Hamburg - "das Tor zur Welt" - die Schöne im hohen Norden. Ganz unhanseatisch klingen diese Schlagzeilen, denn die hanseatische Lebensart zeichnet sich durch "feine Zurückhaltung" aus. Doch ganz unterdrücken können auch die Hamburger ihren Stolz auf die schöne Stadt an der Elbe nicht! Und das zu Recht, denn Hamburg bietet seinen Besuchern Stadtleben pur, Kultur und Vergnügen satt, dazu Naturerlebnisse durch vielfältige Grün- und Wasseranlagen.
Hamburg ist nicht nur das Tor zur Welt, sondern sie war schon immer ein Magnet für die vielen Einwanderungen, denn das Wort "Weltoffenheit" hat hier noch Tradition. Bereits im 16. Jahrhundert flohen protestantische Holländer vor den Religionskriegen nach Hamburg, welches ihnen Glaubensfreiheit zusicherte. Es folgten portugiesische Juden und französische Adlige.
Das Stadtbild zeigt vor allem Internationalität, wie man an dem im italienischen Flair gestalteten Rathausmarkt unschwer erkennen kann. Nicht nur allein wegen der vielen Fleete und Brücken, sondern auch an den von Alexis de Chateauneuf gestalteten Alterarkaden entlang der Kleinen Alster. Diese sind dem Bauplan des Markusplatzes in Venedig nachgestaltet.
Geschichte Hamburg
831 n. Chr. Der Mönch Ansgar wird von Kaiser Ludwig dem Frommen als Bischof über das neugegründete Bistum Hamburg eingesetzt. Der Hauptsitz der kirchlichen Herren ist die Hammaburg, die sich südlich der heutigen Hauptkirche St. Petri befand. Die Burg hatte schon den Sachsen und dem Frankenkaiser Karl als Stützpunkt gedient. Der Bischof Ansgar hatte die Aufgabe, die Gebiete nördlich der Elbe zu missionieren. 1186 / 87 Der weltliche Herrscher über Hamburg, Adolf III. von Schauenburg lässt Kaufleute unterhalb seiner Neuen Burg eine Kaufmannsstadt anlegen. 1189 Kaiser Friedrich I. (Barbarossa) erteilt der Stadt Privilegien wie Zollfreiheit für Handel und Schifffahrt. Es stellt sich zwar später heraus, dass diese auf den 7. Mai datierte Urkunde eine Fälschung war, trotzdem wird heute an diesem Datum der Hamburger Hafengeburtstag gefeiert. 1230 Das Flüsschen Alster wird durch eine Wassermühle, mit der Korn aus dem Umland gemahlen wird, gestaut. Die Alterniederung wird überschwemmt und dadurch entstehen Binnen- und Außenalster. 1241 Durch ein Bündnis mit der mächtigen Ostseehafenstadt Lübeck beginnt die Geschichte der Hanse. Hamburg ist Nordseehafen für Lübeck und wichtigster Umschlagplatz für die westlichen Länder und das Binnenland. 1401 Der Seeräuber Klaus Störtebeker wird in Hamburg hingerichtet. 1510 Hamburg wird vom Reichstag als reichsfreie Stadt bestätigt. Sie ist ab jetzt nur noch dem Kaiser unterstellt. 1626 Das mächtige Festungswerk mit seinen 9 Meter hohen Mauern, ausgebaut mit 21 Bastionen, ist fertig und schützt in den kommenden Jahrhunderten, auch während des 30jährigen Krieges, die Stadt. 1664: Die Stadt Altona, die bis 1867 von den Dänen beherrscht wird, wird von diesen zur Stadt ernannt, um ein Konkurrenzstadt zu Hamburg aufzubauen. 1712 Bis Februar 1714 sterben rund 10.000 Einwohner der Stadt an dem schwarzen Tod, der Pest. Es ist das letzte Mal, dass Hamburg von ihr heimgesucht wird. 1768 Durch den sogenannten Gottorper Vergleich wird Hamburg endgültig von den Dänen als von Holstein unabhängige "Kaiserlich Freye Reichsstadt" anerkannt. 1806 Die Truppen Napoleon Bonapartes besetzen das neutrale Hamburg. Es beginnt die Zeit der französischen Besatzung, welche die Hafenstadt an den Rand des Ruins bringen sollte. Erst am 30. Mai 1814 ziehen die französischen Truppen wieder ab. 1815 Nach dem Zerfall des alten deutschen Reiches ist Hamburg ein souveräner Staat innerhalb des Deutschen Bundes und nennt sich ab 1819 "Freie u. Hansestadt Hamburg." 1842 In der Deichtorstraße bricht am 5. Mai der Große Brand aus. Das Feuer wütet bis zum 8. Mai und zerstört weite Teile der Innenstadt. 1867 Hamburg tritt in den Norddeutschen Bund ein und verzichtet dabei zwar weitgehend auf seine Autonomie als Staat, erhält dafür aber ein Freihafengebiet garantiert und somit Rückhalt für seinen Welthandel. 1919 Das erste demokratisch gewählte Parlament wird eröffnet. Aufgrund des Versailler Vertrages muss Hamburg den größten Teil seiner Handelsflotte abliefern. 1937 Am 1. April ergeht ein Groß-Hamburg Erlass. Altona, Wandsbek, Harburg und Wilhelmsburg kommen zur Hansestadt, dafür geht der alte Hamburger Besitz Cuxhaven an die Provinz Hannover. 1943 Das Arbeiterviertel des Hamburger Ostens wird durch einen Feuersturm zerstört. 35000 Menschen fallen der "Aktion Gomorah" zum Opfer. 1945 Hamburg kapituliert am 3. Mai und wird von den Briten besetzt. 1949 Hamburg wird selbstständiges deutsches Bundesland. 1962 Durch eine Sturmflut am 16/17. Februar werden 1/6 des Hamburger Staatsgebietes überschwemmt. 315 Menschen sterben, 20.000 werden evakuiert. 1981 Angehörige der alternativen Szene besetzten Häuser in der Hafenstraße
2001 Die CDU stellt erstmals seit 1946 in Koalition mit der Partei Rechtstaatlicher Offensive (PRO) und der FDP den
1. Bürgermeister (Ole von Beust)2002 Hamburg unterliegt Leipzig bei der Entscheidung, welche Stadt sich als Austragungsort der Olympischen Spiele 2012 für Deutschland bewirbt.
2004 Nach den Neuwahlen am 29. Febr. 2004, die nach dem Auseinanderbrechen der PRO im Dez. 2003 und der Aufkündigung der Koalition durch den 1. Bürgermeister nötig waren, regierte die CDU mit absoluter Mehrheit die Stadt. 2008 Da die Wahlen zur Bürgerschaft am 24. Febr. 2008 zu keinem klaren Ergebnis für eine Mehrheit innerhalb des klassischen Lagers führten, hat sich eine schwarz-grüne Koalition (CDU-GAL) gebildet, die damit die erste schwarz-grüne Landesregierung in Deutschland stellt.
1. Bürgermeister der Freien und Hansestadt Hamburg bleibt Ole von Beust, den 2. Bürgermeister stellt mit Christa Goetsch, die GAL-Partei.2011 Seit März 2011 ist Olaf Scholz (SPD) Bürgermeister der Freien u. Hansestadt Hamburg. In der Hamburgischen Bürgerschaft verfügt die Regierungspartei über 62 der insgesamt 121 Sitze.
die "Hammaburg" |
Als die eigentliche Keimzelle der heutigen Stadt Hamburg gilt der Hamburger Domplatz. Lange Zeit war die Forschung sich nicht einig, ob der Domplatz (am Speersort) auch als ursprünglicher Standort der für die Namensgebung stehenden "Hammaburg" stand. Bei Ausgrabungen auf dem jetzigen Domplatz wurden in den Jahren um 1980 zwei konzentrische Gräben entdeckt, die man als eine Wehranlage ansah, wobei man allerdings keinerlei Spuren einer Innenanlage und einer zusätzlichen Sicherung durch Wall oder Palisade fand. Die C 14-Daten und die gefundenen Keramikfragmente sprachen für eine Entstehungszeit im 7. Jahrhundert und eine Einplanierung im 8. Jahrhundert. Lt. der Forscher ist diese Datierung aber zu alt für die historisch belegte Hammaburg des 9. Jh.
Anhand von neueren Grabungsergebnissen aus den Jahren 2005-2006 kam man aber nun zu der Erkenntnis, dass der innere Graben älter ist als der äußere und man es hier mit zwei aufeinanderfolgenden Bauwerken zu tun hatte. Der ältere Befestigungswall wurde im 8 Jh. errichtet und um 800 eingeebnet.
Keramik-Funde um 800 n. Chr. Zahlreiche Keramikscherben, die für die Zeit um 800 typisch sind, stammen aus dem Graben der Hammaburg I., was eine Datierung für die Auffüllung des Grabens um 800 möglich macht. |
Wahrscheinlich umschloss diese, als Hammaburg I. bezeichnete Anlage, einstmals das Anwesen eines Adligen der sächsischen Führungselite, welches von weiteren Wirtschafts- und Wohngebäuden umgeben war. Diese Anlage lag sehr günstig auf einem Geestsporn im Mündungsdreieck zwischen Alster und Elbe.
Anhand der neuesten Erkenntnisse der Archäologen des Hamburger Helms-Museums aus dem Jahre 2007 wissen wir, dass die frühere Hammaburg höchstwahrscheinlich nicht auf dem Domplatz stand. Zwar fanden sich Reste einer Befestigungsanlage auf dem Domplatz mit verschiedenen Ausbausphasen, die aber lt. der C-14-Datierung in das ausgehende 9. und 10 Jahrhundert gehören. Neue Erkenntnisse über die gefundenen Reste der ausgegrabenen Befestigungsanlage fanden sich erst 7 Jahre später. Diese Wehranlage stammt nicht - wie angenommen, aus dem 6. und 7. Jahrhundert, sondern aus dem 8. Jahrhundert - und doch könnte es sich dabei lt. Museumsdirektor Rainer Maria Weiss um die "Hammaburg" handeln (Quelle: Zitat Bild-Zeitung Hamburg v. 30. 10. 2014). Die historischen Funde werden in der Ausstellung "Mythos Hammaburg" im Archäologischen Museum Hamburg-Harburg gezeigt, die vom 31. 10. 14 bis 26. 4. 2015 läuft.
Zitat Rainer-Maria Weiss in Bild-Zeitung Hamburg v. 30.10.14: "Hamburg wurde nicht gegründet, weder von Karl dem Großen, noch von Ludwig dem Frommen, sondern Hamburg entstand in wunderbarer geografischer Lage an der Mündung zwischen Alster und Elbe." |
Zu der Zeit als Ansgar von Bremen unter Ludwig dem Frommen im Auftrage der fränkischen Kirche in den Norden geschickt wurde und während dieser Zeit - wie allgemein bislang dargestellt - die Siedlung "Hamburg" gründete, gab es dort bereits eine kleine Ansiedlung, welche daher von Beginn an, ein Handelsplatz war und keine kirchliche Gründung.
Schon 810/11 n. Chr. ließ Karl der Große zwischen den Flüssen Bille und Alster eine kleine Taufkirche errichten und unterstellte sie dem Priester Heridag (Quelle: dt. Wikipedia), dessen Hauptaufgabe es war, die Christianisierung des noch heidnischen Nordens (Schleswig-Holstein, Dänemark und Skandinavien) voranzutreiben. Zur Sicherung der Taufkirche und der kleinen Ansiedlung und ihrer Bewohner erbaute man eine kleine kreisrunde Wallanlage, die nach Osten hin durch einen 300 m langen Wall verschlossen wurde. Somit war die frühe Ansiedlung nach Norden und im Westen durch die Alster, im Süden durch die Elbe und im Osten durch den sog. "Heidenwall" geschützt. Mit einem Abstand von 5,50 m lag ein mit Wasser gefüllter Graben vor dem Wall, auf dem wiederum sich eine Palisade aus 50 cm dicken Holzpfosten befand. So umschloss der Wall die Hammaburg nicht völlig, sondern schützte sie nur nach Osten hin. Dieser sog. "Heidenwall" bestand bis ca. 1200, danach wurde er im 13. Jh. aufgrund des Stadtmauerbaus und der sich ausdehnenden Stadt Hamburg abgetragen. Dass es auf diesem Wall Palisaden gab, konnte anhand der gefundenen Pfosten mit bis zu 50 cm Durchmesser nachgewiesen werden (Quelle: http://burgenarchiv.de/burgen/hamburg-hh) .
Hinter dem 300 m langen "Heidenwall" lag auf einer Insel die so genannte spätere "Hammaburg", die 40 bis 50 Menschen Zuflucht bot und eine Größe von ca. 130 m x 130 m mit einem ovalem Ringwall besaß. Vermutlich bestand sie aus Plankenwerk, welches man mit Erdreich angefüllt hatte. Die sie umgebenden Wälle waren ca. 5 bis 6 m hoch und 15 m breit. Während die Hammaburg zerstört wurde, blieb die Wallanlage erhalten. Erst im 12. Jahrhundert blühte die Siedlung rund um die Hammaburg wieder auf, als sich der Handel von der Ost- zur Nordsee verlagerte.
Namentlich dokumentiert wurde der Name "Hammaburg" aber erst 832, wobei die Herkunft des Namens nicht zweifelsfrei geklärt werden konnte. Einer Version nach soll der Name darauf zurückzuführen sein, dass diese frühe Wehrburg auf den Ruinen des sächsischen Dorfes Hamm erbaut worden sei - den neueren Forschungsergebnissen nach soll sich der Name aber aus dem altdeutschen "Hamme" ableiten ("Hamme" steht für einen geschützten, von einem unwegsamen Gelände - wie einem Moor - umgebenen Geesthang). Im Falle der ersten Hamburger Siedlung sei dieser Geesthang durch natürliche Gegebenheiten so gut geschützt gewesen, dass die Bewohner ihn als "Hammaburg" bezeichnet, wobei eine tatsächliche Burg somit zunächst gar nicht existiert hätte.
Die Hammaburg und Bischof Ansgar: |
Zum Zeitpunkt der Ankunft Ansgars in der Hammaburg (834 n. Chr.), war diese eine fränkische Grenzfestung, welche in den Jahren 817-822 n. Chr. gegen das damals mächtige Dänemark als Befestigung ausgebaut worden war. Ein sächsischer Graf, der evtl. aus dem alten Adelsgeschlecht der Billunger stammte, wirkte in der Hammaburg als sächsischer Stadthalter - stand aber unter fränkischer Oberhoheit. Dank der "Vita Anskarij" - einem Bericht über das Wirken Ansgars, der aus der Feder eines seines Schüler Rimbert von Bremen stammte, wurde uns der Name des sächsischen Stadthalters, Graf Bernhard, der in der Hammaburg zur Zeit des Wikingerüberfalls die Befehlsgewalt innehatte, überliefert.
Heute wissen wir nun, dass der Ort "Hammaburg" schon vor der Ankunft von Ansgar ein wichtiger Handels- und Grenzort war. Als Missionsstandort stieg er zum zentralen Ort in der ganzen Region von Nord-Elbien auf, der nun eine befestigte Burg, eine Kirche, eine dazugehörige Siedlung mit einem Handelsplatz und sogar einem kleinen Hafen mit einem Gelände für die Schiffe und einem Ufermarkt besaß.
Zwar wurden bei den ersten Ausgrabungen auf dem Domplatz im Jahr 1945 vier besonders große Kantholzpfosten entdeckt, die man gleich als Reste der Ur-Kirche unter Bischof Ansgar interpretierte, da sie genau in der Flucht des späteren gotischen Dombaues lagen, doch ergaben die neueren Forschungen, dass sie die Holzfragmente jüngeren Datums sind und zu einer Holzkirche gehörten, die Erzbischof Unwan in den Jahren um 1020 n. Chr. errichten ließ, womit dieser Dombau, der erst nach der Zerstörung der Hammaburg III. auf dem Burgareal entstand, der älteste auf dem Domplatz nachgewiesene Kirchenbau ist. Spuren der unter Bischof Ansgar erbauten Kirche wurden bis heute nicht gefunden - es besteht aber die Vermutung, dass ihre Reste auf dem Areal unter der Hauptkirche St. Petrie liegen und damit unmittelbar nördlich der Hammaburg.
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Der Benediktiner-Mönch Ansgar (801 - 865) - auch Anskar oder Anschar - der sich zu dieser Zeit auf Einladung des schwedischen Königs Björn pa Haga seit 829 in Birka, einem bedeutenden Handelsplatz der Wikingerzeit befand, wo die erste Kirche in Skandinavien entstanden war, wurde 831 von Kaiser Ludwig dem Frommen, dem Sohn und Nachfolger Karls des Großen, zurückgerufen und mit der Gründung und Leitung des neuen Erzbistum Hamburg beauftragt, nachdem er von Drogo von Metz zum Bischof geweiht wurde. Ein Jahr später erhielt Ansgar von Papst Gregor IV. den Titel Erzbischof und damit wurde die Errichtung Hamburgs als Erzbistum von päpstlicher Seite bestätigt. Mit Hilfe von Ludwig des Frommen gründete Erzbischof Ansgar in der Hammaburg eine Schule und ein Kloster und ließ eine dreischiffige, hölzerne Marienburg errichten und nutzte nunmehr die Ansiedlung um die sog. "Hammaburg" als Ausgangspunkt für seine Bekehrungsaktivitäten der germanischen Stämme im Norden, mit dem Auftrag die gesamte Region zwischen Elbe und Alster zu kontrollieren.
Die Wikinger erreichten 845 - über die Elbmündung kommend - stromaufwärts die Ansiedlung "Hammaburg", die sich inzwischen zu einer kleinen Stadt entwickelt hatte, um zu plündern und brandschatzen. Auch das Bistum Schweden wurde vernichtet. Bischof Ansgar und einige der Bewohner der "Hammaburg" konnte nur mit knapper Not entkommen. Nach der Verwüstung zogen die Wikinger wieder ab, aber die Ansiedlung "Hammaburg" konnte sich nach diesem Ereignis lange Zeit nicht erholen und führte nur ein Schattendasein.
Das Erzbistum Hamburg wurde 848 n. Chr. mit dem Bistum Bremen zum "Bistum Bremen" mit Sitz in Bremen, vereinigt, wobei in Hamburg ein nur mit wenigen Rechten ausgestattetes Domkapitel als lokale Vertretung des Bischofs weiterbestand. Nach einigen Vorgängerbauten wurde diese "Dom-Kirche" im 13. Jahrhundert zu einer mächtigen Kirche im gotischen Stil ausgebaut. Der "Hamburger Dom" war namensgebend für das gleichnamige Volksfest, da dieses zur Zeit seiner Entstehung neben dem Dom begangen wurde.
Ansgar wurde von Ludwig dem Frommen zum Bischof von Bremen ernannt, wo er Spitäler errichtete, Gefangene freikaufte und sich für die Abschaffung des Sklavenhandels einsetzte.
Bischof Ansgar Allgemein bekannt wurde die Hammaburg durch den Bischof Ansgar von Bremen (801-865 n. Chr., auch Anskar oder Anschar, Geburtsdatum ist allerdings umstritten), der ursprünglich ein Mönch des Benediktiner-Ordens war, später dann Erzbischof von Hamburg und Bremen und Missionsbischof für Skandinavien. (Bild: Archäologisches Museum Hamburg, Helms-Museum / Margret Pirzer) |
Als Quelle für den Angriff der normannischen Wikinger auf die Hammaburg an der Elbe dient uns der Bericht aus der Feder des Erzbischofs "Rimbert von Bremen", der ein Schüler von Ansgar war, in dem er uns das Leben und Wirken seines Amtsvorgängers, dem später heilig gesprochenen Missionars und Bischofs Ansgar von Bremen berichtet. Die "Vita Anskarii" ist die einzige Quellenangabe über die alte Hammaburg, welche aber aus wissenschaftlicher Sicht durchaus glaubwürdig ist, da der Erzbischof Rimbert von Bremen kurz nach Ansgar lebte.
Obwohl Rimbert in seiner Chronik in einer dramatischen Schilderung die unzureichende Verteidigung und die große Übermacht der angreifenden Wikinger schilderte, was lt. der Chronik eine dreitägige Brandschatzung und Zerstörung der Hammaburg zur Folge hatte, fanden sich bei den Ausgrabungen auf dem gesamten Siedlungs-Areal der einstigen Hammaburg nur wenige Brandspuren wie Lehmbrandrest, Holzkohleschüttungen und Steine, die feuergeschwärzt waren und von den Feuerstellen der Siedlungsbewohner stammen dürften. Diese archäologischen Spuren dürfte aber nicht als Nachweis für eine dreitägige Brandschatzung ausreichen. Dennoch müssen die Zerstörungen gravierend gewesen sein, denn die Befestigungsanlagen und der große Graben der Hammaburg wurden danach zugeschüttet und einplaniert.
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Schwerter des frühen Mittelalters 1) oberes Schwert: 725-800 v. Chr.) - Fundort: Lühesand, Krs. Stade, Niedersachsen - 2) unteres Schwert: 9. Jh. -Fundort: Hamburg-Bergedorf - 6-7) Axtköpfe, 9.-11. Jahrhundert / Fundort: Haithabu/Schleswig-Holstein 8-9) Schildbuckel, 9-11. Jahrhundert / Fundort: Haithabu/Schleswig-Holstein Mit Schwertern wie diesen beiden wurde der Kampf um die Hammaburg im Jahre 845 ausgetragen. Das Schwert (1) aus der Elbe besitzt eine aufwendig damazierte Klinge - Parierstange und Knauf des Schwertgriffes tragen Ziernähte und sind mit einem Kreuzmuster versehen. Das Schwert mit der Nr. 2 stammt aus einem Kriegergrab und besitzt eine kräftig polierte Knaufkrone. 1. Stiftung historische Museen Hamburg - Museum f. Hamburgische
Geschichte |
Obwohl die Ansiedlung Hammaburg nach dem Wikinger-Überfall 845 über längere Zeit darniederlag, wurde auf dem einstigen Burgareal und im weiteren Umfeld dennoch weiterhin gesiedelt und gebaut. Eine neue, noch mächtigere Befestigungsanlage, die aus einem Wall und einem Graben bestand, wurde nun errichtet - die Hammaburg III. Weiterhin wurde eine künstliche Aufschüttung des Flussufers unterhalb der Hammaburg in Angriff genommen. Diese künstliche Anhöhe wurde mit einem gestaffelt angelegten Flechtwerkbau und kaiartigen Holzeinbauten befestigt. Parallel dazu wurden einige kleinere Blockhäuser gebaut.
Zu dieser Zeit dehnte sich erstmals die Besiedlung au das gegenüberliegende Ufer, der sogenannten "Reichenstraßeninsel" aus, wo später ein Ufermarkt neben dicht beieinander erbauten Flechtwandhäusern entstand. Das hatte zur Folge, dass zu beiden Seiten des Ufers die ersten Anfänge einer Hafenanlage entstanden.
Im Nordseeraum entstanden im frühen Mittelalter wichtige Handelsplätze, die auch überregionale Bedeutung hatten und meist im Einflussbereich der großen Flüsse und Handelsstraßen lagen. Die Verwaltung dieser Handelsplätze befand sich zumeist innerhalb einer befestigten Burg- oder Wehranlage. Ab dem 9. Jahrhundert war auch die Hammaburg solch ein Handelsplatz, wo Handwerk - wie Metallverarbeitung, Knochenschnitzerei und Tuchherstellung - und Handel blühte. Zeugnisse hierfür waren die Funde von Gustiegel, Geweih- und Knochenabfälle und Webgewichte. Aber auch Waren aus anderen Regionen gelangten hierher: aus dem Rheinland wurde Drehscheibenkeramik importiert - auch slawische Keramik aus dem Osten wurde nun in der Hammaburg gehandelt, ebenso Basalt-Mühlsteine aus der Eifel und Feinkeramik aus dem fränkischen Süden.
Spätsächsische Keramik 9-12. Jahrhundert Diese Gefäße könnten als Handelsware oder als Transportgefäß für einen wertvollen Inhalt in die Hammaburg gekommen sein . oder auch aus einer evtl. Ansiedlung slawischer Töpfer-Handwerker stammen. Von einer Tonlampe aus England (900-1050), die aus Muschelgrus-Keramik hergestellt wurde, hat sich nur noch der massive Fuß erhalten. Gefunden wurde das Stück in der Hamburger Altstadt/Schauenburgerstr.-Ecke Pelzerstraße. Solche Lampen waren auf dem Kontinent nicht bekannt und so dürfte das Hamburger Exemplar evtl. aus Südost-England importiert worden sein. |
Keramik vom Badorfer Typ - linkes Gefäß: aus Tiel/Niederlande - rechtes Gefäß: Hamburg-Altstadt Die zumeist hellen Gefäße wurden auf der Drehscheibe hergestellt und oft mit Hilfe eines Rollstempels verziert. Diese Erzeugnisse rheinländischer Töpfereien wurden vor allem nach Nord- und Nordwesteuropa importiert.
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Bild: Archäologisches Museum Hamburg-Harburg, Ausstellung "Mythos Hammaburg". Fotograf: Margret Pirzer | Bild: Archäologisches Museum Hamburg-Harburg, Ausstellung "Mythos Hammaburg". Fotograf: Margret Pirzer |
Unerwartet wurden bei den Ausgrabungen
auf dem Domplatz nach und nach 15 Fragmente eines gotischen Grabmahls von Papst
Benedikt V. (geboren in Rom - † 4. Juli 965 oder 966 in Hamburg) entdeckt.,
die nach Vergleichen mit einem Kupferstich aus dem Werk "Rerum
Hamburgensium" des Historikers und Bibliothekars Peter Lambeck (1628-1680)
aus dem Jahr 1661 eindeutig identifiziert werden konnten. Das Kenotaph wurde
schon im 18. Jahrhundert zerstört und unter dem Bauschutt des Mariendoms
vergraben - so ist nun die Entdeckung der Kenotaph-Fragmente bei den neuen
Ausgrabungen ein Glücksfall für die Archäologie. Auf der Frontplatte der
gefundenen bemalten Fayence-Tafeln befindet sich eine idealisierte Darstellung
von Papst Benedikt V. in Lebensgröße, umrahmt von Ritter- und
Heiligendarstellungen.
Benedikt war der Sohn des Römers Johannes aus der Regio Marcelli und war vom
22. Mai bis zum 23. Juni 964 Papst der katholischen Kirche. Benedikt galt als
gelehrsamer Mann, was ihm den Beinamen Grammaticus einbrachte. Er wurde
vom römischen Patriziat 964 nach dem Tod von Papst Johannes XII. zunächst zum
Papst gewählt, aber schon Ende Juni 964 von Kaiser Otto I. nach der Eroberung
Roms abgesetzt und von den Römern auf der Synode als Gefangener vorgeführt.
Nach seiner Verbannung aus Rom wurde er zum Diakon degradiert und unter der
Aufsicht des ebenfalls in Rom anwesenden Hamburger Erzbischofs Adaldag als
dessen Gefangener nach Hamburg mitgenommen. Trotz der respektvollen Behandlung
durch Adaldag fühlte sich Benedikt im kalten Norden nicht wohl und prophezeite,
dass die Stadt Hamburg - solange seine Gebeine hier ruhen würden - zerstört
und verwüstet werden würde und wilde Tiere in den Trümmern hausten. Schon
kurze Zeit nach seiner Ankunft in der Hammaburg verstarb Benedikt (4. Juli 965 -
nach anderen Angaben 966) und sein Leichnam wurde auf Anordnung Ottos III. nach
Rom gebracht. Die Hamburger errichteten ihm ein Denkmal, welches sich mit dem
leeren Grabmal (Kenotaph) noch bis 1805 im Hamburger Mariendom befand (Quelle:
dt. Wikipedia / Benedikt
V.)
Fragmente eines gotischen Grabmahls von Papst Benedikt V. |
das Werk "Rerum Hamburgensium" |
Bild: Archäologisches Museum Hamburg-Harburg,
Ausstellung "Mythos Hammaburg"/ Leihgabe Museum
für Hamburgische Geschichte Fotograf: Margret Pirzer |
Bild: Archäologisches Museum Hamburg-Harburg,
Ausstellung "Mythos Hammaburg". Leihgabe Museum
für Hamburgische Geschichte Fotograf: Margret Pirzer |
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Im späten 10. und auch im 11. Jahrhundert hat die Ansiedlung rund um die Hammaburg unter mehreren verheerenden Slawenüberfällen zu leiden, wie aus dem ausgeprägten Brandschichten in den Bodenlagen unterhalb der Hammaburg und rund um das einstige Hafenufer klar hervorgeht. Die Hammaburg war als Missionsstützpunkt und Erzbistumssitz natürlich besonders gefährdet. Als Reaktion auf diese Überfälle wird die Hammaburg III. gegen Ende des 10. Jahrhunderts massiv ausgebaut. Zwischen 1043 und 1101 führten die einflussreichen Erzbischöfe Adelbert und Liemar die Geschicke des Erzbistums Hamburg-Bremen und die Hammaburg war während dieser Zeit eng verbunden mit der Weltpolitik der Päpste, Kaiser und Könige und erreichte seine größte räumliche Ausdehnung, da Adelbert und Liemar ein sehr enges Verhältnis zu König Heinrich IV. hatte.
Keramikfunde 1
+ 2) Topf u. Scherben linke Seite: 11. Jh. |
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Bild: Archäologisches Museum Hamburg-Harburg,
Ausstellung "Mythos Hammaburg"
Fotograf: Margret Pirzer |
Das Hamburger Domgeläut Bei den Ausgrabungen auf dem Domplatz wurden die Reste einer Glockengussgrube aus dem 11. Jh. gefunden. Der Befund war so gut erhalten, dass man zwei der Glocken in der Glockengießerei Rincker in Sinn (Hessen) originalgetreu restauriert und nachgegossen werden konnten. Die hier gezeigte kleinere Glocke hat ein Gewicht von 155 kg bei einem Durchmesser von 62,8 cm. Die Wandstärke der Glocke beträgt bis zu 16mm - ihr Schlagton hat die Höhe "d". |
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Bild: Archäologisches Museum Hamburg-Harburg, Ausstellung "Mythos Hammaburg" Fotograf: Margret Pirzer |
die sog. "Bischofsburg": |
Im Jahre 1962 wurden - im Rahmen der Wiederaufbauarbeiten nach dem 2. Weltkrieg damit begonnen, das Eckgrundstück Kreuslerstr./Speersort vom Trümmerschutt zu befreien. Überraschenderweise stieß man dabei auf die Überreste eines gewaltigen Steinrings, der aus Findlingen mit einem äußeren Durchmesser von 19 m gebildet wurde. Im Westen schloss sich ein kleinerer Steinring an, der sich als gemauerter Brunnenschacht entpuppte und noch über 4 Meter in die Tiefe reichte. Die Reste des Fundamentes sind heute für die Öffentlichkeit zugänglich (Außenstelle des Archäologischen Museums Hamburg - Eintritt frei, Mo-Fr. 7-19 Uhr und Sa. 7-18 Uhr - Ort: St. Petri-Hof, Domplatz, Ecke Speersort)
Zuerst nahm man an, dass es sich bei hierbei um das "steinerne Haus" des Erzbischofs Bezelin-Alebrand aus dem 11. Jahrhundert handelte. Dieses Gebäude wurde in der von Adam von Bremen 1074 verfassten Hamburger Kirchengeschichte erwähnt. Die Ausgrabungen des Archäologischen Museums Hamburg und weitere Funde in unmittelbarer Nähe im Jahre 2008 widerlegten diese Annahme - auch die Datierung musste korrigiert werden und daher kamen die Forscher zu der Erkenntnis, dass es sich vermutlich um den Teil einer Befestigungsanlage handelt.
Die Untersuchungen der Umgebung, die aufgrund eines weiteren Neubaus der St. Petrie-Gemeindezentrums, möglich wurden, ergaben, dass das Turmfundament zeitgleich mit einem westlich vorgelagerten Graben bestanden hat und sich unmittelbar hinter dem sog. Heidenwall, der ersten bekannten Stadtbefestigung Hamburgs, befand. Auch die Datierung wurde nun auf das 12. Jahrhundert korrigiert. Neuere Interpretationen der Funde sind, dass es sich bei diesem Fundament evtl. um den nördlichen Turm des ältesten Hamburger Stadttores handelt - dessen bildliche Darstellungen evtl. auf dem Hamburger Stadtwappen zu sehen ist.
(Quelle: dt. Wikipedia - Bischofsburg und Informationsseite des Archäologischen Museums Hamburg - hier - )
Die sog. "Bischofsburg" Modell: Maßstab 1 : 75 Das Modell zeigt eine Rekonstruktion des Steinfundaments der sog. "Bischofsburg". Zusammen mit einem gleichen Turm auf der anderen Seite der Steinstraße dürfte die vermeintliche Bischofsburg Teil des ältesten Hamburger Stadttors aus dem 12. Jahrh. gewesen sein. Das Fundament mit einem Durchmesser v. ca. 19 m ist der älteste erhaltene Bau Hamburgs und kann in der Außenstelle des Archäologischen Museums Hamburg besichtigt werden. (Eintritt frei) (Informationstext am Objekt) |
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Bild: Archäologisches Museum Hamburg-Harburg, Ausstellung "Mythos Hammaburg" Fotograf: Margret Pirzer |
Auf dem Hamburger Stadtwappen befindet sich die Darstellung eines solchen doppeltürmigen Tores und erscheint so bereits auf dem ältesten bekannten Stadtsiegel von 1304.
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Bild: Archäologisches Museum Hamburg-Harburg, Ausstellung "Mythos Hammaburg" Fotograf: Margret Pirzer |
Bild: Archäologisches Museum Hamburg-Harburg, Ausstellung "Mythos Hammaburg" Fotograf: Margret Pirzer |
Viertes Hamburger Staatssiegel - vor 1304 Das 4. Hamburger Staatssiegel unterscheidet sich kaum von seinen Vorgängern. Von ihm ist aber der qualitätvoll gefertigte Siegelstempel erhalten geblieben, der noch bis 1810 verwendet wurde. Nach seiner Auslagerung im 2. Weltkrieg wurde das 4. Hamburger Staatssiegel 1945 entwendet und tauchte im Antiquitätenhandel wieder auf. Die Stadt Hamburg klagte erfolglos auf eine Herausgabe, erst 2012 konnte es dank einer Initiative der Handelskammer Hamburg und des Fördervereins für Hamburgerische Wirtschaftsgeschichte e. V. mit Unterstützung der Hubertus-Wald-Stiftung und weiterer Spender erworben und zurück nach Hamburg gebracht werden. (Förderverein für Hamburger Wirtschaftsgeschichte; Handelskammer
Hamburg; Hubertus-Wald-Stiftung |
Viertes Hamburger
Staatssiegel - Replik - 1306 |
Bild: Archäologisches Museum Hamburg-Harburg,
Ausstellung "Mythos Hammaburg" Fotograf: Margret Pirzer |
Bild: Archäologisches Museum Hamburg-Harburg,
Ausstellung "Mythos Hammaburg". Fotograf: Margret Pirzer |
Hamburger Wallanlagen u. Stadttore: |
Nach der erneuten Zerstörung der Hammaburg während der frühen Jahre des 11. Jahrhunderts bauten die Bewohner der Hammaburg III. die Befestigungsanlage nicht wieder auf, sondern errichteten auf dem Gelände einen hölzernen Dom. Erzbischof Unwan (1013-1059) und der Herzog Bernhard II. (1011-1059) errichteten ebenfalls zu dieser Zeit den sog. "Heidenwall", dem ein mächtiger Graben vorgelagert war. Dieser neue Schutzwall mit vorgelagertem Graben sollte künftig als Sicherung für die alte Schwachstelle, die offene östliche Flanke der Siedlung, dienen. Er riegelte ab dem 11. Jh. als Abschnittswall den Altstädter Geestsporn von der Alster im Norden bis zur Elbe im Süden ab und schützte die Siedlung Hamburg vor den heidnischen Angreifern aus dem Norden.
Der "Heidenwall" behielt seine Schutzfunktion bis zum Bau der steinernen Stadtmauer im Jahre 1260. Beim Bau des Hamburger Pressehauses im Jahre 1938 wurden Überreste vom Wall und dem Graben gefunden, außerdem bei den archäologischen Ausgrabungen der Bischofsburg (1962-1965) am Speerort.
Am zentralen Haupteingang des sog. "Heidenwalls" wurde im 12. Jahrhundert ein Stadttor aus Stein errichtet. Auch die alte Hauptstraße, die zur Alsterfurt führte, wurde erstmals mit Steinen gepflastert und hieß nun "Steinstraße".
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Die ehemalige Stadtbefestigung Hamburgs, die Wallanlagen, wurden in den Jahren 1616 bis 1625 rund um die Stadt Hamburg errichtet. Erst während der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts wurde diese abgetragen und in eine Grünanlage umgewandelt (Planten un Blomen). Der Name ist plattdeutsch und bedeutet „Pflanzen und Blumen“.
Schon Ende des 15. Jahrhunderts wurde
die im 13. Jahrhundert erbaute Stadtmauer ergänzt durch einen Wall.
Der sogenannte "Neue Wall" der in der Mitte des 16. Jahrhunderts erbaut wurde,
umgab die gesamte Stadt und verfügte über mehrere Rondelle. Diese
Befestigungen beschränkten aber schon damals die Entwicklung und das Wachstum
der Stadt Hamburg.
Notwendig wurden diese Befestigungsanlagen durch den fortwährenden Konflikt mit dem damals an Hamburg angrenzenden Königreich Dänemark. Der dänische König Christian IV. ließ 1616 in der Kremper Marsch einen befestigten Hafen errichten, den er hoffnungsvoll "Glücksstadt" nannte. Dieser Hafen sollte, so Christian IV., den Hamburger Hafen als Handelsplatz überflügeln. Um dem Nachdruck zu verleihen, eroberte er 1619 Stade und sperrte damit die Elbe von beiden Ufern. Alle vorbeifahrenden Schiffe wurden mit einem hohen Zoll belegt.
Zwar gehörte Hamburg aufgrund des Spruch des Reichskammergerichts von 1618 unmittelbar nur Kaiser und Reich, aber dieses nützte den Hamburgern nichts. Kaiser und Reich waren ohnmächtig, da Christian IV. den Rat Hamburgs bis zur Entscheidung in einem Revisionsprozess zwang, seine Landeshoheit anzuerkennen. Allerdings hatte dieses nicht zur Folge, dass Hamburg an seinen Kriegsunternehmungen teilnehmen musste.
Hamburgs Politik basierte nun auf einer bewaffneten Neutralität. Der Rat beschloss, die stärkste Festung Deutschlands zu bauen und man holte dazu den niederländischen Festungsbauer Johan van Valckenburgh. Er baute an Stelle der Stadtmauern gewaltige, sternförmig angeordnete Erdwälle, die das Stadtgebiet umgaben. In Hamburgs "Planten un Blomen" in den "Hamburger Wallanlagen" erinnert eine "Johan-van-Valckenburgh-Brücke" an diesen Baumeister.
Durch Einbeziehung des Kirchspiels St. Michaelis vergrößerte man das Gebiet um fast das Doppelte. Hier entstand später der jetzige Hamburger Stadtteil Neustadt. Um den Einsatz von Sturmleitern zur Erstürmung der Wälle zu verhindern wurden die Bastionen und Wälle mit Grassoden bedeckt und mit spitzen Holzpfählen versehen.
Hamburger Wallanlagen um 1750 Um einen möglichst geschlossenen Ring aus Befestigungsanlagen um die Stadt zu errichten, wurde ein Wall aufgeschüttet, der die Alster fortan in Außen- und Binnenalster trennte. (Quelle: dt. Wikipedia - Wallanlagen) |
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Durch diesen Wall wurde die Alster in Außen- und Binnenalster getrennt. Man intrigierte den Neuen Wall (im Osten der Stadt) in die Wallanlagen und baute ihn weiter aus, indem man mehrere Rondelle in Bastionen umwandelte. Auf den Wällen wurden insgesamt 21 Bastionen und 11 Ravelins (Außenwerke) errichtet und mit 263 Kanonen bestückt. Sie verfügten über einen fünfeckigen Grundriss.Alle Bastionen besaßen einen Namen. Um die Grabenabschnitte zwischen den Bastionen zu schützen, wurden 11 Ravelins (deutsch: Wallschild) mit dreieckigem Grundriss hinzugefügt. Die Bastionen an der Südecke zum Grasbrook und der Elbe hin wurden in einer kleineren Form ausgeführt, dagegen baute man die 15 Bastionen im Westen und Osten der Wallanlage in voller Größe.
Eine vorgeschobene Befestigungsanlage, ein so genanntes Hornwerk, das westlich der Stadt am Elbufer errichtet wurde, sollte gegnerische Truppen auf Distanz von der eigentlichen Festungsanlage Hamburg halten. Die im Nordwesten der Stadt vorgeschobene sogenannte Sternschanze, die 1682 ergänzt und 1805 demoliert wurde, sollte den gleichen Zweck wie das Hornwerk erfüllen. Vervollständigt wurden die Wallanlagen durch ein Glacis, eine abfallende Erdaufschüttung rund um die Stadt, die mit Kanonen bestückt war.
Hornwerk Ein Hornwerk ist eine in den Stadtgraben vorgeschobene bastionierte Front. Sie gehörte zu den Außenwerken einer frühneuzeitlichen Festung und bestand aus zwei mit einer Kurtine verbundenen Halbbastionen, die durch lange Flanken eingefasst wurden. Diese Elemente einer Stadtbefestigung kam im späten 16. Jahrhundert auf und man errichtete sie besonders an den gefährdeten Abschnitten vor einer Bastion oder einem Ravelin. (Quelle: Wikipedia / Hornwerk vor dem
Zittauer Webertor |
Eine Bürgerwache wurde mobilisierst,
in der jeder Bürger zwischen 18 und 60 Jahren dienstverpflichtet wurde. Jedem
einzelnen wurde aufgetragen, welche Waffe er sich selbst zu besorgen hatte.
Außerdem wurden 4000 Berufssoldaten angeheuert. Um
dieses sehr teure Unternehmen zu finanzieren, wurde eine Sondersteuer
(Grabengeld) erhoben und weitere Gelder brachte man durch großzügige
Stiftungen auf. Die Bürger mussten Arbeitstage für den Festungsbau
opfern.
Alle Hospitäler, Ämter, Stiftungen,
Hausväter und die Stadt selbst füllten sämtliche freistehenden Lagerhäuser
mit Korn auf. Eine hohe Steuer wurde auf das "schändliche
Brandweinbrennen" (25 Mark je Fass) belegt. Immerhin gab es bei Beginn des
Krieges in Hamburg 72 Schänken mit Brandweinausschank.
Die Arbeiten an der Festungsanlage, die ursprünglich zum Schutz Hamburgs gegen die Dänen gedacht war, dauerte von 1616 bis 1625, also neun Jahre. Sie wurde gerade rechtzeitig fertig, als König Christian IV. die Schlacht bei Lutter am Barenberge im Braunschweigischen verlor und und die Kaiserlichen unter Tilly und Wallenstein gegen Norden vorrückten und 1626 bei Buxtehude das Winterquartier bezogen. Die kaiserlichen Truppen wüteten in den Vierlanden und plünderten Altona und die Grafschaft Pinneberg. Im Kirchenbuch des Johannisklosters in Eppendorf ist zu lesen: "Soldaten beider Heere sind nach Eppendorf und Lokstedt eingedrungen und haben alles, was sie dort gefunden haben, überwältigt, die Leute niedergehauen, Vieh und Gefährt geraubt und weggeführt." Die Festung Hamburg selber konnten die Kaiserlichen allerdings nicht angreifen, da Tilly und Wallenstein zusammen nur 9000 Soldaten hatten, Graf Hatzfeld, der Hamburger Festungskommandant weit mehr.
Da aber die Stadt Hamburg sich ihren angrenzenden Dörfern gegenüber verpflichtet fühlte sie zu schützen, da sie immerhin seit dem 13. Jahrhundert zu Hamburg gehörten, zahlte Hamburg anstatt zu kämpfen, 5000 Taler an Tilly und dieser verzichtete daraufhin auf eine Einquartierung seiner Truppen in Bergedorf. Außerdem bekam er für die Verschonung des von ihm besetzten Landgebietes 20.000 Taler und weitere Zahlungen folgten.
Aber der Preis dieser Zahlungen hatte sich wohl gelohnt, denn als die Kaiserlichen abzogen, war Hamburg unversehrt geblieben. Das nächste Ziel Tillys, die Stadt Magdeburg wurde am 10. Mai 1631 niedergebrannt und er gab seinen Soldaten die Stadt zum Plündern und Morden frei.
Im "Westfälischen Frieden im Jahre 1648" erhielt Schweden die Mündungsgebiete von Weser, Elbe und Oder. Die Niederlande und die Schweiz werden unabhängig vom Deutschen Reich und die deutschen Fürsten werden unabhängig vom Kaiser. Die Reichsstädte - unter ihnen auch Hamburg - bekommen Sitz und Stimme im Reichstag.
Hamburg Die mit einem breiten Wassergraben umgebene Stadtbefestigung wurde nach niederländischem Vorbild aus Erde errichtet. Die Hamburger Bevölkerung wurde zur Mithilfe am Bau des
Wassergrabens verpflichtet. |
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Wallanlagen auf einer Karte um 1790 Wallanlagen: Aufgenommen in den Jahren 1789 bis 1796 unter der Direktion des Majors Gustav Adolf von Varendorf durch Offiziere des Schleswigschen Infanterieregiments |
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Stadttore durchbrachen den Wall; an der Westseite
waren dieses das Millerntor
und das Dammtor.
An der Ostseite der Stadtbefestigung kam das Steintor
dazu und zur Elbe hin durchbrachen das Sandtor
und das Brooktor die
Wallanlage.
Später kamen dann das Hafentor, das Holstentor beim Sievekingplatz, das
Klostertor und das Deichtor
hinzu.
Die Hamburger Stadt-Tore: Steintor (um 1600) und
Millerntor (um 1800) |
Dies ist eine originalgetreue fotografische Reproduktion eines zweidimensionalen Kunstwerks. Das Kunstwerk an sich ist aus dem folgenden Grund gemeinfrei: Diese Bild- oder Mediendatei ist gemeinfrei, weil ihre urheberrechtliche Schutzfrist abgelaufen ist. (Urheber: Christoffer and Peter Suhr, Digital restauriert und optimiert von Rainer Scheppelmann) |
Das Hamburger "Dammthor" bestand bis ins späte 19. Jahrhundert in der Gegend des heutigen Bahnhofes Hamburg-Dammtor. Abgesehen vom heutigen S-Bahnhof "Dammtor" erinnern verschiedene Straßen an das ehemaligen Tor der Hamburger Wallanlagen.
Das äußere Dammtor im Jahre 1587 |
Das Spitalertor im Jahre 1600 |
Binnenalter und Jungfernstieg: |
Die Alster ist das Herzstück der Stadt Hamburg. Sie befindet sich mitten in der Innenstadt. Das ursprüngliche Becken des Alstersees entstand durch einen Mühlenstau im Verlauf des Reesendamms, der quer zum Jungfernstieg verläuft. Um ca. 1190 wurde die Alster künstlich aufgestaut, um eine Kornmühle zu betreiben. Ein zweiter Damm wurde 1235 für eine weitere Mühle gebaut, der die Alsterwiesen aufgrund eines Fehlers in der Berechnung zum Alstersee werden ließ. Der See wurde später durch die Kennedy- und die Lombardsbrücke getrennt und es entstanden Binnen- und Außenalster.
Binnen- u. Außenalster mit Lombardsbrücke Der kleinere, südlichere Teil der Alsterseen, ist die Binnenalster, die ca. 18 ha Fläche aufweist. Gespeist wird sie von der Außenalster im Nordosten. Sie fließt in der südlichen Ecke über das Fleet Kleine Alster - hier erfolgt jetzt an der Rathausschleuse auch die Stauung - Richtung Elbe ab. |
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Foto: Wolfgang Meinhart,
Hamburg |
Ein besonderes Highlight ist die seit 1987 in der Mitte der
Binnenalster verankerte bis zu 60 Meter Höhe speiende Alsterfontaine. (Bild: Nefershapiland) |
Alsterflottenanleger am Jungfernstieg |
Die Alster ist ein beliebtes Ziel für die Touristen, aber auch die Hamburger lieben es durch die schöne grüne Umgebung zu wandern, joggen oder mit dem Rad zu fahren. Zum Abend hin, wenn alles erleuchtet ist, sorgt die Binnenalster für romantische Gefühle. Auch eine Rundfahrt mit einem der bekannten Schiffe der weißen Alsterflotte ist zu empfehlen. Startpunkt ist täglich der Jungfernstieg und dann weiter über die Außen- und Binnenalster. Rings um die Alster gibt es viele schöne Restaurants und Cafes mit einem schönen Blick über den See.
Am Jungfernstieg - dem Südwestufer der Binnenalster
liegt die Hauptanlegestelle für die "weiße Alsterflotte",
die von hier aus sowohl die Alster mit ihren kleinen Kanälen als auch
die Hamburger Fleete befahren und bis nach Bergedorf verkehren. In der
Saison vom 1. April bis 10. Okt. fahren die Schiffe zu insgesamt 9
Anlegern. Infos - hier
- |
Im Umkreis der Binnenalster liegen verschiedene Geschäftsgebäude, nur um einige zu nennen: der Firmensitz von Hapag-Lloyd AG, das Hotel Vier Jahreszeiten, das traditionsreiche Kaufhaus Alsterhaus.
Hotels und Geschäftshäuser an den Ufern der
Binnenalster |
Eine besondere Veranstaltung ist das jährlich an einem verlängerten Wochenende Ende August seit 1976 stattfindende, allseits beliebte Alstervergnügen. Einst wurde das Alstervergnügen zur Belebung der Hamburger Innenstadt geschaffen. Neben den Verkaufsständen und der Gastronomie werden hier mehrere Bühnen aufgebaut, auf denen meist lokale Künstler auftreten. Das Fest findet auf den unmittelbar angrenzenden Straßen rund um die Binnenalster statt. Zahlreiche Lautsprecherbrücken sorgen für Musik. Das besondere Highlight ist dabei seit 1994 das jeweils über drei Abende hin ausgetragene internationale Feuerwerkfestival, welches bis zu seinem Tod initiiert und moderiert wurde von Carlheinz Hollmann.
Anzumerken ist noch eine interessante Geschichte aus dem 2. Weltkrieg. Die Binnenalster erhielt eine Tarnabdeckung. Die fast völlig aus Holz angelegte Innenstadtkulisse sollte anfliegenden Bomberverbänden die Orientierung erschweren. Eine "falsche" Lombardsbrücke sowie eine Flakstellung befanden sich in der Außenalster.
Die berühmteste Straße Hamburgs nach der Reeperbahn ist der
Jungfernstieg, welcher 1665 als Promenade zwischen Reesestraße und Gänsemarkt
an der Binnenalster entworfen wurde. Die Geschichte des Jungfernstieges beginnt
mit dem Damm, durch den im 13. Jahrhundert das Flüsschen Alster gestaut wurde.
Damals hieß er allerdings noch Reesedamm, benannt nach dem Müller, der im
Jahre 1235 dort auf dem Damm eine Getreidemühle, die vom Alsterwasser
angetrieben wurde, erbaute. Um 1665 legten die Stadtväter auf dem
Staudamm einen Spazierweg mit Bäumen an und dieser Promenadenweg erhielt -
wegen der unverheirateten Töchter, die hier beim Familienbummel präsentiert
wurden - den Namen Jungfernstieg. Große Hotels säumten schon im 19.
Jahrhundert die Straße, wurden aber dann beim Großen Brand von 1842 zerstört
oder um die Jahrhundertwende wegen der Umgestaltung der Innenstadt abgerissen.
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Hamburger Jungfernstieg um 1905 |
Kontorhäuser aus der Gründerzeit und moderne Stadthäuser, die nach dem 2. Weltkrieg gebaut wurden, dominieren heute das Straßenbild. Mehr als 80 verschiedene Läden, Lokale und Dienstleistungsgeschäfte haben sich rund um den Jungfernstieg angesiedelt. Juweliere, exklusive Modehäuser und Schuhgeschäfte bieten hier ihre Waren an. Schon im Jahre 1911/12 wurde das Warenhaus Alsterhaus (Nr. 15) vom Architektenbüro Cremer & Wolfenstein errichtet.. Noch älter ist das Gebäude der Dresdner Bank, welches schon 1896-99 entstand (Nr. 22). Unmittelbar gegenüber steht der rote Sandsteingau "Hamburger Hof" (Nr. 26), der 1881-83 als Hotel errichtet und in den Jahren 1976-79 erweitert wurde.
Die weitreichenden Terrassen- und Treppenanlagen an der Wasserseite des Jungfernstieges sind zum Anlegen der Alsterschiffe gedacht.
Der einzigartige Charme dieser Promenade ist immer erhalten geblieben, obwohl nicht jede bauliche Veränderung in der jüngeren Geschichte dem Jungfernstieg zu größerem Glanz verholfen hat und umstritten war. Die unmittelbare Nähe zur Binnenalter mit ihrer "weißen Flotte", den Alsterschiffen, und die exklusiven Einkaufsmöglichkeiten mit den Geschäften, eine Reihe von Einkaufspassagen und die abgehenden Einkaufsstraßen Große Bleichen und Neuer Wall laden hier zum gemütlichen Einkaufsbummel ein und machen die Promenadenstraße zu Hamburgs Flaniermeile schlechthin und zu einem Erlebnis für Jung und Alt.
Der Jungfernstieg erscheint durch eine Modernisierung noch glanzvoller. Eine raffinierte Lichtinstallation, der Alsterpavillon, Allen und eine neue Treppenanlage, die auch als Tribüne Verwendung findet, haben die bekannte Einkaufs- und Flaniermeile Hamburgs noch beliebter gemacht.
Alles wäre so schön gewesen nach der Modernisierung, doch nachdem jahrelang mit Hochdruck gearbeitet wurde und die Hamburger ihren versprochenen Prachtboulevard endlich genießen konnten, wurde die Flaniermeile nach rund 1,5 Jahren wieder zur Baustelle. Wegen der neuen U4-Linie in die Hafencity wird der neue Alsteranleger wieder aufgerissen und ein riesige Baustelle, künstliche Halbinseln, Spundwände und Zäune verschandeln die neue Flaniermeile. Ein Großteil der Baustelle wird deshalb auch auf eine künstliche Insel in die Binnenalster hinein verlagert. Die Hamburger werden ihren Alsteranleger erst 2010 wieder nutzen können."
Alsterarkaden : Ein Stück Venedig am Alsterfleet - durch die Alsterarkaden gewinnt der Rathausmarkt erst seinen ganz eigenen Charme. Wie auf einer Perlenkette aufgereiht, stehen die weißen Häuser mit den historischen Putzfassaden und den vorgesetzten Bogengängen entlang der Kleinen Alster. Die Alsterarkaden liegen an der nördlichen Seite der kleinen Alster zwischen Schleusenbrücke und Jungfernstieg in der Nähe des Rathaus und sind heute ein prägendes Element des Hamburger Stadtbildes. Früher befand sich an dieser Stelle ein kleiner See.
Alster-Arkaden und Jungfernstieg um 1900
(Bildquelle: Wikepedia - Bild ist "gemeinfrei")Nach der Zerstörung des Hamburger Rathauses durch den großen Brand von 1842 plante man einen Neubau. Bei der Neugestaltung des Rathausmarktes am Mündungsfleet der Alster, dem Alterfleet, entstand vor der Schleusenbrücke ein Bassin, die heutige kleine Alster. Der Architekt und Stadtplaner Alexis de Chateauneuf, der mit der Neugestaltung beauftragt wurde, entwarf für die Westseite einen Säulengang im venezianischen Stil und modellierte auch die dahinter liegenden Häuser, die Vorbild für die gesamte Architektur nach dem Brand in der Innenstadt wurden, die sich bis auf den heutigen Tag erhalten hat.
Die von Alexis de Chateauneuf entworfenen Alsterarkaden
(Bild: Andre Kottlewski, Aachen)Die Alsterarkaden wurden 1949/50 in ihrer ursprünglichen Form wieder hergestellt, nachdem der Bogengang Ende des 19. Jahrhunderts stark verändert und durch den 2. Weltkrieg teilweise zerstört worden war.
Um den Jahreswechsel 1988/89 machten die Arkaden Schlagzeilen in der Hamburger Presse. Ein Feuer im Haus 11a hatte mehrere Häuser der Anlage schwer beschädigt. Die Gebäudezeile, darunter die aus dem Jahr 1846 stammenden Häuser 9 - 13 und die historische Mellinpassage mit den schönen Wandzeichnungen wurden daraufhin aufwendig restauriert. Die Mellinpassage ist die älteste Einkaufspassage der Stadt Hamburg und besticht durch ein paar Besonderheiten., wie zum Beispiel Jugendstil-Bemalung an den Wänden und Decken und die traditionsreiche Bücherstube Felix, das "Saliba" mit exklusiver spanischer Küche sowie den Juwelier Jensen.
Ihren Namen erhielt sie von einem ehemals in der Passage ansässigen Geschäft.
Ein Stück Venedig am Alsterfleet
mit den vorgesetzten Bogengängen
(Foto: Nefershapiland)die Alsterarkaden an der Kleinen Alster
- hier verbirgt sich eine edle Ladenpassage -
(Foto: Nefershapiland)
bei einem Cappuccino unter den Arkaden mit Blick auf das Rathaus fühlt man sich wie in Klein-Venedig.
(Foto: Nefershapiland)Die "kleine Alster" in Hamburg vom Rathausmarkt aus.
Links die Alsterarkaden - in der Mitte die Reesendammbrücke und rechts die Uferpromenade am Reesendamm.
(Foto: Nefershapiland)An dem Warenangebot dieses von Alexis de Chateauneuf im Jahre 1842/43 entworfenen Ensembles als vornehme Ladenpassage hat sich seit dieser Zeit nicht viel verändert. Hier gibt es kostbares Porzellan, köstliche Schokolade, wertvollen Schmuck und vornehme Mode zu erstehen.
Die Kleine Alster von den Arkaden aus gesehen mit Blick auf die Uferpromenade vom Reesendamm
und rechts die Hamburger Alsterarkaden.
(Foto: Nefershapiland Okt. 2012)
Rathaus: Vermutlich ist das heutige Hamburger Rathaus das sechste der Stadtgeschichte. Wahrscheinlich standen die beiden ersten Bauten in der Neustadt am Hopfenmarkt und in der erzbischöflichen Altstadt am Alten Fischmarkt. Ein gemeinsames Rathaus entstand nach der Vereinigung beider Städte im Jahr 1216 an der Kleinen Johannisstraße - Ecke Dornbusch. Durch einen Brand wurden 1284 alle Häuser und vermutlich auch das Rathaus zerstört. Nur das Kellergewölbe blieb erhalten und diente dann als Ratsweinkeller und Weinlager. Auf das Kellergewölbe errichtete man später ein Gebäude, welches als einziges eine Ausschank-Konzession für "Einbecker Bier" besaß und demzufolge den Namen "Einbeck'sches Haus" trug. Beim "Großen Brand um 1842" stürzte der Ratsweinkeller fast zur Hälfte ein.
Außenansicht des Rathauses
an der Trostbrücke.Das Rathaus an der Trostbrücke war von 1290 bis 1842 der Sitz der Bürgerschaft (Parlament) und des Senats (Landesregierung) der Freien und Hansestadt Hamburg.
Datei: Das 1842 verbr. Rathaus
Autor: Christoph Braun, Wikipedia
Lizenz: CC BY-SA 3.0 deEin größeres Ratshaus wurde 1290 an der Trostbrücke erbaut. Nach und nach vergrößerte man den Backsteinbau auf eine Fläche von 26 x 17 Metern mit einer zweigeschossigen Halle. Zu Beginn des 17. Jahrhunderts erweitere man den Bau durch einen Renaissance-Anbau. Mehrere Jahrhunderte lang bildete dieses Gebäude-Ensemble das politische und wirtschaftliche Zentrum der Stadt Hamburg. Beim großen "Hamburger Stadt-Brand" 1842 sprengte man das Rathaus vergeblich, um das Feuer einzudämmen. Dabei blieben einige der Standbilder von deutschen Kaisern, die seit 1640 an der Fassade des Rathauses eingefügt waren, erhalten und sind heute an der Außenfassade des Museums für Hamburgische Geschichte zu sehen.
Außenansicht des alten Rathauses
- Kupferstich von 1700 -Kupferstich von F. Ladomin um 1690. Abgebildet in dem Buch v., Joist Große
.
Datei: Das alte Rathaus - Stich v. 1700
Autor: Hhbmbk
Lizenz: CC BY-SA 3.0Für den notwendigen Neubau des Rathauses, der vom Entwurf bis zur Fertigstellung 43 Jahre dauert, wurde eine Hamburger Architektengruppe unter der Leitung von Martin Haller beauftragt. Damit Handels- und Regierungsgeschäfte direkt zusammen getätigt werden konnten, sollte der Neubau neben der Hamburger Börse entstehen. Die beiden Gebäude sind deshalb durch zwei Flügel miteinander verbunden.
Das heutige Hamburger Rathaus wurde 1886-1897 von einem "Rathausbaumeisterbund" erbaut.
Es mussten 4000 Pfähle in den Marschboden gerammt werden, um ein sicheres Fundament zu schaffen für den gewaltigen, viergeschossigen , breit gelagerten Neu-Renaissancebau mit seinen steilen Satteldächern. Die Breite der Fassade misst 113 Meter mit einer Tiefe von 70 Meter sowie dem wahrhaft überragenden Turm mit einer Höhe von 112 Metern.
Im Grundsteinkeller befindet sich der Rathausgrundstein mit der Inschrift: VI MAI MDCCCLXXXVI = 6. Mai 1886
(Bilder: Nefershapiland)Die Fassade besticht durch eine Kombination aus italienischen und norddeutschen Renaissance-Elementen und wirkt in der Gesamtheit sehr harmonisch. Zwischen den Fensternischen an der Rathausmarktseite stehen 20 Könige und Kaiser des alten deutschen Reiches von Karl den Großen bis Franz II. Die Herrscherfolge setzt sich links vom Turm bis zu Lothar III. von Sachsen (1125-1137) fort, während auf der rechten Seite ausgehend von Heinrich VI. deutliche Lücken bestehen. Den Abschluss der Herrscherfiguren bildet Franz II., welcher 1806 die römisch-deutsche Kaiserkrone niederlegte.
Linke Fassade des Hamburger Rathauses Bild: Margret Pirzer Eine ähnliche Kaisergalerie hatte sich bereits am alten Rathaus befunden. Am Mittelturm sind über den Monarchen die Darstellungen der bürgerlichen Tugenden, wie Weisheit, Tapferkeit, Eintracht und Frömmigkeit zu sehen. Die Stellung der bürgerlichen Tugenden über den Kaisern versinnbildlichte die Freiheit der Stadt Hamburg gegenüber der Krone. Hamburg war keine Kaiserstadt, sondern eine Hansestadt. Ein über dem Haupteingang befindliches Mosaik zeigt die hamburgische Nationalallegorie "Hammonia".
("Hammonia" ist die neulateinische Bezeichnung für die Stadt Hamburg. In den mittelalterlichen Chroniken war die lateinische Bezeichnung der Stadt noch "Hammaburgum". Die Herkunft des Namens ist unklar. in alten Chroniken wird der männliche sächsische Gott Hamm oder auch Hammon als Quelle vermutet.)
Bronzeallegorien der Bürgertugenden rahmen die lateinische Inschrift. Auch im Rundbogen des Hauptportals befindet sich das Hamburger Wappen im schmiedeeisernen Gitter der Türfüllung.
Bild: Margret Pirzer
Eine der Kaiserstatue der Vorderfront
- Kaiser Ludwig der Deutsche -
Über dem Portal des Haupteinganges prangt das künstlerisch geschmiedete Hamburger Staatswappen. Es zeigt eine Burg mit 3 Türmen: der mittlere Turm soll den mittelalterlichen Hamburger Dom, die Marienkirche, symbolisieren - die beiden Sterne auf den äußeren Türmen sind die sog. Mariensterne. Diese sind nach der heiligen Maria, der Schutzpatronen der Stadt Hamburg im Mittelalter benannt. (Bild: Wikepedia - vom Urheber Horstbu
als gemeinfrei
zur allgem. Benutzung freigegeben)
(Bild: Nefershapiland)
(Bild: Nefershapiland)
Das Hamburger Rathaus mit seinem 112 m hohen Turm
Der 112 m hohe Turm tritt besonders aus der im Stil der deutschen Renaissance geschaffenen Fassade hervor. Die Turm-Uhr besitzt drei Zifferblätter mit einer Seitenlänge von je 5 m. Jeder dieser Zeiger ist 2,20 m lang. Der kleine Zeiger ist 1,55 m lang. Zu jeder Minute rückt die Spitze des großen Zeigers um 23 cm vor. Besonders beeindruckend ist das strahlend-grüne Kupferdach.
(Bild: Nefershapiland und Andre Kottlewski)In den letzten 100 Jahren hat sich viel Schmutz auf dem Turm und den Fassaden zum Rathausmarkt hin, abgelagert. Von Juni 1993 bis Mai 1997 wurden diese aufwendig gereinigt und renoviert.
Phönix-Balkon Hamburger Rathaus Die Hamburger Staatsflagge weht an besonderen Feiertagen vom Phönix-Balkon, darunter die Euroflagge. Auf dem Architrav über den Säulenpaaren sind vier kupferne Figuren zu sehen. Sie sollen allegorische Darstellungen der Bürgertugenden Kraft, Milde, Weisheit und Fortschrittlichkeit darstellen.
Bild: Margret Pirzer 2015
Rathausmarktplatz in Richtung Kleine Alster Der nahezu rechteckige Hamburger Rathausmarktplatz ist ein zentraler Platz vor dem Hamburger Rathaus und Versammlungsort für viele Großveranstaltungen. Das große Rathaus nimmt fast gänzlich die südwestliche Seite ein. Der Rathausmarktplatz endet nördlich am Reesendamm und der kleinen Alster mit den dahinter liegenden Alsterarkaden.
(Bild: Nefershapiland 2015)
Der Rathausmarkt wurde nach dem "Großen Brand" von 1842 angelegt, nachdem auch das alte Rathaus an der Trostbrücke ebenso wie die alten Häuser, die sich hier in der Gegend um das heutige Rathaus befanden (Ausnahme: die Neue Hamburger Börse von 1839/41) dem Feuer zum Opfer fielen.Der berühmte Markusplatz von Venedig, der sich ebenfalls zum Wasser hin öffnete, wurde hier als Vorbild genommen. Der Gesamtplan zur Gestaltung des neuen Rathausplatzes wurde im Jahre 1842 nach dem Großen Brand bis ins Detail durchdacht und konzipiert.
Noch bis Anfang 1970 hatte der an drei Seiten von Hauptstraßen umgebende mitten in der Innenstadt gelegene Rathausplatz noch zusätzlich eine große Bedeutung als Verkehrsknotenpunkt. Hier verkehrte damals bis ins Jahr 1978 die Hamburger Straßenbahn. Erst nach deren Einstellung erfolgter 1982 ein Umbau zur Verkehrsberuhigung. Aufgrund der leicht rötlichen Granitplatten, mit denen man den Platz pflasterte, erhielt er manchmal scherzhaft den Namen "Roter Platz".
Der Rathausplatz - auch Rathausmarkt genannt - ist der zentrale Platz vor dem Hamburger Rathaus.
(Bilder: Nefershapiland)Mitten auf dem Rathausplatz stand bis zum Jahre 1930 eine große Reitergedenkstatue für Kaiser Wilhelm I., die unmittelbar nach dem Tode des Kaisers im Jahre 1897 in Auftrag gegeben wurde.
In Anwesenheit von Kaiser Wilhelm II. wurde am 20. Juni 1903 das Reiterdenkmal für Wilhelm I. auf dem Hamburger Rathausmarkt enthüllt. Der Kaiser hoch zu Ross war damals ein beliebter Treffpunkt der Hamburger.
Das bronzene Reiterstandbild stand auf einem 8m hohem Sockel in der Mittelachse vor dem Rathaus. An der Vorderseite befand sich eine Freitreppe und auf beiden Seiten wurde je ein großer Flaggenmast errichtet, der heute noch dort steht. Den hinteren Abschluss bildeten halbovale Steinbrüstungen mit Bepflanzungen. Das Denkmal wurde dann 1930 an den Holstenwall versetzt im Park neben dem Ziviljustizgebäude.
Einer der reich verzierten Fahnenmasten, die einst zum Standbild
des Kaiser-Wilhelm I. Reiter-Denkmal gehörten
(Foto: Nefershapiland)
Der 2. Fahnenmastsockel - auf der rechten Seite vor dem Rathaus
(Bild J. H. Pirzer)Das neue Hamburger Rathaus ist ein dreiflügeliger Granit- und Sandsteinbau und eines der wenigen vollständig erhaltenen Beispiele des Gründerzeitstils in Deutschland. Es besitzt eine 111 m breite Fassade mit einem 112 m hohen Mittelturm. Die Zifferblätter der großen Rathausuhr haben eine Seitenlänge von 5 Metern, jeder große Zeiger ist 2,20 Meter lang, die kleinen Zeiger 1,55 Meter. Der Bau hat damals 11 Millionen Goldmark gekostet, das sind umgerechnet etwa 80 Millionen Euro.
Das Dach ist mit Kupfer gedeckt. Das gesamte Bauwerk wurde auf ca. 4000 Holzpfählen errichtet, weil der Untergrund der Alstermarsch sehr morastig ist. Die Rückfront des Hamburger Rathauses wird durch niedrigere Flügelbauten mit dem Börsengebäude verbunden, damit vereinen sich hier das politische mit dem wirtschaftlichen Zentrum der Stadt.
Auf den Dächern und Türmchen der Hoffront sind wichtige Fürsten und Bischöfe des Mittelalters zu sehen.
(Bilder: Nefershapiland)Statuen von wichtigen Fürsten und Bischöfen des Mittelalters, die mit der Stadt Hamburg verbunden waren, zeigt die Hoffront. Einer von ihnen war Heinrich der Löwe als Repräsentant des Herzogtums Sachsen, zu welchem Hamburg damals gehört. Eine weitere Statue zeigt Adolf III. als Gründer der ersten Kaufmannssiedlung westlich der Alster und Adolf IV., der als Förderer Hamburgs nach den Siegen über die Dänen im 12./13. Jahrhundert gilt. Auch die Statuen von Heiligen sind an diesem westlichen Gebäude angebracht. Meistens handelt es sich um die Patrone der Kirchspiele der Stadt oder einer der Vorstädte. Dabei erhielten z. B. Georg und Michael "wegen ihres imposanten Flügelschmuckes halber" hervorgehobene Stellen als Bekrönung des Giebels. Die Hauptpatronin der Stadt im Mittelalter, Maria, blieb merkwürdigerweise unberücksichtigt. Eigentlich sollte sie das Rathaus bekrönen, doch verwarf man schließlich diese Idee, da sich unter der Bevölkerung heftiger Widerstand dagegen regte.
Das Hamburger Rathaus hat zusammen mit der 1831 erbauten Börse einen schönen Innenhof. Dieser ist vom Alten Wall und der Großen-Johannis-Straße aus zugänglich. Der Innenhof ist mit seinen reich dekorierten Fassaden architektonisch gesehen einer der wohl anspruchsvollsten und gelungensten Plätze der Stadt. Man erreicht den Rathaus-Innenhof über die Große Johannisstraße und durch die öffentlich zugängliche Rathausdiele. Der Hof wird in 12 Meter Höhe von sechs Nischenfiguren gesäumt, welche die Bischöfe darstellen, die für die Geschichte Hamburg von Bedeutung waren.
Innenhof des Hamburger Rathauses
Der prächtige Innenhof des Hamburger Rathauses ist vom Alten Wall und von der Großen-Johannis-Straße aus zugänglich.
(Bild: Nefershapiland)Zentraler Mittelpunkt mit "Hygieia-Brunnen"
Die weibliche Bronzefigur tritt auf einen Drachen, der symbolisch für die Choleraepidemie von 1892 steht. In seinem Sockel befinden sich die Auslässe des Belüftungssystems des Rathauses.
(Bild: Nefershapiland)
Innenhof des Hamburger Rathauses
mit Hygieia-Brunnen und Fassade der Börse
(Foto: Nefershapiland)Zentraler Mittelpunkt des Innenhofes ist der 1895/96 von Joseph Kramer modellierte und 1897 aufgestellte "Hygieia-Brunnen". (Hygieia = griechische Göttin der Gesundheit). Diese Hauptfigur des Brunnens steht auf einem Drachen, der hier das Sinnbild für die Choleraepidemie 1892 darstellt. Auch die Figur der weiblichen Allegorie der Gesundheit wurde im Andenken an die schwere Epidemie von 1802 gewählt. Die Figur der Göttin hält in ihrer rechten Hand eine Schale, aus der das reinigende Wasser herabströmt. Der Brunnen wird von sechs Figuren umrahm, die allesamt den Segen und Nutzen des Wassers betonen.
Der Brunnen ist technisch so angelegt, dass sich in seinem Sockel mehrere Öffnungen befinden, durch die Frischluft für einen begehbaren Kanal angesaugt wird, die dann ins Innere des Rathauses geleitet wird.
Die griechische Göttin Hygieia
steht auf einem Drachen
(Bild: Nefershapiland)Reichdekorierte Fassaden im Stil der italienischen und norddeutschen Renaissance schmücken den Innenhof des Rathauses.
(Bild: Nefershapiland)
Heute ist das Rathaus Sitz des Hamburger Senats (Landesregierung) und Tagungsstätte der Hamburger Bürgerschaft (Landesparlament). Das Zimmer des 1. Bürgermeisters befindet sich in der Nordecke des Gebäudes. Hier im Bürgermeisteramtszimmer vor einem gewaltigen Marmorkamin mit der Büste von Bürgermeister Carl Petersen empfängt der 1. Bürgermeister (z. Zt. Ole von Beust) die Gäste zum Gespräch. Der große Kronleuchter wurde im Rahmen der laufenden Restaurierung einem alten Vorbild nachgebaut
Rundgang im Hamburger Rathaus: Im Hamburger Rathaus befinden sich insgesamt 647 Räume. Die sehenswertesten Säle sind der große Festsaal aus Marmor und Bronze mit den schönen Bildern von Hugo Vogel zur Hamburger Geschichte, ebenso der Bürgersaal und der Kaisersaal. Das goldene Buch der Stadt wird im Bürgermeisteramtszimmer aufbewahrt.
Neben den Räumen für die Arbeit der Bürgerschaftsfraktionen und des Senates, der Haustechnik, Archiven und Bibliothek sind insbesondere die repräsentativen Säle des ersten Obergeschosses sehenswert. Die Bilder vom Künstler Hugo Vogel, die erst 1909 vollendet wurden, schmücken den großen Festsaal. An den Hamburger großen Brand von 1842 erinnert der Phönix-Saal. Im Turmsaal (oder auch Saal der Republiken) findet der öffentliche Neujahrsempfang des Bürgermeisters statt. Der Seefahrt und dem Handel gewidmet ist der Kaisersaal, welcher schon 1895 zur Einweihung des Nord-Ostsee-Kanals provisorisch fertiggestellt wurde. Das Waisenzimmer (Raum 219) wurde von 80 Knaben des Hamburger Waisenhauses geschmückt. Die schönen Kerbholzschnitzereien an den Wänden und Türen wurden auch von den Kindern gegen Bezahlung erstellt. Auch die Ausstattung der anderen Räume stammten aus zahlreichen Schenkungen von Hamburger Bürgern.
Turmhalle und Eingangsdiele: Durch das große, schmiedeeiserne Eingangstor in der achteckigen Turmhalle, das aus unverputzten geschliffenen Sandstein erbaut wurde, gelangt man in die Eingangsdiele des Rathauses. Das kunstvolle Eingangstor wurde (ebenso wie das Tor zum sog. Senatsgehege) wurde vom Schlossermeister Eduard Schmidt, dem 1. Vorsitzenden der Hamburger Gewerbekammer, angefertigt. Die acht Rippen des Gewölbes der Turmhalle zeigen im Sockel die Brustbilder von jungen Handwerkern aus den Bauberufen mit ihren Zunftwappen: Maler, Schlosser und Tischler, Maurer, Steinmetz, Zimmermann, Glaser und Dachdecker, welche auch direkt an den Bauarbeiten des Rathauses beteiligt waren. Die Brustbilder und Zunftwappen wurden von dem Bildhauer Karl Börner (1828-1905) geschaffen (Quelle: dt. Wikipedia )
Die Turmhalle - Blick in Richtung Rathausmarkt
Die Turmhalle - Blick in Richtung Eingangsdiele
Bild: Turmhalle
Author: dt. Wikipedia
Lizenz: CC-BY-SA-3.0Bild: Turmhalle 2
Author: dt. Wikipedia
Lizenz: CC-BY-SA-3.0
'Eingangsdiele: Die Diele - eine große Säulenhalle - ist für die Öffentlichkeit zugänglich. Im Untergeschoss befindet sich der Ratsweinkeller mit einem empfehlenswerten Restaurant. In der Rathausdiele beginnen auch die regelmäßig stattfindenden Führungen durch die repräsentative Räume und Treppenhäuser des Rathauses. Ebenfalls ist eine Teilnahme als Zuschauer an den Bürgerschaftssitzungen möglich (nach Voranmeldung). Die ebenerdig liegende Diele spiegelt architektonisch das Regiment der Bürger in Hamburg wieder - im Gegensatz zu anderen Herrschaftshäusern soll der Bürger hier nicht zu den Machthabern der Stadt "hinaufsteigenb" müssen.
An den Säulen, welche das Gewölbe der Diele tragen, befinden sich in medaillonförmigen Reliefs bürgerliche Persönlichkeiten - im Kontrast zu den Abbildern der Kaiser, die an den Außenfassaden des Rathauses thronen.
Die Rathausdiele des Hamburger Rathauses ist die große Eingangshalle. Hier finden regelmäßig Ausstellungen statt. Von der "Diele" aus gelangt man über die beiden Haupttreppen in die Bürgerschaft (die Volksvertretung, die im linken Rathausflügel sitzt) mit dem Abgang in den Ratsweinkeller und zur Treppe des Senatsflügels (rechtes Bild)
Die Treppe zur Bürgerschaft hat zwei Treppenflügel, da die Bürgerschaft in Regierung und Opposition gespalten ist, während der von Löwen flankierte Aufgang zum Senat (rechtes Bild) nur einläufig ist, da der Senat (die Regierung) nach außen hin immer einig ist.
Bild: Nefershapiland
Bild: Nefershapiland
Die Ratsdiele des Hamburger Rathaus zur Weihnachtszeit (2011)
- Blick von der Treppe zum Senatsflügel -Bild: Tannenbaum im Hamburger Rathaus
Author: Medvedev (Dez. 2011)
Lizenz; CC-BY-SA-3.0
Gewölbedecke der Rathausdiele In der Rathausdiele befindet sich dieser schöne Brunnen mit einem wasserspeienden Kopf. Bild: Nefershapiland Bild: Nefershapiland
Das Sterngewölbe der großen Rathausdiele wird von 16 Säulen getragen, welche alle je vier medaillonförmige Porträts von verdienten und berühmten Hamburgern tragen. Von der großen Diele des Hamburger Rathauses aus führt eine Treppe abwärts in den Ratskeller, welcher heute als Restaurant und Cafe-Bar mit Namen "Parlament" geführt wird.
Wer vermutet, dass sich hier im Untergeschoss des Hamburger Rathauses noch Reste des alten mittelalterlichen Rathauses befindet, wird leider enttäuscht, da sich das jetzige Rathaus nicht auf dem Standort des alten abgebrannten Rathauses befindet.
Bild: Nefershapiland
Bild: Nefershapiland
'Treppenaufgang zum Senatsgehege: Die beiden Haupttreppen-Aufgänge, die von der Diele aus in die Räume der Bürgerschaft und dem Senatsgehege (der Regierung) führen, haben eine programmatische Bedeutung: Der von zwei Löwen flankierte einläufige Aufgang zum Senatsflügel repräsentiert die Macht der kollegialen Stadtregierung, die "mit einer Stimme" spricht. Der schmiedeeiserne Lebensbaum am Eingang der Treppe zum Senatsgehege wird von einem "goldenen Sandsteingewände" umgeben und leitet hinein ein das prächtige Senatstreppenhaus.
Die Treppe von der Eingangshalle zum Senatsflügel hat nur einen Aufgang, da der Senat sich nach Außen hin immer einig ist. Der Treppenaufgang wird beidseitig von einer Löwenskulptur flankiert.
Bild: Nefershapiland Bild: Nefershapiland
Das golden umrahmte Gittertor zum Senatstreppenhaus. Ein gobelinähnliches "Gewände" aus Sandstein vom Bildhauer Karl Börner (1828-1905) umrahmt das Gittertor.
Bild: Gold-Seitengewände 1
Author: dt. Wikipedia
Lizenz: CC-BY-SA-3.0Was aber hat der Bildhauer Karl Börner (1828–1905) zwischen den Eichenzweigen versteckt? Allerlei kleine Tiere, ein Eichhörnchen, einen Specht und am Scheitel des Bogens einen Uhu.
Eine Schnecke und zwei Falter
Ein Specht und andere Tiefe Bild: Gold-Seitengewände 2
Author: dt. Wikipedia
Lizenz: CC-BY-SA-3.0Bild: Gold-Seitengewände 1
Author: dt. Wikipedia
Lizenz: CC-BY-SA-3.0
Bürgerschaftstreppenhaus: Der Aufgang zur Bürgerschaft wird durch zwei Treppenaufgänge gebildet, die den Abgang zum Ratsweinkeller im Untergeschoss umschließen und ein Rednerbalkon für das parlamentarische Ringen um Entscheidungen.
Zweiseitiger Treppenaufgang zur Bürgerschaft
Bild: Margret Pirzer
Das Treppenhaus der Bürgerschaft mit Marmore und Goldverzierungen.
Bild: Hamburger Rathaus Treppenaufgang
Author: Michael J. Zirbes
Lizenz: CC-BY-SA-3.0Bild: mit frdl. Genehmigung Monika Riebe
- alle Rechte vorbehalten -
Flur des Treppenhauses zum Sitzungssaal der Bürgerschaft
An der Decke des Treppenhauses befinden sich 11 Gemälde des Malers Hermann de Bruycker (1858-1950), in denen das Leben eines Hamburger Bürgers von seiner Geburt bis ins Alter gezeigt werden (zur Zeit des Rathausbaues)Photo: 2011-06-22-hh-buergerschaft-by-RalfR-24
Author: Ralf Roletschek
Vermerk des Authors: Wenn sie dieses Foto im Internet verwenden möchten, bitte ich um Verlinkung meiner privaten Homepage: www.fahrradmonteur.de.
Lizenz: CC-BY-NC-ND 3.0
1. Obergeschoss: |
Bei den Rathausführungen, die für die Öffentlichkeit
regelmäßig außerhalb der Sitzungszeiten durchgeführt werden, sind vom
Bürgerschaftstreppenhaus folgende Räume im 1. Obergeschoss zugänglich bzw.
einsehrbar (Quelle: Wikipedia
Hamburger Rathaus):
die Lobby der Bürgerschaft, Plenarsaal, repräsentative Räume - die
Silberkammer mit dem Hamburger Silberschatz ist nur bei Sonderführungen zu
besichtigen.
Saal der Bürgerschaft und Lobby: |
Auf dem halben Weg nach oben über das Treppenhaus fällt eine Gedenktafel ins Auge, welche an die Mitglieder der Bürgerschaft erinnert, die Opfer totalitärer Verfolgung wurden. Über den roten Teppich des prächtigen Treppenhauses gelangt man zur Lobby - einem Vorraum zum Plenarbereich, der für Gespräche der Politiker bzw. Politikerin und den Hamburger Bürgern sowie den Vertretern von Organisationen genutzt wird. Das Foyer der Bürgerschaft beeindruckt durch ein Wandgemälde, das den Hamburger Hafen zur Zeit der Jahrhundertwende zeigt. Gegenüber hängt ein Bild der Patriotischen Gesellschaft, dort stand bis 1842 das alte Rathaus.
Die Lobby oder das Foyer der Bürgerschaft wird von einem achteckigen Tisch dominiert. Der Legende nach soll er aus dem Holz der Schwelle des vormaligen Magdalenen-Klosters gefertigt worden sein. Im Mittelalter soll sich dieses Kloster an genau der Stelle befunden haben, wo heute das Hamburger Rathaus steht. Beim Erdaushub für das Fundament des Rathauses 1890 sollen Arbeiter diese Holzschwelle gefunden haben. An der Tischplatte ist folgender Spruch eingeschnitzt:
“Tief im Schlamme gebettet als Schwelle dient ich den Mauern, die der Alten Geschlecht einst sich errichtet zur Wehr. Wieder ans Licht gezogen nach langer Ruh in der Tiefe, diene zur Tafel gefügt heute friedlichem Zweck.“
Lobby oder Foyer der Bürgerschaft |
Das Foyer der Bürgerschaft |
Der Plenarsaal (Saal der Bürgerschaft) ist im Gegensatz zur Ratsstube (dem Sitzungssaal des Senats) eher schlicht und einfach gestaltet. Die Bürgerschaft, das Hamburger Landes- und Stadtparlament, residiert im linken Flügel des Gebäudes. Alle fünf Jahre werden die 121 Abgeordneten der Bürgerschaft gewählt. Ihre Aufgabe ist die Wahl des 1. Bürgermeisters, die Verabschiedung von Gesetzen, sie beschließen den Haushalt der Hansestadt und kontrollieren den Senat. Der Plenarsaal wird seitlich flankiert von den Sitzungsräumen A und B für die Fraktionen und Ausschüsse. Die Abgeordneten der Hamburger Bürgerschaft sitzen im Halbrund vor dem Podest des Bürgerschaftspräsidenten/in - gruppiert nach den jeweiligen Fraktionen.
Sitzungssaal der Bürgerschaft |
Photo: Hamburger
Senat |
Bild unten.
Monika Riebe, Hamburg Das Podest der Bürgerschaftspräsidentin - an der Stirnseite des Plenarsaales |
Die Bürgerschaftssitzungen finden alle 14 Tage statt und sind öffentlich. Jeder, der Interesse hat, kann sie sich anhören. Allerdings muss man sich vorher bei der Bürgerschaftskanzlei anmelden und eine Karte beantragen, da die Plätze begrenzt sind
Der Sitzungssaal der Bürgerschaft |
Bürgersaal: |
Die Räume mit Blick auf den Rathausmarkt zwischen der Bürgerschaft und dem Senat beginnt auf der linken Seite mit dem Bürgersaal, wo der Ältestenrat der Hamburger Bürgerschaft tagt
Der Bürgersaal ist über die Lobby des Bürgerschaftstraktes zu erreichen. Er wird für kleinere Empfänge der Präsidentin bzw. des Bürgerschaftspräsidenten genutzt. Außerdem finden hier Gesprächsrunden bei den Delegationsbesuchen statt. Der Bürgersaal ähnelt der "kleinen guten Stube" in einem bürgerlichen Haushalt des 19. Jahrhunderts. Der Ältestenrat der Bürgerschaft, eine Versammlung aus Vertretern der Fraktionen, benutzt diesen Raum für Beratungen des Präsidenten. Außerdem finden hier Fraktions- und Ausschutzsitzungen statt.
Bei Eintritt in den Bürgersaal des Hamburger Rathauses könnte man aufgrund des warmen Schimmern der Nussbaumverkleidung der Wände und der Kassettendecke meinen, man stehe in einem großbürgerlichen Wohnzimmer aus der Kaiserzeit. Die schöne Atmosphäre wird durch das satte Grün der mit dem Stadtwappen verzierten Filstapete verstärkt. Auf einem einstufen Podest stehen ledergepolsterte Wandbänke - scheinbar wie gemacht für Zuhörer. Von seinem Balkon aus hatte der Besucher einen hervorragenden Blick auf das Treiben auf der Elbe. Außerdem wurden hier die Baumstämme gelagert, die in den Nachtstunden den Binnenhafen abschlossen. Heute befindet sich an dem Platz des früheren Baumhauses die U-Bahn-Station "Baumwall" - ein letzter Hinweis auf den historischen Ort.
Büste des früheren
Bürgerschaftspräsidenten |
Der Bürgersaal mit dem großen Kamin |
Die 1877 von Engelbert Pfeiffer geschaffene Büste
steht heute im Bürgersaal des Hamburger Rathauses. |
Übrigens - der Kamin war noch nie in Betrieb, obwohl dem technisch nichts entgegensteht. Bei seiner Fertigstellung im Jahre 1897 besaß das Rathaus schon Fernwärme und sogar elektrisches Licht. |
Bild: public domain (CCO 1.0) wikimedia Commons | Photo: Bürgersaal
Hamburgo 1 Author: Miguel Hermoso Cuesta wikimedia commons Lizenz: CC-BY-SA 3.0 |
Bürgersaal im
Hamburger Rathaus |
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Bild: Rathaus
Hamburg |
Neben dem prächtigen Kamin stehen die Büsten der Nachkriegs-Präsidenten Herbert Ruscheweyk (1892-1965) und Adolf Schönfelder. Herbert Ruscheweyh war von 1931 bis zur Machtübernahme der letzte sozialdemokratische Präsident der demokratischen Bürgerschaft. Nach dem II. Weltkrieg ernannten die englischen Besatzungsbehörden ihn zum Präsidenten der Bürgerschaft - er hatte dieses Amt bis 1946 inne. Adolf Schönfelder war ebenfalls Mitglied der SPD und gehörte von 1919 bis 1960 zur Hamburger Bürgerschaft. Er trat 1933 aus Protest gegen die Machtergreifung der Nationalsozialisten von seinen Ämtern zurück. Er war später - nach dem Krieg - ab 1946 der erste Präsident der frei gewählten Bürgerschaft und blieb bis 1960 in diesem Amt.
Ein Blick auf den Bereich unterhalb der Decke des Raumes zeigt ein Fries von Medaillons der Bürgerschaftspräsidenten von 1860 bis 1900, wobei bekannte Hamburger Namen auftauchen wie: Mönckeberg, Hachmann, Baumeister und Johannes G. A. Versmann, der für die Liberalen 1848 in die "Hamburger Konstituante" (eine verfassunggebende parlamentarische Versammlung, die von 1848/49 bis 1950 als Vorläufer der frei gewählten Bürgerschaft fungierte und deren Sitz das Haus der patriotischen Gesellschaft war) einzog und zeitweilig ihr Präsident war.
An den Bänken sieht man geschnitzte Köpfe, die Ironie, Neid,
Missgunst und Schadensfreude darstellen. Sie sollen draußen bleiben,
wenn das Parlament tagt. |
Die geprägte und vergoldete Ledertapete im
Bürgersaal ist
perfekt restauriert worden, wie auch die anderen Ledertapeten im Rathaus.
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Der Kaisersaal: |
Der zweitgrößte Saal im Rathaus ist der sog. "Kaisersaal. Er wurde bereits am 19. 6. 1895 zur Einweihung des Nord-Ostsee-Kanals provisorisch fertiggestellt. Seinen Namen verdankte er dem Besuch Kaiser Wilhelm II., der hier zur Einweihungsfeier des Kanals dinierte (als das Rathaus selber noch zum Teil eine Baustelle war).
Die Ausschmückung dieses Prunksaales bezieht sich darum auch ganz und gar dem Thema der Seefahrt. Im Deckengemälde wird der Triumph der Deutschen Flagge (Reichshandelsflagge) über die Meere in einem Gemälde von A. Fitger gezeigt. Weitere Werke von ihm sind zu sehen an der Turmlaube, im Senatstreppenhaus sowie die Hammonia-Darstell8ung im Phönix-Saal. Der Kaisersaal glänzt auch durch eine reiches Stuckprogramm an den Wänden und Decken sowie Reliefs der stürmischen Nordsee und der ruhigen Ostsee. Im Raum sind außerdem die drei Büsten der Kaiserreichsgründer: Wilhelm I, Bismarck, Graf von Roon aufgestellt sowie an den Wänden die Porträts der Hamburger Bürgermeister.
Die prächtige Tapete aus Rindsleder im Kaisersaal ist die größte in Deutschland aus dem 19. Jahrhundert. Eine Besonderheit findet man in einem der Kronleuchter, welche die Nähe des Hamburger Rathauses zu Geschichte der Stadt zeigt: Eine Verformung eines Hamburgwappens, die von einem Geschoss stammte - abgefeuert von Aufständischen während einer der Unruhen im ersten Viertel des 20. Jahrhundert.
Eines der Gemälde im Kaisersaal zeigt den Bürgermeister Johann Georg Mönckeberg, nach dem die Mönckebergstraße benannt wurde. Er war mehrmals, zuletzt 1908 Erster Bürgermeister der Stadt.
Der Kaisersaal - mit der Ledertapete von Georg Hulbe |
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Der Lederkünstler Georg Hulbe hatte bereits den Berliner Reichtag mit Ledertapeten ausgestattet und für das Gestühl gepunztes Leder gefertigt. Dieses gefiel den Hamburgern so gut, dass Hulbe auch für das neue Rathaus sein Können einsetzen sollte. So bekamen der Kaisersaal und der Bürgermeistersaal ebenfalls Ledertapeten und auch das Gestühl erhielt das gepunzte Wappen von Hamburg. Eine nach fast 100 Jahren notwendige Restauration und teilweise Ergänzung führte die darauf spezialisierte Lederpunzer-Werkstatt "Vanino & Henkel" durch. | |
Bild: 181-Rathaus-Hamburg Author: Michael J. Zirbes Lizenz: CC-BY-SA-3.0 |
Bild: Andre Kottlewski, Aachen - alle Rechte vorbehalten - |
Der Kaisersaal mit der Ledertapete von Georg Hulbe |
Bilder: Monika Riebe, Hamburg (2015) |
Prächtige Deckendekoration im Kaisersaal |
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Bild: Kaisersaal
Hamburgo 03 Author: Miguel-Hermoso-Cuesta / wikipedia commons Lizenz: CC-BY-SA-3.0 |
Bild: Kaisersaal
Hamburgo 04 Author: Miguel-Hermoso-Cuesta / wikipedia commons Lizenz: CC-BY-SA-3.0 |
Turmsaal: - Saal der Republiken - |
Der Turmsaal mit seiner Kuppel befindet sich exakt in der Mitte des Hamburger Rathauses und trennt beide Seiten des Gebäudes (Bürgerschaft und Senat) und verlängert den Rathausturm in das Gebäude hinein. Man betritt den Turmsaal durch drei prachtvolle, schmiedeeiserne vergoldete Gittertore. Das Tor wird durch acht rundherum massive Säulen aus Onyx umkleidet.
Über dem Saal erhebt sich der 112 Meter hohe Rathausturm. Der "Saal der Republiken" (der eigentliche Name) erinnert an das Selbstverständnis der alten Stadtrepubliken. Zwischen den Säulen werden vier andere Stadtrepubliken dargestellt: Athen, Amsterdam, Rom und Venedig. Die Deckenbilder stellen die "Freiheit", die Tugenden "Sittlichkeit, Menschenliebe, Vaterlandsliebe und die Wissenschaft" dar. Die Bilder werden durch Ratschläge, Mahnungen, Sinnsprüche und gute Wünsche ergänzt. So liest man über dem goldenen Tor zum Festsaal auf lateinisch: "Durch Eintracht wächst das Kleine, durch Zwietracht zerfällt das Größte.
Kleinere Festessen für besondere Anlässe finden im Turmsaal statt, außerdem findet hier der öffentliche Neujahrsempfang des 1. Bürgermeisters statt. Man gelangt von hier aus auf den Balkon des Rathauses - doch nur zu besonderen Anlässen und nur in Begleitung der Präsidentin bzw. des Präsidenten der Bürgerschaft oder der Bürgermeisterin bzw. des Bürgermeisters.
Am Fahnenmast des Balkon wird für Gäste wie Könige, Staatsoberhäupter und Botschafter geflaggt. Früher wurden hier die Meisterschaftsfeiern der Fußballmannschaften der I. und II. Bundesliga (wie HSV oder 1. FC St. Pauli) abgehalten.
Im Turmzimmer steht auch die Büste des deutschen Reichspräsidenten Friedrich Ebert, die von Georg Kolbe geschaffen wurde.
Tür des Turmzimmers |
Deckengemälde im Turmsaal |
Der Turmsaal |
Gemälde der niederländischen Stadtrepublik
Amsterdam Bild: Monika Riebe, Hamburg |
Der "Saal der Republiken" Zwischen den Säulen des Saales befinden sich Gemälde der Stadtrepubliken - hier der Markusplatz von Venedig. |
Bild: Monika Riebe, Hamburg |
Der "Saal der Republiken" - die griechische Stadt-Republik "Athen" - |
Bild: Monika Riebe, Hamburg |
Bürgermeistersaal: |
Der Bürgermeistersaal ist einer der prunkvollsten Räume des Hamburger Rathauses, in welchem der Senat tagt und Empfänge und Ehrungen stattfinden. In diesem Raum werden ebenfalls die Büsten der Hamburger Bürgermeister des 19. Jahrhunderts präsentiert. Im Bürgermeistersaal mit seinem gewaltigen Kamin tragen sich die Gäste in das Goldene Buch ein.
Ein großes Gemälde von Hugo Vogel, das den Senat in seiner Amtstracht, dem Habit, beim Einzug in das neue Rathaus am 26. Oktober zeigt, dominiert den Bürgermeistersaal, der seinen Namen nach den hier aufgestellten Marmorbüsten Hamburger Bürgermeister aus dem 19. Jahrhundert trägt. Nur zu besonderen Ereignissen wurde diese Amtstracht der Senatoren angelegt. Ursprünglich stammte sie aus Burgund und kam dann über Spanien und die Niederlande nach Hamburg. Erst 1919 hat die Revolution sie abgeschafft
Bürgermeistersaal
mit Ledertapete - davor eine Büste des Bürgermeisters Carl Fr. Petersen - |
Prachtvoll verzierte Eingangsportal vom Bürgermeistersaal, die flankiert wird von den Büsten zweier ehem. Bürgermeister. |
Bild:
Ledertapeten |
(Bild: Andre Kottlewski) |
Bürgermeistersaal des Hamburger Rathauses |
Bilder: Andre Kottlewski, Aachen |
Wandgemälde von Hugo Vogel Während der Unruhen der Novemberrevolution wurde das Gemälde offenbar von einer "verirrten" Gewehrkugel getroffen - mitten durch die "Brust" von Senator Gerhard Hachmann, welcher in den Jahren 1900-1904 Erster Bürgermeister von Hamburg war. Das runde "Einschussloch" soll einen Durchmesser von ca. 2 cm haben. Auf der Rückseite des Bildes befindet sich eine handgeschriebene Notiz aus dem Jahre 1927 von Hugo Vogel, der das Bild 1897 gemalt hatte, die lautete: "Dies Bild wurde bei den Unruhen der Revolution 1918 in den Tagen 18. bis 20. November beschädigt durch Schüsse - Februar 1927 von mir wiederhergestellt". (Quelle: www.bild.de) |
Bild: Monika Riebe, Hamburg |
Waisenzimmer: |
Vom Bürgermeistersaal gelangt man in das sog. "Waisenzimmer", einen Raum, der sicherlich nicht der prunkvollste ist, aber wohl eines der denkwürdigsten Zimmer des Hamburger Rathauses. Das Waisenzimmer verdankt seinen Namen den 80 Knaben des Hamburger Waisenhauses, welche in fünfjähriger Arbeit die schönen Kerbholzschnitzereien an den Wänden, Türen und Täfelungen aus dunkel gefärbtem Eichenholz anfertigten. Durch diese Arbeit erhielten die 8-14 Jahre alten Kinder eine angesehene Ausbildung, wobei die handwerklich geschicktesten ihren Namen in die Türen einritzen durften.
Die Kerbholzschnitzereien wurden zur Eröffnung des Rathauses übergeben und seitdem heißt das dafür ausgewählte Zimmer "Waisenzimmer". Außerdem wurde die Raumausstattung durch zahlreiche Schenkungen von Hamburger Bürgern ergänzt, wie z.B. die Stühle, die ein Geschenk zum Einzug von Senat und Bürgerschaft im Jahre 1887 waren. Auf einem Podest steht eine kleine Holzfigur, die den Gründer des Waisenhauses darstellt.
Eine Besonderheit sind die raffiniert gemalten Gemälde in diesem Raum. Wenn man sich bewegt und dabei eine der abgebildeten Person im Auge behält, so wird man von deren Blick verfolgt.
(leider keine Bilder)
Phönix-Saal: |
Der repräsentative Phönix-Saal ist eine Schöpfung des Architekten Martin Haller. Dieser Raum soll an den Wiederaufbau Hamburgs nach dem großen Brand von 1842 erinnern, der die Stadt fast völlig vernichtete, ebenso die kaum etwas über hundert Jahre später stattfindende Bombernächte des II. Weltkrieges, die ein Trauma für die Stadt Hamburg gewesen waren. Über dem Kamin hängt ein Gemälde des Bremer Malers Arthur Fitger, welches Hammonia - die Personifikation Hamburgs - mit einem Rosenzweig in der Hand zeigt, die sich über den Trümmern der Stadt erhebt. Auf die beiden Statuen der für Hamburg wichtigsten deutschen Kaiser weisen die ausgebreiteten Arme der Hammonia hin: Karl den Großen (748-814), dem Gründer der Hammaburg im 9. Jahrhundert und Friedrich I. "Barbarossa" (1122-1190), dem Hamburg im 12. Jahrhundert den Freibrief verdankte.
Neben der Hammonia ausgestellt finden sich Überreste des alten Silberschatzes des Senats. Während der Besatzung unter Napoleon wurden viele Stücke zu Silberbarren eingeschmolzen und dann zusammen mit anderen Kunstgegenständen versteckt worden. Nach dem Brand von 1842 fanden die Hamburger im Keller des Rathauses den hier im Phönixsaal ausgestellten "seltsamen" Klumpen aus Silber. Zu erkennen sind noch eingeschmolzene Asche und Steinchen.
Gegenüber der Hammonia befindet sich ein Medaillon mit einem kleinen Stadtplan aus Holzintarsien, das den damaligen Umfang der Stadt zeigt - der rote Lack markiert die 1842 abgebrannten Stadtteile. Weitere Gemälde in diesem Zimmer zeigen die "Hamburger Ratsstube von 1860" von Chr. Magnussen und letztlich ein Bild vom Brand der Katharinenkirche von 1943.
Über dem Giebel des Kaminaufsatzes erhebt sich die Symbolfigur des Phönix aus der Asche. Das Steuerrad in der Hand symbolisiert das Lenken der Geschicke der Stadt Hamburg.
Im Phönixsaal finden heute aber nicht nur Pressekonferenzen und Gesprächsrunden statt, sondern auch regelmäßig Trauungen, wo an einem Freitag im Monat regelmäßig vier Brautpaare getraut werden.
Bronzene Büste von Simon Bolivar |
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Bild:
Simon
Bolivar Rathaus Hamburg Author: Наталия19 dt. Wikipedia Lizenz: CC-BY-SA-3.0 |
Kleines Zimmer und Vorzimmer: |
Zwischen dem Phönixsaal und dem Bürgermeisterzimmer befinden sich noch zwei weitere, kleine Räume. In dem "Kleinen Konferenzzimmer befinden sich Bildnisse von Bürgermeistern und Senatoren aus dem 17. und 18. Jahrhundert.
Kleines Konferenzzimmer |
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Bild: Rathaus
Hamburg kleines Zimmer |
Im darauffolgendem Bürgermeister-Vorzimmer hängen modernere Gemälde von Bürgermeistern, die nach 1900 amtierten, wie z.B. Carl Petersen und Max Liebermann. Das Vorzimmer dient aber auch als Empfangszimmer, wo die offiziellen Besucher vom 1. Bürgermeister der Stadt begrüßt werden und wo er mit ihnen zu Gesprächen zusammentrifft.
Bürgermeisteramts-Zimmer: |
In der nordöstlichen Ecke des Rathauses folgt auf das "Kleine Zimmer" und das "Vorzimmer" das Bürgermeisteramtszimmer. Es wird für Gespräche mit den Besuchern genutzt - aber auch das "Goldene Buch der Stadt Hamburg" hat hier seinen Platz. Es ist eine kleine mit vergoldetem Leder überzogene Kassette in Form eines Buches, dessen Buchecken in Silber gefertigt sind und worin lose Blätter aus bayrischem Büttenpapier liegen. Die Kassette trägt das große Hamburger Staatswappen. Gestiftet wurde das Buch von der Bürgermeisterfamilie Petersen zur Einweihung des Rathauses im Jahre 1897. Ein Eintrag in dieses Goldene Buch bedeutet eine Große Anerkennung. Den Anfang machte Fürst Otto von Bismarck am 22. Oktober 1987. (Quelle: http://www.hamburg.de/goldene-buch/)
Seit dem Datum der Rathauseröffnung im Jahre 1897 bis zum Jahr 2014 trugen sich hier 520 hochrangige Persönlichkeiten ein. Es befindet sich in einem verschlossenen Pult auf rotem Samt. Der Pult war ein Geschenk eines Damenkomitees zur Verschönerung des Rathauses vor 100 Jahren.
Bei diesem Raum handelt es sich nicht um das Büro des 1. Bürgermeisters, sondern um einen repräsentativen Raum, der durch seine sehr aufwendig gestalteten Fenster im Erker beeindruckt. In diesem Raum empfängt der Bürgermeister die Gäste zu Beratungen und Gesprächen. (Quelle: siehe Anmerkungen unten ( 1 ) )
Erker des Bürgermeisterzimmers Der Ecker ist mit schönen Glasmalereien geschmückt. |
Glasporträt Bürgermeister
Monckeberg |
Der Münchner Glasmaler Gustav van Treek schuf 1897 für das Bürgermeisteramtszimmer die Glasporträts der drei Bürgermeister Johannes Versmann, Johannes Christian Eugen Lehmann und Johann Georg Mönckeberg mit ihrem Familienwappen und ihren Wahlsprüchen. Diese Glasfenster waren ursprünglich ein Geschenk des Vereins Hamburgischer Staatsbeamten. Die Fenster wurden durch den II. Weltkrieg vernichtet, anlässlich der Renovierung des Hamburger Rathauses 1997 nach einem alten Foto durch das Hamburger Glaskunst-Atelier Hempel rekonstruiert. (2) |
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Bild:
BMAZ |
Bild:
BMAZ 3 |
An den Wänden des Bürgermeisteramtszimmers befinden sich Bronzetafeln mit den Namen und soweit sie bekannt sind, die Wappen der Hamburger Bürgermeister seit 1264 bis 1918. Kein Platz blieb aber für die danach demokratisch gewählten Bürgermeister auf den vom "Verein für Hamburgische Geschichte" gestiftetem Tafeln. U. a. verzeichnen diese Tafeln auch Simon von Utrecht, den späteren Kämmerer (Finanzsenator) und der dann Bürgermeister wurde, welcher im Jahre 1400 den Seeräuber Claus Störtebeker besiegte.
Bürgermeisterzimmer
Das offizielle Zimmer des Bürgermeisters. Auf einem kleinen Schreibtisch liegt das Goldene Buch der Stadt. An den Wänden befinden sich Bilder mit Inschriften der ehemaligen Bürgermeister der Stadt von 1264 - 1918. (soweit sie bekannt sind). Bei den Restaurierungen 1997 wurde neben den Glasfenstern auch der große Kronleuchter nach dem alten Vorbild nachgebaut. |
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Bild: Monika Riebe, Hamburg - all rights reserved - |
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Vom Bürgermeister-Amtszimmer führt eine weitere Tür in den sog. "Sitzungsraum I.", von dem man wiederum auf den Senatsflur und in das Vorzimmer des Bürgermeister-Amtszimmers gelangt.
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Senatsspiegel: |
Durch den Senatsaufgang in der Rathausdiele im Erdgeschoss gelangt man zum sogenannten "Senatsspiegel" - dem Eingangsbereich des Senatsgeheges mit hochwertig geschmiedeten Eingangstüren und Gittern vor den Eingängen und Portalen. Das Eingangsportal ist flankiert von zwei Marmorfiguren, die "Gnade" und "Gerechtigkeit" präsentieren - Tugenden, die dem Senat bei seiner Arbeit als Vorbild dienen sollten. Übersetzt ergeben die lateinischen Buchstaben "SPQH" an der mit Schnitzereien versehenen Tür zur Ratsstube "Senat und Volk von Hamburg". Diese Tür ist bei Ratssitzungen fest verschlossen.
Vom sog. "Senatsspiegel" -
dem Eingangsbereich dem Trakt des Hamburger Senats führen Einganstüren -
teilweise mit Gittern davor zum Senatsflur, von dem wiederum verschiedene Räume
abzweigen, wie z. B. die Ratsstube, der Sitzungssaal des Senats - dem
Phönixsaal und dem "Großen Festsaal", dem größten Saal im
Hamburger Rathaus.
Die Marmorstatuen |
Das Eingangsportal zum Senatsgehege ist flankiert von
den Allegorien der Gnade und Gerechtigkeit - Tugenden, die dem Senat bei
seiner Arbeit als Vorbild dienen sollten - Über dem Portal steht in großen
lateinischen Buchstaben: "SPQH" - was für "Senatus
Populusque Hamburgensis" steht und übersetzt heißt: "Senat
und Volk von Hamburg". |
Senatsspiegel mit Durchgang zum Phönixsaal |
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Bild: Hamburg
Rathaus innen Senatsgehege
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Ratsstube: |
Das Senatsgehege mit dem Sitzungssaal, der Ratsstube ist das Plenum der Hamburger Regierung. Die Senatoren sitzen um einen hufeisenförmigen Tisch, um den herum sich ledergepolsterte, genagelte Stühle mit Armlehnen befinden. An der Stirnseite befinden sich die etwas größeren Stühle für den 1. und 2. Bürgermeister. Diese werden durch einen Holzbaldachin und einen Wandbehang hervorgehoben. An den ganzjährig stattfindenden Ratssitzungen, ( jeden Dienstag stattfinden) nehmen die stimmberechtigten Bürgermeister, die Senatoren und ihre beratenden Staatsräte sowie die Leitung der Pressestelle und zwei Protokollführer teil.
Die Ratsstube im Hamburger Ratshaus mit
vertäfelten Wänden. |
Blick in die Ratsstube Die beiden Bürgermeister haben ihren Platz unter dem
Baldachin aus grünem Samt. Die Ratsstube hat keine Fenster, damit die
Senatoren bei ihrer Arbeit nicht abgelenkt werden. Der Raum erhält sein
Licht durch ein Glasdach, was symbolisieren soll, dass über dem Senat nur
der Himmel (oder Gott ?) ist. |
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Für Besprechungen im kleinem Kreis werden diverse Nebenräume genutzt, wie die beiden "Ratslauben", deren Fenster mit Glasmalereien verziert sind und Motive der Seefahrt zeigen. Die Glasmalereien aus Delfter Kacheln zeigen ein Hamburg-Panorama und stammen aus der Werkstatt des Hamburger Blaumalers Hermann Haase, ebenso wie die von ihm geschaffenen Blaumaleransichten in den Schlössern Bergedorf und Ritzebüttel. Auch der deutsche Kunstverglaser Karl Engelbrecht gestaltete mehrere Fenster der beiden Ratslauben im Rathaus. Die kunstvollen Glasmalereien in den Ratslauben zeigen u. a. Motive der "Wappen von Hamburg" im 16./17. Jahrhundert (ein Convoyschiff, das zur Sicherung der Handelsschiffe eingesetzt wurde).
Festsaal: |
Sicherlich einer der beeindruckendsten Räume im Hamburger Rathaus und Abschlussraum jeder Rathausführung ist der" Große Festsaal" im 1. Obergeschoss. Dieser Saal ist mit 47 Meter Länge, einer Höhe von 15 Metern und einer Breite on 18 m (nach Baedeker Hamburg) und einer Gesamt-Fläche von 720 Quadratmetern der größte Saal im Rathaus und bietet 540 sitzendenden Gästen Platz. Die Wände sind mit riesigen Wandgemälden geschmückt, welche die Entwicklung und Geschichte Hamburgs erzählen - sie stammen von Hugo Vogel und wurden erst im Juni 1909 abgeschlossen. Sie zeigen die Urlandschaft vor der ersten Besiedlung, die ersten Fischer und Bauern an den Flüssen Elbe und Alster, die Christianisierung, Mittelalter und die Schifffahrt mit dem Hamburger Hafen bis zum Anfang des 20. Jahrhunderts.
Festsaal des Hamburger
Rathauses |
Bild: Festsaal1Urstromtal Author: Hanes -Steakley - wikimedia commons Lizenz: CC-BY-SA-3.0 |
Vor dem marmornem Mittelportal mit den vergoldeten Kupferfiguren der Tugend ist das riesige Wandbild der "Christianisierung" zu sehen. Von dem Bild hat Hugo Vogel drei Versionen gemalt, denn auf den beiden vorherigen, wieder zerstörten Bildern, kniet ein Sachse vor dem segnenden Bischof. Als Anekdote ist überliefert, dass der Senat, als er dieses Bild sah, erklärte, es könne historisch nicht richtig sein, dass dieser kniende Heide ein früher Hamburger sei, denn ein Hamburger würde nicht knien, weder vor dem Bischof, noch vor dem Kaiser. Daraufhin musste der Maler den Knieenden übermalen, deswegen sieht man auf der letzten Ausführung des Bildes keinen knienden Heiden mehr und der Bischof segnet ins Leere. Alle Gemälde sind in einem hellen Blau und Grau gehalten und das Element Wasser zieht sich als Verbindung durch alle Bilder.
Festsaal des Hamburger
Rathauses |
Festsaal des Rathauses |
Wandbild im Großen Festsaal Das Wandbild von Hugo Vogel im Festsaal des Hamburger Rathauses zeigt den Hamburger Hafen in der modernen Zeit. |
Bild: Festsaal5
Hafen |
Der Große Festsaal wird für Feierlichkeiten im Hamburger Rathaus genutzt wie z. B. Staatsempfänge. Des weiteren lädt um den 24. Febr. jedes Jahr der Hamburger Bürgermeister traditionell 300 Ehrengäste zum "ältesten Gastmahl der Welt" ein. Das "Matthiae-Festmahl" wird zum erstenmal im Jahre 1356 unter dem Namen "Convivium eines Ehrbaren Rates" begründet. Zwischen 1724 und 1956 fand das Mahl - wahrscheinlich aus Kostengründen - nicht statt. (Quelle: Dagmar Seifert: der Hamburger/Ausgabe 04).
Aus dieser Hamburger Tradition ist ein jedes Jahr stattfindendes Gala-Essen entstanden, zu dem Gäste aus Politik, Wirtschaft und Kultur - aber seit einigen Jahren auch verdiente Sportler eingeladen werden. Schon mit den Anfängen des Mahls wurde stets ein deutscher und ein ausländischer Ehrengast - meist der kaiserliche und der holländische Gesandte - empfangen. Auch wurde in vielen Jahren ein Lied, speziell für das Ehrenmahl komponiert, u. a. 1711 von Reinhard Keiser oder 1724 von Georg Philipp Telemann. Ab dem Jahr 1622 waren im übrigen auch Frauen bei diesem Mahl zugelassen. Allerdings mussten diese in einem getrennten Saal speisen - bis zum anschließenden Tanz aufgefordert wurde.
Noch heute wird er "Hamburger Silberschatz" zum Matthiae-Mahl geöffnet und auf Hochglanz poliert. Tafelaufsätze, Pokale und Schalen aus Silber, die von Senatoren und deren Familien sowie von Vertretern der Hamburg-freundlichen-Mächte gestiftet wurden, sind Teil des Tischschmucks. Außerdem werden Geschenke der zahlreichen Ehrengäste ausgestellt.
Das Jahrhunderte alte Protokoll der Freien und Hansestadt Hamburg schreibt vor, dass seit 1593 der Bürgermeister seine Ehrengäste stets oben auf der Senatstreppe empfängt, da historisch niemals "ein Hamburger Bürgermeister einem auf dem Pferde angereisten Ehrengast die Steigbügel halten sollte".
Die Gesamtkosten der Zeremonie belaufen sich jedes Jahr auf rund 100.000 Euro (Matthiae-Mahlzeit - dt. Wikipedia)
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Einen interessanten und umfassenden Eindruck von fast allen Räumen des Hamburger Rathauses bietet dieser Link zu einer 3-D-Panorama-Show von Thorsten Hemke.
Mönckebergstraße |
Die verkehrsberuhigte Mönckebergstraße, welche von den Hamburgern "die Mö" genannt wird, ist wohl die bekannteste Einkaufsmeile in Hamburg und gilt gleichzeitig als Tor zur Innenstadt. Namensgeber für die Straße, in der es so gut wie keine Wohnnutzung gibt, ist der ehemalige Hamburger Bürgermeister Johann Georg Mönckeberg, welcher um die Jahrhundertwende zwischen 19. und 20. Jahrhundert die Geschicke der Stadt leitete. Er übernahm 1997 den Vorsitz der Sanierungskommission, die sich um die Neugestaltung der Hamburger Alt- bzw. Innenstadt kümmerte. Während des 2. Weltkrieges wurden viele Häuser in der Mönckebergstraße zerstört. Beim Wiederaufbau und bei späteren Sanierungen sind manche Fassaden zeitgemäß umgestaltet worden.
Die Mönckebergstraße verbindet den
Hauptbahnhof mit dem Rathausplatz. Moderne Warenhäuser in traditionsreichen
Kontorgebäuden bilden einen reizvollen Kontrast. Die großen Kaufhäuser der
Stadt mit ihren Auslagen locken täglich viele Passanten an. Prachtvolle
Kontorhäuser säumen die leicht S-förmig geschwungene Mönckebergstraße.
Romantische Stadthäuschen, schnörkelige Barockgebäude sucht man hier in
Hamburg zumeist vergeblich. Seit jeher ist und war Hamburg eine
Kaufmannsstadt, deren Architektur Nützlichkeit uns unauffällige Schönheit
miteinander verbindet.
Das charakteristische Bild Hamburgs wird durch vier wichtige Bautypen
gebildet;
die Kontorhäuser der Kaufleute, die "Pfeffersäcke" genannt werden,
die roten Mietshäuser aus Backstein,
die eleganten weißen Villen an der Außenalster
und die modernen Geschäftsbauten
aus Glas, Stahl und Backstein
Der Oberbaudirektor in Hamburg von 1909-1933, Fritz Schumacher, der verantwortlich für die Gestaltung der Mönckebergstraße und des Stadtparks war, achtete stark auf die städtebauliche Einheitlichkeit. So entstanden auch die postmodernen Bauwerke in der Mönckebergstraße, die mit dem bereits bestehenden Stadtbild als auch mit den anderen Neubauten harmonieren mussten, wie auch die reizvollen Gegensätze der modernen Warenhäuser in traditionsreichen Kontorgebäuden.
Als drei exemplarische Beispiele sollen hier die Klinkerbauten von Johann Friedrich Höger (genannt: Fritz Höger 1877-1949 deutscher Architekt) genannt werden, der als einer der führenden Vertreter des norddeutschen Klinker-Expressionismus gilt.
Das sog. "Klöpperhaus" |
Mönckebergstraße mit links Saturn und "Klöpperhaus" - heute Kaufhof rechts Karstadt Sport u. Spielhaus Dieses Bild basiert auf dem Bild Hamburg-Moenckebergstraße.jgp aus der freien Enzyklopädie Wikepedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. Quelle/Fotograf: Staro1 Die Originaldatei in Wikepedia ist hier zu finden. |
Auf der linken Seite der
Mönckebergstraße befindet sich das "Klöpperhaus"
welches 1912/13 bereits in Klinkerbauweise für den Wollhändler Heinrich
Adolf Klöpper errichtet wurde. Die Backsteinfassade ist durch Lisenen ( auch Mauerblende
- in der Architektur eine schmale und leicht gebogene vertikale Verstärkung der
Wand) und nach außen gewölbte Fenstergruppen gegliedert. Am
Hauptportal zur Straße Lange Mühren weisen Bronze-Schafe von August Gaul auf
den Beruf des Bauherrn hin. Leider ist die ursprüngliche Innenausstattung,
insbesondere die Eingangshalle durch die Auskernung für das Kaufhaus Galeria
Kaufhof, das heute das Klöpperhaus benutzt, verloren gegangen.
In der Mönckebergstraße 11
befindet sich das im Jahre 1912 erbaute
"Rappolthaus", welches
zwischen Jacobikirche und Mönckebergstraße gegenüber dem
Mönckebergbrunnen steht. Das Gebäude besteht aus Haus I. und Haus II.,
welches zuletzt im Sommer 2005 renoviert wurde.
Der Bauherr des Gebäudes war das 1897 gegründete Textilunternehmen
Rappolt & Söhne, welches Bekleidung herstellte. Heute wird das
Rappolthaus vom Schuhladen Elsner genutzt sowie von zahlreichem Büro- und
Geschäftsräumen.
Bemerkenswert ist der schöne Bauschmuck am Erker, den Portalen und dem
Brunnen im Hof des Rappoldthauses I., der von Georg Wraba und von Richard
Kuöhl geschaffen wurde.
Das achtgeschossige "Grellhaus" (ein ehemaliges Predigerhaus) an der Ecke Bergstraße gegenüber der Petrikirche wurde schon 1911 ebenfalls von Fritz Höger erbaut.
Erwähnenswert ist auch das im
niederländischen Renaissancestil errichtete "Hulbe-Haus"
(1911), welches zwischen den schlichten
Kontorhäusern der Mönckebergstraße aus dem Rahmen fällt. Architektonisch
schafft dieses kleine Gebäude, welches der Leder-Kunsthandwerker Georg Hulbe
sich in den Jahren zwischen 1910 und 1911 direkt neben der Petrie-Kirche von
dem Architekten Henry Grell errichten ließ, eine Verbindung zum Rathausmarkt
mit dem Rathaus. Georg Hulbe fertigte unter anderem die Leder-Ausstattung des
Hamburger Rathauses und des Reichstags in Berlin an.
Das Hulbe-Haus Foto: Hulbe-Haus
Mö |
Mönckebergstraße Nr. 21 - Hulbe-Haus |
Das Gebäude erinnert mit seinen reichen niederländischen Renaissanceformen an die Tradition nordischer Seestädte und weist zugleich auf seine ursprüngliche Bestimmung als Kunstgewerbehaus hin. (Bild: Nefershapiland) |
Das Haus ziert eine vergoldete Kogge, welches als Wahrzeichen des Hauses auf dem Dach aufgestellt ist. Die Kogge beinhaltete Dokumente aus dem Jahr des Baus. Die Kogge wurde zusammen mit anderen Teilen des Hauses nach einem schweren Sturm 1978 restauriert. Die Dokumente wurden anschließend an das Museum für Kunst und Gewerbe weitergeleitet.
Verschiedene Kaufhäuser und zahlreiche Filialen von verschiedenen Einzelhandelsketten kennzeichnen heute das Straßenbild der Mönckebergstraße. Um nur die größten zu nennen:
Das Galeria-Kaufhaus im Klöpperhaus
das große Karstadt-Kaufhaus
Karstadt Sport- und Spielhaus
das technische Kaufhaus Saturn am Hauptbahnhof-
Dadurch, dass diese Baukomplexe sehr groß sind, gibt es lediglich 31 Hausnummern in der Mönckebergstraße. In die Bauten wurden zwei kleinere Einkaufspassagen, die Landesbankgalerie und die Galerie im Levantehaus, integriert, die weitere Verkaufsflächen für Einzelhandelsgeschäfte bieten.
Die Einmündung in die
Spitalerstraße wurde nicht in voller Höhe bebaut. 1914 entstand als
städtebaulicher Akzent ein kleiner Platz und darauf ein kleiner Bau mit
dorischen Säulen, der sogenannte "Hamburg-Pavillion".
In dem tempelähnlichen Bau wurde die öffentliche Bücherhalle untergebracht
(später zog hier bis 2009 "Burger King" ein) und davor eine kleine
Denkmalanlage mit Brunnen, die zur Erinnerung an den ehemaligen Bürgermeister
der Stadt Mönckeberg dient.
Nach der Renovierung und dem Umbau im Jahre 2009 sind hier ein "Starbucks Cafè" und ein Kultur-Punkt der Kulturbehörde eingezogen. | Der Mönckebergbrunnen mit "Burger-King"-Tempel im Jahre 2007 |
(Bild: Nefershapiland 2011) | Bild-Lizenz:
Hamburg Mönckebergstraße, Spitalerstraße.jpg GNU-Lizenz für freie Dokumentation. Version 1.2 Foto: Andreas Praefcke 2007 Wikepedia: Original - hier |
Der Mönckebergbrunnen mit seinen wasserspeienden Skulpturen zählt zu den beliebtesten Denkmälern der Hamburger Innenstadt. Den Brunnen zieren zwei menschliche Bronzefiguren mit Seelöwen und eine von einem Löwen gekrönte Stele – ein Bezug auf den Spitznamen des hoch geschätzten Bürgermeisters Mönckeberg, der „Löwe“, in dessen Amtszeit sich die Zahl der Hamburger Bürger verdoppelte. |
Chilehaus: |
Das zehnstöckige Chilehaus erhebt sich schräg gegenüber vom Sprinkenhof und ist nach wie vor das wohl bekannteste Gebäude im Kontorhausviertel zwischen Steinstraße und Meßberg. Genau wie der Sprinkenhof wurde das Chilehaus von Fritz Höger konzipiert. Es wurde 1922 - 1924 für Henry Sloman, einem Kaufmann, der durch Salpeterhandel zu einem Vermögen gekommen war, erbaut. Es gilt als die bedeutendste Schöpfung des "Klinker-Expressionismus" und verdankt seinen Namen dem Land, in dem der Bauherr drei Jahrzehnte lang im Salpetergeschäft tätig war. Das zeitlose Bauwerk aus den 20er-Jahren des 20. Jahrhundert ist komplett aus 4,8 Millionen Backsteinen gebaut und überspannt an seiner breitesten Stelle eine Durchfahrtstrasse, die Fischertwiete.
Das 10stöckige Chilehaus |
"Flaggschiff in Backstein" |
Das Gebäude wurde durch seine Spitze berühmt, die spitz zu einem monumentalen Schiffsbug zusammenlaufen. Als "Flaggschiff" in Backstein sollte es den Aufschwung der hanseatischen Wirtschaft nach dem Ersten Weltkrieg zum Ausdruck bringen. Es verfügt europaweit über dem spitzesten Fassadenwinkel. Von Osten aus hat man den besten Blick. Lohnenswert ist ein Blick in die Eingangshalle und die seitlichen Treppenhäuser. Maßgeblich beteiligt am keramischen Wandschmuck der Fassade und der Treppenhäuser war der Bildhauer Richard Kuöhl.
Da es in Hamburg üblich war, den Kontorhäusern Namen zu geben, entschloss sich Henry B. Sloman, seinem Haus als Erinnerung an seine langjährige Tätigkeit in Südamerika den Namen "Chilehaus" zu geben.
Das Chilehaus hat weltweit für Aufsehen gesorgt und über Jahrzehnte hinweg seinen Ruf als architektonisches Kunstwerk erhalten. Seit dem 27. September 1983 steht das Chilehaus unter Denkmalschutz und ist in der Zwischenzeit auf die Liste des Kulturerbes der Welt der UNESCO aufgenommen worden.
Historische Deichstraße: - mit Nicolaifleet - |
Die Deichstraße - ein architektonisches Juwel althamburgischer Bauweise, welche westlich des Nicolaifleets verläuft, ist das einzige Ensemble althamburgischer Kaufmannsbauweise, welches aus aus dem 17. bis 18. Jahrhundert erhalten geblieben ist. Nur ein paar Schritte vom Rathausmarkt entfernt befinden sich hier Restaurants und Boutiquen mit viel Flair und Charme - direkt neben der historischen Speicherstadt.
Deichstrassenfleet um 1900 Die Deichstraße wurde erstmals 1304 in alten Urkunden erwähnt. Sie verläuft entlang dem Nicolaifleet, dem alten Alsterlauf und ersten Hamburger Hafen, auf dem Deich, der das im 13. Jahrhundert besiedelte Rödingsmarktviertel schützte. Die Häuser standen ursprünglich nur an der Landseite der Straße. Seit dem 15 Jahrhundert wurde auch die Wasserseite bebaut.
Bild: public
domain |
Die Hamburger Deichstraße befindet sich jenseits der Straßen "Cremon" (Straße in der Hamburger Altstadt und bezeichnete ursprünglich eine Marschinsel im Mündungsgebiet der Alster in die Elbe) und "Grimm" (ehemalige Insel im Mündungsgebiet der Altster in die Elbe - heute der Name einer Straße in der Hamburger Altstadt), direkt am Nicolai-Fleet. Der Straßenverlauf der Deichstraße geht von der Willy-Brandt-Straße zur Straße Kajen und stellt damit eine Verbindung zwischen dem Viertel rund um das Rathaus und der Hafen-City (Speicherstadt) her und ist zum größten Teil eine Fußgängerzone.
Die historische Deichstraße in Hamburg |
Bild: Andre Kottlewski, Aachen 2017 |
Hamburger Deichstrasse
Straßencafes und Restaurants laden ein zum Verweilen.
Bild: Margret Pirzer |
Deichstraße 19 |
Deichstraße 19 und 21 |
Das Grundstück, auf dem das Haus mit der Nr. 19 steht, ist ein altes Brauerbe. Das heutige Gebäude wurde unmittelbar nach dem Großen Brand 1842 für den Oberalten Johann Heinrich Schäffer im damals üblichen klassizistischem Stil nach den Entwürfen des Architekten Georg Luis errichtet., worauf auch die Inschrift im obersten Stockwerk hinweist. Die Fassade gehört zu den schönsten der noch erhaltenen Neubauten nach dem Großen Brand. Sie zeigt eine reiche Dekoration in Formen, die verschiedenen historischen Vorbildbereichen entnommen sind, und ist damit ein Muster des romantischen Historismus. Heute befindet sich das Haus im Eigentum der Familien Nordmann und Wessendorf, die es zwischen 1978 und 1985 aus eigenen Mitteln restaurieren ließen. Gleich rechts neben dem Haus mit der Nr. 19 befindet sich ein Haus mit einer klassizistischen Fassade, welche im Rahmen des Wiederaufbaus nach dem Großen Brand von 1842 entstanden ist.. Sie wurde auf den Grundmauern des abgebrannten Hauses errichtet und ist ein gutes Beispiel des romantischen Historismus. Im Haus mit der Nr. 21 befindet sich heute das Restaurant "Kartoffelkeller". Beide Häuser sind Teil der Hamburger Denkmalliste. Der "Fleetgang" zwischen beiden Häusern diente auch dem an der Straße gegenüber liegenden Haus als Zugang zum Wasser.
(Textquelle: Inschriftentafel am Haus und Verein "Rettet die
Deichstraße")
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Bild: Haus
Deichstraße 19 |
Bild: Margret Pirzer |
Der Kartoffelkeller |
Deichstraße 21-23 |
Bild: Margret Pirzer
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Bild: Haus
Deichstraße 21 u. 23 Autor: Claus-Joachim Dickow Lizenz: CC BY-SA 3.0 |
Deichstrasse 23 Ebenso wie das Haus mit der Nr. 21 wurde auch dieses Bauwerk auf den Grundmauern des beim Großen Brand von 1842 abgebrannten Vorgängers wieder errichtet. Den Brand überstanden hatte nur der historische Keller mit Balken. Heute befindet sich in dem Haus das Restaurant "Deichgraf". Zwischen den Häusern 21 und 23 befindet sich der "Fleetgang", der als Zugang zum Wasser diente. |
Ebbe im Nicolai-Fleet |
Durch die Fleetzugänge zwischen den Häusern |
Deichstraße Haus Nr. 25 - Zum Brandanfang |
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Bild: Haus
Deichstraße 25 |
Bild: Margret Pirzer |
Deichstrasse 27 - Badowicker Speicher von 1780 Bardowicker Gemüsemädchen - überwiegend Töchter und Mägde der Bardowicker Gemüsebauern, fuhren sehr früh morgens vom Sammelplatz Hohensande an dem Flüsschen Illmenau, um auf Milchkähnen flussabwärts nach Hamburg zu fahren, der Elbe entgegen. Die zu verkaufende Gemüsefracht fuhr auf Holz-Ewern hinterher, um von den Gemüsemädchen gegen Mittag auf dem Hamburger Gemüsemarkt verkauft zu werden. Später lagerten und wohnten die Gemüsemädchen im sogenannten "Zippelhaus" oder "Zwiebelhaus", welches groß genug war, um die Waren zu lagern und dazu noch Platz genug bot, damit viele der Bardowicker Gemüsemädchen dort übernachten konnten, um auf diese Weise das mühsame Pendeln zu umgehen. Der Handel muss so gut gewesen sein, dass der Speicherplatz des baufälligen "Zippelhauses", nahe der Katharinenkirche, bald zu klein wurde und im späten 19. Jahrhundert ein neues Lagergebäude von den Badowickern in der Deichstraße 27 erworben wurde. Dieser neue Speicher war der sog. "Bardowieker Speicher", welcher heute der Stadt gehört und von der Sprinkenhof AG verwaltet wird. Eine Gedenktafel an dem alten Lagerhaus Nr. 27 erinnert an seine Vergangenheit als Gemüsespeicher. Dem Verein "Rettet die Deichstrasse" ist es zu verdanken, dass
die alte Bausubstanz in den Jahren um 1970 erhalten wurde. Der Verein
ermöglichte mit Spendengeldern und dem Verkauf von Andenken die Restaurierung
verschiedener Gebäude. Bilder: Margret Pirzer und Andre Kottlewski |
Deichstrasse 32 Aus der Innenstadt kommend befindet sich das Haus Deichstrasse 32 gleich am Anfang der historischen Fußgängerstraße Deichstraße auf der rechten Seite. Das Haus wurde beim Großen Brand 1842 zerstört und 1850 neu errichtet. In den Jahren um 1970 wurde es von einer Druckerei genutzt. Weil das Haus in einem sehr schlechten Zustand war, sollte es eigentlich abgerissen werden. Der Verein "Rettet die Deichstraße" übernahm den Bau und ließ es für rund 1 Mill. Mark restaurieren. Heute befinden sich in den oberen Stockwerken acht Sozialwohnungen mir jeweils 50 m² Wohnfläche. Im Erdgeschoss befindet sich das Restaurant "Das Kontor" - nachdem der Versuch, ein Ladengeschäft einzurichten, gescheitert war. (Bild: Margret Pirzer) |
Blick in die Deichstraße Häuser Nr. 29 und 35 Das Haus mit der Nr. 35
(rechtes Bild - zweites Haus von links) stammt aus dem Jahr 1641 -
wurde aber 1820 umgebaut. Es blieb vom Großen Brand verschont, erlitt
aber im 2. Weltkrieg schwere Bombenschäden während des
"Feuersturms" im Jahre 1943. Es gehörte den Familien
Nordmann und Wessendorf. Am 26. Okt. 1977 fing das Haus Feuer und
brannte völlig aus. Die Ruine wurde mit der Feuerkassenpolice dem
Verein "Rettet die Deichstraße" verkauft, der damit einen
neuen Bau finanzieren konnte. Die Familie der Schauspielerin Helga
Feddersen betreibt im
Hause Nr. 35 ein Geschäft für Seemannsausrüstung. |
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Bild: Nefershapiland |
Bild: Hamburg
die Deichstraße |
Deichstraße Haus Nr. 37 - Alt-Hamburger Bürgerhaus Die barocke Fassade litt beim Großen Brand 1842 schweren Schaden und wurde danach in schlichter Form erneuert. Im Inneren ist die ursprüngliche Struktur durch die Restaurierung vom Verein "Rettet die Deichstraße" in den Jahren 1978-1980 wieder hergestellt worden. Das Alt-Hamburger Bürgerhaus gehört heute noch dem Verein. Das Mobiliar wurde von der Stiftung Alt-Hamburger Bürgerhaus zur Verfügung gestellt. Heute befindet sich in den Räumen ein Restaurant, das "Alt-Hamburger Bürgerhaus". |
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Bild: Margret Pirzer |
Bild: Margret Pirzer |
Hamburger Deichstrasse Nr. 37
Straßencafes und Restaurants laden ein zum Verweilen. Die Deichstraße in Höhe Haus Nr. 37 (Alt-Hamburger Bürgerhaus)
Bild: Margret Pirzer |
Deichstraße Haus Nr. 39 |
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Bild: Haus
Deichstraße 21 u. 23 Autor: Claus-Joachim Dickow Lizenz: CC BY-SA 3.0 |
Bild: Margret Pirzer |
Deichstraße Häuser Nr. 39 und 41 |
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Bild: Haus Deichstraße 41 Autor: Ajepbah Lizenz: CC BY-SA 3.0 |
Bild: Margret Pirzer |
Deichstraße Haus 43 |
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Bild: Haus
Deichstraße 43 |
Bild: Margret Pirzer |
Deichstraße Haus Nr. 45
Das Haus Nr. 45 - Dieser "Kolonialwarenladen" oder "Kiosk" in der Deichstrasse gibt Einblick bzw. Rückblick in eine Zeit, wo es noch im Hafen keine Container gab, sondern die Waren noch mit Stückgutfrachtern angeliefert wurden. Die Zeit scheint hier stehengeblieben zu sein. Im Laden findet man "kultige Gegenstände" aus früheren Zeiten und für den Besucher, der zum erstenmal den "Kolonialwarenladen" betritt, scheint es, als hätte er eine Zeitreise unternommen. Wo anders in Hamburg gibt es denn noch einen original eingerichteten und Betrieb befindlichen "Tante Emma Laden", wo der Kuchen sichtbar selbst gebacken ist und sehr lecker schmeckt, als habe die eigene Oma am Backofen gestanden? Zwischen 12-15 Uhr wird ein wechselnder Mittagstisch angeboten mit hausgemachte Nudel- und Kartoffelsalate zu günstigen Preisen. |
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Bild: Margret Pirzer |
Bild: Margret Pirzer |
Deichstraße Haus Nr. 47 Seit der Restaurierung von 1974-1980 ist der Volutengiebel wieder zu sehen, den das Haus in der 2. Hälfte des 18. Jahrhunderts erhalten hatte. Im Inneren sind Reste der barocken Diele, Stuck- und Balkendecken erhalten. |
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Bild: Haus
Deichstraße 47 |
Bild: Margret Pirzer |
Urkundlich wird die Straße erstmals 1304 mit dem Namen "dikstrate" erwähnt. Dieser Ausdruck erinnert an die etwa um 1200 einsetzende Eindeichung des südlich des Stadtzentrums gelegenen Elbvorlandes durch Graf Adolf III. - Die Häuser lagen ursprünglich auf der Deichkrone und waren direkt bis an das Flussufer gebaut, damit man mit den Transportkähnen direkt an die Hauswand fahren und die Waren mit kleinen Kränen in einen der in den oberen Räumen der Häuser gelegenen Speicherräume ziehen konnte. Diese Kräne sind heute noch zum Teil an vielen der Häuser unter dem Dachgiebel zu erkennen. Im Erdgeschoss der Häuser befanden sich oft sowohl auf der Straßenseite als auch zur Wasserseite hin große Türen, so dass das Erdgeschoss als Durchgangslager diente - manchmal auch als Verkaufsraum. Darüber, im 1. Stockwerk des Hauses, befanden sich die Wohnungen der Kaufleute - die oberen Räume wurden oft als Speicher für die Waren genutzt. Heute befinden sich in den im Erdgeschoss liegenden Räumen straßenseitig oft kleine Restaurants und Cafe's.
Das Nikolaifleet - Blick auf
das Fleet bei Ebbe |
Das Nikolai-Fleet ist eigentlich der ursprüngliche Flussverlauf der Alster und fällt bei Ebbe oft trocken. Heute ist dieses für die Besucher ein interessantes Erlebnis. Man sitzt im Sommer auf einem der rückwärtigen Pontons des Restaurants und fast unbemerkt befindet sich der Ponton - aufgrund von Flut und Tide - nicht mehr auf dem Wasser, sondern auf einer dicken Schlickschicht.
Das Nicolai-Fleet bei Flut
zwischen Deichstraße und Cremon |
Die Kontorhäuser der Deichstraße - auf
der Fleetseite des Cremon. |
Bild: Margret Pirzer 2015 |
Der Badowicker
Speicher - Haus Nr. 27 - Ansicht vom Nicolaifleet - |
Nicolaifleet - Rückseite der
Deichstraße |
Bilder: Margret Pirzer 2015 |
Fleetseitige Ansicht der Deichstraßenhäuser bei Ebbe |
Bilder: Nefershapiland 2009 |
Zwischen den beiden Häusern 39/41 und 43/45 gelangt man über die beiden Fleetgänge auf die Pontons im Nikolaifleet. Früher verfügten die Häuser noch nicht über Wasserleitungen, deshalb waren die Fleetgänge Zugang zum Wasser für die Bewohner, welche nicht direkt am Wasser wohnten.
Hier am Nicolai-Fleet begann im Jahre 1188 die Entwicklung des heutigen Hamburger Hafens. Zwischen Holzbrücke und Hoher Brücke liegt der letzte erhaltene Fleetabschnitt mit der typischen althamburgischen Bebauung. Die Häuser an der Deichstraße mit ihren schmalen, hohen Fleetfronten der Außendeichhäuser stehen denen von vier Speicherhäusern am "Cremon" schräg gegenüber.
Häuser in der Deichstrasse |
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Haus 19 | Gleich nach dem Großen Brand von 1842 von einem Vertreter der Bürgerschaft von Georg Luis errichtet. Das geht auch aus einer Inschrift im obersten Stock hervor. Der Architekt hat die schöne Fassade im Stil des romantischen Historismus gestaltet. |
Häuser 21-23 | Wenngleich schlichter als Haus Nr. 19, haben auch diese Häuser Nr. 21-23 romantisch-historistische Fronten. |
Haus 25 | Vom Haus 25 griff das Feuer 1842 auf die Ostseite der Deichsstrasse über. |
Haus 27 | "Bardowicker Speicher" - Ältester Speicher Hamburgs. Das Haus mit den massiven Backsteinfassaden wurde um 1780 errichtet und diente den Gemüsehändlern aus dem niedersächs. Bardowick als Lagerhaus. |
Haus 37 | Das "Alt-Hamburger Bürgerhaus" mit der Nr. 37 wurde etwa um 1680 für den Kaufmann Jakob Lange gebaut. Bei den Renovierungsarbeiten 1974-80 wurden die Prunktreppe, die bemalte Balkendecke und die Galerie erneuert. Ausgestattet wurden die Räume mit Mobiliar aus dem 17. Jahrhundert. Erhalten geblieben ist auf der Nikolai-Fleet Seite die "Utlucht" - ein Erkerbau, in dem sich die Aborte befinden. Heute befindet sich in dem Haus ein Restaurant. |
Haus 42 | Im Haus 42 brach der sog. "Große Brand" aus. |
Haus Nr. 47 | Das Bürgerhaus Nr. 47 - erbaut im Jahre 1658 wurde im II. Weltkrieg schwer beschädigt - wiederhergestellt wurde der Volutengiebel aus dem 18. Jh. während der Restaurierungsarbeiten zwischen 1974-80. Das barocke Portal vom abgerissenen Haus Nr. 29 wurde in dieser Zeit in Haus 47 mit eingebaut. Erhalten blieben im Innen Reste einer barocken Diele sowie Stuck- u. Balkendecken. |
Hamburger Brand von 1842. |
Hamburger Brand v. 1842 - Zollenbrücke - |
Im Haus Nr. 42 (schräg gegenüber der heutigen Kanzlei) brach am Morgen des 5. Mai 1842 gegen 1.00 Uhr aus unbekannten Gründen ein Feuer aus. Evtl. haben fahrlässige Dachdecker das Feuer bei Lötarbeiten entfacht. Schnell brennt das Feuer sich über die dicht aneinandergebauten Fachwerkhäuser aus. Anhaltender Wind und die vorausgegangene Trockenheit ließen dann ein Großfeuer entstehen, welches sich seinen Weg in Richtung Norden und Osten durch die Stadt suchte. Schon drei Tage später am 8. Mai 1842 ist ein Großteil der Hamburger Altstadt weitgehend dem Feuer zum Opfer gefallen. Nach dem morgendlichen Hauptgottesdienst stand bereits am Nachmittag um 16.00 Uhr der Turm der Nikolaikirche in Flammen.
Der
große Brand 1842 |
Erst am Morgen des 8. Mai 1842 kamen die Flammen zum Stillstand. Auch die Sprengung des Alten Rathauses an der Trostbrücke konnte den Brand nicht stoppen. Man hatte gehofft, durch die bei der Sprengung geschaffene Schneise den Brand aufzuhalten.
Der Große Grand von 1842 verwüstete mehr als ein Viertel des damaligen
Hamburger Stadtgebietes.
51 Menschen kamen dabei ums Leben, 20.000 Menschen wurden obdachlos. Die Zahl
der zerstörten Häuser wurde auf etwa 1.700 in 41 Straßen geschätzt. Weiter
wurden 102 Speicher zerstört, ebenso drei Kirchen, darunter die Hauptkirchen
St. Nicolai und St. Petrie und das alte Rathaus, die Bank, das Archiv und das
Commercium mit der alten Börse.
In ganz Europa wurde die Nachricht vom "Großen Hamburger Brand" Zeitungsschlagzeile und spontane Hilfssendungen erreichten Hamburg von überall her. Mit ihren erhalten gebliebenden Fachwerkhäusern ist die Deichstraße ein Symbol für das alte Hamburg geworden. Von den Häusern aus dem 17. Jahrhundert stehen heute noch fünf - die anderen Häuser wurden originalgetreu rekonstruierst.
St. Pauli / Reeperbahn - mit Davidswache - |
Der Hamburger Stadtteil St. Pauli, das ist für die meisten Touristen die Reeperbahn und die Große Freiheit- Durch das in St. Pauli gelegene Vergnügungsviertel entlang der Reeperbahn ist der Name "St. Pauli" weit über die Grenzen von Hamburg hinaus bekannt. Der Mythos der "sündigen Meile" mit seinen Sex-Clubs, in denen es bisweilen noch "sündiger" zugehen soll, wie in anderen Hafenstädten hat dafür gesorgt, dass die "Reeperbahn" als Anlaufstelle für "Seebären" und "leichte Mädchen" Weltruhm erlangte.
Doch hat der Hamburger Stadtteil St. Pauli auch noch eine andere Geschichte, die nichts mit der "sündigen Meile" zu tun hat. Zum erstenmal wurde dieses Gebiet im Bereich des heutigen Stadtteils St. Pauli von den Nonnen eines Zisterzienserinnen-Kloster besiedelt, das um 1247 n. Chr. in der Nähe des heutigen Fischmarkts an der Mündung des Baches Pepermölenbek lag, die in die Elbe floss. Im Jahre 1293 wurde das Kloster in das ruhigere Alstertal verlegt. Ebenfalls in diesem Jahrzehnt wurde das Gebiet westlich der Hamburger Kernstadt bis zum Pepermölenbek in das städtische Weltbild. Allerdings war das "Wohnen" in diesem Gebiet lt. einem Verbot des Hamburger Rates aus dem Jahre 1306 verboten. Nichtsdestotrotz bildete sich nach und nach eine Besiedlung, zu der ab etwa 1550 auch vereinzelte Landhäuser von Hamburger Bürgern gehörten.
Im Bereich der heutigen Annenstraüe wurde nach Ausbruch der Pestepidemie im Jahre 1604 - 1607 der sogenannte "Pesthof" errichtet, der bis zur Zerstörung der Vorstadt "Hamburger Berg" durch die napoleonischen Truppen im Winter 1813/14 bestand. Im Jahre 1797 wurde dieser "Pesthof" in "Krankenhof" geändert - wohl im Zuge des Vordringens eines aufklärerischen Gedankengutes. Das von der Kirche betriebene Krankenhaus für an epidemischen oder auch psychischen Krankheiten leidenden Kranke war für 700-900 Patienten eingerichtet. Dieses "Pesthaus" hatte einen so guten Ruf, dass auch (gut zahlende) Patienten von außerhalb kamen.
Man begann in Zuge der Neubefestigung der Stadt Hamburg ab Beginn des 17. Jahrhunderts (zwischen 1615-1625) damit, die zahlreichen Hügel der Vorstadt "Hamburger Berg" zu planieren, um Material für die Errichtung der sehr hohen Festungswälle zu erhalten und zugleich freies Schussfeld ("Glacis") vor den Mauern am damaligen Millerntor zu haben, wobei ein Teil der Hamburger Vorstadt in die Neustadt des Hamburger Stadtgebietes mit einbezogen wurde.
Der "Hamburger Berg" (heute: St. Pauli um 1800) Der Hamburger Berg, so lautete der Name dieses Gebietes lange Jahre, stand zwar unter hamburgische Gerichtsbarkeit, lag aber vor der Stadtmauer (siehe Karte). |
Bild: Hamburgerberg |
Zunächst waren wegen dem "freien Schussfeld" Ansiedlungen in diesem Bereich verboten, doch schon bald ließen die Schaumburger Grafen auf dem altonaischen Teil des Gebiets religiöse Minderheiten siedeln. Seit dem 17. Jh. (um 1626) ließen auch die Hamburger Behörden Betriebe, die wegen Lärm, Geruchsentwicklung oder Wasserverschmutzung in der Stadt unerwünscht waren, in dem Vorort siedeln. Um 1626/1633 entstand im Bereich der heutigen Reeperbahn, Hamburger Berg, Simon-von-Utrecht-Straße und Kleiner Seilerstraße ein Handwerksgelände, auf dem die "Reepschläger (Seilmacher) den Reep, die Taue und Seile für die Segelschiffe fertigten - weil sie in den Stadtmauern nicht mehr den nötigen Platz für ihr Gewerbe fanden. Dieser Gewerbeplatz gab sehr viel später der heutigen "Reeperbahn" ihren Namen.
Modell der historischen Reeperbahn im Museum für Hamburgische Geschichte. | |
Bild:
MGH
Reeperbahn Autor: - dt. Wikipedia Lizenz CC BY-2,5 |
Nördlich des Heiligengeistfeldes (dem Platz für das heutige Volksfest "Hamburger Dom") entstanden eine Ölmühle und eine Glashütte. Unmittelbar vor dem Millerntor etablierte sich schon um 1800 der Spielbudenplatz, der - wie sein Name schon aussagt - Bühne für allerlei Volks-Vergnügungen war, die damals innerhalb der hamburgerischen Stadtmauern nicht geduldet waren. Es entstand auf dem großen Platz zwischen einigen Krambuden, Gaststätten und Tanzdielen eine Art Jahrmarkt wo auch reisende Händler und Schausteller ansässig wurden. Ungefähr seit dem Ende des Dreißigjährigen Krieges, den Hamburg unbeschadet überstand, dehnte sich auch die Bebauung des Hamburger Berges vom ersten Siedlungskern am Pepermölenbek nach Osten in Richtung der Reeperbahnen aus.
Spielbudenplatz um 1900 - Hamburger Reeperbahn |
Sein heutiges Aussehen verdankt St. Pauli dem Festungsbau unter der napoleonischen Besatzung Anfang des 19. Jahrhunderts. Um 1813 ließen die Franzosen den Hamburger Berg vollständig abreißen - wiederum, um vor der von ihnen besetzten Stadt Hamburg ein freies Schussfeld zu haben. Nach dem Abzug der Besatzungstruppen baute man den Vorort Hamburger Berg sehr schnell wieder auf - schon um 1820 war der frühere Zustand wiederhergestellt.
Obwohl die "Vorstadt Hamburger Berg" immer noch vor den Stadtmauern lag und unter der "Torsperre" litt, wurde dieses Gebiet ab 1833 unter städtische Verwaltung gestellt. Erst 1894 wurde St. Pauli vollständig eingemeindet.
Heute erinnert nur noch eine Seitenstraße der Reeperbahn an den "Hamburger Berg". Von 1865-1838 hieß diese Straße Heinestraße - benannt nach dem Bankier Salomon Heine, der 1841 das am Ende dieser Straße gelegene israelitische Krankenhaus im Rahmen einer Stiftung zum Andenken an seine Frau Betty errichten ließ und in welchem ausdrücklich bedürftige Kranke aller Konfessionen behandelt werden sollten. Die Nationalsozialisten wollten durch die Umbenennung dieser Straße in eben "Hamburger Berg" die Erinnerung an den jüdischen Wohltäter tilgen. Seit einigen Jahren läuft eine Initiative um die Wiederherstellung des alten Straßennamens "Heinestraße" - bisher ohne Erfolg.
Durch den starken Bevölkerungsanstieg Ende des 19. Jahrhunderts nahm besonders das Vergnügungsgewerbe Aufschwung. Die Buden und Zelte auf dem Spielbudenplatz wurden durch feste Häuser für Theater, Zirkus und Trinkhallen ersetzt. Mit dem Aufkommen der Dampfschiff-Fahrt, die den Welthandel ankurbelte, gelangten viele Schiffe in die Hansestadt und St. Pauli wurde auch zum "Vergnügungsmekka" der Seeleute. Es bildeten sich Gemeinden von Zuwanderern, darunter auch viele Chinesen, was Anfang des 20. Jahrhundert in der Schmuckstraße zu einem kleinen "Chinatown" führte.
In der so genannten Chinesenaktion der Hamburger Gestapo wurden am 13. Mai 1944 etwa 120 bis 130 chinesische Männer verhaftet und im Gestapogefängnis Fuhlsbüttel inhaftiert und misshandelt. Eine Gruppe dieser chinesischen Männer wurde dann ohne Prozess und ohne Urteil in das Arbeitserziehungslager Langer Morgen im Hafengebiet eingewiesen. Bei Zwangsarbeit im Hafen und bei der Trümmerräumung sowie durch die Misshandlungen durch das Wachpersonal kamen mindestens 17 von ihnen ums Leben. (Quelle: Zítat dt. Wikipedia Hamburg-St.Pauli) |
Das Gebiet des Hamburger Berges und der Vorstadt St. Pauli war bis zum "Groß-Hamburg-Gesetz" im Jahre 1937 geteilt, wobei nur der östliche Teil zur Stadt Hamburg gehörte, während der westliche zur damals noch selbstständigen Stadt Altona gehörte (einschließlich der Straße Große Freiheit). Heute gehört St. Pauli zum Bezirk Hamburg-Mitte.
Weite Teile der Altstadt von St. Pauli wurden durch die Bombenangriffe auf Hamburg während des 2. Weltkrieges zerstört. Erst in den Jahren zwischen 1950 bis 1960 erlangte das Vergnügungsviertel St. Pauli seine alte Stellung zurück. Für das Viertel prägend waren vor allem die Kneipen, Stimmungslokale und die dazugehörigen "leichten Mädchen" - ab Mitte der 1960ziger Jahre entwickelte sich die berühmt-berüchtigte "Sexmeile". Zwar waren es jetzt nicht mehr die Seeleute, die hier "anlegten" und ihre Heuer daließen - die Liegezeiten der Schiffe hatte sich rapide verkürzt - dafür kamen die Touristen aus aller Welt, denen etwas geboten werden sollte.
In den 60. Jahren des letzten Jahrhunderts wurde das Vergnügungsviertel von St. Pauli zur ersten Adresse der Stadt, wenn es ums Tanzen und um Musikveranstaltungen ging. Eine besondere Rolle spielte dabei das Auftreten der englischen Musikgruppen, wie die Beatles - die im August 1960 hier im Kiez-Club Indra ihr erstes Konzert in Deutschland gaben, ab Oktober 1960 dann im Kaiserkeller, wo auch eine andere Band aus Liverpool spielte, Rory Storm & The Hurricanes, mit ihrem Schlagzeuger Ringo Starr, der 1962 zu den Beatles wechselte. Drei mal gastierten die Beatles später ab 1962 im berühmten "Star-Club" in Hamburg St. Pauli. Heute erinnert nur noch ein Gedenkstein an diesen legendären Club, der 1987 nach einem Brand abgerissen wurde.
Star-Club-Gedenkstein Die Adresse des Star-Club im Hamburger Stadtteil St. Pauli war die Gro0e Freiheit Nr. 39. Hier spielten so legendäre Bands wie: Der Tag der Schließung war der 31. 12. 1969 |
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Star
Club Gedenkstein User: Elwedritsch Lizenz: CC BY SA-3.0 |
Der Beatles-Platz in Hamburg St. Pauli
Dieser kreisrunde öffentliche Platz im Verlauf der Reeperbahn und der Einmündung Große Freiheit mit einem schwarzen Bodenbelag, der optisch wie eine Vinyl-Schallplatte aussieht, soll an Bedeutung Hamburgs in der Geschichte der Beatles erinnern, wo der Grundstein zu ihrer Weltkarriere gelegt wurde. Am Rand des Platzes sind Silhouetten-Skulpturen der fünf Beatles-Musiker (einschl. Stuart Sutcliffe) aufgestellt worden. |
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Bild:
The
Beatles Autor: Carmelo Bayarcal - dt. Wikipedia Lizenz CC BY SA-3.0 |
Mit der "Sexwelle" in der zweiten Hälfte der 1970er-Jahre war mit der "Kiez-Romantik" endgültig Schluss - dafür entstanden nun die sogenannten Kontakthöfe, Eros-Center und Peepshows. Erst seit der 2. Hälfte der 1980ziger Jahre konnte man wieder einen Aufschwung im Stadtviertel St-Pauli spüren - Rockclubs kehrten auf den "Kiez" zurück, Theater wie das "Schmidts", Musical-Theater wie das Operettenhaus und Bars der gehobenen Klasse hielten Einzug und brachten eine bessere Atmosphäre auf die Reeperbahn.
Das Eros-Center auf der Reeperbahn in Hamburg-St.Pauli | |
Bild:
Hamburg-St.
Pauli Eros-Center 01 Autor: Frank Schwichtenberg - dt. Wikipedia Lizenz CC BY-3.0 |
St. Pauli - Reeperbahn: |
Die Reeperbahn erstreckt sich auf etwa 930 Metern und verläuft vom Millerntor in Richtung Westen bis hin zum Nobistor in Hamburg-Altona, wo sie in die Königsstraße übergeht. Sie soll die "sündigste Meile der Welt" sein. Sexclubs und Sexkinos haben sich in den Seitenstraßen der Reeperbahn niedergelassen.
Zu den Anlaufstellen für die Touristen an der Reeperbahn zählen die vielen Nachtclubs und Diskotheken wie das legendäre "Cafe Keese", das früher mit seinem "Ball paradox" bundesweit Berühmtheit erlangte. Hier durfte sich die Dame den Herrn aussuchen - oder das Sternzeichen über die Partnerwahl entscheiden lassen. Aber die Zeiten des "Ball der einsamen Herzen" oder "Ladys Night" sind schon seit einiger Zeit vorbei und heute soll dort eine große Fischfoodkette einziehen. Anziehungspunkte auf der Reeperbahn sind auch die fensterlose Kneipe "Zur Ritze" mit einem eigenen Boxkeller und die verschiedenen Lokalitäten, die sich in den Seitenstraßen, welche von der Reeperbahn abzweigen, fortsetzen.
Die
Straße "Reeperbahn" in Hamburg-St. Pauli
Tagsüber ist es eher ruhig auf der Reeperbahn - aber abends erwacht das Leben - Tausende Menschen jeden Alters sind dann unterwegs mit dem Ziel, sich zu amüsieren. |
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Bild:
Reeperbahn
9.5.2012 Autor: , dt. Wikipedia Lizenz CC BY SA-3.0 |
Die
Reeperbahn bei Nacht - 2006 |
die legendäre Diskothek "Grünspan, Die Diskothek "Grünspan" wurde 1968 in einem ehemaligen Kino als Musikclub und Veranstaltungszentrum an der Großen Freiheit gegründet. Bekannt wurde die Diskothek durch Konzerte und Progressive Musik und fasst 800 Zuschauer. |
Bild: Reeperbahn Autor: dannyone - dt. Wikipedia Lizenz CC BY-SA 3.0 |
Bild: Hh-gruenspan Autor: Staro 1 - dt. Wikipedia Lizenz CC BY-SA 3.0 |
Die Große Freiheit - Seitenstrasse der Reeperbahn - Über der Straße hängen Werbeschilder des Dollhauses, das heute anstelle des "Salambo" jetzt mit Tänzerinnen lockt, die sich zu angesagter Musik und gegen Dollhous-Dollars auf den Tischen "wiegen". |
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Bild:
Große
Freiheit Hamburg Autor: GeorgHH - dt. Wikipedia Lizenz: CC BY 2.0 |
St. Pauli - Davidwache: |
Die Davidwache befindet sich in einer exponierten Lage an der Hamburger Vergnügungsmeile in St. Pauli und ist ein Gebäude des Hamburger Polizeikommissariats 15. Weit über Hamburg hinaus ist die Davidwache durch die Filme des Hamburger Regisseurs Jürgen Roland bekannt geworden. Das Reviergebiet ist mit nur 0,92 km² und etwa 14.000 Einwohnern das kleine in Europa.
Die Ordnungshüter leisten schon seit Mitte des 19. Jh. unmittelbar auf dem Spielbudenplatz ihren Dienst. Im Jahre 1840 entstand die erste Polizeiwache für das damals noch vor den Toren der Stadt gelegene Landgebiet St. Pauli. Damals wurde eine erste Wachmannschaft eingestellt und im Oktober des gleichen Jahres bezogen die Beamten ein Häuschen an der Ecke Kastanienallee und Davidstraße. Aber schon 1867 wurde eine Verstärkung der Polizeikräfte und ein größeres Gebäude nötig. An der Ecke Davidstraße und Spielbudenplatz stand zufällig ein Gebäude des Hamburger Bürgermilitärs nach dessen Auflösung zur Verfügung, wo dann die neue Davidwache 1868 einzog und sich auch noch heute befindet. Ab 1871 wurde die Polizeiwache, die bislang einer bürgerlichen Deputation unterstand, der Hamburger Polizeibehörde zugeordnet (damals Polizeiwache 13).
Um die Jahrhundertwende - mit dem weiteren Aufschwung der Vergnügungsmeile auf St. Pauli schien es abermals nötig zu werden, ein größeres Gebäude zu beziehen, da Diensträume für Kriminal-, Sitten- und Ausländerpolizei unterzubringen waren. Man beauftragte den Stadtbaumeister Fritz Schumacher mit der Planung eines neuen Gebäudes, wobei es einige Zeit lang zu einem längeren Streit über den geeigneten Standort kam. Zwar forderten die Bewohner und Betreiber des Vergnügungsviertes eine Rückverlegung der Wache an ihren alten Standort in der Kastanienallee, weil sie sich durch die ständige Präsenz der Polizei direkt am Spielbudenplatz gestört fühlten, aber da der Bauplatz dort zu klein für ein größeres Gebäude war, wurde schließlich dem Wunsch der Polizeibehörde Folge geleistet, die sich für den Erhalt des Standorts aussprach. Nach einem weiteren Streit über die Finanzierung wurde der Klinkerbau mit dem hohen Giebel, der wie ein Hamburger Bürgerhaus wirkte, nach einer Bauzeit von 1913-1914, am 10. Dez. 1914 feierlich eröffnet. Die Uhr im Erker des Gebäudes soll an die Ordnung mahnen, die bisweilen auf der Reeperbahn leicht ins Wanken gerät.
Am 9. Oktober 1970 erhielt die im Volksmund schon seit weit über 100 Jahren so genannte Davidwache vom damaligen Innensenator Heinz Ruhnau das Recht, sich fortan auch ganz offiziell und im externen Rechtsverkehr so zu nennen (Quelle: dt. Wikipedia / Davidwache)
Am 10. Dezember 2014 feiert die Davidswache ihren 100. Geburtstag.
Die alte Davidwache im Jahre 1889 |
die Davidwache - Spielbudenplatz 31 (St. Pauli) |
- Bild: dt. Wikipedia / gemeinfrei - | Bild: Davidwache Autor: Pavel Krok - dt. Wikipedia Lizenz CC BY-SA-2.0-de |
Hamburger Davidswache auf dem Spielbudenplatz in Hamburg-St. Pauli Die Uhr im Erker des Gebäudes und der Fassadenschmuck an der seitlichen Fassade wurden von Richard Kuöhl geschaffen. |
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Bild: Davidwache
Hamburg-St.-Pauli Uhr Autor: dt. Wikipedia Lizenz CC BY-SA 3.0 |
Bild: Davidwache Autor: dt. Wikipedia Lizenz GNU-FDL |
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Quellen und Anmerkungen
1. für Rathaus Hamburg / Webseite
der hamburgische-buergerchaft Rundgang
2. Wikipedia / Hamburger
Rathaus
Gemeinfreiheit: ( siehe dazu im Impressum)