(oberes linkes Bild: Heidi Kontkanen)
(Quellen
und Literatur-Angaben am Ende dieser Seite - nummerierte Verweise im Text)
PM = Porter & Moss, Topographical Bibliography of Ancient Hieroglyphic Text,
Reliefs and paintings 1927-1952
Pyramide Sesostris I. in el-Lischt - von Westen aus gesehen |
Die heutige Gestalt der Pyramide Sesostris I. in el-Lischt zeigt einen stark versandeten Pyramidenstumpf, wo sich mancherorts Blöcke des Kalksteinskeletts zeigen. |
Bild: Jon Bodsworth (public domain) |
Erbauer: Sesostris I. (xpr-kA-Ra) (1956 - 1911/10 v. Chr.) n. J. v. Beckerath |
Ort: El Lischt Süd |
Name des Pyramidenbezirks:
Sesostris schaut die beiden Länder (S-n-Wsrt-ptr-tAwj) |
Maße: Basismaß: 105 m x 105 m (200 Ellen) Volumen: 225.093 m³ ursprüngliche Höhe: 61,25 m heutige Höhe: 23 m Neigung: 49° 24´ |
Kult- / oder Satellitenpyramiden: 1 - vor der Südostecke der Hauptpyramide - Höhe: 15,75 m, 18,38 m (2. Bauphase) Wandneigungswinkel 63° 26' 06'' Basis: 15,75 x 15,75 m, 18,38 x 18,38 m (2. Bauphase) |
Königinnenpyramiden: 9 |
Aufweg: unbekannt, da noch nicht freigelegt |
Pyramidenbezeichnung bei Lepsius: LXI |
Entdeckungsgeschichte: |
John Shae Perring führte 1839 eine erste Dokumentation der Sesostris I.-Pyramide durch und publizierte diese zusammen mit Richard W. Vyse im Jahre 1842. Karl Richard Lepsius besuchte Lischt während seiner Ägypten-Expedition 1842-1846 und dokumentierte die vorgefundenen Ruinen ebenfalls (zwischen März und Mai 1843) und nahm sie in seiner Pyramiden-Liste mit der Bezeichnung LXI auf.
1882 wurde die Pyramide durch Gaston
Maspero betreten und anhand von einigen Alabasterfragmenten mit dem Namen
Sesostris I. als dessen Pyramide identifiziert. Erste systematische
Ausgrabungen fanden dann 1894/95 unter Joseph-Étienne Gautier und Gustave
Jéquier statt. Ein Team des Metropolitan of Art grub dann zwischen 1906-1936
in 14 Kampagnen in el-Lischt, wobei 10 Grabungskampagnen unter der Leitung von
Albert M. Lythgoe (1907-1914) und Ambrose Lansing (1916-1918 und 1923-1934)
sich mit der Sesostris I.-Pyramide befassten. Aber abgesehen von den
Vorberichten erfolgte keine umfassende Publikation. Dieter Arnold knüpfte
dann mit Nachgrabungen an die frühen Arbeiten an (1984-1987). Er
veröffentlichte die erste vollständige Grabungspublikation der
Pyramidenanlage. Eine weitere Publikation erfolgte unter Mitarbeit seiner
Ehefrau Dorothea Arnold und seines Sohnes Felix Arnold, der zudem 1990 einen
Band zu den im Pyramidenkomplex gefundenen Arbeiter-Inschriften vorlegte
(1).
Großflächige Grabungen fanden zuletzt in den 1980er- und 1990 Jahren durch
US-amerikanische Forschungsteams statt. Die Grabungen erbrachten nicht nur
Erkenntnisse zum ursprünglichen Aussehen der Grabanlage, sondern auch zu den
Konstruktionsmethoden, zum Materialtransport und zur Arbeitsorganisation
(1).
Allgemeines - Architektonische Vorbilder und Baumaterial |
Als Baumaterial für alle Teile des Pyramidenkomplexes wurde Kalkstein aus den nahe im Südosten, Südwesten und Süden gelegenen Hängen verwendet. Der für die Verkleidung der Pyramiden und für die Tempelwände benötigte Tura-Kalkstein sowie Granit wurden per Schiff angeliefert, wobei der Transport zur Baustelle auf den befestigten Straßen, die aus einer auf dem Felsboden verlegten und mit einer Schicht aus Gips und Kalksteinbruch bedeckten Holzkonstruktion bestanden. Diese Wege verliefen aus allen vier Himmelsrichtungen auf die Baustelle zu. Außerdem wurde südlich der Pyramidenbaustelle eine Rampe angelegt, damit man die Kalksteinblöcke von den Steinbrüchen über die Steilhänge zur Baustelle transportieren konnte (siehe Dieter Arnold: The Pyramid-Complex Senwosret I. 1992, S. 94-95, Taf. 101 in dt. Wikipedia/Sesostris-I.-Pyramide). Die Ausgräber fanden an mehreren Stellen des Pyramidenkomplexes Werkplätze, die zur Steinbearbeitung dienten. Auch die Reste mehrerer Baurampen wurden entdeckt. Interessant ist die Tatsache, dass bei den archäologischen Untersuchungen der Pyramide an zahlreichen Steinblöcken Kontrollmarken der ägyptischen Handwerker gefunden wurden, welche Einblick in den Verlauf der Bauarbeiten geben. Hiernach ist das früheste Datum auf den Blöcken, die aus dem Fundamenten der Pyramide und des inneren Hofes stammen, auf das 10. Regierungsjahr Sesostris I. datiert. Das bedeutet, dass Sesostris I. mit dem Bau seiner Pyramide erst nach dem Tod seines Vaters und nicht sofort nach seiner Krönung als Ko-Regent begonnen hatte (1).
Auch an den Königinnenpyramiden wurden Kontrollmarken gefunden, welche schon in das 11. und 13. Jahr seiner Regierung datiert sind.
Als Vorbild für seinen Pyramidenbau
griff Sesostris I. mehr noch als sein Vater Amenemhet I. auf die Grabbezirke
des Alten Reiches zu - wobei vor allem der Totentempel sehr stark an das
Bau-Schema angelehnt ist, das sich seit Sahure zu Beginn der 5. Dynastie
etabliert hatte. Der Bau gleich in seinen Proportionen sehr stark den
Totentempeln der Teti-Pyramide aus der 6. Dynastie. Eine mittelbare Übernahme
dieser Vorbilder durch eine Anlehnung an den Totentempel seines Vaters kann
ausgeschlossen werden - dieser ist zwar fast völlig zerstört, jedoch ist es
durch seine geringen Ausmaße nicht möglich, dass er das Raumschema eines
Totentempels des Alten Reiches vollständig übernommen hat. Der Totentempel
des Sesostris I. weist zudem einige Neuerungen auf, wie die starke Reduzierung
der Magazinräume im äußeren Tempelbereich und die Verwendung von
Osirisstatuen (Quelle: dt. Wikipedia).
Auch der Bau von Nebenpyramiden erinnert stark an die Vorbilder des Alten
Reiches. Zu dem Pyramidenbezirk Sesostris I. gehören 9 Pyramiden für
Königinnen oder Königstöchter, wobei aber die meisten von ihnen so stark
zerstört sind, dass heute nicht einmal die Namen ihrer Besitzer bekannt sind
- mit Ausnahme der Pyramiden seiner Gemahlin "Neferu" und der
Tochter "Itakayt" welche mit Sicherheit identifiziert werden
konnten. Sesostris I. war auch der letzte der altägyptischen Herrscher, der
eine Kultpyramide errichten ließ.
Im Unterschied zu den Pyramidenkomplexen erhielten in der 12. Dynastie die verschiedenen Teile des Komplexes eigene Namen. Im Alten Reich besaßen die Anlagen einen Namen für den gesamten Komplex, während nun bei den Anlagen der 12. Dynastie jeweils bis zu 4 Namen für die einzelnen Elemente wie den Totentempel, die Kultanlagen des Bezirks oder die Pyramidenstadt verwendet wurden. Es sind für die Sesostris I.-Pyramide drei Namen überliefert:
die Pyramide selber trug den Namen: "Sen-weseret-peter-taui / Sesostris schaut die beiden Länder",
der Totentempel hieß "Chenem-isut-Cheperkare / Vereinigt sind die Stätten des Cheperkare,
die Pyramidenstadt trug den Namen: "Cha-Senweseret / Sesostris erscheint"
(Quelle: Hartwig Altenmüller: Die Pyramidennamen der frühen 12. Dynastie, 1992, S. 36)
Pyramide |
Als Standort für seinen Grabbau wählte der König einen Hügel in el-Lischt (südlich von Dashur und nicht weit von Meidum entfernt) beim heutigen Dorf Al-Maharrak - etwa 1,6 bis 2,0km südlich der Pyramide seines Vaters gelegen. Mit einer Basis von 105 m und einer Höhe von 61,25 m ist die Pyramide von Sesostris I. die größte seit dem Ende der 4. Dynastie - leider ist heute davon nur noch ein Trümmerhaufen zu sehen, dessen unterer Teil noch mit Kalkstein ausgekleidet ist. Für den heutigen Zustand sind vor allem Steindiebe verantwortlich. Der Name der Pyramide lautete: "Sesostris blickt auf beide Länder herab" oder "Sesostris schaut die beiden Länder" (1).
Pyramidenplan A: Pyramide Sesostris I.#
|
|
Plan:
Frank Monnier (2007) - gemeinfrei - bearbeitet von Nefershapiland - |
Die Pyramide Sesostris I. wurde auf einer Fundamentsplattform aus Steinblöcken errichtet und besaß als erste ein Innenskelett aus acht massiven Kalksteinmauern, die strahlenförmig zu den Ecken und Seitenmitten verliefen. Jede der dadurch gebildeten acht Dreiecke besitzt noch einmal drei Quermauern. Diese Mauern bestanden aus riesigen, grobbehauenen, sich nach oben verjüngenden Steinblöcken. Die so entstandenen 32 Abteilungen wurden stufenförmig mit grob behauenen Steinplatten, Geröll aus Kalksteinsplittern, Schlammziegeln, weißem Sand und Abfallmaterial von der Baustelle aufgefüllt. Haltemauern und Verfüllung müssen parallel gebaut worden sein, während die Pyramide wuchs.
Prinzip des steinernen Außenskeletts der Pyramide Eine neue Konstruktionsweise wurde für den Pyramidenkern verwendet. Man errichtete ein Skelett aus steinernen Streben, wovon vier entlang der Pyramidenkanten verlaufen. Jeweils sieben weitere Streben verlaufen senkrecht entlang der Seitenflächen. Man benutzte als Material grob behauenen lokalen Kalkstein. Ihre Dicke beträgt 3-5 Ellen (zwischen 1,575 und 2.625 m). Ein Gemisch aus zumeist unbehauenen lokalen Kalksteinplatten, Sand und Mörtel wurde als Füllmaterial benutzt. Eine weitere Schicht Mörtel stabilisierte schließlich die Außenhaut der Verfüllung (Quelle: The Pyramid of Sesostris I., 1988, S. 66 in dt. Wikipedia [1] ). |
|
Zeichnung: Franck Monnier - public domain |
Interessanterweise wurden anscheinend beim Bau der Pyramide von Sesostris I. - anders als bei seinem Vater Amenemhet I. keine Steine aus älteren Bauten wiederverwendet.
Die Verkleidungssteine aus weißem Kalkstein wurden durch Holzkrampen (welche den Eigen- und Königsnamen Sesostris I. trugen) miteinander verbunden. Bei den Untersuchungen von Dieter Arnold wurden zahlreiche diese Klammern in situ gefunden. Die erhalten gebliebenen Verkleidungspartien der Pyramide weisen zahlreiche Flickstellen auf, da als Folge der Senkung des Mauerwerkes östlich des Pyramideneingangs Höhenunterschiede von bis zu 15cm bestanden und daher zahlreiche Ausbesserungen im Altertum vorgenommen werden mussten. Als ein Instabilitätsfaktor erwies sich wohl auch der offene Bauschacht unter der Mitte der Pyramide.
Die Basis der Pyramide ist mit 200 Ellen (104,80 m) größer als bei allen seit König Nefer-ir-kare erbauten Pyramiden und gehört damit in die Größenordnung von Djed-efre und Menkaure. Heute ist von der Pyramide nur noch ein flacher Hügel von 23 m Höhe übrig. Von der einstigen Verkleidung sind an einer Stelle an der Nordseite noch bis zu acht Lagen erhalten. Die Zerstörung der Pyramide erfolgte dann von oben nach unten (1).
Überreste der Steinverkleidung |
|
Bild: thanks to Jon Bodsworth - public domain |
Schon seit der II. Zwischenzeit wurde der Pyramidenbezirk von Sesostris I. als "Privatfriedhof" genutzt und es entstanden in ihrem Umfeld mehrere große Mastaba-Gräber von hohen Beamten. Im weiteren Verlauf des Mittleren Reiches und vereinzelt auch in der Zweiten Zwischenzeit und in der Römerzeit wurden im königlichen Grabbezirk und in der Beamten-Nekropole zahlreiche einfache Schachtgräber angelegt. Ebenfalls wurde während der Dritten Zwischenzeit und in der Römerzeit Silos und Hausgrundrisse festgestellt, was eine landwirtschaftliche Nutzung des Geländes vermuten lässt (1).
*
Gründungsdepots:
Unter dem Ecken der Pyramide wurden
vermutlich Gründungsbeigaben angelegt, weitere lagen außerhalb davon. Drei
dieser Gründungsdepots wurden 1932 durch die Metropolitan-Museum-Expedition
an der Südost-, der Südwest- und der Nordwestecke ausgegraben - leider wurde
eine Untersuchung der Nordostecke durch zu starke Schuttansammlungen
verhindert. Die Gründungsgruben haben einen Durchmesser von ca. 2 m und eine
Tiefe von ca. 2 m und befinden sich etwa 3m von der Außenkante der Pyramiden
entfernt.
Alle Beigaben sind in den drei Fällen praktisch identisch und enthalten jeweils 5 Tafeln aus Zedern-Holz, Alabaster, Kupfer, eine Metall-Legierung und Fayence, den Schädel eines Stieres, einige Rippen und den Humerus des Stiers, des weiteren zwei Skelette von Enten (oder Gänse) sowie zahlreiche Keramikgefäße. Der übrige Platz in der Gründungsgrube war mit Sand aufgefüllt
Im Metropolitan-Museum befindet sich der Inhalt der beiden südlichen Depots - der des nordwestlichen befindet sich heute im Ägyptischen Museum (siehe Dieter Arnold, The Pyramid of Senwosret, 1988, S. 90).
Alle fünf Plaketten aus dem südlichen Depot befinden sich heute im Metropolitan Museum New York und bestehen aus verschiedenen Materialien - zwei davon wurden aus Metall gearbeitet - ein anderes (die größte) aus reinem Kupfer (MMA 32.1.48) - ein kleines aus Kupfer, Silber und Gold (MMA 32.1.47a,b). Die restlichen Plaketten bestehen aus Travertin (MMA 32.1.46), Zedernholz (MMA 43.1.49) und glasierter Fayence (MMA 32.1.45) - (Quelle: Ibid pp. 12, 14; Arnold, Dieter, et al 1988, pp 87-88 n 278: in Ancient Egypt Transformed/the Mittle Kingdom/MET).
Gründungsplakette - heute im MET Gefunden in el-Lisht-Süd, Pyramidentempel Sesostris
I. Umfassung, Gründungsdepot MMA-Ausgrabung 1930-31 |
Nach der Errichtung der Pyramide wurden weitere Depots direkt an den Außenseiten der Ecken angelegt. Hierbei handelt es sich (nach Arnold, The Pyramid of Senwosret I. 1988, S. 90) um durch das bereits verlegte Hofpflaster gegrabene Gruben. Nur die südöstliche davon konnte rekonstruiert werden. Sie war rechteckig und 0,60 m lang, 0,70 m breit und 1,6 m tief. Sie war mit einer Steinplatte verschlossen und ihre Wände waren mit ungebrannten Lehmziegeln verkleidet. Leider wurden die Wände durch das Regenwasser stark zerstört und an Beigaben konnten nur noch wenige Reste eines Rinderschädels gefunden werden. Die beiden anderen ergrabenen Gründungsgruben wurden nur noch geplündert vorgefunden. Die südwestliche enthielt Reste eines Rinderschädels und fragmentierte Keramik, die nordwestliche einen einzelnen Rinderzahn (Dieter Arnold, the Pyramid of Senwosret, 1988, S. 90)
*
Das
Kammersystem der Pyramide:
Maspero unternahm 1882 den ersten
wissenschaftlichen Versuch, in die Grabkammer einzudringen. Er ließ alle
Blockiersteine entfernen - musste aber nach 30 m aufgeben, da er von
eindringendem Grundwasser gestoppt wurde. Auch die erneuten Versuche des
Metropolitan Museums während der Jahre 1934-1984 scheiterten ebenfalls am
Grundwasser und die Grabkammer blieb unerforscht. Obwohl der deutsche
Ägyptologe Dieter Arnold ebenfalls wegen dem Grundwasser nie bis in die
Grabkammer vordringen konnte, vermutete er sie aufgrund seiner Beobachtungen
und Analysen in einer Tiefe zwischen 22 und 25 m. Außerdem war wegen des nach
Südosten abknickenden Korridors ein Kammersystem ähnlich denen der 5.
Dynastie zu erwarten. Der absteigende Korridor dürfte also zunächst lt.
Arnold in eine Vorkammer münden, von der westlich die Grabkammer abzweigt,
die sich genau unter der Pyramidenspitze befinden müsste. Vermutlich besteht
der königliche Sarkophag aus Granit. Bei den Nachuntersuchungen durch Arnold
wurde ein halbrundes Granit-Bruchstück gefunden, von dem er glaubt, dass es
sich wohl um eine abgeschlagene Bosse des Sarkophag-Deckels handelt (siehe
Dieter Arnold: The Pyramid of Senwosret I., 1988, S. 70-71 - online-Version)
Wir wissen so gut wie nichts über die Architektur der Grabkammer - wenn sie, wie anzunehmen ist, unter der Senkrechtachse der Pyramide lag, dann ist sie nur sieben Meter von dem Punkt entfernt, wo die Archäologen bislang aufgeben mussten. Es wurden zwar bereits mit erheblichem Aufwand Versuche unternommen, das Grundwasser zu überwinden, letztendlich aber vergebens. Somit waren offenbar die antiken Grabräuber die letzten "Besucher" der Grabkammer.
Als erstes wurde - nach den unterirdischen Kammern - der absteigende Korridor erbaut. Dieser begann 1,75 m vor der Nordseite der Pyramide und ist mit 25° Gefälle etwas steiler als eine "vorläufige Rampe oder Treppe", die 35,40 m vor der Nordwand der Pyramide beginnt und eine Breite von 5,30 m hat. Diese "Baugrube", deren Boden mit Ziegeln gepflastert war und die Treppenstufen bildeten, auf denen Holzplanken lagen, konnte bislang wegen Einsturzgefahr nur sehr wenig erforscht werden.
Der absteigende Korridor ist mit Granitblöcken verkleidet. Diese sind an den Wänden etwa 1,5 m breit (etwa 3 Ellen) und wohl 2 Ellen hoch. Es sind in der Mitte der Bodenblöcke neun oder zehn Kalksteinplatten eingelassen (in einem Abstand von rund 5 m), die mit Gips befestigt, aber stark erodiert sind. Der Korridor ist ca. 0,825 m breit - verläuft aber nicht exakt in Nord-Süd-Richtung, sondern weicht deutlich nach Südosten ab. Der Eingangsbereich war mit einer Reihe von sechs oder sieben schweren Granitblöcken verschlossen. Der äußere wurde von den Grabräubern zerbrochen - auch die folgenden Blockiersteine sind beschädigt (Dieter Arnold, The Pyramid of Senwosret I. 1988, 68-69).
Ein Grabräubertunnel befindet sich unmittelbar westlich des Eingangs. Arnold glaubt, dass schon bald nach der Versiegelung der Pyramide ein großer Trupp professioneller Grabräuber in die Pyramide eindrang, wobei sie die Eingangskapelle demolierten und nach mehreren Fehlversuchen an den Granitsperren und der Passagenverkleidung vorbei einen Tunnel zur Grabkammer gruben. Offenbar gelangten sie so bis zur Grabkammer, denn Masperos Leute fanden an der Stelle, wo der Tunnel den zweiten Sperrblock umgeht, in einem kleinen Hohlraum zwischen 2. oder 3. Blockierstein die von den Grabräubern zurückgelassenen Überreste des Raubzuges. Hierzu gehören (1)
Stücke von Holzkästen und zerbrochene Alabastergefäße,
eine goldene Dolchscheider
und Teile von vier Kanopengefäße aus Alabaster (heute Kairo CG 4001-3004 und CG 5006-5018.
Es ist unbekannt, was mit den anderen Fundstücken geschah. Ein weiterer Grabräubertunnel konnte an der Südseite der Pyramide bis zu einer Länge von 35 m nachverfolgt werden. Es ist nicht bekannt, ob auch dieser die Grabkammer erreicht hatte (1).
Kanopenausstattung
des Königs:
Unter den von den Grabräubern zurückgelassenen Gegenständen im
sog. "Grabräubertunnel" befanden sich Überreste von
Kanopenkrügen, zusammen mit weiteren kleinen Fragmente, welche zum
Kanopen-Equipment gehörten. Man fand vier komplette Kanopendeckel, zusammen
mit annähernd 100 Fragmenten von den Kanopenkrügen, die sich heute alle in
Kairo befinden (Kairo JdE 25400, CG
4001–4, 5006-16). Die Krüge aus Alabaster haben eine Höhe von ca. 30 cm
und einen Durchmesser von ca. 21 cm und der Deckel ist 15,30 cm hoch mit einem
Durchmesser von ca. 16,30 cm (Quelle: Canopic Equipment/Dr. Aidan M. Dodson
Beschreibung:
Drei der Kanopendeckel weisen schwere
Beschädigungen auf, der vierte ist beinahe intakt,
und von guter Qualität. Reisner sagte über die Kanopenkrüge „ sie seien von wundervoller Arbeit,
auf Hochglanz poliert “. Ein anderes interessantes Merkmal der Krüge
ist, dass an ihren Rundungen herabhängende menschliche Arme eingravieret sind
(Quelle: Canopic Equipment/Dr. Aidan M. Dodson).
Die Nordkapelle |
Die Nordkapelle aus Kalkstein stand mit ihrer Rückseite in eine Nische der Außenverkleidung auf einem eigenen Podium - also nicht auf dem Pflaster des Pyramidenhofes. Sie maß 10 x 8 x 9 Ellen (also 5,24 x 4,129 x 4,716 m). Der nach unten führende Gang ist aber allerdings um 0,50 m nach Westen verschoben, so dass auch die Kapelle entsprechend versetzt werden musste. Bei den Ausgrabungen, die durch das Metropolitan-Museum in den Jahren 1932-34 durchgeführt wurden, fand man aber nur noch Reste des Kapelle. Es wurden keine der Steine der Kapelle in situ gefunden, zahlreiche Bruchstücke lagen westlich des Pyramideneinganges (1).
Die Nordkapelle unterscheidet sich von der Hauptkultkammer im Totentempel an der Ostseite der Pyramide lediglich durch ihre geringeren Dimensionen, wobei ihre Ausmaße nur grob geschätzt werden können. Ihre Breite kann aufgrund der Nische im Pyramidenkörper relativ sicher mit ca. 10 Ellen (5,25 m) rekonstruiert werden - die Tiefe dürfte ebenfalls 10 Ellen betragen haben und die Wände waren innen wohl etwa 7 Ellen (3,675 m) hoch (1).
Die Nordkapelle - wie sie heute aussieht aus nördlichere Richtung |
Blick auf den Pyramideneingang und
die Reste der Nordkapelle,
von der man bei den Ausgrabungen zwischen 1932-1934 nur noch Reste
fand. Die Kalksteinkapelle stand mit ihrer
Rückseite in eine Nische der Außenverkleidung auf |
Bild: LishtSes1NorthChapel.jpg Author: Roland Unger, Wikipedia 13.3.2003 Lizenz: CC-BY-SA 3.0 |
Der Wandschmuck war wie bei den anderen Totenopferkapellen. Die Außenwände waren unverziert, die Innenwände mit bemalten, erhabenen Reliefs verziert. Auf den beiden einzigen heute noch erhaltenen Blöcken der Nordseite werden Schlachtszenen, bekrönt von einem Chekere-Fries gezeigt. Die Ost- und Westwand zeigen das Mundöffnungsritual und eine Opferliste. Erhalten geblieben ist ein Relieffragment aus Kalkstein (heute im Museum Kairo JdE 63942), das von der Westwand der Nordkapelle stammt. Zu sehen ist der König vor dem Speisetisch. Er trägt das Nemeskopftuch mit Uräus an der Stirn. Hinter ihm befindet sich seine Ka-Statuette, über ihm schwebt ein Falke oder Geier mit dem sen-Fing in seinen Klauen.
Relieffragment von der Westwand der Nordkapelle Sesostris I. |
Zu sehen ist der König vor dem Speisetisch. Er trägt das Nemeskopftuch mit Uräus an der Stirn. Hinter ihm befindet sich seine Ka-Statuette, über ihm schwebt ein Falke oder Geier mit dem sen-Fing in seinen Klauen. |
Bild: mit freundl. Dank Saamunra |
Die Südwand der Kapelle wurde größtenteils von einer Stele aus Alabaster eingenommen, die auf jeder Seite durch Prozessionen von je dreimal drei Göttern flankiert wurden. Aufgrund des schlechten Erhaltungszustandes können aber die einzelnen Götter nicht mehr identifiziert werden. Die Decke der Kapelle war blau bemalt und mit Sternen dekoriert (1). Im Gegensatz zum Totenopferraum war die Decke jedoch offenbar nicht gewölbt, allerdings ist der archäologische Befund unzureichend.
Das
Wasser vom Dach lief über zwei Wasserabflüsse in Form liegender Löwen ab,
von denen einer zum Teil erhalten geblieben ist (Dieter Arnold: The
Pyramid of Senwosret I., 1988, S. 68-69).
Der Pyramidenkomplex: |
Taltempel und Aufweg |
Der Taltempel konnte bislang noch nicht genau lokalisiert werden - befindet sich aber wahrscheinlich unter den mächtigen Sandverwehungen nördlich des islamischen Friedhofes von Saudiya (ehemals al-Maharraqa) - einem Friedhof aus der Römerzeit an der Grenze zwischen Wüste und Fruchtland. Bislang fanden dort lediglich Testgrabungen statt (1985 und 1986), wobei die zerstörten römerzeitlichen Gräber direkt unter der Oberfläche gefunden wurden. Grabungen in tiefere Schichten fanden bislang nicht statt (1).
Der Pyramidenaufweg wurde durch Joseph-Étienne Gautier 1907 an seinem westlichen Ende - und später durch das Ausgrabungsteam des Metropolitan Museums 1909 auf eine Länge von ca. 100 m ausgegraben. Später wurden weiter westlich einige Probebohrungen durchgeführt - diese wurden aber nicht genauer dokumentiert. In den 1980er-Jahren wurde bei den Nachgrabungen durch das Team Dieter Arnold festgestellt, dass beträchtliche Teile des damals ergrabenen Aufweges inzwischen durch Steinraub stark zerstört worden waren. Nur noch auf den alten Fotografien aus den Anfängen des 20. Jahrhunderts war der Verlauf sichtbar (1).
In seiner ursprünglichen Konzeption war der Aufweg zur Sesostris-I-Pyramide wohl eher dem Totentempel des Mentuhotep II. in Deir el-Bahari nachempfunden als den memphitischen Pyramidenanlagen des Alten Reiches. Er führte von Osten her hinauf zu einem monumentalen Tor in der äußeren Pyramiden-Umfassungsmauer und dem dahinter liegenden Vestibül des Totentempels. Er war zunächst 10 Ellen (5,25 m) breit und offen. Eine hier gefundene Steinbruchinschrift zeigt, dass er erst im 22. Jahr von Sesostris I. gebaut wurde. Dann wurde der Aufweg in einer zweiten Bauphase den Vorbildern des Alten Reiches angeglichen, indem er ein Dach erhielt und beidseitige Statuennischen. Für die Anbringung des Daches aus Kalksteinbalken wurde an der Wand eine zweite Steinschicht angebracht, wodurch sich die Breite des Aufweges auf 2,44 m verengte. Die Wände waren mit einem Winkel von ca. 88° leicht nach innen geneigt. Schon zur Zeit der Grabungen durch Dieter Arnold war von der inneren Wandschicht bis auf dem ergrabenen Stück des Aufweges nichts mehr erhalten - so dass diese ausschließlich durch die Fotografien der ersten Grabungen dokumentiert werden können. Dieter Arnold nimmt als Minimum für die einstige Höhe des Aufweges etwa 6 Ellen (3,15 m) Innenhöhe und 8 Ellen (4,20 m) Dachhöhe an. Es ist heute nicht mehr nachprüfbar, ob die Wände des Aufweges einst dekoriert waren. Zwar wurden einige Fragmente gefunden, aber es ist nicht klar, ob sie ursprünglich von dort stammen oder aus dem Totentempel verlagert wurden (1).
In den Wänden waren paarweise Nischen eingefügt, insgesamt 40 Stück, in denen fast lebensgroße, oside Statuen des Königs aufgestellt waren. Sechs von ihnen befinden sich heute im Museum von Kairo und zwei im Metropolitan Museum in New York. Auf der Nordseite trugen die Statuen die Rote Krone Unterägyptens, auf der Südseite die Weiße Krone Oberägyptens. Von diesen Statuen wurden noch acht vollständige vorgefunden, sowie ein paar Statuensockel. Ähnliche Statuen, von denen sich sechs in der Nähe der Pyramide fanden, standen wohl auch ursprünglich an den Wänden der Eingangshalle des Totentempels.
Osiris-Statuen vom Aufweg der Pyramide |
||
Osiris-Statue mit unterägyptischer Krone |
Osiris-Statue mit oberägyptischer Krone |
Osiris-Statue ohne Kopf |
Bilder: Albert M. Lythgoe (1868-1934) The Metropol.
Museum of Art Bulletin. Band 3, No. 9 Sept. 1908. pp. 170-173 |
Es handelt sich bei allen Statuen um sogenannte "Osiris-Statuen" und zeigen den König in Mumiengestalt. Dieter Arnold ((Dieter Arnold: The Pyramid of Senwosret I., 1988) folgend hatte die etwa lebensgroßen Figuren aus Kalkstein eine Gesamthöhe von etwa 2,39 m und standen auf einem ca. 28 cm hohem Podest, gestützt an einen Rückenpfeiler. Der König mit dem Zeremonialbart hält die Arme gekreuzt vor der Brust und auf seinem Kopf befindet sich eine Krone und zwar bei den nördlichen Figuren die rote Krone Unterägyptens sowie bei den südlichen die weiße Krone Oberägyptens. Bei ihrer Auffindung war die Bemalung der Statuen noch recht gut erhalten - ist aber heute leider stark verblasst. Die Statuenbasen und die Rückenpfeilerwaren in rosa gehalten, welches Rosengranit imitieren sollten. Die Gesichter waren rotbraun und die Kronen rot bzw. weiß (1).
Ähnliche
Statuen fanden sich auch in einem Graben neben der Pyramide.
Museum Kairo - hinten an der Wand drei der von
den Knien aufwärts erhaltenen sechs Osiris-Statuen des Königs |
Bild: mit frdl. Dank Saamunra |
Ob die Wände des Aufgangs reliefgeschmückt waren ist nicht ganz sicher, aber ein gefundener Postamentblock war schwarz und rot getüpfelt, um Granit zu imitieren. An der Südseite im oberen Abschnitt des Aufweges führte eine Tür zu einem kleinen Lehmziegelbau für Priester oder Diener. Ein nördliches Gegenstück zu diesem Durchgang existierte nicht.
Freilegung des Aufwegs während der Grabungs-Saison 1908/1909 |
Foto: Albert M. Lythgoe
(1868-1934) |
Im lehmziegelummauerten nördlichen Vorhof befindet sich ein 60 x 60 cm großer Hohlraum, dessen Funktion bis heute unbekannt geblieben ist. Evtl. diente er zur Aufnahme von magischen Schutzobjekten für das königliche Begräbnis? (1). Ursprünglich war die südliche Hälfte des Vorhofes eine Grube - vielleicht verlief durch sie eine Baurampe oder Baustraße? Man fand dort eine für solche Konstruktionen übliche Holzplanke.
Bei Arnolds Grabungen im nördlichen Hof stellte sich heraus, dass in diesem Bereich ursprünglich Steinmetze gearbeitet hatten und dort ihre Werkstätten hatten - vielleicht wurden hier Statuetten, Steingefäße oder andere Dinge hergestellt. Für die Nordostecke des Hofes wurde eine mehrphasige Nutzung festgestellt. Offensichtlich wurde dort zunächst Diorit geschnitten, dann Gips zubereitet.. In der Endphase der Bauarbeiten am Pyramidenkomplex wurde hier in der Ecke des Hofes ein kleines Bad mit einem Keramikabfluss in der Ostwand installiert. Evtl. befand sich in diesem kleinen Ziegelbau, der nur aus einem Raum bestand, ein ritueller Reinigungsraum für die Priester. Dieser Raum dürfte nicht von den Totenpriestern des Königs benutzt worden sein, da er keine Verbindung zum königlichen Totentempel besaß, sondern eher von den Priestern der Königinnenpyramiden (1)
Westlich von diesem Reinigungsraum - am Aufweg / nördliche Spur (Quelle: MET Collection) fand man bei den Ausgrabungen im Jahre 1914 zwei Modellbegräbnisse von Beamten mit den Namen "Bener" und "Wahnefer-hotep". Man fand zwei Holzsärge von 28 cm bzw. 24 cm Länge, in denen sich in Leinen gewickelte Uschebtis aus Kalzit oder aus goldüberzogenem Holz befanden. Weitere Beigaben waren neben den Särgen, Keramiktopfe, welche eine Datierung des Begräbnisses des "Bener" in die späte 12. oder frühe 13. Dynastie erlaubte. Für das Modellbegräbnis des Wahnefer-hotep wird die mittlere 13. Dynastie oder etwas später angenommen. Die Funde befinden sich heute im Metropolitan Museum in New York
Uschebti und Modellsarg des Wahneferhotep (Acc.
14.3.69-70-related) |
Bild: Metropolitan Museum New York |
Modellsarg und Uschebti des Bener (Acc:
11.151.763a,b) |
Bild: Metropolitan Museum New York |
Nach wie vor ist der gesamte Bereich südlich des Aufweges bislang weitgehend unerforscht. Der nördliche Bereich wurde in den Jahren 1984-1985 ergraben.
Äußere Umfassungsmauer und der äußere Hof: |
Eine rechteckige Ziegelmauer, die mit Gips überzogen war bildete die äußere Begrenzung des Pyramidenkomplexes. Die äußere Umfassungsmauer hatte eine nord-südliche Länge von 485 Ellen (254,62 m) und eine ost-westliche Länge von 440 Ellen (231 m). Heute sind von ihr nur noch die Fundamente mit einer 3,10m starken Dicke erhalten, aber noch bei den Ausgrabungen durch das Metropolitan Museum Anfang des letzten Jahrhunderts fand man damals noch ca. 1 m hohe Reste davon an der Mündung des Aufweges. Die eigentliche Mauer besaß einen Durchmesser von ca. 5 Ellen (2,62 m) und ähnelte der Kalksteinmauer der inneren Umfassungsmauer, besaß also schräge Wände und eine abgerundete Mauerkrone. Lt. Dieter Arnold (the Pyramid-Complex of Senwosret I., 1992, S. 15), wird die ursprüngliche Höhe der äußeren Mauer auf ca. 10 Ellen (5e,25 m) geschärtzt.
Gautiers und Dieter Arnold fanden bei ihren Ausgrabungen an der Südostecke der Umfassungsmauer mehrere Umbauten und Gautier entdeckte ca. 12 m außerhalb der Südecke weitere Fragmente eine ca. 2.40 m breiten Vorläufermauer, die man in Richtung Westen auf eine Länge von 13,75 m verfolgen konnte (siehe Arnold: Pyramid-Complex of Senwosret I., 1992, S. 15-17). Hierbei handelte es sich wohl um eine später aufgegebene Vorgängermauer, die zu einer unbekannten Struktur in der Südostecke des Hofes gehörte
Der äußere Hof besaß eine Breite von 90 Ellene(47,25 m) auf allen vier Seiten. Der Zugang erfolgte durch zwei Tore von den beiden Vorhöfen der äußeren Aufwege. Wie die Ausgrabungen des Metropolitan Museums ergaben, besaß der äußere Hof eine Pflasterung.
Bei den Ausgrabungen des Metropolitan Museums wurden im äußeren Hof insgesamt 10 Deponierungsgruben entdeckt, wobei die größte sich nahe dem Eingang der ursprünglichen Baugrube für das Kammersystem der königlichen Pyramide Sesostris I. befindet. In dem Depot mit einem runden Querschnitt und einem Durchmesser von ca. 2,5 m und einer Tiefe von 5,35 m fand man 33 Keramikgefäße (halbkugelförmige und flache rundbödige Schalen, flache und halbkugelige Schalen mit einem Standfuß), ein Feuerstein-Gerät und vier zerbrochene Ziegel (1).
An der südlichen Außenwand der inneren Umfassungsmauer befanden sich die anderen neun Depots, wobei es sich bei sieben davon um Depots für die Königinnen-Pyramiden der Neferu und der Itakayt zu handeln scheint, während die Depots eins und zwei wohl zur königlichen Pyramide gehören. Man fand in der Grube 1, 22 große Töpfe, viele hölzerne Tragestangen und Reste von Siegelabdrücken aus Nilschlamm. Weitere Funde aus Grube 1 waren eine Flasche und zwei Opfer- und Räucherständer. In Grube 2 fand man nur einen Topf (1).
Totentempel: |
Wie bei der Pyramide Amenemhet
I. umgab auch hier eine zweite Mauer aus Lehmziegeln - errichtet in
größerer Entfernung - die Pyramide. Innerhalb dieser Mauer lag der vordere
Teil des Totentempels sowie
neun kleine Pyramiden für weibliche Mitglieder der königlichen
Wahrscheinlich war Sesostris I. der letzte König, der einen vollständigen Pyramidentempel im Stil der 6. Dynastie mit all seinen dazugehörigen Elementen (Taltempel, einen geschlossenen, dekorierten Aufweg, Vestibül, Verehrungstempel, Totentempel und Kultpyramide in der Südostecke) mit einem genauem "antiken" Bildprogramm, nachbauen ließ. In seiner Anlage und Ausführung ist der Totentempel Sesostris I. ein fast identisches Abbild des Totentempels des Unas, Teti, Pepi I. und Pepi II. Nur hatte er wesentlich weniger Magazine als seine Vorbilder aus dem Alten Reich.
Der Totentempel von Sesostris I. trug den Namen "Vereint sind die (Kult-) Stätten (des Sesostris)". Er wurde bereits bei den ersten Grabungen im Jahre 1894 stark zerstört aufgefunden - nur wenige Wandsteine wurden an ihrem ursprünglichen Standort vorgefunden. Zum Glück sind der Fußboden und die Wandfundamente sehr gut erhalten - es wurden ziemlich große Pflasterreste gefunden, die eine Rekonstruktion des Grundrisses ermöglichten. Von der Dekoration wurden fast 600 Relieffragmente sichergestellt, wobei es sich dabei um Reliefs handelt, die zu den schönsten Kunstwerken des Mittleren Reiches zählen.
Der teilweise freigelegte Totentempel Sesostris
I. |
Bild public domain -Albert M. Lythgoe(1868-1934) |
die heutigen Überreste des inneren Totemtempels - Blick von Osten auf die Pyramide |
Bild: LishtSes1OfferTempleToWest.jpg |
Der Totentempel wurde auf einer etwa 1,20 m dicken Fundamentsschicht aus Nilschlamm errichtet, die auf dem geglätteten Sand- oder Geröllboden aufgebracht worden war. Die Tempelmauern bestehen fast völlig aus Kalkstein. Nur an wenigen Stellen wurde Rosengranit verbaut. Auffällig ist dabei, dass keine weiteren Gesteinsarten hier verbaut wurden (1). Das Regenwasser wurde im Hof durch ein Entwässerungssystem abgeleitet.
Der Totentempel gliedert sich in seinem Aufbau in einen äußeren Bereich (der öffentliche Teil) mit einer Eingangshalle, einem offenen, pfeilerumstandenen Hof und einigen Magazinräumen sowie einen durch eine Querhalle abgetrennten inneren, "intimen" Teil mit einer "Fünfnischenkapelle", einem Vestibül, einer antichambre carrée, einer Opferhalle sowie weiteren Magazinräumen. Von außen werden äußerer und innerer Tempelteil durch die innere Umfassungsmauer des Pyramidenkomplexes voneinander getrennt (1).
Diese Abtrennung ist bemerkenswert und wurde dadurch erreicht, dass die Temenos-Mauer mitten durch den Tempel hindurchläuft und ihn quasi teilt. Die lange, gewölbte Eingangshalle (pr-wr.w) bildete den Übergang zwischen der oberen Aufwegsmündung und dem oberen Pfeilerhof.
Die Eingangshalle:
Die Eingangshalle bildete zusammen
mit dem Hof und den langgestreckten Magazinkammern an seinen Seiten die
Osthälfte des Totentempels. Sie hatte eine Breite von 32 Ellen (16,80 m) und
eine Länge von ca. 45 Ellen (23,62 m) - wobei die nördliche und südliche
Außenwand jeweils 11 Ellen (5,75 m) dick waren. Dadurch war die eigentliche
Eingangshalle wohl nur ca. 10 Ellen (5,25 m) breit und ca. 40 Ellen (21 m)
lang. Die Höhe ist heute unbekannt und kann nur geschätzt werden (nach
Vergleichen mit der besser erhaltenen Eingangshalle der Teti-Pyramide) und war
evtl. ca. 6,80 m hoch (1).
Zusammen mit dem Hof und den langgestreckten Magazinkammern an seinen Seiten bildete sie die Osthälfte des Tempels. Ein 3 Ellen (1,57 m) breites Tor führte in die Halle - heute ist von dem Tor aber nur noch die Türschwelle aus Rosengranit erhalten sowie ein Loch für den Türzapfen.
Der Hof:
Durch einen Türdurchgang gelangte man von der Eingangshalle in den
inneren Hof. Seine Länge war mit 45 Ellen (23,62 m) durchaus im normalen
Bereich - aber mit 37 Ellen (19,42 m) war er deutlich breiter als seine
Vorbilder aus dem Alten Reich. 24 Kalkstein-Pfeiler (je acht an den Lang- und
sechs an den Schmalseiten) umstanden den inneren Hof. Weder die Höhe der
Pfeiler noch die Wände des Hofes lassen sich heute rekonstruieren (1).
In der Nordwestecke des Kalkstein gepflasterten inneren Hofes entdeckte J. E. Gauthier 1894 einen riesigen Altar in Form eines Quaders aus grauem Granit, Höhe 0,90cm, der mit Inschriften und Reliefs verziert war. Man sieht Gabenträger die die Gaue Ägyptens symbolisieren in Abwechslung weiblicher Figuren und der von Nilgöttern. Sie tragen statt wirklicher Opfergaben die Hieroglyphen für "Leben“, "Gesundheit“, und "Lob“.
Altar aus dem Totentempel Sesostris I. |
Bild: Ägyptisches
Museum Kairo 2019-11-09 Sesostris 1.03.jpg |
Der Hof wies ein Entwässerungssystem auf, durch das besonders Regenwasser abgeleitet wurde - ein Drainage-Kanal, der unter der Wand hindurchführt (Dieter Arnold, The Pyramid of Senwosret I. 1988, S. 44-45). Dieter Arnolds Team entdeckte südöstlich des Altars drei Löcher im Fußboden des Hofes. Eines davon stammt von Schatzsuchern, die erst nach 1884 dort nach Schätzen suchten. Die beiden anderen kleinen Löcher scheinen aus der Zeit der 12. Dynastie zu stammen und wurden durch den bereits verlegten Fußboden des Hofes getrieben zu sein. Sie wurden später mit Kalksteinplatten wieder verschlossen, enthielten lt. Dieter Arnold Keramikscherben und Brandspuren. Vielleicht waren es weitere Gründungsgruben, welche erst nach Abschluss der Bauarbeiten hier angelegt wurden.
Die Querhalle:
Eine Querkorridor/Querhalle trennte den
östlichen vom westlichen, intimen Teil des Totentempels - leider sind davon
aber kaum mehr als die Grundrisse erhalten. Der 78 Ellen (39,90 m) breite und
6 Ellen (3,15 m) lange Querkorridor führte in die Fünfnischenkapelle. Die
Höhe des Raumes ist unbekannt - Dieter Arnold vermutet aufgrund einer
Schätzung des Proportionsverhältnisses (doppelte Raumbreite) ungefähr 12
Ellen Höhe (6,30 m) (siehe: The Pyramid of Senwosret, 1988, S. 45).
Man gelangte in die Querhalle durch einen 3 Ellen (1,57 m) breiten Türeingang. An beiden Schmalseiten des Raumes befinden sich zwei kleinere, 2 Ellen (1,05 m) breite Durchgänge, die in den inneren Hof des Pyramidenkomplexes führten. Zwei weitere Durchgänge an den östlichen Langseiten führten in die äußeren Magazinräume.
Es haben sich keine Reliefs von der Wanddekoration erhalten, aber obwohl die Querhalle ebenso wie die anderen Teile des Totentempels völlig zerstört war, ist es dem amerikanischen Team des Metropolitan Museums gelungen, in den Trümmern der nahe gelegenen Westwand des Querkorridors die Basis mit den zusammengestellten Füßen des Königs auf dem Motiv der "Neun Bögen" (ein Symbol für die ägyptischen Feinde), das auf der Oberseite des Blocks eingraviert ist, zu finden. Der König (Sesostris I.) lehnt sich (nach Arnold) wahrscheinlich gegen einen heute nicht mehr vorhandene Rückenpfeiler. Dieter Arnold schätzt aufgrund der Größe der Füße (0,42 cm) die Höhe der Statue auf etwa etwa 2,70 m (ohne die Krone) (wahrscheinlich mit Sockel).Die Inschrift vor den Füßen lautet: "The living Horus, Living-in-births, the Two Ladies, Living-in-births ////, the king of Upper and Lower Egypt, Kheperkara beloved of Ptah-Sokar" (Quelle: Dieter Arnold: The Pyramid of Senwosret I.)
Der Sockel der Statue befindet sich heute im Metropolitan Museum in New York (Inv.-Nr. MMA 14.3.2). Die erhaltene Basis hat eine Breite von 57,5 cm und eine Tiefe von 73,5 cm.
Der Totentempel war auf einer niedrigen Terrasse erbaut, eine kurze Treppe in der Mitte der Westwand des Querkorridors führte in eine Fünfnischenkapelle. Dieter Arnold geht davon aus, dass die Statue ursprünglich nicht hier gestanden hatte, sondern original wohl iin der "Fünfnischenkapelle" aufgestellt war.
Die Fünfnischenkapelle:
Eine Rekonstruktion der
Fünfnischenkapelle kann heute nicht mehr vorgenommen werden, da dieser
Bereich zu stark zerstört ist. Es sind nur noch die Fundamente und Reste des
Kernmauerwerkes erhalten geblieben, wobei sich die Abmessungen der Kapelle
nicht daraus erschließen lassen. Dieter Arnold geht aber aufgrund der
Ausmessungen der benachbarten antichambre carrèe davon aus, dass die
Fünfnischenkapelle ungefähr 10 handbreit (0,75 m) höher lag als die
Querhalle. Wahrscheinlich war sie über eine Treppe mit ihr verbunden. Auf
einem erhaltenen Wandrelief aus diesem Raum sind ein Sternen-Dekor und die
Namenskartusche des Königs zu sehen (siehe Arnold: The Pyramid of Senwosret
I., 1988, S. 46). Lt. Arnold könnte dieses Fragment Teil einer
Gewölbeverzierung der fünf Nischen für die osiden Königsstatuen
gewesen sein.
Die "antichambre carrèe":
Eine weitere, wichtige
Entdeckung stellte - trotz ihrer fast vollständigen Zerstörung - die "antichambre
carrèe" dar, die zwischen der Fünfnischenkapelle und der Opferhalle
lag. Ein Fundamentblock aus Rosengranit wurde in ihrem Bodenpflaster gefunden,
auf dem sich ein Abdruck einer Säule erhalten hatte, welche einst die Decke
stützte und die auf eine zwölfstängelige Papyrussäule hindeutet. Dieses
war durchaus nicht üblich in den älteren Totentempel, denn hier wurden in
der Regel oktogonale oder zylindrische Formen bevorzugt (2).
Dieter Arnold schätzte die ursprüngliche Höhe der antichambre carrèe
aufgrund der Dicke der Säule auf 7,98 m, wobei es sich damit um den höchsten
Raum des Totentempelkomplexes gehandelt haben dürfte.
Die Opferhalle
(das Sanktuar):
Ebenso wie die anderen Räume des Totentempels ist
auch die Opferhalle fast völlig zerstört. Die westliche Wand mit der
Scheintür ist heute vollkommen verschwunden. Von den Langseiten haben sich
nur die Fundamente erhalten und der Fußboden wurde herausgerissen. Arnold
schätzt die Breite des Raumes auf 10 Ellen (5,25 m) - die Länge kann nur
vermutet werden und wird von Arnold auf wohl ca. 30 Ellen (15,75 m) geschätzt
(siehe Arnold: The Pyramid of Senwosret I., 1988, Seite 47)
Möglicherweise stand vor der Scheintür an der westlichen Wand ein Opferaltar aus Granit. Arnold schließt auch nicht aus, dass hier evtl. auch eine überlebensgroße Königsstatue aus Granit gestanden hat. In der Nähe des Beamtengrabs des Senwosret-anch wurde der Arm einer solchen Statue gefunden (heute im Metropolitan Museum New York (MMA 33.1.7).
Das amerikanische Team fand in den Trümmern des Opferraumes Überreste der Wanddekoration mit der Darstellung von Opferträgern und Opferszenen sowie von Plünderern als Brennholz benutzte Überreste der Raumausstattung, so u.a. Fragmente von privaten Votivstatuetten aus Holz und den brettartig flachgeschnittenen, hölzernen und einst mit Goldfolie überzogenen Pantherkopf vom Gewand eines Totenpriesters.
Relieffragment Bild: Albert M.Lythgoe - 7. Juli 1909 - public domain |
Relieffragment mit Gabenträgern Bild: courtesy to the Metropolitan Museum |
Relieffragment mit den Gaben eines Opfertisches |
Bild: Metropolitan Museum New York, public domain |
Innere
Umfassungsmauer und Innere Hof:
Das Metropolitan Museum konnte bei ihren
Ausgrabungen Anfang des 20. Jahrhunderts Reste
der inneren Umfassungsmauer an der Süd- und der Westseite entdecken, die aber
heute leider mittlerweile größtenteils verschwunden sind. Die Mauer bestand
aus Kalksteinblöcke, die teilweise durch hölzerne Klammern miteinander
verbunden waren. Sie war ungefähr 5 Ellen (2,62 m) dick und verjüngte sich
nach oben (1).
Sowohl innen als auch außen befanden sich an der Mauer flache, dekorierte Tafeln, die in einem Abstand von 5 m an der Mauer angebracht waren und von unten nach oben Fruchtbarkeitsgötter zeigten, welche Gaben Richtung Tempeleingang darbrachten. Darüber erschien der Serech mit dem Namen des Herrschers sowie ein halbplastisch gearbeiteter Horusfalke mit der Doppelkrone auf dem Kopf und einer Inschrift mit dem Horusnamen ("Anchmesut") und Eigennamen ("Sesostris") oder den Thronnamen ("Cheperkare") des Königs (1).
Diese Tafeln sind eine Besonderheit des Pyramidenbezirkes Sesostris I., denn sie kommen bei keiner anderen Umfassungsmauer vor.
Wandtafeln vom inneren Aufweg der Sesostris I.-Pyramide |
Flache dekorierte Tafeln mit dem Horusfalken und dem Serech mit dem Namen des Herrschers im oberen Teil und unten mit Fruchtbarkeitsgöttern. Diese Tafeln befanden sich in einem Abstand von ca. 5 m an der inneren Umfassungsmauer des Pyramidenbereichs. |
Bild: Courtesy to the Metropolitan-Museum New York, Lizenz: CC |
Unterer Teil der dekorierten Wandtafeln |
Photo: courtesy to www.meretsegerbooks.com |
Unterer Teil der dekorierten Wandtafeln |
Photo: Courtesy of www.meretsegerbooks.com |
Der innere Hof mit einer Breite von 65 Ellen (34,12 m) an seiner Ostseite umschließt den inneren Totentempel und die Kultpyramide des Pyramidenbezirkes. Die anderen drei Seiten sind rund 20 Ellen(10,50 m) breit. Der Hof ist mit Platten aus hiesigem Kalkstein gepflastert und weist im Gegensatz zum äußeren Hof keinerlei weitere Bauten auf (wie Häuser oder Grabschächte), außer einem Grabräubertunnel, den Gautier an der Südseite der Pyramide entdeckte.
Im 19. Jahrhundert war der innere Hof fast komplett durch den Schutt des eingesackten Pyramidenkörpers bedeckt. Obwohl Gautier und später die Expedition des Metropolitan Museums den Hof versucht haben zu reinigen, sind der größte Teil der Südseite sowie die Nordostecke bis heute nicht ausgegraben.
Die Magazinräume: |
Die äußeren Magazinräume des Totentempels bestehen nur aus jeweils vier Räumen, also weniger als in den Totentempeln des Alten Reiches. Sie füllten den Platz nördlich und südlich der Opferhalle und der Fünfnischenkapelle aus. Die beiden seitlich des Hofes gelegenen Räume sind L-förmig und spiegelbildlich zueinander angeordnet und bestehen aus jeweils einem nach Osten und einem nach Norden bzw. Süden führenden Korridor und enden beide in kleineren Räumen (1). Erwähnenswert ist der Raum am Nordende des nördlichen Flügels. Dieser liegt mehr als 1m tiefer als die umliegenden Räume. Arnold vermutet, dass es sich evtl. um eine Krypta handelt. Aufgrund des schlechten Erhaltungszustandes und fehlenden Vergleichsmöglichkeiten ist eine Rekonstruktion oder Bestimmung dieses Raumes nicht möglich. Der südliche Raum gegenüber ist dabei nicht vertieft ausgeführt (Quelle: Arnold / The Pyramid of Sesostris I., 1988, S. 50-53).
Am Ostende des Totentempels befinden sich zwei weitere äußere Magazinräume - wobei der südliche Raum besser erhalten ist als der nördliche. Diesem sind zwei Wasserbecken vorgelagert, welche in dem Fußboden eingelassen sind. Dieter Arnold berichtet, dass der Fußboden ursprünglich vollständig in Stein verlegt war - später in der Regierungszeit Sesostris I. wurde dieser wieder entfernt und der komplette Raum mit einem Bodenpflaster belegt und mit Ziegelwänden verkleidet.
Ebenso wie die äußeren sind auch die inneren Magazinräume spiegelbildlich angeordnet - aber durch die starke Zerstörung kann eine genaue Rekonstruktion der beiden Räume nur aufgrund Vergleiche mit anderen Totentempeln erfolgen. Bei den beiden Räumen handelt es sich um Magazinräume um vier Gruppen von je fünf langen Räumen. Diese waren vermutlich alle über einen vorgelagerten Querkorridor zugänglich (1).
Die Statuengrube: |
Während der Ausgrabungen von J. E. Gautier und G. Jequier fand man am 21. 12. 1894 zwischen dem nordwestlichen Ende des äußeren Totentempels und der südlichen Umfassungsmauer der achten Königinnenpyramide in einer abgedeckten, rechteckigen Grube (evtl. Entwässerungsschacht ?) nebeneinander stehend oder liegende 10 gut erhaltene Sitzstatuen Sesostris I. aus Kalkstein, welche unter dem Hofpflaster entsorgt und kultisch begraben waren. Die überlebensgroßen Statuen (Höhe 1,94 m) sind vollständig erhalten und zeigen den König auf blockähnlichen Thronen sitzend. Nach Arnold soll die ursprüngliche Bemalung Rosengranit imitieren. Der König trägt den Königs-Schurz, den Zeremonialbart und das Nemes-Kopftuch mit der Uräusschlange auf der Stirn. Seine linke Hand befindet sich flach auf dem Oberschenkel und in der rechten hält er eingefaltetes Tuch. Auf den seitlichen Thronwangen befinden sich Darstellungen von Nilgöttern bzw. die Götter Horus und Seth, welche symbolisch die beiden Länder vereinen. Heute befinden sich die weitgehend identischen ausgeführten Statuen (sie unterscheiden sich nur in einigen Details) im Museum Kairo (CG 411-420).
Lebensgroße Sitz-Statuen des Königs im Museum Kairo |
|
Eine der zehn lebensgroßen Statuen des Königs,
die das Institut Francais d'Archeologie Orientale bei den Ausgrabungen
im Jahre 12894 im Hof vor dem Totentempel fand. Heute Kairo: CG 413 |
Sitzstatue Sesostris I. , Museum Kairo CG 411 |
Bild: Ludwig Borchardt - gemeinfrei | Bild: courtesy to Merja Attia, Finnland |
Sitzstatuen Sesostris I. Drei der 10 ähnlichen, überlebensgroßen
Statuen des Königs, die auf einem kubischen Thron sitzend dargestellt
und vollständig erhalten sind. Sie wurden 1894 zwischen
dem nordwestlichen Ende des äußeren Totentempels und der südlichen
Umfassungsmauer der achten Königinnenpyramide in einer abgedeckten,
rechteckigen Grube gefunden. Ihre ursprüngliche Bemalung sollte Rosengranit imitieren. |
Dieter Arnold ist der Ansicht, diese Statuen könnten möglicherweise als Dekoration des Aufwegs bestimmt gewesen sein, dann aber nach einer Planänderung durch Osirisstatuen ersetzt und in dem Versteck unter dem Hofpflaster pietätvoll „bestattet“ wurden (siehe Dieter Arnold: The Pyramid of Senwosret I., 1988, S. 56).
Der blockartige Thron der Sitzstatuen mit dem
Sema-taui-Symbol |
Der blockartige Thron ist an seinen beiden Seiten mit dem Sema-taui-Symbol (Vereinigung der beiden Länder) geschmückt. Das Sema-taui-Motiv wird von zwei Verkörperungen des Nilgottes Hapi und von Symbolen heraldischer Pflanzen flankiert. In der Mitte darüber befindet sich die Kartusche des Königs Cheperkare. Rechts und links davon befinden sich Inschriften mit den Namen- und Beinamen der Götter. |
Bilder: Courtesy Merja Attia, Finnland |
Schächte und Gräber im Umfeld der kgl. Pyramide: |
Nach Dieter Arnold (The Pyramid Complex of Senwosret I. / 1992, S. 41 befanden sich im engeren und weiterem Umfeld der Königspyramide mehrere einfache Gräber - wobei im äußeren Hof 1989 Gräber entdeckt wurden. Sie stammen den Funden nach meistens aus dem Mittleren Reich. Ab der II. Zwischenzeit wurde el-Lischt auch als Privatfriedhof nicht mehr genutzt - erst in der Römerzeit legte man wieder einige, sehr bescheidene Grabstellen an.
Erwähnenswert ist hier das Schachtgrab der "Anchti" (Schacht 7/12). Dieses blieb als einziges private Grab von den Grabräubern unangetastet. Entdeckt wurde das Grab von der Metropolitan Expedition im Jahre 1932 und es besteht aus einem einfach gearbeiteten Schacht, der ca. 5 m tief ist und eine nach nach Süden orientierte Nische (mit schlechter Qualität) für einen rechteckigen Sarkophag aus Zedernholz besitzt, der von außen und innen bemalt und beschriftet ist. Arnold beschreibt den Körper der "Anchti "als eine etwa 65-70 Jahre alte Frau, die mumifiziert war und umwickelt mit in Öl getränkten Bandagen. Die Mumienmaske war aus Leinen, bemaltem Gips und hölzernen Ohren. Die Verstorbene trug um den Hals einen aus Perlen gearbeiteten Halskragen. Man fand des weiteren als Grabbeigaben: einen bronzenen Spiegel, eine Hes-Vase und eine Kopfstütze (beide aus Zedernholz). Außerhalb des Sarkophages wurden ein Teller, mehrere Schalen und Töpfe (13 Teile) gefunden (1).
Wo sich heute der Sarkophag befindet, ist unbekannt - die meisten der Grabbeigaben und die Hälfte der Keramik befinden sich heute im Metropolitan Museum New York (1).
In den anderen Gräbern wurde ebenfalls Reste von Mumienausstattungen und Grabbeigaben gefunden, wie Perlen von Halskrägen und Armbändern sowie Keramikgefäße oder Opfertafeln und Fragmente von Statuen und Modellen. Interessant ist der Fund eine sog. "Zaubermessers" - das sich heute im Metropolitan Museum (Inv.-Nr. 08200.19) befindet (siehe Dieter Arnold: The Pyramid Complex of Senwosret I., 1992, S. 69)
Interessant ist ebenfalls der Schacht 31-32/6 - der evtl zu einem aufgegebenen Grab gehörte. Gautier fand hier sechs Osirisstatuen Sesostris I., die wohl ursprünglich zum Aufweg der Pyramide gehörten (1).
Silos, Häuser und Bootesgrube: |
Bei den Ausgrabungen der Metropolitan Expedition wurden auch die Reste von 5 Häusern im äußeren Hof des Pyramidenkomplexes entdeckt. Eines dieser Häuser befindet sich im südwestlichen Bereich, westlich der Königinnenpyramide Nr. 2. Es hat einen Grundriss von 9,5 x 9 m und wurde aus Lehmziegeln erbaut. Es besaß einen kleinen Hof, an dessen Ostseite sich zwei Räume anschließen. Arnold vermutet, dass dieses Haus ins Mittlere Reich zu datieren ist und evtl. als Unterkunft für die Wachmannschaften diente. Im Haus befindet sich außerdem ein Grabschacht - über dessen Datierung aber keine Aussage gemacht werden kann. Weitere Häuser befinden sich im westlichen Bereich des Hofes - eines davon besitzt sogar ein Dach, wobei Dieter Arnold vermutet, dass dieser Bau evtl. eine zeitliche Unterkunft für Handwerker und Wachen während des Pyramidenbaus gewesen sein könnte. Weitere Häuser werden in die römische Zeit datiert (1).
Während der Ausgrabungen in den Jahren 1918 und 1932 entdeckte man in den Trümmern an der Südostecke der königlichen Pyramide und entlang der Nordseite der Pyramide der Königsfrau Itakayt 30 bienenkorbförmige Silos aus Lehmziegeln, die an die ebenfalls bienenkorbförmigen Silos im Eingangsbereich der Amenemhet I.-Pyramide erinnern - nur sind die Silos der Sesostris I.-Pyramide schlechter erhalten und bestehen aus mehreren Lagen Ziegelringen, die sich nach oben kuppelförmig verjüngen und die Öffnung an der Spitze war mit einer Steinplatte verschlossen. Reste von eingelagerten Gütern wurden nicht gefunden. Einige von ihnen waren später als Gräber umfunktioniert worden. Die Ägyptologen sind sich über die Entstehungszeit der Silos unsicher - wobei aber der frühestmögliche Zeitpunkt in der 18. Dynastie liegt - da in dieser Zeit die Zerstörung der Pyramide erfolgte und man die Silos in den Trümmern an der Südoststrecke der königlichen Pyramide fand (1).
Die Sesostris I.-Pyramide scheint auch eine ost-westlich ausgerichtete Bootsgrube besessen zu haben, welch aber von den Ausgräbern nicht als Bootsgrube erkannt wurde und man sie daher nur unzureichend dokumentierte. Bei seinen Nachuntersuchungen konnte Dieter Arnold nur noch einen Krater feststellen. In der Grube befand sich ein Schachtgrab und man fand mehrere Gegenstände - deren zeitliche Einordnung allerdings unklar blieb. Es handelte sich hierbei um kleine Fayencefiguren sowie einen Keulenkopf, eine Augeneinlage von einem Sarkophag und mehrere Perlen (siehe Arnold: The Pyramid-Complex of Senwosret I., 1992, S. 51-52).
Holzstatuen aus dem Grab des Imhotep: |
Bei den letzten Grabungen des Metropolitan Museums (1984-1989) wurden in unmittelbarer Nähe der königlichen Pyramide mehrere größere private Grabanlagen entdeckt, darunter auch die nördlich des Totentempels von Sesostris I. und direkt östlich der äußeren Umfassungsmauer gelegene Mastaba des Vorstehers aller königlichen Arbeiten, Mitglied der Elite und Feldervorstehers "Imhotep". Die Grabanlage des Imhotep ist vor allem durch die Auffindung zweier hölzerner Königsstatuen, welche im Jahre 1914 bei den Ausgrabungen ans Licht kamen. Gefunden wurden die beiden Statuen in einer kleinen, verborgenen Ziegelkammer, die sich im südlichen Teil der Ziegelumfassungsmauer des Grabbezirks des Imhoteps.
Die Kammer war mit rotem Putz ausgekleidet und das Dach bestand aus Brettern (zwei Holzbalken). Vor den Figuren stand ein kleiner Holzschrein in dem sich ein Imiut (Balg des Anubis) aus Holz befand, der in Leinen eingehüllt war. Als Material für die beiden Königsstatuen wurde Zedernholz verwendet. Teile der Statuen sind stuckiert und bemalt. Der in Schreitstellung dargestellte König trägt einmal die weiße und einmal die rote Krone und hält in seiner linken Hand einen Stab.
Die besser erhaltene Statue mit der Weißen Krone auf dem Haupt befindet sich heute im Museum Kairo (JdE 44951). Ihre Höhe beträgt 0,56 m; die Breite 0,11 m und die Tiefe beträgt 0,26 m). Die zweite Statue (mit der roten Krone auf dem Kopf) befindet sich im Metropolitan Museum New York (MMA 14.3.17). Der Holzschrein in Form einer Kapelle mit dem Imiut (Anubis-Fetisch) befindet sich ebenfalls im Metropolitan Museum (MMA 14.3.18).
Es gibt keine plausible Erklärung, warum sich diese beiden königlichen Statuen hier befanden und nicht im Grabbezirk eines Königs. Bisher ging man ganz Allgemein immer davon aus dass es sich bei den Figuren um Abbilder König Sesostris I. handelt -
Grabungsfoto von 1914 - geöffnete Kammer des
Imhotep (El-Lischt) |
Statue mit unterägyptischere Krone aus
Zedernholz |
Statue mit unterägyptischere Krone aus
Zedernholz |
Bild: Courtesy MMA New York, public domain (CC0 1.0) |
Zwei Statuetten aus Zedernholz links mit der oberägyptischen (weißen) Krone: rechts mit der unterägyptischen (roten) Krone Bisher geht man ganz Allgemein davon aus, dass es
sich bei diesen Figuren um Abbilder König Sesostris I. handelt. Doch weisen sie
keine Merkmale auf, die das eindeutig bestätigen würden. Jüngste Stilanalysen
lassen aber auch die Vermutung zu, dass es sich bei beiden Statuen auch um Darstellungen
Amenemhets II. handeln könnte, da der Grabbesitzer unter beiden Königen
gearbeitet hatte (Zuordnung muss daher offen bleiben). |
Kultpyramide: |
Die Kultpyramide gehört seit der Regierung von König Snofru zu den Bestandteilen eines königlichen Pyramiden-Komplexes. Die kleine Pyramide - lag immer innerhalb des inneren Temenos des Pyramidenbezirkes und zumeist südlich der Hauptpyramide. Die Kultpyramide von Sesostris I. - die letzte ihrer Art - befindet sich zwar in der Südostecke - ihre Achse ist jedoch nach Osten verschoben und die Innenräume sind nicht mehr T-förmige angelegt. Evtl. geht das "Verschwinden" der Kultpyramide in der 12. Dynastie einher mit der Neukonzeption der königlichen Totentempel.
Die Kultpyramide an der Südostecke der
Hauptpyramide |
Bild: LishtSes1SouthTombs.jpg Autor: Roland Unger Lizenz: CC-BY SA 3.0 |
Die Kultpyramide Sesostris I. maß in der I. Bauphase 15,72 m (30 Ellen) im Quadrat und war bei einem Winkel von 63° 26 `06 `` ebenso hoch, das entspricht den im Alten Reich seit Sahure üblichen Maßen. Der Abstand zur Königspyramide betrug genau 20 Ellen (10,50 m). In einer II. Umbauphase umgab man die Kultpyramide mit einer eigenen Umfassungsmauer, wobei die Süd- und Ostseite von der inneren Umfassungsmauer der Königspyramide gebildet wurde und Nord- und Westseite neu errichtet wurde. In der Nordostecke befand sich jetzt der Zugang zum Hof. Durch diesen Umbau mit der Mauer entstand im Norden und Westen der Pyramide ein Hof mit einer Größe von 53 x 48 Ellen (27,77 x 25,15 m). Über den Grund der Erhöhung der Kultpyramide gibt es noch keine Erkenntnisse (1).
In einer III. Bauphase erhöhte man das Hofpflaster um zwei weitere Steinlagen (ca. um 35 cm) und auch die Kultpyramide selber wurde um zwei weitere Lagen von Verkleidungssteinen an der Nord- und Westseite abermals vergrößert - evtl. um diese (zusammen mit der Hauptpyramide) an die Vorbilder des Alten Reiches anzugleichen. Nach der letzten Vergrößerung besaß die Kultpyramide eine Seitenlänge und Höhe von 35 Ellen (18,375 m). Am Ende der letzten Erweiterung legte man zwischen der Westseite der Pyramide und ihrer Umfassungsmauer ein Depot an (1).
Nach Arnold (in SOKAR Nr. 33) lagen unter dem Hofpflaster der Kultpyramide versteckte Gruben, die möglicherweise die Holzsäulen des Grabzeltes des Königs und ähnliche Materialien enthielt, welches zur Wiederholung der Geburt des Königs beitragen sollte.
Die unterirdische Anlage der Kultpyramide weicht von Vorbildern des Alten Reiches völlig ab und steht in der Bautradition des Mittleren Reiches. Unter der Südostecke der Kultpyramide befand sich ursprüngliche Eingang zum unterirdischen Kammersystem, der ursprünglich von den Fundamenten der Pyramide überdeckt war, so das das Kammersystem vollständig bereits vor dem Baubeginn der Kultpyramide fertiggestellt gewesen sein muss. Den Zugang bildete ein senkrechter Schacht mit einer Tiefe von 17,85 m und einem Querschnitt von 3 x 5 Ellen (1,575 x 2,62 m), dessen Öffnung sich nahe der Süd-Ost-Ecke unter dem Pyramidenmassiv befand. Er war durch eine Steinplatte verschlossen - die aber durch Grabräuberaktivitäten zerbrochen war (siehe Arnold: The Pyramid of Senwosret I., 1988/ S. 73-74).
Zwei horizontale Gänge führten jeweils nach Norden und nach Süden und endeten jeweils in einer kalksteinverkleideten Kammer, wobei die nördliche etwas größer als die südliche war. Die südliche Kammer war 5 Ellen (2,62 m) lang und 2 Ellen (1,05 m) breit und besaß eine Höhe zwischen 1,42 m und 1,44 m. Die Kammer besaß an ihrer Südwand eine nischenartige Erweiterung - evtl. zur Aufbewahrung eines heute unbekannten Gegenstandes. Die Lage der südlichen Kammer ist recht ungewöhnlich, denn sie liegt nicht mehr unter dem Pyramidenmassiv, sondern unter der südlichen Umfassungsmauer des Königsbezirks. Die Deckenverkleidung der südlichen Kammer wurde aus unbekannten Gründen nicht vollständig ausgeführt (1).
Der
nördliche Raum besitzt keine Wandnische, war aber mit einer Länge von 3,60
m, einer Breite von 1,18 m und einer Höhe von 1,54 m etwas größer als der
Südliche - weist aber eine vollständige Deckenverkleidung auf. Der Schacht
wurde mit dem Baubeginn des Pyramidenkörpers durch zwei Kalksteinplatten
verschlossen, die 77 cm bzw. 82 cm dick waren und in 9,90 m Tiefe in einer
nischenartigen Erweiterung des Schachts angebracht waren (siehe: Arnold:
The Pyramid of Senwosret I. / 1980, S. 74-75).
Ob die Kammern zu diesem Zeitpunkt mit Beigaben ausgestattet waren ist aus dem dokumentierten archäologischen
Befund nicht mehr herauszulesen. Von der Nordseite - etwas östlich der
Pyramidenmitte - wurde in einer späteren Bauphase aus unbekannten Gründen
ein weiterer Schacht in die Tiefe getrieben und anschließend über einen
leicht abschüssigen Korridor nach Süden getrieben (siehe Arnold: in SOKAR,
Nr. 7 / 2003). Es existieren noch zwei andere
Tunnel, die offensichtlich von den Grabräubern gegraben wurden. Einer von
ihnen wurde vom oberen Ende des Hauptschachtes in Richtung Pyramideninneres
gegraben - dann aber aus heute unbekannten Gründen wieder aufgegeben. Der
zweite Schacht wurde wahrscheinlich von der nördlichen Außenseite der
Umfassungsmauer bis zum Eingang des nördlichen Schachts getrieben. Arnold
vermutet, dass zu diesem Zeitpunkt der Bereich innerhalb der Umfassungsmauer
verbaut war - vielleicht von der Nordkapelle, von der sich keine Spuren
erhalten haben (1).
Leider lässt der Befund
nicht erkennen, ob zum Zeitpunkt der
Beraubung die Kammern bereits leer waren, also nie benutzt wurden oder ob
die Kammerinhalte vollständig von den Grabräubern
entfernt wurden. Jedenfalls fanden die die Ausgräber außer ein paar Holzstücke
absolut nichts in den beiden Kammern.
Nefers Gästebuch
Quellen und Literatur:
1) dt. Wikipedia: Sesostris-I.-Pyramide CC-by-sa-3.0
2) Dietrich Wildung, Sesostris und Amenemhet, Ägypten im Mittleren Reich, Hirmer-Verlag 1984
home |
Einleitung |
Sitemap |
Sesostris I.-Biografie |
Pharaonen-Liste |
Beamte Sesostris I. |
Sesostris Baupolitik |
Sesostris - Bauten in Karnak |