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Thronbesteigung Ramses IV.

Regierungs- und Familiendaten:

Regierungsdaten 1152/ 1151 - 1145/44 v.Chr. (nach J. v. Beckerath)
Dynastie 20. Dynastie  
Vorgänger Ramses III.  
Vater Ramses III.  
Mutter Königin Isis oder Titi (?)  
Geschwister Amunherchepeschef   Bruder
Chaemwaset                Bruder 
Paraherwenemef         Bruder 
Ramses VI.                 Bruder 
Sethherchepeschef     Bruder

Ramses-Meri-Atum   Bruder ? (Prinzenliste Medinet Habu 7)
        
alle nach Schneider
( Lexikon der Pharaonen)
Kinder Ramses V.
Isis (Gottesgemahlin des Amun) - lt. Stele   aus Deir el Bachit (später von Ramses        VI. usurpiert.)
nach Schneider


Ehefrauen Tentipet - Grosse königliche Gemahlin nach Schneider

Chronologie:

Auf Ramses III. folgte sein Sohn Prinz Ra-ms-sw  ( Ramessu ) als Ramses IV. auf den Thron Ägyptens. Seine Mutter war wohl die Königin Isis ( oder Königin Titi ? ). Aus dem Großen Papyrus Harris als auch aus anderen Dokumenten geht einwandfrei hervor, dass Ramses IV. ein Sohn von Ramses III. war.

Nach Fritz Abiz Meinung war Prinz Ramses wohl der älteste Sohn Ramses III., sofern davon ausgegangen wird, dass nur eine Frau als Mutter für die späteren Thronberechtigten in Frage kam.

Regierungsantritt ist lt. De M 44 der Tag, der im allgemeinen auch als Todestag von Ramses III. angesehen wird - dies ist nach der Meinung von Jürgen von Beckerath der 17. April 1152 / 51 v. Chr.


siehe Thronbesteigung Ramses IV.

Namen Ramses IV.

Eigenname: Ra-msj-sw
HoA-mAat mrj- mn
(Ra-mes-su  heqa-maat-
mer-amun)
Thronname: 1) Wsr-mAat -Ra
stp.n - Jmnj
2) HoA-mAat-Re
stp.n-Jmn
(und 2 weitere)
1) User-maat-Re setep-en-amun
2) Heka-maat-Re-
    setep-en-amun
Horusname: 1) kn anx-m MAa nb-Habw
-sd-mj-jt.f
2) PtH-TAtnn
kn Anx-m-MAat
1) Horus: Starker Stier, der von der Maat lebt, Herr von Sedfesten, wie sein Vater Ptah Tatenen.
2) Horus: Starker Stier, der von der Maat lebt.
Goldname: Wsr-rnpwt wr-nxtw Reich an Jahren, mit großen Siegen
Nebtiname: mk-Kmt waf -pDt-9 Beschützer Ägyptens, der die 9 Bogen niederzwang
Prinzenname: R-msj-sw Ramessu
 
Ramses IV. als Prinz Ramessu:

Prinz Ramessu erhielt zu Lebzeiten Ramses III. neben vier anderen Prinzen ein Grab im Tal der Königinnen:

Ramses QV 53
Amunherchepseschef QV 55
Khaemwaset QV 44
Seth-her-chepseschef
Paraherwenemef QV 42

wobei nur er und sein Bruder Amunherchepeschef als "geboren von der großen Königlichen Gemahlin" hervorgehoben werden. Ihr Name ist leider in beiden Fällen nicht genannt, aber die Königin Isis ( Isi ), die als Tochter der Dame Habasillatu ( "Standlilie" ) eine halbe Asiatin war.

siehe Prinzengräber

Aus dem Grab QV 51 einer Königin Isis stammen drei Sargfragmente aus Rosengranit, die sich heute im Museum Turin befinden, weitere Fragmente des Sarges finden sich noch heute in QV 51 und dessen näheren Umgebung.

Leider ist gerade die Dekoration im Prinzengrab QV 53 fast vollständig zerstört, das selbe trifft auf das erste, aber anonyme Prinzengrab dieser Zeit im Tal der Könige KV 3 zu, so dass wir nicht wissen, welcher von den Söhnen Ramses III. durch eine so bevorzugte Lage eines Grabes sogar mit Dekoration, geehrt wurde. Man kann nur vermuten, dass diese einzigartige Anlage für den designierten Thronfolger (?) geplant war, also wohl für Prinz Ramses, als Ersatz für das nicht mehr 
„standesgemäße“ Grab im Tal der Königinnen. Aber das bleibt vorerst Spekulation!
Jedenfalls tritt uns Prinz Ramses Ramses in den späten Jahren Ramses III. als ranghöchster Königssohn entgegen, was sich vor allem im Titel eines 
„Generalissimus“ (mr-ms wr) ausprägt, dem typischen Titel eines ramessidischen Thronfolgers. Als solcher finden wir Prinz Ramses im Grab TT 148 als einzigen Prinzen neben seinem Vater bei der Belohnung oder Beförderung des Amunpriesters Amenemope, datiert in das 27. Regierungsjahr Ramses III. 

Noch auf einer Reihe weiterer Denkmäler erscheint Ramses mit dem selben Titel, den sonst kein anderer Prinz unter Ramses III. trägt – in Medinet Habu – Prinzenprozession und in der Wettkampfszene; im kleinen Karnak-Tempel Ramses III.; Türsturz Florenz.


siehe Prinzenprozession

Man kann sich vorstellen, dass diese eindeutige Erhöhung von Ramses, der bereits ca. 40 Jahre alt war, Reaktionen ausgelöst hat, die letztlich zur berühmten Haremsverschwörung führten. Die erste, heikle Aufgabe des neuen Königs war es, mit den Verschwörern abzurechnen, welche die Erbfolge gegen Ramses und für Pentawer  (P3-n-t3-wrt) entscheiden wollten.

Ein Glücksfall hat uns mehrere Urkunden erhalten, die einen kurzen Bericht über den ungewöhnlichen Hochverratsprozess geben. Es handelt sich um den Papyrus Turin „ judiciaire “, die "Papyri Rollin + Lee" und ein verlorenes, nur von Rifand  
„publiziertes“ Fragment. Es sind nicht die Originalakten dieses Prozesses, aber ein offizieller Rechenschaftsbericht, der sich auf sie stützt und auf Weisungen des neuen Königs angefertigt wurde.

Mit großer Sorgfalt wurde hier dem Verfahren eine bestimmte ideologische Deutung gegeben. Die Einsetzung des Gerichtshofes erfolgte fiktiv noch durch den alten, verstorbenen König. Von daher erhalten die Richter ihre Legitimation: es sind zwölf Beamte relativ niedrigen Ranges, nur zwei stammen als „Schatzmeister“ aus der höheren Ministerialbürokratie. 
Alle weiteren Entscheidungen und Folgen des Verfahrens werden „auf ihr Haupt“ herabbeschwört. Sie tragen die volle Verantwortung und weder der alte noch der neue König haben damit zu tun, vor allem nicht mit den verhängten Todesurteilen und ihrer Vollstreckung. Damit blieb auch die Möglichkeit, später eine Amnestie für weniger Belastete auszusprechen, wie wir das aus dem fiktiven Lebensbericht des Haremsbeamten Sinuhe unter
Sesostris I. kennen.

Prinz Pentawer und einige von den Hauptverschwörern werden dazu verurteilt, sich selbst zu töten. Dass "Feinde"  sich gegen sich selbst wenden und Hand an sich legen, findet sich als Motiv mehrfach in den Unterweltsbüchern, dazu von politischen Feinden auch auf der "Israelstele" des Königs Merenptah.

Damit wird die Problematik der Todesstrafe, bei welcher die Ägypter offenbar eine starke„Schwellenhemmung“ besaß, erfolgreich umgangen, und Ramses IV. kann im Vorraum zur Sargkammer seines Grabes problemlos das Bekenntnis aus Spruch 125 des Totenbuches anbringen lassen: „Ich habe nicht getötet, und ich habe nicht zu Unrecht zu töten befohlen“.

Andere Angeklagte, darunter sechs Frauen, die nicht genauer gekennzeichnet sind, werden anscheinend tatsächlich hinausgerichtet, weitere zum Abschneiden von Nasen und Ohren verurteilt. Freigesprochene gibt es keine, und unter den Angeklagten finden sich bei einer weiteren Verhandlungen auch einige von den zu Anfang genannten Mitgliedern des Tribunals; sie haben sich von Frauen (der Angeklagten?) dazu verleiten lassen ein „Bierhaus" mit ihnen zu veranstalten, also ein ausschweifendes Gelage. Wieder stößt man also auf Korruption, die ein Grundübel dieser späten Ramessidenzeit bildet!

Auch diese fehlbaren Richter trifft die verdiente, unmittelbare Strafe, für welche die übrigen Richter die Verantwortung tragen. Eine zusätzliche Strafe bilden die Namen, die einige der Angeklagten in dem Prozessbericht erhalten. So erscheint der Hauptmann der Bogenschützen als Bjn-m-W3stSchlecht in Theben“, ein Truchsess als Msdw-Raw  Den Re hasst “; Damit war für alle Zeiten nicht nur ihre Person, sondern auch ihr Name verurteilt und den Feinden“ zugezählt.

siehe Harimsverschwörung

Trotz einiger negativer Zeugnisse macht die Regierung Ramses IV. einen durchaus positiven Eindruck. Wenn es wirtschaftliche Schwächen gab, so erkennen wir sie nur aus indirekten Quellen. Der Kornpreis war mit 2 Kupfer Deben zu Anfang seiner Herrschaft relativ niedrig, stieg jedoch bis zum Ende auf ca. 3 Deben an. Man gewinnt den Eindruck, Ramses IV. wollte mit seiner Regierung an die glanzvollen Epochen des ägyptischen Königstums anknüpfen.

Dafür spricht schon der Umfang der von ihm geplanten Bauten, sein Totentempel sollte gewaltige Dimensionen erhalten und offensichtlich nach dem Vorbild seines Vaters in Medinet Habu gestaltet werden. Vieles spricht dafür, dass ein Teil dieser Bauten nie vollendet wurden oder durch Planänderungen in bescheideneren Ausmaßen

Beamte und Personen:

 

Nefer-renpet:

An der Spitze der Verwaltung stand in dieser Zeit Neferrepet (Nfr - Rnpt), der als Wesir von Ober-  und Unterägypten die gleiche Stellung einnahm, wie sie der Wesir Ta in den allerletzten Jahren Ramses III. innehatte.

Helck hat vermutet, dass Ta beim Regierungswechsel „ gestürzt “ wurde. Aus den Quellen wird jedoch nicht deutlich, ob Ta  zur Zeit der Ermordung (?) von Ramses III. noch im Amt war, sein Nachfolger Neferrenpet ist gegen Ende des ersten Regierungsjahrjahr von Ramses IV. erstmals bezeugt; am „7 Tag, des II. Monats der smw – Jahreszeit“ beaufsichtigt er mit anderen hohen Beamten Arbeiten in der Nekropole, wobei es sich noch nicht um das Königsgrab handeln kann, für das er erst am „18 Tag , II. Monat der 3xt – Jahreszeit“ des zweiten Jahres den Platz aussucht. Obwohl er sicher ex officio Bauleiter des Königsgrabes ist, finden wir ihn nur sporadisch in Theben, da er ja für ganz Ägypten zuständig ist. Seine Anwesenheit in der Nekropole von Theben oder in diesem Gebiet wird vermerkt auf – Ostraka, o BM  50744 – Datum: “ 26 Tag des IV. Monats der Peret – Jahreszeit, Jahr 5 “   ...............  hrww pn  jj[t]  jn jmj-r3 Nfrrnpt  r w3Hw “ „  ...............   an diesem Tag kommen seitens des Wesirs Neferrenpet um zu libieren “.

Ostraka  Kairo  o CG  25290:    
Hier libiert der Wesir Neferrenpet in der Nekropole am 16 (6) ? Tag des III. Monats der Shemu - Jahreszeit im 6 Jahr" Ramses IV. und bekränzt (?) die Herrin von Theben  -  Oastraka  Kairo  o CG  25291:  vom gleichen Tag wie o CG 25290, auch hier wird der Wesir Neferrenpet genannt.

Papyrus Genf MAH 15274:
Wahrscheinlich bezieht sich der Papyrus Genf MAH  15274 vom
„ 26 Tag des III. Monats der Shemu–Jahreszeit, Jahr 6 “
ebenfalls auf den Wesir:  w3h mw n njw-swt-bjt m hrww pn“ – „Wasser spenden (libieren) für die Könige von Ober und Unterägypten an diesem Tag “ .

Ramsesnacht und Wosermaatrenacht:

Solange König und Wesir im Norden weilen, war die höchste Autorität in Theben der Hohepriester des Amun, Ramsesnacht. Sein Sohn Wosermaatrenacht bekleidete damals schon hohe Funktionen, so als Expeditionsleiter und als Bauleiter am Totentempel des Königs. Möglicherweise amtierte damals auch noch der Vater des Hohenpriesters, namens Merbastet, noch als Oberamtmann des Tempels von Medinet Habu – ein wichtiges Amt, das nach ihm Sohn und Enkel bekleideten. 

Wie auch die anderen Hohenpriester des Amun der Ramessidenzeit, hat sich auch Ramsesnacht ein Felsgrab in Dra  Abu-Naga anlegen lassen. Es trägt die Nr. 293 und zeigt den einfachen T–förmigen Grundriss. Zur Dekoration gehörten offensichtlich die Pforte –Sprüche des Totenbuches. Die Frau des Ramsesnacht trug den Namen Adjedet. 

Amenemope:

Vom sonstigen Klerus des Amun kennen wir noch den dritten Propheten, Amenemope. Er ist seit dem 27. Jahr Ramses III. im Amt belegt, und die Inschrift in seinem Grab TT 148, die Ramses IV. als Kronprinzen belegen, hängt wahrscheinlich direkt mit der Einführung in dieses Amt zusammen, das vorher sein Vater Tjanefer innehatte.

Amenmose:

Ein Schwager dieses Tjanefer ist der Bürgermeister von Theben namens Amenmose. Er wird im Zusammenhang mit den Arbeiten und Inspektionen in der Nekropole immer wieder genant und gehört zu den Chefbeamten, die an der großen Expedition ins Wadi Hammamat teilnehmen
– ( zuletzt im Jahr 3. Ramses IV.  belegt) - haben.
Amenhotep:

Auch der vierte Prophet des Amun, Amenhotep, war ein Sohn des Tjanefer.
Im Gräberberg von Schech Abd el – Qurna hat sich
Amenhotep der Haremsvorsteher der Gottesgemahlin das Amun namens Tentopet (&jn.t - ip.t / Duatentipet), ein schon vorhandenes älteres Grab angeeignet (Nr.346).

Diese Gottesgemahlin des Amun namens Tentopet wird nun einmal im Tempel des Chons zu Karnak als Königin neben einem König mit leerer Kartusche gezeigt, in dem man jedoch Ramses IV. vermutet darf, dargestellt. In ihrem Grab im Tal der Königinnen    QV 74    wird sie als „Herrin der beiden Länder “ bezeichnet, ist also mit großer Wahrscheinlichkeit die Gemahlin Ramses IV. und vielleicht die Mutter seines Nachfolgers.

Turo ( Hekamaatre-nacht) und Thot-hotep:

Der Hohepriester des Month zu Theben war ein Mann namens Turo, der sich nach dem neuen König auch Hekamaatrenacht nannte, er war Inhaber des Grabes TT 222.

An der Spitze der Monthpriester von Hermonthis treffen wir dagegen einen weiteren Sohn des Tjanefer namens
Thothotep an.

Meri-atum

Als Hoherpriester von Heliopolis amtierte ein Bruder (?) des Königs, der Prinz (Ramses) Meri – atum (siehe Prinzenliste Medinet Habu Nr. 7), belegt noch im Jahr 4 Ramses V.

Im Gräberberg von Schech Abd el – Qurna hat sich Amenhotep der Haremsvorsteher der Gottesgemahlin das Amun namens Tentopet (&jn.t - ip.t / Duatentipet), ein schon vorhandenes älteres Grab angeeignet (Nr.346).

Beamte des Schatzamtes:
- Montem-taui und Chaemtir - 

Für die Bereitstellung der Mittel der Bauaufträge und sonstigen Verbindlichkeiten des Königs war das Schatzamt zuständig. 

Wir begegnen den Leiter dieser Behörde – es amtierten zur gleichen Zeit mehrere – bei den verschiedensten Gelegenheiten. So wird der Wesir Neferrenpet von dem Schatzmeister Monthemtaui begleitet, der Hohepriester des Amun vom Schatzmeister Chaèmtir.

Im Gefolge aller dieser Chefbeamten befinden sich meist einige Truchsesse oder Mundschenke (ägyptisch wb3  bzw. wdpw), die als persönliche Vertrauensleute des Königs von Fall zu Fall mit Aufträgen betraut werden.

Eine ganze Reihe von ihnen tritt uns in den Akten von Der el–Medina entgegen. Von einem weiteren stammt eine sehr sorgfältig ausgeführte Stele , heute in Amsterdam, die den Beamten beim Opfer vor Ptah zeigt, mit den Kartuschen Ramses  IV. zwischen ihm und dem Gott Ptah.

Vizekönig von Nubien:

Den wichtigen Posten des Vizekönigs von Nubien bekleidete unter Ramses IV.  wie schon unter Ramses III.  Hori, ein Sohn des gleichnamigen Vizekönigs, der dieses Amt unter König Siptah bekleidete. Die Familie des Hori stammte aus Bubastis, und auch der junge Hori hat sich dort sein Grab mit einem Sarkophag aus Rosengranit angelegt.

Erneute Streiks der Nekropolenarbeiter:

Obwohl nach außen keine Anzeichen wirtschaftlicher Schwäche erkennbar sind, setzten sich die Arbeiterunruhen unter der Arbeiterschaft von Der el – Medina die bereits zum ersten mal im 29. Jahr Ramses III. bezeugt sind unter dem Neuen König fort. 

Schon am 17. Tag des IV. Monats der smw–Jahreszeit, Jahr 1 meldet das Ostraka Berlin P  12631 und Ostrakon  o DM 44 erneut Schwierigkeiten, die Naturalentlohnung der „ Mannschaft “ war wieder ins Stocken geraten und die Arbeiter traten darauf prompt in den Streik. Dies blieb jedoch nicht der einzigste Streik der Nekropolenarbeiter, auch im 2. Jahr Ramses IV. hören wir von Streiks die sogar sehr lange andauerten, einmal wurde ganze 11 Tage lang nicht gearbeitet, das ist der längste uns bekannt gewordene Streik im Alten Ägypten.

Auch vom „ 21. Tag des IV. Monats der smw – Jahreszeit “ aus Jahr 3 oder 4 meldet uns Ostraka  Kairo  CG 25533 einen Arbeiterstreik.

Wir kennen nicht die wirklichen Gründe für die Schwierigkeiten der Versorgung der Nekropolenarbeiter, doch war es sicherlich nicht die angebliche Armut des Königs wie oft behauptet wird, was die vom König im großen Stil geplanten Großbauprojekte beweisen, sonder eher Korruption und Beamten Unfähigkeit die zu den Engpässen führten.

Ein typisches Beispiel hierzu gibt uns der sog. Beschwerdepapyrus vom: „ Tag 5 des II. Monats der smw – Jahreszeit, Jahr 3“  Ramses IV.

Ein Tempeldiener namens Amenemuje schrieb ihn an die „Fürsten“, weil ihm der Diener Sethmose vom Chons-Tempel innerhalb von 4 Jahren vom 31. Jahr Ramses III. bis zum 3 Jahr Ramses IV.  folgende Dinge abgefordert hatte:

„ Fell, unbearbeitet, 4 Stück, Wert an Kupfer, 8 Deben.
Fell, zu einem Panzer verarbeitet, 1 Stück, Wert an Kupfer, 5 Deben Holzstock, eingelegte Arbeit, 1 Stück, Wert an Kupfer, 4 Deben.
Holzstab, 1 Stück, Wert an Kupfer, 1 Deben.
Papier, 1 Streifen.
Papier, eine Rolle.
Hacke, 1 Stück, Wert an Kupfer, 2 Deben.
Korn, 2  5/8   Scheffel.
Mehl, ¼  Scheffel.

Im Jahr 4 (?) hatte er schon wieder 3 Streifen Papier im Wert von 3 Deben Kupfer herausgeben müssen; also durchschnittlich etwa 5 Deben (etwa 456gr.) Kupfer im Jahr zu zahlen. Für einen Tempeldiener gewiss eine recht beträchtliche Summe. Und das war umso ärgerlicher, als die Lebensmittel, die er vom Staat dafür geliefert bekommen sollte, wie er bitter beklagt, gar nicht geliefert bekam. Dies scheint nichts Ungewöhnliches gewesen zu sein. 

Was der Staat gab, blieb leicht unterwegs hängen, aber da die Lieferungen nun einmal in den Akten unter seinen Namen eingetragen waren, so musste er die darauf zu entrichtende Gebühr trotzdem entrichten.

Ein anderes Beispiel handelt von den Schwierigkeiten, eine rechtmäßige Gegenleistung zu erhalten, wenn der Schuldner ein Polizist war.

Ostraka – Der el – Medina:

„ Jahr 17, Tag [  ........ ] des ersten Sommermonats in der Regierung des Usermaatre – Meriamun. An diesem Tag gab der Arbeiter Menna den Topf frischen Öls dem Chef der Medschui [Polizei], der sagte: „ Ich will dich dafür mit Gerste bezahlen durch diesen meinen Bruder, der dafür verantwortlich sein wird. Es ist mein Bürge. Möge Re dich gesund erhalten!“ So sprach er zu mir. Dreimal habe ich ihn vor Gericht angezeigt, vor dem Schreiber des Grabes Amunnacht, und bis heute hat er mir nichts gegeben. Siehe! Ich habe ihn bei ihm angeklagt am fünften Tag des zweiten Sommermonats im dritten Jahr des Königs Heqamaatre – setepenamun, das ist elf Jahre später. Er leistete einen Eid beim Herrn, in dem er sprach:                                   
„wenn ich ihm nicht vor dem letzten Tag des dritten Sommermonats des dritten Jahres diesen Topf bezahlt habe, werde ich hundert Stockhiebe erhalten und zur Bezahlung des doppelten Betrags verpflichtet sein“. So sprach er zu den drei Aufsehern, den Vertretern und zu der ganzen Mannschaft.“

Pap. Turin 1887 – „Indictment Papyrus“, RAD, 73 –83   1887 – „Indictment Papyrus“, RAD, 73 –83  
Hier  wird über Unterschlagungen berichtet, die sich über 6 Jahre Ramses  IV. und 4 Jahre seines Nachfolgers
Ramses V. hinzogen.

In diesen genannten  Jahren unterschlug ein Priester des Chons zusammen mit einem Schiffskapitän alljährlich den größten Teil der für den Chnum – Tempel von Elephantine bestimmten Getreidelieferungen.

In der Anklageschrift heißt es u.a. (vso. 2,13 – 14 ):

„ (Jährlich) 100 Sack von Jahr 1 des Königs !o3-m3atRastp-n-Jmn, des großen Gottes bis zum Jahr 4 des Königs, macht 1000 Sack “.

 

Stele des Vorarbeiters Ankirkaui 
( Inherchau) - BM EA 588 - 

Die Stele berichtet, dass vier Tage nach dem Begräbnis Ramses III. also am 28. oder 29. Tag des
I. Monats der 3ht – Jahreszeit der hohe Würdenträger (
Hori) zum Großen Platz  kam und bestätigte einige Beförderungen innerhalb der Arbeiterschaft.

Er verteilte auch Belohnungen, der Vorarbeiter Anhirkaui bekam feines Leinen, Öl, Honig, Sahne und einige Sonderzuteilung an Grundnahrungsmitteln. Unter den Geschenken befanden sich auch Silbergefäße „ aus Aschkelon “ wohl Palästina.

Über die Beweise der Gunst war Anhirkaui so glücklich, dass er die Gabenliste detailliert auf zwei Gedenksteinen festhielt, die er in seiner Grabkapelle und im Dorfheiligtum der Göttin Hathor errichten ließ.

Außenpolitik:

Über außenpolitische Aktivitäten unter Ramses IV. ist wenig bekannt, der entscheidende Sieg seines Vater über die Seevölker und Libyer hat wohl für einige Zeit stabilisierend gewirkt, während in Vorderasien zahlreiche Staaten unter dem Ansturm der Seevölker zusammengebrochen waren.

Teile der Seevölker wie die Philister und Siker setzten sich im Gebiet von Palästina fest. Wahrscheinlich besetzten sie diese Gebiete gewaltsam und nicht als ägyptische Gefangene und Soldaten die von der ägyptischen Krone dort angesiedelt wurden.

Dafür spricht auch, dass mit Ramses III. die ägyptische Präsents in Palästina zu Ende geht, erkennbar besonders in Besan.

Von Libyereinfällen in Oberägypten, die gelegentlich auch die Arbeiten im Tal der Könige störten, hören wir erst wieder unter den Nachfolgern Ramses IV. 

Zur Zeit von Ramses IV. war Nubien noch fest in ägyptischer Hand. De Name des Königs fand sich in Kawa, Buhen, Aniba, Forginarti, Beit el-Wali, Amara-West. In Gerf Hussein fand sich eine Statuenbasis des Königs.

Da der König sich um außenpolitische Probleme keine Sorgen zu machen brauchte (oder sie auch einfach nur ignorierte) konnte er sich anderen Aufgaben widmen, wobei für einen ägyptischen König in erster Linie die Bautätigkeit im Vordergrund stand, sei es zu Ehren der Götter oder für sein eigenes Fortleben. Es galt die Welt mit Denkmälern zu „ erleuchten “ und darin dem schaffenden Sonnengott nachzueifern

Baupolitik Ramses IV.



Expeditionen unter Ramses IV.

Zum rundplastischen Königbildnis:

Wie wir sehen, fügte der König nicht nur an älteren Bauwerken seine Namen hinzu, sondern usurpierte auch Königsplastiken seiner Vorgänger. Die Herstellung neuer königlicher Statuen geht rapide zurück, nur etwa ein halbes Dutzend, lässt sich original Ramses IV.  zuschreiben.

Im Statuenversteck von Karnak fand sich eine beschädigte Standstatue  Ramses IV. aus Kalkstein, es handelt sich um eine Standstatue vom Typ „der König als Beter“, die Arme herabhängend, die Hände flach vorne auf dem Schurz liegend. 
Eine weitere Königsplastik zeigt den König in kniender Haltung, mit je einem kugeligen Gefäß in den Händen. Auf den Schultern ist links sein Geburtsname, rechts sein Thronname eingemeißelt. Heute befindet sich diese Statue im Britischen Museum.

Beterstatue König Ramses IV.
- der König trägt das Nemestuch 
und den Zeremonialbart  -
Material: Kalkstein ( heute Museum Kairo)

Kniestatue Ramses IV. als Opfernder

Material:  dunkelgrüner Schiefer
heute im Britischen Museum

 

Ramses IV. und die "Frömmigkeit".

Zwei von Auguste Mariette bei Abydos gefundenen große Stelen künden von der außergewöhnlichen Frömmigkeit Ramses IV. und von seinem Dienst für die Götter. Der König scheint großes religiöse und geistige Interessen gehabt zu haben; mehrfach betont er den Eifer, mit dem er in den Schriften des „ Lebenshauses “ forschte, so bei der Vorbereitung der Expeditionen in das Wadi Hammamat, in seinem Dankeshymnus an Amun–Re (Papyrus Turin Cat. 1882, recto 2,7 f.) und auf der großen Stele aus Abydos aus seinen Jahr 4.

Dort bekundet der König seine enge Verbundenheit mit Thot als dem Herrn des „Lebenshauses“ und Gott der Weisheit und Schriftgelehrtheit. Zum Preis der Götter findet er dort originelle und hochpoetische Wendungen, aber er legt auch großen Nachdruck auf das korrekte rituelle Verhalten, auf peinliches Einhalten aller religiösen Verbote; so betont er. ( Große Abydos-Stele aus Jahr 4 – Stele Granit – Kairo  48876 KRI  IV )

Ich habe nicht Fisch aus dem Teich des Gottes genommen; ich habe keinen Löwen gejagt am Fest der Bastet; ich habe nichts Verabscheuenswertes gegessen; ich habe den Namen des " Tatenen nicht ausgesprochen “ aber auch auf ethische Forderungen „ ich habe den Schwachen nicht wegen seiner Habe bedrängt."

Er weist den Götter aber auch nach, dass er für die Tempel mehr getan habe als Ramses III. weshalb er sich von Osiris von Abydos eine mindest ebenso lange, wenn nicht längere Regierungszeit wie dieser (67 Jahre) wünschte. Eine ähnliche Inschrift findet sich am 10. Pylon in Karnak, aus Jahr 7 des Königs.

Man könnte aus diesen Inschriften den Eindruck gewinnen, dass der König längere Zeit krank gewesen ist: Immer wieder versucht er die Götter zu versöhnen und dafür Gesundheit und ein langes Leben einzutauschen. Es spricht aus diesen Texten ein ganz anderer Geist als bisher und es ist klar, wie sehr das Erlebnis der dauernden Schuld den Göttern gegenüber nun zum Mittelpunkt des religiösen Lebens geworden war. Immer mehr ließen sich die Ägypter der Ramessidenzeit durch religiöse dogmatisches Denken und rituelle Vorschriften einengen, nachdem es in der 18. Dynastie gelungen war, diese Fesseln Stück für Stück abzuwerfen.

Der König ging ab Ramses IV. dieser Entwicklung sichtbar voran. In den Gräber dieser Zeit verschwinden die letzten Darstellungen des Lebens; nur Unterweltsbücher, Opferszenen und Verklärungen schmücken noch die Wände.

Den engen Geist dieser Zeit zeigen die Übermahlungen an, mit denen man in älteren Gräbern die Bilder unbekleideter Tänzerinnen unkenntlich machte. Vielleicht handelte es sich hierbei jedoch gar nicht um moralische Vorstellungen sondern einfach um eine modische. Es wurden einfach praktisch alte, übernommene Gräber modernisiert. Man sieht aus solchen Beispielen wie schwer es ist ein gerechtes Urteil über eine bestimmte Zeit und ihren Zeitgeist abzugeben.                                                                                                                

Zum übrigen Text der Stele – Kairo 48876  /  KRI VI  17 – 20

   ............................  Und die sollst  dich in meiner Zeit über das Land Ägypten freuen, das dein Land ist. Und du sollst für mich die lange Regierungszeit Ramses (II.) des großen Gottes, verdoppeln, denn ich habe für dein Haus mehr mächtige Taten und Wohltaten vollbracht  ...............  alle Tage während dieser vier Jahre denn das , was Ramses, der Große Gott, während seiner siebenundsechzig Regierungsjahren für dich tat  .............   Gib mir den Lohn für diese großen Taten, die ich für dich vollbracht habe, ein ausgeglichenes Leben, Wohlergehen und Gesundheit, ein langes Erdendasein und eine lange Regierungszeit. Stärke meine Glieder und erhalte mich; sei mit mir als mein Gott und mein herrlicher Beschützer

 

Regierungsende Ramses IV.

Früher sah man im sechsten Regierungsjahr das letzte Ramses IV.. weil in dem Papyri über den Elephantine-Skandal auf sein sechste Jahr das erste seines Nachfolgers Ramses V. folgt Daraus ist jedoch nur zu schließen, dass der König in der Erntezeit seines siebenten  Jahres nicht mehr am Leben war. Die Ernte fand im März / April statt; das entspricht dem II. / III. smw–Monat. Die Unterschlagungen müssen dann ganz am Ende der Regierungsjahre Ramses IV. geschehen sein. Der König hat somit das Ende seines 6. Jahres noch erlebt und wohl noch bis in sein 7. Jahr hinein geherrscht.  Somit können Datierungen bis in den II. Monat der smw–Jahreszeit dieses Jahres noch zu Ramses IV. gehören.          

Der höchstdatierte Beleg (nach Bierbrier und Kraus) ist  o DM  207 (KRI VI 149) aus dem   „Jahr 7,  23 Tag des III. Monats der 3xt – Jahreszeit“ und wird heute weitgehend akzeptiert. Bereits Hornung hat darauf verwiesen, dass die Angaben im Turiner Steuerpapyrus die Möglichkeit einer vollen 6 Jahre übersteigenden Regierung Ramses IV. nicht ausschließen. In das späte 6. Jahr vom „ II. Monat der prt – Jahreszeit “ bis „ II. Monat der smw – Jahreszeit “, gehören vielleicht die Aufzeichnungen über diverse Diebstahlsaffären auf dem Verso der Turiner Liebeslieder cat. 1966.

Dr. Valbelle setzt den Tod Ramses IV. auf "Mitte oder Ende des IV. Monats der prt–Jahreszeit" an, da er erkannt hat, dass  im p Turin  cat. 2044 reto +  2002 reto Hinweise auf das Begräbnis Ramses IV.  vorliegen.

Valbelle, ergänzt dort "IV. vor prt". Nach diesen Angaben werden im ersten Jahr eines nichtgenannten Königs in den letzten Tagen des „I. Monats der smw–Jahreszeit“ Schreine (g3jt“) aus Holz und Alabaster in das Königsgrab bebracht, unter der Aufsicht des „wdpw Amenchau und des Schreibers Amennacht
Zum Transport („ jt h“) dieser schweren Lasten werden insgesamt 450 Manneingesetzt, darunter alle 120 Leute der „ Mannschaft “ und alle
verfügbaren Polizisten (md3j “). Der Text nennt dazu noch den „ 7 Tag des II. Monats der smw – Jahreszeit “ als Datum für Arbeiten an diesen Schreinen, die nach dem Transport offensichtlich Tag und Nacht vor sich gehen.

Im Grab Ramses IV.. fand sich ein Graffito vom „4 Tag des I. Monats der smw–Jahreszeit am Eingang zur Sargkammer. Unklar bleibt was an diesem Tag in das Grab gebracht wurde, doch müssen zu diesem Zeitpunkt die Gerüste an den Wänden noch sehr hoch gestanden haben. Wie beobachten also im „ I. Monat “ und „II. Monat der smw–Jahreszeit“ intensive Vorbereitungen für das Königsbegräbnis, das demnach im späten „II. Monat der smw–Jahreszeit “ oder spätestens zu Anfang des „III. Monats der smw – Jahreszeit“ erfolgt ist.

Damit endeten alle Arbeiten am Grab, und es wurde offiziell erst wieder in der 21. Dynastie geöffnet, als man die Mumie in das Versteck im Grab Amenophis II. überführte.

W. Helck hingegen hält den „II. smw 9 oder 8"  für den Begräbnistag des Königs, da die Arbeiten am Sarkophag des Königs an diesem Morgen – also kurz vor dem Begräbnistermin, abgeschlossen sind

Weitere Zuordnung der Ostraka aus einem Jahr 7 an Ramses IV.. ist ganz fraglich: o Petrie 18 (IV. smw 11) , o Gardiner 181 (II. 3xt 25), o DM 630 (III. 3xt 30,  IV. 3ht 30),  o DM 702 (IV. 3xt 18 und 25).

Ramses IV. hat also mindestens 6 Jahre und 4 Monate, längstens jedoch 6 Jahre und 10 Monate regiert.


Lebensdaten:

Ramses IV. stirbt in seinem 7. Jahr im Alter von rund 50 Jahren (?); seine Mumie fand sich im Grabe Amenophis II. – Umbettung durch Graffito des Penamun bezeugt. Ein Totenkult während der 20. Dynastie belegt der Papyrus Wilbour und thebanische Privatgräber.

Der von W. Helck vertretenen These einer geistigen Verarmung und Dekadenz ab der Zeit Ramses IV.  hat E. Hornung widersprochen und Beispiele für neue schöpferische Tendenzen genannt.

Todestag:
Jahr 7 - wahrscheinlich am III. prt 29, - sicher aber zwischen III. peret 24 und IV. peret 2.

Begräbnistag: ( nach W. Helck) Jahr 1 (Ramses V.) - II. smw ( 9 oder 9)

Das Alter Ramses IV. hängt von dem Alter Ramses III. insoweit ab, als der früherste Zeugungstermin berücksichtigt werden muss. (Annahme: frühestens mit 14 Jahren )

Wurde Ramses III. 67 Jahre alt, kann ihm der spätere Ramses IV.  in seinem 13. Jahr geboren worden sein, dann ist das mögliche Höchstalter von Ramses IV. mit 58 Jahren, bei einem Lebensalter des Vaters von 63 mit 54 Jahren anzusetzen. Allgemein nimmt man an, das Prinz Ramses geboren wurde als sein Vater Ramses III. ca. 18 Jahre alt war also noch unter der 19. Dynastie und noch lange nicht auf dem Thron saß.

G. E. Smith, der die Mumie Ramses IV. anatomisch untersuchte, bemerkte dazu:

„  Der vollständige Verschluss des Lambdaid und Posterior von den sagittal Nähten (der einzigste Bereich, der benutzbar für eine Untersuchung) legt es nahe, an ein Sterbealter von mindestens 50 Jahren, wenn nicht mehr, zu denken."

 

G. E. Smith:
möglichstes Höchstalter
möglichstes Mindesalter
Regierungszeit:

ca. 55 Jahre
ca. 50 Jahre
6 - 7 Jahre
E. F. Wente:
möglichste Höchstalter
möglichstes Mindestalter
ca.  39 Jahre
ca.  25 Jahre
ca. 6 - 7 Jahre

 

Verschiedene Nennungen von Daten unter Ramses IV.

GC 77 Rinderverkaufspapyrus + Orakel:
Rinderverkauf – Datum: „ 14 Tag des II. smw – Monats, Jahr ? “

Orakel – Datum: „ 28 Tag des (?) Monats der 3x.t – Jahreszeit, Jahr 5 “

Prozess-Papyrus De M 235 Datum:
„30 Tag des II. Monats der smw–Jahreszeit, Jahr 1.“

Ostrakon – Deir el – Medina 161
 (nach Polz)
  „Jahr 1“ Ramses IV.

Prozess-Papyrus  De  M 433, Datum: 
 
„30 Tag des I. Monats der smw – Jahreszeit, Jahr 2“

o DM 401 , Datum: 
„Tag 4 des III. Monats der peret–Jahreszeit, Jahr 2 “

Papyrus BM 10335:
 – Der Papyrus erwähnt das „ Jahr 2 eines nicht namentlich genannten Königs- Da aber der Name des Totentempels Ramses  IV. dort erwähnt ist, verweist Dodson,  auf das "Jahr 2" Ramses IV.

Ostraka  CG 25533 = KRI VI  175FF. Ramses IV.
“Jahr 3“ frei (Ausfahrt) des Wsr-m3a.t-Ra- stp.n-RaDamit ist das Fest anlässlich des Thronbesteigungstages Ramses II. gemeint.

Papyrus – Der el – Medinet 24:
 
„Jahr 3“  Ramses IV.

Ostrakon aus dem Tal der Könige (Kairo 25271):
 „Jahr 4“ Ramses  IV. (?)

Papyrus  De M 133 –Datum :
„10 Tag des I. Monats der pr.t – Jahreszeit, Jahr 4 “

GC  27, 3 – Datum:
„ 28 Tag des III. Monats der 3x.t – Jahreszeit, Jahr 5 “

Papyrus aus Deir el – Medina
 
- das recto dieses Papyrus enthält eine Sammlung von heiteren Liebesliedern, das verso Aufzeichnungen über Verhöre von Dieben im 6. Jahr Ramses  IV. – Turin Cat. 1966
vom „II. prt bis II. smw

Papyrus Turin :
 „ Jahr 6 “ Ramses IV
(?).

Zur Königstochter und Gottesgemahlin des Amun – Isis:

Die Einsetzung der Gottesgemahlin Hm.t - nTr Isis/Jst , Tochter von Ramses IV., geschah im Zuge des Schönen Festes vom Wüstental. Zufälligerweise ist auf einer Stele aus Deir el – Bachit (Koptos) ein Teil des Inschrift erhalten geblieben die die Amtseinführung dieser Gottesgemahlin schildert. Als Autoritäten waren der König Ramses IV., die Mutter des Königs und der Wesir Nehi anwesend.

Diese Stele wurden dann von Ramses VI. usurpiert, dessen gleichnamige Tochter Isis ebenfalls als Gottesgemahlin des Amun eingesetzt werden sollte.

Von Isis der Tochter Ramses IV. existieren noch weitere Denkmäler mit ihrem Namen, so ein Pyramidion und ein Alabasterkelch welche sich heute in der Schweiz befinden.

In der Sammlung Kofler – Truning Luzern K 412 N VIII.

Ein Kelch aus Alabaster auf gedrehtem hohen Fuß – Höhe 16,3cm, Durchmesser 9,2cm. Fundort unbekannt.

Eine Aufschrift senkrecht, mit Tinte:

" Gottesgemahlin es Amun, Königstochter, Herrin der Beiden Länder, die Gottesanbeterin, Duat - Neter - Isis - Maatcheru, selig, die leben möge".

 

Möglicher Sohn Ramses IV.
( MDAIK 50  Altenmüller )

Gruppenfigur Kairo CG 42513 = JdE 37331:
Diese Gruppenfigur wurde von Ramses VI. usurpiert und gehörte ursprünglich Ramses IV.
Auf ihr wird ein „Prinz, Herrscher von Jwnw der Re, Panebenkemet (P3 - nb - n - Kmt)“ genannt. Bei diesem Prinzen kann es sich dann aber nur um einen Sohn Ramses IV. und nicht Ramses VI. handeln.   

(Co-Autor: J. H. Pirzer)

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