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Memnon-Kolosse
Beamte unter Amenophis III.
Königliche Familie: Allgemein wird Königin Mutemwia als die Mutter von Amenophis III. angesehen. Für sie ist der Titel einer Gottesgemahlin des Amun nicht belegt. Nach N. Reeves besaß der König mindestens sechs Kinder gemeinsam mit der Großen Königlichen Gemahlin Teje.
Prinz Thutmosis
Prinz Amenophis
Prinzessin Sat-Amun
Prinzessin Henuttau-nebu
Prinzessin Isis
Prinzessin Nebetah
Eine weitere Prinzessin, die geheimnisvolle Baket-Aton, die erst während der Regierung Echnatons in Erscheinung tritt, könnte evtl. nach Meinung vom Ägyptologen Nicholas Reeves Sat-Amun mit einem neuen, der Amarnazeit angepassten Namen gewesen sein. Die Ägyptologen Cyril Aldred und Christiane Desroches-Noblecourt vertreten die Meinung, Baket-Aton könnte eine Tochter von Amenophis III. und der Großen Königlichen Gemahlin Teje gewesen sein, während Marc Gabolde Baket-Aton als eine Tochter von Echnaton und dessen großer Geliebten Kija sehen will, wobei die Beziehung von Teje zu Baket-Aton deswegen eher das von einer Königin zu ihrer Enkelin gewesen sei.
Die früher manchmal vertretene Ansicht, Baketaton könnte eine Tochter Echnaton mit seiner Mutter sein, gehört wohl ins Reich der Fabeln, denn Inzest zwischen Mutter und Sohn ist im ägyptischen Königshaus völlig unbekannt.
Die Darstellungen Baket-Atons sind immer eng mit der Großen Königlichen Gemahlin Teje verbunden. Auf einem Türsturz im Grab des Huja "Oberaufsehers des königlichen Harims, Obervermögensverwalter, Verwalter der Königsmuter, Königsgemahlin Teje" in Achet-Aton, wird Baket-Aton zusammen mit Teje gezeigt, wie sie beide von Amenophis III. begrüßt werden und beide heben als Zeichen der Ehrerbietung jeweils eine Hand. In zwei weiteren Szenen wird Baket-Aton dargestellt, wie sie als Statue von einem Künstler abgebildet wird und außerdem in einer weiteren Abbildung wie sie mit Echnaton und Teje zusammen einen Tempel betritt.
Nach der engl. Ägyptologin Joan Fletscher ist es ungewiss, wer die Eltern von Prinzessin Baket-Aton waren, die im Grab von Tejes Palastvorstehers Huja in Amarna in Begleitung von Amenophis III. und Teje als ein kleines Kind auftaucht. Nach der Meinung von Fletscher könnte es sich aber bei ihr durchaus um die jüngste Tochter des Königspaares handeln.
Von einer weiteren möglichen Königstochter namens Iui oder Ini ? wissen wir nur durch einen Kanopenkrug aus einem Gruppengrab von Frauen des Königshofes. Sechzehn namenlose, als „Kinder des Königs“ bezeichnete Prinzessinnen sind im Grabe des Palastvorstehers Cheruef hinter Teje abgebildet. Vielleicht stamme sie von Nebenfrauen des Königs.
Relief an einem Türsturz des Grabes
Hujas in Amarna. Links sitzt Amenophis III. und begrüßt seine Gemahlin Teje und Baket-Aton, welche beide die Hand zur Geste der Ehrerbietung heben.(Bild: Zeichnung von Norman Davies)
Ab Amenophis III. treten die Prinzessinnen wieder etwas in den Vordergrund, da sie, wie schon zu Beginn der 18. Dynastie üblich, häufig mit ihren Eltern zusammen dargestellt und genannt werden. Gewiss geschieht dies in erster Linie im Gefolge der so stark herausgehobenen Stellung der Teje, deren Titel und Name fast zu einem Bestandteil der Titulatur ihrer Töchter wird: hinter dem Namen der Prinzessinnen folgt der Zusatz „geboren von der Großen Königlichen Gemahlin Teje“.
Eine besondere Rolle als Prinzessin spielte jedoch Sat-Amun ( SA.t-Jmn ), die als Haupttochter den Titel
sA.t-njswt-wr.t führte. Allerdings wurde sie nicht Königin ihres Bruders Amenophis IV./Echnaton.
Sie fungierte stattdessen unter ihrem Vater ab ca. Jahr 30 als Königin mit den Titeln einer „Großen Königlichen Gemahlin “(Hm.t-njswt wr.t) und „Große des Harims des Amun“ neben ihrer Mutter Teje.Es gibt Beispiele, die hintereinander Amenophis III. und beide Frauen, Teje und Sat-Amun (SA.t - Jmn) mit der Königinnentitulatur nennen. Daraus ist nicht etwa zu schließen, dass Amenophis III. seine eigene Tochter ehelichte, sondern dass sie bei bestimmten Anlässen, die die Anwesenheit einer Königin erforderten, die eigentliche Königin vertreten konnten.
Mutemwia (Mwt-m-wj3) |
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- Mutter König
Amenophis III. - |
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Titel: |
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Belege: |
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Quelle: Complete Royal Families |
Die Königsmutter Mutemwia taucht erst mit mit der Thronbesteigung ihres Sohnes aus der Abgeschiedenheit des Harims auf. Wahrscheinlich war sie nicht königlicher Abstammung und daher wenig bedeutend. Nach der Thronbesteigung ihres Sohnes wurde, wie schon bei Königin Ahmose (Mutter der Hatschepsut), die Geschichte der göttlichen Abstammung ihres Sohnes und ihr körperliches Verhältnis zum Gott Amun voll ausgeschlachtet. Amenophis III. ließ die Geschichte an die Wände des Tempels in Luxor, der sowohl Amun als auch der Feier der göttlichen Seele des Königs geweiht ist, gravieren. Hatschepsut hatte ihre Geburt benutzt, um ihre nicht zweifelsfreien Anspruch auf den Thron zu rechtfertigen. Amenophis III., Sohn eines Königs, musste sein Recht nicht beweisen. Er unterstrich damit vielmehr den halbgöttlichen Status der Könige von Ägypten im Allgemeinen, ganz besonders aber seine eigene Göttlichkeit.
In einer Kopie der Szene aus Deir el–Bahari sehen wir nun Mutemwia, die sich, auf einem Bett sitzend, der Aufmerksamkeit des Gottes Amun, anstandshalber als Thutmosis IV. verkleidet, erfreut:
„ Also verwandelte er sich in ihren Gatten, den König von Ober – und Unterägypten, Mencheperre ……………. Er fand sie ruhend in der Schönheit des Palastes, Sie erwachte durch den Geruch des göttlichen Parfüms und schrie auf. Er ging direkt auf sie zu …………“ |
Amenophis III. mag sich seiner Mutter besonders verpflichtet gefühlt haben. Da er bereits im Alter von zwölf Jahren den Thron erbte, muss er sich auf Mutemwia verlassen haben, die seine Interessen schützte, obwohl wir keine offiziellen Hinweise auf eine formale Regentschaft finden. Der König ließ eine Statue seiner Mutter in seinem Totentempel aufstellen, und man findet sie, klein aber keineswegs winzig, neben dem linken Fuß des Memnonkolosses. Die Königsgemahlin Teje und eine seiner vier Töchter leisten Mutemwia Gesellschaft.
Zerbrochene Statuette der Mutemwia in einer Barke |
Bild: StatueofSacredBoatofMutemuia-BritishMuseumAug.21.08.jpg Autor: Captmondo / wikipedia Lizenz: CC-BY-SA-2.5 |
Das bekannteste Abbild von Mutemwia ist die leider zerbrochen Statue einer Frau, die in einem Boot sitzt, welches die geiergöttin Mut mit Schwingen beschützt. Die Statue ist ein Rebus – die bildliche Darstellung des Namens Mut–m–wia oder „[Göttin] Mut in einem Boot“ – und Mutemwia wird, wie ihre Schwiegermutter Tia vor ihr, klar mit der Muttergöttin Mut gleichgesetzt.
Der Inschriftentext lautet:
„Die
große königliche Gemahlin, die Gottesmutter Mutemwia, hochgerühmt,
geneigt, liebevoll, die die Halle mit dem Duft ihres Taus füllt,
Herrin von Ober – und Unterägypten, die Gottesmutter, die den König
gebar, vom guten Gott gepriesen, und alles, was sie befiehlt, |
Mutemwia, die Mutter des Königs starb in seinem letzten Jahrzehnt und muss damals mindestens 50 Jahre alt gewesen sein. Alle Zeugnisse von ihr stammen aus der Regierungszeit ihres Sohnes. Nirgends trägt sie den Titel einer "Königstochter" oder "Königsschwester", welches einige der Ägyptologen dazu verführt hat, ihn ihr die Tochter des Mitannikönigs Artatama zu sehen. Dies ist jedoch eher abzulehnen, vielmehr wird sie wohl eher dem anscheinend einflussreichen Familienclan aus Achmin angehört haben, der evtl. schon früher irgendeine Verbindung zum Königshaus hatte.
Man muss dabei auch bedenken, wenn an der mitanischen Beteuerung etwas Wahres sein sollte, man habe König Thutmosis IV. siebenmal um die Hand der Prinzessin bitten lassen, kann diese Mittanniprinzessin frühestens gegen Ende der Regierung des Königs in dessen Harim gelangt sein. In diesem Falle hätte Amenophis III. als ihr Sohn, noch ein Kleinkind sein müssen, als er den Thron bestieg.
Teje / Tiye A (tyy) | |
- Große
Königsgemahlin von König Amenophis III. - - Mutter von König Amenophis IV. / Echnaton - _____________________________________________________ Eltern: Vater:: Juja Mutter: Tuja Söhne: Thutmosis, Amenophis IV. Töchter: Sitamun, Henut-tau-nebu, Isis, Nebettah, Baket-Aton (?) |
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Titel: Hmt – nsw wrt (hemet – nesu weret) „ Große Königsgemahlin “ mwt – nsw (mut – nesu) „ Königsmutter “ „ Herrin von Ober – und Hnwt – tAwy (henut – tawy) „ Herrin der Beiden Länder “ nbt – tAwy (nebet – tawy) „ Herrin der Beiden Länder “ |
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Belege: Genannt auf Gedenkskarabäen (Hochzeitsskarabäus) Uschebti im Grabe ihres Gemahls zerbrochener Sarkophag im kgl. Grab v. Amarna vergoldeter Holzschrein aus KV 55 |
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Quelle: Complete
Royal Families u. Königinnen des Alten Ägyptens Joyce Tyldesley |
Im Jahre 2 seiner Regierung heiratete der junge König eine Bürgerliche namens Teje, welche zu diesem Zeitpunk kaum älter als 15 Jahre alt gewesen sein kann. Teje war zwar nicht von königlichem Blut, aber auch keinesfalls von niederer Geburt. Ihre Eltern waren Teil der hochangesehenen Elite Ägyptens, eine Dynastie parallel zu jener des Königshauses, dem sie dienten. Sie stammten aus Achmin, einer wichtigen Stadt in der Nähe von Abydos gelegen. Es ist nicht auszuschließen, dass ihre Familie mit der von Königin Mutemwia verwandt war.
Teje
gebar
sechs, relativ gut dokumentierte Kinder: zwei Söhne, Thutmosis und
Amenophis - und vier Töchter Sitamun, Henut-tau-bebu, Isis und Nebetah und evtl. eine fünfte
Tochter, die im Grab des Huy,
Obervermögensverwalter der Teje
in Amarna erwähnte Baket-Aton (Dienerin des
Aton), wobei allerdings weder Vater noch Mutter genannt werden, doch die Nähe
zur verwitweten Königin lässt vermuten, dass Teje ihre Mutter war.
Teje überlebte
ihren Gatten anscheinend um mindestens 8 Jahre, wobei sie sich anscheinend
hauptsächlich im Palast in "Medinet Gurob" aufhielt, abgesehen von
gelegentlichen Besuchen in der königlichen Residenz in Achet-Aton. Im neunten
Regierungsjahr von ihrem Sohn, König Echnaton/Amenophis IV. muss sie noch am
Leben gewesen sein und Wein von ihren Gütern wurde noch im 14. Regierungsjahr
an den Königshof geliefert. Tejes Tod wird allerdings nirgends erwähnt und
wir wissen auch nicht, wo sie beigesetzt wurde.
Teile einer Grabausstattung fanden sich in KV 55, im Tal der Könige. Ein
Uschebti von ihr tauchte im Grab ihres Gatten Amenophis III. (KV 22) auf. Es
scheint so, als wäre Teje ursprünglich im Grab Echnatons bestattet worden,
dann aber unter der Regierung von Tutanchamuns in das Grab ihres Gemahls Amenophis III.
verlegt - oder nach KV 55 ? Eine Haarlocke von ihr fand
man in einem Miniatursarg im Grab des Tutanchamun.
Eigentlich wäre es zu erwarten gewesen, dass sich ihre Mumie in einer der königlichen Cachette befindet, bislang konnte jedoch keiner der gefundenen weiblichen Mumien ihr eindeutig zugeordnet werden. Viele Jahre lang glaubte man, dass die "Ältere Dame" (die auch schon als Hatschepsut vorgeschlagen wurde, was sich ja in neuerster Zeit als falsch erwiesen hat) die Große Königsgemahlin Teje sein könnte. Doch ist das Sterbealter dieser Mumie anscheinend nicht hoch genug, um mit dem Alter von Teje überein zustimmen. Teje muss bei ihrem Tod mindestens 55 Jahre (+ x) alt gewesen sein.
Sitamun B / Satamun
(S3.t Jmn) |
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- Gemahlin von
Amenophis III. - |
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Titel: |
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Belege: Gegenstände im Grab KV 46 ihrer Großeltern, Topfaufschriften aus Malkata aus Jahr 30, Darstellung an den Memnonkolossen. |
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Quelle: Complete Royal Families / Königinnen des Alten Ägypt. |
Prinzessin Sat-Amun/Sitamun war die älteste Tochter von Königin Teje und die am meisten herausgehobene unter den Prinzessinnen. Einige ihrer Möbelstücke, die im Grab der Schwiegereltern von Amenophis III. gefunden wurden, tragen ihren Namen und ihr Bild.
Replika eines Stuhles
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Datei:
Sitamun chair replica 1. jpg Autor: Alensha Lizenz: CC CY-SA 3.0 |
Sandsteinplatte
mit Kopf Sitamuns Petrie-Museum UC 1437 ________________________ Foto: Wikepedia (public domain) |
Es ist wahrscheinlich, dass der erstgeborenen Königstochter einen bevorzugten Platz in der königlichen Hierarchie zugestanden wurde. Anscheinend wurden die männlichen Prinzen Thutmosis und Amenophis durch ihre Schwestern etwas in den Schatten gestellt. Gegen Ende der Regierungszeit ihres Vater erhielt Sitamun den Titel „Große Königsgemahlin“, trat aber immer hinter ihrer Mutter Teje zurück.
Kohlröhrchen ___________________________________ Die lange Regierungszeit Amenophis III. könnte den Entschluss des Königs seine Tochter zu seinen
Lebzeiten zu fördern (vor allem nach dem Tode des designierten Thronfolgers
Thutmosis).
(Bild: Aldred / Echnaton Lübbe-Verl. 1968) |
Gilukhipa |
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- Gemahlin von
Amenophis III. - |
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Titel: |
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Belege: Gedenkskarabäus Nr. 4 |
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Quelle: Tyldesley - Königinnen des Alten Ägyptens |
Amenophis III.
heiratete im 10. Jahr seiner Regierung Giluchepa
/ Gilkhipa, die Tochter
von
Shuttarna II./Schutturna II. von Mitanni.
Eine Reihe von Gedenkskarabäen (im Namen von Amenophis und Teje) machten die Heirat mit der mitanischen Prinzessin bekannt. Wir erfahren durch den Skarabäus Nr. 4 nicht nur den Namen ihrer Eltern, sondern auch, dass sie 317 Diener mit nach Ägypten brachte. Im 30. Regierungsjahr des Amenophis III. war der Vater von Giluchepa, der Sattarna Šutarna II. bereits verstorben.
Tadukhipa |
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- Gemahlin von
Amenophis III. u. später evtl. von Echnaton |
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Titel: |
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Belege: - genannt im Amarnabrief 17 - |
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Quelle: Tyldesley - Königinnen des Alten Ägyptens |
Der spätere König Tushratta von Mitanni, der Bruder von Giluchepa, wird im 10. Regierungsjahr Amenophis III. bereits als Handlungsbevollmächtigter für die Heirat der Tochter Kiluchepa/Giluchepa von Šutarna II. erwähnt. Im 30. Regierungsjahr Amenophis III. war Sutarna II. bereits verstorben und nur sechs Jahre später wurde Tushrattas Tochter Taduchepa mit Amenophis III. verheiratet (EA 23).
Nach Wolfgang Helck wurden Töchter damals ab einem Alter zwischen 12 und 15 Jahren verheiratet. Seiner Theorie nach wurde Taduchepa daher frühestens zwischen dem 22. und 25 Regierungsjahr des Amenophis III. geboren. Da dieses aber mit dem Alter Tushrattas bei Regierungsbeginn kollidiert, welches dann mit 11 - 15 Jahren anzusetzen wäre, setzte Helck daher den Regierungsbeginn von Tushratta in das 15 - 18. Regierungsjahr Amenophis III. an. Diese Ansetzung kollidiert jedoch mit dem Hinweis im 10. Regierungsjahr des Amenophis III., in welchem Tushratta als Handlungsbevollmächtigter genannt wird. Dieser Widerspruch in der bisherigen Chronologie konnte noch nicht vollständig geklärt werden.
Lt. EA 19-22 erfolgten umfangreiche Verhandlungen über den Brautpreis für die Tochter Tushrattas, bevor sie im 36. Regierungsjahr Amenophis III. nach Ägypten reiste. Tushratta wollte für Taduchepa die Position einer Königsgemahlin aushandeln, doch stieß das wohl auf den Widerstand der Großen Königsgemahlin Teje (lt. Joyce Tyldesley / Die Königinnen des Alten Ägyptens, London 2006). Nach weiteren Verhandlungen - die großzügige Aussteuer enthielt einen Wagen und vier Pferde - reiste die Braut nach Ägypten. Doch die Hochzeit fand wahrscheinlich nie statt. Evtl. war Amenophis III. bei der Ankunft der Prinzessin bereits verstorben und so ging sie in den Harim seines Sohnes Amenophis IV. über.
Da aber der ägyptische König schon während der laufenden Verhandlungen über die folgende Hochzeit erkrankte, bat er später um Zusendung der Gottesstatue der Istar von Ninive (EA 23). In einem Antwortschreiben von Tushratta an den König von Ägypten ist zu lesen:
" Möge es der Sonne gut gehen, ebenso meiner Tochter Taduchepa und der weiteren königlichen Familie. Bezüglich der Statue Istar möge mein Bruder unbesorgt sein, sie ist schon auf dem Weg." |
Iset C / Isis |
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- Gemahlin von Amenophis III. |
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Eltern: Mutter: Teje Vater: Amenophis III. |
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Titel: |
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Belege: - gezeigt an einer Statue Amenophis III., heute in der G. Oritz-Sammlung - |
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Quelle: Tyldesley - Königinnen des Alten Ägyptens |
Iset C / Isis diente ihrem Vater als Gemahlin
(jedoch nie "Große Königsgemahlin" betitelt)
Nach Complete Royal Families wurde ihr Name auch nicht in einer Kartusche
geschrieben. Gezeigt wird Isis an einer Statue Amenophis III., die sich heute
in der G. Oritz Sammlung befindet, sowie als einfache Prinzessin im Tempel von
Soleb und einer (carnelian plaque im Metropolian Museum of Art, New York). Von
ihr stammt wahrscheinlich auch ein Kasten aus Gurob und ein paar Kohlgefäße,
alles heute im Museum von Kairo.
Wolfgang Helck schreibt in Sak 11 zu dem Titel
Hmt-njswt bei
einigen Prinzessinnen aus der Zeit Amenophis III: Die älteste Tochter
Amenophis
III. namens Satamun trug
den Titel einer Hmt njswt
wrt
noch zu Lebzeiten ihrer
Mutter.
Eine weitere
Trägerin des Titels Hmt jnswt soll nach einer
von Van de Walle veröffentlichten Statuengruppe die Tochter Amenophis III. und der Teje namens Isis sein. Zudem wäre es ein für
Isis
völlig singulärer
Beleg. D. Dehler hat deshalb an eine Verwechslung des Zeichen
(Hm)
mit dem Zeichen
(sA)
bei der Abschrift aus einer hieratischen Vorlage gedacht. Gegen eine
Stellung der Isis als
Königin sprechen ferner ihre Darstellung mit der Haartracht einer
Prinzessin sowie die Tatsache, dass Isis
rechts neben
ihrem angeblichen Gatten steht. Bei allen bekannten vollplastischen
Darstellungen eines Königs mit seiner Gemahlin findet sich die Königin
links von ihrem Gatten. |
Henut-tau-nebu
(Hnw.t.
tA.w - nb.w) |
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evtl. trug auch sie den Titel "Königsgemahlin" |
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Eltern: Mutter: Teje Vater: Amenophis III. |
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Titel: |
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Belege: genannt auf Stele aus Malqatta, Eigentümerin von Fayencefragmente, Nennung auf Carnelian Plaque im Metropolitan Museum of Art, |
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Quelle: Tyldesley - Königinnen des Alten Ägyptens |
Es gibt lt. Aidan Dodson in "Complete Royal
Families" Anzeichen dafür, dass auch sie den Titel
"Königsgemahlin" trug, jedoch auch sie wird genau wie ihre
Schwester Isis C nie als
"Große Königsgemahlin" betitelt - ihr Name wird lt. Dodson auch nicht
in einer Kartusche geschrieben. Joyce Tyldesley ( "Königinnen des
Alten Ägyptens") und Wolfgang Grajetzki (in Kemet 1/2002 S. 15)
erwähnen eine Nennung von Henut-tau-nebu zusammen mit ihrer Schwester Isis C
auf einer aus Karneol gefertigten Schmuckplakette (Gemme). Die beiden
Prinzessinnen stehen auf der rechten Seite vor dem König und huldigen ihm -
über ihren Köpfen ist wohl in eine Inschrift der Namen in Kartusche zu
sehen.
Henut-tau-nebu erscheint auch neben ihren Eltern auf einer Kolossalstatue (Kozloff S. 44, Kairo JE 33906) aus Medinet Habu und auf einigen Fayence-Stücken. Genannt wird die Prinzessin Henut-tau-nebu außerdem auf einer Kolossalstatue ihres Vaters Amenophis III. in Medinet Habu, wo sie neben dem König und seiner Großen Königsgemahlin Teje g wird, ebenso wie ihre Schwester Nebet-tah und eine weitere Prinzessin
Nebet-ah/Nebetiah |
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Tochter von Amenophis III. |
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Eltern: Mutter: Teje Vater: Amenophis III. |
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Titel: |
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Belege: genannt auf Kolossalstatue aus Medinet-Habu - /heute in Kairo JE 33906) |
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Quelle: Tyldesley -
Königinnen des Alten Ägyptens |
Die Prinzessin Nebet-ah/Nebetiah war eine Tochter
von König Amenophis III. und der Großen Königsgemahlin Teje. Sie ist nur
einmal belegt und zwar auf der schon oben erwähnten Kolossalstatue
(Kairo JE 33906), die Amenophis III. und Teje darstellt. Neben dem Königspaar
sind drei Prinzessinnen abgebildet: Nebet-ah, Henut-ta-neb und eine
Prinzessin, deren Name nicht erhalten ist.
(Quelle: Wolfgang Grajetzki in Kemet
1/2002 S. 15)
Thutmosis B (+Hwt j - msw) |
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Ältester Sohn von Amenophis III. |
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Eltern: Mutter: Teje Vater: Amenophis III. |
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Titel: |
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Belege: Figur des Thutmosis auf der Totenbahre ( Berlin Inv. 1/96) Katzensarkophag aus Kalkstein aus Memphis (Kairo CG 5003) Peitschengriff im Grabschatz Tutanchamun mit Namen von Prinz Thutmosis (Kairo JdE 61997) |
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Quelle:
Bettina Schmitz: "Königssohn" |
Prinz Thutmosis erscheint auf einigen
Denkmälern als "Hoherpriester des Ptah in
Memphis, Sem-Priester und Vorsteher der Propheten Ober- und Unterägyptens und
Ältester Königsohn (smsw SA-njswt)."
Thutmosis hat
den Thron nicht bestiegen und starb noch vor seinem Vater Amenophis III.
Das Grab von Thutmosis ist noch nicht gefunden, ebenso ist das Todesdatum oder
das Todesalter unbekannt, doch erlauben die bisher gefundenen Teile seiner
Grabausstattung den Schluss, dass er nach traditionellem Ritus bestattet
worden ist. Evtl. wurde er aber in Saqqara bestattet, wo Mariette in der Nähe
des Serapeums Tongefäße mit dem Namen des Thutmosis gefunden hat, die wohl
zu seinem Grab gehörten.
Lt. der Ägyptologin Joyce
Tyldesley ist das Museum Louvre in Paris im Besitz einer ungewöhnlichen Statuette
von Prinz Thutmosis. Sie zeigt ihn mit einem Faltenrock bekleidet und mit der
Seitenlocke sowie dem Pantherfell eines Priesters ausgestattet. Er liegt
ausgestreckt auf der Erde und mahlt Korn vor dem Gott Ptah. Die Inschrift
lautet: ".......Sohn
des Königs, den Sem-Priester Thutmosis."
Das ägyptische Museum
Berlin besitzt zwei kleine Objekte, welche dem Königssohn Thutmosis zugeordnet
werden. Das erste Objekt ist eine kleine Skulptur aus grauem Stein. Die Skulptur
zeigt eine mumiengestaltige Figur, die auf einer Totenbahre mit Löwenbeinen
und Löwenköpfen (wovon der eine fehlt) liegt. An Kopf- und Fußende trägt
sie die Reliefbilder der Göttinnen Nephthys und Isis. Ein Seelen-Vogel mit
Menschenkopf hockt auf der Brust der auf dem Rücken liegenden Mumienfigur und
breitet seine geflügelten Arme um den Körper des Verstorbenen. Typisch für
die damalige Amtstracht der Sem-Priester trägt der Tote eine kugelige
Lockenperücke mit einem geflochtenem Seitenzopf. Das Gesicht des Verstorbenen
trägt ebenso wie das des Seelenvogels die typischen Züge der Zeit Amenophis
III.
Totenbahre Kronprinz Thutmosis Berlin: Inv. 1/96 / Inv. VÄGM 112/97 |
Der Körper der Mumienfigur trägt eine senkrechte Inschriftenzeile sowie zwei Zeilen auf der Füllung unter der Bahre, welche den Toten als "Königssohn und Sem-Priester Thutmosis, den Seligen" benennen. Thutmosis wird hier durch das Epitheton und durch die Darstellung als Verstorbener gekennzeichnet.
Die französische Ägyptologin J.
Berlandini-Keller identifizierte in einer Privatsammlung einen kleinen
Miniatursarg aus Kalkstein, welcher zwar in schlecht erhaltener, aber lesbarer
Inschrift der Name des
"Königssohnes und Sem-Priesters Thutmosis, des Seligen" enthält.
Oft enthalten solche Miniatursärge Uschebtifiguren. Die oben beschriebene
Totenbahre mit der Figur des Thutmosis mit dem Seelen-Vogel passt genau in die
Aushöhlung in der Sargwanne und im Sargdeckel des Miniatursarges. Auch die
Darstellung der Göttin Isis, welche auf dem Fußende des Miniatursarges zu
sehen ist, entspricht exakt der knieenden Isis auf der Totenbahre.
Miniatursarg aus Kalkstein Die kleine Steatit-Figur auf der Totenbahre gehört zu diesem Miniatursarkophag
aus Kalkstein. Auf einem nur schlecht erhaltenen, aber lesbaren
Inschriftenband auf der Längsseite werden Namen und Titel vom
Königssohn Thutmosis genannt.
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Dank der Hilfe des
Vereins zur Förderung des Ägyptischen Museums Berlin e.V. konnte der
Miniatursarg für Berlin erworben und mit der Totenbahre des Thutmosis
vereinigt werden.
(Quelle: Text nach Artikel in Kemet
1/2003 von Professor
Dietrich Wildung)
Der Königssohn Thutmosis ist aber auch aus anderen Quellen bekannt wie
z. B. von einem Kalksteinsarg für eine Katze, der heute im Museum von Kairo
(CG 5003, JE 30172 ) steht. Der Sarkophag wurde vom "Ältesten Königssohn
Thutmosis" gestiftet und war aus weißem Kalkstein mit einer Höhe von 64
cm.
Auf beiden Seiten des Deckels steht in Hieroglyphen:
" Gemacht auf Anweisung des ältesten Königssohns, Vorsteher der Priester in Ober- und Unterägypten, Hoherpriester des Ptah, Sem-Priester Thutmosis." |
Mehr Informationen über die Inschriften und die Darstellungen auf dem Katzen-Sarkophag sind auf dieser englischen HP zu finden: hier
Im Kairener Museum befindet sich ein
Katzensarkophag aus Kalkstein, |
Der Katzensarkophag aus Kalkstein fand sich 1892 in den Ruinen des Stadtgebiets von Memphis, stammt also wohl nicht aus einem der Tierfriedhöfe. Vermutlich war die Bestattung der Katze, die den Namen Ta-Mit (Ta-Miu = "die Katze") trug, ein Akt der kindlichen Anhänglichkeit an sein Lieblingstier. Verständlich ist dieser Akt auch dadurch, dass der Prinz eine wichtige Rolle in der Geschichte der Tierbestattungen in Ägypten spielte.
Die erste bekannte Apisbestattung, die wir kennen, fand unter König Amenophis III. statt. Prinz Thutmosis war an der Errichtung des ersten Grabes für einen Apis-Stier beteiligt. Zu der Zeit - noch bevor unter Ramses II. in Saqqara nordwestlich der Djoseranlage eine große Gruft für die Beisetzung der heiligen Stiere angelegt wurde, aus der sich die riesigen Katakomben des Serapeums entwickelten - wurden einige Apis-Stiere in Einzelgräbern bestattet. Sie lagen etwas südöstlich des späteren Serapeums und über die unterirdischen Grabkammern stand eine Kultkammer. August Mariette, der 1850-1854 das Serapeum ausgraben ließ, beschreibt ein Relief aus der Kapelle des frühesten dieser "tombes isolee", auf dem König Amenophis III. und der Prinz Thutmosis beim Opfer vor dem Apisstier dargestellt sind.
Kanope
der 1. Apisbestattung Dieser riesige Kanopenkrug aus Kalkstein enthielt die
Leber des Apisstiers. |
Im ägyptischen Berliner Museum befindet sich eine Dauerleihgabe aus dem Münchner Museum, Staatliche Sammlung Ägyptischer Kunst, welches den Prinzen Thutmosis auf einem Relief aus dem ältesten Apris-Grab zeigt. Es ist aus Kalkstein und hat eine Breite von 53 cm und gibt den Kopf des Kronprinzen Thutmosis im Detail wieder. Der Prinz wird auf diesem Relief mit Kugelperücke und Seitenzopf dargestellt (siehe unten - Detailausschnitt). Auf den erhaltenen Inschriftenresten sind die gleichen Namen und Titeln wie auf der Bahre und dem Sarkophag erkennbar.
Münchner Relief aus Kalkstein (GI.93) |
Detailausschnitt des Wand-Reliefs aus dem
Apris-Grab. |
Amenophis E / Echnaton |
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Sohn von Amenophis III., späterer König Amenophis IV./Echnaton |
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Eltern: Mutter: Teje Vater: Amenophis III. |
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Titel: |
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Belege: genannt auf einem Weinkrugsiegel aus Malqatta. |
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Quelle:
Bettina Schmitz: "Königssohn" |
Der jüngere Sohn Amenophis ist als Prinz nur auf einem Weinkrugsiegel aus Malqatte belegt. Einzig der Umstand, dass sein älterer Bruder Thutmosis - der wahrscheinlich für die Thronfolge vorgesehen war noch vor seinem Vater Amenophis III. starb, brachte es mit sich, dass Prinz Amenophis nach dem Tode seines Vaters im 38. oder 39. Regierungsjahr den Thron bestieg.
Er nahm bei seiner Krönung den Thronnamen "Nefer-chereru-Re, Wa-en-Re"an. Dieser Name bedeutete: "Mit vollkommenen Gestalten, ein Re; Einziger des Re" mit dem Beinamen "der von der Maat lebt".
Eine evtl. Mitregentschaft, wie früher unter den Ägyptologen in Erwägung gezogen, ist in der ägyptologischen Wissenschaft heute stark umstritten, wird aber eher heute abgelehnt. Im Jahre 6 seiner Regierung baute er eine neue Stadt und weihte sie dem Sonnen-Gott Aton und machte sie auch zu seinem Regierungssitz. Unter seiner Regierung wurde Aton, ursprünglich die Gestalt des Sonnengottes am Abend, in Gestalt der Sonnenscheibe die nunmehrige symbolische Personifizierung des Reichsgottes und zur Quelle allen Lebens. Das Volk selbst durfte nicht zum Gott direkt beten, sondern musste den Pharao und seine Frau als Fürbitter nehmen.
Er heiratete wahrscheinlich schon in jungen Jahren seine Frau Nofretete, die ihm 6 Töchter gebar. Echnatons Ende ist nicht eindeutig geklärt. Er scheint im 17. Jahr seiner Regierung in Achet-Aton gestorben zu sein und wurde wohl zunächst in der neuen Königsgruft von Amarna bestattet.
Anen, auch "Mahu" genannt (aAnn) |
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Bruder
der Gr. Königsgemahlin Teje |
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Eltern: Mutter: Tuja Vater: Juja |
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Titel: |
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Belege: Genannt auf Sarg seiner Mutter Tuja (Kairo JdE 95232/CG 51006) Statue im Museum Turin Statue des Neb-nefer (Brüssel), wo er den Titel: "Großer der Schauenden im südlichen Heliopolis" führt. |
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Quelle: Dodson: "Complete Royal Families" |
Der Bruder der Großen königlichen
Gemahlin Teje, Anen, auch "Mahu" (nach Weigall und Gardiner)
genannt, bekleidete das Amt des 2. Propheten des Amun zu Theben, belegt im 20.
Jahr Amenophis III.
Weitere Titel Anens lauteten:
rpa.t Hat j–a (Siegler des unterägyptischen Königs)
Gottesvater mit reinen Händen,
Vorlesepriester,
Größter der Schauenden im Hwt–sr = „ Beamtenhaus“,
Sm im oberägyptischen Jwnw = Heliopolis,
einziger cmr.
Die verwandtschaftliche Beziehung zur Schwiegermutter Amenophis III. ist eindeutig, denn er wird auf einem der Särge von Tuja ausdrücklich als ihren Sohn genannt. Eine 1,46 m hohe Statue aus schwarzem Granit von ihm befindet sich heute im Museum Egizio di Torin (Turin 5484 ) und zeigt ihn in seinem mit Sternen bedeckten Amtskleid.
Wandreliefs in TT 120 |
Sein Grab (TT 120) in Sheik Abd el-Koma ist heute völlig zerstört und die Fassade ist eingestürzt, ebenso wie die Decke der Querhalle. Ursprünglich war sie wohl eine 4-Pfeiler-Halle.
Statue des Anen Statue aus schwarzem Granit - heute im Museo Egizio Turin. Die Statue stellt den Priester Anen dar, den Bruder der Königin Teje, Ehefrau des Amenophis III. Die Kartusche Amenophis III. ist auf der Vorderseite der Statue dargestellt, während Anens eigener Name und seine Titel auf der Rückseite angebracht wurden.
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Bild:
Statue
Aanen Tuin.JPG Autor: Khruner Lizenz: CC BY SA-4.0 |
Juja ((jwj3) |
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Vater der Gr. Königsgemahlin Teje - |
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Eltern: Mutter: unbekannt Vater: unbekannt |
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Titel: |
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Belege: Grabausstattung KV 46, Mumie Kairo CG 51190, Nachrichtenskarabäen |
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Quelle: Dodson: "Complete Royal Families" |
Tuja (Twj3) |
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Mutter der Gr. Königsgemahlin Teje - |
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Eltern: Mutter: unbekannt Vater: unbekannt |
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Titel: |
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Belege: Grabausstattung KV 46, Mumie CG 51191, Nachrichtenskarabäen |
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Dodson: Complete Royal Families, Reeves: Tal der Könige |
Die Eltern von Königin Teje müssen schon in der Frühphase der Regierung Amenophis III. verstorben sein. Juja und Tuja waren vornehme Leute aus Achmin, der Hauptstadt des 9. oberägyptischen Gaus. Sie tragen keine Titel, aus denen man die Beziehung zum Königshaus erschließen könnte. Es wäre aber durchaus denkbar, dass die Familie der Teje und der Clan, dem sie angehörte, über die Mutter des Königs Amenophis III., die Königin Mutemwia, die möglicherweise auch aus diesem "Achmin-Clan" stammte, verwandt war. Bei dem sog. "Achmin-Clan" handelt es sich um eine Nebenlinie des Königshauses, welche evtl. sogar bis Hatschepsut zurückgeführt werden kann.
Aufgrund der "Nachrichtenskarabäen", die nach der Hochzeit in Umlauf gebracht wurden, ging man früher aufgrund der Formulierungen über die Schwiegereltern von Amenophis III. (nur die Namen - ohne Titel) davon aus, dass Teje "bürgerlicher" Herkunft war.
" ([…] der Name ihres Vaters ist Juja, der Name ihrer Mutter ist Tuja. Sie ist die Gemahlin eines starken Königs […]). " |
Juja und Tuja besaßen in Achmin Landbesitz.
KV 46 - das Grab von Juja und Tuja
Die Schreibung von Jujas Namen variert auf seinen hinterlassenen Denkmälern zwischen Juja, Yuja, Jau oder Iay um nur einige Varianten zu nennen. Der Vater der Großen Königsgemahlin Teje trug eine Reihe von wichtigen Titeln, wie:
Gottesvater
Priester des Min von Achmin
Aufseher der Pferde
Vorsteher der Rinder des Min, des Herrn von Achmin
Reichsgraf und Fürst, Mitglied der Elite (Irj-pat HAtj-a)
Vertrauter des Königs im ganzen Land
Stellvertreter Seiner Majestät bei der Streitwagengruppe u. a.
Die Mutter der Großen königlichen Gemahlin Tejes, die Dame Tuja trug die Titel:
Königsmutter der Großen königlichen Gemahlin
einziger Königsschmuck" (Chekeret-nesut)
Sängerin des Amun" (Hst Xnw n Imn)
Große des Harims des Amun"
Große des Harims des Min
Gelobte des Guten Gottes"
Hausherrin u. a.
Als Schwiegereltern von König Amenophis III. widerfuhr ihnen die große Ehre in einer Grabstätte im Tal der Könige bestattet zu werden. Das Grab von Juja und Tuja KV 46 wurde am 5. 2. 1905 von James Edward Quibell, dem Oberinspektor der Altertümerverwaltung, der im Auftrag von Theodore M. Davis arbeitete, entdeckt. Es liegt nahe der Mündung eines Seitenarms im Ostteil des Tales.
Grundriss KV 46 |
Juja und Tuja starben zu verschiedenen Zeit, was aus der unterschiedlichen Art und Weise der Einbalsamierung geschlossen wird. Nach Theben Mapping (Kent Weeks) wird von einer dreimaligen Beraubung der Grabanlage ausgegangen. Die erste Beraubung (oder auch staatliche Öffnung ?) erfolgte wahrscheinlich gleich nach der offiziellen Schließung des Grabes, da verderbliche Produkte, wie Salben und die Dichtungen der Behälter entfernt wurden, um deren Inhalt zu untersuchen. Nach Kent Weeks (Theben Mapping) erfolgte die zweite und dritte Beraubung in der Neuzeit, während der Ausgrabung von KV 3 und KV 4, basierend auf den Versiegelungen, die gefunden wurden. Der Eingang des Grabes war mit dem Schutt dieser beiden Gräber gefüllt. Danach war KV 46 nicht mehr zugänglich, bis es am 5. Febr. 1905 von Janes Edward Quibell gefunden wurde, der im Auftrag von Theodore M. Davis grub. Obwohl das Grab beraubt wurde, enthielt es noch eine bemerkenswerte Sammlung an Grabbeigaben.
Bei der in zwei Bereiche unterteilten Bestattungsanlage
handelt es sich um den Typ "Korridorgrab". Die
Wände des Grabes waren blieben rau und ohne Verputz und ohne Dekorationen. Die Anlage weist
eine steile Eingangstreppe auf (A), einen etwas flacheren kurzen Korridor (B)
und eine weitere steile Treppe (C) auf. Auf eine Art Vorratskeller im Norden ,
der tiefer ausgehoben ist, folgt der eigentliche ca. 3,19/3,53 x 9m große
Bestattungsbereich im Süden, in welchem die Sarkophage und Kanopenkästen von
Juja und Tuja sowie die größeren Objekte der Grabausstattung von Tejes
Eltern deponiert waren. Beide besaßen mehrere ineinander geschachtelte
Sargensembles. Trotz der Beraubung in der Antike haben sich noch mehr als 280
Stücke der Grabausstattung erhalten.
Der Sarg von Juja stand auf der Ostseite und der von Tuja auf der Westseite
und beide waren nach Norden hin ausgerichtet.
Kastensarkophag des Juja |
Kastensarkophag der Tuja |
Grabinventar KV 46: |
Jagdwagen des Juja |
Sessel der Sat-Amun: Holz mit Struck: teilweise vergoldet u. versilbert H: 78 cm, T. 63 cm, gef. 1905 im Auftr. v. T. M. Davis heute: Kairo JdE 95342 |
Bild: Chair
found in Queen Tias Tomb-TimeA.jpg |
Die Tochter von König Amenophis III. und seiner Großen Königsgemahlin Teje, Prinzessin Sat-Amun schenkte ihren Großeltern Juja und Tuja als Grabbeigabe einen Holzsessel aus ihrem eigenen Besitz. Vier Beine in Form von muskulöse Löwenbeinen tragen ihn. Er besteht aus Holzteilen, die von zapfen, Zapfenlöchern und Bronzenägeln zusammengehalten werden. Auf der Innenseite der Armlehnen wird jeweils eine Prozession mit vier Mädchen, auf deren Köpfen Papyrusstauden abgebildet sind gezeigt. Die Frauen tragen mit Goldringen gefüllte Schalen "das Geschenk aus den fremden Ländern des Südens". Sie bewegen sich in Richtung der Rückenlehne des Sessels, wo auf spiegelbildlich angeordneten Szenen ein Mädchen abgebildet ist, das einer sitzenden Frau ein breites Halsband reicht. In Hieroglyphen steht über der Szene;
"Die Tochter des Königs, die Große, von ihm geliebte Sat-Amun"
Die Grabbeigaben in KV 46 von Juja und Tuja umfassten eine Reihe von nicht beschrifteten Gefäßen aus bemaltem Holz, die mit Glas- und Steinimitationen verziert sind. Einige der Deckel tragen eine Hieroglyphe, ein rotes Kreuz mit weißer Umrahmung, umgeben von verschiedenen Farben.
Kästchen mit gewölbtem Deckel - Holz, Ebenholz, Elfenbein, Fayence - Museum Kairo, JE 95248; CG 51118 Höhe (max.) 40,6 cm; Breite 24,3 cm; Tiefe 36,2 cm Dieses reich verzierte Kästchen mit einem gewölbtem Deckel befand sich in der Grabausstattung von Juja und Tuja und trug die Namen Amenophis III. und Tejes und dürfte somit ein Geschenk des Königspaares gewesen sein. Das Kästchen steht auf hohen, schlanken Beinen und hat einen gewölbten Deckel, der abnehmbar ist, Das untere Feld des Kästchens wird auf allen vier Seiten von einem durchbrochenem Fries aus einer fortlaufenden Hieroglyphengruppe eingenommen: auf einem Neb-Korb steht ein von Was-Zeptern flankiertes Anch-Zeichen. Bild: BlueEnamelled
and Gold Coffer Amenhotep III. |
Die geschnitzten Schriftzeichen sind vergoldet und mit
einer Leinengaze hinterlegt. Rechteckige blaue Fayenceplatten sind in
das obere Feld der Außenseiten des Kästchens eingelegt. Diese
Plättchen sind mit den in blattvergoldeten Stuckrelief ausgeführten
Königsnamen Amenophis III. und Tejes ausgeführt. Den oberen
Abschluss des Kästchens bildet eine vergoldete Hohlkehle. Ursprünglich war dieses Kästchen verschlossen, wozu pilzförmige Knäufe auf Deckel und Vorderseite mit einer Schnur umwickelt waren, die mit einer Verschnürung mit einem Tonsiegel gesichert wurden. Die Knöpfe sind vergoldet und mit einer Rosette geschmückt. Wahrscheinlich barg dieses Kästchen einst kleinteilige Gegenstände wie Toilettenartikel oder Schmuck, wofür die Unterteilung des Kästchens in kleine Fächer spricht. Die Einlagen der Seiten- und Deckelfelder aus blauer Fayence waren in der Regierungszeit des Amenophis III. üblich. Blaues Glas und Fayence waren damals bevorzugte Materialien. |
Totenmaske der Tuja
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Mummy
mask of Thuya.jpg Copyright free use Thanks to Jon Bodsworth, wikipedia |
Von der Hieroglypheninschrift auf dem Sockel der Ba-Vogel Statue erfährt man, dass sie zu den Grabbeigaben des Juja gehört. Sie stellt das "BA" des Verstorbenen dar. Der BA war eng mit dem Herzen des Menschen verbunden, verließ den Körper im Moment des Todes und wurde deshalb als Vogel mit Menschenkopf dargestellt. Der konnte jede Gestalt annehmen und umherschweifen, doch kehrte er immer wieder an seinen angestammten Ort, das Grab zurück. Die Vereinigung des Körpers mit seinem BA galt für das jenseitige Leben des Verstorbenen als unerlässlich. Die Einbalsamierung des Körpers ermöglichte es dem BA, den Körper wiederzufinden und sich mit ihm auf ewig zu vereinigen.
Die Mumie der Tuja war in einem kostbaren, mumienförmigen Sarkophag aus vergoldeten Holz bestattet, eingeschlossen in zwei weitere Sarkophage. Der mumifizierte Leichnam war traditionell mit einer Totenmaske aus stuckiertem und vergoldeten Stoff geschmückt. Sie sollte den Kopf der Verstorbenen schützen und ihre Physiognomie erhalten, wie es Kapitel 151b des "Totenbuches" vorschreibt.
Innensarkophag der Tuja
Der vergoldete, dritte innerste Sarkophag von Tuja wurde 1905 von James Quibell, dessen Grabungsprojekt von Th. M. Davis finanziert wurden, entdeckt. Heute befindet sich der Sarkophag im Museum Kairo. |
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Bild:
Tiuyus
third coffin KV 46 jpg Autor: Hans Ollermann Lizenz: CC BY 32.0 |
Mumie des Juja |
Mumie der Tuja |
Die Mumien von Juja und Tuja gehören zu den am besten erhaltenen aus dem ganzen Tal der Könige. Vermutlich überlebte Tuja ihren Gatten um einige Jahre und wurde dann zu einem späteren Zeitpunkt in ihrem gemeinsamen Grab beigesetzt.
Beide besaßen vergoldete Mumienmasken aus Kartonage und mehrere ineinander geschachtelte Sargensembles. Trotz der Beraubung in der Antike haben sich noch mehr als 280 Stücke der Grabausstattung erhalten. Juja besaß einen fast zehn Meter langen Totenpapyrus.
Mittlerer anthropoider Sarkophag des Juja James Edward Quibell's The Tomb of Yuaa and Thuiu. Catalogue Général du Musée du Caire 51001-51191 (Cairo: IFAO, 1908), pl. III.
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Jujas Mumie ruhte in vier Behältnissen. Im äußeren Kastensarkophag befanden sich drei jeweils kleinere, ineinander gefügte Särge in Mumienform. Von den drei mumienförmigen Särgen ist der innerste zweifellos der am prachtvollsten und sorgfältigsten ausgeführte.
Die Deckelinnenseite des Sarkophages von Juja ist mit Silberblech ausgekleidet, ebenso das Sargunterteil. Im Innensarkophag des Jujas ruhte die ihres gesamten Schmucks und ihrer Amulette beraubte Mumie des Juja. Die Grabräuber, die evtl. zur Zeit Ramses III. in das Grab KV 46 eindrangen, nahmen nur leicht transportable Kostbarkeiten mit.