Vorgänger

Königliche Familie

Feldzuege

Bild oben: gemeinfrei/Wikipedia/AndreasPraefcke/MuseumBerlin

Regierungs- und Familiendaten 

Regierungszeit 1388-1351                     v. Chr.
1390-1355                     v. Chr.
1388-1348                     v. Chr.
37 Jahre
35 Jahre
40 Jahre
Beckerath Chronologie
Lexikon d. Ph.(nach Krauss)
Complete Royal
Families
Dynastie 18. Dynastie  
Vorgänger Thutmosis IV.  
Vater Thutmosis IV.  
Mutter Mutemwia  
Geschwister Brüder:
Amenemhet, Amenhotep-Merichepesch,
Achepure (evtl. auch Bruder ?),
Schwestern:
Amenemipet, Tentamun,Tiaa, Petepihu
nach Schneider L. d. Pharaonen
Ehefrauen Teje/Tiye, Giluchepe, Taduchepa  
Kinder Thutmosis, Amenophis, Sat-amun, Hennuttaunebu, Isis, Nebetah, 
Baketaton (?)
Nach Schneider

König Amenophis III.  wurde im Jahr 24 des regierenden Königs Amenophis II. als Sohn des Prinzen Thutmosis (des späteren König Thutmosis IV.) und einer Nebenfrau Mutemwia geboren (lt. J. Fletscher).
Seine Amme war Senay, die Frau des hohen Beamten Sennefer, der unter Amenophis II. das Amt des Bürgermeisters von Theben innehatte. Nach einer Skarabäus-Devise (Petrie Scarabs, pl. 32, Nr. 16) wurde der zukünftige König Amenophis III. wohl in Theben geboren. Da sein Vater Thutmosis IV. sein Reich von der Stadt Memphis aus regierte, wuchs Amenophis wohl im sogenannten Haremspalast in Gurob, in der Nähe der Oase Fajum, auf. 

Erstmals greifbar ist der spätere König Amenophis III. im Quersaal, rechte Schmalwand des Grabes TT 64 des Beamten "Heqaerneheh". Auf der Darstellung in TT 64 sieht man lt. Inschrift den Vater des Grabinhabers, den Prinzenerzieher "Heqareschu", dargestellt auf einem hohen Lehnstuhl, der auf einem Podest steht, sitzend, der den kleinen Prinzen Thutmosis (den Vater Amenophis III. und späteren König Thutmosis IV.), auf dem Schoß hält. (Beischrift zu Prinz Thutmosis):

"den ältesten leiblichen Sohn des Königs, den er liebt, den Amun selbst zum Herrn von dem, was Aton umkreist, erhob, den Herrn der beiden Länder Mencheperure "

(Quelle: Ali Dadwan/die Darstellungen des regierenden Königs und seiner Familienangehörigen in den Privatgräbern der 18. Dynastie. Berlin: Hessling, 1969)

Sein ebenfalls im Grab dargestellter Sohn "Heqaerneheh" war dagegen der Erzieher des Prinzen "Amenophis/Amenhotep". Prinz Amenophis (der spätere Amenophis/Amenhotep III.), der einen Blumenstrauß in den Armen hält, ist schreitend auf dem Podest dargestellt, hinter ihm folgt der Grabinhaber mit mehreren Blumensträußen in der Hand, gefolgt von sechs Söhnen von Thutmosis IV., die hinter Heqaerneheh in drei Reihen übereinander (Darstellung teilweise zerstört) dargestellt sind. Der Prinz Amenemhat ( jung verstorbener Bruder von Amenophis, in der oberen Reihe gezeigt) trägt eine Brusttafel mit dem Namen seines Vaters Thutmosis IV. Auf der Beischrift steht:

" Sein leiblicher Königssohn (Amenemhet)"

Auf der Deckeninschrift steht der Titel des Hekaerneheh:

" Königlicher Begleiter auf seinen Zügen, dessen Gunst im Palast
(L.H.G.) bleibt, Erzieher seines geliebten leiblichen Königssohnes
Amun-hotep, Page HqA-r-nHH, der Gerechtfertigte."

(Quelle: Helck Urk-Heft 19 - Übersetzung S. 159)


Das Alter, in dem der König den Thron bestieg, wird von den verschiedenen Gelehrten etwas kontrovers diskutiert, es schwankt zwischen 10/12 und XX Jahren. Nach Kent Weeks war er erst 8 Jahre alt. Das Alter wird errechnet aus dem geschätzten Todesalter des Königs anhand der ihm zugeschriebenen Mumie von ca. 50 Jahren und einer Regierungslänge von ca. 38 Jahren sowie der kurzen Lebensspanne seines Vaters, König Thutmosis IV. (die ihrerseits wieder aus der ihm zugeschriebenen Mumie mit einem Lebensalter von ca. 28 Jahren abgeleitet ist). Ob nun die Zuweisung der Mumien an die beiden Könige zutreffend ist, wobei dann zu bedenken ist, dass schon im 2. Regierungsjahr von Amenophis III. die Königin Teje als seine Große Königliche Gemahlin erscheint, muss sich erst noch beweisen.

TT 64 - Erzieherbild
- Prinz Amenophis wird schreitend auf dem Podest dargestellt, hinter ihm sein Erzieher Heqaerneheh -

Grab des Heqaerneheh
Hinter dem König Amenophis steht seine Mutter Mutemwia, die ihm die Hand auf die Schulter legt.
(Bild: "die Pharaonen" von L. Casson)

Durch das jugendliche Alter des Königs bedingt, führte wahrscheinlich seine Mutter namens Mutemwia und hohe Hofbeamte für einige Zeit die Regentschaft für ihn. Mutemwia scheint zu Beginn der Regierung für den König eine ähnliche Rolle gespielt zu haben, wie Tiaa die Mutter Thutmosis IV. für diesen. Alle Zeugnisse für Mutemwia stammen aus der Regierungszeit ihres Sohnes. Es scheint als hätte sie eine zentrale Rolle bei der Legitimation des Königs gespielt. Im Grab des Heqaerneheh sieht man Amenophis III. unter einem reich geschmückten Baldachin thronen; hinter ihm steht seine Mutter Mutemwia, die ihm die Hand auf die Schulter legt, wodurch wahrscheinlich ihre beratende Funktion angedeutet wird.

In seinem zweiten Regierungsjahr (nach J. Fletcher im 1. Jahr – der König war 12 Jahre alt) heiratete der König ein Mädchen bürgerlicher Abstammung, namens Teje. Möglicherweise wurde die Ehe von der Königsmutter, der Regentin Mutemwia, arrangiert, die möglicherweise aus derselben Familie von Provinzbeamten kam, wie die neue Königin. Die neue Königsgemahlin Teje, wurde trotz nichtköniglicher Herkunft bald zur
bedeutendsten Frau am Hofe; sie nahm eine höhere Stellung als selbst die Königsmutter ein. Sie konnte als Personifikation der Maat neben dem König sitzen, ebenso als Sphinx die Feinde zertrampelte (Tempel von Sedeinga), sie begleitete den König beim Hebsed (erster Hof des Tempels von Soleb), ihr wurde sogar der Tempel von Sedeinga geweiht – siehe Stiftungstext auf Hathorsäule. 

Die Namen Amenophis III. (nach Schneider u. Beckerath)

Thronname: Nb-MAat-Ra ( Neb-maat-Re)  Herr der Maat, ein Re
Goldhorusname aA-xpS Hwj-sTtjw (Aa-chepesch  hu-Setiu) Mit großer Schlagkraft, der die Asiaten schlägt. (n. Schneider)
Horusname: KA-nxt xaj-m-mAat (Ka-nacht, cha-em-maaat) Starker Stier, der in/als Maat erscheint
Nebtiname: smn-hpw sgrH-tAwj 
(Semen-hequ, segerech-taui)
Der den Gesetzen Bestand gibt, der die beiden Länder beruhigt.
Geburtsname: Jmn-Htp(w)  (Imen-Hetep)
- Amenhotep -
Amun ist gnädig, Herrscher von Theben
Keilschriftlich Nibmuraria / Nimmurria/ Nibmuaria: Ni-ib-mu-a-ri-ia/ Ni-im-mu-a-ri-ia Amenophis keilschriftlich: AmanHatüa

 

Chronologie:

 

Chronologie

Manetho: Eusebius:              38 Jahre
Josephus               36 Jahre, 5 Monate
Africanus               37 Jahre
nach Kraus: Josephus (armenische Übersetzung, Eusebius) 
38 Jahre, 7 Monate
Sollte dies gegenüber der bei Theophilus (nach Josephus) überlieferten überschüssigen Monatszahl 5 korrekt sein / 36 Jahre, 5 Mon.
- Nach den Synchronismen mit Vorderasien ist Jahr 1 Amenophis III. auf ca. 1390 v. Chr. zu datieren.
MDAIK 17 Manetho Nr.  67        =  38 Jahre, 7 Monate
MDAIK 37                                     =  37 Jahre
Offizielles Datum des 3. Sedfestes im Grab
des Cheriuf TT. 192
Inschrift des Schreibers
Amenmose im Sinai
vom 8. II. prt 
Die offiziellen Inschriften reichen bis in sein 
36 Jahr und Jahr 37
Malkata Krugaufschriften aus Malkata reichen bis in sein 38. Jahr. Aus Jahr 38 sind 16. Aufschriften erhalten.
Hornung Thronbesteigung wahrscheinlich am 3. III. Smw
Frühest erhaltene Inschrift ist die vom Tage x III. Monat der  Smw Jahreszeit des Jahres 1. aus El-Bersheh.
Nach Hornung ist kein Platz für eine Mit-Regentschaft Echnatons-Amenophis III.
Beckerath HÄB 39 Der König bestieg wohl am III. smw Monat, 
Tag 3 den Thron.
Wolfgang Helck 37 Jahre 10 Monate
Thronbesteigung wohl 3. smw, Tag 3

Als letztes ist das 38. Regierungsjahr bezeugt. Ganz am Anfang (3. Monat der "schomu") sind zwei Fettgefäße datiert, die noch zu dem im 37. Jahr gefeierten 3. Jubiläum geliefert wurden. Noch im selben Jahr ist der König verstorben oder er hat seinen Sohn zum Mit-Regenten ernannt und ihm die Regierungsgeschäfte überlassen.

Nach Joan Fletscher starb Amenophis III. im Alter von ca. 50 Jahren - Todesursache unbekannt.

Krugfragment im aus Malkata

Krugfragment im Metropolitan Museum of Art, New York
Fett aus Malqata mit Aufschrift auf der Schulter des Gefäßes. Gefunden in einem Haus, dass an den Palastkomplex angebaut war:

"Jahr 38, Geburtstag Osiris (=361. Tag des bürgerlichen Jahres) Brustfleischfett von Stallvieh. Eine Gabe für seine Majestät aus dem Viehhof des königlichen Schreibers Ju-Amun."

Krugfragment im Metropolitan Museum of Art, New York

 

Lebenslauf / Chronologie Amenophis III.

1400                 v. Chr. Regierungsantritt Thutmosis IV., Friedensschluss mit den Mitanni
1398                 v. Chr. Geburt Amenophis III.
1390                 v. Chr. Tod Thutmosis IV. und Regierungsantritt Amenophis III.
- Regentschaft der Mutemuia (wahrscheinlich Hochzeit mit Teje)
1389 (Jahr 2)   v. Chr. Wildstierjagd-Skarabäus
1386 (Jahr 5)   v. Chr. Nubien-Feldzug
1381 (Jahr 10) v. Chr. Löwenjagd-Skarabäus
vor 1381 (?)     v. Chr. Teje-Skarabäus - Ende der Regentschaft der Mutemuia (?)
vor 1381 (?)     v. Chr. Geburt des Kronprinzen Thutmosis
1381 (Jahr 10) v. Chr. Mitanni-Skarabäus
1380                 v. Chr. Geburt des späteren Königs Amenophis IV. / Echnaton
1379 (Jahr 11) v. Chr. See-Skarabäus: Anlage des frühen Birket Habu (?)
- Beginn des Tempelbauprogramms -
1371                 v. Chr. Kronprinz Thutmosis ist Hoherpriester in Memphis
nach 1371        v. Chr. Tod des Kronprinzen, 
Sat-Amun, Tochter des Königs, wird "königliche Gemahlin".
vor 1361          v. Chr. 1. Sedfest: Amenophis Sohn des Hapu ist jrj-pA.t und damit Königsstellvertreter, Cheruef xrp-aH (Palastleiter)
1357                 v. Chr. (?) Tod des Amenophis Sohn des Hapu
1357                 v. Chr. 2. Sedfest
1354 (Jahr 36) v. Chr. 3. Sedfest: Cheruef ist jrj-pA.t (Königsstellvertreter)
1353                 v. Chr. Tod Amenophis III., Sturz der Sat-Amun, Entmachtung des Cheruef
- Thronbesteigung Amenophis IV. -

(Quelle: HÄB 48 Festschrift Arne Eggebrecht /Gerstenberg-Ver. 2002 
"Die Gedenkskarabäen Amenophis III." / Rolf Gundlach)

Sedfeste des Königs:

Die Sedfeste des Königs fanden im Palast von Malqata statt und zum Gedenken an diese Feste wurde der Palast "Das Haus des Jubels" genannt. Alle drei Sedfeste wurden hier gefeiert - im 30., 34. und 37. Jahr seiner Herrschaft und jedes Fest dauerte zwei Monate. Der gesamte Hof - die Königin, die königliche Familie, Beamten, Priester, ausländische Botschafter - nahmen daran teil und zu den Festivitäten gehörten Trinkgelage mit Tänzen, Gesängen und Geschenken.

Es scheint, dass der König bei seinen Sedfesten bereits leidend war und auf die Hilfe der Göttin Sachmet hoffte, vor der er im Mut-Tempel (Ascheru) und in seinem Totentempel insgesamt 600 Statuen aufstellen ließ, die heute in aller Welt verstreut sind.

In einem Brief an Kadaschman-Enilil, dem König von Babylon betont Amenophis III., dass er "als erster das Sedfest (korrekt) feierte".

Zu dem 1. Sedfest Amenophis III.

1. Sedfest: Jahr 30,
    II. smw 7 bis III. smw 2
Zu dem Datum  ist anzumerken:
Die Daten der Zeremonien des 1. Hebsed-Festes
hat Van Siclen untersucht. Es sind dies:
  a) Jahr 30, 1. SedFest (Grab des Cha emhet ?)
                                      (Gefäß aus Malqata)
b) Jahr 30, II. smw (1)
    (es ist nicht sicher, ob der Strich hinter dem
     Determinativ "Sonne" als "Tag 1" zu lesen ist)
c) Jahr 30, II. smw 7 (Karnak)
d) Jahr 30, II. smw 27 und III. smw [...]: Tomb of Kheruef
e) Jahr 30, III. smw 2: Kapelle des Amenhotep
                                      Sohn des Hapu

 

Königliche Familie:


zur königlichen Familie Amenophis III:

Innenpolitik:

 

Vorwort nach Helck :
(aus HÄB 23, Geschichte/Brill-Leiden, Helck Sonderschrift 25)

Unter der Regierung Amenophis III. begann eine krisenhafte Zuspitzung im Inneren des Landes. Bewusst geworden ist sie den Ägyptern selbst aber schon in der Regierung Thutmosis IV. - siehe Grenzstele Echnaton Urk. 1975,13 - doch kam sie mit Amenophis III. erst zum vollen Ausbruch. Wahrscheinlich ist es schon unter Thutmosis IV. zu Spannungen gekommen, wenigstens verweist später Echnaton in einem Rückblick auf  inneren Auseinandersetzungen. (Urk. IV. 1975,9 - 13)

"Wenn [man sie (d.h. König, Königin, Beamte) nicht dort begräbt], 
so ist das schlimmer, als was ich im Jahr 4 hörte; ist es schlimmer als was ich im Jahr [3 ?] hörte; ist es schlimmer, als was ich im [Jahr 1] hört [ast es schlimmer, als was (Mn-xprw-Ra)| = Thutmosis IV. hörte."

(Anmerkung des Co.-Autors J. H. Pirzer: Hier muss allerdings angemerkt werden, dass wir eigentlich keine Ahnung haben, auf welche Ereignisse Echnaton damit anspielte.)

Die ideologischen Auseinandersetzungen zwischen den reaktionären und den progressiven Kräften in Ägypten nehmen unter Amenophis III. an Heftigkeit zu. Die Einsetzung des Prinzen Thutmosis zum Hohepriester von Memphis verdeutlicht evtl. den Versuch, im Ptahtempel zu Memphis eine Gegenmacht zum konservativen Tempel in Karnak aufzubauen. Kein anderer König vor ihm hatte bis dahin seinen ältesten Sohn als Priester in Memphis eingesetzt.  (Anmerkung: Es handelt sich hierbei aber um reine Vermutungen  – aus den Titeln Thutmosis ist dies nicht unbedingt zu erschließen, außer das er der älteste Königssohn war)  

Der König bezog nach Wolfgang Helck (Geschichte / Brill-Leiden) eindeutig Partei zu Gunsten der Traditionsgegner. Wahrscheinlich war der Drang nach innerer und äußerer Befreiung von der alten konservertiven Vorstellungswelt ein Anliegen der jeweiligen jungen Generation. Als Amenophis III. den Thron bestieg, nahm er zunächst nicht nur die Pose des "Helden" an, indem er als der große Jäger (Wildstierjagdskarabäus und Löwenjagdskarabäus) und damit Kämpfer gegen das Chaos auftrat, sondern er brach mit der alten Sitte, die "Große königliche Gemahlin" aus dem Königsclan zu nehmen. Er erhob die aus Beamtenkreisen stammende Teje, die zu seinem Königshof gehörte, zur "Großen königlichen Gemahlin" und verkündete dies nicht nur öffentlich, sondern nannte dabei auch betont den Namen ihrer Eltern - siehe Heiratsskarabäus. (siehe Helck in HÄB 23). Noch unter seinem Vater Thutmosis IV. war die Hauptgemahlin seine eigene Schwester WADj.t gewesen. Der Titel "Große königliche Gemahlin kam bislang nur Prinzessinnen zu, die "Gottesgemahlinnen" gewesen waren. Da aber nicht sie sondern die Nebengemahlin Mutemwia (Mw.t-m-wjA) den Thronfolger geboren hatte, wurden deren "Gottesgemahlinnenschaft" nachträglich durch die Reliefs im Luxortempel verkündet. Auch ihr Titel "Gottesgemahlin" dürfte eine nachträgliche Verleihung darstellen. 

Im letzten Drittel der Regierung Amenophis III. werden die Hauptlinien der beiden rivalisierenden Ideologien deutlicher. Eine "vernünftige", mit dem Verstand nachvollziehbare Welterklärung wird einer "Glaubenswelt" gegenübergestellt.  Man suchte die "neue Wahrheit" nicht mehr wie bisher durch Nachdenken, sondern im unmittelbar Sichtbaren.  Schon unter Amenophis III.  konzentrierte sich die neue Wahrheit in der sichtbaren Sonnenscheibe, von der das göttliche Leben ausgeht. Der Reichgott Amun heißt bereits im Totentempel des Königs „ Der seines Glanzes (sw.f), Amun in seiner Sonnenscheibe (it u) “. Der „Glanz“ mit dem wohl die „ belebende Wärme “ der Sonne gemeint ist, löste den „Hauch“ des Amun als Träger des Lebens ab. Die lange Friedenszeit unter Amenophis III.  hat sicherlich die Entwicklung der geistigen Auseinandersetzung gefördert.

Es sind zunächst Intellektuelle, die diese neue Sicht vertreten, wie die beiden Künstler "Hori und Sati", die zur Zeit Amenophis III. einen Hymnus auf ihre Stele schreiben, welche die Aussage des berühmten Aton-Hymnus Echnatons vorwegnimmt.

Auf der Gegenseite standen Vertreter der Bürokratie, wie der Wesir Ramose, der Verwalter der königlichen Liegenschaften in Memphis Amenophis, ein Streitwagengeneral Maja, ein Polizeioberst des Amun-Tempels Ksj ("der Nubier") und ein Hauptpriester des königlichen Totentempels Ptahmeri.

Indizien deuten auf eine wachsende Verehrung des Aton hin. Meint man hier und in den Sonnenhymnen der Zeit den Geist Amarna vorauszuspüren, jedoch steht in auffälligem Gegensatz dazu das Hervortreten des Tierkultes unter Amenophis III. Die Bedeutung dieser Phänomene kann sich erst einer genauen Untersuchung der Geistesgeschichte dieser Zeit erschließen, für die einstweilen kaum Vorarbeiten vorliegen. 

Am Laufe seiner langen Regierungszeit scheint die konservative Partei aber wieder die Oberhand gewonnen zu haben, deren vermutlicher Kopf Amenophis, Sohn des Hapu gewesen ist und die ein neues Königsbild in Form einer Übersteigerung der Göttlichkeit des Königs und seiner Großen königlichen Gemahlin schon zu seinen Lebzeiten entwickelte. Amenophis III. ließ gegen Ende seiner Regierung in Soleb einen Tempel in dem er als "Amenophis, dem Herrscher Nubiens" verehrt wurde, errichten. Gleichzeitig wurde in Sadeinga ein kleinerer Tempel für seine Gemahlin Teje errichtet.

Der König ist also nun durch seine Göttlichkeit und nicht mehr durch seine menschlichen (kämpferischen) Fähigkeiten qualifiziert. Im Leben bedeutet das, dass der König jetzt besonders dem Tempel seines „Vaters“ Amun beachtliche finanzielle Mittel zur Verfügung stellen muss, was sich in den umfangreichen Bauten niedergeschlagen hat, aber sicher auch den Einfluss der traditionellen Gruppierungen gestärkt hat. Auch muss er stärker als bisher die „uralten“ Riten der überlieferten Religion ausführen.  Daher spricht er davon, dass er das nach 30 Jahren gefeierte Sedfest 

„nach alten Schriften abgehalten hat, denn die Generationen von Menschen hatten seit der Zeit der Vorfahren kein (richtiges) Sedfest mehr durchgeführt “.

In den Gefäßaufschriften und Siegelabdrücken aus Malgata (Malqata), ist Prinz Thutmosis / +Hwt j msw nicht mehr belegt. Diese Dokumente stammen aus den Jahren von etwa 30–38 von Amenophis III.
Es ist sicher auch kein Zufall, dass Prinzessin Satamun gerade bei den bedeutendsten Repräsentationen ihres Vaters zusammen mit diesem dargestellt wird: An den sog. Menmonkolossen, dann an der Riesenstatue vor dem späteren 10. Pylon in Karnak, ferner am 3. Pylon in Karnak sowie im Totentempel des Königs (ausgekratzt !).

Wenn es auch üblich war, Prinzessinnen häufiger mit ihrem Vater dazustellen als Prinzen, so ist es doch auffallend, dass uns von Prinz Amenophis nur ein Siegelabdruck auf einer Amphore Kenntnis gibt. Es dürfte anzeigen, dass die traditionelle Gruppierung bis ans Ende der Regierungszeit Amenophis III. die Macht fest in den Händen hatte.

Gegen Ende der Regierungszeit Amenophis III. standen sich - nach Wolfgang Helck in Sonderschrift Nr. 25, "Das Grab Nr. 55 im Königsgräbertal" - nun eine traditionalistische Partei um die Person des Königs und eine fortschrittliche Partei um den Kronprinzen gegenüber, deren geistige Herkunft lt. Wolfgang Helck evtl. eine Gruppe war, die aus Achmin stammte, deren Führer wohl der spätere Gottesvater Eje/Aja gewesen sein könnte.

Die oft behauptete Mitregentschaft mit Amenophis IV. über mehrere Jahre hinweg kann nach neueren Untersuchungen mit ziemlicher Sicherheit ausgeschlossen werden. 

Über die politischen Aktivitäten des Königs nach seinem 11. Regierungsjahr wissen wir so gut wie nichts. Im Inneren sollten gewaltige Bauten die Macht des Königs demonstrieren und gleichzeitig die Priesterschaft besänftigen. Amenophis III. versuchte den Reichtum Ägyptens zur Stärkung der Macht des Königtums im Inneren wie auch nach außen hin einzusetzen. Bitten um Goldstatuen, die an ihn gerichtet wurden, pflegte er dahingehend zu beantworten, dass er nicht "nur" goldene Statuen schickte, sondern solche, an denen auch der kostbare Edelstein, Lapislazuli mit verarbeitet sei - siehe EA 29, 52. (Der König hatte wohl den nicht unbegründeten Verdacht, dass die von ihm geschickten Statuen, wenn sie nur aus reinem Gold bestünden, einfach von den Beschenkten wegen ihres Goldwertes, eingeschmolzen würden)

In der letzten Zeit seiner Regierung ernennt er seine beiden Töchter Sat-amun und Isis zu großen königlichen Gemahlinnen, vielleicht mit Blick auf die nichtkönigliche Herkunft Tejes. Die älteste Prinzessin Prinzessin SA.t - Imn (Sat-Amun) wurde gegen Ende der Regierung Amenophis III. betont herausgehoben, während der (Kron)prinz Amenophis ganz zurücktrat. Sein Haushalt wird nur ein einziges Mal in der Zeit
Amenophis III., auf dem Siegel eines Weinkrugs gefunden, in den Ruinen von Malqatta  genannt. Die Inschrift des Siegelabdrucks lautet:

„ Gut des wirklichen (?) Königssohnes, Amenophis"

Laut Reeves wurde Prinz Amenophis im 18. Jahr von Amenophis III. geboren.

Sat-Amun (SA.t - Imn) wurde in den Rang einer „königlichen Gemahlin“ erhoben (aber auch Prinzessin Isis bekam den Titel einer „königlichen Gemahlin “ verliehen).

Dieser Titel stellte jedoch nur einen reinen Rangtitel dar, den die Prinzessinnen wohl in Vertretung ihrer Mutter bei bestimmten rituellen Handlungen benötigten. Vielleicht sollte aber auch damit zum Ausdruck gebracht werden, dass sie als Trägerinnen der Dynastie ausersehen waren. Auffallenderweise wird 
Sat-Amun nach dem Tode Amenophis III. nie wieder erwähnt.

Am Ende seiner Regierung scheint der König schwer erkrankt gewesen zu sein, doch hat er allen Anschein nach nicht seinen Sohn Amenophis zum Mitregenten ernannt. 

Außenpolitik:

 

Syrien-Palästina:

Die außenpolitische Lage in Syrien–Palästina scheint zur Zeit Amenophis III. soweit stabil gewesen zu sein, dass ein militärisches Eingreifen von Seite Ägyptens nicht notwendig wurde. Als königliche Statthalter in diesem Gebiet fungierten ein gewisser Chamwaset und ein Penhet.  

Ägäis:

Zur Ägäis bestanden enge Beziehungen. In Ortsnamenslisten im Totentempel Amenophis III. werden Mykene, Knossos, Kythera, Nauplia, ja sogar Ilios ( = Troja VI.) genannt.

Unter Amenophis III./IV. fand anscheinend eine Intensivierung der Beziehungen zwischen Ägypten und der Ääis statt, denn es finden sich mehr ägyptische Stücke als früher in den Schichten 
Mykene. - III. A und B.

Funde in den Mykene-III-A- und B-Schichten

Skarabäus Amenophis III. im Grab von Sellopoulos bei Knossos
auf der Unterseite steht:
(Nb) tA.wj  (Nb mAat Ra)| 
Skarabäus Amenophis III. in Kydonia - Unterseite der Königsname
Skarabäus Amenophis III. aus Grab 9 bei Jalysos auf Rhodos
Skarabäus Amenophis III. in einem Grab bei Aitokiko in Südaitolien
Skarabäus Amenophis III. im Grab 9 in Enkomi auf Zypern
zusammen mit einem Silberring Amenophis IV. auf dem dieser König noch
"geliebt von Re und Ptah" genannt wird.
Skarabäus der Teje  in Grab 93 in Enkomi auf Zypern. Hier fand sich auch ein Silberring Amenophis IV.  
Skarabäus der Teje - gefunden in Mykenai
Stempelsiegel der Teje aus weißem Steatit, gefunden in einem Massengrab vom Typ Kammergrab bei Hagai Triada.

Auf der Burg von Mykene fanden sich Fragmente einzelner Fayenceplatten, die auf beiden Seiten den Namen Amenophis III. tragen. Sie sind vergleichbar mit den Stücken die in der Palastanlage von Malqata gefunden worden sind, aber auch im Palast Sethos I. in Kantir.

Es handelt sich um den Namen des Königs, der in einer senkrechten Zeile angeordnet ist und auf einem Papyrusbusch steht; in Ägypten sind dies eindeutig Türverkleidungen.

Der Unterschied der mykenischen gegenüber den ägyptischen Stücken ist allein, dass die mykenischen auf beiden Seiten beschriftet sind. Auch die mykenischen Fragmente dürften von einer Tür – wohl kaum von einem Fenster – stammen. Da aber neben diesen Fragmenten auch noch Fayencerosetten im Mykene gefunden worden, wie sie ebenfalls aus ägyptischen Palästen bekannt sind - die anscheinend an den Wänden als Abgrenzung der Wandmalereien saßen, - so kann mit einiger Wahrscheinlichkeit angenommen werden, dass Amenophis III. dem Herrn von Mykene ein „ägyptisches Zimmer“ geschenkt hat, das dort in den Palast eingebaut worden ist. Dies ist sicher als bedeutender Hinweis auf die enge Verbindung zwischen Ägypten und Mykene in dieser Zeit anzusehen.  

In Mykene fand sich außerdem eine Fayence–Vase mit der Kartusche Amenophis III.  zwischen hellen und dunklen Lotosblättern.

Hinweise auf Seeräuberüberfälle der späteren Seevölker finden sich zum ersten Mal in einer Inschrift von Amenophis, Sohn des Hapu, unter Amenophis III., der die Errichtung von Küstenbefestigungen erwähnt.

In EA 38 antwortet der Fürst von Alasia auf eine Beschwerde Königs Amenophis III., dass Zyprioten an einem Überfall von "Lukki–Seeräuber" ( "Lukki" nannten die Ägypter die alte Piratenküste von Lykien im Süden der heutigen Türkei) beteiligt gewesen seien. Der zyprische König weist dies mit dem Hinweis zurück, auch sein Gebiet würde von den Lukki heimgesucht. Bereits in dieser Zeit lassen EA 81,16 und 122,55 "Sardin" als Soldaten in Byblos erkennen.

Fragmente im Nationalmuseum Athen
(Bildausschnitt:
saamunra
Originalbild: hier
)

Umzeichnung von einigen der Fragmente aus
W. Helck:
Die Beziehungen Ägyptens und Vorderasiens zur Ägäis bis ins 7. Jahrhundert v.Chr.

Mitanni:

Amenophis III. war ein Meisterdiplomat. Das allgemeine Bild, welches sich zeigt, ist das eines Machtgleichgewichts, das sorgfältig beibehalten wurde, da alle Parteien von dem durch gegenseitige Bündnisse gesicherten und durch einen blühenden Handel unterstützten Frieden profitierten. 
Wahrscheinlich schloss der König einen Interessenvergleichsvertrag mit Mitanni, wobei die Stadtfürstentümer an der Küste Nordsyriens, Phönixkiens und Palästinas unter ägyptische Oberhoheit blieben, während zumindest Karkemisch am oberen Euphrat wieder unter mitannischen Einfluss geriet. Die Vereinbarung die der König mit Mitanni traf, wurde strikt eingehalten und bald entwickelte sich eine Freundschaft zwischen beiden Dynastien.

Sutarna der König von Mitanni, der Nachfolger von Artatama, sandte im Jahre 10. seine Tochter Giluhepa als Gemahlin Amenophis III.  nach Ägypten   siehe dazu unter Heiratspolitik. Die Haltung Mitannis gegenüber Ägypten, das noch unter König Thutmosis III. der Erzfeind Ägyptens gewesen war, hatte sich mit der Regierung Thutmosis IV. entschieden geändert. Innere Spannungen und Beunruhigung durch das aggressives Verhalten seiner nordwestlichen Nachbarn vor allem den Hethitern führten dazu, das die mitannischen Könige Bündnispartner suchten oder sich zumindest den Rücken freihalten wollten. Die guten Beziehungen zu Mitanni wurden anscheinend nur nach der Ermordung König Artassumara kurz unterbrochen      siehe dazu Brief EA 17 von Tuschratta an Amenophis III.

Interessant im Bezug auf eine Verbindung mit Asien ist, dass auf einer Statuette der König in asiatischer Tracht dargestellt ist und er sich in seinem 36. Regierungsjahr angesichts einer Krankheit von dem mitannischen König Tuschratta das heilkräftige Bild der Ischtar von Ninive erbat um die Krankheitsdämonen zu vertreiben, (seit dieser Zeit wurde die „hurritische Ischtar“ auch in Ägypten als Heilgöttin verehrt, die reitend dargestellt wurde)

Hatti und Babylon:

Durch die Amarnabriefe erfahren wir, das dass Verhältnis zwischen Amenophis III. und den Hethiterkönigen  Sautarna und dessen Sohn Tuschratta herzlich war. Nicht ganz so freundschaftlich  war das Verhältnis zum König von Babylon Kadasman–Enlil I., der sich mehrfach über gewisse Dinge bei 
Amenophis III. beschwerte und dieser ihm manchmal in seinen Antworten auf solche Briefe unverhohlen seine Verachtung für ihn zeigte. 

Gegen Ende der Regierung Amenophis III.  kündigen sich im Norden ernste Verwicklungen an. Zwar schien das Mitannireich nach turbulenten Zeiten unter Tuschratta gestärkt hervorgegangen zu sein, doch war der erste abgeschlagene Vorstoß der Hethiter unter Suppiluliumas ein Warnzeichen (siehe dazu Wolfgang Helck Geschichte / Brill.) Dazu kam, dass im nördlichsten Teil der ägyptischen Besitzungen in Syrien ein ehrgeiziger Fürst begann, im Schutze Ägyptens sich ein eigenes Reich zusammen zu erobern.

Abdi–asirta von Amurru konnte in dem gebirgigen und fast nicht von Stadtstaaten durchsetzten Gebiet zwischen Orontes und dem Meer seine Herrschaft konsolidieren. Von da stieß er gegen die bedeutenden Hafenorte an der Libanonküste vor, die zum Gebiet der Stadt Byblos gehörten. Zahlreiche Briefe der  Amarnakorrespondenz überliefern die Hilferufe des Rib–Addi, Fürst von Byblos, mit den Schilderungen der Übergriffe des Abdi–asirta, der selbst die Provinzhauptstadt Simyra und den ägyptischen Stützpunkt Ullaza bedrohte. Eine Strafexpedition wurde notwendig, die zur Gefangennahme des Abdi–Asirta führte. So konnte, wenn auch nur für kurze Zeit, die ägyptische Herrschaft in Amurru wiederhergestellt werden.

Feldzüge:


Feldzüge und militärische Unternehmungen

 

Heiratspolitik:

Es ist bekannt, dass Amenophis III. mindestens fünf ausländische Prinzessinnen in seinem „Harim“ hatte.
Eine ihnen war die Tochter Schattarnas, des Fürstens von Naharina, die den Namen Giluchepa trug. Die Eheschließung wurde, wie es scheint, um das Jahr 10 gefeiert.

In die erste Hälfte der Regierung fällt die weniger spektakuläre Vermählung mit einer Tochter des Königs von Babylon Kurigalzu II. Die Erinnerung daran hat sich dank eines Amarnabriefe erhalten. Nach den Texten weiterer Amarnabriefe wurde auch die Nichte dieser Königstochter in den Harim des Königs aufgenommen. Auch eine Tochter Tarkhundaradu des Königs von Arzawa (Westanatolien-Kilikien) gelangte in den Harim Amenophis III.

Noch gegen Ende seines Lebens hat Amenophis III. die Ehe mit Taduchepa geschlossen, der Tochter vom Mitannikönig Tuschratta II. und Nichte von Giluchepa. Es gibt Gelehrte die in dieser Taduchepa die spätere Frau Echnatons namens Kija sehen.

Der unbedeutende Stadtfürst Satija von Enisasi in Syrien strebte durch eine Eheschließung seiner Tochter mit (sehr wahrscheinlich) Amenophis IV./Echnaton unterwürfig den Schutz der Großmacht Ägyptens an. 

EA  187.1 – 5,  22 – 25 
 
- der Stadtfürst Satija von Enisasi in Syrien an Amenophis IV. ?? -

„ [Zum Köni]g, meinem Herrn, [meinem Gott, meiner Sonne, spr]richt !  [S]o (spricht) Satija, der Mann von [Enisasi], dein [D]iener, der Staub unter deinen [F]üßen des Königs, meines Herrn. [ … ] Und hierm[it  s]ende ich meine Tochter in den [P]ala[s]t [z]um König, meinem Herren, me[nrem] Gott, meiner Sonne.
EA 187:
- Shatiya, Herrscher von Enishasi an Amenophis III. -

„ ……… Sprich zum König, meinem Herrn, meinem Gott, meine Sonne: Botschaft des Shatiya, des Herrschers von Enishasi, dein Diener, der Staub unter den Füßen des Königs, meines Herrn ………………….. Hiermit schicke ich meine Tochter zum Palast, zum König, meinem Herrn, mein Gott, meine Sonne.........................."

Die Mitanni–Prinzessin Giluchepa soll von 317 Harimsdamen auf ihrer Reise nach Ägypten begleitet worden sein.. Dem Amarna–Brief EA 17 zufolge soll auch eine Dienerin geschickt worden sein, die aus der „Beute des Hatti–Landes “ stammte.

Im Jahr 10 heiratete der König die Mitanniprinzessin Kebucheba, diese trug den Titel einer
„edlen Dame von Naharina“. Der Vater war König Satarna / Schatarnas / Schatarna / Shuttarna / Schuttarna II. von Mitanni/Naharina.

Später heiratete er eine weitere Mitanniprinzessin namens Taducheba, die dann nach seinem Tode in den Harim seines Sohnes Amenophis IV.  überging. Sie kam im Gefolge von 270 weiblichen und 30 männlichen Dienern.

Heiratspolitik Amenophis III. nach Joan Fletscher  in "Tagebuch eines Pharaos". 

Nach Joan Fletscher zählte die Mitanni-Prinzessin Taduchepa, die Tochter König Tuschrattas, anlässlich ihrer Heirat mit König Amenophis III. in einem Brief die Geschenke auf, die er ihr gab: 

...................... mehrfarbige Hemden, ein Paar Handschuhe mit roter Wolleinfassung, ein Paar Lederschuhe, besetzt mit Goldschmuck, Hilibasteinknöpfen und Lapislazulischmuck. Dabei wurden 13 Schekel Gold verwendet. Vier Paar Rauhhaarwollstrümpfe. Ein Paar Batatu – Schuhe mit reichem Goldschmuck, für den sechs Schekel Gold verwendet wurden. Ein Paar purpurne Wollschuhe, geschmückt mit Gold und Hilibasteinknöpfen sowie in der Mitte eingelegten Lapislazuli. Hierfür wurden vier Sekel Gold verarbeitet. Zwei Paar Schuhe aus gefärbten Leinen. Eine wollene Purpurrobe und ein paar Hemden im Stil der Churriter, für die Stadt. Ein Stadthemd im türkischen Stil. Ein Paar Schärpen aus roter Wolle, mit Ornamenten. Ein Leinengewand im Stil von Hazor. Ein Paar Leinenhemden im churritischen Stiel. 

Ein Stadthemd aus Leinen. Eine Leinerobe. Ein Gewand im Stil von Hazor. Ein Paar Hemden im churritischen Stil. Eine Robe und eine Kappe aus purpurner Wolle. Zehn bunte Gewänder, zehn Paar Hemden im churritischen Stil, zehn Paar Stadthemden, zehn Paar Beinkleider, zehn Paar Batatu–Schuhe. Ein Leinenschurz aus farbigem Material................................................
Ein Armreif aus Eisen, mit Gold beschlagen, darin als Intarsien Vögel aus echtem Lapislazuli; ein Fußreif aus Gold; ein Satz echte Lapislazuliperlen für die Hand, sechs pro Schur, in Gold gefasst; ein halsringartiges Kopfgebinde aus gedrehtem Gold. ............................................... 

Der König heiratete 1382 v. Chr.  Giluchepa, soäter dann 1362 Taduchepa.

Er heirate weiter zwei namentlich nicht bekannter Prinzessin aus Babylon. Die eine war die Tochter 
König Kurigalzu, die andere die Tochter dessen Nachfolger Kadaschman – Ellil I. Weiter heiratete Amenophis III. eine ebenfalls namentlich unbekannte Tochter des Königs Tarchundaradu von Arzawa.

Später in seiner Regierungszeit heiratete er eine Tochter von Kadaschman – Charbes  von Babylon. 

In seinen letzten Jahren nahm Amenophis III. abermals Kontakt mit dem babylonischen Hof auf, zwecks Heirat einer weitern Prinzessin. Eine zunächst ausgewählte Prinzessin starb jedoch noch während der Verhandlungen um den von  Amenophis III. zu zahlenden Brautpreis. Der babylonische König bot darauf eine andere seiner Töchter als Ersatz an, in dessen verstarb jedoch Amenophis III., bevor ihm dieses Mädchen zugeführt werden konnte. Die Verhandlungen gingen unter Amenophis IV. weiter.

Jahr 10
 - Heirat mit Giluhepa der Tochter Sattarna II. von Mitanni -

Jahr 20,
- spätestens jedoch  Jahr 35 – Heirat mit Taduhepa, der Tochter des Tuschratta von Mittani -

- Heirat mit einer Tochter des babylonischen Königs Kurigalzu I. -

Zwischen Jahr 20 und 26
 – Heirat einer Tochter des Tarhundaraadu von Arzawa, einem Königreich in Südwest Kleinasien -

Zwischen Jahr 30 und 38
 – Heirat einer Tochter des babylonischen Königs Kadasman-Enlil
-

Nach dem Tode des Kadasman-Enlil  war eine weitere Hochzeit mit einer Tochter von Burnaburias II. geplant – sie wurde jedoch durch den Tod der Kandidatin verhindert.


Beamte
( TT 192 - Grab des Cheruef)

(Co-Autor: J. H. Pirzer)


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