Biografie König Teti

Biografie König Pepi I.

Beamte König Teti II.

Quellen und Literatur-Angaben am Ende dieser Seite -nummerierte Verweise im Text
PM = Porter Moss, Topographical Bibliography of Ancient Hieroglyphic Text, Reliefs and paintings 1927-1952

Bilder oben:
 links: Sarkophag, Jon Bodsworth, public domain; rechts: Courtesy to Heidi Kontkanen - all rights reserved

Many thanks to my great friend Juan R. Lazaro from Madrid, for his kindness to allow me to use his very interesting pictures from the Teti-Areal on Flickr.

Allgemein

König Teti II. ließ ebenso wie sein Vorgänger König Unas seinen Pyramidenbezirk (Lepsius Steinpyramide XXX / Perring Nr. 1) in Saqqara-Nord, unweit des Djoserkomplexes, anlegen und folgte damit einem Modell, das während der Herrschaft von König Djedkare Isesi (5. Dynastie) etabliert wurde und dessen Anordnung von den Grabkomplexen von Abusir übernommen wurde. Die Pyramide des Teti ist die nördlichste der gesamten Nekropole von Saqqara - noch nördlicher liegen nur noch die Mastabagräber der 1. Dynastie. Die Pyramide steht auf relativ hohem Niveau - nur wenig weiter entfernt fällt gen Osten das Plateau, auf dem sie erbaut wurde, jäh zur grünen fruchtbaren Nilebene ab. Der oberirdische Erhaltungszustand ist sehr schlecht und die Pyramide ragt nur noch ca. 20 Meter über das umgebende Bodenniveau hinaus. Die Teti II. Pyramide ist die zweite bekannte Pyramide mit Pyramidentexte. Bei den Ausgrabungen wurden eine Satellitenpyramide, zwei Königinnenpyramiden mit dazugehörigen Kultbauten und einen Totentempel freigelegt.

Erforschung der Pyramide

Der englische Archäologe John Shae Perring führte 1839 eine erste Dokumentation der Teti II.-Pyramide durch. Eine Publikation erfolgte dann 1842 durch ihn selbst und durch Richard William Howard Vyse (2). Karl Richard Lepsius besuchte Saqqara während seiner Ägypten-Expedition 1842-1846 und dokumentierte zwischen Dezember 1842 und Mai 1843 die dortigen Ruinen und nahm die Teti-Pyramide unter der Nr. XXX in seine Pyramiden-Liste auf (Denkmäler aus Aegypten und Aethiopien. Textband I. Unterägypten und Memphis - Herausgeber: Eduard Naville und Ludwig Borchardt, bearb. von Kurt Sethe, Hinricht-Verlag, Leipzig 1897). Gaston Maspero, getrieben von dem Bestreben, Pyramidentexte zu finden, drang 1882 als erster in das unterirdische Kammersystem vor. Die dort vorgefundenen Pyramidentexte wurden von Emil Brugsch, Urbain Bouriant und Charles Wilbour kopiert.

Unter Leitung von James Edward Quibell begannen im Jahre 1905 erste systematische Grabungen im Umfeld der Pyramide und dauerten zunächst bis 1908. Zwischen 1920 und 1924 wurde ein großer Teil des Totentempels von Cecil Mallaby Firth untersucht. An seine Ausgrabungen knüpften, wiederum mit Unterbrechungen, seit Anfang der fünfziger Jahre die Franzosen Sainte Fare Garnot, Jean Philippe Lauer und Jean Leclant an. Aber nach der ersten Kampagne im Februar und März 1951 führten politische Differenzen zwischen Ägypten und Frankreich zu einer plötzlichen Unterbrechung der Arbeit, die erst 1956 wieder aufgenommen werden konnten - wurden aber schon wenige Monate später abermals gestoppt. Nun dauerte die Unterbrechung noch länger - diesmal durch den Ausbruch der Feindseligkeiten im Zusammenhang mit der Suezkanal-Affäre. Durch den plötzlichen Tod von Jean Sainte Fare Garnot im Juli 1963 erhielt im Febr. 1965 Professor Jean Leclant, der Nachfolger von Sainte Fare Garnot an der Sorbonne, das Angebot, die Arbeit seines Vorgängers über die "Pyramidentexte" und die Arbeiten an der Grabkammer von König Teti fortzusetzen. 

Bei diesen Ausgrabungen wurden zahlreiche Inschriftenfragmente ans Licht gebracht und ein sehr schöner königlicher Sarkophag aus Basalt wurde zugänglich gemacht, auf dem sich ebenfalls einige eingemeißelte Inschriften befinden. Außerdem wurde das bei der Pyramide freigelegte Areal im Bereich des Totentempels erweitert und sein Grundriss ermittelt.

Von 1951 bis 1970 arbeitete das MAFS dann am Pyramidenkomplex und ab 1965 wurden die Grabkammern von Lauer gesäubert und abgesichert. 1991–1997 arbeitete der Franzose A. Labrousse und Dr. Zahi Hawass von der ägyptischen Antikenverwaltung (SCA) an den Königinnen-Pyramiden von  Iput I. und Chuit II.

Die Reste der Teti II. Pyramide von Saqqara

Die Teti-Pyramide maß einst 78,5 m pro Seite an der Basis und ihre Höhe betrug 52,50 m (= 150 ägyptische Ellen). Der Pyramidenkern war fünfstufig und der unterirdische Kern erinnerte an die Pyramiden des Djedkare und des Unas aus der 5. Dynastie. Verkleidet war die Pyramide einst mit weißem Kalkstein. Der oberirdische Aufbau ist sehr schlecht erhalten und ähnelt eher einem kleinen Hügel, aber die unterirdischen Kammern und Korridore sind recht gut erhalten. Der Eingang der Pyramide öffnet sich auf der Nordseite.

Die Pyramide ist für Besucher geöffnet (Stand Mai 2024).

Bild:     Pyramid of Teti 2010
Autor:   Wknight94 - Wikipedia 2010
Lizenz:  CC BY-SA 3.0
- Änderungen: Bild aufgehellt mit Fotobearbeitungs-Programm -

 

Die Pyramide

Der Name der Teti II. Pyramide lautete: "+d–jswt–Ttj" (Djet–sut-[Teti] ) = Von Dauer sind die die [Kult]stätten des Teti, wobei nach Miroslav Verner beim Anblick der unscheinbaren Überreste der Pyramide und des Totentempels ein leichtes Gefühl von Skepsis und Ironie aufkommt bezüglich dieses Namens!

Die Ausrichtung der Pyramide ist nicht an die vier Himmelsrichtungen ausgerichtet. Die Proportionen und der Grundriss der Pyramide folgen jedoch genau dem gleichen Muster wie die der Pyramide von Djedkare Isesi aus der 5. Dynastie. Die Innenabmessungen und die Neigung sind gleich und ansonsten ist es sehr ähnlich. Der Bau entsprich einem Prototyp des späten Alten Reiches. Die Pyramide hat eine Basislänge von 150 Ellen (78,5 m) und hat eine Neigung von 53° 7', wobei die ursprüngliche Höhe einst etwa 100 ägyptische Ellen (52,5 m) betrug - heute ragt sie nur noch ca. 20 m über dem Bodenniveau hoch. Zum Pyramidenkomplex gehörten eine Kultpyramide sowie zwei Königinnenpyramiden außerhalb der 200 Ellen x 243 Ellen (ist 105 x 127,57m) messenden Umfassungsmauer.

Der Kern der Pyramide besteht aus 5 Stufen, die aus dem örtlich abgebauten Kalkstein errichtet wurde und mit Geröll aufgefüllt wurden. Die Außenverkleidung bestand aus feinem Kalkstein unbekannter Herkunft. 

Den offenen Hof um die Pyramide umgab eine Umfassungsmauer ebenfalls aus Kalkstein. Bei seinen Grabungen entdeckte Firth einen quadratischen, etwa vierzig Meter tiefen Schacht, der möglicherweise während des Baus der Pyramide als Brunnen gedient hatte (5). 

Plan des Teti-Komplexes mit Kultkapelle und dem Totentempel

Der Kern der Königspyramide weist fünf Stufen auf und besteht aus Lagen kleiner, örtlich gebrochener Blöcke mit Geröllverfüllung - ähnlich dem der Unaspyramide. Die Pyramide wurde von außen, wie üblich mit Blöcken aus feinem weißen Turakalkstein verkleidet.

Auf der Ostseite der Pyramide haben sich ein paar Blöcke der Außenverkleidung erhalten. Als in späterer Zeit große Teile der Verkleidung entfernt wurden, brach der Kern zu der runden Masse zusammen, die heute noch sichtbar ist. Der Unterbau der Pyramide entspricht dem der Pyramiden des Djedkare Isesi und des Unas - wenn auch in leicht vergrößertem Maßstab.

Sowohl die Pyramide selbst als auch der Totentempel folgen dem Vorbild der späten 5. Dynastie. Es scheint, dass damit eine Art Standardisierung erreicht worden war. Das Schema des Pyramidenbezirks wird mehr oder weniger strikt kopiert, einschließlich der Dekoration des Totentempels, was ohne Zweifel eine religiöse und kultische Erstarrung und das Nachlassen schöpferischer Kraft erkennen lässt.

Das Gang- und Kammersystem der Pyramide ist eine Kopie der Unas-Pyramide mit etwas erweiterten Maßen aufgrund der größeren Grundfläche dieser Pyramide. Die Innenräume sind in eine 10m tiefe offene Felsgrube konstruiert. 

Bild: Wikipedia, 20. 3. 2011, BAKHA - public domain
- modifiziert von Nefershapiland - public domain -

Der Pyramidenkomplex
Weder der Taltempel noch der ursprünglich etwa dreihundert Meter lange Aufweg von Tetis Pyramidenkomplex sind bisher archäologisch untersucht worden, da sie bislang nicht entdeckt werden konnten. Der Aufweg wurde durch die Tempelterrassen des Serapeums weitgehend zerstört. Sie lagen auch nicht östlich, sondern südöstlich der Pyramide, wie aus der Ausrichtung des zusammen mit dem Totentempel freigelegten oberen Aufwegs deutlich wird - also stark nach Süden versetzt. Dieses geschah höchstwahrscheinlich, um die Lepsius XXIX-Pyramide auszuweichen, die man mittlerweile mit einiger Sicherheit als Grabmal des Königs Menkauhor identifiziert hat (1). 

Der große Totentempel von König Teti II. befand sich östlich seiner Pyramide. Dieser war durch den Aufweg mit dem heute verschollenen Taltempel verbunden. Eine Besonderheit von Tetis Totentempel, die mit dem Abschwenken des Aufwegs nach Südosten zusammenhängt, ist ein kleiner Hof entlang des Südteils der Ostfassade. Der Grundriss des Totentempels von Teti ist ebenfalls vergleichbar mit dem von Unas, dem unmittelbaren Vorgänger (und evtl. Vater) von Teti. Der Tempel von Teti hat jedoch einen besonderen Grundriss, da der Boden umgeleitet wurde, der sich traditionell in der Achse des Tempels befinden sollte, hier aber nach Süden versetzt wird (1).

Die von einer eigenen Umfassungsmauer umschlossene Kultpyramide befindet sich südöstlich der königlichen Pyramide. Im Pflaster des Innenhofes - nach Osten und Westen ausgerichtet, befinden sich im Granitboden zwei begrünte Wasserbecken aus Quarzit, deren Verwendung unter den Ägyptologen umstritten ist, aber die Lage dieser Becken, die dem Lauf der Sonne folgen, deutet auf einen rituellen Kult hin - evtl. dienten sie also der Libation (5). 

Nordöstlich des Komplexes befinden sich die Überreste von zwei kleineren Pyramiden, welche den beiden Hauptgemahlinnen des Königs gehörten, Iput I. und Chuit. Im Jahre 2008 wurde durch ein Team des SCA östlich der Pyramidenanlage der Königin Chuit II. die Reste einer bislang unbekannten weiteren dritten Königinnenpyramide entdeckt, die von Dr. Zahi Hawass, dem Leiter der ägyptischen Antikenbehörde, zuerst für die Pyramide der Mutter von König Teti, der Königin Seschseschet, gehalten wurde (siehe Teti Biografie / Familie). 2021 wurden dann die Reste eines zur Pyramide zugehörigen Totentempel ausgegraben. Vor dem Zugang fand sich ein kleiner Obelisk mit dem Namen der Grabbesitzerin. Es handelt sich entgegen der Vermutung von Herrn Hawass um eine Königin namens Neith. Damit ist nun für König Teti eine dritte Königin nachgewiesen.  

Die Nordkapelle

Der Eingang in den unterirdischen Teil der Pyramide lag auf Bodenhöhe vor der Nordseite der Pyramide, im gepflasterten Hof und wird von einer kleinen Nordkapelle umschlossen, von der sich noch Reste erhalten haben. Dieser Bau ist mit seiner Längsseite ost-westlich ausgerichtet und misst ca. 3,675 m in der Länge (7 ägyptische Ellen) und 3,15 m in der Breite (6 Ellen) (Quelle: dt. Wikipedia)

Diese hat eine Länge von 7 Ellen (ca. 3,675 m) und eine Breite von ca. 6 Ellen (ca. 3,15 m). An ihrer Südwand stand eine Stele aus Basalt.

Eingang in die Teti-Pyramide durch die Nordkapelle

Bild: Courtesy to Heidi Kontkanen, Finnland
- all rights reserved -

 

Die Pyramide von Innen

Die Seitenwände der Nordkapelle trugen bemalte Reliefs von Opferträgern (soweit man das anhand der gefundenen Reste noch erkennen konnte) - das Dach bestand aus einer großen sternenverzierten Kalksteinplatte. Auf der Rückwand - wie ein gefundenes Fragment zeigt - befand sich eine Scheintür aus schwarzem Basalt. Der Eingang zur Pyramide durch die Nordkapelle befand sich auf Bodenhöhe und war einfach mit schweren Fliesensteinen zugedeckt.

Von der Nordkapelle aus führt ein an beiden Enden mit Rosengranit verkleideter Gang mit einem Gefälle von 22° und einer Länge von 17 m abwärts unter die Pyramide und mündet zunächst in eine kleine Gangkammer. Dann verläuft der Gang etwa 25 m weiter horizontal. In der Mitte des horizontalen Gangteils befand sich die Hauptblockade aus drei Granitfallsteinen, die von den Grabräubern zertrümmert wurden. Zum Zeitpunkt ihrer ihrer Entdeckung lagen die Trümmer noch immer im Gang herum.

Planzeichnung des Gangsystems unter der Teti-Pyramide

Der waagerechte Teil des Gangsystems mündet in einer Vorkammer (3,75 m in Ost-Westrichtung und 3,12 m in Nord-Südrichtung), die sich direkt unter der Pyramidenspitze befindet. Die Vorkammer und die sich westlich anschließende Grabkammer waren wohl aufgrund der Dicke ihrer Wände mit einem Giebeldach aus drei Schichten mächtiger Kalksteinblöcke bedeckt. Der Höhepunkt der untersten lag etwa auf dem Grundflächenniveau der Pyramide (Quelle: M. Verner, die Pyramiden, S. 380). 

Innenansicht der Teti-Pyramide

Fallgitterkammer mit dem ersten Abschnitt des horizontalen Korridors im Hintergrund. Drei große Granitblöcke (siehe Zeichnung oben) - von denen noch zwei zu sehen sind - versperrten den Zugang zum zweiten Teil des horizontalen Korridors (Text von Juan R. Lazaro).

Der letzte Abschnitt des horizontalen Ganges war massiv mit Granit verstärkt.

Bild: Courtesy to my friend Juan Rodriguez Lazaro, Flickr-Album, Madrid 5. Dez., 2024
- all rights reserved - 

 

Blick von der Ostwand der Vorkammer in die Grabkammer mit dem Sarkophag

Bild:       In the Pyramid of Teti
Autor:    Leon petrosyan, Wikipedia 5. Jan. 2021
Lizenz:   CC BY SA 4.0

Nach Osten hin führt ein kurzer Gang in den "Serdab" (pr-tw.t = Statuenhaus). Dieser besitzt 3 Nischen und hat eine Breite von 6,75 m sowie eine Länge von 3,07 m. Die Wände des Serdab weisen keine Hieroglypheninschriften auf. Der Raum war durch heute herausgerissene Zwischenwänden dreigeteilt . Die einzige Besonderheit des Serdabs ist die Größe des Blocks, der seine Decke bildet. Er ist 6,72 m lang und 40 Tonnen schwer (Quelle: engl. Wikipedia: Pyramid of Teti). Die Vorkammer und die Grabkammer sind mit riesigen Gewölbebalken überdacht und durch einen Gang miteinander verbunden, der durch eine Doppeltür verschlossen war. Die Wände dieser beiden Räume sind mit Hieroglyphentexten bedeckt im Gegensatz zum Serdab.. 

Die 3-Nischen-Kammer (Serdab)

Blick in das Serdab - der Raum war einst dreigeteilt. Heute sind die Zwischenwände herausgerissen. Im Gegensatz zur Vorkammer und der Grabkammer befinden sich im Serdab keinerlei Hieroglyphen.

Bild: Courtesy to my friend Juan Rodriguez Lazaro, Flickr-Album, Madrid 5. Dez., 2024
- all rights reserved - 

Die Grabkammer mit Sarkophag und Kanopenkasten:
Die Grabkammer im Westen ist etwas breiter und länger (3,45-3,50 m x 7,90m) als die von König Unas - besitzt aber keine kostbare Alabasterverkleidung in der westlichen Hälfte wie diese. An der Westwand der Grabkammer stand ein schlichter, noch gut erhaltener Sarkophag aus Grauwacke, sowie ein Deckelfragment aus Basalt, das von den Grabräubern zur Seite geschoben worden war und dabei zerbrach, stark beschädigt wurde. Der Sarkophag war zum erstenmal mit einer hieroglyphischen Inschriftenzeile verziert. Die Leserichtung der horizontalen Zeilen verläuft von Norden nach Süden,
so dass sie vom im Sarkophag mit dem Kopf nach Norden liegenden König „gelesen“ werden konnte. Die einst mit Gold ausgelegte Inschrift, die sich auf der Ost- und Westseite des Innenraumes des Sarkophages sowie an dessen Südseite befindet, nennt den toten König als im Leib seiner Mutter der Göttin Nut, ruhender Gott: „Spruch der Göttin Nut: Ich umhülle deine Schönheit mit meiner Seele [= dem Sarkophag] in alle Ewigkeit.........“. Dem Sarkophag südöstlich vorgelagert ist eine kleine Grube (etwa 0,60-0,75) im Fußboden, in welcher ursprünglich der Kanopenkasten stand. 

Blick auf die Ostwand der Grabkammer mit Giebeldach auf den Durchgang zur Vorkammer
- Vorkammer und Grabkammer sind mit Hieroglyphen geschmückt -

Bild:      SaqqaraAlBadrashin,GizaGovernorate
Autor:   EliziR, Wikipedia, 17. April 2014
Lizenz:  CC BY-SA 3.0

 

Die Grabkammer mit dem Sarkophag 
- mit dem sternengeschmückten Giebeldach -

Bild:  Courtesy to Kairoinfo4U
- alle Rechte vorbehalten -

 

Der Sarkophag

An der Westwand der Grabkammer stand der schlichte, noch gut erhaltene Sarkophag aus Basalt/Grauwacke, der zum erstenmal mit einer Zeile mit Pyramidentexten verziert war. Auch an den Innenwänden (Ost- und Westseite) des Sarkophages befindet sich eine horizontale Inschriftenzeile, ebenso an dessen Südseite mit einer senkrechten Zeile.

Der Deckel des Sarkophages, der auch aus Basalt war wurde von den Grabräubern beiseite geschoben und zerbrach dabei. Der Sarkophag misst 2,78 x 1,31 m - ist also größer als die Durchgänge der Korridore und muss sich daher bereits beim Bau der Pyramide in der Kammer befunden haben.

Bild:      Inside the burial chamber of Teti
Autor:   Prof. Mortel, Wikipedia 5. 5. 2022
Lizenz:  CC BY 2.0

 

Inschriftenzeilen im Sarkophag

Die Grabräuber erhielten Zugang ins Innere des Sarkophages durch einen Durchbruch im Deckel auf der linken Seite.

Dieses ist der erste königliche Sarkophag, in dessen Inneres sich Inschriften befinden.

Bild: Courtesy to Juan R. Lazaro
- all rights reserved -

Möglicherweise waren die Arbeiten in den Pyramiden-Grabräumen des Teti bei seinem (möglicherweise plötzlichen) Tod noch nicht ganz beendet, da der Sarkophag noch heute auf rechteckigen Holzbalken ruht (sicherlich war dieses nicht als Endzustand gedacht). Und die Inschriften (Pyramidentexte) am Ende der horizontalen Gangpassage, der Vorkammer und der Grabkammer scheinen zwar eingemeißelt, aber wurden nicht ausgemalt, ebenso wie die Sterne an der Decke (siehe Kemet Nr. 3/2008).

Die mit einem Sternenmuster dekorierte Decke

Bild:      Pyramid of Teti in Saqqara
Autor:   Prof. Mortel, Wikipedia 5. 5. 2022
Lizenz:  CC BY 2.0

Im Schutt der Grabkammer fand man Überreste eines Arms und einer Schulter, welche evtl. von der Königsmumie stammen könnten, sowie Fragmente eines Alabastertäfelchen mit dem Namen der 7 heiligen Öle. 

Die Wände hinter dem Sarkophag und zum Teil auch an seiner Nord- und Südseite sind mit dem Motiv des Königspalastes verziert, jedoch nicht aus Alabaster, sondern aus Kalkstein. Ein Motiv, das eng mit der religiös-magischen Vorstellung von Schutz und Sicherheit zusammenhing.

Bei den ersten Ausgrabungen der Pyramide wurden auch Überreste der königlichen Grabbeigaben gefunden - obwohl die Pyramide schon seit der Antike geplündert war. Diese hauptsächlich aus Stein bestehenden Objekte wurden von den Plünderern zurückgelassen - evtl. wurden sie als wertlos erachtet. So fand man eine Reihe von Keulenköpfen mit dem Namen von König Teti und einer der Kanopenkrüge, welcher die Eingeweide des Königs enthielt. Ein weiterer Fund, der in den des Ganges gefunden wurde, ist die Gipsform einer Totenmaske, welche das Gesicht eines Mannes mit geschlossenen Augen und einem leicht geöffneten Mund zeigt (Quelle: engl. Wikipedia: Pyramid of Teti)

Der Totentempel

Obwohl auch der Totentempel von König Teti durch Steinraub im Mittelalter geplündert wurde, haben die verbleibenden Teile es den Ägyptologen ermöglicht, zu beurteilen, dass der Grundriss des Tempels dieser Struktur dem Raumschema entspricht, das im Wesentlichen seit König Djedkare und König Unas zum Standard geworden zu sein scheint. Die grundlegenden Teile sowie die Position wurden nicht verändert, doch nahm insgesamt die Anzahl der Magazinkammern zu, und auf den gesamten Tempelareal setzte sich eine symmetrische Anordnung durch.

Reste des Totentempels von Teti (im Vordergrund)

Vorraum und Opferkammer des "intimen" Teils des Totentempels. Dahinter die Ostseite der Königspyramide.

Bild: Courtesy to Juan R. Lazaro
- all rights reserved -

Im Gegensatz zum Standardplan befand sich der Eingang zum Totentempel nicht in der Mitte der Ostwand - entlang der Tempel-Ost-West-Achse, sondern fast in der südlichen Ecke der Ostwand, was nun dazu führte, dass der Aufweg weiter nach Süden verschoben wurde, möglicherweise um die Lepsius-Pyramide XXIX zu umgehen. Falls diese Pyramide - wie von einigen Ägyptologen vermutet - dem König Menkauhor (dem 7. König der 5. Dynastie und Vorgänger von Djedkare Isesi) zuzuordnen ist, stand diese ja bereits zur Zeit des Pyramidenbaus von König Teti. Durch die seitliche Verschiebung bedingt, führte ein langer enger Gang von 5 Ellen (= 2,62 m Breite) und 58 Ellen Länge (= 30,34 m) parallel zur Tempelfront zu einer Tür auf der Zentralachse des Totentempels gelegen.

Eine Besonderheit von Tetis Totentempel, wohl entstanden durch das Abschwenken des Aufwegs nach Südosten, ist ein kleiner Hof entlang des Südteils der Ostfassade. In der Mitte dieses Hofes begann die Eingangshalle durch ein Tor mit einer Quarzitschwelle und einer schweren, einflügeligen Holztür, durch die man in das Vestibül (Eingangshalle / das altägyptische "pr-wru") gelangte. Diese Eingangshalle fällt mit ihrem Plan und dem Bildprogramm nach nicht aus der bisherigen Entwicklung heraus, da es sich wieder um einen langen und schmalen, etwa fünfeinhalb Meter hohen Raum mit einer gewölbten, sternenverzierten Decke (gelbe Sterne auf blauem Grund - H. 5,5 m) handelte. Die Länge dieses Raumes misst 40 Ellen (= 23,65 m) und seine Breite ist 10 Ellen (= 5,25 m). Nach Felix Arnold (im Katalog Liebighaus "Sahure") konnte an der Nordwand des "Per-weru" ein Fensterschlitz nachgewiesen werden, der beeindruckende Maße aufwies (zwar war er nur 45 cm hoch und 1,22 m tief, aber dafür war er 5 m breit!). Dieser Fensterschlitz wurde durch zwei Steinbalken überspannt, die jeweils 5,20 m lang und 2,70 m hoch sind (6). Von den Dekorationen, die einst die Seitenwänden zierten, ist so gut wie nichts erhalten geblieben. Das Pflaster bestand aus Alabaster. Auf den Relieffragmenten des Raumes des Tympanons an der Westwand des Vestibüls sieht man verschiedene Gottheiten, welche den König Teti - wie man aus den Inschriften erfährt - Leben, Kraft, Gesundheit für alle Zeiten überreichen.

Der offene Säulenhof
Durch die Eingangshalle gelangte man zu einem offenen Hof, der von 18 Granitpfeilern aus Rosengranit (erstmals wieder wie in der 4. Dynastie und auch bei König Userkaf) umgeben war, die bis auf die Eckpfeiler eine quadratischen Querschnitt aufwiesen. Der offene Säulenhof war 30 Ellen (= 15,57 m) breit und 45 Ellen (= 23,65 m) lang. Allerdings ist heute bis auf kleine Bruchstücke in der Südostecke dieses Hofes nichts mehr von diesen Pfeilern zu sehen. Die Pfeiler trugen zum Hof hin Inschriften mit dem Namen und den Titeln des Königs. In der Mitte dieses Hofes stand ein niedriger, rechteckiger Altar aus Alabaster und zeigte noch einige Spuren der Dekoration, der sich heute noch in situ dort befindet, durch Erosion aber ein ungewöhnliches Aussehen angenommen hat (2,76 m x 1,13 m x 0,75 m Höhe). 

Türsturz des Durchganges zwischen der Eingangshalle und dem offenen Hof des Totentempels

Das Relief zeigt vorne rechts den Gott Seth in seiner Menschengestalt mit einem kurzen, glatten Schurz und dem Tierschwanz. In seinen Händen hält er ein Anchzeichen und das was-Zepter. Hinter ihm die Göttin Nechbet, mit einer Langhaarperücke, der Geierhaube und einem langen Trägerkleid. Die Beischrift vor ihr lautet: "Sprechen der Worte: ich gebe dir alles Leben und Dauer, alle Freude, ewiglich". 

In einem zweiten Fragment des Türsturzes (links) befindet sich die Königskartusche des Teti (Sohn des Re, Teti), die links von der Geiergöttin Nechbet und rechts von der Schlangengöttin Wadjet (Schlange im Korb) auf einem Papyrusbünden (Zeichen für Unterägypten) flankiert wird.

Bild: Lauer und Leclant, Veröffentlicht von Miroslav Verner, Die Pyramiden, 1997, S. 347
- modifiziert von Nefershapiland - alle Rechte vorbehalten -

Die Wände warten ursprünglich mit Szenen und Inschriften in polychromviertem Flachrelief verziert. Ebenso wie das Vestibül besaß auch der offene Hof ein Alabaster-Pflaster. Die häufige Verwendung von Alabaster anstatt Basalt und Granit ist bemerkenswert.

*

Ein zweiter Durchgang in der Mitte des offenen Hofes führte zu den symmetrisch angelegten Magazinen im Norden und Süden, die man über einen Traverskorridor betreten konnte. Dieser Querkorridor, der den öffentlichen Teil des Totentempels vom intimen Teil abtrennt, weist sechs Tore auf - eines davon führt in den Verehrungshof und links und rechts davon führt je ein weiteres Tor zu den beidseitig des offenen Hofes liegenden Magazintrakten. Je ein Tor an den Enden des Querkorridors führt im Norden in den Pyramidenhof und im Süden zur Einfriedung mit der kleinen Kultkapelle, die südlich dieses Korridors liegt. Das sechste Tor führt axial zur Tempelachse in den eigentlichen (intimen) Totentempel. Die Tore bestanden aus Hartgestein.

Die Wände des Querkorridors wurden ursprünglich  mit Darstellungen des Königs vor den Göttern, des "sed"-Festes und des Niederschlagens der Feinde Ägyptens geschmückt. In den Magazinräumen befanden sich Darstellungen von gut gefüllten Opfertischen, Reste von Kalksteintafeln und weitere Reliefdarstellungen. 

Totentempel Teti II.

Diese Treppe im "intimen" Teil des Totentempels führte zu der heute nicht mehr vorhandenen Nischenhalle.

 

Bild: Courtesy to Juan R. Lazaro
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Über eine niedrige Treppe aus Alabaster in der Mitte der Westwand des Querkorridors (über das Tor 6) erhält man Zugang in die "Fünfnischenkapelle", die gut erhalten ist. Jede der Nischen hatte eine zweiflügelige Tür mit einem Granitrahmen, der mit den Titeln des Königs beschriftet war. Das Pflaster aus Alabaster setzt sich im intimen Teil des Totentempels fort - die Tore jedoch waren aus Hartgestein erbaut, ein Deckenfragment mit Sternen bezeugt, dass der Fünf-Nischenraum eine Decke mit dem Sternenhimmel besaß. Die mittlere der fünf Nischen war deutlich größer als die jeweiligen Seitennischen, der gesamte Raum maß 9,45m (= 18 Ellen) in der Länge. 

Von der 5-Nischenkammer aus gelangte man südlich in einen längs-rechteckigen Raum (das sog. "Vestibül" / Vorraum) und von dort aus über die "antichambre carrée" (Vorkammer / 10 x 10 Ellen), deren Decke einst von einer Quarzitsäule gestützt wurde (Quelle: Verner, die Pyramiden, Rowohlt-Verlag 1998) in den Totenopfer-Saal. Dieser Raum mit einer gewölbten Decke war 30 Ellen lang (15,57 m) und 10 Ellen (5,25 m) breit. Von der Scheintür in der Westwand der Opferhalle hat sich in situ nur der riesige Quarzitmonolith ihres Sockels erhalten. Auf beiden Seiten der Scheintür befanden sich Darstellungen der "Seelen von Nechen" im Süden und der "Seelen von Buto" im Norden. An den Nord- und Südwänden des Totenopfersaals befanden sich Darstellungen aus der Opferthematik mit gut gefüllten Opfertischen und des thronenden Königs und des Gottes Seth - aber auch davon sind nur Fragmente erhalten. Dokumentiert ist der Fund einer "Totenmaske", welche König Teti zugeschrieben wird.

Hier im Opfersaal wurde der Kult des verstorbenen Königs Teti gepflegt. Die ursprüngliche Dekorierung im Opfersaal zeigte die Opferthematik - aber auch hiervon sind heute nur Fragmente erhalten geblieben.

Im Totentempel von König Teti wurden zwei beschriftete Keulenköpfe gefunden mit der üblichen Königstitulatur. Zusätzlich dazu wurde auf dem einen das "Nieferschmettern der Rebellen" und auf dem anderen das "Zerbrechen der Neun(bögen)" vermerkt, was ein eindeutiger Beleg dafür ist, dass die Keulenköpfe im Tempelkult des Alten Reiches verwendet wurden und als magische Waffen gegen die bösen Mächte die göttliche Ordnung aufrecht erhielten. Dazu passend fand man im Pyramidenbezirk auch Fragmente von Gefangenenstatuen aus Kalkstein, die sich heute im Saqqara-Magazin befinden (Quelle: Jean-Phillippe Lauer, Saqqara, Lübbe-Verlag 1997). 

Die Kultkapelle

Zu den Bauten des Pyramidenkomplexes im Alten Reich gehört - seit der Regierungszeit von König Snofru - auch eine kleine Satellitenpyramide - welche dem Kult des verstorbenen Königs diente. Diese kleine Pyramide lag immer innerhalb des inneren "Temenos" des Bezirkes - meist südlich der Hauptpyramide an der Südostecke.

Die südlich vom Totentempel gelegene Kultpyramide von Teti II.

Die Kultpyramide war von einer 4,18 m dicken eigenen Umfassungsmauer umgeben, von der heute noch Teile erhalten sind.

Bild: Courtesy to Juan Rodriguez Lazaro
- all rights reserved -

Die Innenräume der im Südosten der Hauptpyramide von Teti befindlichen Kultpyramide weisen die klassische T-Form auf. Eingefügt an der Ost- und Westseite in das die Anlage umgebende Pflaster fand man ein Paar kleiner Becken aus rotem Sandstein und Kalzit (nach Firth in ASAE 29, 1929, 67 ohne eine nähere Beschreibung der Becken).

Die Kultpyramide der Teti-Pyramide Querschnitt und Grundriss
- Quibell, 1. Juli 1906 public domain -

Die Kultkapelle ist relativ gut erhalten und war von einer eigenen Umfassungsmauer umgeben. Sie besaß einen eigenen kleinen Hof, welcher nur über einen Korridor mit Magazinen und Hallen erreichbar war. Ihre Basislänge war 15,75 m (= 30 Ellen) und sie besaß einen sehr steilen Winkel von 63° 30' mit einer Höhe von 15,75 m (= 30 Ellen) womit sie ein Volumen von 1.302,33 m³ hatte. Untersucht wurde sie erstmals in den Jahren 1906 bis 1908 von James Edward Quibell.

Der gesamte Bezirk der Kultpyramide war von einer 4,18 m (8 Ellen) dicken Umfassungsmauer umgeben. Im nordwestlichen Teil des kleinen Hofes entdeckte Cecil Mallaby Firth (ein britischer Ägyptologe) einen quadratischen, etwa 40 Meter tiefen Schacht, der möglicherweise während des Pyramidenbaus als Brunnen gedient hatte. Die schmale Pyramide besaß nach Firth (ASAE 29, 1929: Exccavations of the Department of Antiquities at Saqqara - October 1928 to March 1929) einen unterirdischen Korridor, der über eine kurze Rampe in eine einzige T-förmige Kammer führte (7).

Die Kultpyramide der Teti-Pyramide während der laufenden Ausgrabungen

Bild: James Edward Quibell (1867-1935) Excavations at Saqqara, Cairo 1908
public domain

 

Die Kultpyramide der Teti-Pyramide während der laufenden Ausgrabungen
- Ostseite -

Bild: James Edward Quibell (1867-1935) Excavations at Saqqara, Cairo 1908
public domain

 

Die Kultpyramide der Teti-Pyramide während der laufenden Ausgrabungen
- Westseite - 

Bild: James Edward Quibell (1867-1935) Excavations at Saqqara, Cairo 1908
public domain

 

Die Königinnenpyramiden

Die Überreste von zweier kleineren Pyramiden befinden sich nordöstlich des Teti-Pyramiden-Komplexes. Diese gehören den königlichen Gemahlinnen Iput I. und Chuit. Die Königinnenpyramiden liegen wie bei König Unas nordöstlich des königlichen Bezirkes und waren von einer Umfassungsmauer, deren genauer Verlauf im Süden nicht mehr fertiggestellt wurde, von den westlichen liegenden Privatgräbern abgegrenzt. Ebenso unklar ist die Verbindung mit dem königlichen Totentempel. Ob eine direkte Verbindung - unter Umständen ein eigener Eingang in der nördlichen Umfassungsmauer des königlichen Totentempels existierte, ist nicht bekannt - wohl aber auszuschließen (siehe zu den beiden Königinnen: Biografie Teti / Familie)

Im Jahre 2008 wurde eine dritte Königinnenpyramide entdeckt, die man anfänglich lt. Dr. Zahi Hawass für die Pyramide von Tetis Mutter Seschseschet hielt (Hawass, Reuters-Agentur am 8. Jan. 2009). Aber aufgrund forensischer Untersuchungen der gefundenen Mumie in einem Holzsarg und die man für die Mumie von Tetis Mutter hielt, wurde dieses wieder verworfen, weil das Alter der weiblichen Mumie dafür zu jung war (zwischen 17 und 25 Jahre) - womit sie nicht die Mutter von König Teti II. gewesen sein konnte (Quelle: Sokar Nr. 18 / 2009). Erst in der Grabungssaison 2019 (unterbrochen durch die Unruhen im arabischen Raum) wurde östlich der neu entdeckten Königinnenpyramide der dazugehörige Totentempel entdeckt. Auf der Ostseite der östlichen Wand des Totentempels fand man nun auch den Namen seiner Besitzerin. Die Inschrift lautete: "Erbprinzessin, Königsfrau, die er liebt, Neith". Auch auf einem kleinen Obelisken aus Kalkstein, der vor dem Eingang zu ihrem Grabbezirk stand, fand man eine Inschrift auf der Vorderseite: " Erbprinzessin, Tochter des Geb, Königsfrau, seine Geliebte, Neith". Auf dem Fragment einer Tür aus Kalkstein stand die Inschrift: "Erbprinzessin, Tochter des Königs von seinem eigenen Leib.....Neith". Allerdings stand nirgends der Name ihres Vaters oder ihrer Mutter

Die Nekropole der Teti-Pyramide

In der Umgebung der Teti-Pyramide entwickelte sich im Laufe der Zeit eine bedeutende und dicht bebaute Nekropole. König Teti, dessen Herrschaft seine Zeitgenossen wohl sehr beeindruckt zu haben scheint, wird später als göttlicher Vermittler zusammen mit ein paar besonderer Höflinge und Beamter verehrt. Zu den vielen Gräbern, die längsseits rund um diese Nekropole der 6. Dynastie um die Pyramide des Königs erbaut wurden gehören:

  1. der Pyramidenkomplex der Königsgemahlin Chuit (II.)

  2. der Pyramidenkomplex der Königsgemahlin Iput (I.)

  3. Der Pyramidenkomplex einer 3. Königsgemahlin mit dem Namen Neith

  4. Die Mastaba des Teti-anch-chem, königlicher Prinz, Son von Teti und Chuit (Quelle: M. Barta, J. Krejci: Abusir and Saqqara in the Year 2000)

  5. Die Mastaba des Kagemni, Wesir unter Teti II.

  6. Die Mastaba des Anchmahor

  7. Die Mastaba von Mereruka

Auch im Mittleren Reich wurde der Kult von König Teti II. geehrt, wie die jüngsten Ausgrabungen östlich der Teti-Pyramide von den Grabstätten des Sa-Hathor-Ipy und des Sekoues-chet belegen. Das waren zwei Priester, die im Totenkult von König Teti II. tätig waren (Quelle: Ausgrabungen des Museums der Pen-Universität unter Leitung des amerikanischen Ägyptologen  David P. Silverman).

Im Neuen Reich sind auch andere Gräber in der Nähe der Teti II.-Nekropole entstanden. Unter der Regierung von Ramses II. ließ der königliche Prinz Chaemwaset (Hohepriester von Ptah) Teile der Teti-Pyramide restaurieren und den Namen des Königs auf einer Seite der Pyramide wieder neu einfügen.



Quellen und Literatur
1. Teti-Pyramide: engl. und deutsche Wikipedia
2. John Shae Perring, E. J. Andrews: The Pyramids of Gizeh. From Actuel Survey and Admeasurement, Bd. 3, Fraser - London 1843, S. 9)
3. Mark Lehner: Das Erste Weltwunder - Die Geheimnisse der ägyptichen Pyramiden, Econ-Verlag, Düsseldorf 1997
4. Rainer Stadelmann: Die ägyptischen Pyramiden - Vom Ziegelbau zum Weltwunder (= Kulturgeschichte der Antiken Welt, Bd. 30) - v. Zabern
    Verlag, Mainz 1991'
5. Miroslav Verner: Die Pyramiden; Rohwohlt, Reinbeck bei Hamburg 1999
6.
Felix Arnold in Katalog Liebieghaus „Sahure"
7. Jean-Phillippe Lauer, Saqqara, Lübbe-Verlag 1997

8. Julia Budka, Die Kultpyramide: Überlegungen zur Entwicklungsgeschichte, Bedeutung und Funktion (Oneline-Version), Basel 2003


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