(Quellen und Literatur-Angaben am Ende dieser Seite - nummerierte Verweise im Text)
PM = Porter & Moss, Topographical Bibliography of Ancient Hieroglyphic Text, Reliefs and paintings, 1927-1952)Bilder oben: links Saamunra - rechts Elvira Kronlob - alle Rechte vorbehalten.
Sethos II. legte in Karnak eine gewisse Bautätigkeit an den Tag. Sein bedeutendstes Denkmal ist der Dreifachschrein im 1. Hof des Karnaktempels. Ansonsten beschränkte er sich darauf, die Kartuschen des Usurpators Amenmesse mit sein2en Kartuschen zu überschreiben. Des weiteren ließ er auf beiden Seiten der Kaianlage jeweils einen Obelisken aufstellen und ließ zwischen den Sphingen an der Kaianlage des Karnaktempels eine Stele aus rotem Sandstein errichten.
Obelisk an der Kaianlage Ursprünglich standen an beiden Seiten der Kaianlage, die zur Sphingenallee vor dem 1. Pylon des Karnaktempels führte, jeweils ein Obelisk (etwa 100 Meter westlich des 1. Pylons - vor der Sphingen-Allee, rechte Seite). Bei seinen Ausgrabungen in den Jahren 1895-1896 konnte Georges Legrain aber nur noch einen der Obelisken finden. (Quelle: Legrain, Temples de Karnak, 6-7, 16, 20, 24). Der südliche, 3.30 m hohe Obelisk steht noch heute aufrecht an der ehemaligen Kaianlage und auf seinen vier Seiten befindet sich die Namen von König Sethos II.: einer seiner Horusnamen: "mrj–Ra" (geliebt von Re), der Goldhorusname: "aA–nxtw–m–tAw–nbw", der Nebtiname: "mk-Kmt waf-xAs.wt" (Beschützer Ägyptens, Unterwerfung fremder Länder), der Thronname: "wsr-xpr.w-Ra-mrj-Jmn" (mit starker Erscheinung des Re, geliebt von Amun) und des Geburtsnamens: "%tXy mrj.n-PtH" (Sethos-Merenptah) mit weiteren Thronnamen und Geburtsnamen von Sethos II. rund um die Basis des Obelisken, gekrönt von Sonnen mit Doppelfedern auf dem Zeichen für Gold ruhend (2). Der Erhaltungsgrad des Obelisken aus Sandstein ist nicht mehr sehr gut - vergleichsweise ist die Südseite noch am besten erhalten.
Obelisk von Sethos II. (Ostseite)
- der sich noch heute in situ vor der Kaianlage des Karnaktempels befindet (PM² 2:21-22 [2-3].
Basis des südlichen (rechten) Obelisken
Bild: Peter Alscher
Bild: Luxor, Karnak-Tempel 2016-03-21 Obelisk 01
Autor: Djehouty, Wikipedia, März 2016
Lizenz: CC-BY-SA 4.0
Obelisk von Sethos II.
mit Blick auf den im Osten liegenden Karnaktempel
(Westseite - Vorderfront und
Südseite rechts)
Bild: mit frdl. Dank Saamunra
- alle Rechte vorbehalten -Vom zweiten (nördlichen) Obelisken ist nur noch der Podeststein erhalten geblieben.
Basisstein des nördlichen Obelisken
von Sethos II. an der Kaianlage
Bild: mit frd. Dank Saamunra
- alle Rechte vorbehalten -
Kaianlage vor dem I. Pylon von Karnak
- Zeichnung: nach Porter u. Moss
- bearbeitet von Nefershapiland -
Stele von Sethos II. |
Ebenfalls bei den Legrain-Ausgrabungen (1895-96) fand man zwischen den Sphingen auf der rechten Seite eine Stele aus rotem Sandstein aus der Zeit von Sethos II, die den König in einer Doppelszene beim Opfern von Krügen und Weihrauch vor Amun-Re zeigt (PM² 2:22 [3]. Unterhalb der Opferszene befinden sich 10 Kartuschen, die von einer Sonnenscheibe mit Doppelfedern gekrönt sind. Die Kartuschen enthalten den Thronnamen von Sethos II. "User-cheperu-Re meri-Amun".
Unterhalb der Kartuschenreihe befindet sich ein langer Widmungstext, der die Aussage beinhaltet, dass Sethos II. diese Stele "als Denkmal für seinen Vater Amun-Re errichten ließ". An den seitlichen Rändern der Stele sind der Nebti-Name, der Gold-Horusname, der Thronname und der Geburtsname des Königs eingraviert.
Die Darstellungen in der Lünette zeigen Bildteil eine Doppelszene. In der Mitte steht der Gott Amun-Re, jeweils nach links und rechts gewandt. Er trägt die üblichen Krone (mit der hohen Doppelfeder). Er hält in seiner rechten Hand das "was"-Szepter - in der anderen Hand ein Anchzeichen. Jeweils vor dem Gott steht der König, der ihm ein Opfer darbringt. Links hält er in den Händen jeweils einen Weihrauchbrenner, rechts hält er in jeder Hand ein Gefäß.
Unterhalb der Bildfläche
verläuft eine Inschriftenzeile, die aus großen, aufrechtstehenden Kartuschen
- abwechselnd jeweils mit dem Thron- und Geburtsnamen des Königs - besteht.
Die Kartuschen werden von einer Sonnenscheibe mit Doppelfedern darauf
bekrönt. Die Zeilen eins, zwei und drei geben die fünf Namen des Königs
wieder. In der vierten Zeile steht als erstes ein Segenswunsch (der schon am
Schluss der Zeile 3 beginnt): "
|
Stele aus der Zeit Sethos II. Die Stele weist auf beiden Seiten eine Weiheformel auf: "(Werk des) Königs, das er gemacht hat als sein Denkmal für seinen Vater Amun-Re, des Herrn der Throne der beiden Länder". Die Inschrift auf der anderen
Seite lautet: "(Werk des) Königs,
das er gemacht hat als sein Denkmal für seinen Vater Amun-Re, König
der Götter, Vorderer von Karnak....." Die bisherige Schauseite ist im Prinzip die schlechter erhaltene. Das Bild in der Lünette ist stärker zerstört als die auf der anderen Seite (Rückseite?). Das Textfeld dieser Seite ist durch einen Wasserschaden vor allem im unteren Teil stark zerstört. Die bildlichen Darstellungen beider Seiten sind ebenso wie der Text auf den beiden Seiten der Stele so gut wie identisch. |
Bild mit frdl. Dank Saamunra |
|
|
In jüngerer Zeit wurde die Stele (bei der Neugestaltung der Kaianlagen
vor dem Karnaktempel) versetzt |
Nun hat man auch die Stele gedreht und die besser erhaltene Seite befindet sich jetzt vorne. Über 100 Jahre stand sie mit dem Wasserschaden nach vorn. Jetzt befindet sie sich in der Nähe des Podestes des 2. "verlorenen" Obelisken (also auf der Nordseite). |
beide Bilder: mit frdl.
Dank Saamunra |
Dreifachschrein im 1. Hof |
(Quelle für Text: teilweise by Naunakhte Fotoalbum Ägyptologie.com Forum/Triple Shrine)
Der Barkenschrein (auch Dreifachschrein genannt) liegt direkt links hinter dem I. Pylon des Amun-Tempels von Karnak. Ramses II. ließ das dreiteilige Barkenheiligtum als Zwischenstation für die heiligen Barken der thebanischen Triade der Götter Amun, Mut und Chons errichten. An den Außenwänden des Heiligtums befinden sich Darstellungen, die den König bei den Opferhandlungen vor verschiedenen Göttern zeigen.
Der dreigeteilte Barkenschrein befindet sich in der nördlichen Ecke des 1. Hofes - hinter der Nordflanke des I. Pylons und besteht aus drei Kapellen, welche von links nach rechts den Göttern Mut, Amun und Chons gewidmet waren - jeweils mit Nischen für Statuen der Gottheiten. Das Fundament, die erste Steinlage und die Türen bestehen alle aus Quarzit (wahrscheinlich stammt dieser aus Gebel el-Ahmar), der Rest des Gebäudes wurde aus Sandstein errichtet (mutmaßlich aus dem Gebiet von Gebel el-Silsila).
An der Tempelfassade befindet
sich nur einen einzige Weiheformel unterhalb der Hohlkehle mit Rundstab als
oberes Inschriftenband.
Weiheformel: "(Werk des) Königs,
das er gemacht hat als sein [De]nkmal [für] seinen [Va]ter Amun [-Re], König
der Götter [ … ]“.
(Quelle: S.
Grallert in „Bauen–Stiften–Weihen").
|
Plan des Dreifachschreins PM 25-26-27 |
PM 32. zwei Szenen 1. der König mit Prinzen vor der Barke des Amun-Re in Verehrung einer Göttin als Personifizierung des Schreins 2. der König opfert vier Vasen vor der thebanischen Triade - Friestext und Text an der Basis. PM 33, zwei Szenen 1. der König opfert Blumen vor der Barke des Amun-Re, die von Waset verehrt wird 2. der König opfert die Maat vor Amun-Re und Ptah - Friestext und Text an der Basis PM 34. Doppelszene: der König opfert vor Amun-Re und Chons / der König opfert vor Amun-Re und Mut - darunter drei Nischen - jede mit Iunmutef an den Wandseiten, der vor dem König an der Rückseite der Nischen libiert. Der König steht auf einen Schlitten (also wohl eine Statue des Königs?) Kapelle des Chons: PM 35 a-b Tordurchgang links: der König opfert die Maat vor Amun-Re und Mut rechts: der König opfert Blumen vor Amun-Re und Mut - Text an der Basis PM 35c-d Eingangswand links und rechts - die königlichen Titel und Namen PM 36 - zwei Szenen: 1. der König mit einem Prinzen libiert und opfert vor der Barke des Chons, die aufgeständert ist 2. der König opfert vor der thebanischen Triade PM 37 - zwei Register mit Text an der Basis 1. Register: 6 Szenen Szene 1: der König opfert kniend vor Ptah Szene 2: der König opfert kniend vor Ament Szene 3: der König opfert kniend Weihrauch und Wasser vor Amun-Re Szene 4: der König opfert kniend die Maat vor Chons Szene 5: der König opfert kniend eine Wasseruhr vor Mut Szene 6: der König opfert kniend Wein vor Amun-Re 2. Register - drei Szenen Szene 1: der König opfert vor Chons Szene 2: der König opfert eine nemset-Vase vor Mut Szene 3: der König opfert die Maat vor Amun-Re - darunter drei Nischen, jede mit dem König an den Seitenwänden, der den an der Rückseite dargestellten Göttern Chons u. Thot opfert. PM 38 - Doppelszene: der König opfert Wein vor Chons / der König opfert Weihrauch und Wasser vor Chons. Außenseite Osten: linke Hälfte Außenseite des Schreins -
linke Hälfte: |
Später wurde dieser
Dreifachschrein in den ersten Tempelhof miteinbezogen.
Der Barkenschrein
war zur Zeit der Napoleon-Expedition noch unter Trümmern und Geröll begraben.
Die früheste belegte Ausgrabung vor Ort fand 1818
durch Jean–Jacques Rifaud statt, der vor dem Schrein zwei kolossale Stabträgerstauen
von König Sethos II. fand.
Auf der Außenseite des Dreifachschreins befindet sich ein Widmungstext von Sethos II. - direkt unter dem Gesims mit Szenen von Mut und Chons, die Sethos II. Leben überreichen und Sethos II., der die Maat vor Amun-Re und Chons opfert.
|
der Dreifachschrein von Sethos II. im 1. Hof des Amun-Tempels in Karnak |
In der Antike war diese Barkenstation von Sethos II.
auch als "Haus von Sethos-Merenptah im Tempel des Amun"
bekannt. Die etwa 7,10 m hohe Fassade ist leicht geböscht und endet
mit einer Hohlkehle.
An der Tempelfassade befindet sich nur eine einzige Weiheformel, unterhalb der Hohlkehle mit Rundstab als oberes Inschriftenband.(alle anderen Weiheformel befinden sich im Inneren des Baus in den Barkenschreinen des Amun–Re und des Chons). Interessant ist, dass die linke Hälfte des Bauwerkes aus unbearbeiteten Steinblöcken besteht, was vermuten lässt, dass diese Seite des Schreins evtl. bei der Errichtung des I. Pylons teilweise zerstört wurde und später wieder aufgebaut wurde. Die unterste Steinreihe scheint nicht zerstört worden zu sein. Es ist zu erkennen, dass diese Blöcke noch geglättet sind und ganz links unten als Abschluss der unteren Reihe ist auch noch ein Rest des Rundstabes zu erkennen. |
Bild: mit frdl. Dank Saamunra |
Der Barkenschrein hat drei tiefe Kammern mit Kapellen für die Barken der Götter Mut (linke Seite), Amun-Re (Mitte) und Chons (rechts). Die Kammern haben keinen gemeinsamen Eingang, sondern jeweils einen eigenen.
Kapelle der Mut - linke Kapelle - |
Die Kapelle der Mut (linke Seite) wird als "Ort der Ehre und des Gebets zu allen Göttern" bezeichnet. Auf der Frontseite, rechts vom Eingang zur Kapelle der Mut erhält Sethos II. Leben von Mut (PM 25)
|
|
Dreifachschrein - Eingang zur Kapelle der Mut |
|
Auf der rechten Seite des Eingangs an der Frontseite zur Kapelle der Mut erhält Sethos II. Leben von Mut (PM 25) |
|
Bild: Elvira Kronlob - alle Rechte vorbehalten - |
Bild: Karnak
temple 9452 |
|
Blick in das Innere der Mutkapelle An der Rückwand (Nordwand) sind zwei Nischen
eingearbeitet, (PM 30), darüber an der Wand befinden sich Darstellungen
mit Opferhandlungen des Königs. Oberhalb der rechten Nische opfert
Sethos II. Salbe an die thronende Göttin Mut. Als Wandabschluss nach oben diente links - ebenso wie in den anderen beiden Kapellen - eine Hohlkehle nach innen, was ziemlich selten vorkommt (sich aber belegen lässt) - und mit den Kartuschen von Sethos II. verziert war und auf denen die Deckenplatten auflagen. Die Dekorationen der linken Wandseite sind völlig zerstört. Die oberen Steinreihen an der linken, wiedererrichteten Wand sind schon geglättet, während der Rest der Wand noch aus unbearbeiteten Steinblöcken besteht - was vermuten lässt, dass diese Wand einst zerstört war und später wiederaufgebaut wurde. |
Bild:
Karnak
Kapelle Sethos II. Autor: Olaf Tausch, Wikipedia Lizenz: CC BY-3.0 |
Auf der linken Seite der Ostwand (rechte Wand) steht der König vor der thebanischen Triade und opfert eine Figur der Maat. Auf der rechten Seite der Ostwand opfert er, gefolgt von dem Prinzen Sethos-Merenptah, vor der Barke der Mut. Die Darstellungen auf der Westwand sind durch die teilweise Zerstörung dieses Bereichs und und dessen späteren Neuaufbaus durch die Errichtung des I. Pylons nicht mehr vorhanden.
|
Ostwand der Mutkapelle |
Der König hält in seiner Hand ein Anchzeichen und opfert vor der Barke der Mut. Hinter ihm befindet sich sein Sohn, der Prinz Sethos-Merenptah. |
Bild: Elvira Kronlob |
Auf den beiden Seiten des Eingangsbereichs
der Kapelle opfert der König Blumen für Amun
und Blumen an Mut (linke Seite). Die Darstellungen auf der linken Seite sind schwer
beschädigt, die auf der rechten Seite sind besser erhalten (leider keine
Bilder).
An der Nordwand der Kapelle (Rückwand) befinden sich
zwei Nischen - darüber sind Opferdarstellungen zu sehen, in denen Sethos II.
(auf der rechten Seite) Salben an die thronende Göttin Mut opfert. Die
Darstellungen auf der linken Seite sind zerstört.
Die linke Seitenwand der linken Nische ist ebenfalls zerstört, während bei der rechten Seitenwand der linken Nische der Iunmutef-Priester bei einer Wasserspende des Königs (der sich auf der Rückwand der Nische befindet - aber fast nicht mehr zu erkennen ist) zu sehen ist.
|
Blick in beide Nischen der Mutkapelle Auf beiden rechten Seitenwänden der Mutkapelle (und auch auf der linken Seitenwand der rechten Nische (siehe Bild unten) ist der Iunmutef-Priester mit der Jugendlocke bei einer Wasserspende vor dem König zu sehen. Der auf der Rückwand der Nischen stehende König ist so stark zerstört, dass er fast nicht mehr zu erkennen ist.
Bild: Peter Alscher |
|
Rechte Kultnische in der Mut-Kapelle Auf den beiden Seitenwänden der rechten Nische empfängt der Iunmutef-Priester, bekleidet mit dem Leopardenfell und der Jugendlocke, ebenfalls eine Wasserspende von Sethos II.
Bild: mit frdl. Dank Fritz
Graf |
Die Rückwand der Nischen ist größtenteils zerstört - hier befand sich vermutlich - wie auch in den Nischen der mittleren Amun-Kapelle, eine Darstellung der Königsstatue (erhalten sind in der östlichen Nische lediglich die Füße der Statue) (PM 30). Im Gegensatz zu der rückwärtigen Nischenwand der mittleren Amun-Kapelle - steht die Statue aber nicht auf einem Schlitten, sondern direkt auf der Standlinie.
Kapelle für Amun-Re - mittlere Kapelle - |
Die Abmessungen der Eingangstür der zentralen Kammer sind größer als die Türen der beiden anderen Schreine. Die zentrale Tür misst 4,50 m in der Höhe, während die beiden anderen Eingangstüren jeweils 3,79 m hoch sind. Die zentrale Kammer für Amun-Re hat an ihrer Rückseite drei Nischen und enthält an ihren beiden Seitenwänden (östlich und westlich) Darstellungen mit der Barke des Amun.
Die Darstellungen über den Nischen zeigen den König einmal beim Opfern vor Amun und Chons und auf der anderen Seite beim Opfern vor Amun und Mut (die aber kaum noch zu erkennen ist). Auf beiden Seiten des Eingangsbereichs - hinter der zentralen Tür - befinden sich Inschriften mit den Namen und Titeln von Sethos II.
|
|
Mittlere Kapelle des Amun-Re - Dreifachschrein Karnak, Sethos II. |
|
Auf der Frontseite - rechts neben der mittleren Tür - erhält der König Leben von Chons. Auf den äußeren Türpfosten und dem Türsturz (unter einem Falken mit ausgebreiteten Schwingen) sind die Namen und Epithetas des König zu sehen. | |
Bild: mit frdl. Dank Saamunra - alle Rechte vorbehalten - |
Bild: Karnak
tempole 9452 |
|
Auf beiden Seiten des Eingangsbereichs der Kapelle befinden sich Inschriften mit den königlichen Titeln und Namen von Sethos II. |
Bild: mit frdl. Dank Fritz Graf |
Die Ostwand (rechte Wandseite) der Kapelle zeigt zwei Szenen: (PM 33)
Auf der linken Wandseite (PM 32) der Kapelle (Westwand) befinden sich ebenfalls zwei Szenen:
|
Westwand der Amun-Kapelle (PM 32) |
Der König steht vor einem Opferschrein und opfert vor der Barke des Amun-Re. |
Bild: Elvira Kronlob |
|
Westwand der Amun-Kapelle (PM 32) |
Eine Göttin, die den Barkenschrein personifiziert, betet die Barke des Amun an. Rechts davon opfert Sethos II. vier Gefäße vor der auf ihren Thronen sitzenden thebanischen Triade. |
Bild: Elvira Kronlob |
|
Westwand der Amun-Kapelle (linke Seite) (PM 32) |
Am Ende der Westwand steht der König vor der thebanischen Triade (Amun, Mut und Chons) und opfert 4 Gefäße. |
Bild: Elvira Kronlob |
Die mittlere Kapelle des Amun-Re besitzt - im Gegensatz zu den beiden links und rechts befindlichen Kapellen der Mut und des Chons - drei Kultnischen in ihrer Rückwand (Nordseite). Über den Nischen befinden sich Opferdarstellungen, in denen Sethos II. einmal zu Amun-Re und Chons und zu Amun-Re und Mut (schwer zerstört) opfert.
|
Blick auf die Nischen der zentralen Kapelle des Amun-Re (PM 34) |
Auf allen Seitenwänden der drei Nischen erscheint abermals ein Iunmutef-Priester, gekleidet in einem Leopadenfell und der Jugendlocke. Er bringt ein Opfer für eine Person, die sich heute nur noch kaum sichtbar auf der Rückseite der Nischen befindet (evtl. der König - auf einem Sockel / also einer Statue des Königs) und auf einem Schlitten steht. Die Darstellung auf der Rückwand der mittleren Nische ist besser erhalten. Es scheint sich hier um den König selber zu handeln. |
Bild: Elvira Kronlob |
|
Linke Seite der mittleren
Kultnische Der Iunmutef-Priester (zu erkennen an dem Leopardenfell und der Jugendlocke) opfert auf allen Seitenwänden der drei Nischen in der Amunkapelle zu einer Person, die sich auf der Rückwand der Nischen befindet. Diese Person ist offensichtlich der König, der auf einem Sockel steht (mit einem Schlitten darunter), was bedeutet, dass es sich um transportable Statuen des Königs handelt. Es ist zu vermuten, dass sich einst in den Nischen transportable Statuen (aus Holz?) befanden.
Bild: mit frdl. Dank Fritz Graf |
Kapelle des
Chons - rechte Kapelle - |
Die rechte Kapelle gehörte dem Gott Chons und enthält Darstellungen von Sethos II. beim Opfern vor den Göttern Amun-Re und Mut sowie Sethos II. und Prinz Sethos-Merenptah beim Opfern vor der Barke des Chons. Des weiteren befinden sich im Inneren der Chons-Kapelle Szenen, welche den König beim Opfern vor den Göttern Chons, Mut, Ptah, Amun-Re und Amunet zeigen. Im Eingangsbereich der Kapelle opfert der König mit der Doppelkrone auf dem Haupt Blumen an Amun-Re und Mut.
|
Kapelle
des Chons Auf der rechten Wandfläche (rechts der 3,79 m hohen Eingangs-Tür) opfert der König eine Figur der Maat vor den Göttern Amun-Re und Chons (PM² 2:25-26 [25-27]
Bild: mit frdl. Dank Saamunra |
Die rechte Kapelle des Chons besitzt im Gegensatz zu den beiden anderen Kapellen insgesamt 5 Nischen, die sich an der östlichen (rechten) und nördlichen (hinteren) Wand befinden. Die Nischen an der östlichen Seitenwand zeigen den König beim Opfern vor Chons und Thot an ihrer Rückwand, während die Nischen an der nördlichen Rückseite der Kapelle eine Doppelszene des Königs bei einer Opfergabe an Chons zeigen. Die Seitenwände der Nischen zeigen Sethos II. beim Opfern an Chons.
|
Blick in die rechte Kapelle des Chons |
Die Kapelle des Chons befindet sich auf der rechten (östlichen) Seite des Dreifachschreins. Sie hat zwei Nischen an ihrer Nordseite und als Besonderheit drei Nischen an ihrer Ostseite. |
Bild: File
by Alexander Baranow |
|
Kapelle
des Chons Auf den Seitenwänden der drei Nischen auf der Ostwand (rechts) ist der König dargestellt. Er opfert vor Chons und Thot auf der Rückwand. Der König trägt das Nemestuch - hinter ihm befindet sich eine große Kartusche mit seinem Namen.
Bild: Elvira Kronlob |
|
Dreifachschrein - Kapelle des Chons - Nordwand |
Oberhalb der beiden Nischen an der Rückwand opfert links der König (Sethos II.) in einer Doppelszene Wein und rechts Weihrauch und Wasser vor dem thronenden Gott Chons. |
Bild: Elvira Kronlob |
|
Dreifachschrein - Kapelle des Chons - Westwand |
Auf der Westwand sehen wir ein weiteres Mal eine Darstellung der thebanischen Triade auf der rechten Hälfte (Amun ist sehr zerstört, hinter ihm sitzen Mut und Chons auf ihren Thronen). Vor ihnen steht der König (nicht im Bild) und opfert. |
Bild: Elvira Kronlob |
|
Dreifachschrein - Kapelle des Chons - Westwand |
In der Wandmitte befindet sich die aufgeständerte Barke des Chons mit dem Götterschrein. |
Bild: Elvira Kronlob |
An ihrer Ostwand ist im oberen Register - oberhalb der seitlichen Nischen - der König dargestellt. Er kniet vor verschiedenen Gottheiten und opfert ihnen. Am Nordende der östlichen Wand opfert er Wein an Amun, dann eine Wasseruhr an die Göttin Mut (lt. Porter & Moss), in der 3. Szene bringt er dem Gott Chons eine Figur der Maat dar und in der 4. Szene opfert Sethos II. Weihrauch und Wasser vor Amun, sowie in der 5. Szene wahrscheinlich zwei "nw"-Töpfe zu der Göttin Amaunet. In der 6. Szene opfert er vor dem Gott Ptah - von diesem sind aber nur noch die Beine und der Kopf zu erkennen (leider keine Bilder).
*
Auch auf der äußeren Rückwand und der östlichen Außenwand des Dreifachschreins (PM² 39-41)befinden sich Darstellungen in mehreren Registern. Die Szenen zeigen Opferszenen von Sethos II., der vor verschiedenen Göttern opfert. An der äußeren Ostwand opfert der König vor verschiedenen Darstellungen von Amun-Re und Amunet, der Göttin Hathor, Amun-Re und seiner Gemahlin Mut, Chons, Amun-Re und Chons, Thot, Horus und Amun-Kamutef.
|
Ostwand des Dreifachschreins im 1. Hof des Karnaktempels |
Die Bilder auf der äußeren Ostwand des Schreins
sind leider nur bei sehr günstigen Lichtverhältnissen und in hoher
Vergrößerung so sichtbar, dass man bestimmte Szenen sehen
kann.
Sethos II. ist hier in verschiedenen Szenen (PM², 2:26-27 [39] vor Amun-Re und Amunet, Hathor, Amun-Re und Mut, Chons, Amun-Re und Chons, Thot, Horus und Amun-Kamutef zu sehen. Darstellungen des unteren Registers sind bei Lepsius, Temples de Karnak, 83 zu sehen |
Bild: mit frdl. Dank Saamunra |
An der äußeren Nordwand (Aussenwand) des Dreifachschreins befinden sich mindestens 10 Szenen, von denen einige leider beschädigt sind. Sethos II. wird hier bei Opfer-Darbringungen vor den Göttern Amun-Kamutef, Amun-Re, Re-Harachte-Atum, Month, Ptah, Thenent, Mut und Amunet gezeigt. Die Szenen auf der Rückwand (PM², 40-41) sind bei guten Lichtverhältnissen nur am frühen Morgen gut zu sehen und besser erhalten als die Szenen auf der Ostwand.
*
In der Nähe der Dreifachkapelle wurde 1860 ein Türsturz aus Sandstein entdeckt, welches evtl. ein Bauteil des Dreifachschreins war. Es zeigt in einer Doppelszene den knienden König Sethos II., der dem Gott Amun-Re ein Weinopfer gibt. Der Türsturz befindet sich heute im Museum Kairo (JE 6295). Es besteht aber auch die Möglichkeit, dass dieses Architekturteil zu einem anderen Monument von Sethos II. gehörte, denn es gibt keine weiteren Hinweise auf die Dreifachkapelle als dass es in deren Nähe entdeckt wurde (Quelle: Hopper: The Monuments of Amenmesse and Seti II. pdf. 2010 - online, S. 440 / PM² 2:27).
Inschrift auf dem Nördlicher
Durchgang der Hypostyl-Halle - PM² 49 (162d-3) - |
Die Fassade des nördlichen Durchgangs der Großen Säulenhalle im Karnaktempel erfuhr unter der Herrschaft der 19. Dynastie Könige Sethos I, Ramses II. und weiteren nachfolgenden Herrschern mehrmals in ihrer Dekoration Änderungen, wobei Sethos II. bei seiner Ergänzung dieses Tores keine Ausnahme war. Allerdings fügte er nur Randinschriften unter den Darstellungen an dem unteren östlichen und westlichen Türpfosten hinzu. Unter dem äußeren östlichen Türpfosten fügte er eine Randinschrift mit der Inschrift: "König von Ober- und Unterägypten, Herr der beiden Länder, User-cheperu-Re [Meryamun], Son des Re, Seti-Merenptah, dem Leben gegeben sei", unter einer Szene, in welcher der König Blumen an Amun-Re und Sachmet (?) opfert (PM² 49 [162d-e). (Quelle: Hopper: The Monuments of Amenmesse and Seti II. 2010 and Legrain: Temples de Karnak, 204).
Im Gegensatz zu den vielen anderen Texten, die Spuren einer Usurpation zeigen, scheinen diese Inschriften von Sethos II. - insbesondere die Kartuschen - keine Spuren einer Usurpation zu zeigen und scheinen vollständig Werke von Sethos II. zu sein (2).
IV. Pylon - Tordurchgang |
Lt. Porter & Moss ², 2:78-80 202c-d befindet sich am IV. Pylon des Tempels von Karnak am Tordurchgang die Titulatur von Sethos II. Sie besteht aus seinem Horus-, Nebti-, Goldhorus-, Thron-, und Geburtsnamen und befindet sich an der Nord- und Südseite des Pylon-Einganges - ebenfalls auch auf der Westseite.
|
Inschriften am Durchgang des 4. Pylons von Karnak von Sethos II. |
|
Am 4. Pylon von Karnak befinden sich lt. Porter
& Moss im Durchgang und an der Nord- u. Südseite des Pylon-Einganges
Inschriften mit den Namen und Titeln von Sethos II. -
ebenso auch auf der Westseite: 202a: Text von Sethos II. und Ramses III. an der Basis 202b: Reste eines identischen Textes wie PM 292a 202c: Text von Thutmosis IV. mit Titeln von Sethos II. darunter und Kartuschen von Ramses III. an der Basis. 202d: Kartuschen von Sethos II. 202j: rechter hinterer Türpfosten, Reg. I.: Sethos II. (?) erhält Leben von Amun-Re 202l: ursprünglich Thutmosis I. - Reste der thronenden Seschat, gefolgt von einer Göttin mit Palette, und Graffito eines kleinen Kopfes dahinter und mit Text von Sethos I. darunter (PM 202 l nennt hier allerdings anstatt "Sethos I." Sethos II. - was aber ein Fehler ist (siehe Bildausschnitt von Saamunra / erstellt von Nefershapiland)
An der Basis Kartuschen von Ramses IV. und Ramses VII. darunter. |
|
Plan nach Porter & Moss, Karnaktempel 4.
Pylon |
![]() |
IV. Pylon
Frontseite links vom Tor An der Basis der rechten vorderen Seitenwand der Flaggenmast-Nische befinden sich schwer beschädigte Texte mit den Kartuschen von Sethos II. und Ramses III. |
Bild:
mit frdl. Dank Saamunra - alle Rechte vorbehalten - |
![]() |
Inschriften am linken
Torpfosten An dem nördlichen Türpfostens des IV. Pylons (Vorderseite des Tores) befindet sich unter einer Inschrift von Thutmosis IV. (PM² 79 [202c] auf der linken Seite - hinter einer (senkrechten) Text-Kolumne von Schabaka - eine Textzeile mit dem Thron- und Geburtsnamen von Sethos II. Darunter wohl eine Textzeile von Ramses III (ganz unten).
|
|
Bild:
mit frdl. Dank Saamunra - alle Rechte vorbehalten -. Bildausschnitt: von Nefershapiland |
Nach Baguet (Temple d'Amon-Re á Karnak, 90 n. 3 in [2]) geht dieser davon aus, dass das Prenomen und Nomen von Sethos II. am Eingang zum 4. Pylon (siehe Bild oben) zwischen einer Inschrift von Thutmosis IV. und Kartuschen von Ramses III. über dem Prenomen und Nomen von König Amenmesse eingraviert sind.
Bei
näherer Betrachtung der Kartuschen fällt auf, dass die Kartuschen an der
Westseite des Eingangs sehr rau sind und Meißelspuren aufweisen, wo die
Kartuschen für Sethos
II. umgeschlagen wurden. Was die Spuren von Amenmesses
Namen
betrifft, so waren die Löschungen so gründlich, dass sein Thronname und sein
Geburtsname vollständig ausgelöscht wurden, außer in einem Fall, in dem
wahrscheinlich ein ms–Zeichen von [Jmn]–ms–[s]
vorkommt.
|
Inschriften von Sethos II. am rechten (südlichen) Torpfosten des IV. Pylons (PM², 79 [202 d] |
|
Auch am rechten Torpfosten des IV. Pylons befindet
sich ein identischer Aufbau wie auf der linken Seite - eine Zeile mit der Titulatur von Sethos II., die aus seinem
Thron- und Geburtsnamen (wsr-xpr.w-Ra
mrj-Jmn) ([%tX]y mrj.n-PtH) (Wsr-cheperu-Re,
geliebt von Amun) (Sethy-geliebt von Ptah) und dem Epitheta "Sohn des Re"
dazwischen besteht.
Titulatur von Sethos II. am rechten Torpfosten
|
|
Bild: mit frdl. Dank Saamunra |
SüdlicheTor zur Wadjyt-Halle |
Am südlichen Tor (PM²
212c-d), das von Osten her in die Wadjyt-Halle des Karnak Tempels führt,
befinden sich zwei Textkolumnen, vor einer Szene, die das "Ziehen einer
Statue von König Amenophis III. auf einem Schlitten" zeigen, mit dem
Namen von König Amenmesse, der dann von Sethos II. usurpiert wurde (Quelle
PM² 212, S. 81)
|
Südlicher Tordurchgang am V. Pylon, der von
Osten her in die Wadjet-Halle führt |
Am südlichen Tordurchgang zur Wadjyt-Halle in Karnak befinden sich Textkolumnen von König Sethos II. mit seinen Kartuschen, die er über die ursprünglichen Kartuschen von Amenmesse gesetzt hatte. |
Planzeichnung: nach: Porter
& Moss², Theben Pläne |
Die Kartuschen in den Textkolumnen am südlichen Tor (PM 212c-d) zeigen heute den Thron– und Geburtsname wsr–xprw-Ra mrj–Jmn StXy mtj.n–PtH, also die von König Sethos II., jedoch sind diese Namen über diejenigen von König Amenmesse gesetzt worden. Diese lauteten ursprünglich: mn–[mj]–Ra[stp].n–Ra [stp].n–Rs mrj–[Jmn] Jmn–ra–ms–s HoA–[WAst], "(Men[mi]re [Setep]enre Mery[amun])|, (Amenremesse, Herrscher von [Theben])|". Es ist ersichtlich, dass die originale Kartusche mit dem Thronnamen von Amenmesse kleiner war, als die sich darüber zu erstreckende usurpierte Kartusche von Sethos II.
An der Nordwand lautet eine fragmentarische Textzeile „Göttlicher Same, der aus seinem Körper hervorkam, König von Ober- und Unterägypten, (Userkheperure Meryamun)|, ([Sethos]–Merenptah)|, dem Leben gegeben sei, gleich [Re] ewiglich“. An der Südwand steht in einer Textzeile „Elektrum von jedem König, König von Ober und Unterägypten, (Userkheperure Meryamun)|, ([Sethos]–Merenptah)|, dem Leben gegeben sei, gleich Re, ewiglich “ (2).
|
|
Karnaktempel - Tor
in der Ostwand der südlichen Hälfte der Wadjet-Halle
(PM 212c-d ) |
Auf dem Tor aus Sandstein in der Ostwand, das zur südlichen Hälfte der Wadjet-Halle führt, befinden sich lt. Porter & Moss (PM², 81 [ 212c-d + 212a-b] und (2) zwei Zeilen mit Textkolumnen, die vor den Szenen einer Statue von Amenophis III. auf einem Schlitten eingemeißelt wurden. Die Kartuschen in den Inschriften (PM 212c+d) zeigen zwar den Thron- und Geburtsnamen von Sethos II. (wsr–xprw–Ra mrj–Jmn StXy mrj.n–PtH) = User-cheperu-Re merj-Amun, Sethos, geliebt von Ptah, wurden aber über den ursprünglichen Namen von König Amenmesse gesetzt. Dieser lautete: "mn–[mj]–Ra [stp].n–Ra [stp].n–Rs mrj–[Jmn] Jmn–ra–ms–s HoA–[WAst]" = (Men[mi]re [Setep]enre Mery[amun])|, (Amunremesse, Herrscher von [Theben])|". (siehe J. v. Beckerath: Königsnamen, 158-59) |
Bilder: mit frdl. Dank Saamunra |
|
Kartuschen von Sethos II. Ausschnitt aus dem obigen linken Bild mit den usurpierten Kartuschen Sethos II. / Amenmesse.
Bild: mit frdl. Dank Saamunra |
Südlicher Pfeilerhof des Karnak-Tempels |
|
Südlicher Pfeilerhof im thutmosidischen 4.
Hof
Plan nach Porter & Moss ² 87 (233)
|
Am inneren Zugangstor im thutmosidischen 4. Hof (zwischen dem 5. und 6. Pylon befindet sich auf dem Türsturz (PM² 87 [233] ) aus Quarzit eine Doppelszene, die den "nw" (nun-Gefässe) opfernden Sethos II. kniend vor dem thronenden Gott Amun-Re zeigt, der ihm Leben, Dauer und Herrschaft gibt. Zwischen der Doppelszene befinden sich (als Trenner) zwei Kartuschen, die jeweils auf dem Zeichen für Gold stehen und als oberen Abschluss je eine Sonnenscheibe mit Doppelfedern tragen. Darüber schwebt abermals die Sonnenscheibe mit jeweils einem Uräus links und rechts (ein Bild des Türsturzes befindet sich im Buch: The temples of Karnak / Schwaller de Lubicz, Thames & Hudson-Verlag, London. Plate 126).
|
Türsturz mit Doppelszene am inneren Zugangstor im thutmosischen 4. Hof |
Bild: mit freundl. Dank Elvira Kronlob (März
2003) |
|
Türsturz
mit Doppelszene am inneren Zugangstor zum thutmosidischen Hof IV. Die originalen Kartuschen auf dem Türsturz weisen eine starke Aushöhlung auf, was auf eine mehrfache Usurpation hindeutet. Alle anderen Namen - außer denen von Sethos II. wurden sehr tief ausgemeißelt und durch die von Sethos II. ersetzt.
Bild:
mit frdl. Dank Elvira Kronlob |
Auf den zur Tür gehörenden Türpfosten - auf denen der Türsturz aufliegt - befinden sich Darstellungen und Inschriften von Thutmosis III. - auf dem westlichen Türpfosten (südliche Tür der "Antechamber" (Vorkammer) von Thutmosis III. ) trägt dieser die rote Krone und auf dem östlichen Türpfosten die weiße Krone. In seiner Hand hält Thutmosis III. einen Stab und die Hedj-Keule.
Die Rückseite des Türsturzes mit dem Thron- und Geburtsnamen von Sethos II. ist kein originales Werk von Sethos II. Es gibt deutliche Spuren einer Überarbeitung. Die Kartuschen weisen Spuren einer Überschneidung des Namens eines früheren Königs auf. Es sieht so aus, als wenn Sethos diesen Block bearbeiten bzw. kürzen ließ, da er zu lang war und nicht zu den Türpfosten dieses Durchgangs passte. Dieses zeigt, dass er ursprünglich kein Teil dieser Tür gewesen sein kann. Lt. Roy, Winston Hopper (The Monuments of Amenmesse and Seti II., S. 471 nach Barguet, Temple d*Amon-Rè à Karnak, 114 n) stammt dieser Türsturz aus Quarzit von einer Tür (PM²,95 [269] ), welche den Südhof des 5. Pylons mit dem Südhof des 6. Pylons verbindet. Barguet (Temple d'Amon-Rè á Karnak, 114n) stellte fest, dass die hier befindlichen fragmentären Türpfosten mit dem usurpierten Türsturz von Sethos II. übereinstimmen, welche die südlichen Höfe der 5. und 6. Pylone verbinden. Diese Aktion von Sethos II. gehörte zu der allgemeinen Kampagne der Löschung der Namen des Usurpators Amenmesse, die Sethos II. im Karnak-Tempel durchführen ließ.
Erneuerungsinschrift
Sethos II.
- Basis der östlichen Wandseite des IV. Hofes - IV. Hofes PM² 88 [237] |
An
der Basis der östlichen Wandseite des IV. Hofes (siehe Plan weiter oben mit
Nr. 237), von der sich noch zwei Lagen Steine erhalten haben,
befindet sich eine sehr lange zweizeilige Restaurationsinschrift, die in den oberen Zeilen die Namen von Sethos
II. zeigt. Die Inschrift mit den Kartuschen von Sethos II. lautet:
"[Der
vollkommene Gott], Groß an Monumenten im Haus seines Vaters, Amun, der seine
Schönheit erschuf, der sein Haus groß machte und seine Gottesschreine
nutzbar machte als segensreiches Werk der Ewigkeit, König von Ober- und Unterägypten,
Abbild des
Die
Kartuschen zeigen deutliche Spuren einer Usurpierung, wahrscheinlich stand
hier einst der Name von König Amenmesse.
Darunter befindet sich eine zweite Inschriftenzeile mit den Kartuschen
von König Ramses III.
|
Östliche Wandseite der südlichen Außenwand, die an den VI. Pylon angrenzt |
|
An dieser Mauer haben sich noch zwei Lagen Steine
erhalten - wobei sich auf der obersten Steinlage eine lange
Erneuerungsinschrift mit dem Thron- und Geburtsnamens von Sethos II.
befinden. Darunter - in etwas größerer Schrift - eine Textzeile mit
den Kartuschen von Ramses III.
"Herr der Kronen (Herr der Erscheinungen), Sethos-Merenptah"
|
|
Vorne rechts im Bild oben ist der Sockel einer hier nicht mehr vorhandenen Osiris-Statue zu sehen, die einst hinter einer heute nicht mehr existierenden Mauer stand. | |
Bild: mit frdl. Dank Saamunra |
Osiris-Statuen im
südlichen Hof des V. Pylon PM² 2:87, Plan 10, Hof 4 |
Auf dem Plan oben von Porter & Moss sind 6 Säulen eingezeichnet - davon sind heute nur noch drei restliche erhalten. Von den Osirisstatuen-Fragmente, die sich dort einst befanden, stehen heute noch 5 oder sieben. Die 3 hinteren kopflosen Osirisstatuen - links der Eingangsmauer wurden von Sethos II. okkupiert. Basierend auf dem Muster der Usurpationen von Sethos II. in Karnak, besteht lt. Barguet (Temple d'Amun-Re á Karnak 114-15) eine starke Wahrscheinlichkeit, dass einst der Name von König Amenmesse auf den Osirisstatuen stand (2).
|
Drei kopflose Osirisstatuen mit den Kartuschen von Sethos II. |
Die Kartuschen sehen usurpiert aus und wurden wahrscheinlich (lt. Barguet) ebenfalls von Amenmesse usurpiert. |
Bild: mit frdl. Dank Saamunra |
Eingang zum VI. Pylon - König opfert vor der thebanischen. Triade PM² 88 [239c] |
Am Eingang zum VI. Pylon des Karnaktempels befindet sich an der linken Seite des Durchgangs (Basis der Nordwand) eine schwer beschädigte Szene (PM² 88 [239c] ), in welcher der kniende König Sethos II. eine Figur der Maat vor dem thronenden Amun-Re opfert. Hinter dem Gott stehen Mut und Chons. Beidseitig dieser Szene befindet sich je eine Doppelkartusche mit Sonnenscheine und Doppelfedern mit dem Thron- und Geburtsnamen des Königs. Laut Barguet ist der Name von Sethos II. über den eines früheren Königs geschrieben. Wenn schon König Amenmesse die vorherigen Inschriften eines früheren Königs usurpierte und durch seine eigenen ersetzte, wurden diese abermals von Sethos II. usurpiert. Barguet äußert sich aber in seinem Werk nicht zu der Identität dieses früheren Königs, da jegliche Spuren der früheren Kartusche verloren sind.
|
Eingang zum 6. Pylon (PM 239 c) |
|
Schwer beschädigte Szene an der Basis des Durchgangs am VI. Pylon (PM² 89 [239c]) |
In der Mitte der Darstellung kniet König Sethos II. vor dem thronenden Amun-Re, hinter dem Mut und Chons stehen und opfert eine Figur der Maat. Links und rechts dieser schwer beschädigten Szene befinden sich je eine Doppelkartusche mit Sonnenscheibe und Doppelfedern mit dem Thron- und Geburtsnamen von König Sethos II. Lt. Barguet (Temple d'Amun-Re á Karnak, 116 in (2) ) ließ Sethos II. seinen Namen über den eines früheren Königs schreiben. |
Bild: mit frd. Dank Saamunra |
Hof V -
Vestibule von Thutmosis III. - Annalensaal Thutmosis III - (PM² 89 [240-245] |
|
Hof V- Annalensaal Thutmosis
III. A=Wappenpfeiler 240-241 = Erneuerungstext
von Sethos II. an der Basis |
Diese Inschrift besteht zwar zum großen Teil aus der Titulatur von Sethos II. und Widmungen an Amun-Re, jedoch ist unschwer zu erkennen, dass die Kartuschen von einem früheren König usurpiert sind. Wahrscheinlich wurden sie ebenso wie schon die anderen usurpierten Inschriften aus der Zeit von König Sethos II. ursprünglich von König Amenmesse. Die einzigen original noch intakten erhaltenen Teile der Wand nennen den Namen und die Ephithetas von Amun-Re. Leider sind die Löschungen so gründlich, dass von dem vorherigen König und dessen Namen keine Spuren mehr zu erkennen sind (2). (Quelle: Schwaller de Lubicz, Les temples de karnak, 2:p. 140)
|
Erneuerungsinschrift von Sethos II. im
Annalensaal von Thutmosis III. (Raum V) |
|
Zwischen den Darstellungen der
obigen Szene (Thutmosis III. vor Amun und Mut) befinden sich
Erneuerungs-Inschriften von König Haremhab, der die schon von König Tutanchamun
angebrachten Restaurierungsinschriften usurpieren ließ. Rechts im
Bild die aus Quarzit gearbeitete Statue des Gottes Amun-Re (in der
Gestalt von Tutanchamun) mit einer Weiheformel von Haremhab auf dem
Rückenpfeiler, der diese von Tutanchamun usurpierte.
Unterhalb der Darstellungen aus der Zeit Thutmosis III. an der nördlichen inneren Wand des Raumes V (Thutmosis III. vor Amun und Mut) ließ Sethos II eine längere Erneuerungsinschrift am unteren Teil der Wand anbringen. Die Kartuschen weisen Usurpationsspuren auf und stammen wahrscheinlich von einem früheren König. |
|
|
|
Bild: mit frdl. Dank Saamunra |
An der Rückseite des rechten Flügels des VI. Pylons (Annalensaal von Thutmosis III.) (PM² 90 [245] befindet sich eine Fortsetzung des usurpierten Erneuerungstextes von Sethos II. von der gegenüberliegen Seite (Rückseite linke Flügel des VI. Pylons).
|
Erneuerungsinschrift Sethos II. -
Basis des rechten Flügels des VI. Pylons (PM² 90 [245] |
|
|
|
Bild: mit frd. Dank Saamunra |
Raum V - Annalensaal
Thutmosis III. - (PM² 90 [249] - - der König vor den Göttern - |
Auf dem rechten Teil der Rückwand von Hof V (PM² 90 [249] ) - siehe Plan weiter oben - befinden sich Darstellungen in zwei Register. Das obere Register der Wand zeigt König Sethos II. kniend nach links gewandt mit einem Blumenstrauß vor dem thronenden Amun-Re, hinter dem die Göttin Amunet steht. Im zweiten Register darunter ist der stehende König Sethos II. mit einer eng anliegenden Kappe auf dem Kopf in Verehrungshaltung vor dem Gott Amun-Re zu sehen. Die königlichen Kartuschen in beiden Registern sind von Sethos II. usurpiert worden. Auffällig ist der etwas hellere Block in der Mitte (mit den Kartuschen von Sethos II.), der wie später erneuert oder neu eingesetzt aussieht.
|
Vestibule von
Thutmosis III. Im
obersten Register (rechte Seite abgebrochen) ist der kniende König
(nach links gewandt) einen Blumenstrauß opfernd vor dem thronenden
Amun-Re zu sehen, hinter dem Amunet steht. Darunter
- im 2. Register - steht der König, der eine enganliegende Kappe auf
dem Kopf trägt, in Verehrungshaltung vor dem Gott Amun. Über der Darstellung befindet sich eine Inschrift, in deren Mitte sich eine auffällige Usurpation mit den Kartuschen von Sethos II. befindet. Die königlichen Kartuschen in beiden Registern sind von Sethos II. usurpiert worden.
Bild:
mit frdl. Dank Saamunra
|
Hof VII (Südlicher Hof Thutmosis III.) |
Spätere Könige ließen nachträglich an diesem Hof VII. mehrere bauliche Veränderungen einfügen. Original stammte der Hof wohl aus der Zeit von Thutmosis III. / Hatschepsut. Die südlichen Kapellen 9-13 (aus der Zeit Amenophis I.) wurden ursprünglich aus Kalkstein gebaut und später ebenso wie die nördlichen Kapellen 1-8 von Thutmosis III. durch Sandstein-Kapellen ersetzt (Quelle: Porter & Moss, S. 96; Barguet, Temple, pp. 126-7 and 126 note 2)
An den Wänden von Hof VII. befinden sich Darstellungen von Thutmosis III. An den Tordurchgängen und Torpfosten befinden sich Inschriften mit den Kartuschen von Sethos II. - ebenfalls auf dem Türsturz PM² 95 (270a-b) und an einigen der Wände von Hof VII.
|
Hof
VII - Südlicher Hof PM 269: Durchgang mit
Inschriften Sethos II. an den Planzeichnung:
PM Plan XII - Südhof |
Tordurchgang zum Hof IV - PM² 95 (269) - |
An der nördlichen (linken) Ecke des südlichen Hofes von Thutmosis III. befindet sich ein Tordurchgang aus Sandstein, der zum Hof IV führt. Auf dem rechten Torpfosten (PM² 95 [269] ) (gesehen von den Papyrusbündelsäulen aus) - an der Innenseite des Tores - befinden sich zwei Textkolumnen, die ursprünglich von König Amenmesse hier angebracht wurden und später von König Sethos II. mit seinem Namen usurpiert wurden. Der beschädigte Torpfosten (wodurch ein Teil der Inschriften fehlt) ist Teil eines ramessidischen Durchgangs, welches die thutmosidische Mauer durchschneidet und Hof VII mit dem Hof IV und dem 5. Pylon verbindet. Obwohl der Torpfosten heute den Thron- und Geburtsnamen von Sethos II. trägt, sind deutliche Spuren einer Usurpation zu erkennen und Spuren des Namens von König Amenmesse
Die linken Inschriften auf dem Torpfosten nennen die Titel und den Namen von Sethos II.: "König von [Ober] und Unterägypten, Herr der beiden Länder, Usercheperu-Re Mery-Amun, geliebt von [Am]un-Re, Herr der Throne der beiden Länder".
|
|
Inschrift Sethos II. am
rechten Torpfosten (siehe Pfeil) des Durchganges PM 269. |
Bild: Karnak
Tempel, 6. Pylon |
Tor zwischen Hof V und Hof VII. - das sog. "Sethos II. Tor" zwischen VI. Pylon und dem zentralen Südhof Thutmosis III. - - PM² 95 (270a-f) |
Das Tor (PM² 95 [270a-b]) - welches den Südhof VII und den Hof V (den Hof des 6. Pylons) verbindet - wurde in der 18. Dynastie von Thutmosis III. erbaut, der das ursprüngliche Tor durch die Wiederverwendung von Bauteilen (östliche Tor) aus der "Chapel Rouge" (Roten Kapelle) von Königin Hatschepsut errichten ließ (Quelle: Porter & Moss ², 95 [270a-b] ). In der ramessidischen Zeit wurde dieses thutmosidische Tor komplett umgebaut und erhielt erst unter Amenmesse und Sethos II. seine jetzige Beschriftung mit den Kartuschen in den Wänden, die heute nur noch den Namen von König Sethos II. zeigen. Obwohl die Inschriften an diesem monumentalen Tor die von Sethos II. sind, weisen sie noch restliche Spuren eines Vorgängerkönigs auf und können eigentlich nur - wie bei all den anderen Usurpationen von Sethos II - von seinem Vorgänger Amenmesse sein.
Das Tor zwischen dem Südhof (Hof VII) und dem Hof V befindet sich seit Jahren in einem ziemlich schlechten Zustand, obwohl Georges Legrain in den Jahren 1898-1899 schon Maßnahmen ergreifen musste, um einen Einsturz zu verhindern. Eine Restauration und einen endgültigen Wiederaufbau des Tores erfolgte durch das Centre Franco-Egyptian des Temple de Karnak seit 2003 und wurde vor einigen Jahren abgeschlossen.
|
Oberste Steinreihe am
westlichen Tor zwischen Hof V. und dem Südhof VII. ([270d) |
Ganz oben an der Wand befindet sich eine Reihe von Sonnenscheiben die von Doppelfedern bekrönt sind. Darunter sind mehrere wiederverwendete Granitblöcke erkennbar, die offensichtlich auf dem Kopf stehend verbaut wurden. Gefunden wurden sie lt. Porter & Moss bei PM² 95 (270d) - irgendwo im Inneren der Torruinen (Blöcke mit 6 Kolumnen von Text) - heute auf dem Bild in der 3. Steinreihe zu sehen. |
Detailbild Saamunra |
Die Szenen auf der Südseite an den Wänden links und rechts neben dem Tor (PM ² 95 [272 + 273] zeigen Opferdarstellungen des Königs vor den Göttern.
|
Tor zwischen dem
VII. Hof und dem V. Hof (Südhof Thutmosis III.) (PM² 95 [270a-b] ) Seit 2003 wurde das stark zerstörte Tor vom Centre Franco-Egyptian des Temple de Karnak restauriert und neu aufgebaut. Diese Arbeit wurde vor einigen Jahren abgeschlossen. An der Basis der linken Seite befinden sich die Kartuschen von Ramses IV. |
Bild: mit frd. Dank Saamunra |
Die Darstellungen am linken Teil der Wand (PM 272) - neben dem Tor - zeigen einen König, der 4 "mrt-Truhen" (Truhen mit Stoffen) vor dem thronenden Amun-Re und dem in einer verkleinerten Darstellung in einem Kiosk (?) dahinter stehenden Chons, opfert. Einige der Blöcke aus dem oberen Teil dieser Szene fehlen leider heute. Die Kartuschen vor/über dem König sind in ihrer unteren Hälfte erhalten und nennen den Thron- und Geburtsnamen von Sethos II. Die erhaltenen Kartuschen zeigen deutlich Spuren einer Usurpation (wahrscheinlich von König Amenmesse) (2).
|
Linke Wand neben dem Tor (PM² 95 [272] ) |
Zu beiden Seiten
des Tores befinden sich Darstellungen an der Wand und Inschriften
(welche noch Spuren der Titulatur von König Amenmesse zeigen). PM²
95 (272) - nach Barguet Temple, pp. 132-3 - beschreibt diese Szenen
so: "Linker Teil, Thutmosis III (?) geführt von Month vor Amun (wahrscheinlich ist dieser Teil der Darstellung verloren gegangen)". Rechter Teil / zwei Register: (von oben) 1) Sethos II opfert 4 Kästen mit bunten Stoffen vor Amun-Re und Chons. Die Kartuschen von Sethos II. oben vor dem
König sind etwas zur Hälfte erhalten geblieben und lauten: "
([Userkheperu-re]-Meryamun)|,
([Sethos]–Merenptah])". |
Bild: mit frd. Dank Saamunra |
|
Linke Wand neben dem Tor
Die Darstellungen im unteren Register zeigen den König beim Opfern von
Lattich vor dem stehenden Gott Amun-Re (und einer hinter ihm schwer
beschädigten) stehenden Göttin? Diese zeigen - ebenfalls wie die im oberen Register - starke Spuren einer Usurpation (der eigentlich nur wieder König Amenmesse sein kann).
Unter der Darstellung - an der Basis - befindet sich eine Inschrift von Ramses IV.
Bild: mit frd. Dank Saamunra
|
Die Darstellungen an der Wand (PM² 95 [273] auf
der rechten Seite neben dem Tor zeigen ebenfalls in zwei Registern:
Register I.: Sethos II. treibt vier Kälber vor die thebanische Triade
Register II.: Sethos II. opfert Weihrauch und libiert vor Amun-Re
Die Beischrift über der Figur des Königs lautet: "Herr
der Beiden Länder (Userkheperu [Setepenre])|, Herr der Kronen ([Sethos] –
Mer[n]
|
Rechte Wand neben dem Tor (PM² 95 [272] ) |
Im 1. Register (oben) der rechten Wand neben dem Tor, befindet sich eine recht gut erhaltene Szene mit dem "Treiben der Kälber". Der König (Sethos II.) treibt die 4 Kälber vor die thebanische Triade (den thronenden Amun-Re, die hinter ihm stehender Göttin Mut und ihren Sohn Chons). Über dem König (mit der Atef-Krone auf dem Kopf) schwebt die geflügelte Sonnenscheibe mit Uräen. |
Bild: mit frd. Dank Saamunra |
|
Rechte
Wand neben dem Tor
Die Kartuschen zeigen - wie auf der linken Wandseite - Spuren einer Usurpation. Unter der Darstellung - an der Basis - befindet sich eine Inschrift von Ramses IV.
Bild: mit frd. Dank Saamunra
|
Lt. PM ² 95 (270a-b) befinden sich an den Türpfosten des äußeren Durchgangs (aus Granit) und dem Türsturz auf der nördlichen Seite des Tores Darstellungen und Inschriften. Hier ist die Beschreibung und besonders der Plan XII [{I.] etwas irreführend, da PM bei der Bezifferung a-b offensichtlich die südliche Seite des Tores mit der nördlichen verwechselt hat. Unsere anfängliche Vermutung einer "Veränderung durch die Restaurierung der Franzosen 2003" hatte keinen Bestand, da auf dem alten Bild von 1856 überhaupt kein Türsturz oder Torpfosten mehr vorhanden war. Der Zustand des Tores war schon Ende des 19. Jahrhunderts so schlecht, dass Georges Legrain in den Jahren 1898-1899 Vorsorge tragen musste, damit es nicht einstürzte.
|
Das "Sethos II.-Tor" zwischen Hof V. und Hof VII 1856 |
Bild: Frank Mason Good (1839-1928) - public domain |
Auf dem Türsturz der nördlichen Torseite (vom Vestibule Thutmosis III. aus gesehen) befindet sich auf dem Türsturz eine Doppelszene, in welcher auf der linken Hälfte ein König vor Amun-Re opfert und vor Mut. Auf der rechten Hälfte des Sturzes befindet sich eine königliche Figur, welche einem jetzt einem nicht mehr vorhandenen Gott Salbe anbietet. Nach PM² 95 (270a-b) ist die königliche Figur Thutmosis III.
Rechte
Hälfte:
Die rechte Seite
des Sturzes hat eine Königsopfergabe an Amun-Re und eine stark beschädigte Szene, die aus der oberen Hälfte einer königlichen Figur besteht, die einer jetzt verschwundenen göttlichen Figur Salbe
anbietet und vor
Amun-Re opfert. Die
Namen in den Kartuschen auf der rechten Hälfte sind zwar die von König
Sethos II., jedoch ist deutlich zu erkennen, dass diese Kartuschen usurpiert
wurden.
|
Nördliche Torseite (PM² 95
[270a-b]) Doppelszene: Thutmosis III. (nach PM) Diese stark beschädigten Darstellungen auf dem Türsturz der nördlichen Seite des Tores zeigen eine Doppelszene, in welcher auf der linken Seite der König vor Amun-Re und Mut opfert. Nach PM² 95 (270a-b) ist die hier opfernde Figur Thutmosis III. (mit dem Cheperesch auf dem Kopf). Auf der rechten Seite opfert Sethos II. (usurpiert von Thutmosis III.) vor einer heute nicht mehr vorhandenen göttlichen Figur Salbe und vor Amun-Re.
|
Bild:
mit frdl. Dank Elvira Kronlob - alle Rechte vorbehalten - |
|
Türsturz nördliche Seite des "Sethos
II.-Tores" (PM² 95 [270] |
Auf der rechten Hälfte opfert der König Salbe (vor
einem Gott) und dahinter opfert er vor dem thronenden Gott Amun-Re. Bild: 2023 März - mit frdl. Dank Elvira Kronlob
(März 2023) |
|
Türsturz nördliche Seite des "Sethos
II.-Tores" (PM² 95 [270] |
Die erhaltenen Darstellungen auf der linken Seite des Türsturzes zeigen den eine Figur der Maat opfernden König (lt. PM ² 95 [270a-b] Thutmosis III.) mit dem Cheperesch auf dem Kopf vor dem thronenden Amun-Re. Bild: 2023 März - mit frdl. Dank Elvira Kronlob |
Auch Reste der Torpfosten haben sich auf der Nordseite (im Gegensatz zu der südlichern Seite des Tores) erhalten. Auf dem linken Torpfosten befindet sich der Name des Tores. Auf dem rechten Torpfosten sind noch Reste eines Weihetextes von Thutmosis III. zu erkennen - mit dem Tornamen darüber im Text von Sethos II. (PM² 95 [270a-b]). Lt. PM (270c) wurden zwei Blöcke mit vertikalen Textzeilen und Resten einer Darstellung eines Königs vor einer Gottheit gefunden. Des weiteren auf der östlichen Seite des inneren Tordurchganges: (PM² 95 [270d] Blöcke mit 7 Kolumnen - verbaut hier auf dem Kopf stehend.
![]() |
|
Linke Seite des Torpfostens - (PM²
95 [270a-b]) |
Rechte Seite des Türsturzes - (PM² 95e[270a-b] |
Beide Bilder: mit frdl. Dank Elvira Kronlob
(März 2023) |
Östlicher Tordurchgang
vom Hof VII. in den Hof VIII. (PM² 95 [271]) - östlicher Durchgang in den Umgang der Kapelle Philip Arrhidaeus - |
Auf dem östlichen Durchgang (aus
Sandstein) vom thutmosidischen Hof VII. (siehe Plan weiter oben) in den Hof
VIII (Umgang der Kapelle Philip Arrhidaeus) befindet sich eine interessante
Szene (PM² 95 [271]), welche von den Forschern, die sich mit dem Problem
Amenmesse und Sethos II. beschäftigt haben, anfangs übersehen worden ist.
Man hatte sich damals hauptsächlich auf das "Sethos-II-Tor"(PM 270)
konzentriert, da hier usurpierte Kartuschen entdeckt wurden, die aber keine
eindeutigen Spuren des von Sethos II. usurpierten Namens von Amenmesse
enthalten hatten. 2008 fotografierte Prof. Dr. Brand von der Universität
Chicago das Tor PM 271 und machte damals Ray Winston Hopper (der sich in
seiner
Dissertation "The Monuments of Amenmesse and Seti
II: A historical Inquiry"
von 2010) mit dem Problem Amenmesse/Sethos II. beschäftigte) auf die
Darstellungen auf diesem Tor aufmerksam.
Das obere Register dieser Szene zeigt einen König, der sich nach vorne beugt, und Amun–Kamutef Blumen opfert. Ungefähr ein Drittel der Szene fehlt, nur der untere Teil des Götternamens [Jmn–KA]–mwt.f (Amun-Kamutef) bleibt entlang eines geglätteten Bereichs erhalten, wo einst die Königsnamen standen. Dieser geglättete Bereich enthielt früher den Thron- und Geburtsnamen des Königs, aber sie wurden vollständig gelöscht und es wurde kein andere Name eingraviert.
Die Szenen im unteren Register
zeigen einen König, der die Kheperesh-Krone (oder Blaue Krone) trägt, er opfert die Maat
vor Amun-Re. Die königlichen Titel lauten "König von Ober- und Unterägypten,
Herr der Riten, Herr der Beiden Länder, [Thronname], Sohn des Re
|
|
Östlicher Tordurchgang von Hof VII in den Hof
VIII |
Östlicher Tordurchgang vom Hof VII in den Hof
VIII |
Darstellungen in zwei Registern: 1. Register (oben) - nur noch teilweise erhalten: der König opfert Blumen vor dem Gott Amun-Kamutef 2. Register - unten: König mit der Blauen Krone opfert die Maat vor Amun-Re Sowohl im oberen Register als auch im unteren Register wurde die Fläche, in welcher einst die Königsnamen standen geglättet, aber keine neuen Namen eingefügt. |
|
geglättete Fläche im unteren Register |
|
Beide Bilder: Courtesy to Stevie Doidge |
Gefunden wurde auch lt. PM ein Block mit dem Ende von 12 Textkolumnen, der
auf dem Kopf steht und hier im unteren Bereich verbaut wurde.
Räume nördlich des
Granit-Sanktuar von Philip Arrhidaeus - Raum 15 (PM² 103 [308]) - Traunecker Raum 2 (Thutmosis III. das sog. Goldhaus) |
Der Raum 15 (bei Traunecker: Raum 2 / Thutmosis III., das sog. "Goldhaus") - ein Lagerraum nördlich des Granit-Sanktuars von Philip Arrhidaeus (direkt an der nördlichen Umfassungsmauer des Karnaktempels gelegen) - stammt aus der Zeit von König Thutmosis III. - dekoriert oder auch nur "umdekoriert" wurde er während der 19. Dynastie. Der linke Torpfosten des Zugangs zu dem Lagerraum zeigt eine Szene (PM 308), in der ein König den Gott Amun-Re und die Königin Ahmose-Nefertari verehrt und ihnen Opfer darbringt.
Porter & Moss folgt in seiner Beschreibung der Kartuschen Paul Barguet (Temple d'Amon-Rè á Karnak, 209-10 n. 1), der sie als Sethos II., usurpiert von Ramses II. bezeichnet, während Alfred Wiedemann (Ägyptische Geschichte) die Kartuschen des Königs als die von Sethos II., die dieser von König Amenmesse usurpiert hatte, betitelt. Die Mischung aus erhabenen (bei Ahmose-Nefertari) und versenktem Relief, (beim König und Amun-Re), welche den Stil des Reliefs kennzeichnen, datieren das Tor eindeutig in die Zeit von König Sethos I. und Ramses II. - also in die frühe 19. Dynastie und nicht in deren späte Periode von Amenmesse und Sethos II. und einer späteren Usurpation der Kartuschen von Sethos II.
|
Magazin-Raum Nr. 15 Auf dem linken Torpfosten des Durchgangs zum Lagerraum Nr. 15 befindet sich eine Darstellung, in welcher der König Amun-Re und die Königin Ahmose-Nefertari verehrt und ihnen Opfer darbringt. Die Beischrift zeigt die Kartuschen von Sethos II. - usurpiert von Sethos I.
Plan: PM² 103 (308) |
|
Linker
Torpfosten des Zugangs zu Raum 15 Der
Bau stammt aus der Zeit König Thutmosis
III - die Kartuschen an diesem Teil des Bauwerkes wurden
in der 19. Dynastie von Sethos II. usurpiert. Der linke (nordöstliche) Torpfosten des Zugang zu Lageraum Nr. 15 zeigt eine Szene (PM 308) in situ wie ein König vor Amunre und der Königin Ahmose–Nefertari Opfer darbringt.
Bild:
mit frdl. Dank Saamunra
|
Festival-Tempel
(Achmenu) Thutmosis III. - Pfeilerhalle mit Statue Sethos II. (PM² 110 [341] - mit ausgemerzter Kartusche von Amenmesse auf der Basis - |
In der Pfeilerhalle des Achmenu-Tempels von Thutmosis III. befinden sich drei Opferstatuen (PM³ 110 [339-341] aus rotem Quarzit (eine Standstatue, eine Sitzstatue und eine Kniestatue). Nur die Kniestatue, deren Kopf und Arme fehlen, ist beschriftet. Sie trug original das "Nemes"-Kopftuch und hielt einen Opfertisch vor sich. Auf dem Rückenpfeiler befinden sich die fragmentarischen Namen von König Sethos II. - die Usurpationsspuren eines früheren Königs zeigen.
Auch auf der Basis befinden sich Inschriften. Auffällig ist, dass auf der rechten Seite der Basis zwar die Kartusche des Vorgängerkönigs (wahrscheinlich König Amenmesse) gelöscht, aber nie durch den Thronnamen von Sethos II. ersetzt wurde - die Kartusche blieb also unbeschriftet.
Die Inschrift auf dem Rückenpfeiler lautet: "[Usercheperu-Re] Meri-Amun, [Sohn des Re Sethos] Merenptah, geliebt von Amun-Re, König der Götter. (die Zeichen in den Klammern stehen für die Ergänzung der fehlenden Hieroglyphen).
Auf der linken Seite der Basis steht: "Menmire [Setepe]n[re], geliebt von Amun-Re, dem Leben gegeben sei" und auf der rechten Seite der Basis: "Seine [Flügel?], Herr der Erscheinungen, [Amun]re[messe], Herrscher von [Theben], [geliebt von] Amun-Re König der Götter".
|
Statuen in der Pfeilerhalle Thutmosis III. |
PM 338: Szene König mit seinem KA, bei Anbetung von
Amun-Re PM 339-340-341: 3 Statuen - 1 Standstatue, 1 Sitzstatue und 1 Kniestatue - PM 341 Kniestatue mit den Kartuschen von Sethos II. - |
Plan: nach Porter u. Moss ² Plan X1I, XIII |
|
Pfeilerhalle des
Achmenus von Thutmosis III. |
Zwei der drei kopflosen Statuen aus der Pfeilerhalle des Achmenu. Die Kniestatue (links) ist mit den Kartuschen von Sethos II. beschriftet - die rechte Sitzstatue blieb - ebenso wie die Standstatue (nicht im Bild) ohne Aufschrift. |
Bild: mit frdl. Dank Saamunra |
|
Pfeilerhalle des
Achmenus von Thutmosis III. |
Blick in die linke Seite der Pfeilerhalle - nur die hinterste Kniestatue aus zeigt Inschriften (auf dem Rückenpfeiler die Kartuschen von Sethos II.) Sowohl die Sitzstatue (in der Mitte) und die Stehstatue blieben ohne Inschrift. |
Bild: mit frdl. Dank Saamunra |
Festival-Tempel
(Achmenu) Thutmosis III. (PM² 112 [343 c+d]) - usurpierte kolossale Osirisstatuen aus Sandstein am Eingang des Achmenu - |
Vor dem Eingang zum Achmenu von König Thutmosis III. befinden sich zwei kolossale Osirisstatuen aus Sandstein. Eine von ihnen ist noch vollständig erhalten, die andere nur noch bis unter den Knien. Beide stammen aus der Zeit von Thutmosis III und wurden dann später erst von König Amenmesse und dann ein zweitesmal von König Sethos II. usurpiert.
Bis auf die Löschung der Kartusche und die Schäden im Gesicht, ist die Statue 343c fast vollständig erhalten. Die zweite Statue (PM 343d) - rechts vom Eingang stehend, ist schwer beschädigt und von ihr sind nur noch die Füße und das untere Drittel ihrer Beine erhalten (2).
Frank Yurco (Amenmesse: Six Statues", S. 26) - erkannte bei der Untersuchung der beiden Osirisstatuen eine zweimalige Usurpation der Kartuschen, wobei Amenmesse diese von Thutmosis III. und später Sethos II. von Amenmesse usurpierte. Lt. Yurco entstand bei dem Versuch den Thron- und Geburtsnamen eines früheren Königs vollständig zu löschen eine ziemliche Vertiefung, wobei Amenmesse seinen Thron- und Geburtsnamen auf den Statuen "vielleicht in Gips und Farbe auftragen ließ und Sethos II. dann später in Farbe (2). PM² 112 (343c+d) beschreibt die Statuen als: "Tuthmosis III in Heb-sed dress, usurped by Sethos II.
Champollion erkannte Reste eines
Thronnamens auf eine dieser Statuen und Barguet stellte fest, dass die
nördliche Statue (PM² 112 [343c]) Reste des Namens von Sethos II. in blauer
Farbe aufwies. Eine Untersuchung durch Frank Yurco auf der nur teilweise
erhaltenen Statue ergab, dass die Kartusche offenbar deutliche Spuren eines
"Re"-Zeichens aufwies, was die Rekonstruktion des Geburtsnamens von
Amenmesse ( [Jmn]–
Eine Untersuchung dieser beiden Statuen zeigt allerdings: wenn Sethos II. tatsächlich seinen Namen über den von Amenmesse in Farbe geschrieben hat, fehlt dieser heute oder ist nicht mehr erkennbar (2).
|
Usurpierte kolossale Osirisstatuen aus Sandstein am Eingang des Achmenu - |
Vor dem Eingang des Achmenus
von Thutmosis III. in Karnak befinden sich zwei Osiris-Statuen des
Königs, derer Kartuschen lt. Frank Yurco eine zweimalige Usurpation
aufweisen und bei PM² 112 (343c+d) als "Tuthmosis
III in Heb-sed dress,
usurped by Sethos II." beschrieben werden.
Von der rechten Statue, die hier im Bild hinter der rechten Säule steht (siehe Bild weiter unten), ist nur noch der untere Teil bis zu den Knien erhalten ist. |
Bild: mit frdl. Dank Saamunra
2017 |
|
Osirisstatue
aus Sandstein Die linke Statue
ist fast (bis auf die Beschädigungen im Gesicht) völlig erhalten,
während von der rechten Statue - nur noch der untere Teil bis zu den Knien erhalten ist. Schon Frank Yurco stellte bei seiner Untersuchung der Statue im letzten Jahrhundert fest, das bei dem Versuch den Thron- und Geburtsnamen eines früheren Königs vollständig zu löschen eine ziemliche Vertiefung entstand (siehe auf dem Bild in der Mitte der unteren Körperhälfte). |
Bild: mit frdl. Dank Saamunra - alle Rechte vorbehalten - |
|
vor dem Eingang des Achmenu - PM² 112 [343 c+d] - Beim Fragment der rechten Osiris-Statue ist auf dem noch erhaltenen unteren Stumpf zwar in der Mitte recht deutlich eine gelöschte Kartusche zu sehen - Farbreste aber nicht mehr. Wenn also Sethos II. tatsächlich seinen Namen über den von Amenmesse in Farbe geschrieben hat, fehlt dieser heute oder ist nicht mehr erkennbar (2). |
Bild: mit frdl. Dank Saamunra - alle Rechte vorbehalten - |
|
Raum III - PM² 113 (347+348) und Eingang (PM 343) |
PM 343c-d: Oside Statuen vor dem Eingang PM 347: Opferdarstellung von Sethos II. und Opferliste PM 348: Barkenprozession vor der thebanischen Triade - Sethos II. opfert vor der Barke des Amun, die von den Priestern auf ihren Schultern getragen wird, begleitet von Wedelträgern. PM 349: wiedererrichte Blöcke mit Szenen eines Königs vor den Barken der thebanischen Triade (mit gelöschter Kartusche, die nicht neu beschriftet wurde). |
Plan nach Porter & Moss, XIII |
Achmenu - Raum III. -
Innerer Vorraum - PM² 112 (347-349) - |
Lt. Porter & Moss (347-49) - siehe Plan oben - befinden sich im Raum III. des Achmenus von Thutmosis III. stark zerstörte Darstellungen, die eine Barkenprozession der thebanischen Triade zeigen. Die Barken werden von Priestern auf ihren Schultern getragen und von Wedelträgern begleitet und als Abschluss bringt der König (Sethos II.) vor ihnen ein Opfer, während sie nun auf ihren Ständern ruhen. In einer weiteren Szene (an der Westwand des Vestibüls) überbringt der König Opfergaben und eine Opferliste an an einen Gott.
Direkt über der Barke des Amun (bei PM 349) befinden sich ca. 7 Textkolumnen mit einer Rede von Amun-Re an den König, der Opfergaben darbringt. Am Anfang der 3. Textkolumne befindet sich eine gelöschte Kartusche (nur noch eine Sonnenscheibe ist ansatzweise zu erkennen), wobei kein neuer Name eingesetzt wurde. Die Kartuschen an den angrenzenden Süd- und Ostwänden zeigen die Titel von König Sethos II, die aber ebenfalls Spuren einer Usurpation aufweisen (2).
|
Achmenu Thutmosis III. - Raum III. mit Barkendarstellungen - Wände PM 349+348) |
Blick in den schwer beschädigten Raum
III. - links die Ost-Wand (PM 349). Hier wurden lt. PM 349 bei einer
Restaurierung Blöcke wieder eingesetzt und zeigen nun einen König
vor den aufgeständerten Barken der thebanischen Triade.
Rechts im Bild die Südwand (PM 348) mit der Barkenprozession der thebanischen Triade mit Sethos II., der vor der Barke des Amun-Re opfert. Die Barken werden von Priestern auf ihren Schultern getragen, begleitet von Wedelträgern. Obwohl erst vor kurzem erneut restauriert, ist von diesen Wänden nicht mehr viel erhalten. |
Bild: mit frd. Dank Saamunra |
Sehr gute Bilder von diesen Wänden sind bei Digital Karnak zu sehen - hier -
|
Achmenu Thutmosis III. - Raum III. mit Barkendarstellungen - PM² 112 (347) |
An
der Westwand der Vorhalle befindet sich eine Darstellung, in welcher
der König (Sethos II.) Opfer und eine Opfertafel vor einem thronenden
Gott darbringt (von dem ganz rechts nur noch die das "was"-Szepter
und Reste des Throns zu sehen sind). An der Basis von allen Wänden von Raum III. befinden sich die Kartuschen von Ramses IV. |
Bild: mit frd. Dank Saamunra |
|
Übersichtsbild Achmenu Thutmosis III. Raum III.
- Westwand |
Blick auf die Westwand (Mitte des Bildes) mit dem König beim Opfern vor einem thronenden Gott. Rechts im Bild der Zugang zum Achmenu. Links hinter der Wand PM 347 der Türpfosten von Raum IA. und deren Mauer. Im Hintergrund der Hof des Mittleren Reiches. |
Bild: mit frd. Dank Saamunra |
|
Achmenu Thutmosis III. - Raum III. mit Barkendarstellungen - PM² 112 (348) - Südwand |
Von der Barkenprozession der thebanischen Triade mit dem opfernden Sethos II vor der Barke des Amun-Re ist trotz der erneuten Restaurierung nicht mehr viel erhalten. Nur noch im unteren Bereich befinden sich Reste der Darstellungen. Sie zeigen die Beine der Priester, welcher die Barken tragen und die hinter ihnen folgenden Wedelträger. |
Bild: mit frd. Dank Saamunra |
Erneuerungsinschrift Achmenu - linker Türpfosten auf Durchgang Sokar-Bezirk - - Raum XXVI - (PM² 118 [385a] zu Raum XXVII - |
Auf einem westlichen (linken) Türpfosten eines Tores aus Granit, das aus der Zeit Thutmosis III. stammt und das zum Durchgang von Raum 26 in den Raum 27 des Sokar-Bezirks im Achmenu von Thutmosis III führt, befindet sich eine Darstellung König Thutmosis III. im "heb-sed"-Gewand. Im unteren Bereich des Pfostens befindet sich eine Inschrift mit dem Tornamen. Lt. PM² 118 (385a) ließ Sethos II. am unteren Teil des Pfostens eine Erneuerungsinschrift (Renovierungsinschrift) anbringen, die wie folgt lautet: "[Er]neuerung des Denkmals, gemacht von Sethos-Merenptah für seinen Vater Amu[n-Re]" (2). (Zeichen in Klammern sind nicht mehr vorhanden und wurden ergänzend gelesen).
Es besteht aber auch die Möglichkeit, dass diese Inschrift von Sethos I. stammt, da die Kartusche lt. Christian Loeben (Amon á la place d'Amenophis I, 236) hier lautet: Sethos-geliebt-von-Ptah (geschrieben mit dem "mr"- Zeichen am Schluss der Kartuschen) wie auch Sethos I. seinen Namen in der Kartusche schreiben ließ (siehe v. Beckerath, Königsnamen, 160-61 / E1). Allgemein wurde der Name von Sethos II. (Sethos-Merenptah / oder Sethos, geliebt von Ptah) mit dem "mr"-Zeichen hinter den Zeichen für Ptah und vor "Sethi" geschrieben. Kenneth Kitchen (in RITA 4:188) übersetzte den Namen in der Kartusche hier als "Sethos (I oder II) und Grallert (Bauen-Stiften-Weihen S1/Rv023) betitelte die Inschrift hier als "Sethos I?". So muss es also als ungeklärt angesehen werden, wessen Erneuerungsinschrift wir hier sehen (2).
|
Durchgang von Raum XXVI zu Raum XXVII |
Zeichnung nach Porter & Moss, Plan XIII |
Durchgang zum VII.
Pylon des Karnak-Tempels - Thutmosis III. / restauriert und usurpiert von Sethos II. - - PM² 169 (498d) und Plan XIV - |
Auf der rechten Seite des Tordurchgangs befinden sich Darstellungen in zwei Register - 1. Register oben mit zwei Szenen: Thutmosis III. wird von dem thronenden Gott Amun-Re umarmt; 2. Register: Thutmosis wird von Horus zu Thot geleitet. Im II. Register unten kniet Sethos II. (Kartusche ist usurpiert) vor dem thronenden Amun-Re, hinter dem der Gott Chons steht. Hinter dem knienden König folgt die Göttin Mut. Links der Darstellung folgen zwei Statuennischen, zwischen denen sich die Titulatur von Sethos II. befindet, die ebenfalls usurpiert it.
|
Durchgang im VII. Pylon des Karnak-Tempels |
An der rechten Seite des Pylondurchgangs befinden sich lt. PM² 169 (498d und Plan XIV) Darstellungen eines Königs, der heb-sed von Amun-Re erhält. |
Zeichnung nach Porter & Moss, Plan XIII |
|
Durchgang im VII. Pylon des Karnak-Tempels |
|
Darstellungen an der westlichen (rechten) Wand des
Pylon-Durchganges. Die Darstellungen in 2 Registern stammen
ursprünglich aus der Zeit von Thutmosis III. In der Szene (PM 498d)
ist ein kniender König vor dem thronenden Amun-Re zusehen. Der König
empfängt heb-sed-Feste - hinter dem König steht die Göttin
Mut und hinter Amun-Re der Gott Chons.
Die Kartuschen über dem König, in denen heute die Namen von Sethos II. stehen, sind eindeutig usurpiert. Ursprünglich dürfte hier: [(mn–mj…]–Ra [stp.n-Ra)|] [(Jmn–ms–s HoA–Wast)|] also „[(Menmi]re [Setepenre)|] [(Amenmesse, Herrscher von Theben)]“ gestanden haben. Um die Statuennischen läuft ein Rahmen mit den königlichen Titeln und den Namen von Thutmosis III - darüber befindet sich die geflügelte Sonnenscheibe. Am linken Ende befindet sich noch einmal eine größere Kartusche mit dem Namen von Sethos II. (anscheinend diesmal nicht usurpiert) - die Kartuschen tragen Doppelfedern mit einer Sonnenscheibe dazwischen und stehen auf der Hieroglyphe von "nub" (Gold).
Detailbild
mit Kartuschen im rechteckigen Panel zwischen den Nischen Hinter der Darstellung folgen zwei Statuennischen mit den Titeln von König Thutmosis III über und auf beiden Seiten der Nischen. Zwischen den Nischen befindet sich die Titulatur von Sethos II. - links davon weitere, größere Nische, wobei eine genaue Untersuchung dieser Mauer Spuren einer Usurpation zeigt. Es ist klar zu erkennen das die Kartuschen für König Sethos II. neu eingeschlagen wurden. |
|
Zeichnung nach Porter & Moss, Plan XIII |
Der Osttempel von
Amun-Re-Harachte - Texte von Sethos II. an der Basis mit Horusnamen - - PM² Theben 3 (30+31) - |
An der Ostseite (Innenseite) des Pylons des
Amun-Re-Harachte-Tempels von Ramses II. (sog. Osttempel) befinden sich unten
an der Basis Bandeau-Texte mit dem Horus-Namen von Sethos II. An der Basis
befindet sich auf beiden Seiten (PM 30+31) ein Text von Sethos II. mit seinem
Horusnamen, die aber deutliche Zeichen von Usurpationen aufweisen
(wahrscheinlich stand ursprünglich dort der Name von Amenmesse). Die
Inschriften bestehen aus langen Textzeilen mit königlichen Titeln unter Szenen die Ramses
II. im Verkehr mit Gottheiten
zeigen.
|
Ost-Tempel Ramses II. PM 30: An der Basis Text von Sethos II. - mit deutlichen Usurpations-Spuren. Horusname von Sethos II. PM 31: Horusname von Sethos II. Deutlich sind hier
die Spuren einer Usurpation, vor allem bei den Resten einer vertikalen
Linie, die in die Bienenhieroglyphe hineinreicht, zu erkennen.
A + B: Zwei oside Kolosse von Ramses II.
Plan: nach PM², Theben 3, 211 (30+31), Plan 18 |
|
Osttempel Amun-Re- Harachte
(rechte Seite des Pylons) mit Darstellungen |
|
Bild: Saamunra |
|
Osttempel Amun-Re- Harachte (linke Seite des Pylons) mit Darstellungen |
Auch auf der Basis der linken Pylonhälfte befindet sich - unterhalb der bildlichen Darstellungen von Ramses II. ein Text von Sethos II. ( PM², Theben 3, 211 [30]) mit seinem Horusnamen (siehe weißer Pfeil), der ebenfalls deutliche Anzeichen einer Usurpation zeigt. |
Bild: mit frd. Dank Saamunra |
Innenseite der
westliche Mauer des Cachettehofes - Kultdarstellungen Sethos II. vor Gottheiten - östliche (innere) Seite der West-Wand - (PM² 132 [490] - |
In verschiedenen Steinlagern des Karnak-Tempels befinden sich verstürzte Blöcke mit Szenen von hier, welche im Gegensatz zu den Schlachtendarstellungen Merenptahs auf der Außenseite der Umfassungsmauer des Cachettehofes (siehe unten) Reliefs mit Ritualszenen des Königs Sethos II. vor verschiedenen Gottheiten zeigen. Ähnlich wie auf der äußeren Westwand des Cachettehofes sind auch an der Innenseite im Laufe der Jahre viele Blöcke verloren gegangen, die sich heute in verschiedenen Lagern im Karnaktempel befinden (2). Meistens besteht die Anordnung der Szenen in zwei Registern - wobei das obere Register heute weitgehend fehlt, aber Spuren davon zu sehen sind (nur noch die Füße oder Beine). Der König opfert - von links nach rechts folgend - vor Amun-Re Salbe. Hinter dem König befindet sich die Enneade, bestehend aus 14 Göttern; ein König opfert die Maat vor Amun-Re, Mut und Chons. Zwei weitere Szenen zeigen einen König vor verschiedenen Göttern und in zwei weiteren Szenen erhält der König Heb-sed-Feste vor dem Persea-Baum von Amun-Re und Mut (2).
Das untere Register zeigt von links nach rechts - zumeist aus anderen Blöcken aus Karnak rekonstruiert - den König in einer Reinigungsszene; der König opfert Brot vor Amun-Re, vor Mut und Amun-Re; der König opfert eine nemset-Vase vor Amun-Re. In zwei weiteren Szenen steht der König vor Amun-Re; der König zwischen Thot und Amun-Re und in einer weiteren Szene empfängt der König Heb-Sed-Feste von Amun-Re. Die restlichen Szenen (in situ) zeigen den König vor Amun-Re und vor Waset; der König erhält Heb-Sed-Feste von Amun-Re und Isis; der König beim Treiben der 4 Kälber vor Amun-Re und Chons; der König im Kultlauf mit einem Stier vor Amun-Re-Kamutef und Amunet; der König wird von Atum und anderen Gottheiten vor Hathor und Amun-Re und Mut geführt (PM² 132 [490]).
Zwar steht bei den Darstellungen auf der Innenseite der Westwand der Cachette der Name von König Sethos II. in den Kartuschen, doch ist er nicht der Urheber der bildlichen Darstellungen an der Wand, denn die Kartuschen weisen die typischen Merkmal einer Usurpation auf. Bezugnehmend auf die Schlachten-Szenen an der äußeren Westmauer des Cachettehofes, scheint es logisch zu sein, dass auch diese Ritualdarstellungen an der Innenseite der Umfassungsmauer aus der Regierungszeit von König Merenptah stammen (wohl auch unter König Amenmesse gelöscht) und von Sethos II. - nach seiner erneuten Regierungsübernahme in Theben - mit seinem eigenen Namen usurpiert wurden. Allerdings gibt es einige Wissenschaftler (wie Le Saout, 214-15, 229 und Hourig Sourouzian / Monuments du roi Merenptah, 143, 150 und auch Porter & Moss), die vermuten, dass diese Szenen (die gesamte Wanddekoration auf der Innen- und Außenseite der Westwand des Hofes) aus der Zeit von Ramses II. stammen und schon von König Merenptah usurpiert wurden.
Aber bislang wurden an diesen Szenen der inneren Westwand keine erkennbaren Spuren von Ramses II. gefunden, so besteht natürlich auch rein hypothetisch die Möglichkeit, dass König Amenmesse diese Kartuschen ursprünglich von Merenptah usurpierte und diese dann unter Sethos II. - nach seiner Rückkehr nach Theben und der Vertreibung von Amenmesse - auslöschen und mit seinen eigenen Namen überschrieben ließ (siehe Barguet, Temple d'Amon-Rè à Karnak, 275) (2). Heute sind nur noch die Kartuschen von Sethos II. in den Inschriften sichtbar (2).
|
1. südlicher Hof (sog.
"Cachettehof") PM 490: Ritualszenen des
Königs vor den Götter |
Plan: nach Porter Moss, Plan XIV |
Seit kurzem wird versucht, die Lücke, die durch den Transport des einzelnen Obelisken aus dem Osttempel in römischer Zeit entstanden ist, durch verstreut gefundene Blöcke wieder zu schließen. Diese Renovierung ist noch nicht abgeschlossen, deshalb steht vor den Wänden ein Baugerüst.
![]() |
Blick auf die Innenseite der westlichen Mauer des
Cachettehofes - mit Baugerüst (PM² 132 [490]) |
Bild: mit frdl. Dank Saamunra |
|
Innenwand der westlichen Cachettewand mit
Opferdarstellungen ((PM² 132 [490]) |
Darstellungen in zwei Registern, wobei vom oberen
Register nur noch wenig erhalten ist und nur noch von der letzten
Szene (ganz rechts an der Wand) mehr zu sehen ist (siehe Bild unten). Das zweite Register zeigt 7 Szenen: (im Bild links) Szene 3: der König mit der Göttin Mut - er opfert die Maat vor [Amun-Re]; Szene 4: der König übergibt vier Kästen mit buntem Stoff vor Amun-Re und Isis; Szene 5: der König beim Treiben der vier Kälber vor [Amun-Re]; Szene 6: der König mit einem Stier beim Kultlauf mit hap (Steuer) und Ruder vor Amun und Amunet. |
Bild: mit frdl. Dank Saamunra |
|
Innenwand der westlichen Cachettewand mit
Opferdarstellungen ((PM² 132 [490]) |
Im oberen Register ist nur noch der
untere Teil von einer thronenden Figur (linke Szene) zu erkennen,
dahinter stehen verschiedene Gottheiten (?) - rechts ebenfalls ein
thronender Gott (?) davor wohl der König. Lt. PM Reste von Szenen:
der König vor verschiedenen Gottheiten.
Das untere Register (von links nach rechts) zeigt Sethos II. (Figur teilweise ausgeschlagen und schwer beschädigt), mit Mut hinter ihm (nicht im Bild - siehe Bild weiter oben), der eine Figur der Maat vor Amun-Re opfert (Figur des Gottes ist zerstört durch ein großes Loch in der Wand - nur noch die Federkrone des Gottes sowie unten seine Füße sind oberhalb und unterhalb der Öffnung zu erkennen und die Inschrift). Über dem König schwebt der Nechbet-Geier, der den "Schen"-Ring in seinen Klauen hält, darunter zwei heqa-Zeichen mit dem Anch-Zeichen in der Mitte auf der Korb-Hieroglyphe ("neb") als Segenswunsch. Rechts daneben die beiden Kartuschen von Sethos II. (deutlich sind die Usurpationsspuren zu erkennen). Die zweite Darstellung im unteren Register (hinter dem großen Loch) zeigen Szene 4: Der König (Sethos II.) übergibt vier "Meret"-Kisten (mit bunten Stoffen vor Amun-Re-Kamutef und Isis-Mut (mit Fruchtbarkeitskrone als göttliche Mutter / nur noch in der Inschrift zu lesen) Diese großen "Löcher" stammen von den arabischen Häusern, die in späterer Zeit in die Wände des Karnaktempels gebaut wurden. Der Bandeau-Text mit den Kartuschen an der Basis scheint aus späterer Zeit zu stammen (evtl. von Ramses IV ?). |
Bild:
Karnaktempel
Cachette 01 |
|
Innenwand der
westlichen Cachettewand mit Opferdarstellungen ((PM² 132 [490]) |
Der König
beim Treiben der vier Kälber vor [Amun und Chons]. Von Amun ist
nur noch die hohe Federkrone und der Arm zu sehen sind, von Chons (lt.
PM) nur noch die Mondscheibe. Über dem König befinden sich seine
Kartuschen (ebenfalls usurpiert) mit den Epithetas. |
|
Bild: mit frdl. Dank Saamunra |
|
Innenwand der westlichen
Cachettewand mit Opferdarstellungen |
Der König beim kombinierten Ruder-Apisstier-Lauf vor Amun-Re und Amunet. Der König mit "hap"(Steuer) und Ruder in seinen Händen. |
Bild: mit frdl. Dank Saamunra |
|
Innere Westwand der
Cachettewand
oberes Register -
Szene 4: unteres Register
- Szene 7 (Figuren in Klammern sind heute nicht mehr zu sehen)
Bild: mit frdl.
Dank Saamunra |
*
Dekret
von Sethos II. (rekonstruiert)
Fundort: östliche (innere)
Seite der Westwand des 1. südlichen Hofes (KRI IV 331.1ß-332.03)
Aufbewahrungsort: in den Lagerräumen des Karnaktempels
Das Dekret von Sethos II. wurde im Bereich des Cour de la Cachette (Hof der Cachette) in Karnak im 1. Hof der Querachse des Amun-Tempels gefunden. Die Stele war an der Innenseite der Westwand nahe dem VII. Pylon eingemeißelt, neben einem neuen Durchgang, der wahrscheinlich unter König Merenptah herausgehauen und später von Sethos II. usurpiert wurde. Lt. Yurco (1986, S. 189-199) zeigen die usurpierten Kartuschen auf den vor Ort gefundenen Blöcken, die aus der Toröffnung und der Schwelle des östlichen Eingangs stammen, daraufhin, dass König Merenptah diesen Durchgang bauen ließ und es später von Sethos II. übernommen und für sich usurpiert wurde (andere Ägyptologen vermuten, dass es schon früher von Amenmesse usurpiert wurde - siehe Le Saout 1982, 223-225, Tafel III 3b).
Das Dekret ist heute in einem schwer beschädigten Zustand und seine Fragmente weisen große Lücken auf, was die Rekonstruktion erschwert. Im Augenblick existieren 15 Fragmente, welche verstreut an verschiedenen Orten des Karnk-Tempels gelagert werden (im Hof, welcher die südliche Außenmauer der Hypostylhalle umgibt; an der westlichen Außenwand des Cachettehofes und in dessen Umgebung (4) (Stand 2007). Die Blöcke sind heute mit Fragmenten "gemixt", welche original einst zu den Hofwänden des VII. und VIII. Pylons gehörten.
Die Darstellungen auf diesem Dekret sind leider auch schwer beschädigt und heute nur noch fragmentarisch erhalten. Das Layout der Stele zeigt in der Mitte den thronenden Amun-Re, hinter ihm stehen Mut, Chons und Waset (die Göttin von Theben). Der König kniet vor den Göttern und opfert Weihrauch und erhält Jubiläen vom Gott. Evtl. folgte hinter dem König noch ein Gott oder eine Göttin, deren Figur aber heute verloren ist (4).
Der erhaltene Text dieses Dekrets mit 18 Textzeilen befindet sich auf sieben Fragmenten - deren derzeitiger Aufenthaltsort aber unbekannt ist (4). Diese Fragmente wurden in den 1960iger Jahren von Kenneth Kitchen und Wolfgang Helck veröffentlicht. In keiner dieser Veröffentlichung werden Größe und Breite der Stele genannt oder überhaupt Messungen vorgenommen. Aufgrund der Rekonstruktion von Le Saout (F. Le Saout: Reconstruction de la Cour de la Cachette, Cahiers de Karnak VII / 1978-1981) und unter Vergleich der Nördlichen und Südlichen Stele von Ramses III. (an der Innenseite der östlichen Cachettewand) wird vermutet, dass das Dekret von Sethos II. fast die ganze Wand bis zum Gesims einnahm (4) und ungefähr 2 1/2 Meter hoch war.
Nach Kitchens Rekonstruktion aus den 1960iger Jahren sollen von den 40 Textzeilen mindestens 22 Zeilen fehlen - während Le Saout von 27 fehlenden Zeilen ausgeht (4). Die ganzen ersten Zeilen des Dekrets mit einer Datierung sind heute nicht mehr vorhanden. Aber aufgrund des noch vorhandenen Textes wurde dieses Dekret wahrscheinlich in den den Jahren 5-6 der Herrschaft von Sethos II. angefertigt (4) - nach der Vertreibung des Usurpators Amenmesse.
In diesem bruchstückhaften Dekrete von Sethos II. scheint die Rede von einem Missbrauch der Rechte der Hohepriesterschaft in Karnak zu sein, in dem den Gottesvätern, Wab-Priestern, den Vorlesepriestern und anderen Tempelfunktionären bei Androhung einer Degradierung zu einfachen Feldarbeitern verboten wird, Bestechungsgelder anzunehmen. Diese Art von "Bestrafung" bedeutete wahrscheinlich eine "Versklavung" (?).
Westliche
(Äußere) Wand des
Cachettehofes - usurpierte Kartuschen der Merenptah-Schlacht - - PM² 132 (491-495) - (Plan siehe oben) |
Die Außenseite der Westwand des sog.
Cachettehofes (PM² 132 [491-495]) ist
mit Kriegsszenen beschriftet und bebildert, die denen an der Südwand des
Säulengangs im Großen Hypostyl sehr ähnlich sind. Deshalb ging man
Jahrzehntelang davon aus, dass diese Kriegsszenen im Cour de la Cachette Teil
der gleichen Serie waren, wie die von Ramses II. an der Südwand. Aber
bei einem Vergleich der Schlachtendarstellungen auf der Südwand der
Hypostylhalle mit denen auf der äußeren Westwand des Cachettehofes fällt
auf, dass es Unterschiede in der Qualität der Ausführung gibt. Die
Darstellungen unter Ramses II. auf der Südwand der Hypostylhalle sind viel
hochwertiger als die auf der Westwand des Cachettehofes.
Dieser Teil der westlichen (äußeren) Wand des
Cachettehofes gehört wohl zu einem der schwierigsten Themen in der
Ägyptologie und wohl kaum ein anderes Thema in der Literatur rund um die
späte 19. Dynastie ist so kontrovers und soviel diskutiert worden als die
Schlachtenreliefs an der äußeren Westseite des Cachettehofes (PM² 132
[491-495]). Es ist auch nicht geklärt, wer die östliche und westliche
Umfassungsmauer des Cachettehofes erbauen ließ. Der Logik nach müsste
zumindest die östliche Mauer schon in der 18. Dynastie entstanden sein -
(vielleicht undekoriert?) - da sich an der Außenseite der östlichen Hofmauer
des Cachettehofes eine Doppelszene befindet (PM II² 489), welche die
Rückwand einer kapellenartigen Konstruktion darstellt. Andrea Thiem (ÄAT 47
und auch Elisabeth Blyth (Karnak, Evolution of a temple, 2006) sogar davon
aus, dass diese Kapelle mit Sicherheit unter Tutanchamun/Eja errichtet worden
ist und später von Haremhab usurpiert wurde, wobei Szenen und Inschriften
eindeutig gelöscht und überschrieben wurden). Da diese Kultnische direkt in
die Mauer eingebaut war - muss die östliche Mauer schon in der 18. Dynastie errichtet
worden sein, was dann vermuten lässt, dass auch die westliche Umfassungsmauer
des Cachettehofes zeitnah errichtet wurde.
Die früheren Reliefs auf dieser Wand bestanden aus einem "Panorama"
der Schlachten-Erzählung von Ramses II. über die Schlacht von Kadesh, wurde
aber lt. Dr. Peter Brand (The Karnak-Hypostyl-Hall Project, Field Report
2004-2005, Universität Memphis) wohl nie fertiggestellt - vielleicht lt. Vermutung von Brand (dem
damaligen Field-Direktor des Projects) wegen des "ästhetischen
Kompromisses, der Reliefs die um die Ecke bebildert werden mussten?". Die
Arbeiten scheinen dann eingestellt und die unvollendete Kadesh-Erzählung
wurde teilweise gelöscht und beide Wände für spätere Reliefs mit
Kriegsszenen wiederverwendet (Vermutung von Dr. Peter Brand).
In keiner der Kriegsszenen an der äußeren Westwand des Cachettehofes fand man eine Spur des Namens von Ramses II, obwohl sein Name in den etwas hervorstehenden Umrandungen (links und rechts der Friedensvertragsstele) angebracht ist. Die Stele mit dem Friedensvertrag von Ramses II. mit den Hethitern, zerteilt die Kriegsdarstellungen in zwei Teile. Die Thematik dieser Kriegsszenen sind wohl aus dem Kontext des Zyklus der Kadesschlacht entlehnt.
Ein Block, der wahrscheinlich von der jetzt teilweise demontierten Schlachtendarstellung an der Westmauer des Cachettehofes stammt, ist in der Ägyptologie schon seit längerem bekannt. Das Relief zeigt lt. Brand einen Prinzen, der in einem Streitwagen steht. Der Name des Prinzen wurde durch Glätten der Wandoberfläche gelöscht, wobei aber Spuren der ursprünglichen Zeichen des Namens lesbar geblieben sind (bei näherer Betrachtung). Der Prinz trägt die Titel "Thronfolger" und sein Name ist Sethos, was vermuten lässt, dass es sich hier um den zukünftigen Sethos II. handelt (5). Die Inschrift zwischen Pferd und Prinz lautet: "Königssohn von seinem Leib, geliebt von ihm".
|
Block von der Schlachtendarstellung an der
Westmauer des Cachettehofes |
Der Prinz steht auf seinem Streitwagen - über ihm ein Sonnenschirm. Der Name des Prinzen ist links teilweise durch Glättung der Wandfläche gelöscht. Es blieben aber Spuren der ursprünglichen Hieroglyphen des Namens erhalten, so dass diese nur als der Name des Kronprinzen Sethos (der spätere König Sethos II.) zu lesen sein kann (Irj-pat Sety) |
Foto: Courtesy to Juan R. Lazaro 2005 |
Ein weiterer Prinz, der in
diesem Relief erscheint und genannt wird, ist ein gewisser Khaemwaset.
Ein bekannter Sohn von Ramses II. trägt diesen Namen, was die Kritiker von Frank
Yurco zu der Behauptung veranlasste, dieses sei ein Beweis dafür, dass Ramses
II. Auftraggeber der Reliefs an der äußeren Westwand sein müsse. Aber
Khaemwaset ist ein gebräuchlicher Name in der Ramessidenzeit.
Anmerkung von Nefershapiland: Es besteht aber u. M. nach auch die
Möglichkeit, dass es sich hierbei wirklich um die Reste eines früheren -
nicht gelöschten - Reliefs aus dem "Panorama der Schlachtenerzählung
von Ramses II. über die Kadesch-Schlacht" handelt, obwohl nirgends an
dieser Wand - außer bei den Inschriften des "Friedensvertrags" von
Ramses II. und den Hethitern in der Mitte der Wand, eine Kartusche von Ramses
II. gefunden wurde.
Die früheren Reliefs auf dieser Wand bestanden aus einem "Panorama" der Schlachten-Erzählung von Ramses II. über die Schlacht von Kadesh, wurde aber lt. Dr. Peter Brand (The Karnak-Hypostyl-Hall Project, Field Report 2004-2005, Universität Memphis) wohl nie fertiggestellt - vielleicht lt. Vermutung von Brand (dem damaligen Field-Direktor des Projects) wegen des "ästhetischen Kompromisses, der Reliefs die um die Ecke bebildert werden mussten?". Die Arbeiten scheinen dann eingestellt und die unvollendete Kadesh-Erzählung wurde teilweise gelöscht und beide Wände für spätere Reliefs mit Kriegsszenen wiederverwendet (Vermutung von Dr. Peter Brand).
Zur Zeit von
Ramses II. war der Prinz Sethos ein relativ unbekannter minderjähriger Sohn
von Ramses II., der wohl niemals für die Thronfolge von Ramses II. infrage
kam. Ramses II. hatte eine Reihe von Söhnen, die auch später nacheinander
den Titel eines Thronfolgers trugen - wobei aber schließlich Merenptah seinen
Vater als König ablöste. So ist lt. Peter Brand zu vermuten, dass diese
Reliefs erst in der Zeit von Merenptah entstanden und die Figur des
"Thronfolgers Sethos" die des späteren Sethos II. zeigen. Erst Mitte der 1980er Jahre
schlug Frank Yurco (Universität von Chicago: Merenptah's Canaanite Campaign,
Journal of the American Research Center in Egypt 23 - 1986, 189-215)
vor, dass diese Schlachtendarstellungen an der
Südwand des Hypostyls und die an der Westwand des Cour de la Cachette nicht,
wie früher angenommen, beide von dem gleichen König stammen können. Das
letztere war seiner Meinung nach ein Werk von dem Sohn und Nachfolger Ramses
II., König Merenptah. Ramses II. war demnach nur für die Reliefdekoration an
der Südwand des Säulengangs verantwortlich (siehe dazu auch: The Karnak
Hypostyle Hall Project, Field Report 2004-2005 von Peter J. Brand, pdf).
Zwischen den
Wissenschaftlern und Pseudo-Wissenschaftlern wurde diese Mutmaßung über die Urheberschaft
der Darstellungen an der Außenseite der Westwand des sog. Cachettehofes von
Frank Yurco sehr kontrovers gestritten (u. a. im Zusammenhang mit den mutmaßlichen
Begebenheiten aus der Bibel und es wird von einigen dieser Wissenschaftler
versucht diese Reliefs als "bildliche Darstellung der alten
Israeliten" an den Wänden zu deuten im Zusammenhang mit den kämpfenden
Völkern von Merenptahs Israel-Stele).
Die Kartuschen an der Westwand des Cachettehofes tragen den Namen von König Sethos II., dem Sohn und Nachfolger von Ramses II., doch wurden hier offensichtlich bei den Kartuschen Veränderungen vorgenommen, wobei bei genauerer Untersuchungen deutliche Spuren einer Usurpation zu sehen waren. Zwar argumentieren einige Wissenschaftler, dass es Anzeichen von mindestens zwei Usurpationen gäbe (Frank Yurco vermutet sogar, dass es drei Usurpationen waren: original Ramses II., dann Merenptah, Amenmesse und schließlich Sethos II.), aber alle Kartuschen an der westlichen Außenwand zeigen die Namen von Sethos II - wobei aber mindestens vier Szenen auf verstreut am Boden liegende Blöcke, Spuren der Hieroglyphen von König Merenptah mit seinem Namen zeigten, der dann zumindest von Sethos II. überschrieben wurde. Lt. Roy Winston Hopper (2) machen die Rekonstruktionen der verschiedenen Usurpationen von Frank Yurco zwar durchaus Sinn, aber es gibt dafür nur wenige Beweise vor Ort, welche seine Schlussfolgerung stützt.
|
Westliche (äußere) Wand des Cachettehofes -
(PM² 132 [491-495]) |
|
Auf der westlichen äußeren Wand des Cachettehofs
befinden sich Darstellungen von Kriegszügen des Königs gegen die
Völker der Levante. Ganz links bei PM 491 sehen wir im Register 1 den
König im in seinem Streitwagen bei der Verfolgung der Feinde
(einschließlich eines Mannes auf einem Pferd reitend) vor einer
Festung. Im 2. Register (unteren Register) greift der König (zu Fuß)
eine Festung an - hinter ihm steht der wartende Streitwagen. Der König
schreitet über die gefallenen Feinde unten seinen
"Fußsohlen". Über dem Kopf des Königs befinden sich die
Kartuschennamen (siehe Pfeil links) von König Sethos II. (siehe Schwaller de
Lubicz, Karnak, pl. 92, und 594). Rechts neben der Schlachtendarstellung befindet sich (bei PM 492) der Friedensvertrag aus dem Jahr 21 von Ramses II. - darüber eine Doppelszene: links der König vor Amun-Re und Chons und rechts der König (Ramses II.) vor Amun-Re und Mut (mit den Kartuschen von Ramses II. an der Wand).
(Die Darstellungen rechts des Friedensvertrages
sind durch Erodierungen und Beschädigungen schwer
zerstümmelt, so dass die Reliefs oder Inschriften - vor allem ganz
rechts auf der Wand) kaum noch zu erkennen sind - vor allem nicht auf
den Bildern).
Westliche äußere
Cachettewand PM² 494 |
|
Bild: mit frdl. Dank Saamunra |
|
Die schwer beschädigte äußere westliche Wand des Cachettehofes (PM² 132 [494]) |
Die Darstellungen (in zwei Registern - oben nicht mehr erhalten) zeigen als Fortführung der Szene links vor der Lücke (König zu Fuß beim Binden der Feinde) den König (´nur noch der ausgestreckte Arm des Königs ist vorhanden - der Rest und ebenfalls der Streitwagen befanden sich dort, wo heute die Lücke ist) gefolgt von Wedelträgern, in seinem Streitwagen, der die Gefangenen (in zwei Reihen) vor sich hertreibt. |
Bild: mit frdl. Dank
Saamunra |
Nach den Erkenntnissen von Dr.
Peter J. Brand (Field Report 2004-2005 Universität Chicago), der sich
monatelang sehr mit den Reliefs der Südwand befasst hatte und diese
aufzeichnete, während er täglich in der Nähe der Reliefs der Cour de la
Cachette war, und er sich mit dem "ephigraphische und historische
Rätsel" dieser Inschriften beschäftigte, sind die Datierungen von
König Merenptah von Frank Yurco an der Westmauer des Hofes, korrekt.
Lt. Dr. Peter Brand (Date of War Scenes, 60-62, 67-68) befinden sich
keinerlei Spuren von Putz - auch nicht in geringen Mengen - daraufhindeutend,
dass Amenmesse seinen Namen in die ausgelöschten Kartuschen von Merenptah
aufmalen ließ und von denen heute keine Spuren mehr vorhanden sind. Die
Rekonstruktionen von Frank Yurco bleiben daher also rein hypothetisch!
|
Äußere westliche Wand des Cachettehofes |
Bei PM 491 attackiert de König zwei ähnliche befestigte Städte. Der Name der Städte steht in der Kolumne in der Mitte der Darstellung. Es sind die Städte Karkemisch und Neheren. |
Bild mit frdl. Dank Saamunra |
|
Äußere Cachettewand - PM 491, 2. Register Der Streitwagen des Königs - ein Prinz hält das Pferd an den Zügeln. Über und hinter dem Pferd befindet sich eine Inschrift. Über dem Prinzen steht sein Name: Chaemwaset - [Königssohn] von seinem Leib. Unter beiden Szenen (siehe Bild oben) sind Gefangene zu sehen, die von ägyptischen Soldaten abgeführt werden. |
Bild: mit frdl. Dank Saamunra |
Es besteht aber auch die Möglichkeit, dass es sich bei der Prinzendarstellung um den 4. Sohn von Ramses II. handelt, den Prinzen Chaemwaset - einen der Thronfolger von Ramses II. - dann
Rund um den VIII.
Pylon - Treppenaufgang des Ostflügels (PM² 177 [527a-d]) und Inschriften des HPA Roma Roy am östlichen Flügel des VIII. Pylons - |
Am VIII. Pylon von Karnak (östliche Schmalseite) befindet sich über des Tür des Treppenaufganges zum Dach eine Opferszene (PM² 177 [527c-d]) in welcher König Sethos II (in situ) ein Opfer vor dem thronenden Amun-Re darbringt.
|
An der Schmalseite (links) des VIII. Pylons befindet sich über der Tür des Treppenaufgangs eine Opferszene mit Sethos II. und dem thronenden Amun-Re (PM² 177 [527c-d) |
Planzeichnung nach PM |
Der König steht auf der rechten Seite im Opfergestus und ist mit einem kurzen Schurz bekleidet über den er noch einen weiteren, langen, durchsichtigen Schurz trägt. Auf seinem Kopf trägt er das sog. "Chat-Kopftuch" und den Uräus. Zwischen König und Gottheit befindet sich ein reichlich beladener Opfertisch mit Broten, Fleisch, Geflügel, Gemüse und Blumen. Die Inschrift nennt den Namen des Königs und seine Titel: "anx nTr-nfr sA-Jmn nb tA.wj wsr-xpru-Re stp.n-Ra nb xa.w %tXy mrj.n PtH" (der lebende, vollkommene Gott, Sohn des Amun, Herr der Beiden Länder, Usercheperu-Re-Setepen-Re, Herr der Erscheinungen, Sethos-Merenptah). (2).
|
Bild
von Lepsius |
|
Östliche
Seite des VIII. Pylons mit Darstellungen Sethos II. beim Opfer vor
Amun-Re |
|
|
|
Links oben - über dem Türsturz - steht der König
(Sethos II.) im Opfergestus vor einem reich beladenen Opfertisch und dem dahinter thronenden Amun-Re (mit dem "was"-Szepter
in der einen und das "anch"-Zeichen in der anderen
Hand. Der König trägt einen über dem kurzen Königsschurz einen
weiteren langen, durchsichtigen Schurz. Auf dem Haupt trägt er das
sog. "Chat-Kopftuch". Die Kartuschen sind in dieser Szene
intakt - im Gegensatz zu der Szene darunter mit Roma-Roy und seinem
Ka. * In der Darstellung darunter (auf dem Türsturz - siehe Zeichnung von Lepsius) hocken der Hohepriester des Amun Roma-Roy (bei PM Ramsesnacht ?) und sein Ka vor zwei ausgelöschten Kartuschen. Die Epitheta zu beiden Seiten der Kartuschen preisen Amun-Re und Horus für die Ehrung, welche dem Ka des Roma-Roy zuteil wurden. Über den Kartuschen stehen die Epitetha des Königs: "König von Ober- und Unterägypten (links) und Sohn des Re, Herr der Erscheinungen" (rechts) .
* Rechts der Tür befindet sich eine große und lange biographische Inschrift von Roma-Roy nebst einer Darstellung von ihm zusammen mit seinem Sohn, dem 2. Prophet des Amun, Bakenchons, der hinter seinem Vater steht in Verehrungshaltung dargestellt ist (siehe Bild unten). |
Unterhalb dieser oben gezeigten beiden Darstellungen führt eine Treppe zum Dach des VIII. Pylon. Auffällig ist der ungewöhnlich hohe Türsturz über der Tür, dessen Darstellung den Hohenpriester des Amun (HPA) Roma-Roy zeigt, der in Verehrungshaltung vor den gelöschten Kartuschen eines Königs kniet. Die Epitheta zu beiden Seiten der Kartuschen preisen Amun-Re und Horus für die Ehrung, welche dem Ka von Roma-Roy zuteil wurden. Am unteren Rand des Türsturzes befindet sich eine Inschrift, die verlautet, dass der HPA Roma-Roy für die Dekoration des Türsturzes verantwortlich war. Sie lautet: "Gemacht von der Hand (eines) Gelehrten Seiner Majestät, dem Hohepriester des Amun Roma-Roy, der Gerechtfertigte" (2).
|
Östliche Seite des VIII.
Pylons mit Darstellungen von Sethos II. vor dem thronenden Amun-Re |
Bild: Courtesy to Kairoinfo4U |
Rund um die Tür zur Treppenhaus befinden sich mehrere Inschriften und Szenen von verschiedenen Priestern der späten 19.-20. Dynastie - insbesonders aber von den Hohepriestern Roma-Roy und Ramses-Nacht. Die Kartuschen auf dem linken und rechten Türpfosten wurden in der gleichen Art und Weise wie die auf dem Türsturz gelöscht.
Rechts von der Tür befindet sich eine lange biographische Inschrift von Roma-Roy, in welcher er auch zusammen mit seinem Sohn Bakenchons (2. Prophet des Amun) dargestellt ist, der hinter seinem Vater steht. Beide sind in Verehrungshaltung und Preisen dargestellt bei der Bitte an Amun-Re um Wohltaten. Roma-Roy erwähnt in der Inschrift auch, dass er es war, der die "wabt" (die reine Stätte/Heiligtum im [Anwesen] des [Amun] erneuern ließ (2).
Drei Textkolumnen auf den Türpfosten der Tür zeigen die "hetep-dj-nesut-Formel" (ein Opfer das der König gibt) mit dem Namen von Roma-Roy an die Götter und der Bitte um Wohltaten für seine treuen Dienste. In diesen Inschriften werden auch seine Titel aufgeführt "Hohepriester des Amun, Erbprinz und Graf, Aufseher über die Priester aller Götter, Gottesvater, 3. Priester des Amun, 2. Priester des Amun, Aufseher der Schatzkammer und der Getreidekammer des Amun". Auch hier sind - ebenso wie die Kartuschen über der Tür - sind die Kartuschen links und rechts an den Türpfosten gelöscht.
Die Löschung der Kartuschen
ähnelt stark denen im Cachettehof und könnten daher durchaus entweder zu
Merenptah oder zu Amenmesse gehört haben, die dann aus irgendeinem Grund nie
von König Sethos II. neu beschriftet wurden.
Wahrscheinlich diente der
HPA Roma-Roy unter mehreren Königen (daher sowohl unter Amenmesse als auch
unter Sethos II) und seine Familie war wohl auch in die Thronwirren der
Usurpation von Amenmesse und der erneuten Thronbesteigung von Sethos II.
verwickelt gewesen. Zwar gehörten zu den Wünschen von Roma-Roy, dass sein
Sohn Baket-Chons ihm als Hohepriester des Amun im Amt nachfolgen sollte, aber
anscheinend geschah dieses nicht, da als nächster Hohepriester des Amun unter
König Sethos II. ein Mann namens "Mahuhy" tätig war. Auch wurde
das Bild und die Titel von Baken-Chons auf dem VIII. Pylon unkenntlich
gemacht, was darauf hindeutet, dass er nach der Absetzung von Amenmesse in
Ungnade fiel (?) oder zumindest einer gewissen Verfolgung ausgesetzt war (2).
Sphingen vor dem 10.
Pylon (PM² 190 [588]) - Sphingen mit de Kartusche von Sethos II. - |
Südlich des 10. Pylons im Karnaktempel befinden
sich in situ ein paar verstreute Inschriften auf einigen der von
Haremhab hier aufgestellten Sphingen. Nach Süden führend befindet sich
vor dem 10. Pylon eine aus Crio-Sphingen bestehende Alle, welche den 10. Pylon
mit dem Tempel der Mut verbindet. Auf einem hohen Sockel einer stark
beschädigten Sphinx (PM² 190 [588] - direkt neben den Resten einer
Kolossalstatue von König Amenophis III. - befinden sich auf der Vorderseite
die Kartuschen von Sethos II. Nach Champollion, der einige dieser Kartuschen
und Inschriften, die sich an der Basis der Crio-Sphingen befinden,
abzeichnete, lauten diese: "wsr–xprw–Ra
mrj–Jmn)| (StXy
mrj.n–PtH)|" (User-Cheperu-Re
meri-Amun Sety-Meren-Ptah / der Thronname von Sethos II.) Aber da die meisten
der Sphingen dieser Allee den Namen von König Haremhab tragen, waren sie
sicherlich das Werk dieses Königs und Sethos II. ließ erst nachträglich
hier seinen Namen einmeißeln (2).
Karnak-Ost, Tempel
der Mut (PM² 257 [4n]) - Darstellung von Sethos II. am Pylondurchgang - |
Lt. Porter & Moss (PM 4n) befinden sich auf der rechten Seite des Pylondurchganges (Westseite) eine Darstellung von Sethos II. sowie eine Widmungsinschrift. Die Darstellung zeigt lt. Hopper (2) eine Götterbarke (PM 4n - nennt diese aber nicht), davor Opfergaben (Speisen und Blumen) auf einem Altar / oder einem Ständer (?), auf dem der Thron- und Geburtsname von Sethos II. eingraviert ist: "(wsr–xprw–Ra mrj–Jmn)| (StXy mrj.n–PtH)| (User-Cheperu-Re geliebt von Amun, Sethos-Merenptah). PM² 257 (4n) beschreibt diese Szene so: "Reste eines Altars mit Kartuschen von Sethos II. und Speisen darunter (und) Blumen) auf einem pylonförmigen Altar mit Schlitten und darauf Könige (?), die den Himmel hochhalten. Auf dem Sockel Widmungstext von Sethos II. und zwei Textzeilen mit ramessidischen Kartuschen davor.
Die Inschrift unter dieser Szene enthält eine Widmungsinschrift: "Mächtiger Stier, geliebt von Re, König von Ober- und Unterägypten [ … ], (Usercherper[ure] Meryamun)|. Er machte sein Monument für Mut, Herrin des Himmels; er baute ihr Haus neu als segensreiches Werk für die Ewigkeit; Chons … “ (2).
Es ist aufgrund dieser Widmungsinschrift zu vermuten, dass dieser Pylon - oder zumindest ein Teil davon in der Regierungszeit von Sethos II. restauriert oder auch teilweise neu errichtet wurde (2).
Karnak-Ost / Tempel
der Mut - Sitzstatue von König Sethos II. aus Sandstein (EA26) - |
Im Britischen Museum London (BM EA26) befindet sich eine 164 cm hohe Statue aus Quarzit-Sandstein (698 km schwer), die original aus dem Tempel der Mut in Karnak stammt. Diese Statue wurde im Jahr 1823 bei den dortigen Ausgrabungen von Giovanni Belzoni zusammen mit den 6 Sachmet-Statuen entdeckt. Lt. dem Kurator des Britischen Museums Nigel Strudwick (Masterpieces of Anciente Egypte, London 2006) "ist diese Sitzstatue die einzige gefundene Sitzstatue von Sethos II und ein seltenes Beispiel eines sitzenden Königs mit einem Emblem auf den Knien".
Der König sitzt auf einem sog. "Blockthron" und hält einen Schrein auf seinen Knien, der von einem Widderkopf überragt wird (dem Emblem des Gottes Amun-Re). Zwar hat die Statue Schäden im Gesicht des Widders und am Uräus, aber ansonsten ist diese lebensgroße Statue eine der vollständigsten Skulpturen aus dem alten Ägypten.
Im Gegensatz zu der fast perfekt und gut detaillierten Anatomie der Statue sind die Hieroglyphen der Inschrift eher oberflächlich und "ungeschickt" ausgeführt (2). Dr. Aidan Dodson (Universität Bristol) schlägt vor, dass das "grobe und umständlich eingefügte Schnitzen der Hieroglyphen auf BM EA16 darauf zurückzuführen ist, dass diese Statue ursprünglich für König Amenmesse hergestellt wurde und die Titel anschließend unter Sethos II. gelöscht und neu eingeschrieben wurden" (siehe Dodson, Poisoned Legarcy 53, 77). Es gibt allerdings keinerlei Beweise dafür, dass Amenmesse seinen Namen jemals auf die Statue EA26 schnitzen lassen hatte. Die einzigen Anzeichen für evtl. Beschädigungen auf der Statue sind Radierungen, die sich auf dem Seth-Zeichen befinden - dieses war aber auf den Monumenten von Sethos II. durchaus üblich (Quelle: Hopper / The Monuments of Amenmesse and Seti II. - online Pdf, S. 505).
|
Sitzstatue Sethos II. - wohl
original aus dem Muttempel Die naophorische Statue aus Quarzit-Sandstein zeigt König Sethos II. auf einem Thron sitzend. Er hält auf seinen Knien einen Schrein, der von einem Widderkopf - dem Emblem des Gottes Amun-Re - überragt wird. Der König trägt eine schulterlange Perücke mit dem Uräus auf der Stirn. Der plissierte Schurz wird von einem breiten Gürtel gehalten. Sethos II. sitzt auf seinem schmalen Block-Thron mit niedriger Rückenlehne (unüblicherweise) auf einem Kissen. Beide Seiten des Throns sind mit den Wappenzeichen für Ober- und Unterägypten geschmückt (Vereinigung der beiden Länder). Auf beiden Schultern der Statue sind die königlichen Namen eingraviert. Auf der Rückseite der Statue befindet sich eine Inschrift - ebenfalls auf den Seiten der Statuenbasis. Der Text am Rückenpfeiler lautet: "Der vollkommene Gott, mit starken Arm, Groß an Kraft wie Month, Herr von Theben, König von Ober – und Unterägypten, (Usercheperure Meryamun)|, Sohn des Re [(Set]i–Merenptah)|, dem Leben gegeben ist" (Quelle für Übersetzung: online-Katalog des Brit. Museums) (siehe auch Nigel Strudwick,
Masterpieces of Ancient Egypt / London: British Museum Press) |
Bild:
Sitzstatue König Sethos II. Autor: (c) The Trustees of the British Museum Lizenz: CC BY-NC-SA 4.0 |
Südlich
des Heiligen Sees (PM² 222 [8]) - Stele und Steinblöcke eines Geflügelhauses - - heutiger Aufenthaltsort: unbekannt - |
Lt.
Porter Moss² 222 (8) und Silke Grallert (Bauen-Stiften-Weihen, S. 329) wurde südlich des Heiligen Sees in Karnak
und zwischen den Höfen der Süd-Nord-Achse und den priesterlichen
Wohnquartieren eine Struktur gefunden, die wohl als königliches Magazin
(Lager) und als Hühnerhof für Geflügel diente, welche als Opfergaben für
die Götter während der Rituale im Tempel dargebracht wurden. Der
französische Ägyptologe Henri Cheviers entdeckte während seiner Grabungen
in der Nähe des Heiligen Sees im Karnak-Tempel eine Stele von Sethos II., die
am unteren Rand einen zusätzlichen Text des Hohepriester (HPA) des Amun,
Mahuhy (ma-Hw-Hy) enthält. Dieser war der
Amtsnachfolger des Roma-Roy und war für den Bau eines
"Geflügelhofes" an der Südseite des heiligen Sees im Karnak-Tempel
verantwortlich. Von Mahuhi existiert eine Knie-Statue, die in der Cachette von
Karnak gefunden wurde und sich heute im Ägyptischen Museum Kairo befindete
(CG 42157, JE 36810) und eine Opferträgerstatue, heute im Luxor-Museum (JE
36810). sowie eine Inschrift von einer Kapelle aus der Zeit von König
Merenptah aus El-Babein und eine Stele von Sethos II. aus West-Silsila (siehe
Dodson: Poisoned Legarcy, 74).
Die Stele zeigt eine Kombination von königlichen und privaten Merkmalen, was
in dieser Form sehr ungewöhnlich ist und kaum im Tempel vorkommt (6). In der
Lünette der Stele befindet sich der Thron- und Geburtsname des Königs über
einer Darstellung von König Sethos II., der vor der thebanischen Triade
opfert. Der darunter befindliche 10zeilige Text nennt die Titel und Namen von
Sethos II. (seinen Horus-, Nebti- und seinen Gold-Horusnamen). Am Schluss der
Inschrift folgt die Widmungsinschrift: "Er
machte es als sein Monument für seinen Vater, Amun-Re, König der Götter,
einen neuen Geflügelhof". Die
Darstellungen im Bildfeld und die ersten 10 horizontalen Zeilen der Inschrift
sind lt. Silke Grallert "rein königlich geprägt (zweiteilige
Weiheformel)" (6).
Unter Sethos II. wurde dieses Geflügelhaus (Geßler-Löhr / Heilige Seen, S. 162 beschreibt den absteigenden Gang als "Abstieg der Gänse aus dem Geflügelhof" mit verschiedenen Vogelarten gefüllt, um eine reibungslose Lieferung für ein Gottesopfer an Amun-Re bestreiten zu können. Die heute noch erhaltenen Reste vor Ort stammen aus der 29. Dynastie und gehörten zu einem Magazin, das für die Bereitstellung des täglichen Opfers an die Götter diente und wurde möglicherweise auf den Grundmauern dieses Geflügelhofes von Sethos II. errichtet wurde. Von dem Geflügelhaus aus der Zeit von Sethos II. ist aber nur noch die Stele übriggeblieben und (lt. PM² 222 [8] Finds) und einige Blöcke von früheren Gebäuden mit den Namen von Ramses II, Sethos II und Psammetich I. (siehe Mariette, Karnak, Texte, p. 11)
Die Stele von Sethos II. wurde
nordwestlich liegend vor dem sog. "Magazin" gefunden. Für die Stele
wurde ein älterer Stein wiederverwendet, und da der Platz für den Text nicht
ausreichte wurde unten ein Stück angeflickt. Ursprünglich war diese Stele
wohl in eine Wand eingelassen und weist einen bogenförmigen oberen Abschluss
auf, der mit einer Sonnenscheibe dekoriert ist (Quelle: in Pharaoh's Staat,
Festschrift für Rolf Gundlach zum 75. Geburtstag - 2007)
|
Stele von Sethos II. Im oberen Bildfeld der Stele sieht man rechts König Sethos II. stehend vor einem Opfertisch mit unterschiedlichsten Opfergaben. In der rechten schwingt er ein sxm-Szepter (Zepter der Macht), mit dem er die Opfergaben weiht. In der Hand des linken am Körper herabhängenden Arms hält er ein anx-Zeichen (Lebenszeichen). Bekleidet ist der König mit einem langen - im oberen Teil reich verzierten - Schurz. Auf dem Kopf trägt er eine enganliegende Kappe mit dem Uräus. Über dem Opfertisch sind Thron- und Geburtsname des Königs angebracht, über ihm die Segensformel "mit Leben beschenkt wie Re, ewiglich". Dem König gegenüber, auf der linken Seite, thront Amun, "Herr der Throne der Beiden Länder, Vorderster von Karnak", wie die Inschrift über ihm aussagt. In der einen Hand hält er das wAst-Szepter (Glücks-Szepter) mit der anderen streckt er dem König das anx-Lebenszeichen entgegen. Hinter Amun steht die Göttin Mut, "Herrin des Himmels, Herrin der Götter", mit der Doppelkrone auf dem Haupt und mit einer Hand die Schulter Amuns berührend. Hinter ihr wiederum steht ihr gemeinsamer Sohn, der Gott Chons-Neferhotep. Umzeichnung: nach Herbert Ricke: der Geflügelhof
des Amun in Karnak, ZÄS 74/1937 S. 124-131. |
- die Lünette der Stele - mit einem Bildbearbeitungsprogramm aufgehellt und bearbeitet - Der König steht - jetzt besser sichtbar - mit dem Szepter der Macht in der einen Hand und mit einem Anch-Zeichen in der anderen - rechts vor einem Opfertisch mit verschiedenen Opfergaben. Ihm gegenüber thront - als Opferempfänger - Amun-Re sowie Mut und Chons (die thebanische Triade). Vor dem König befinden sich seine Kartuschen. beide Bilder: mit frdl. Dank Saamunra |
Der Text unter dem Bildfeld setzt sich aus zehn horizontalen und darunter aus sieben senkrechten Zeilen zusammen. Sieben Zeilen des horizontalen Textes nimmt nur die Titulatur des Königs ein, in den verbleibenden drei horizontalen Zeilen, wird von der Errichtung eines Geflügelhofes (mHwn) berichtet. Text: nach
„In Pharaos Staat": |
Unterhalb des Bildfeldes und der Inschrift folgt auf der Sethos II.-Stele ein achtzeiliges, in Kolumnen angebrachtes Gebet das der HPA Mahuhy zugunsten des Königs dort hat anbringen lassen. Von der Szene, die einen knienden Mann mit erhobener Hand zeigt, die sich dort im unteren Teil befindet, fehlt fast 1/3 oder weniger - ebenso der Hauptteil des Textes, aber die verbliebenen sieben Zeilen enthalten ein Gebet für Mut von Asheru, Shu und Chonsu und nennen als Auftraggeber dieser Zeilen den Hohepriester des Amun [...] Mahuhy, gerechtfertigt (siehe KRI 4:290-91) (2). Die Darstellung zeigt einen knienden Mann mit erhobener Hand vor dem Text.
|
Oberer Einstieg des sog. "Entenstiegs" aus der Zeit von Psamuthis und Achoris |
Vom Geflügelhof aus führte ein gedeckter Gang bestehend aus Sandsteinblöcken zum Heiligen See hinunter. Der Gang misst innen 85cm in der Höhe und 55cm in der Breite, er war für die Wasservögel gedacht, die so zum See gelangen konnten. Der Ausgang in der Ufermauer des Heiligen Sees ist modern rekonstruiert. |
Bild: Fritz Graf |
|
Der gedeckte sog. "Entenstieg" von unten gesehen |
Bild: Fritz Graf |
Luxor-Tempel |
Der Luxor-Tempel ist neben dem Tempel von Karnak der einzige Ort am Ostufer des Nils, wo man Inschriften und Denkmäler der Könige der späten 19. Dynastie findet. Die meisten von ihnen - insbesondere wenn man nach denen von Sethos II. sucht - sind meist Bandeau-Texte im versunkenen Relief. Diese zeigen Spuren von Löschungen und Neueingravierungen oder andere, die zwar gelöscht aber nie neu eingraviert wurden, wie wir diese schon von der Westwand des Cachettehofes her kennen, wo ebenfalls die originalen Kartuschen gelöscht und nicht neu beschriftet wurden, oder wo Sethos II. die vorherigen Kartuschen usurpieren ließ. Die meisten dieser "Löschungen" und "Usurpationen" sind bei Kitchen (KRI 4:269-71) veröffentlicht.
Merenptah-Bandeau-Texte befanden sich einst im 1. (ramessidischen) Hof des Luxortempels an den inneren Ost-, West- und Südwänden im unteren Abschnitt. Diese wurden größtenteils gelöscht, wobei König Amenmesse die Inschriften an der Südwand des ramessidischen Vorhofs, die eigentlich Teil der Fassade der Kolonnadenhalle war, aber nicht vollständig löschen ließ, weil er wohl Teile dieser Inschrift später zur Wiederverwendung benutzen wollte. Aufgrund seiner nur kurzen Regierungszeit wurde diese Arbeit nie beendet und sein Nachfolger Sethos II. ließ später neue Bandeau-Texte in den Sonnenhof von Amenophis III. und auf die Säulen der Kolonnadenhalle einritzen - wobei aber viele der anderen gelöschten Inschriften unverändert blieben (2). - (Siehe dazu auch Brand: Usurped Cartouches of Merenptah, 38-39 und Epigreaphic Survey, Reliefs and Inscriptions at Luxor Temple).
|
Kartuschen Sethos II. auf den Säulen Sethos ließ auch die Kartuschen auf den Säulen der Großen Kolonnade im Luxortempel mit seinem Thron- und Geburtsnamen usurpieren (siehe roter Pfeil)
Bild: Elvira Kronlob |
*
Lt. PM² 312 (unten) befindet sich westlich der Statue PM 71 (Große Sitzstatue Ramses II.) und rechts vom Pylondurchgang in die Große Kolonnade - hinter den Standstatuen und den Säulen, an der Südwand der Mauer des Ramses II.-Festhofes angelehnt - ein schmaler Block mit einer Darstellung von Sethos II., der dem Gott Amun-Re Lattich opfert.
Dieses Fragment gehörte ursprünglich zum östlichen Türpfosten des ramessidischen Tors und wurde später im Tor des Philip Arrhidaeus wiederverwendet (Quelle: oip 116 Chicago, S. 14 - pdf-online-version). Die Inschrift über dem König lautet: "[Der König von Ober- und Unterägypten, User]kheperu[re]-Meri-amun, Sohn des Re, Sethos-Merenptah". Die Kartuschen von Sethos II. überlagern die eines anderen Königs (sind also usurpiert) - sie sind jedoch so gut geglättet, dass keine Spuren des früheren Namens erhalten blieben.
|
Schmales Blockfragment von
Sethos II. Das Fragment des ramessidischen Tores scheint der Rest eines Portals mit einem ca. 1.0 m breiten Pfostens zu sein (Quelle: oip 116 Chicago pdf) Das Fragment zeigt den König (usurpiert von Sethos II.) in Schreitstellung vor einem Opferaltar. Der König opfert Lattich an Amun-Re. Zwar sind die Kartuschen lt. Chicago Epigraphic Survey - Reliefs and Inscriptions at Luxor Temple, S. 14 usurpiert, wurden jedoch so gut geglättet, dass Spuren eines früheren Namens nicht mehr zu sehen sind. |
Bild: mit frdl. Dank Saamunra |
*
|
Große
Kolonnade von Luxor PM 72c: 3 Register (usurpiert von
Sethos II.)
|
Zeichnung: nach Porter & Moss, Plan XXXI |
Die Große Kolonnade von Luxor wurde unter Amenophis III. erbaut - die Dekoration gelangte aber wahrscheinlich nicht mehr zur Ausführung. Erst nach dem Ende der Amarnazeit wurden die Arbeiten unter Tutanchamun, Eje und Haremhab vollendet. Obwohl die Kartuschen die Namen von Haremhab tragen, handelt es sich um Darstellungen von König Tutanchamun und die Usurpationen sind deutlich zu erkennen.
In der ramessidischen Zeit wurde die "Tornische", die Darstellungen, Inschriften und Kartuschen am Nord-Portal (östliche Seite des Durchgangs) in der Zeit von Sethos I., Merenptah und Sethos II. überarbeitet. Unter König Merenptah wurden die Ritualszenen aus der Zeit von Ramses II. "neu dekoriert" indem er die "Nische" mit neuen Blöcken auffüllen und diese mit seinen eigenen Reliefs dekorieren ließ (7).
Die westliche Seite des Tordurchgangs (PM 72 d) ist wesentlich schlechter erhalten und es sind keinerlei Kartuschen zu sehen (7).
|
Nord-Portal des II. Pylons Die unter Amenophis III. erhaute Innenseite des Tores mit der "Tornische" wurde in ramessidischer Zeit aufgefüllt um sie neu zu dekorieren. Im Verlauf der Zeit sind ein Teil dieser Blöcke abhanden gekommen, so dass heute die Dekorationen der 18. und 19. Dynastie sichtbar sind. Die "überlebenden" Szenen (unten) aus der Zeit von Sethos II. in dem Durchgang des Nordportals zeigen Spuren von mehreren Ebenen von Putz und Farbe. Auf der Grundlage der von Sethos II- überlieferten Inschriften auf dem unteren Teil stammt die Dekoration der Wandverkleidung wahrscheinlich aus der Regierungszeit von König Merenptah (Quelle: Chicago Epigraphic Survey) Die Szenen aus der 19. Dynastie
zeigen lt. PM 72 drei Register: Vor dem Gesicht des Königs befinden sich die Kartuschen von Sethos II. (Usercheperu-Re-Meri-Amun) und ([Sethos]-Merenptah) |
Bild: mit frdl. Dank Saamunra |
*
|
Luxortempel - Vorhof, PM 97-99 |
PM 93-94: 5 Szenen - Opferdarstellung
und Szenen des Königs mit s. Ka; der König wird zu den Göttern geführt; König in der Barke und König wird von einem Gott zu Amun-Re geführt - an der Basis Bandeau-Texte von Sethos II. - PM 97: 7 Szenen König vor den Gottheiten PM 98a+b: Pilaster, 3 Register: König vor den Göttern mit Nilgöttern an der Basis PM 99: unterer Teil einer Stele von Sethos II (einschließlich Dekret mit Sanktionen). Der obere Teil befindet sich im Museum Kairo Nr. TR 26.2.25.1 PM 101a-c: Durchgang nach außen a) König b) text mit zerstörter Szene, mit Kartuschen usurpiert von Sethos II. an der Basis c) König vor Gottheiten und Text darunter |
Bild: nach Porter und Moss, Plan XXXI |
|
Südliche Hofwand |
An der Basis der Ost-, Süd- und Westmauer des Hypostyls sind als Sockeldekoration kniende Nilgötter und Personifikationen der Gaue mit verschiedenen Gaben dargestellt. Die Inschriften stammen aus der Zeit von Amenophis III. Mehrere Kartuschen der Inschriften wurde gelöscht, aber nicht neu eingeschrieben. Darunter - am Sockel (PM 103-104) ein Inschriftenband, das später von Sethos II. usurpiert wurde. |
Plan PM Plan XXXII Luxortempel - bearbeitet von Nefershapiland |
|
Bandeau-Texte - usurpiert von Sethos
II. - im Luxortempel (Sonnenhof Amenophis III.) - unterhalb einer Sockeldekoration mit gabenbringenden Nilgottheiten (PM² 318 [104]) - (rechte Kartusche: User-cheperu-Re-meri-amun) (linke Kartusche: Sethos-Merenptah) |
Bild: Hanne Siegmeier - alle Rechte vorbehalten - |
Statuenbasis
im Luxor-Tempel (PM² 337 / Statues) - heutiger Verbleib unbekannt - |
Lt. PM² 337 (Statues) und Labib Habachi (Clearance of the Area to the East of Luxor Temple, 453-55) entdeckte Habachi eine Statuenbasis von König Sethos II. aus Quarzit bei seinem Ausgrabungen im Luxor-Tempel in Jahre 1937. Auf dem oberen Teil dieser Basis befindet sich eine Inschrift: "Statue von Sethos-Merenptah, Großer des Sed-Festes wie sein Vater Amun" (Quelle: KRI 4:268 in Hopper: Monuments of Amenmesse und Sethi II. - online-pdf, S.510). Auf der Vorderseite befinden sich die Namen und Titel von Sethos II. - umrandet von einer Jahresrispe und mit der Aussage, dass dieser König von Amun-Re und Mut geliebt wird. Auf der rechten und linken Seite der Basis befinden sich sein Horus-Name "meri-Re" und sein Thron- und Geburtsname. Nach der Theorie von Habachi stammt diese Statuenbasis original aus dem Karnak.-Tempel und wurde irgendwann in den Luxor-Tempel gebracht.
Porter & Moss schreibt dazu, dass dort zwei Statuen-Basen aus Quarzit mit dem Namen eines Königs gefunden wurden - wobei die Titel und der Name von Amenmesse durch Sethos II. überschrieben wurde. Die zweite Statuenbasis (oder beide?) scheint lt. PM heute zerstört zu sein.
Luxor-Tempel
- Sonnenhof Amenophis III. - Sandstein-Stele (wiederverwendet in römischer Zeit) (PM² 317 [99]) |
Im Sonnenhof von Amenophis III. im Luxortempel wurden in späterer Zeit viele altägyptische Denkmäler von der römischen Garnison, die dort im und um den Tempel ihr Lager aufgebaut hatte, zweckentfremdet genutzt. Lt. PM² 317 (99) und Plan 31 befindet sich dort im Hypostylsaal des Luxortempels -- wiederverwendet in Bauten aus der Römerzeit - der untere Teil einer fragmentarischen Stele, von der noch ein Teil im Luxortempel verblieb und die restlichen Teile sich heute im Ägyptischen Museum Kairo (TR 26/2/25/1 und 21/6/24/14)) befinden (2). Anscheinend wurde diese gerundete Stele, die Sethos II. bei der Anbetung von Amun-Re zeigt, von den Römern in die römische Garnison gebracht um evtl. als Absperrung zu dienen.
Porter Moss² 317 [99] beschreiben sie als "Stele von Sethos II. (einschließlich Dekret mit Sanktionen). George Daressy (in "Voyage d'inspection de M. Grèbaut en 1889, " 7-8 ) (2) vermutet dagegen, dass diese Stele zu Sethos I. und nicht zu Sethos II. gehört. Allerdings sind lt. den veröffentlichen Berichten weder auf dem Fragment in Kairo noch auf dem in Luxor verbliebenen keine königlichen Kartuschen zu sehen. So muss es ungeklärt bleiben zu welchem König diese Stele einst gehörte - evtl. findet man in späterer Zeit noch weitere Fragmente davon und es kann eine genauere Aussage gemacht werden (2).
|
Pilaster Ecke PM² 317 (98/99) Sethos II. ließ an den Wänden des
Luxortempels ältere Inschriften usurpieren und fügte auch an
"freien" Plätzen neue hinzu. Im Hypostylhof von Amenophis
III. fand sich zwischen dem Eckpilaster (PM² [98] - siehe Bild - und
der 1. Säule die weiter unten gezeigte Stele von Sethos II. (rechts auf
diesem Bild). Bild: mit frd. Dank Saamunra |
|
Unterer Teil einer Stele von Sethos II.
(einschließlich Dekret mit Sanktionen) (PM² 317 [99]) |
Bild: Hanne Siegmeier |
Luxor-Tempel
- Sonnenhof Amenophis III. - Säulentrommeln aus Sandstein - (PM² 321 und Plan 32) - - heutige Standort: Derzeit unbekannt - Bandeau-Texte im Sonnenhof und Vestibule von Amenophis III) - einige wurden nur ausgelöscht, nicht aber wieder neu beschriftet - Innere östliche Wand des Vestibuls, südliche Wand/Ostseite des Vestibuls, Innere Nordwand/Osthälfte, Innere Westwand des Vestibuls und Innere Süd- und Nordwand der westlichen Hälfte (in situ) (2). - PM² 317-18, 334 [92-98, 99, 101a-c, 207-209) und Plan 31-32 (nach Hopper). |
Die Ausgrabungen während der frühen 50iger Jahre ergaben den Nachweis, dass das Boden-Pflaster des Raumes V. (siehe Plan oben) aus römischer Zeit zum großen Teil aus wiederverwendeten Fragmenten von Sandstein- und Granit-Blöcken stammte, die aus anderen Teilen des Luxor-Tempels geholt wurden (wie etwa aus der äthiopischen Zeit der 25. Dynastie) - darunter Säulentrommeln einer Kolonnade König Schabakas, Säulentrommeln von Sethos II. und Fragmente einer Interkolunnar-Wand mit einem König und Göttern. Bei den Konservierungsarbeiten stellte sich heraus, dass einige dieser wiederverwendeten Säulentrommeln den Namen von Sethos II. trugen und in versunkenen Relief gearbeitet waren. Leider gibt es heute - außer einigen ersten kurzen Berichten über die Entdeckung keine detaillierten Informationen über diese wiederverwendeten Säulentrommeln und deren heutigem Standort? (2) (evtl. irgendein Magazin im Luxortempel?) (siehe PM² 317 [99])
Lt. PM² 317 (101a-c) befinden sich am Durchgang des ramessidischen Vorhofes (nach außen) die Darstellung eines Königs (?) und ein Text mit einer zerstörten Szene, wobei der Text eine usurpierte Inschrift von Sethos II. an der Basis enthält.
Quellen und Literatur:
1. Sethos II. Wikipedia
2- Roy
Winston Hopper / 2010 Dissertation "The Monuments of Amenmesse and Seti
II: A historical Inquiry
3. Barguet, Temple d'Amun-Re á Karnak
4. Gabriella Dembitz 2007, The Decree of Sethos II. in Karnak - Weitere
Gedanken zur Nachfolgeproblematik nach Merenptah - Pdf-Version
5. Dr. Peter Brand, Report 2004-2005, The Karnak Hypostyle Hall Project -
online-Version
6. Silke Grallert, Bauen-Stiften-Weihen, Abhandl. des Deutschen
Archäologischen Institut Kairo, Band 18/1, Achet-Verlag Berlin 2001
7. Epigraphic Survey: Reliefs and Inscriptions at Luxor Temple, oip 116
Chicago
weiße Links sind noch Baustelle......