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Überreste der königlichen Grabausstattung:

Der Boden der Sarkophaghalle war bei ihrem Betreten durch die Ausgräber, übersät mit verschiedensten Gegenständen die meisten zerbrochen, die von der ursprünglichen Grabausstattung stammten. Es fanden sind noch rund 600 Gegenstände der königlichen Grabausstattung:    

Grabbeigaben Thutmosis IV.
- heute im Metropolitan Museum of Art in New York -

Bild: mit freundlicher Genehmigung Andrei Deev, USA (Flick-Album)

 

Inhalt des Grabes insgesamt:

 

Sarkophagkiste zusammen mit Deckel aus gelben Quarzit (rot bemalt)
 
Kanopenschrein aus Quarzit - Kairo CG 46041
 
Königs- u. Götterstatuetten aus Holz mit schwarzem Harz überzogen:
Kuhkopf CG 46069 - eine Ganz CG 46068, löwenkopfige Göttin CG 46065, 
König mit Stab Kairo CG 46047-46052,
König auf Panther CG 46066,dazu eventuell CG 46049 oder CG 46050,
harpunierender König CG 46046,
mumiengestaltige Statuetten CG 46055 - 46064,
 
kleine Schreine aus Holz,
 
Uschebtis aus Holz und blauer Fayence, CG 41610 – 46180,
 
Uschebtisärge CG 46181 - 46191,
 
Uschebti – Werkzeuge aus Fayence, CG 46192 - 46202,
 
Zauberziegel mit Figuren aus Holz und Lehm, CG 46042 - 46045,
 
Kästen und Truhen aus Holz und Fayence,
 
Fragmente von Möbelstücken aus Holz,
 
Fragmente eines Thronsessels aus Zedernholz mit Gold beschlagen
 – heute im MMA , New York und MFA, Boston,
 
Fußschemel CG 46129 – 46131,
 
Truhen und Kästen CG 46127, 46135,
 
Textilien CG 46526 – 4652,
 
Kohlgefäße CG 46464 – 46468,
 
Spiegelgriff aus Elfenbein, CG 46154,
 
Spielbrett aus Holz, CG 46119,
 
Schiffsmodelle aus Holz,
 
Reste eines Jagdwagens,  Kairo CG 46097,
 
Zubehör, Holz und Leder – CG 46098 - 46118,
 
Stöcke und Stäbe aus Holz, z. B. CG 46140,
 
Fächer/Wedel aus Holz, CG 46095, Kairo CG 46120,
 
Peitschen usw. aus Holz,
 
Keulenköpfe (Kalkstein) CG 46155 - 46158,
 
Wurfstöcke aus Fayence, CG 46404 - 46418,
 
Schwertscheiden aus Leder,
 
Keulenköpfe aus Kalkstein,
 
Streitaxt CG 46128,
 
Handgelenkschutz aus Leder , rot gefärbt, Kairo CG 46112,
 
Symbolische Zeichen: Verschiedene Fragmente, CG 46475 – 46485,
 
Schlangenköpfe CG 46469 – 46487,
 
Amulettständer z. B. CG 46486 – 46487,
 
Stoffrollen aus Fayence CG 46419 – 46436,
 
Armreife CG 46437 – 46450,
 
Lotosknospen CG 46456 – 46463,
 
Truhen CG 46452 - 46454,
 
Handschuhe aus Leder,
 
Armreifen (zum Bogenschießen) aus Leder,
 
Amulette aus Fayence wie Henkelkreuze,
 
 
Modelle von Ritualgefäßen:
Heset – Vasen CG 46226 – 46282
Nemset – Krüge CG 46203 – 26225
Weihrauchnäpfe CG 46320 - 46328
Anch – Flaschen CG 46356 – 46403, darunter normale Anch – Zeichen,
Andere Anchzeichen CG 46329 - 46355,
 
Gefäße aus Diorit, Calzit. Kalkstein, Glas, Fayence und Keramik:
Sandkerngläser CG 46488 - 46525
Krugverschlüsse aus Nilschlamm,
 
Lote CG 46145 - 46146,
 
Siegel (?) aus Kalkstein,
 
Vorräte: Salbölgefäße Kairo CG 46070 - 46094,
 
Etiketten aus Holz,

 

Überreste nichtköniglicher Grabausstattung:

Vom Königssohn Amenemhet:
Vier Kanopenkrüge aus Kalkstein, CG 46070 - 46074,

Kanopenkrug Amenemhet: Kanopenkrug CG 46037

Bilder: General-Catalogue des Antiquites du Musee du Cairo
G. Daressy

 

Von der Königstochter Tentamun:
Kanopenkrüge aus Calzit, CG 46040,

Namenlose Person:
Kanopenkrüge aus Kalkstein,

Fremdmaterial ?:
1–Debe–Gewicht aus Feuerstein,
Öldochte

Reste eines Jagdwagens:

Im Grab des Königs fanden sich die Reste eines zweirädrigen Jagdwagens, darunter der reich verzierte Wagenkasten (Kairo CG 46097). Das Holz des Wagenkastens war mit Stuck überzogen worden, welche in die Flachreliefs geschnittenen waren, die dann mit Blattgold überzogen wurden.

Von Howard Carter angefertigte Detailzeichnung am Wagenkasten
- gefunden in KV 43 -

Die hier dargestellte Szene befindet sich auf der linken Innenseite des Wagenkastens. Auf beiden Innenseiten ist der König als geflügelte Sphinx dargestellt, die die Feinde Ägyptens in den Staub tritt. Dabei wird der König vom Kriegsgott Month beschützt.

Von Howard Carter angefertigte Detailzeichnung
der linken Außenseite des Wagenkastens

Detailausschnitt der linken Darstellung
Zeichnung Carter
 - linke Außenseite des Wagens -

Die linke Außenseite des Wagenkastens, zeigt den auf seinem Streitwagen stehenden König, der auf seine Feinde einstürmt. Der König hält in der einen Hand einen Bogen und die Haarschöpfe der zu erschlagenden Gegner, in der anderen Hand schwingt er die zum Schlag bereite Streitaxt.

Der König steht auf seinem Streitwagen und schießt mit dem Bogen auf den Feind. Der König wird dabei vom Kriegsgott Month unterstützt, der ihn an beiden Armen berührt

Komplettansicht des Wagenkastens (linke Seite)
 mit unterer Wagenleiste
Zeichnung von Howard Carter

König Thutmosis IV. ist hier dargestellt in Form einer Kartusche (mit seinem Thronnamen) als Horus mit der Doppelkrone auf dem Haupt, wie er seine syrischen Feinde erschlägt.

Detail (rechts außen) des unteren Wagenkastenabschlusses –
Zeichnung  nach:(
A. Brodeck, aus dem Buch von E. Hornung, „ Geist der Pharaonenzeit “)

 

Sarkophag:

Material: 
silifizierter Sandstein (Alabaster)
Maße:  
L: 3 m, B: 1,60 m, H: ca. 1,99 m

Noch heute steht der monumentale Sarkophag, dessen Innenmaße die Aufnahme mehrerer Innensärge erlaubte, in der Mitte der unfertigen und undekorierten Grabkammer. Das Material des Sarkophages besteht aus silifiziertem Sandstein (Alabaster). Der Sarg ist reich mit Inschriften und Reliefdarstellungen verziert. Die Mumie selber war bereits fünf Jahre zuvor im Grab König Amenophis II.  (KV 35) gefunden worden. Es fanden sich noch Bruchstücke einer Kanopenkiste aus Kalzit.

An der Kopfseite des Sarkophages Thutmosis IV. ist die Göttin Nephtys dargestellt,
die schützend ihre Arme erhebt.

Der sich noch im Grab (KV 43) befindliche Sarkophag Thutmosis IV.
(Bild: mit freundlicher Genehmigung von saamunra)

 

Mumie Thutmosis IV.

Die Mumie, König Thutmosis IV. wurde schon 1898 von Victor Loret in einem späteren Sarg in einer Nebenkammer im Grab Amenophis II. – KV 35 entdeckt. Die originalen Särge des Königs waren verschwunden, er lag in einem groben und schmucklosen Ersatzsarg späteren Datums – Wanne und Deckel vorhanden. Auf den Sarg befand sich eine Inschrift mit dem Königsnamen. Auf Sargwanne und Deckel stand der Königsname. Auf dem Leichentuch, in das der König gewickelt war, befindet sich ebenfalls sein Name - Ediket von Typ 1.

Die Mumie wurde kurz nach der Entdeckung ausgewickelt; unter dem etikettierten äußeren Leichentuch fand sich – obschon verrutscht – die ursprünglichen Mumienbinden.

Am 26. 3. 1903 wurde die Mumie von Grafton E. Smith und Wood Jones in einer Klinik in Kairo geröntgt. Nach dessen Ansicht handelt es sich um einen stark abgemagerten Mann, der mit höchstens 28 Jahren verstarb.

 Mumie Thutmosis IV.
- Kairo CG 61073 gefunden 1898 in KV 35 –
Bild: Public domain - Elliot Smith

Nach dem Buch „ Mumien “ von Renate Germer:

"Die Mumie ist weitaus mehr eingeschrumpft, als eine Entwässerung allein vermocht hätte und verrät, dass ihn zwischen seinem dreißigsten und vierzigsten Lebensjahr eine heimtückische Krankheit heimgesucht haben muss."

Die königliche Mumie, die man für Thutmosis IV. hält, misst 1,65 m in der Länge. Die Arme sind über der Brust gekreuzt, während die Finger in der Stellung der Szepterhaltung abgewinkelt sind. Die Fingernägel sind in einem tadellosem Zustand.

Die Mumie weist ein ovales feminines Gesicht mit dünnen Lippen und Adlernase auf, die Lappen der feinen Ohren sind durchbohrt. Der Schädel ist beloid und trägt noch welliges rötlich – braunes Haar. Die Augenbrauen laufen bis zum Nasenrücken

Allgemein wird das Sterbealter auf um die 30 geschätzt. Das Gesicht weist große Ähnlichkeit mit dem Amenophis II. auf, doch war dieses männlicher und älter.

Bei der Einbalsamierung sind gewisse Nachlässigkeiten der Balsamierer festzustellen, wie gewisse äußerliche Anzeichen verraten. Der Einschnitt an der Seite ist sehr lang und hässlich und sieht aus, als wäre er in aller Eile gemacht worden, was einen Professionellen kaum zur Ehre gereicht hätte.

Im Bezug auf das Sterbealter des Königs gehen die Meinungen der Gelehrten noch auseinander. Es wäre wünschenswert eine Computertomographie an der königlichen Mumie durchzuführen. Diese würde auch die noch immer bestehenden geringen Zweifel an der Identität der Mumie beseitigen.

( Co-Autor: J. H. Pirzer )


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