Ramses I.

Grab Sethos I.

Bauten Sethos I. Allgemein

Bilder oben: links/Keith Schengili-Roberts/CC-BY-SA-2.5 - rechts: Jon Bodsworth/public domain)
- beide Bilder siehe weiter unten -

Sethos I. auf einem Pfeilerfragment im Museum Berlin

Sethos I. war der zweite Herrscher der 19. Dynastie und regierte über Ägypten von ca. 1290 bis 1279 v. Chr. Er entstammt aus der Ehe seines Vaters Ramses I. mit der Tochter eines Militärbeamtens. Seine Mutter hieß  SA.t-Ra (Sat-Re) und wurde von ihrem Gemahl, dem König Ramses I. in den Stand einer  Hm.t-nTr (Gottesgemahlin) erhoben, obwohl sie keine Prinzessin von Geburt war. Sethos Gemahlin, die er bereits vor seiner Thronbesteigung geheiratet hatte, hieß Thuja / Thije / Tuja  / Mut– uja. Sie war die Tochter eines Generals der Reiterei namens Raias. Sie schenkte ihrem Gemahl mindestens drei Kinder (nach Schneider Lexikon der Pharaonen) von denen das zweite der spätere König Ramses II. war.


Bild:      Neues Museum Berlin 0227
Autor:  
Kairoinfo4U
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Über die Herkunft der Familie von Sethos I. ((Mann des Seth), liegen keine näheren Erkenntnisse vor, doch verweist sein Eigenname auf Unterägypten. Die Familie der Ramessiden wählte den Gott Seth in seiner nordägyptischen Schreibweise als "Sutech" zu ihrem Dynastiegott, daneben wurden die anderen Götter aber auch weiterhin verehrt. In einem seiner Denksteine verwies sein Sohn Ramses II. auf die "Männer der Familie seines Vaters Sethos I., die den Namen Seth trugen". (Siegfried Schott: Der Denkstein Sethos' I. für die Kapelle Ramses' I. in Abydos. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 1965, S. 46.) In der 19. und 20. Dynastie erlebte die Verehrung des Seth ihren Höhepunkt - gleich drei Herrscher trugen "Seth" in ihrem Namen (Sethos I., Sethos II. und Sethnachte). Sethos I. stellte eine vierte Heersdivision auf, welche dem Gott Seth geweiht war - die anderen Abteilungen im Heer waren  die Divisionen Amun, Re und Ptah. Der Gott Seth gehörte unter Sethos I. zu den vier wichtigsten Reichsgöttern und war den anderen drei Hauptgöttern gleichgestellt.

Wohl aufgrund des "Osiris-Mythos" vermied Sethos I. es, die Gottheit Seth als seinen persönlichen Schutzgott zu erklären. Außerhalb von Unterägypten und speziell in Abydos und in seinem Grab im Tal der Könige verwendete man die Hieroglyphe    statt . Auch bei seiner Thronbesteigung benannte er (wohl auch aufgrund des Osiris-Mythos") die Gottheit Amun-Re als "Vater", auf dessen Befehl die "Schicksalsmächte ihn auf den Thron führten".

Ob Sethos I. als Wesir auf der 400–Jahr–Stele aus Tanis dargestellt ist (und dessen dort genannter Vater, ein Wesir Paramessu aus Karnak und spätere König Ramses I. gleichzusetzen ist) bleibt umstritten (lt. Th. Schneider in Lexikon der Pharaonen). Ohne seinem Vater Ramses I. die ihm zustehende Anerkennung zu verweigern, sah sich Sethos als der eigentliche Gründer der neuen Ära. Beinahe wie eine - wohl auch zutreffende Rechtfertigung - hört sich seine Aussage an, die noch die Regierungszeit seines Vaters Ramses I. anspricht:

"Tz=j n=f nswyt jm mj @rw Hr s.t Wnn-nfr/stp=j n=j mAa.t hrw nb"
"Ich führte dort für ihn das Königstum wie Horus auf dem Thron des Wenen-nefer weiter. Ich wählte für ihn jeden Tag die Maat aus."

(Quelle: Hans G. Bartel, 5. Ägyptische Tempeltagung ÄAT 1999, S. 2)

Diesen Anspruch des Neubeginns gab er einmal durch die Wendung „Wiederholung der Geburt“ zu erkennen, die er den Datierungen in seinen beiden ersten Regierungsjahren hinzufügte, zum anderen dadurch, dass er „Wiederholer der Geburt“ als seinen Nebtinamen annahm, und auch gelegentlich als Epitheta zu seinem Horusnamen verwendete, wie es schon vor ihm Amenemhet I. getan hatte. Es könnte möglicherweise noch einen anderen Grund für diese Benennung gegeben haben. Falls die astronomischen Berechnungen stimmen, begann kurz vor der Thronbesteigung Sethos I. eine neue Sothisperiode ( eine Sothisperiode dauerte 1460 Jahre). Der alexandrische Mathematiker Theon spricht nun von der Sothisperiode als der Zeit „von Menophres“. Diesen Königsnamen hat Struve (worin ihm Sethe folgte) für eine leicht korrumpierte Form des Ephithetas Meri–n– tah („geliebt von Ptah“) gedeutet, das in der Regel im Geburtsnamen  Sethos I. erscheint. Dieser geistreiche Erklärungsversuch mag richtig sein oder auch nicht.

Als Sethos I. den Thron bestieg war er wohl Anfang dreißig und als er 11–15 Jahre später starb hinterließ er seinem Sohn Ramses ein Großreich, das sich von Nubien bis nach Vorderasien erstreckte.

Beamtenzeit:

Sethos I. bekleidete zunächst als Nachfolger seines zum Stellvertreter des Königs und Wesirs aufgestiegenen Vaters Paramessu das Amt des Kommandanten der Festung von Sile. In der kurzen Regierungszeit seines Vaters Paramessu, der nun Ramses I. hieß, war er Wesir und dann evtl. auch dessen Mitregent. 

Der Posten des Festungskommandanten von Sile war von großer Bedeutung. Sile, das heutige Tell Abu Seif, war im Neuen Reich die Hauptfestung in der Verteidigungslinie am Ostrand des Deltas. Zugleich war Sile die Hauptstadt des 14. unterägyptischen Gaus.  

Die wichtigste Informationsquelle für den Werdegang Sethos I. bis zu seiner Thronbesteigung ist eine große Stele, die der König in dem von ihm in Abydos für seinen Vater errichteten Totentempel aufstellen ließ. Nach seinen eigenen Worten war er „wie ein Stern an der Seite [Ramses I.] “. Als Oberkommandierender des Heeres unternimmt er zu dieser Zeit offenbar im letzten Jahr seines Vaters einen Feldzug (wohl) in den südpalästinischen Raum. Die Beute dieses Feldzuges und die Kriegsgefangenen stiftete Ramses I. für den Nord-Tempel der Festung von Buhen/Nubien, der dem Amun-Min geweiht war.

Belegt ist diese Stiftung, welche das höchste belegte Datum für Ramses I. nennt (20. Tag, 2. Monat der projet-Zeit (Winterzeit), Jahr 2.) auf einer Stele aus Buhen, die sich heute in Paris im  Louvre, Inventarnummer C 75 befindet. Sein Sohn Sethos I. ließ dann nachträglich seinen Namen als König zu dieser Inschrift hinzufügen.

  Stele aus Sandstein 
aus dem 1. Jahr König Sethos
- heute im Britischen Museum -
Invent.-Nr. 574 (1189) 

Datei  Sandstone stela of year 1 of Sety1,Brit.Mus.
Author: Andres Rueda  24. 3. 2012 wikipedia
Lizenz:  CC BY 2.0

Eine zweite, ursprünglich wohl daneben aufgestellte Stele zeigt als Datum „30 Tag, 4 Monat der Schomu (Sommerzeit), Jahr 1 “König Sethos I. (heute im Britischen Museum, 574 (1189).  Der Text dieser Stele beschreibt die gleiche Stiftung wie die Erste, jedoch diesmal unter dem Namen des neuen Königs Sethos I., der den Feldzug noch als Kronprinz durchgeführt hatte, nun aber König ist. Offensichtlich starb Ramses I. in der Zeit zwischen den beiden Datumsangaben der Stelen, dies würde ausgezeichnet mit der Angabe bei Manetho über die Regierungslänge Ramses I. übereinstimmen.

Regierungs- u. Familiendaten

Regierungsdaten: 1294/1290 – 1279/1278 v. Chr.
1290 – 1279   v. Chr.
(nach Beckerath)
Lexikon der Pharaonen
Dynastie: 19. Dynastie (Neues Reich)  
Vorgänger: Ramses I.  
Vater: Ramses I. Lexikon der Pharaonen
Mutter: Sat-Ra / Sat-Re  Lexikon der Pharaonen
Geschwister: Tia, unbekannte Brüder u. Schwestern  (Tempel Ramses 1 in Abydos)
Kinder: Ramses II., Tia, *Nebenchasetnebet, Henutmire **  *zweifelhaft; ** umstritten
Ehefrauen: Tuja Dodson, Lexikon der Pharaonen

* (Quelle: Theben Mapping/Kent Weeks - Steckbriefe),  ** (Quelle: Complete Royal families/Dodson)
- siehe unten bei Familie - 

Sethos I. als König:

 

Zum Königsnamen nach Dautzenberg ( GM 156 ):

Sein Vater Ramses I. wählte als Vorbild für seinen Thronnamen den von  Ahmoses I., in dem er das Element "nb" durch "mn"ersetzte. Dieser Tradition folgte auch Sethos I. indem er sich den nächstfolgenden Königsnamen mit dem Element "nb" wählte (Neb– maat–Re), und ersetzte hier ebenfalls das "nb" durch " mn".

Der gewählte Thronname unterstreicht somit einerseits die Tradition seines Vaters und spielt anderseits auf Amenophis III. als den letzten „konservativen“ Monarchen vor der Amarnazeit an.

 

Namen von Sethos I.

Thronname

mn-MAat-Ra "Mit andauernder Maat, ein Re"
(nach Schneider)
Horusname kn xaj-m-WAst "Starker Stier,der erschienen ist in Theben“
 
(nach Beckerath)
Goldhorusname wHm-xaw wsr-pDwt-m-tAw-nbw „Der den Glanz wiederholt, Stark an Bogen in allen Ländern“ (nach Beckerath)
Nebtiname wHm-mswt sxm-xpS dr-pDt-9 „Der die Schöpfung wiederholt und die Neunbogen vertreibt“ (nach Beckerath)
Eigenname

Privatname:

StXy mrj.n-PtH

stXy mrj.n-Jmn

"Der vom Gott Seth kommt, von Ptah Geliebter" (nach Schneider) 
"Der zu Seth Gehörige – geliebt von Amun"

 

Chronologie:

In der Wissenschaft ist das Antrittsdatum und die Länge der Regierung von König Sethos I. ein vieldiskutiertes Thema. Über das genaue Datum der Thronbesteigung Sethos I. existieren keine Belege, es lässt sich aber auf einen Zeitraum zwischen dem 28. prt (Peret) IV und 17. smw (Schemu) eingrenzen, denn eine Stele aus Buhen, die heute im Louvre C. 57 steht, (siehe Siegfried Schott: der Denkstein Sethois I. für die Kapelle Ramses I. in Abydos, Göttingen 1965, S. 54) nennt das Datum "20.Tag, 2. Monat der prt-Zeit (Peret), Jahr 2 als höchstes belegtes Datum seines Vaters und Vorgängers Ramses I.

Die Wissenschaftler vermuten, dass die Krönungsfeierlichkeiten Sethos I. während des fünftägigen Amun-Re-Festes ("Schönes Fest des ersten Schemu von Amun-Re") in Karnak stattfanden. Die mit dem Fest verbundenen Zeremonien begannen mit dem Neumond des 1. Schemu im März ( (siehe Siegfried Schott: der Denkstein Sethois I. für die Kapelle Ramses I. in Abydos, Göttingen 1965, S. 54).

Auch die Länge der Regierung Sethos I. ist umstritten. In neuerer Zeit nehmen manche Gelehrte eine Dauer von 14 – 15 Jahren an, andere dagegen nur 10 – 11 Jahre. Das Problem einer möglichen Ko-Regentschaft mit seinem Vater Ramses I., die höchstens ein Jahr bestanden haben kann, spielt hierbei keine Rolle. Die Tatsache, dass Sethos I. auf der Buhen-Stele Ramses I. mit Datum „Jahr 2, II. prt 20“ – (heute Louvre C 57 – KRI I, 2 – 3), seinen Namen hinzufügte und ein halbes Jahr später, nachdem er den Thron bestiegen hatte, eine eigene fast gleichlautende Stele mit Datum „Jahr 1, IV. Smw 30 “ – (heute Britisches Museum BM 1189 – KRI I. 37–38) sowie eine kleine Stele in Buhen 10988–KRI I, 100), dagegensetzte, spricht lt. Jürgen v. Beckerath (siehe Beckerath HÄB 39) eher gegen eine Ko-Regentschaft von Ramses II. Der Wortlaut der Weiheinschrift, die er in der für seinen Vater errichteten Kapelle in Abydos anbrachte, deutet auf eine Regentschaft des Sohnes während des kurzen Königtums des bereits betagten Ramses I. hin, aber nicht auf eine Krönung zum Mitregenten.

Sethos I. starb am 26. Schemu III. und sein Sohn Ramses II. übernahm einen Tag später am 27. Schemu III. die Herrschaft über Ägypten (siehe Wolfgang Helck: Geschichte des Alten Ägyptens, Leiden 1981, S. 186). Die Bestattung von Sethos erfolgte etwa am 12. Achet II. (1279 v. Chr.) welche der Tradition zufolge mind. 70 Tage nach dem Tod vorgenommen wurde (siehe Winfried Barta: Thronbesteigung und Krönungsfeier als unterschiedl. Zeugnisse königlicher Herrschaftsübernahme: in SAK Nr. 8, 1980,S. 47 ; Quelle:   Wikipedia  )

Zur Regierungslänge König Sethos I.
- Quelle: Wolfgang Helck in MDAIK 37 und GM 67

Manetho nach seinen Chronisten 51 Jahre (bei Africanus); 55 Jahre (bei Eusebius); 
(Zu den Chronisten siehe hier )
KRI  
(Kitchen Ramessid.  Inskription 
1. KRI I, 8,8; 9,3; 11,15; 38,2; 39,2; 40,11; 41,10; 100,7
2. KRI I, 45,5
3. ------
4. KRI I, 46,2; 59,5
5. KRI I, 59,7
6. KRI I, 60,5
7. ------
8 KRI I, 62,7; 63,2; 102,6
9. KRI I. 65,14; 73,11; 74,7
10 -------
11. KRI I, 75,8;  (MDAIK 37)
Die letzte Erwähnung Sethos I. datiert aus dem 11. Regierungsjahr und steht auf einer Stele , die in Nubien (Napata am Gebel Barkal) gefunden wurde. Lt. Wolfgang Helck (in SAK 15 - 1988) ist dieser Text auf den 12. Tag des 4.  Smw (schemu) des 11. Jahres zu datieren, so dass Sethos I. sein volles 11. Jahr regierte, aber am 3. Tag seines 12. Jahres verstarb.

Innenpolitik:

Das Problem "Prinz Mehi"
(nach MDAIK 37 - Wolfgang Helck : "Überlegungen zum Ausgang der 5. Dynastie"  - Festschrift Kaiser. - 1991. - S. 163-168 und SAK 15: Der "Geheimnisvolle" Mehy 1988. - S. 143-148 sowie Schwaller de Lubicz/The temples of Karnak/Thames & Hudson)

An den nördlichen Außenwänden des großen Säulensaals (Hypostyl) von Karnak befindet sich an verschiedenen Stellen - welche die militärischen Unternehmungen König Sethos I. zeigen - in einem kleineren Format eine männliche Figur (meist hinter dem königlichen Streitwagen). Man kann bei einer genaueren Betrachtung der Szenen, speziell beim Abbild dieser Person erkennen, dass nachträgliche Manipulationen vorgenommen worden sind, ebenso wie an den dazugehörigen Inschriften (siehe dazu Bild in Schwaller de Lubicz, S. 557 - Figur 15)

Dort wo sich Inschriften, die sich auf diese Person beziehen, erhalten haben, wird diese als:
"
Erbprinz, Königssohn, Kronprinz, von seinem Körper, sein geliebter, Ramses “ oder auch „ Prinz, erster Königssohn, von seinem Körper ……………. “ bezeichnet. Deshalb muss wohl davon ausgegangen werden, dass er sich bei all diesen Darstellungen um den späteren König Ramses II. handelt. Nun ist aber deutlich erkennbar, dass diese Person erst durch nachtägliche Abänderungen in einen königlichen Prinzen umgewandelt wurde.
Die Frage ist nun, wer war hier anfänglich abgebildet und warum wurden diese Person in einen königlichen Prinzen verändert?

Aus einigen Quellen ist bekannt, dass König Sethos I. in der ersten Hälfte seiner Regierung anscheinend einen hohen Offizier namens "Mehi" zum Kronprinzen (siehe Adoptivkönigtum) ernannte.

Schon W. J. Murnane hat in seinem Buch "Coregencies" darauf aufmerksam gemacht, dass jene Gestalt auf den Kriegsbildern Sethos I. and der nördlichen Außenwand des Hypostylen Saals von Karnak, die ausgehackt bzw. sogar herausgeschnitten und durch die von Ramses II. als Prinz mit Prinzenlocke und Wedel in der Hand ersetzt worden ist, nicht etwa einen älteren Prinzen darstellte, sondern den "Truppenkommandanten und Standartenträger MHj" (Mehi). Dies könnte aus einer bereits vorhandenen Tradition zu verstehen sein, oder eventuell auch nur wegen der Minderjährigkeit der eventuell bereits vorhandenen Königssöhnen, die die Angst eines Machtvakuums bei einem plötzlichen Todes Sethos I. aufkommen ließ. ( Sowohl Helck als auch Schlögl hielten anfänglich den hier zitierten "Mehi" evtl. für einen älteren Sohn von König Sethos, vielleicht weil sich dieser auf den Reliefs in unmittelbarer Nähe zum König aufhielt. Diese Theorie wird heute aber in der Forschung nicht mehr aufrechterhalten.

Wenn dieser "geheimnisvolle" Mehi/Mehy auf den Reliefs unmittelbar hinter dem Wagen des Königs läuft und später durch den Prinzen Ramses ersetzt wird, so kann das lt. Wolfgang Helck (MDAIK 37 und SAK 15) nur bedeuten, dass er zunächst als Nachfolger Sethos I. vorgesehen gewesen war. Anscheinend wollte man das "Soldatenkönigtum" (siehe Haremhab und Ramses I.) fortführen. Als ein Mann, der auf keine lange königliche Ahnenreihe verweisen konnte, musste Sethos damit rechnen als Emporkömmling angesehen zu werden (lt. A. Gardiner.) Möglicherweise fühlte sich Sethos I. als praktisch erster König einer neuen Familie auf dem Königsthron (Ramses I. war weder mit der 18. Dynastie, noch mit König Haremhab der ihn zu seinem Nachfolger bestimmt hatte, in irgendeiner Weise verwandtschaftlich verbunden) seiner Herrschaft noch nicht völlig sicher, und wollte mit der frühzeitigen Ernennung eines potentiellen Nachfolgers Thronstreitigkeiten bei seinem ja  möglichen plötzlichen Tod vorbeugen. Dies würde aber bedeuten, dass „Prinz“ Mehi eventuell nur ein Platzhalter für den zukünftigen Kronprinzen Ramses gewesen wäre, bis dieser ein Alter erreicht hatte, in dem er den Thron unangefochten übernehmen könnte.

Möglicherweise wird am Ende der Regierung Sethos I. der damals noch recht junge Prinz Ramses durch einflussreiche Kreise am Hof gegenüber Mehi als Nachfolger propagiert, indem man nicht mehr die seit Eje bestehende Folge durch "Adoption" eintreten lassen wollte, sondern das "dynastische Prinzip" wieder aufnahm, das ja schon bei dem Wechsel von Ramses I. zu Sethos I. eingetreten war (siehe dazu: Das ägypt. Königstum im Spannungsfeld zwischen Innen- und Außenpolitik im 2. Jahrtausend v. Chr./Gundlach u. Klug, Harrassowitz-Verlag 2004, Autor Christine Raedler, S.346, Anm. 308 und Militär und Gesellschaft v. Andrea Maria Gnirs, Heidelb. Orientverlag 1996, S. 11, Anm. 81

Ramses II., der Nachfolger und Sohn von Sethos I., tut in seinen Inschriften als König, besonders in der abydenischen Inscription deèdicatoire so, als sei er von Anfang an als Nachfolger seines Vaters ausersehen gewesen. Bereits mit 10 Jahren sei er Oberkommandierender gewesen, und sein Vater habe ihn vor dem ganzen Land eingesetzt. Daraus ist auch die Vorstellung entstanden, Ramses II. sei "Mitregent" gewesen - eine Vorstellung, die selbst noch Murnane als durch unendliche Belege gesichert ansieht. Dabei ist dieses lt. Helck keinesfalls der Fall: Wir können seit dem 9. Jahr Sethos I. erkennen, dass anstelle des Mehi der Prinz Ramses auftritt.

Lt. Wolfgang Helck ist dieser "Prinz Mehi" aber der eigentliche Leiter der Feldzüge von Sethos I., der als Nachfolger vorgesehen war, sich aber letztlich nicht durchsetzen konnte, weil sich am Hof eine traditionelle Gruppierung, welche die "echt ägyptische" dynastische Thronfolge zur Anerkennung bringen wollte, gegenüber der Vorstellung eines "Adoptivkönigtums", wie es im Kreis des Militärs herrschte, durchsetzte.

In der Fig. 15 (siehe Schwaller de Lubicz Scene 4/Seite 557) befindet sich hinter dem auf einem Wagen kämpfenden König Sethos I. die Figur des hohen Militärs "Mehi", der anscheinend den Titel eines "Erbprinzen" trug und welcher mit weitausholenden Schritten direkt dem königlichen Streitwagen folgt. In der linken Hand hält Mehi einen Bogen, in der rechten Hand wohl Schnüre die wohl zum Binden der Gefangenen dienten. Er trägt auf dem Kopf eine lange glatte Perücke und ist mit einem langes Gewand bekleidet. Auf dem Rücken trägt er einen Pfeilköcher.

Zu einem späteren Zeitpunkt (wohl erst unter der Regierung Ramses II.) wurde über die Figur Mehis, die eines königlichen Prinzen (mit Prinzenlocke und Wedel in der Hand) graviert. Es ist wohl davon auszugehen, dass es sich hierbei um eine Darstellung des späteren König Ramses II. in seiner Funktion als Kronprinz und designierten Thronfolger handelt.

Auch in der Szene 16 (Figur 10) ist die ursprüngliche Darstellung des Mehi - im Original nach links gewandt - der im Lauschritt dem  Streitwagen des Königs folgt, in die des leiblichen Königsohnes Ramses (jetzt nach rechts gewandt) umgeändert worden. Die Darstellung der Prinz, bezieht sich jetzt auf das Geschehen das sich rechts von ihm abspielt, hier ersticht der König einen bereits von einem Pfeil getroffenen libyschen Häuptling mit der Lanze. 

Der Name von "Mehi" erscheint aber auch in der altägyptischen Literatur (siehe Lieder des Papyrus Chester Beatty I), wo sein Name in einer Kartusche geschrieben wird. Früher schloss man daraus, dass er und nicht Prinz Ramses der designierte Thronfolger Sethos I. gewesen sei. Seine Titel geben allerdings keinerlei Hinweise darauf. (Quelle: Ramses II. - Pharao von Ägypten/die Jugend Ramses II.)

Regierungsprogramm Sethos I.

Da der den Göttern des Landes durch Echnatons Reform zugefügte Schaden noch nicht im vollen Umfang wiedergutgemacht war, sah hier der neue König eine Gelegenheit sich als Herrscher, der in der Tradition seiner Vorgänger stand, zu präsentieren. Der König ordnete im ganzen Lande die Wiederherstellung der noch beschädigten Inschriften und Reliefdarstellungen an. Diese wurden jedoch oft nur in sehr mäßiger Qualität ausgeführt. 

Auf Darstellungen in Karnak,  welche die Triumphe der Anfangszeit seiner Herrschaft feiern, bezeichnete  er sein 1. Regierungsjahr als eine "wehem mesut" (Wiedergeburt). Diese Worte wurden in Ägypten gelegentlich verwendet, um den Beginn einer neuen Ära zu kennzeichnen. Heute würde man vermutlich den Begriff "Renaissance" verwenden. Mit der Ernennung des Beginns seiner Regierungszeit zum "wehem mesut" verlieh sich Sethos selbst eine Bedeutsamkeit, die sich vielleicht schon Haremhab für Ramses I. gewünscht hätte (Quelle: T. G. H. James)

Tatsächlich hatte Sethos einige Fähigkeiten, die ihn berechtigten, diesen Anspruch zu erheben. Er vollendete die vorausschauende Politik Haremhabs und er bereitete seinem Sohn Ramses II. den Weg auf fast allen Ebenen. Sethos selber erreichte viel in seiner elf bis fünfzehn Jahre dauernden Regierungszeit. Stets war er damit beschäftigt, Ägypten im Innern zu festigen und sein Land in Kleinasien wieder zu etablieren. 

Sethos sah sich trotz der Anerkennung, die er seinem Vater zollte, als "Erneuerer" Ägyptens, was er auch mit der Tatsache verband, dass seine Regierungszeit mit dem Beginn einer neuen "Sotis-Periode" zusammenfiel. Diese fand kurz vor dem Regierungsantritt seines Vaters Ramses I. statt (Sothis ist der Hundsstern, der Sirius). Der Sothisstern stand alljährlich, nach einer Zeit der Unsichtbarkeit von ca. 70 Tagen zur Zeit der beginnenden Überschwemmung am Himmel - und markierte den Beginn des "natürlichen Jahres" mit 365 1/4 Tagen. Nach diesem Kalender richtete sich die Landwirtschaft und wurde der Tempeldienst verrichtet. Aus Abrechnungs- und Planungsgründen umfasste das altägyptische Tempeljahr nur 360 Tage, welche in "Mondmonate" unterteilt waren. Dabei wurden die "fünf Zusatztage" zwar berechnet, jedoch nicht extra in der Definition erwähnt.

Zusätzlich zum Tempelkalender benutzte die ägyptische Verwaltung einen zweiten, standarisierten Kalender (mit 12 Monate à 30 Tage und den 5 "Epagomenen" [Zusatztage], die als Jahresverlängerung nach den 12 Hauptmonaten folgten) der 365 Tage umfasste und der zunächst symbolisch mit dem ägyptischen Neujahrsfest zusammenfiel, welches am ersten Tag des Monats "Wepet-renpet" gefeiert wurde. Dieser Verwaltungs-Kalender entfernte sich im Laufe der Jahre mehr und mehr vom Sonnenjahr (die Differenz des Verwaltungskalenders betrug in einem Jahr etwa einen Vierteltag), weshalb man hier von einem "Wandeljahrkalender" spricht. Der ägyptische Kalender kannte, mit Ausnahme von vier Tagen unter Ptolemaios III., keine Schalttage. Erst nach dem Ende einer sog. "Sothis-Periode" (1460 Jahre) fielen die beiden "Neujahrstage" (Beginn des Tempel- und Verwaltungskalenders) wieder zusammen auf einen Tag, was für die Ägypter ein besonderes und glückliches Ereignis darstellte und ausgiebig gefeiert wurde. Sethos I. verband dieses "gute Omen" mit einem "Neubeginn" und mit der "Wiederherstellung der traditionellen Ordnung" (nach dem Ende der Amarna-Zeit). Diese "Erneuerung" Ägyptens drückt sich auch in der Wahl seines "Nebti-Namens" aus, der lautet:

"Wxm-mswt-sxm-xps-dr-pDt-9"  (Wehem-mesut-sechem-chepes-der-pedjet-9)
(Erneut geboren, mit machtvollem Schwert, der die 9 Bögen vernichtet)

( Quelle:   dt. Wikipedia )

Während seiner Regierungszeit verfolgte Sethos I. zwei ehrgeizige Ziele: Er wollte ein so machtvoller Eroberer werden wie es Thutmosis III. gewesen war und zum anderen strebte er danach, ein Bauherr von der Bedeutung Amenophis III. zu sein. Tatsächlich erreichte sein Totentempel in Theben-West eine so harmonische Schönheit und Ausgeglichenheit in den Dimensionen, dass er später als Vorbild für die Tempelbauten der 19. und 20. Dynastie wurde.

Außenpolitik:

 

Feldzug gegen Palästina:
-
"Pa-Kanaan" -
( Jahr 1 bis 2 )  

Gleich nach seiner Thronbesteigung setzte der König eine energische Außenpolitik in die Tat um, die im Tempelbezirk von Karnak durch die großen Reliefdarstellungen an der nördlichen Außenwand des Hypostylsaals und mehreren Stelentexten gut belegt ist. Durch die im Großreich der Hethiter jahrzehntelang anhaltende Pestseuche war dieses so geschwächt worden, dass Randstaaten wie Mitanni und Arzawa davon abgefallen waren. Dadurch verringerte sich der Druck auf die Nordgrenze des ägyptischen Gebiets in Syrien (Quelle: W. Helck, Der Nahe und der Mittlere Osten / Handbuch der Orientalistik Brill 1981).Schon zu Beginn der Regierungszeit Sethos I. wurde die wichtige Handelsroute (der sog. "Horusweg") zwischen Ägypten und Vorderasien von den Shasu-Beduinen bedroht; Handelskarawanen wurden überfallen und die Brunnenstationen besetzt. Auch die Auseinandersetzungen zwischen der ansässigen kanaanitischen Bevölkerung und den von Osten herandrängenden Beduinenstämme wurde zu einem Problem.

"man kam, um Seiner Majestät zu melden: Die Feinde vom Beduinenland denken an Aufruhr , ihre Stammesgenossen haben sich vereinigt und bedrängen die Leute vom Hurriterland; sie beginnen Aufruhr und Streit, und ein jeder mordet den anderen und sie wollen nichts von den Weisungen des Palastes hören"
(Wreszinski, Atlas II 40 in Helck:
Der Nahe und der Mittlere Osten, S. 183)

 


Karte der Levante zur Zeit Sethos I:

Besonders der Weg von Ägypten zur Provinzhauptstadt Gaza wurde von den Beduinen bedroht und Sethos mobilisierte schon wenige Monate nach seiner Thronbesteigung sein Heer und bereitete im Mai (3. Monat der schemu) einen Angriff gegen Retjenu vor. An der Nordwand der Hypostylenhalle ist der Ablauf des ersten Feldzuges präzise dargestellt. 

 

 

 

(Karte Nefershapiland)

Das ägyptische Heer unter Sethos I. bestand aus drei Divisionen, die nach den Göttern Amun–Re, Ptah und Seth benannt waren. Die Truppen wurden durch befestigte Brunnenstationen, die entlang der alten Heeresstraße (den sog. "Horusweg") lagen und von ägyptischen Truppen bewacht wurden, mit Wasser versorgt. 

(Zeichnung aus Tempel of Karnak, Schwaller de Lubicz, Lucie Lamy)

Links: Abfahrt von Raphia
Dem König, der bereits seinen Streitwagen bestiegen hat, wird von den kanaanitischen Würdenträgern der Stadt kostbare Gefäße und weitere wertvolle Gaben dargebracht. Der König trägt den sog. Blauen Kriegshelm (wobei eine nachträgliche Korrektur am Helm erkennbar ist), um seine Schulter hängt ein Köcher mit Pfeilen und in der linken Hand hält er einen Bogen.

Über und unter dem Pferdegespann des Königs werden die an der Heerstraße liegenden befestigten Stationen an den Wasserstellen gezeigt.

Rechts: Sicherung der Brunnenstationen
Bei seinem weiteren Vormarsch auf der Heeresstraße Richtung Kanaan erfährt der König, dass im Rücken des Heeres Shasu–Beduinen einen Hinterhalt planen. Der König ist deshalb gezwungen umzukehren um diese Gefahr auszuschalten,

Abermals kommt es zu einer Schlacht gegen die Shasu – Beduinen, wobei diese vernichtet werden. Wieder ist der König auf seinem Streitwagen im vollen Galopp zu sehen, wie er mit dem Pfeil und Bogen auf den Feind schießt. Eine große Anzahl von Shasu–Beduinen ist bereits durch die Pfeile des Königs niedergestreckt

Das ägyptische Herr brach gleich im Frühjahr des ersten Regierungsjahres Sethos I. von der Grenzfestungsanlage Tharu (TArw = Sile, das heutige el-Qantara) auf und marschierte unter der persönlichen Führung des Königs nach Nordosten in Richtung Palästina, wo es schon auf dem Vormarsch Verzögerungen gab. Im Rücken des ägyptischen Heeres rotteten sich die feindlichen "Shasu-Beduinen" (Szsw =durchqueren, ziehen, wandern“ /Nomaden) zusammen.

Diese Gefahr konnte der König nicht ignorieren, machte mit seinem Heer kehrt und vernichtete sie in einer Schlacht, die zwischen der ägyptischen Grenze und der Stadt Raphia stattfand. 

(Bild aus Lepsius, Bildband III. - gemeinfrei)

Danach rückte das ägyptische Herr über Raphia weiter vor bis zu einer befestigten Stadt mit Namen "Pa-Kanaan" (pA-knan = eventuell ist damit die Provinzhauptstadt Gaza gemeint – die genaue Lokalisierung der Festung ist aber umstritten). Vor der Festung fand eine weitere siegreiche Schlacht gegen die "Shasu–Beduinen" statt und gleichzeitig die Festung erobert, wobei zahlreiche Gefangene gemacht wurden. Damit war der Handelsweg einschließlich der lebensnotwenigen Brunnenstationen zwischen Palästina und dem östlichen Nildelta wieder fest in ägyptischer Hand.

Die Darstellung zeigt den König bei der Eroberung der Stadt Pe-kanaan, die durch ihren Namen über dem Tor bezeichnet ist. Dass feindliche Heer der Shasu Beduinen flieht voller Panik vor dem anstürmenden König in Richtung Festung. Einige der Feinde sind auf einen Hügel geflohen, weitere versuchen das gleiche. Ein feindlicher Krieger auf dem Hügel versucht einen seiner Kameraden der bereits von einem Pfeil getroffen wurde zu sich hinaufzuziehen, wird aber selbst von einem Pfeil getroffen. Der hinter ihm stehende Soldat zerbricht voller  Verzweiflung seine Lanze, während ein weiterer flehendlich die Arme Richtung König erhebt.                

Zeichnung Lepsius, Bildband III. - gemeinfrei

 (Bildausschnitt: Elvira Kronlob)

Sethos I. musste während dieses Jahres auch in Streitigkeiten zwischen den bedeutenden Städten südlich des Sees von Tiberias eingreifen. Wahrscheinlich teilte Sethos nun bei Beth Schean seine Streitkräfte auf und entsandte eine Division nach Beth Schean und die anderen entlang der Küstenstraße in Richtung Hamath und Jenoam.

                          Karnak nördliche Außenmauer des Großen Hypostylsaals
Nach der Eroberung der Stadt Jenoam (heute Tell Abeidieh - nahe des Sees Genezareth) nimmt die Armee des Königs auch die Stadt qdr = Qeder/Geder (heute Gadara, südlich des Jarmuk) ein. Der König ist von seinem Streitwagen abgestiegen und lässt "im Libanon Bäume schlagen". Wie die Inschrift auf der Außenmauer der großen Säulenhalle berichtet, sollen die Stämme für den Bau der großen Nilschiffe und für Fahnenmasten für den Tempel des Amun in Karnak verwendet werden.

Vor dem König steht in leicht gebückter Haltung ein ägyptischer Würdenträger mit dem Titel eines "Fächerträgers zur Rechten des Königs", der dem König die Kapitulation der "Großen Oberhäupter von Retenu" überbringt. Hinter dem Offizier huldigen vier libanesische Fürsten dem König mit erhobenen Armen, wobei zwei von ihnen knien. Hinter diesen sieht man zwei weiter Libanesen, die mit Äxten Zedern fällen, wobei sie von zwei weiteren unterstützt werden, die Seile halten um den Fall der Zedern zu kontrollieren. 

                                             (Bildausschnitt: Elvira Kronlob)

 

Nördl. Außenwand des Hypostyl von Karnak - Eroberung von Jenoam

(Bildausschnitt: MfG von Peter Alscher, Amberg)

Die Eroberung der aufständischen Städte Jenoam (Jnwam = das heutige Tell Abeidieh), Hammath (Hmtw) die Festung Rehob (rHbj), Pella und Besan (bt-Sjr), (nach Wreszinki, Atlas II, 34 in: Helck, der Nahe und mittlere Osten) durch die Division der "Seth-Truppe" ließ Sethos I. auf der Tempelwand des Hypostyles von Karnak und auf einer 2,40 m hohen Stele aus Beth Schean  (ungefähr 15 km südlich des Sees Genezareth) für die Nachwelt festhalten.
Die befestigte Stadt lag der Darstellung auf der Sethos - Wand nach auf einem bewaldeten Hügel, wohl zwischen zwei Seen.

Auf dem Bild sind unter der Festungsdarstellung  mehrere Bäume zu sehen. Einige der Soldaten des feindlichen Heeres haben sich zwischen den Bäumen unterhalb der Stadt versteck, wo sie sich ängstlich auf den Boden kauern. Auf der Wehrmauer der Stadt stehen einige Männer in ehrerbietiger Haltung, welche die Arme erhoben haben, einer der Männer bietet sogar dem König einen Gegenstand dar

                                               (Zeichnung aus: Tempel of Karnak, Schwaller de Lubicz, Lucie Lamy)

Im oberen Bereich der Bet Schean-Stele (heute Jerusalem S 884) bringt Sethos I. unter der geflügelten Sonnenscheibe dem Gott Re-Harachte rituelle Opfergaben entgegen. Die darauf befindliche Inschrift nennt das Datum: 
"Jahr 1, dritter Monat der Sommerzeit, Tag 10:

Unter dem Bildfeld auf der Beth-Schean-Stele befinden sich 22 waagerechte Textzeilen:
-
(Quelle: Geschichte des Alten Ägyptens/Sir Alan Gardiner 1994 Weltbild-Verlag)  - obere Teil) -
„Jahr 1, 3. Monat des smw (Sommerzeit), Tag 10 - an diesem Tag kamen sie, um Seiner Majestät zu berichten, dass der abscheuliche Feind, der in der Stadt Hamath war, zu sich viele Völkerschaften versammelt und die Stadt Betschan eingenommen und sich mit den Bewohnern von Pehel verbunden habe und den Fürsten von Rehob nicht herausgehen lassen. Darauf schickte Seine Majestät die erste Heeresgruppe des Amun, „Stark an Bogen“ nach der Stadt Hamath, die erste Heeresgruppe des Pre (Re) „Mannigfaltig an Tapferkeit “ zur Stadt Betschan und die erste Heeresgruppe des Sutech (Seth)  „Siegreich an Bogen “ nach der Stadt Jenoam. Dann verging dort der Zeitraum eines Tages, und sie wurden zu Fall gebracht durch die Stärke Seiner Majestät, des Königs von Ober – und Unterägypten (Men – Maat – Re)|, der Sohn des Re, (Seti – Merenptah)|, .........................."  

t
"Der gute Gott, der mit seinem arm stark ist, ein starker Held wie Month, zahlreich an Gefangenen. Der seine Hand zu gebrauchen weiß, (und) an allen seinen Plätzen aufmerksam ist. Der mit dem Mund redet (und) mit  seinem Armen handelt. Ein starker Anführer für die Truppen, ein tapferer Kämpfer  inmitten des Kampfgewühls. Baster (und) Sachme t im Kampf. Der  in die Masse der Asiaten eindringt, (und) sie zu einem Haufen niedergeworfener Feinde macht,  der die Fürsten von Retenu niedertritt, (und) das Äußerste dessen erreicht, der ihm feindlich ist, während er das Zurückweichen der Großen von Syrien gibt, die groß sind an jeder Prahlerei ihres Mundes. Alle Fremdländer der Nordgrenze  (und) ihre Fürsten <sagen>: „ Wohin sollen wir? “, sie verbringen die Nacht auf  dem Wagen in seinem Namen wobei sie <sagen>: „ Schütze sie! Schütze sie! “in ihrem Herzen, wegen der Macht  seines Vaters Amun, der Kraft (und) Sieg zuweist. “

(Übersetzung aus ÄAT 36,1, nach C. Maderna – Sieben)

Hierher gehören vielleicht auch das Vorgehen gegen die „Apiru von Jarmuth“, das auf der zweiten Stele Sethos I. in Beth Schean (heute in Jerusalem S 885A/B) erwähnt wird und sich evtl. während bzw. unmittelbar nach dem Fall der Stadt Jenoam ereignet hatte ((Quelle: Kemet 16/Heft 2 - April 2007, S. 32 Autor: Thomas Kühn). 

Nicht lange nach der Einnahme der Stadt Jenoam kehrte Sethos mit seinem Herr zur ägyptischen Grenze in die Festung Sile zurück und führte bei seinem triumphalen Einzug "mit sehr viel Beute aus Retjenu" die gefangenen Beduinen vor sich her. Bei seiner Rückkehr in Memphis brachte Sethos am 30. Schemu IV dem Gott Re-Harachte anlässlich seines Geburtstages ein großes Siegesopfer aus der Beute des Kriegszuges dar. (Quelle: Eduard Meyer: Geschichte des Altertums. Darmstadt 1965, Bd. 2/1, S. 431-436)

(Zeichnung aus Karnak, Schwaller de Lubicz. Lucie Lamy)

                                          Rückkehr des Königs zur ägyptischen Grenze   
In dieser Szene wird die triumphale Rückkehr des Königs mit seinem Heer zur ägyptischen Grenze (bei der Grenzstadt Tharu) dargestellt.
Drei Reihen von gebundenen Gefangenen gehen vor seinem Pferdegespann des Königs. Eine weitere Reihe von Gefangenen führt der König an einem Strick angebunden hinter sich her. Auch im Wagenkasten führt der König einige Gefangene – eventuell Häuptlinge – mit sich.


(Bild: Lepsius III.)

Die ägyptische Grenze wird in der Mitte der Wanddarstellung (nördl. Außenwand des Karnak-Tempels) durch ein schmales Gewässer, in dem sich Krokodile tummeln, dargestellt. Diese Grenze zwischen Ägypten und Asien befand sich in der Nähe der Festung Sile (altägyptisch: Tharu =  TArw ). Auf der Darstellung werden die Grenzgebäude auf beiden Seiten des Kanals durch eine Brücke verbunden. Die Grenzstation auf der östlichen Seite ist im asiatischen Stil und die Station auf der westlichen Seite im ägyptischen Stil dargestellt. Auf der ägyptischen Seite wird der siegreiche König nach seiner Rückkehr aus Retjenu mit einer großen Anzahl von Gefangenen von den Bewohnern im Jubelgestus empfangen.

 

 
Feldzug gegen die Hethiter und Verbündete in Syrien:
- Kadesch und Amurru -
(Jahr 3 bis 5 )

Nach der Sicherung Palästinas konnte der König nun auch daran denken, die stark umkämpfte Festung Kadesch/Qadesch ( qdSw) am Orontes wieder in ägyptische Hand zu bekommen. Diese Ereignisse in Vorderasien scheinen im 2./3 bis 5. Regierungsjahr Sethos I. stattgefunden zu haben. Es ist eher unwahrscheinlich, dass die Eroberung von Kadesh bereits auf seinem ersten Feldzug stattfand, wie des öfteren geschrieben wird. Es bedurfte wohl doch mehrerer Feldzüge – so auch Spalinger – um dieses Ziel zu erreichen (nach Spalinger fand die Kampagne gegen Kadesch erst im Jahr 3 – 5 des Königs statt). 

                                   Schlacht um Kadesh im Lande Amurru und deren Eroberung

Der König greift mit seinem Herr die Stadt Kadesh am Orontes an, um das von den Hethitern besetzte Orontestal zu öffnen. Die teilweise zerstörte Darstellung zeigt den königlichen Streitwagen, von dem noch das Pferdegespann zu sehen ist, auf dem sich der (wohl bogenschießende) König befindet, der die Hethiter in die Flucht jagt. Die feindliche Armee besteht aus Fußtruppen und Streitwagengespannen, die voller Panik fliehen. 

Die befestigte Stadt Kadesh selbst liegt auf einem Hügel, der mit Bäumen und Gebüsch bewachsen ist. Rechts am Fuß des Hügels, unterhalb der Stadt, sieht man einen Ochsentreiber, der voller Furcht drei Ochsen vor sich hertreibt. 

Die Beischrift rechts erläutert:

"Stadt (dmy) von Kadesh (QdS) “
Zwischen den beiden Türmen der Stadtmauer steht:
"„ Die Eroberung welche Seine Majestät – Leben, Heil, Gesundheit – machte bei der Verwüstung des Landes von Kadesh im Land von Amurru (Jmr) “

Der Einflussbereich der Hethiter reichte bis nach Nordsyrien. Während dieser militärischen Aktion durch das ägyptische Heer konnten die hethitischen Vasallenstädte um Amurru (Kleinstaat im Norden Libanons, dessen Staatsgebiet am Mittelmeer zwischen Byblos und Ugarit lag), die Festung Kadesch und die Stadt Fenchu durch die Ägypter eingenommen werden. Belegt sind diese Aktionen auf einer von Sethos I. in Kadesch errichteten Siegesstele (Stele von Tell Nebi Mend, dem alten Kadesch - welche den König zeigt, wie er von den Göttern Amun-Re, Mut und Chons Symbole des Sieges überreicht bekommt) und auf einer Inschrift aus Abydos, die für den Totentempel seines Vaters Ramses I. erstellt wurde (Siegfried Schott: Der Denkstein Sethos' I. für die Kapelle Ramses' I. in Abydos 1965). Während der militärischen Aktion gelang es Sethos die ägyptische Grenze bis nach Amurru (jmr) auszudehnen. 

               Darbringung von gefangenen Syriern und kostbaren Gefäßen
                                vor Amun–Re, Mut und Chons


Nach seiner Rückkehr führt der König, der in der linken Hand einen Bogen hält, während er mit der rechen Hand die an Stricken zusammengebundenen syrischen Gefangenen vor die thebanische Triade führt.
Die Gefangenen schreiten in zwei Reihen hinter dem König einher. Zwischen dem auf seinem Thron sitzenden Amun – Re und der hinter ihm stehenden Mut und Chons befinden sich kostbare schön verzierte Vasen und Schalen bestehend aus edlen Metallen, aus der vom König gemachten Kriegsbeute. 
                                       
   (Zeichnung: Lepsius III.)

Amurru konnte nach dem Feldzug Sethos I. zusammen mit Kadesch kurzzeitig eingenommen werden, bevor die Stadt und deren Umgebung später wieder zurück an die Hethiter fiel. Auch Kadesch wird nach einigen Jahren wieder abtrünnig und schließt sich den Hethitern an. Der Versuch von Ramses II., dem Sohn und Nachfolger von Sethos I., die Festung Kadesch wieder für Ägypten zu erobern, führte zu einer der berühmtesten Schlachten der ägyptischen Geschichte.

Die namentlichen Nennungen der Städte Akko, Uzu, Tyrus an der Küste, Hazor, Beth Anat im Inland sowie weiter nördlich Kunidi (nordwestlich von Damaskus) und Ullaza im Fürstentum Amurru auf einer topographischen Liste (Ortsnamenslisten auf den Wänden seiner Tempelbauten) belegen die Gebiete, welche der König während dieser Militäroperation durchquerte. Dabei kann es sich aber nur um kleinere Kampfhandlungen gehandelt haben, da es keine Belege dafür gibt, dass der hethitische Großkönig Muwatalli auf diese "Provokationen" der Ägypter einen direkten Gegenangriff unternahm. Erst im 7. Regierungsjahr Sethos I. (nach Spalinger) reagierte das hethitische Reich bzw. seine syrischen Vasallen auf den Verlust von Amurru und Kadesch und es kam zu Kämpfen in der Grenzregion, gegen die Sethos erneut zu Felde zog. (Die Konfrontation mit den Hethiterreich erfolgte durch den Syrischen Feldzug des Königs – Quellen sind die Reliefs in Karnak, die Siegesstele Sethos I. aus Qadesch / Kadesch sowie die historischen Präambeln zweier Verträge der hethitischen Könige Hattuschili III. und Tudddhalija IV. mit dem Fürsten von Amurru)

                                  Schlacht gegen die Hethiter - "das abscheuliche Land von Chatti"

Der König steht bogenschießend auf seinem Streitwagen, der in voller Fahrt in das vor ihm fliehende feindliche Heer eindringt. Der Feind, der sich aus Fußtruppen und Streitwagen zusammensetzt, wird als die „Niederträchtige Khetan“ bezeichnet, wobei es sich wohl um Hethiter handelt. Inmitten der Feinde ist ein Reiter zu sehen (Mitte - rechter Bildrand), eine ungewöhnliche Darstellung an einem ägyptischen Relief.
                                          (Zeichnung: Breasted, Ancient Egypt)

 

Kämpfe gegen die Libyer:
- Maswas -
(
wohl um das Jahr 6)

Zu einem unbestimmten Zeitpunkt (wohl spätestens im Jahr 6) kämpfte Sethos I. an der Westfront Ägyptens nach langer Zeit wieder gegen "hellfarbige, blondhaarige" Stämme am Nordrand des afrikanischen Kontinents, welche nach griechischem Sprachgebrauch "Libyer ( (Libyen = tHnw Tjehenu) genannt werden, die von Westen her gegen das Niltal vordrangen. Diese militärischen Aktionen Sethos I., gegen die lybischen Stammesfürsten sind nur aus den Reliefdarstellungen auf der Außenmauer des Karnaktempels überliefert. 

                        Militärische Aktion Sethos I. gegen die Libyer
Diese militärischen Aktionen Sethos I., gegen die lybischen Stammesfürsten sind nur aus den Reliefdarstellungen auf der Außenmauer des Karnaktempels überliefert. Nach Breasted (Ancient Egypt) handelt es sich um die 1. Schlacht gegen die Libyer. 

Auf der rechten Seite des Bildes befindet sich der König in seinem dahinpreschenden Streitwagen und schwingt in seiner linken Hand ein Sichelschwert, mit dem der im nächsten Moment einen libyschen Häuptling erschlägt. Der Häuptling dringt mit einem "Kampfstock" (libysche Waffe) auf den König ein; er trägt die für die Libyer typische Phallustasche und zwei Federn im Haar. Bereits gefallene und flüchtende libysche Krieger werden unter dem Rädern des königlichen Streitwagens zermalmt.

Auf der linken Seite des Bildes steht der König mit seinen Füßen auf einen gefallenen Feind, den er zuvor mit seinem Speer getötet hat. Mit seiner linken Hand hat er einen weiteren libyschen Häuptling (der bereits von einem Pfeil in der Brust getroffen ist) am Arm gepackt, wobei er mit seiner rechten Hand in der er einen Speer hält, zum tödlichen Stoß ausholt.  

(Zeichnung aus Ancient Egypt /Oxfort)

   Hinter dem König, sowie hinter dem libyschen Häuptling ,der gerade von König getötet wird, befindet sich eine kleine Gestalt, die durch ihre Beischriften als der spätere König Ramses II. gekennzeichnet ist, an beiden  Figuren sind deutlich Spuren einer nachträglichen  Manipulationen erkennbar.

 

 

Zeichnung aus Karnak, Schwaller de Lubicz. Lucie Lamy)

Nach der geringen Rolle zu urteilen, welche die Libyerkämpfe in seinen Darstellungen spielen, hatte Sethos I. wohl nur einige kleinere Überfälle abzuwehren. Schon unter Amenophis III. erscheint zum ersten Mal der Name der "Maswas", eines Stammes, der aus den Weiten der westlichen Küstengebiete langsam nach Osten gewandert war und sich nun an den Grenzbefestigungen der Ägypter in gefährlicher Weise staute  (Quelle: Hayes, JNES 10, 91 in Helck "der Nahe und der Mittlere Osten"),

                                  Rückkehr Sethos I. nach Ägypten - mit gefangenen Libyern

Der König ist dargestellt wie er gerade seinen Streitwagen besteigt. In seiner rechten Faust hält er das Sichelschwert, eine Pferdepeitsche und die Zügel des Pferdegespanns.

In der linken hält er einen Bogen und die Stricke, an denen gefangene Hethiter angebunden sind. Vor den tänzelnden Pferden des königlichen Streitwagens befinden sich ebenfalls zwei Reihen gebundener hethitische Gefangene. Über dem König breiten zwei Geier schützend ihre Schwinge aus, dazwischen befindet sich die Sonnenscheibe mit zwei Uräen von der "anch"–Zeichen und "was"–Zepter herabhängen.

(Zeichnung Lepsius Bildband, Abt. III.)

 

Kampf gegen Aufständische in Nubien:
-
unter der Leitung des Heqa-nachet gegen "Jam" -
( wohl im Jahr 8 oder 9 )

Wohl im  8. Regierungsjahr Sethos I. unternahm er im syrisch-palästinischen Raum einen Feldzug gegen Nubien (siehe KRI I 102 01-104.09). Diese militärische Aktion gegen Aufständische im Raum Kerma/Nubien (Region jAm = Jam) famd unter der  Leitung eines Heqa-nacht (Quelle: Lexikon der Pharaonen/Schneider) statt. Das Ziel dieser Aktion war wohl die Sicherung der Handelsrouten nach Nubien. Ägypten bezog aus den nubischen Minen seine Goldvorräte. Von dieser Militäraktion berichten zwei leider nur schlecht erhaltene Stelen (heute in Brooklyn Museum bzw., im Khartum-Museum) welche in Sai  und in Amara-West gefunden wurden (Quelle: Kemet April 2007, S. 29 Thomas Kühn), die aber keinerlei nähere Informationen über die Ziele der Unternehmungen noch über die genaue Datierung liefern.

Das ägyptischen Heer eroberte sechs Ortschaften, die namentlich genannt werden, aber nicht lokalisiert werden können. Kenneth Kitchen (Ramesside Inscriptions, Oxford 1993) schlägt auch eine evtl. Datierung dieser Aufstände in das 9. Jahr Sethos I. vor, wogegen Vercoutter von dem Jahr 12 ausgeht (Quelle: Kemet April 2007, S. 35, Tim Karberg)

                                                                                      

Die Aussagen an den Tempelwänden sind allerdings mit Vorsicht zu behandeln, und wenn möglich anhand anderer Beweise nachzuprüfen. Es handelt sich dabei nicht immer um historisch korrekte Tatsachen, sondern um die Proklamation der Großartigkeit des Königs. Im Falle der Kampagnen, die Sethos unternahm, belegen mehrere Inschriften, welche von den Truppen des Königs in den besetzten Regionen hinterlassen wurden, die Präsenz der Ägypter.

                                                                                        
                                                                         zur Sethos-Wand in Karnak 

Expeditionen:

Der Umfang seiner großen Bauvorhaben erforderte natürlich entsprechende Mittel, darum ließ Sethos I. während seiner Regierungszeit Stein in Bechen, Assuan, Gebel Silsile und el-Dibbabija abbauen. Er baute als Unterstützung für die Minenarbeiter im Wadi Abbad eine Brunnenstation und einen Felstempel. Auf dem Sinai setzte der König die Ausbeutung der Türkisminen fort und sandte Expeditionen auf die Suche nach weiteren Goldvorkommen und Steinbrüchen in die Wüste östlich von Edfu und Nubien sowie ins Wadi Hammamat.

Wadi Hammamat  
Das Wadi Hammamat ist eines von vielen Wadis in den felsigen Bergen der Arabischen Wüste und bildet den zentralen Teil einer der wichtigsten Routen zwischen dem Nil und dem Roten Meer. Im Wadi Hammamat finden sich auf einer Strecke von ca. 300 m links und rechts des Weges etwa 400 hieroglyphische Felsinschriften, teilweise mit figürlichen Darstellungen aus unterschiedlichen Epochen der ägyptischen Geschichte, darunter auch welche aus der Zeit Sethos I.

Bei dem hier abgebaute Gestein, dessen Farbe zwischen „Lauchgrün“ bis Dunkelgrau variiert, handelt es sich um sog. Grauwacke (ältägyptisch - iner nefer bechenu -, was „schöner Bechen–Stein“ bedeutet). Am Eingang des Wadi Hammamats findet sich auch „Grüne Brekzie“ (auch Grüne Breccie) genannt.

In einer Felszeichnung im Wadi Hammamat (M 213) ist der König gekennzeichnet durch seine Namenskartuschen vor Amun–Re dargestellt. Die Felszeichnung und die Inschrift wurde durch den Bildhauer Paser angefertigt. Gewidmet war sie seinem Vater, dem Oberbildhauer der Arbeiten mit Calcit-Gestein namens Amun-messe. 

Felszeichnung 
im Wadi Hammat Sethos I.
- oben im Bild -

In einer Felszeichnung im Wadi Hammamat (oben im Bild) ist Sethos I. mit der Atef-Krone auf dem Kopf bei einem Opfer vor dem Gott Min dargestellt. Unter der Opferszene sind die knienden Bildhauer Amun-messe und sein Sohn Paser dargestellt, welcher diese Felsinschrift anfertigte. 
                                                    

 

Bild: mit frdl. Dank Saamunra
- bearbeitet v. Nefershapiland
- alle Rechte vorbehalten - 

Die bildliche Darstellung zeigt auf der linken Seite König Sethos I. mit einer Straußenfederkrone mit Sonnenscheibe, Widderhörnern und zwei Uräen (ägyptisch Henu) auf dem Kopf, wie er die Maat dem Gott Min opfert. Über dem König schwebt ein Falke mit ausgebreiteten Schwingen, der einen Schen-(sn)Ring in den Fängen hält.  Zwischen König und Gott stehen zwei Opferständer mit je einem Wassergefäß zur Wasserspende und Lotosblütenstängeln. Darüber befinden sich Thron– und Geburtsname des Königs:

1.  Der gute Gott (Menmaatre)|
2.  [der Sohn des Re] (Seti–merenptah)|
beschenkt mit Leben ewiglich “  
(eigene Lesung)

Hinter dem König befinden sich ein großer Wedel und ein Anch-Zeichen, während hinter dem Gott Min ein Schrein zu sehen ist, in dem drei Lattichpflanzen sprießen. Im unteren Bereich des Bildes hocken zwei anbetende Beamte vor waagerechten und senkrechten Schriftzeichen.

1. "Der Oberbildhauer der Arbeiten mit Calcitgestein, Amun–messe “
2. „gemacht von seinem Sohn, dem Bildbauer Paser“  
(eigene Lesung und nach Klaus Koschel, Altägyptische Steinexpeditionen in Antike Welt Nr. 33/2002 S. 59, Wissenschaftliche Buchgesellschaft)

Gebel Silsile (West Silsile)
Eine weitere Steinbruchexpedition mit rund 1000 Mann ließ der König in die Sandsteinbrüche am östlichen Ufer des Gebel el-Silsile entsenden um Steinblöcke für seine Tempelbauten zu brechen. So wurde z. B. die Große Säulenhalle von Karnak aus Sandstein vom Gebel es-Sisile erbaut.    

Beamte:


siehe Beamte unter Sethos I.

Familie:

 

Sit-re (A)  / Sat-re

 - Mutter von Sethos I. -
"Tochter des Re"
Titel:  
Hmt nTr n Imn
Gottesgemahlin des Amun
Hmt nsw wrt Große Königsgemahlin
nbt-tAwy Herrin der Beiden Länder
mwtnsw Königsmutter
Hnwt  ^maw &AmHw Herrin von Ober- u. Unterägypten
Grab:    QV 38 unvollendet  /  Hauptwadi, Südhang
Vater:     unbekannt
Mutter:   unbekannt
Kinder:   Sethos I. 
Belege und Funde - Anmerkungen
E. Thomas ist der Meinung, dass Königin Satra, die im Tal der Königinnen in QV 38 bestattet war,  wohl nicht die Gemahlin Ramses I. war, sondern eher nach dem Stil der Dekoration ihres Grabes eine Königin Ramses III. gewesen sei.
Quellen:  Complete Royal Families

Sit-Re/Sat--Ra ist von ihrem  Grab im Tal der Königinnen (QV 38) bekannt. Die Dekoration in diesem Grab ist leider zerstört und das Grab ist wahrscheinlich unvollendet geblieben, da die Malereien nur in Umrissen ausgeführt wurden.
Aus stilistischen Gründen wird es von den Ägyptologen in die Zeit von Sethos I. datiert (anders E. Thomas, welche die Grabanlage eher in die Zeit von Ramses III. verweisen möchte), U. a. wird Sat-Ra auch im Grab von Sethos I. und im Abydos-Tempel von Ramses I. (erbaut durch seinen Sohn Sethos) genannt, wo sie auf der Südwand der Kapelle (heute im Metropolitan-Museum, New York) mit zwei Sistren in der Hand und der Doppelfederkrone beim Kultvollzug abgebildet ist
.. 

Im Text der 400-Jahrstele von Ramses II. wird die Mutter König Sethos I. als Tiu/Tia oder Tuia bezeichnet. Aus anderer Quelle wissen wir aber, dass die Gemahlin von Ramses I. den Namen "Sat-ra oder Sit-ra" (zAt-ra) trug. Prof. Manfred Bietak (Prof. der Ägyptologie an der Uni Wien) hat jedoch zuerst darauf hingewiesen, dass "Tui/Tia" evtl. der Eigenname der Königsmutter Sethos und "Sat-re" der protokollarische Name dieser Dame gewesen sein könnte.

Tuja / Tuy A (Twjj)

 - Gemahlin von Sethos I. -
 
Titel:    Hmt nTr n Imn = Gottesgemahlin des Amun
            
mwtnsw          =  Königsmutter
            
@mt-nswt-wrt
  = Große Königliche Gemahlin  
                                                 - evtl. erst postum verliehen -       
Grab:     Queens Valley 80
Vater:    Raia - Offizier der Streitwagentruppe
Mutter:  [R]uia (unvollständig erhalten) (Block aus Medinet Habu)
Kinder:  
Ramses II., Tia (evtl. Sohn Nebenchasetnebet - umstritten)
Belege und Funde / Anmerkungen:
Statue der Tuja im Vatikanischen Museum in Rom.
Eventuell noch eine weitere Tochter namens Henutmire – sie ist auf der Statue im Vatikanischen Museum, gezeigt.
Bei Henutmire kann es sich auch um eine Enkelin von König Sethos I. handeln, (also eine Tochter von Ramses II.) - ihre Grabstätte könnte eventuell QV 75 sein
Quellen: Complete Royal families, Lexikon der Pharaonen, 
                J. Tyldesley/Königinnen des Alten Ägyptens

Tuja war eine Gemahlin von Sethos I. und stammt wie er aus einer Soldatenfamilie. Sie trug auf den für sie datierbaren Monumenten den Titel einer Gottesgemahlin des Amun, einer Königsmutter und den einer Großen königlichen Gemahlin (evtl. erst posthum von ihrem Sohn Ramses II. verliehen).

Ihr Vater war Offizier der Streitwagentruppe namens Raia - der Name ihrer Mutter ist leider nur unvollständig erhalten und endet auf "..uja", aufgrund dessen die Wissenschaft davon ausgehen, dass der Name evtl. "[R]uia" lautete. Die Namen der Eltern von Tuja sind belegt durch ein Relief auf einem Sandsteinblock aus dem Areal des Ramesseums. Die Inschrift auf diesem Relief ist leider beschädigt.

Sethos und Tuja hatten mindestens zwei Kinder - eine Tochter mit Namen Tia und den wie üblich nach seinem Großvater benannten Sohn Ramses. Lt. Thomas Schneider (Lexikon der Pharaonen) war Ramses nicht der älteste Sohn von Sethos I. Genannt wird hier der Prinz "Nebenchasetnebet" der lt. Schneider schon in jungen Jahren starb und an dessen Stelle dann der jüngere Sohn Ramses trat. Diese Theorie des "älteren Bruders" von Prinz Ramses beruht aber wahrscheinlich auf eine Fehlinterpretation der Karnak-Szenen. Der Name des "Nebenchaset-nebet oder Amen-nefer-nebes" (dieser Name wäre dann weiblich) taucht gelegentlich in der Sekundärliteratur und auf diversen Webseiten (siehe Wikipedia und WiBiLex  unter Ramses II.) immer wieder auf

Nach Dodson & Hilton (The Complete royal families of ancient Egypt - Seite 164) hat sich die Existenz eines "Älteren Sohns" von Sethos I., der wohl aufgrund einer gelöschten Figur auf einer Reliefdarstellung in Karnak von den frühen Ägyptologen als Nebenchasetnebet identifiziert wurde, als "Phantom" erwiesen. Tatsächlich war diese "gelöschte" mysteriöse Person ein hoher Armee-Offizier (siehe weiter oben bei Innenpolitik - das Problem Prinz Mehy), der durch die Forschungen des Oriental Institutes der Universität of Chicago als der "Truppenkommandant und Standartenträger" Mehi/Mehy identifiziert wurde.

Lange Zeit galt auch eine Prinzessin Henutmire als weitere Tochter von Sethos I. und Tuja. Es existiert eine Statue der Tuja, auf welcher Henutmire neben Tuja dargestellt ist. Später galt sie aber aufgrund eines in Abukir gefundenen Reliefs, auf der Henutmire eindeutig als Tochter von Ramses II. bezeichnet wurde, als zur Großen Königlichen Gemahlin erhobene Tochter von Ramses II. (siehe unten unter Henutmire)

Im Gegensatz zu der Regierungszeit ihres Mannes Sethos I. scheint Tuja während der Regierungszeit ihres Sohnes Ramses II. eine gewisse politische Rolle gespielt zu haben. In ihrem wahrscheinlichen letzten Lebensjahr sind zwei Briefe zu datieren, die sie an Hatuschili, dem König des Hethiterreiches und an Puduchepa, seine Frau schrieb. Diese Briefe, die auch für den Königssohn Seth-her-chepesch, Nefertari und den Wesir Paser bezeugt sind, beinhalten meist nur Höflichkeitsfloskeln und den Austausch von Geschenken. Immerhin unterstreichen sie die politisch wichtige Funktion der Königsmutter. Diese Briefe sind nicht datiert, doch sind sie nur nach dem Friedensvertrag im Jahr 21 denkbar. (Quelle: Proy, Patterns, 168-69 (19.2) und Siliotti - übernommen aus www.ägyptologie.com )

      Vatikanmuseum

Im Vatikanmuseum Gregoriano Egizio (Inv.-Nr.: 22678) befindet sich ein 2,27 m hohes Standbild von der Königin Tuya aus schwarzem Granit. Diese überlebensgroße Statue wurde von Kaiser Caligula nach Rom gebracht, der sie in den Gärten des Sallust aufstellte. Heute ist sie im Vatikanmuseum, Rom, ausgestellt.

Tuja trägt einen gefäßähnlichen Kopfputz (Kalathos) und den Uräus. In der Hand hält sie einen Königinnenwedel. Auch auf der Front des großen Tempels von Abu Simbel erscheint die Große Königsgemahlin Sethos I.. Sie steht neben dem rechten Unterschenkel ihres Sohnes Ramses II. und trägt einen Kalathos mit dessen uräengeschmückten Kartuschen auf dem Kopf. Ihre Titel Königsmutter und Gottesgemahlin und ihr vollständiger Name "Mut-Tuja" erscheinen unterhalb ihrer linken Hand (beschädigt).
Bild:      Colossal statue of Queen Tuya.jpg
Autor:   Colin (aus engl. Wikipedia )
Lizenz:  
CC BY-SA 3.0

Tuja ist in verkleinerter Gestalt zweimal gemeinsam mit anderen königlichen Frauen an der Fassade des Ramesseums, dem Totentempel ihres Sohnes Ramses II. in Theben abgebildet. Sie sitzt hier neben der viel größeren Statue ihres Sohnes Ramses II. im ersten Hof und hier schlägt sie die Sistra (Rassel der Hathor) neben einer Abbildung der Großen königlichen Gemahlin Nefertari an der Wand des Allerheiligsten. Im Allerheiligsten befand sich ein Doppelschrein, der Sethos I. und seiner Gemahlin Tuja geweiht war. Tuja selbst besaß einen ihr gewidmeten Kultschrein im ersten Hof, wo sie mit Hathor, der Herrin des Westens gleichgesetzt wurde.

Königin Tuja starb wohl im  22. Jahr Ramses II. In ihrem Grab fand man den Verschlussdeckel eines Kanopengefäßes (Bild siehe unten) mit dem Porträt der Königin, etwa 80 Uschebti-Figuren aus Fayence, welche die Königin in Mumiengestalt darstellen und Inschriften aus Kapitel 6 des Totenbuches aufweisen. Des Weiteren wurden Fragmente aus Keramikgefäßen und Weinkrügen gefunden, von denen einer eine Inschrift trägt, aus der eine Weinlese in dem Jahr 22 hervorgeht. Dadurch ist davon auszugehen, dass dieses Jahr gleichzeitig das Todesjahr von Tuja war.

Menschenkopfförmiger Verschluss eines Kanopengefäß der Tuya - Königsgemahlin Sethos I.

heute im Museum von Luxor (Inv. Nr. JE 191)

Bild: thanks for public domain to Jon Bodsworth
        see  -   here -

Anmerkung:

Im Tal der Königinnen (QV 33) befindet sich das Grab einer Königin, welche den Namen "Tanedjemet" trägt (Quelle: Nefertari /Ausgrabungen im Tal der Königinnen / Christian Leblanc und Alberto Siliotti 1993/dt. Ausg. 1998). Das Grab wurde im März 1972 durch Mitarbeiter des ägyptischen C.E.D.A.E. und des französischen C.N.R.S. untersucht

Lt. der Inschriften im Grab QV 33 trägt sie die Titel

Königstochter

Königliche Gemahlin

Herrscherin über Ober- und Unterägypten.

Die Darstellungen im Grab sollen stilistisch stark dem Nefertari-Grab (Große Königsgemahlin Ramses II.) ähneln. Es wird von einigen Wissenschaftlern (Quelle siehe oben "Nefertari") gemutmaßt, dass es sich hierbei um eine weitere Gemahlin von Sethos I. handeln könnte. Wenn die Vermutung stimmt, dass sie eine Königin Sethos I. war, stellt sich aber die Frage, welcher König war dann ihr Vater? Infrage kommen hier nur zwei Könige: Haremhab (von dem keine Kinder bekannt sind) und Ramses I. - Nicht alle Forscher teilen jedoch die Auffassung, dass Tanedjemet eine Gemahlin von Sethos I. wäre, einige halten sie auch für eine weitere Gemahlin von Ramses II., andere setzen sie sogar in die 20. Dynastie an.  

Ramses / Ramessu-meriamun

 - Sohn von Sethos I. -
   - der spätere König Ramses II -
Thronname: User-maat-Re (Wsr-mAat-Re)
Titel:      König von Ober- u. Unterägypten
Grab:     Tal der Könige KV 7
               - Mumie befand sich in TT 320
              /der sogenannten Cachette von Deir el-Bahari -
Vater:    Sethos I:
Mutter:  Tuja
Kinder:   Amunherchepesche, Merenptah, Bint-Anat,
                Meritamun, Chaemwaset, Paraherwenemef  u. a.
Belege und Funde / Anmerkungen:
- der spätere König Ramses II: -
Quellen: Complete Royal families, Lexikon der Pharaonen, 

 

Tia

 - Tochter von Sethos I:
 
Titel:      snt-nsw (sent-nesu) = Königsschwester
               nbt pr (nebet-per )   =  Herrin des Hauses
              
Smayt n.t-jmn = (Sängerin des Amun)
                                            (Sängerin der Hathor und des Re)
Grab:     Saqqara  (direkt neben der Grabanlage von Haremhab)
Vater:        Sethos I.
Mutter:     Tuja
Ehemann:  Tia
Kinder:      Mutmetjen-nefer und einer  weiteren unbekannten
                  Tochter (Quelle: Prof. J. T. Martin)
Belege und Funde / Anmerkungen:
Grab in Saqqara, Stele (heute in Durham,Oriental Mus. N.1965)
größeres Fragment vom Sarg des Ehemannes von Tia (heute in Ny Carlsberg-Glyphotek AE In 48, weitere kleinere Fragmente des Sarkophags, Stele aus der Nordwand des Innenhofs der Grabanlage (heute Florenz, Museo Archeologico 2532), zwei Uschebtis der Prinzessin Tia heute in Leiden (Rijksmuseum van Oudheden F 1987/3.10-11, 0, 13-15)
,Fragment einer Stele, Fragmente der Sargmaske und eines Korbes (alle heute in Leiden)
Quellen: Complete Royal families, Lexikon der Pharaonen, 
                Geoffrey T. Martin: The hidden tombs of Memphis:

Die Tochter von Sethos und seiner Gemahlin Tuja (ältere [?] Schwester von Ramses II.) wird in ihrem Grab in Sakkara zumeist als "Königsschwester, Herrin des Hauses und Sängerin des Amun, der Hathor und des Re" bezeichnet. Sie wurde noch als Bürgerliche geboren, zu einem Zeitpunkt, als ihr Vater Ramses noch nicht König war, sondern als Truppenoberster unter König Haremhab diente. Tia war mit einem Beamten namens "Tia" verheiratet, der merkwürdigerweise den gleichen Namen trug wie sie. Zum Zeitpunkt der Heirat mit dem bürgerlichen Beamten Tia war noch nicht bekannt, dass Sethos I. später zum König erhoben wird, damit gehörte Prinzessin Tia aufgrund ihrer nichtköniglichen Geburt zu den wenigen Prinzessinnen, welche einen Beamten ehelichten. Ansonsten war es im Neuen Reich nicht üblich, dass Königstöchter einen Beamten heirateten.

Der Gemahl der Prinzessin Tia war ein hoher Verwaltungs-Beamter unter Sethos I. und Ramses II., und trug die Titel: "Schreiber des Königs und Schatzhausvorsteher", sowie "Vorsteher der Rinder des Amun". Der Vater des Beamten Tia hieß "Amunwahsu". 

Säule aus der Grabkapelle von Tia und Tia in Saqqara.

(Grab von Tia und Tia - siehe    Beamte)

Bild:      Tia und tia1.JPG
Autor:   Udimu
Lizenz:   CC BY-SA 3.0

 

       Uschebti der Prinzessin Tia

Im Grabunterbau fanden Prof. Martin und sein Team zwei Uschebtis, dabei einen ungewöhnlichen Typus einer Uschebti-Figur mit Glasflusseinlagen. 

Bild:   Shabti of princess Tia, Leiden
Autor: koopmarob
Lizenz: CC BY-SA 2.0

*

Henutmire / @nw.t-mi-Ra

 - Tochter oder Enkeltochter von Sethos I. - 
    - oder spätgeborene Tochter v. Ramses II. -
unter den Wissenschaftlern ist die Zuweisung für Henutmire umstritten.
Titel:     
hmt-niswt-wrt =
(Große Königliche Gemahlin),
s3t-nswt-nt-kht.f-mryt.f = (leibliche Königstochter,  geliebt von ihm)
sAtnsw = (Königstochter - auf Vatikanstatue Tujas)
nbt-t3wy = (Herrin der beiden Länder);
jr.jt-pa.t =   (Erbprinzessin)       
Grab:     Queens Valley 75
Vater:    evtl. Sethos I. oder wahrscheinlich Ramses II.
Mutter:  evtl. Tuja - wohl eher eine der Frauen Ramses II.
Kinder:  
unbekannt
Belege und Funde / Anmerkungen:
1. Reliefdarstellung auf Standfigur der Tuja, heute im Vatikan-Museum
    (Bild siehe oben bei Tuja) -
Inv.-Nr.: 22678 - gest. v. Ramses II.
2. Standfigur Rames II., aus Abukir - verschleppt wohl aus Pi-Ramesse
    - heute in Alexandria
3.
Kalksteinkoloss Ramses II. aus Hermopolis, rechte Thronseite
Quellen: Lexikon der Pharaonen; Dodson Royal Families, Antike Welt: Nefertari - Gemahlin Ramses II.;

Henutmire erscheint auf der linken Seite einer Standfigur der Mut-Tuy Tuja (Große Königliche Gemahlin Sethos I.) aus schwarzem Granit, welche lt. Inschrift von ihrem Sohn Ramses II. gestiftet worden ist und sich heute im Vatikanmuseum Gregoriano Egizio (Inv.-Nr.: 22678) befindet (Bild siehe weiter oben bei "Tuja"). Auf deren Seite ist im Relief Henutmire dargestellt, die in der Beischrift als "Königstochter" und "Königsgemahlin" bezeichnet ist. 

Aufgrund dieser Konstellation ist man bis vor einigen Jahren davon ausgegangen, dass es sich  bei Henutmire um eine weitere Tochter Sethos I. und Tuja handelt und sie deshalb eine Vollschwester von Ramses II. ist, die er später in den Stand der Großen Königlichen Gemahlin erhoben hatte. Die Bezeichnung "Königstochter" bezog man daher auf die Vaterschaft von Sethos I. und die Inschrift "Königsgemahlin" auf ihre Ehe mit ihrem Bruder Ramses II.  Man vermisst lediglich den Titel "Königsschwester" (bezogen auf Ramses II.), wie ihn beispielsweise Prinzessin Tia (Ramses II. ältere Schwester) trägt. Sie wird stets nur als "Königstochter" und "Große Königliche Gemahlin" bezeichnet, auch in den Inschriften ihres Grabes (QV 75) bzw. auf ihrem Sarkophag, der in der 22. Dynastie von Harsiese, dem Hohepriester des Amun, zur Zeit Osorkon II., usurpiert und in Medinet Habu gefunden wurde.

Henutmire erscheint weiter im Relief auf einer Standfigur Ramses II. aus Rosengranit, die ihn als Stabträger zeigt und in Abukir gefunden wurde. Sicherlich hat man sie aus der Ramsesstadt Pi-Ramesse verschleppt; heute befindet sie sich im Graecoromanischen Museum in Alexandria. Die sehr detailreich gearbeitete Figur Henutmire mit Jugendlocke befindet sich auf der Seite der Standfigur Ramses II. Sie trägt den königlichen Uräus und einen Kalathos mit Kuhgehörn, Sonnenscheibe und Doppelfeder, Kreolen und einen breiten Halskragen als Schmuck, dazu ein plissiertes Gewand mit weiten Ärmeln.

In der Inschrift wird die Henutmire eindeutig als "seine leibliche Königstochter, geliebt von ihm "Große Königliche Gemahlin" bezeichnet, was sich hier wohl nur auf Ramses II. beziehen kann. Danach wäre Henutmire nicht die Schwester von Ramses II., sondern seine Tochter. Für die Standfigur von Tuja aus dem Vatikan kann das in diesem Zusammenhang nur bedeuten, dass hier Großmutter und Enkelin dargestellt sind, wobei ei dieses eine sehr  ungewöhnliche Konstellation ist. 

Wahrscheinlich zeigt auch eine weitere monumentale Kalksteinskulptur Ramses II., eine Sitzfigur aus dem mittelägyptischen Ort Hermopolis, diese Prinzessin. Die beschädigte Namensbeischrift auf einer der beiden Thronseiten lässt sich am ehesten zu Henutmire/Henut-mi-Ra ergänzen. Auf der gegenüberliegenden Thronseite erscheint die "Erbprinzessin, groß an Gunst, Herrscherin von Ober- und Unterägypten, Königstochter und Große Königliche Gemahlin, Bint-Anat, beschenkt mit Leben". Beide Prinzessinnen trägen dieselbe Titulatur.

Es ist davon auszugehen, dass die Kalksteinstatue Ramses II. aus Hermopolis erst in der zweiten Regierungszeit, d. h. frühestens nach dem zweiten Sedfest von Ramses II., hergestellt worden ist, denn sein Horusname lautet ebenso wie bei der Stabträgerstatue im Museum Alexandria "Starker Stier, geliebt von Maat, Herr der Sedfeste wie sein Vater Ptah-Tatenen". Dieser Horusname Ramses II. taucht erst nach der Feier seines 3. Regierungsjubiläums auf, also erst gegen sein 40. Regierungsjahr, was daraufhinweist, dass Henutmires Erwählung zur Hauptgemahlin sehr spät erfolgte. 

Probleme bereitet allerdings dabei die Tatsache, dass Henutmire auf keiner der reichlich überlieferten "Kinderlisten" von Ramses II. aufzufinden ist. Sie ist nicht unter den ersten neun in Abu Simbel und Derr aufgeführten Töchtern vorhanden, ebenso wenig findet man sie auf der mit siebzehn Mädchen ausführlicheren Liste an der westlichen Innenwand des Hofes Ramses II. im Luxortempel. Lediglich in den beiden Prinzessinnenprozessionen des 1. und 2. Hofes des Haupttempels von Abydos, wo 24 bzw. 29 Töchter in Erscheinung treten, gibt es jeweils im hinteren Drittel eine Namensbeischrift, die mit "Henut..." beginnt und sich zum Namen der Prinzessin, aber ebenso auch zu den Namen der jüngeren Prinzessinnen "Henut-taui und "Henut-sechemu" ergänzen lassen.

Französische Archäologen legten vor einigen Jahren ein schon von Champollion und Rosellini für Henutmire registriertes Grab im Tal der Königinnen (QV 75) komplett frei. In den erhalten gebliebenen Inschriften an den Wänden des Felsgrabes wird die im Grab bestattete Verstorbene fast ausschließlich "Königstochter" genannt. Die anthropomorphe Sarkophagwanne aus dem Grab ist 2,46 m lang, 0,85 m breit und 0,t9 m hoch und aus Rosengranit gefertigt. Dieser Sarkophag war schon früher aufgefunden worden, denn der Hohepriester des Amun Harsiese aus der Zeit Orsorkons II. (929-914) hatte sie für seine Bestattung innerhalb des Bezirkes des Totentempels Ramses III. in Medinet Habu usurpiert.,

Dr. Aidan Dodson (Complete Royal families) hält sie "vielleicht" für eine Tochter von Sethos I., während Thomas Schneider (Lexikon der Pharaonen 2002) sie für eine Tochter und späteren Großen Königlichen Gemahlin Ramses II. hält (als Quelle nennt er die Zuweisung durch H. Sourouzian und Ch. Leblanc). Joyce Tyldesley (die Königinnen des Alten Ägyptens) legt sich hier nicht fest, sondern hält beide Zuordnungen für möglich.

      Vatikan Museum Statue of Tuya:

Auf der linken Seite der "Tuya/Tuja--Statue" im Vatikan-Museum (siehe oben bei Tuya) erscheint die "Königstochter" und "Königsgemahlin" Henutmire mit der Uräusschlange an der Stirn. Die Darstellung wurde irgendwann beschädigt und in "moderner Zeit" repariert. Die Darstellung oberhalb der Taille blieb erhalten, den unteren Teil stellten die Restauratoren mit einem "kurzen" Schurz wieder her, was ihr eher das Aussehen eines jungen Prinzen geben. Dennoch identifizieren die Inschriften Henutmire als Königsfrau.
Bild:    Henutmire.jgp
Autor:  Hu:user:Kingtut
Lizenz: CC BY-SA 3.0

                                                                                           *  

In dem kleinen Totentempel, den Sethos I. in Abydos für seinen Vater errichtete, sind noch zwei Brüder und mindestens drei Schwestern von Sethos I. genannt. Wären die Texte in einem besseren Zustand, wüssten wir einiges mehr über die Familiengeschichte der frühen Ramessiden.

Königliche Rundbilder:

Doppelstatue mit Amun und Mut_
- Museum Luxor -
mit Throninschrift von Sethos I.

Die Doppelstatue des Götterpaares aus Granit befindet sich heute im Luxor-Museum und stammt aus der Zeit Sethos I.

Diese Statuengruppe zeigt den thronenden Gott Amun und seine Gemahlin Mut (ebenfalls auf einem Thron sitzend). Amun trägt eine Krone mit zwei aufgerichteten Federn (heute zerstört), den Königsbart und einen mehrreihigen Usech-Kragen. In der linken Hand hält er ein Anch-Zeichen - dir rechte Hand liegt offen auf seinem Schoß. Mut trägt die lange Geierhaube (die Sechmety), die Doppelkrone von Ober- und Unterägypten. Sie trägt ebenfalls einen mehrreihigen Usech-Kragen, zwei Oberarmreifefen und zwei Armreifen. Die zwischen dem Götterpaar befindliche Throninschrift nennt die Namen und Titel von Sethos I. 

Bild: Elvira Kronlob - alle Rechte vorbehalten - 

 

Standstatue Sethos I. 
aus dem Hof der Cachette in Karnak
- vormals
Kairo CG 42139 = JdE 36692 -
heute im Luxor-Museum

Objekt:                   Standstatue König, restauriert
Fundort:                  Cachette von Karnak, zerlegt 1903/04 
Aufbewahrungsort:   Kairo CG 42139 = JdE 36692
                                   - heute im Luxor-Museum
Material:                 Alabaster
Maße:                     Höhe 2,38 m; Breite 0,73 m

 

 

Bild: mit frdl. Dank Heidi Kontkanen 
- alle Rechte vorbehalten -

 

Als man in der Spätzeit begann, einen Teil der in riesigen Mengen vorhandenen Statuen des Tempels einzugraben, wurde die Statue  auseinandergenommen, wobei sie ihrer kostbaren Materialien beraubt wurde. Sie muss in ihrem Originalzustand sehr eindrucksvoll gewesen sein, als der König noch seine aufgesetzte Krone, ihren goldenen Lendenschurz und die Schmuckstücke aus dem gleichen Material hatte, welche die Verbindungsstellen von Rumpf und Hals, Unterarmen und Händen verbargen. G. Legrain fand diese Statue in sechs Teile zerlegt im Hof der Cachette des Karnak-Tempels während der Grabungssaison  1903/04. 

Die Restauratoren des Museums setzten die
sechs Einzelteile notdürftig zusammen, um sie im Ägyptischen Museum Kairo ausstellen zu können. Das SCA (damals noch unter Leitung von Zahi Hawass) entschied 2003 die Standstatue in das Ausstellungsprogramm für den neu geschaffenen Erweiterungsbau des Luxor-Museums aufzunehmen. Man beauftragte die ägyptischen Konservierungsexperten und ein Team von Konservatoren damit, die stark zerstörte Standstatue zu reinigen und neu zusammen zu setzen. 

Die eindrucksvolle Statue aus Alabaster besteht aus mehreren Elementen, die einzeln bearbeitet und dann zusammengefügt wurden. Die Vorderteile des Kopfes, der Oberkörper und die Arme, die beiden Hände und die Beine waren getrennt gemeißelt worden, bevor sie nach einem Verfahren, das der Technik der Holzstatuen des Alten Reiches entlehnt war, sorgfältig zusammengesetzt wurden. 

Man fand zu Beginn der Arbeit die Statue so vor: die einzelnen Statuenteile wurden mit Eisenstützen zusammengehalten, der mittlere Teil, die Füße und der Sockel fehlte, wobei der Sockel bei einer früheren Renovierung 1970 durch einen Zementsockel ersetzt worden ist. Die Oberflecken der Hände und Füße waren vollständig erodiert.

Wahrscheinlich wurde das ganze Gewicht der Statue von einem Stützpfeiler getragen, der sich hinter den Beinen des Königs befand und seinerseits auf dem Sockel aufsaß. Dieser heute hohle Pfeiler war früher mit einer kompakten und schweren Masse aufgefüllt. Die Oberfläche des Sockels zeigte die Neun Bogen als Symbole der fremden Länder. Zwei davon sind heute noch erhalten, angeführt vom Beginn der königlichen Titulatur.

Der Stützpfeiler und die Leiste zur Verbindung der beiden Beine sind überzogen mit Inschriften, die den Namen des Herrschers enthalten. Es handelt sich um Sethos I., der sagt, er habe dem von ihm renovierten Tempel eine Statue aus reinem Alabaster geschenkt, "um seinem Namen im Tempel seines Vaters Amun Dauer zu verleihen".  Das Anfang des 20. Jahrhunderts falsch restaurierte Gewand war sicher nicht der klassische schendit, sondern ein plissierter Schurz, der auf der Hüfte saß und an der Vorderseite mit einem Tierkopf verziert war. 

Eulogische Widmungsinschrift auf dem Rückenpfeiler der Königstatue:  
(1/Wv 007 (Grallert:
Bauen, Stiften, Weihen  S1/Wv 006)
„(Werk des) KN, der Denkmäler macht mit liebendem Herzen wie ein Sohn, der Wirksames ut für seinen Erzeuger, indem er baut für [ihn ?] [ … ] von Neuem [ … ] die Götter sind auf ihren Sitzen, indem er verdoppelt hat ihre pA.t Opfergaben auf Erden, indem er Überfluss gab über Früheres hinaus, KN [ … ] für das twt Bildnis aus reinem Alabaster, um seinen Namen im pr seines Vaters Amun, der ihm jedes Land (über)gab, festzumachen “ 

 

Gruppenstatue Sethos I mit Amun und Mut

Die schwer beschädigte Triade aus dem Museum Kairo repräsentiert die thronenden Götter Amun-Re und seine Gemahlin Mut. Zwischen ihren Beinen steht der König Sethos 1 in verkleinertem Maßstab. Der König (Kopf verloren) trägt den Vorbauschurz mit Schmuckgehänge und hat seine beiden Hände in Betterhaltung flach auf den Schurz liegen. 

Die Triade stammt angeblich aus dem Achmenu - zusammen mit weiteren Fragmenten aus schwarzem Granit. Der größte Teil der Fragmente befindet sich im Museum Kairo (CG 39210 + CG 927) - weitere Fragmente davon befinden sich im Louvre (der Kopf - E 11100 und einige kleinteilige Fragmente) und einige Fragmente wurden im Lager "Caracol" (?) in Karnak aufbewahrt (Inv. 543).

Wahrscheinlich wurden die fehlenden Teile aus dem Louvre mittels Abgüsse in Kairo zusammengefügt. 

Bild:   mit freundlichem Dank Heidi Kontkanen
- all rights reserved - 

 

- Oberteil einer Statue des Königs -
    in Dallas, Museum of Art Nr. 1989.50
(nach MDAIK 49 - 1993)

Objekt:        Oberteil einer Statue des Königs
Material:     schwarzer Granit
Maße:          Höhe 37 cm
heute in:      
Dallas, Museum of Art Nr. 1989.50 

 

    Kniestatue König Sethos I.
Im Museum Correale in Sorrento (Nr. 74) in Italien befindet sich das Fragment einer 77 cm hohen Kniestatue König Sethos I. aus Granit

         Kniestatue Sethos I. im Louvre
A 130= E 7825; H. 69 cm, B. 33,5 cm L. 60 cm
Im Louvre Museum in Paris befindet sich eine Statuengruppe aus Diorit, welche den knienden König vor dem thronenden Amun zeigt, der den König präsentiert und beschützt.
                                                    Bilder: MDAIK 49 - 1993

 

                            Kniestatue König Sethos I. - heute im Metropolitan Museum New York
Material: grauer Granitdiorit, Teile des nemes-Kopftuch wahrscheinlich neuzeitlich ergänzt.
Maße:      Höhe 1,14 m
Fundort:   Abydos
heute in:   Metropolitan Museum
of Art  22.2.21 New York

Die Statue zeigt den König , der kniend dem abydenischen Göttern eine Opferplatte darreicht. Der Fuß dieser Platte wird mit dem Schriftzeichen Ka „Opfer“ auf einer Lotosknospe gebildet. 

Bild:  SetiI-KneelingStatueOfferingToOsiris-Metro.
Autor:  Keith Schengili-Roberts
Lizenz: CC-BY-SA-2.5
Bild:    Sethi-KneelingStatueToOsiris
Autor:  Keith Schengili-Roberts
Lizenz: CC-BY-SA-2.5

 

Statuenfragment des König Sethos - Oberteil einer Königsstatue mit dem Horusfalken
- heute in Wien, Kunsthistorisches Museum, Inv.-Nr. ÄS 5910 -
Material: Metasandstein - Höhe 76 cm, Breite 70 cm, Tiefe 52 cm
Herkunft: unbekannt - Neues Reich 19. Dynastie
erworben:1881 Geschenk von Kronprinz Rudolf 
beide Bilder: mit frdl. Dank Saamunra
- alle Rechte vorbehalten - 

Aufgrund der formalen Gestaltung und der stilistischen Ausführung kann eine Zuweisung dieses Statuenfragment wohl an König Sethos I. als gesichert angesehen werden, obwohl die erhaltenen Beschriftungsreste auf dem Rückenpfeiler des Statuenfragments insgesamt an drei Königen des Neuen Reiches zulassen. Zwar ist diese Statue nur noch fragmentarisch erhalten, doch ist deutlich zu erkennen, dass die Ausführung von einer außergewöhnlichen Perfektion war, die nur bei wenigen Skulpturen ihresgleichen findet.

Zwar sind von Sethos I. mehrere Rundbildnisse erhalten, doch weisen fast alle ebenfalls starke Beschädigungen auf. Dieses Statuenfragment aus dem KHM Wien zeigt den König in einem plissierten Gewand, dessen Oberhemd schräg über den Oberkörper geführt und unterhalb der Brust verschnürt ist. Sehr detailgenau ausgeführt sind die Falten und der Faltenwurf sowie das verknotete Hemdband wiedergegeben.  

Der König hält in der rechten Hand als einziges Zeichen seiner königlichen Macht das Heqa-Szepter. Auf dem Kopf trägt er nicht, wie sonst üblich, das Königskopftuch, sondern eine lange Strähnenperücke (vergleichbar mit einer Privatskulptur), die zu beiden Seiten des Kopfes, die Ohren bedecken und bis über die Schultern auf die Brust herabfällt. Das erhaltene untere Gesichtsteil zeigt volle Wangen und ein deutlich abgerundetes Kinn - ähnlich wie bei einer Opferstatue des Königs, die sich heute im Metropolitan Museum in New York (Nr.  22.2.21) befindet. Ebenfalls charakterisch erscheint der gewölbte Mund mit hinaufgezogenen, stark vertieften Mundwinkeln, welches eine Zuweisung dieses Porträts an König Sethos I. wahrscheinlich macht.

 

Statuette eines Königs (evtl. Sethos I. ?)

Im Museum Louvre, Paris befindet sich eine Statuette eines Königs, die evtl. Sethos I.  (?) darstellt (nach Chr. Ziegler: The Pharaos)

Diese kleinformatige Statue aus Silber, teilweise vergoldet, zeigt den König in Schrittstellung. Bekleidet ist er mit dem kurzen, plissierten Königsschurz. Auf dem Kopf trägt er die enganliegende Königskappe mit Uräus an der Stirn. In der Hand seines linken, ausgestreckten Arms hält er die Figur der Göttin Maat, welche die für sie typische Feder auf dem Kopf trägt, die er einst einer heute nicht mehr vorhandenen Gottheit als Opfer darbot. Der rechte Arm ist heute verloren, ebenso wie die Einlagen der Augen.

Höhe:       19,5 cm
Material:   Silber, teilweise vergoldet
Inv.-Nr.:    E 27431
- Schenkung der Familie Ganay 1988 -

Skulptur eines Königs, welcher die Göttin Maat opfert (evtl. Sethos I.)

Bild:      Egypte louvre 118.jpg
Autor:   Guillaume Blanchard
Lizenz:  CC BY-SA 1.0
 

 

         Statue Sethos I. als Stabträger

Die Statuette zeigt den König als Stabträger. Da der obere Teil der Standarte mit dem Emblem der Gottheit heute verloren ist, ist eine Identifizierung der Gottheit nicht möglich.

Der König trägt eine dreiteilige Perücke mit gewellten Zöpfen mit dem Uräus an der Stirn. Die Kleidung ist modisch elegant, dem Zeitgeschmack entsprechend. Das plissierte Gewand ist über der rechten Brust gebunden. Die Statuette weist vom Stil her noch Merkmale der Amarna-Zeit auf.

Material:                       Grauwacke
Maße des Fragments:   H. 22 cm
Fundort:                          Abydos
Heutiger Standort:         Kairo, CG 751

(Bild: Thanks to Jon Bodsworth - public domain)

    *

In Memphis wurden zwei Köpfe von Statuen Sethos I. gefunden. Sie befinden sich heute im Metropolitan Museum in New York (Quelle: MDAIK 49)

Fragmente einer Gruppenstatue aus schwarzem Granit der Götter Amun und seiner Gattin Mut aus der Zeit Sethos I., die aus dem Achmenu stammen sollen befinden sich heute teilweise im Museum Kairo, dem Louvre in Paris und den Lager Caracol in Karnak. Auf dem Rückenpfeiler trägt die Triade einen eulogischen Widmungsvermerk in sieben Kolumnen

„ … der den pr seines Erzeugers trefflich machte …. der Denkmäler machte mit liebenden Herzen an/in der s.t [ … ] … , indem ihre rApr gebaut sind von Neuem, trefflich in ewiger Arbeit [ … ] … ihre Schatzhäuser sind herrlich ausgestattet mit Dingen vom Besten des Landes Retenu an Silber, Lapislazuli, Türkis [ … ], haben Überfluß an Getreide und emmer, ihre Haufen vereinen sich mit dem Himmel, um den pr seines Erzeugers zu versorgen … , indem er große Denkmäler machte aus schönem, schwarzen Granitgestein …"

(Quelle: Grallert: Bauen, Stiften, Weihen  S1/Wv 006)

 

Zwei Köpfe die in Memphis gefunden wurden, können evtl. aus stilistischen Gründen 
König Sethos I. zugeordnet werden.

                                                   (Bilder: MDAIK 49 H. Sourouzian)

 

Pfeilerfragmente im Museum Berlin:

Im 18. und 19. Jahrhundert wurden an vielen Orten in Ägypten aus den Grabstätten Malereien- und Relieffragmente entfernt. Bekannt ist, dass Ippolito Rossellini und Jean-Francois Champollion aus dem Grab Sethos I. (KV 17) zwei Türlaibungen aus dem Korridor G entfernten, welche sich heute in Paris, im Louvre und in Florenz, im Museo Egizio befinden. 

Im Ägyptischen Museum und Papyrussammlung Berlin befinden sich die Teile eines Pfeilers (K) und einen Eckblock (O) eines Türdurchgangs. Carl Richard Lepsius führte in den Jahren  1842 bis 1845 die von Kaiser Friedrich Wilhelm finanzierte Unternehmung der sogenannten "Königlich Preußischen Expedition" nach Ägypten und Äthiopien durch. Lepsius erstellte dabei eine umfassende Dokumentation der besichtigten Denkmäler und brachte auch viele Objekte mit, welche man später in die Königlichen Museen integrierte. Im Ägyptischen Museum Berlin befindet sich heute eine repräsentative Anzahl von Objekten, welche aus dem Grab Sethos I. stammen. Dabei handelt es sich u. a. um Uschebti-Figuren aus Fayence und Holz, Skarabäen, eine Königskartusche aus Fayence, eine Relieffragment mit dem Namen Sethos I., ein bemaltes Relief eines Pfeilers, einen reliefierten Eckblock sowie um einige bisher noch nicht veröffentlichte Relieffragmente.

              Relief eines Pfeilers der Sargkammer von KV 17
Das bemalte Relief eines Pfeilers (ÄMPK 2058) besteht aus Kalkstein und ist 2,59 m hoch; 1,03 m breit. das Relief wurde in den letzten Jahrzehnten mindestens zweimal restauriert, was deutlich Spuren an dem Objekt hinterlassen hat.
Der König steht im Königsornat und dem nemes-Kopftuch mit Uräusschlange vor dem Totengott Osiris. Osiris trägt den Krummstab und die Geißel, die Insignien seiner Macht, in den Händen. Die Verbindung zur Unterwelt stellt die charakteristische Osiris-Krone her, die auf das nemes-Kopftuch montiert scheint. Der König ist auf diesem Relief mit herabhängenden Armen dargestellt, da er in nun in der Götterwelt angekommen ist, der er in neuer Existenzform anzuhören wünscht - ein am Ziel Angekommener!
Über Gott und König wird in einer Inschrift bestätigt, dass der gerechtfertigte und zu Osiris gewordene König, der Sohn des Re mit Namen Sethos vor Osiris, dem Herrn der Unterwelt, eingetroffen ist. Osiris verleiht ihm nun die "Mächtigkeit des Re".
(Text nach: Das Ägypt. Museum Berlin/Katalog Ph. v. Zabern 1991)
Bild:     Sethos Ia.PNG
Autor:  Ausschnittbearbeitung NebMaatRe
            
Originalbild: Lepsius Abt. III, Blatt 136
Lizenz: CC B-SA 3.0

 

Pfeilerfragment aus dem Grab Sethos 1 - heute Berlin ( ÄM 2058 )
(das gleiche Fragment wie in obiger Zeichnung Lepsius)
Kalkstein - der König vor dem Gott Osiris

Released into the public domain (by the author Dominik Tefert in Wikipedia
Bild: Mit freundlichem Dank Elvira Kronlob

  

Siegesstelen aus Beth Schean

Bet-Schean ist eine Stadt im nördlichen Jordangraben. In der späten Bronzezeit war hier eine ägyptische Garnison stationiert. In der Eroberungsliste von Thutmosis III. im Amun-Tempel von Karnak findet sich die erste sichere Erwähnung.  btSat (Beth Schean) erscheint als einer der Orte, die nach der Schlacht von Megiddo (1468 v. Chr) eingenommen wurden. König Sethos I. ließ zwei Siegesstelen bei Beth-Schean (etwa 15 km südlich des Genezaret-Sees und 6,5 m westlich von Jordan) errichten. Die beiden Stelen standen einst in dem Festungsheiligtum, eine davon ist sehr gut erhalten, die andere jedoch nur mehr in Fragmenten.

Karte von Palästina und dem nördlichen Jordangraben




      Kopie der 1. Beth-Schean-Stele von Sethos I.
Das Original befindet sich heute im
Palestine Arch. Mus. Jerusalem, Inv. Nr. S.884. - Höhe 2,42 m

Im Bildteil der Stele ist der König zu sehen, der dem Sonnengott Re-Harachte ein Opfer darbringt.
Bild:     Map of Beit Shean (griech. Scythopolis)
User:    Nichalp (engl. Wikipedia)
Lizenz:  CC B-SA 3.0
Bild:       A copy of the Egyptian plate Beth-Schean
User:      I-Okatah (indonesischen Wikipedia)
Lizenz:    CC B-SA 3.0

Die erste Beth-Schean-Stele datiert in das 1. Jahr Sethos I. Der Anlass der Errichtung dieser Stele war die Niederschlagung eines Aufstands, der sich gegen die ägyptische Festung hier gerichtet hatte.

Unter der geflügelten Sonnenscheibe, die als „Der Große Gott von Edfu“ bezeichnet wird, steht rechts der König, der das Nemeskopftuch mit Uräus als Kopfbedeckung trägt, sowie mit dem Spitzschurz bekleidet ist, vor Re–Harachte.

In der rechten Hand hält der König ein Kugelgefäß mit Wasser (Wein oder Milch?), in der linken hält er einen Becher in dem Weihrauch verbrennt. Der Text unter dem Ellenbogen des Königs nimmt Bezug darauf:  „Machen (einer Spende) von Weihrauch verbrennen und Wasser / libieren“. Zwischen Gott und König steht ein Opferständer mit einem Libationsgefäss darauf sowie einer Lotosblume.

Die ersten drei Zeilen enthalten ist die vollständige Titulatur des Königs. Unter dem Bildfeld der Stele befinden sich 22 waagerechte Zeilen Text.

Beth-Schean-Stele 1

Stelentext:  
(Übersetzung aus „ Geschichte des Alten Ägyptens “ von A. Gardiner

Jahr 1, 3. Monat des smw (Sommerzeit), Tag 10 an diesem Tag kamen sie, um Seiner Majestät zu berichten, dass der abscheuliche Feind, der in der Stadt Hamath war, zu sich viele Völkerschaften versammelt und die Stadt Betschan eingenommen und sich mit den Bewohnern von Pehel verbunden habe und den Fürsten von Rehob nicht herausgehen lassen. Darauf schickte Seine Majestät die erste Heeresgruppe des Amun, „Stark an Bogen“ nach der Stadt Hamath, die erste Heeresgruppe des Pre „Mannigfaltig an Tapferkeit“ zur Stadt Betschan und die erste Heeresgruppe des Sutech  „Siegreich an Bogen“ nach der Stadt Jenoam. Dann verging dort der Zeitraum eines Tages, und sie wurden zu Fall gebracht durch die Stärke Seiner Majestät, des Königs von Ober– und Unterägypten (Men–Maat–Re)|, der Sohn des Re, (Seti–Merenptah)|, ..........................   

weitere Übersetzung aus ÄAT 36,1, nach C. Maderna–Sieben 

"Der gute Gott, der mit seinem arm stark ist, ein starker Held wie Month, zahlreich an Gefangenen. Der seine Hand zu gebrauchen weiß, (und) an allen seinen Plätzen aufmerksam ist. Der mit dem Mund redet (und) mit seinem Armen handelt. Ein starker Anführer für die Truppen, ein tapferer Kämpfer inmitten des Kampfgewühls. Baster (und) Sachmet im Kampf. Der in die Masse der Asiaten eindringt, (und) sie zu einem Haufen niedergeworfener Feinde macht, der die Fürsten von Retenu niedertritt, (und) das Äußerste dessen erreicht, der ihm feindlich ist, während er das Zurückweichen der Großen von Syrien gibt, die groß sind an jeder Prahlerei ihres Mundes. Alle Fremdländer der Nordgrenze (und) ihre Fürsten <sagen>: „ Wohin sollen wir? “, sie verbringen die Nacht auf dem Wagen in seinem Namen wobei sie <sagen>: „ Schütze sie! Schütze sie! “in ihrem Herzen, wegen der Macht  seines Vaters Amun, der Kraft (und) Sieg zuweist.   

Alle hier genannten Orte lassen sich mit ziemlicher Sicherheit identifizieren, sie liegen sämtlich nicht weit von Bet Schean entfernt. Pehel (heute Fahl) liegt östlich des Jordans. Rehob liegt gegenüber, nahe dem Westufer des Jordans, und dem Fundort der Stele, Bet Schean etwas weiter nördlich. Die Einnahme von Jenoam ist auch auf den Reliefs in Karnak dargestellt. Betschan wurde nach der Rückeroberung durch Sethos I. wieder ein Bollwerk der Ägypter in diesem Gebiet.

Die zweite Besanstele weist keine Datierung auf. Der Bericht auf ihr lässt aber vermuten, dass sie mit eine Militäraktion zu einem spätern Zeitpunkt (als die von Jahr 1) zusammen hängt. Die Inschrift der zweiten leider nur fragmentarisch erhaltenen Stele, läuft von links nach rechts, damit dürfte sie das Gegenstück zur ersten gut erhaltenen gebildet haben. Bei beiden Stelen handelt es sich um freistehende Objekte, die in ihrem gerundeten Giebelfeld eine Darstellung des opfernden Königs vor einer Gottheit zeigen. Die zweiten Bet–Schean–Stele zeigt im Giebelfeld eine Doppelszene, die den König jeweils opfernd vor einem Gott zeigt.

Rechts stand der König vor Ptah (?), die linke Darstellung ist verloren. Der Stelentext ist so gut wie unlesbar, auch die Datierung ist verloren, Eine genauere Untersuchung des Stelentextes durch Grdseloff brachte dennoch eine recht brauchbare Übersetzung.

                                   Beth-Schean-Stele 2
           - heute
im Palästine Arch. Mus. Jerusalem, Inv. Nr. S. 885 A + B.  
Doppelszene: rechts: König opfernd vor Ptah,
                        links:   verloren                      

Stelentext:  
Übersetzung aus ÄAT 36,1, nach C. Maderna–Sieben 

"1………………………………………………………………………………………… …… [der gute Gott], [der] mit seinen Armen [hadelt], Mauer aus Erz auf dem Kampfplatz am Tag des Kampfes, [der freundlich ist] zu den Untertanen,  der seine Hand zu gebrauchen weiß, der Standhaft ist an der Spitze seiner Truppen am Tag des Kampfes wie ein junger Stier (und)  ein starker Löwe. Falke des Cheper im Fürstenhaus Sohn des Sachmet, geliebt von Bastet,  Bildnis des Sphinx, das sich in den Fremdenländern befindet, die seine Ganze überschritten habe. Er hat jedes Land wegen  [Er]hat [///], indem er das Zurückweichen der Asiaten, die ihre Bögen ergriffen haben, gibt. Ein König  [den man rühmt] bis in die Höhe des Himmels, ein Herr, dessen man sich ewiglich rühmt. ………………………….. 

Der Stelentext berichtet vom Zorn des Königs als er erfuhr, dass die Apiru des Berges Jarmutu zusammen mit den Tajara die Einwohner von Ruhma angriffen. Der König sandte Fußtruppen und Reiterei (?) dorthin, die schnell den Frieden wiederherstellten und in zwei Tagen wieder zurückkehrten. Die Orte die auf dieser zweiten Stele genannt sind, konnten bislang nicht identifiziert werden, doch können sie nicht allzu weit von Bet-Schean/Betschan entfernt gelegen haben.

Die beiden Stelen in Bet-Schean zeigen, dass der Grund zu der ägyptischen Intervention eher die allgemeine Unruhe im Lande verbunden mit lokalen Kämpfen als eine feindliche Haltung der Bevölkerung den Ägyptern gegenüber war.  Bei den von Sethos I. genannten aprw / Apiru handelte es sich um Räuberbanden in den gebirgigen Gegenden des Landes, die sich sicher schon mit einzelnen der von Osten her andringenden Beduinenstämmen verbunden hatten. Jetzt bildeten sich dort die Gruppen verschiedener Herkunft, die später zum Stammesverband der Israeliten werden sollten.

Das Oberteil einer Stele gefunden im heutigen Tell esch–schihab / Tell esch–Schibab, das ziemlich weit östlich des Jordans liegt, gibt Zeugnis von kriegerischen Handlungen des Königs in dieser Gegend. Diese werden wohl mit den Kämpfen gegen die aprw und Beduinen in Zusammenhang gestanden haben.

Bei beiden Stelen handelt es sich um freistehende Objekte, die in ihrem gerundeten Giebelfeld eine Darstellung des opfernden Königs vor einer Gottheit zeigen.

Sonstige Funde von Sethos I.

Egyptisches Museum Barcelona/Spanien:
Im Egyptischen Museum Barcelona/Spanien befinden sich neben einem Uschebti aus Holz auch zwei Gefäße aus Fayence, die wahrscheinlich zur Aufbewahrung von Salben dienten. Beide Fayence-Gefäße tragen die Kartuschen Sethos I.

Zwei Fayencebecher und ein Uschebti Sethos I. aus Holz
- wahrscheinlich aus seiner Grabausstattung --

Bild mit freundl. Dank Saamunra

 

Zwei Behälter für Salbe aus ägyptischer Fayence - wahrscheinlich aus seinem Grab
- heute im
Egyptischen Museum Barcelona/Spanien -

Beide becherähnliche Gefäße haben einen leicht ausgestellten Fuß und einen leicht ringförmig ausgestellten Mündungsrand. Auf dem linken Gefäß befindet sich in einem hocheckigem Rahmen eine zweizeilige Inschrift mit dem Thronnamen Sethos I. (Men-maat-Re). Die Inschrift auf dem rechten Becher lautet: (Mn-mAa.t-Ra) Skr wsjr

beide Bilder: thanks to Merja Attia, Helsinki 2015
- all rights reserved 

  
Museum Leiden/Niederlande:
Im Rijksmuseum van Oudheden (Leiden/Niederlande) befindet sich ein Vorratsgefäß aus Holz (F 1965/8.3) auf dessen Gefäßkörper eine verblasste Inschrift den Namen eines Königs Sethos nennt "Jahr 3 des Sethos". Gemeint ist hier wahrscheinlich König Sethos I.

Das Datum nimmt Bezug auf das Abfülldatum der Produktion, wohl Fett oder Mehl, für den der Behälter hergestellt wurde. Der Gefäßkörper weist vertikale Ritzlinien auf und ist 0,24cm hoch und hat einen Durchmesser von 0,15cm. Der runde Deckel ist mit einem modernen Holzzapfen befestigt (Quelle: Leben und Tod im Alten Ägypten, Katalog zur Ausstellung, 1999).

Fundstücke im Museum Leiden aus der Zeit Sethos I.

Im Rijksmuseum van Oudheden befinden sich drei Stücke aus der Zeit Sethos I. Neben der Votivstele mit der Göttin Renenutet (V.16 - Inventory-Nr. AP 61), Fundgebiet von Saqqara (siehe dazu Seite Sethos Bauten) aus Kalkstein, sind dieses ein Vorratsgefäß aus Holz (rechtes Bild) - Inventory Nr. F 1965/8.3 mit einer verblassten Inschrift, welche einen König Sethos nennt: "Jahr 3 des Sethos". Und ein Schwalbenschwanz aus Holz (im linken Bild - rechts unten) mit der Kartusche Sethos I. 

beide Bilder: Saamunra - alle Rechte vorbehalten

 

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