinen Teil der Dekoration an der Fassade der großen Kolonnade gestalten, die dann von Haremhab usurpiert wurde. Haremhab ließ hier eine Szene zusammen mit dem dazugehörigen Begleittext an der Nordfassade des 2. Torweges (Ostflügel) für sich usurpieren. An einem Türpfosten des hinteren Tempelhauses (Raum 5) ließ Eje eine Weiheformel anbringen:

Übersetzung nach Urk. IV, 2106
„Es lebe Horus Starker Stier, glänzend an Kronen, die beiden Herrinnen, [Mäch]tig an [Kraft], der die Asiaten abwehrt, Goldhorus, Herrscher der maat, die die beiden Länder
entstehen lässt, König von Ober– und Unterägypten (#prxprwRairmAa.t)|. Er macht es als sein Denkmal für seinen Vater Amun vor seinem Harim, indem er ihm sein großes heiliges Tor erneuerte. “

 

Medinet Habu (Totentempel)
- Theben-West - 

Zusätzlich zu seinem Grab im West-Valley (WV 23) hatte König Eje mit dem Bau eines Totentempels - zwischen dem Totentempel von Amenophis III. und dessen Königspalast bei Malkata - begonnen. Dieses Bauwerk liegt etwas nördlich des kleinen Amuntempels und dem späteren Komplex von Ramses III. bei Medinet Habu. Obgleich der Bau später von Haremhab usurpiert und erweitert wurde (auf eine Größe von 257,70 x 145,60 m), zeigen die Gründungsbeigaben von Eje, dass er den Tempel begonnen hatte. Eje verwendete hierfür - ebenso wie auch in Karnak - Statuen, die ursprünglich für Tutanchamun geschaffen wurden (Quelle: Kv5e.de, Steckbriefe).

Plan des Totentempels Eje/Haremhab
- Zeichnung nach Wilkinson -

Der Tempel bestand aus Sandstein, die ihn umgebenden Bauten aus Lehmziegel. Ein Raum mit vier Säulen bildete den Endpunkt der zentralen Tempelachse (siehe Zeichnung - oben). Dieser Raum wurde als Sanktuar für den Gott Amun-Re genutzt. Der Ausgräber Uvo Hölscher fand bei seinen Arbeiten die Fragmente einiger Statuen aus der Zeit von König Eje

Zumindest zwei davon scheinen wohl noch für König Tutanchamun - den Vorgänger von Eje - hergestellt worden zu sein und wurden dann später von Eje übernommen. Dieses könnte als ein weiteres Indiz dafür gelten, dass sich der bislang noch nicht gefundene Totentempel von Tutanchamun in unmittelbarer Nähe befunden haben musste (siehe zu den Statuen - Bauten Haremhab )

Der von Eje angefangene Totentempel wurde nach seinem Tod von seinem Nachfolger Haremhab übernommen und vergrößert. Die Namen von Eje wurden fasst über - mit Ausnahme der Kartuschen auf dem Grundstein-Beigaben - durch die Namen von Haremhab ersetzt. Hinter dem Säulenhof folgt der Tempelteil aus der Zeit von König Eje, den Haremhab original übernahm. 

Schon zu Beginn der 21. Dynastie scheint das Millionenjahrhaus von Eje/Haremhab weitgehend zerstört worden zu sein. Wahrscheinlich brachten Wassereinbrüche aus dem westlich hinter Medinet Habu gelegenen Wadi Teil der Anlage zum Einsturz.

Der Totentempel von Eje/Haremhab ist das erste in Medinet Habu sicher belegte "Millionenjahrhaus" und befindet sich nordwestlich vom sog. "Kleinen Tempel". Nach neueren Erkenntnissen usurpierte Eje den wohl im Gebiet von Medinet Habu bereits begonnenen Totentempel seines Vorgängers Tutanchamun nicht einfach, wie früher von einigen Ägyptologen vermutet, sondern ließ für sich einen eigenen Tempelbau beginnen. Der mit Sicherheit "unfertige" Totentempel seines Vorgängers Tutanchamuns blieb wohl unter Eje bestehen, vielleicht wurde er unter Eje auf das notwendigste reduziert oder sogar beendet und somit kultisch funktionsfertig gemacht.

Blick von Ost nach West auf die Überreste des Totentempels Eje/Haremhab in Medinet Habu

Bild: mit freundlichem Dank Saamunra
- alle Rechte vorbehalten -

 

Fragmente des Totentempels
Eje/Haremhab in Medinet Habu

Blick auf die hinterste Kammer mit dem Allerheiligsten - im hinteren Tempelteil mit Säulenresten.

 

 

 

Bild: mit freundlichem Dank Saamunra
- alle Rechte vorbehalten -

 

Tempelreste des Totentempels Eje/Haremhab
- hinterer Teil -

 

 

 

 

 

 

Bild: mit freundlichem Dank Monika Jennrich
- alle Rechte vorbehalten -

Eje verwendete aber sowohl Baumaterial als auch unbeschriftete Statuen, die für den Bau Tutanchamun bestimmt oder die in dem reduzierten Bau Tutanchamuns nicht mehr gebraucht wurden, für seinen eigenen Tempelbau, der dann später von Haremhab übernommen wurde. Dabei wurden die eigentlich für den Totentempel von Tutanchamun hergestellten Statuen aus Quarzit zuerst von Eje und dann von Haremhab usurpiert. Die beiden aus stilistischen Gründen wohl für Tutanchamun datierten Kolossal-Statuen befinden sich heute in Kairo (JdE 59869 + JdE 60134 und die andere in Chicago Nr. 14088).

Der Totentempel Ejes trug den Namen "mn-mnw"  = Men  menu "[der Gott Amun] ist bleibend an Denkmäler". Auf den Grundsteinbeigaben fand sich folgende Aufschrift:

Nach Urk. IV,  2107  
"nTr–nfr, nb-tAwj (#prxp.wRairmAa.t)|, sA Ra (Iti–netjer Aj ntjer–hqa–Wst)|, meri Amun Neb pet.

„Der vollkommene Gott, der Herr der Beiden Länder (der an Gestalt gestaltete, ein Re, der die Maat verwirklicht)|, der Sohn des Re (Gottesvater Eje, Gott, Herrscher–von–Theben)| geliebt von Amun–Re, des Herrn des Himmels".

Ziegelaufschrift aus dem Totentempel:   Urk. IV, 2108
#prxpr.w-RairmAa.t)|  (Cheperu-Re-iri-maat)                                                                                         

Modellziegel Oriental Institut Chicago
"Der Herr der Beider Länder (jtnTr ay nTrHo3W3st)|, der Vollkommene Gott (xprxprw-Ra jrjm3 at)|, beschenkt mit Leben“.

                  Modellziegel Oriental Institut Chicago

Der Herr der Beider Länder (jtnTr `y nTrHo3W3st)|, der Vollkommene Gott (xprxpr.w-Ra jrjm3 at)|, beschenkt mit Leben"

Modellziegel im Oriental Institut Chicago

"(xpr-xpr.w-Re-jri-mAat)|mrj-Jmn"
= (
Cheperu-Re-der die Maat verwirklicht)| geliebt von Amun

 

Bild: Courtesy to Hans Ollermann, Nederlande
- all rights reserved -
- bearbeitet von Nefershapiland -

Bild: Courtesy to Hans Ollermann, Nederlande
- all rights reserved -
- bearbeitet von Nefershapiland -

(Der untenstehende Text wurde aus den "Quellen" 1-2-3 erstellt) - siehe unten.

Die damals von Uvo Hölscher vorgeschlagene Rekonstruktion des Eje-Totentempels wird heute in einigen Punkten infrage gestellt. Uvo Hölscher leitete damals die Ausgrabungen im Auftrag des Oriental Institutes der Universität Chicago (in den Jahren 1931-1933), wobei auch der Bereich des Totentempels von Eje/Haremhab untersucht wurde.

Da der Tempelbau fast vollständig zerstört war, ergaben sich bezüglich der Interpretation der Ergebnisse einige Schwierigkeiten, andererseits musste auch berücksichtigt werden, dass man es hier mit zwei unterschiedlichen Bauherrn zu tun hatte. Es war daher nicht immer klar ersichtlich, die zum Teil sich überlagernde Bauphasen der beiden Bauherren (Eje und Haremhab) zu unterscheiden und so musste Hölscher zwei verschiedene Tempel rekonstruieren.

Während der Tempel, wie er sich unter Haremhab darstellte, entwicklungsgeschichtlich bestens einzuordnen ist, zeigt die Rekonstruktion des Tempels unter Eje ein Konzept, das in der Geschichte nicht nur vorausgreifen würde, sondern in Teilen weder bei den Vorgängern noch bei denjenigen Königen zu finden ist, die nach Eje regierten. So wie der Tempel von Hölscher rekonstruiert wurde, ergibt sich der Eindruck, es handle sich hier um einen ramessidischen Totentempel. Beim ersten Pylon stoßen zu beiden Seiten die Umfassungsmauer bündig an. Es gibt keinen weiteren Totentempel bei dem dies der Fall ist. Die Umfassungsmauern sind zudem eng an das Tempelgebäude gerückt, so dass keine Nebengebäude hier hätten Platz finden können. Es gibt noch weitere Punkte, die unstimmig in Hölschers Rekonstruktion sind. Allerdings weist Hölscher zu Recht den Palast Eje zu, nimmt ihn aber seltsamerweise gar nicht in diese Rekonstruktion auf. Der Grund dafür liegt wohl darin, dass er nämlich im Süden mit seiner Rückseite über die von ihm angenommene Umfassungsmauer hinausgeht.

Eje hatte nur drei bis vier Jahre für den Bau seines Totentempels zur Verfügung und da stellt sich nun die Frage, wie weit der Bau unter Eje in dieser kurzen Zeit fortgeschritten war. Haremhab fand eine Baustelle vor, deren Tempel er dann nach seinen Vorstellungen vollendet hat. Bei seinen Untersuchungen des Tempelbaus Eje/Haremhab konnte Uvo Hölscher feststellen, dass dieser über einen Ziegelpylon verfügte, dessen Ziegel den Namen von König Eje trugen. Es fanden sich auch Gründungsdepots mit dem Namen von Eje. Verantwortlicher Bauleiter des Tempels war der schon von der Felskapelle Ejes in Achmin bekannte "Nachtmin".

Das eigentliche Tempelgebäude, das wohl noch unter Eje vollendet wurden konnte, bestand aus einer quer angelegten Säulenhalle sowie drei inneren Tempelräumen mit Nebenkammern. Zu dem Tempelkomplex gehörte auch ein bewohnter Palast, der während der kultischen Feierlichkeiten bewohnt war und der wohl auch bereits zum Zeitpunkt des Todes von Eje weitgehend fertiggestellt war - siehe Ziegel mit dem Namen von Eje. 

Die beiden Bauperioden des Tempelsl von Eje und Haremhab sind dadurch mit Sicherheit zu unterscheiden, weil Eje an den Tempelecken und sonstigen bedeutsamen Punkten Fundamentsbeigaben eingelegt sowie vielfach gestempelte Ziegel verwendet hatte. Bei den Erweiterungen unter Haremhab sind solche Datierungen nicht zu finden. 

Der Tempelpalast befindet sich erstmals auf der Südseite im dritten Hof der Anlage. Dass die erste Bauphase unter König Eje stattfand, ist einwandfrei durch Gründungsgruben mit seinem Namen erwiesen, die Hölscher an den Tempelecken und weiteren wichtigen Stellen des Tempels aufdeckte. Außerdem tragen viele der Ziegel des Tempelbaus Stempel mit dem Namen  Ejes. 

Wahrscheinlich war der 1. Pylon mit seinem anschließendem 1. Hof sowie dem 2. Hof, der im Osten von dem 2. Pylon begrenzt wurde, unter der Regierung von Eje noch nicht vollendet. Es muss auch offen bleiben, ob der Tempel bereits unter Eje schon soweit fortgediehen war, wie er unter Haremhab dann vollendet und dabei in Teilen auch vergrößert wurde. Aber der Palastbereich ist auf alle Fälle König Eje zuzuschreiben, wobei man diese "Neuerung" im Totentempelbau erstmals für König Eje nachweisen kann.

Das eigentliche Tempelgebäude, das wohl noch unter Eje vollendet wurden konnte, bestand aus einer quer angelegten Säulenhalle sowie drei inneren Tempelräumen mit Nebenkammern. Der Bau sollte wohl mit drei oder vier Pylone ausgestattet werden -  von denen jedoch lediglich die Fundamente ausgehoben worden sind. Zum Tempelkomplex gehörte auch ein während der kultischen Feiern bewohnter Palast, der wohl auch bereits beim Tode Ejes weitgehend fertiggestellt war. Der Tempelpalast befindet sich erstmals auf der Südseite im 3. Hof der Anlage. Dass die erste Bauphase unter König Eje stattfand, ist einwandfrei durch Gründungsgruben mit seinem Namen erwiesen, die Hölscher an den Tempelecken und weiteren wichtigen Stellen des Tempels aufdeckte. Außerdem tragen viele der Ziegel des Tempelbaus Stempel mit dem Namen  Ejes.

Haremhab legte den großen Hof mit geräumiger Kolonnade, der an den großen Säulenhof Amenophis III. in Luxor erinnert, an. Er usurpierte den Tempelbau und ersetzte die Namen überall durch seine eigenen. Nur die Inschriften der Grundsteinbeigaben (und einiger Ziegelaufschriften) erinnern noch an den Begründer des königlichen Totentempels.

Kolossalstatuen aus dem Totentempel

Von den beiden Standstatuen, die einst in dem Totentempel standen, konnten nur noch große Fragmente geborgen werden, aber man kennt die ursprüngliche Position der beiden Statuen im Totentempel. Die großen Standstatuen aus rötlichem Quarzit mit Bemalung standen original in der breiten Halle, rechts und links auf der Rückseite des westlichen Durchgangs. Bei ihrer Entdeckung während der Grabungen des Oriental Institutes of Chicago im Jahre 1931 fand man ihre Fragmente umgestürzt. Die südliche Statue befindet sich heute im Museum Kairo (JE 59869/60134) und die nördliche im Oriental Institut of the Chicago Museum (OI 14088) Auf beiden Kolossal-Statuen erscheinen die Kartuschen mit dem Namen von König Haremhab über die ausgelöschten Namen von König Eje - wobei der ursprüngliche Name noch gelesen werden kann. Das Gesicht der beiden Statue ist aber nicht das von König Eje, denn dieser war bei seinem Regierungsantritt schon ein alter Mann - sondern das des jugendlichen Tutanchamuns, wenn man es mit den bekannten Merkmalen seiner Darstellungen vergleicht. So ist hier ersichtlich, dass die beiden Statuen ursprünglich für Tutanchamun hergestellt wurden (aber wohl noch ohne Inschrift waren), aber später von König Eje übernommen und neu beschriftet und letztlich von Haremhab usurpiert wurden (siehe OIP 41 Uvo Hölscher) - genauere Ausführungen siehe unter - Bauten Haremhab

Von Eje usurpierte Statue
- wohl für Tutanchamun hergestellt -
heute in Kairo JdE 59869 

Von Eje usurpierte Statue 
aus dem Totentempel Tutanchamun
- heute in Chicago Nr. 14088 

Bild:      Colossal-Statue of Tutankhamun
User:     Dmitry Denisenkov
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Bildautor:     mharrsch
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Originalbild    hier

 

Zwei Sitzstatuen des Königs:

Die beiden kolossalen Sitzstatuen des Königs aus weißem kristallinen Kalkstein standen original auf jeder Seite des Eingangs zu Breiten Halle des Totentempels. Der "Service des Antiquitès" und Richard Lepsius überstellten die wichtigsten Fragmente ins Museum Kairo (No. 632) und nach Berlin (No. 1479), aber bei den Untersuchungen des Oriental Institutes of Chicago unter der Leitung von Uvo Hölscher im Jahre 1931 wurden noch zahlreiche Stücke der beiden Sitzstatuen an ihrem ursprünglichen Platz gefunden, so dass der genau Aufstellungsplatz - der bislang nicht gesichert war - sich nun bestätigt hatte.

Die originale Höhe der Sitzstatuen betrug 5,20 m. Die Inschriften auf dem Thron und auf der Basis zeigen den Namen von Haremhab, wobei aber der von ihm gelöschte Name des Eje noch erkennbar ist. Uvo Hölscher hielt die beiden Sitzstatuen (Cairo und Berlin) dem Aussehen nach für Statuen aus der Zeit König Ejes - wobei man berücksichtigen muss, dass Hölscher die Berliner Statue vermutlich nur in dem restaurierten Zustand (vor 1950) gesehen hat und daher ebenso wie die damaligen Berliner Ägyptologen Eje darin sahen. Erst bei den 1999 erfolgten nochmaligen Restaurierungsarbeiten an dem Berliner Torso - wobei die alten Gipsergänzungen entfernt wurden - kam der Berliner Ägyptologe Dietrich Wildung zu der Erkenntnis, dass es sich hierbei um ein Bildnis Tutanchamuns handeln könnte - was durchaus möglich, aber nicht sicher beweisbar ist.

Kolossalstatue Berlin 1479 (Sitzstatue) - usurpiert von Haremhab
1844 wurde durch die preußische Expedition unter Karl Richard Lepsius die Hauptstücke eine monumentale Büste unmittelbar nördlich des Tempels von Medinet Habu in Theben–West gefunden -  in dem Ruinengelände, das ein knappes Jahrhundert später durch die Grabung des Oriental Institute Chicago als der von Haremhab erweiterte Totentempel des Eje identifiziert wurde. Die Schulterbreite dieser Statue ist 1,50 m und die Breite des Rückenpfeilers 48 cm (1). (weitere Ausführungen siehe - Bauten Haremhab. (Kolossalstatuen aus dem Totentempel)

Büste Berlin 1479 aus Kalkstein
-  Vorkriegsbild mit separater Krone -

Bis ins Jahr 2000 hielt man diese rundplastische Büste für eine Darstellung von König Eje, die später von Haremhab usurpiert wurde. Der originale Befund wurde erst im Jahre 2000 sichtbar, als im Zuge der Restaurierung die alten Ergänzungen abgenommen wurden. Erhebliche Teile der rechten Gesichthälfte, des Kopftuchs, des Bartes und des Oberkörpers waren Zufügungen aus der Zeit vor 1850; als solche waren sie erst sichtbar geworden, als der Torso 1977 stark beschädigt aus dem Ruinenschutt des Neuen Museums geborgen wurde.

Erst nach Abnahme der Ergänzungen im Jahre 2000 kamen die jugendlichen Züge des ursprünglichen Gesichts zutage, die aufgrund ihrer Porträthaftigkeit und des jugendlichen Alters des Dargestellten mit größter Wahrscheinlichkeit Tutanchamun zugewiesen werden können.

Die Doppelkrone wurde als separates Stück gearbeitet. Sie wurde erst 1931 von der Expedition des Oriental Institute Chicago (Uvo Hölscher) neben dem Eingang der Breiten Halle in Medinet Habu gefunden. Die Unterseite der Krone war etwas ausgehöhlt und passte nicht genau auf den Kopf. Daher besteht die Möglichkeit (nach Hölscher), dass die Kronen der Kairoer Sitzstatue (von A. Weigall 1909 ins Museum gebracht) und der Berliner Statue vertauscht wurden.

(Bild: Vorkriegsbild - nach 1909 -
 aus OIP 41 Chicago / Hölscher)

Kolossalstatue Kairo CCG 632 (Sitzstatue)
Die fragmentarisch erhaltenen Reste einer kolossalen Sitzstatue aus hellem Quarzit wurden in der Längshalle des Totentempels in Medinet Habu gefunden  (Höhe 4,87 m) und befinden sich heute im Museum Kairo (CCG 632 / TR 221.35.1 / 106.33.1-4). Zerstört sind die linke Seite des Nemeskopftuches, der obere Teil der Doppelkrone, beide Arme und das linke Bein (Knie/Knöchel), Teile der Brust und  fragmentarischer Zustand des Gesichtes und des Bartes, der Basis und des Thrones. 

Sitzstatue Kairo CCG 632

Die fragmentarisch erhaltene Kolossalstatue konstituiert sich aus Basis und Thron. Auf den beiden Sockel-Seiten des Thrones befinden sich
smA
tA.wj–Szenen mit Nilgottheiten. Die Kartuschen an der Basis sowie der rechten Seitenfläche des Thrones weisen auf eine Usurpation (Vertiefung) hin. (
5 ) (
siehe auch Hölscher, OIP 41, 1939, 105) . 

 

Bild: Courtesy to Dr. Aidan Dodson, University of Bristol
- all rights reserved -

 

Drei wichtige Fragmente dieser Statue wurden 1931 bei den Nachgrabungen des Oriental Institute Chicago gefunden und befinden sich heute im Museum Kairo:

  1. Ein Stück der rechten Seite des Thrones (1,50 x 0,45 m) - gefunden südlich des Einganges der Breiten Halle. 

    Teil der rechten Thronseite der obige Kolossal-Statue
    Kairo CG 632 (Tutanchamun/Eje/Haremhab

    Das Fragment ist sehr sorgfältig gearbeitet. Sehr schwach - aber noch erkennbar ist, dass der Horusname von König Eje durch den von



     Haremhab überschrieben wurde.
      


            (Bild: aus
    OIP 41 Chicago / Hölscher)

     

     

    2.  Das zweite gefundene Fragment besteht aus dem rechten Oberschenkel der Figur, bekleidet mit dem Faltenrock, auf dem der ausgestreckt 
         Unterarm ruhte. Das Stück hat eine Länge von mehr als 1,20 m
    3. 
    Ein kleines Bruchstück, das in die mittlere Vorderseite der Basis passt, trägt ein hieratisches Graffiti.
    4. 
    Zwei andere Bruchstücke vom Thron, die wahrscheinlich auch zu diesem Stück gehören, wurden von Lepsius entdeckt und gezeichnet
          - sind aber seit dieser Zeit verschwunden. Verschiedene andere kleinere Fragmente wurden "magaziniert" im alten "Chicago-Haus" 
        - scheinen aber nicht zu dem Haupt-Fragment zu passen (
    1). 

Karnak:

Während seiner Herrschaft setzte König Eje die Ausschmückung eines Schreins in Karnak fort, den sein Vorgänger Tutanchamun bereits begonnen hatte, und der später durch Haremhab niedergerissen wurde (Quelle: KV5e.de)

Eje erbaute in Karnak den Tempel "Hw.t Nb-xpr.w-Ra.w m Was.t." (Haus des Neb-cheperure in Waset), von dem sich etliche Architravblöcke u. a. mit Bauinschriften als Füllmaterial im 2. Pylon des Amun-Tempels zu Karnak erhalten haben. Sie stammen aus einem "Kultbau", den Eje für Tutanchamun:

„Seinen Sohn, den vollkommenen Gott, Herrn der beiden Länder, Herrn des Kultvollzugs, König von Ober- und Unterägypten (Nebcheperure)| “ 

anlegen - oder zumindest weiterbauen und teilweise dekorieren ließ und u. a. als "Millionenjahrhaus" bezeichnete (Quelle: Grallert, Bauen-Stiften-Weihen)

Weiheformel innerhalb einer Ritualszene:
„ (Werk des) [(Königs), das er gemacht hat als sein Denkmal für seinen Vater] [ … ], (nämlich) das Machen für ihn eine Hw.t von neuem aus Sandstein.“
Weiheformel auf einem Architrav:
„ [ … ] ihn einem Hw.t von neuem aus Sandstein [ … ]"
„ [ … ] vollkommen [ … ] Stein, um zu ruhen im Inneren seiner Hw.t wie ein Sohn, den für seinen Vater handelt [ … ]. “

Später löschte hier Haremhab sämtliche Namen König Ejes.

Nach Urk. IV,  2110
Zeile 1:
„(#prxprwRairmAa.t)|, Sohn des Re (Gottesvater – Eje - …….. ]."
Zeile 2: "Er baute den Tempel neu aus Sandstein, er machte den Bod[en ……………. ]."

Otto Schaden ging in seiner Dissertation "The Gods Father Ay" von 1977  (er gehörte damals zu dem Team der Minnesota Expedition) auf diese Blöcke ein. Die meisten von der University of Minnesota Egyptian Expedition aufgenommenen Elemente stammen vom oberen Teil eines Tempels Tutanchamun/Eje (Architravfragmente 52, Pfeilerfragmente 13, Wandfragmente 6, Türsturzfragmente 5, Brüstungsfragment 1).  

Zum Bauwerk selbst:

Anscheinend handelt es sich zumindest bei einem Teil des Baumaterial um von Tutanchamun  wiederverwendetes Material – sicher aus Bauten Echnatons in Karnak. Es handelt sich um eine größere Menge von Sandsteinblöcken – verbaut im 2. Pylon. 132 wurden anscheinend bis jetzt publiziert, es handelt sich dabei nicht um das gesamte Material, da sich eine unbekannte Anzahl davon noch im 2. Pylon befindet.

Diese Blöcke zeigen regelmäßig die ausgelöschten Namen von Eje und teilweise ebenfalls zerstörte Namen von Tutanchamun  und gehören offensichtlich alle zu einem von Eje in seinem Namen und in dem von Tuta Tutanchamun dekorierten Gebäude, das in seinen Widmungsinschriften mehrfach als "Millionenjahrhaus" gekennzeichnet wird. 

Der König, erkennbar nur noch an der Atef-Krone, steht vor einer Göttin, wahrscheinlich Nut (?). Der Thron- und Geburtsname in den Kartuschen ist sorgfältig gelöscht, bis auf das Re-Zeichen im Thronnamen und dem Namen des Amun im Geburtsnamen. Aber in der linken oberen Ecke ist jedoch der Thronname des Königs, der nicht von einer Kartusche umrahmt ist, erhalten geblieben

(Bildquelle: mit freundlicher Genehmigung: Elvira Kronlob)

Das Material setzt sich aus Blöcken in vertieften Relief von Architraven und Pfeilern sowie aus Wandfragmenten in erhabenen Relief zusammen. Einige, wenn nicht sogar alle Blöcke, scheinen aus Gebäuden Echnatons in Karnak zu stammen.

In den meisten Fällen sind die Inschriften dieses gefundenen Materials sorgfältig entfernt und die Oberfläche wieder geglättet, um eine neue Titulatur einzumeißeln. Dies geschah wohl zweifellos unter Haremhab, der offensichtlich zunächst beabsichtigte, die Positionen von Eje innerhalb der Dekoration einzunehmen, bevor er (?) das Gebäude abreißen ließ und die Blöcke bei der Erbauung des 2. Pylons wiederbenutze. 

Bei diesem Block handelt es sich um einen der Blöcke des Tutanchamun-Eje-Baues. Die fast komplett abgeschliffenen Kartuschen trugen den Thronnamen von König Eje "Cheper-cheperu-iry-Maat" und den Eigennamen "It-netjer-Eje Netjer-Heqa-Waset". Deutlich ist hier die sorgfältige Rasur des ursprünglichen Königs-Namens in der Kartusche zu erkennen, in Vorbereitung für die Neubeschriftung, die dann nicht ausgeführt wurde.

- siehe dazu: - Bauten Tutanchamun - 
(Bildquelle: Elvira Kronlob)

Auf der Rückseite des Blockes sieht man auf der rechten Seite den Gott Amun mit dem Was-Zepter in der Hand und auf der linken Seite Opfergaben. (Treiben der vier Kälber)

 

 



(Bildquelle: Elvira Kronlob)

Neben der sorgfältigen Auslöschung des Eje–Namens finden sich auch, sehr viel gröber und weniger systematisch durchgefühdt, Aushackungen des Namens von Tutanchamun sowie von figürlichen Darstellungen von Eje und Tutanchamun. 

Das Bildnis des Königs ist ausgehackt, jedoch noch erkennbar. Ob es sich dabei um ein Abbild Tutanchamuns oder Ejes handelt, ist für uns nicht erkennbar, da das Bild keine Kartusche zeigt.

(Bildquelle: Elvira Kronlob)
Auf dem gleichen Block, auf der rechten Seite:
Der König trägt über dem Nemes-Kopftuch die Atef-Krone. Ihm gegenüber steht eine weibliche Göttin (wahrscheinlich Hathor) mit der Sonnenscheibe und dem Kuhgehörn. auf dem Haupt.
(Bildquelle: Elvira Kronlob)

Unseres Erachtens muss es aber dahingestellt bleiben, ob diese Löschungen ebenfalls noch von Haremhab durchgeführt wurden. Es könnte evtl. auch die Möglichkeit bestehen, dass dieses erst in der frühen Ramessidenzeit geschah. Alles hängt davon ab, zu welchem Zeitpunkt die einzelnen Blöcke im 2. Pylon verbaut wurden. Beim heutigen ruinösen Zustand der Pylon-Türme (nicht des Eingangstores, das sicher unter Haremhab vollendet wurde) ist schwer zu entscheiden, wie weit diese über der Fundamentierung zur Zeit Haremhabs gediehen sind.

Beschreibung der Blöcke:
Architrave machen den größten Teil der erhalten gebliebenen Blöcke aus. Zwei Gruppen sind bei den Architrave zu unterscheiden 

  1. Solche mit einer einzelnen, nahezu identischen Inschriftenzeile auf beiden Seiten, die jeweils beiderseits entweder die Titulatur von Tutanchamun 
     oder Eje enthält.

  2. Architrave mit der einzeiligen Titulatur eines der beiden Könige auf der einen Seite und zwei Zeilen auf der anderen Seite, wobei die obere Zeile jeweils Namen und Widmungsinschrift von Eje anführt, während sich die untere auf Tutanchamun bezieht. 

Diese Widmungsinschriften nennen immer Eje als Bauherrn für "seinen Sohn" Tutanchamun  der umgekehrte Fall ist nicht belegt.

Fragmente von Pfeilern:
Es handelt sich bei diesen Fragmenten um Pfeiler von mindestens 2,8m–2,9m Höhe. Die Pfeiler zeigen auf jeder Seite entweder Tutanchamun oder Eje vor einem Gott oder einer Göttin, darunter Amun, Month, Chons, Osiris, Hathor und Nut. Es handelt sich dabei entweder um eine Umarmungsszene oder dem König wird das Lebenszeichen an die Nase gehalten.

Wandblöcke:
Die dickeren sind einseitig dekoriert und gehören vielleicht zu einem Durchgang. Die dünneren sind beidseitig reliefriert.  In den Wanddekorationen treten meistens sowohl Tutanchamun als auch Eje als König auf.

Inhaltlich umfassen die Szenen ein breites Spektrum:

1. Schlachtdarstellungen mit nubischen und asiatischen Feinden – triumphale Rückkehr
2.
Empfang von Tributlieferungen
3. Wüstenjagd
4. Opferszenen
5. Darreichung der Maat an Amun, die sog. Einführung des Königs, Krönungsszenen

- aber auch das „Treiben der vier Kälber “ und Fragmente eines Rituals für Statuen von Tutanchamun in Barken. 

Marc Gabolde charakterisiert das Gebäude von dem all diese Bauelemente stammen als „Gedächtnistempel“, wodurch er eine besondere Form des „Totentempels“ darstellt. Zweck des Baus war wohl die Sicherstellung der Thronbesteigung und Krönung des „neuen Königs“, in dem dieser durch die Ausführung der funerär orientierten Riten zugunsten des „alten Königs“ den Nachweis seiner Legitimität erbrachte.

Nach W. J. Johnson (Dissertation 1992 - An Asiatic Battle Szene of Tutankhamun from Thebes) muss davon ausgegangen werden, dass noch etwa 200 in Karnak und Luxor gefundene Talata–Blöcke mit Sicherheit aus dem gleichen Tempelbau stammen. Diese aus den Aton-Tempel Echnatons in Karnak stammenden "Talata" wurden unter König Tutanchamun neu in erhabenen Relief dekoriert.

Über Grundriss und Größe des Tempelbaus läst sich nur spekulieren. Doch muss der Bau eine beachtliche Größe aufgewiesen haben. Eine Achse des Gebäudes muss mindestens 18m betragen haben. M. Gabolde rekonstruiert die Architravblöcke zu einem Vorhof und einer Querhalle von jeweils etwa 20m Breite. Die von Johnson bearbeiteten Kriegsdarstellungen befanden sich nach Gabolde zu beiden Seiten des Eingangs in das eigentliche Tempelgebäude. Im Gegensatz zu den Architraven nennen diese Kriegsszenen nur Tutanchamun als König.

Zur Lokalisierung des Baus:
Der amerikanische Ägyptologe Prof. Otto Schaden sprach sich als Standort des Kultbaus in Karnak aus. Marc Gabolde will sich nicht festlegen, obwohl er zu Theben–West tendiert. Martina Ullman (Könige für die Ewigkeit) spricht sich ebenfalls für Karnak aus.  

Der Nubische Raum
Gebel esh Shams
- Felskapelle von Shataui -

Djebel al-Shams (oder Gebel esh Shams) war ein Dorf in Ägypten und lag etwa 8 km südlich von Abu Simbel. Hier ließ der Vizekönig von Kusch (PAcr) für seinen König Eje eine Felsnische mit Stele und für sich eine kleine Felskammer ("petit speos") errichten, in welcher er auch selbst abgebildet ist. Die Felskapelle wurde um 1970 von der UNESCO etwa 5 km von seinem ursprünglichen Standort entfernt verlegt und so vor der Überflutung durch den Nassersee bewahrt. Paser I. übte sein Amt unter König Eje und Haremhab aus (eventuell bereits schon am Ende der Regierung Tutanchamuns).Champollion (der die Hieroglyphen entzifferte) nannte den Ort "Maschakit) und Lepsius "Shataui". 

Die Stele von Paser besteht aus zwei übereinander angeordneten Registern und nennt seinen Namen und Titel (Quelle: SAGA 17). Genannt werden außerdem die Söhne von Paser: der 1. Stallmeister S. M. Amenmopet und (ohne Titel) sein Sohn Amenmose, sowie der Stellvertreter von Wawat Pennut und der Schreiber Hornacht.

Felsnische mit Stele - angefertigt von Paser (I.) für seinen König Eje
Linker Pfosten: Reste von Text
Oberes Register
König Eje trägt die Blaue Krone von der hinten Bänder herabhängen, am Gürtel des kurzen Schurzes ist der Tierschwanz befestigt.  Der König bringt ein Weinopfer in zwei Kugelgefäßen vor Amun–Re, Re-Harachte, Ptah, Month - Re, Horus und Satis dar. Zwischen dem König und den Göttern befindet sich ein Opferständer mit einem Wasserspender und einer Lotosblume.

Unteres Register:
Rechts kniet Paser I. in anbetender Haltung vor Anubis, Sobek – Re, den vergöttlichten König Sesostris III. und Anukis. Paser ist in ein modisches Gewand gekleidet und trägt einen breiten Halskragen. Auf seiner halblangen Perücke befindet sich ein sog. Salbkegel                                                                                                                                     

 

oben
: Paser (rechts) betet vor Anubis, Sobek, dem vergöttlichten König Sesostris III. und Anukis

 


links: der Königssohn von Kusch und Wedelträger zur Rechten des Königs, Paser. 
('Bilder: Lepsius III. Blatt 114)

Bild: Lepsius III. Blatt 114, Bild G:

König Eje (links) im Opfer vor den Göttern
Amun-Re, ///////// (Inschrift nicht lesbar), Ptah, Horus und Satis.

Der König trägt die blaue Krone, von der hinten Bänder herabhängen und den Tierschwanz am Schurz. In den Händen hält er Töpfe mit Wein oder Milch. Zwischen ihm und den Göttern  befindet sich ein Opfertisch mit einem Gefäß (?) und einer Blume darauf.


Literatur und Quellen:
1.  OIP 41 Chicago (Uvo Hölscher)
2.  Millionenjahrhaus: zur Konzeption des Raumes der Ewigkeit...../Stefanie Schröder, Harrassowitz-Verlag 2010
3.  Martina Ullmann /Könige der Ewigkeit ÄAT 51


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