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Grab WV 22 Amenophis III.

Bauten Amenophis III. Luxor

Amenophis, Sohn des Hapu:
altägypt.: Amenhotep sa Hapu 
 
( Jmn Htp.w

Im alten Ägypten kennen wir zwei Baumeister, die fast immer in einem Atemzug mit ihrem Bauwerk und ihrem König genannt werden. Der eine ist Imhotep, der Baumeister der Stufenpyramide des Djoser, welcher später als Weiser und Heilgott verehrt wurde. Der andere, dem eine solche Ehre und Vergöttlichung erfuhr, ist Amenophis, Sohn des Hapu,
(Amen-hotep sa Hapu), dessen Kosename
"Huy" war. Er stammte aus Athribis, der Hauptstadt des 10. unterägyptischen Gaues und hatte in 18. Dynastie unter seinem König Amenophis III.  folgende Ämter inne:

  1. Rekrutenschreiber,

  2. Vorsteher aller Arbeiten des Königs,

  3. königlicher Oberbaumeister und Architekt,

  4. außerdem hatte er im hohen Alter das Amt eines Vermögensverwalters der Prinzessin Sitamun inne.

Wahrscheinlich stammte er aus einfachen Verhältnissen und erfuhr aufgrund seiner außergewöhnlichen Fähigkeiten und Leistungen die höchste Gunsterweisung, die je ein Bürgerlicher in der ägyptischen Geschichte erreicht hatte. Zwar war es in der 18. Dynastie nicht so ungewöhnlich, dass eine Person mit niedriger Herkunft in die höchsten Beamtenränge aufstieg -  hier nur als Beispiel der Baumeister und Wesir der Königin Hatschepsut - aber sein Einfluss muss schon zu seinen Lebzeiten enorm gewesen sein, denn der König gestattete ihm die Anlage eines eigenen Totentempels am Hügel von Kornet Murai, der sich direkt westlich des Millionenjahrhauses des Herrschers erhebt.

Der Name seiner Mutter lautete Itu (Jtw), sein Vater hieß Hapu. Als sein Geburtstag galt später der 10. des 3. peret (prt) er starb nach dem 34. Jahr König Amenophis III.  Erwähnt wurde er noch bis ins Jahr 34 des Königs in einer Topfaufschrift aus Malkatta - zu diesen Zeitpunkt muss er wohl schon über 80 Jahre alt gewesen sein. Nach MDAIK 26 ist er im 31. Jahr Amenophis III. verstorben, während der Ägyptologe Jürgen von Beckerath in HÄB 39 (Hildesheimer Ägyptologische Beiträge) schreibt:  "Er starb am 6+ des des IV. prt Jahr 36 Amenophis III."

Aus der Zeit vor seinem Eintreten in das Beamtentum unter Amenophis III. ist nur sehr wenig bekannt. Er stammt wohl aus bürgerlichen Verhältnissen und erlernte das Amt eines Schreibers. Von seinen Statuen erfahren wir, dass er vom König Amenophis III. drei Beförderungen erhielt. Wohl mit Mitte 40 wurde er zum "königlichen Schreiber" ernannt. Er selber beschreibt sich dann auch als "wirklich hervorragenden Schreiber, der Erste, der alles kalkulieren konnte." Der junge König holte ihn als Rekrutenschreiber immerhin in einem fortgeschrittenen Alter von ca. 50 Jahren an den königlichen Hof. In seiner Funktion als Rekrutenschreiber leitete er die Bauarbeiten am Gebel-el-Ahmar, einem Steinbruch bei Heliopolis. Diese Funktion war während der Regierung Amenophis III. weniger eine militärische als vielmehr eine verwaltungstechnische Aufgabe, in der Amenophis, Sohn des Hapu verantwortlich war für die Aushebung und Bereitstellung junger Arbeitskräfte, um sie für die Sicherheit an den Grenzen des Landes und für die königlichen Bauvorhaben einzusetzen.

Er wurde dann aufgrund seiner überzeugenden Leistungen in diesem Amt zum "Vorsteher aller Bauarbeiten am Gebel el-Ahmar", einem Ort bei Heliopolis, wo sich der von den Königen der 18. Dynastie bevorzugte Steinbruch befand, befördert. Hier befand sich der harte, grobkörnige, rötliche Sandstein, den man vorzugsweise für die königlichen Sarkophage benutze.

Die Biografie des Amenhotep/Amenophis, Sohn des Hapu können wir in etwa, wenn auch nicht lückenlos, anhand seiner Statuen, die noch zu seinen Lebzeiten angefertigt wurden, rekonstruieren. Sie waren vorrangig im Bereich des großen Amun-Tempels in Karnak aufgestellt. Sie waren eine der vielen Gunstbeweise seines Königs für die große Wertschätzung, die dieser seinem Baumeister angediehen ließ. Es sind etwa 10 Statuen von Amenophis, Sohn des Hapu bekannt. Zwei von ihnen stehen heute im Ägyptischen Nationalmuseum Kairo (Inv.-Nr. JE 44861 u. JE 38368/CG 42127)

Statue Amenophis, 
Sohn des Hapu als gealterter Mann

- Museum Kairo JE 38368 = CG 42127 -
Grauer Granit, 
Höhe: 117 cm; Br. 70 cm, Tiefe 78 cm.

Die von Legrain 1901 in Karnak  nördlich des 7. Pylon gefundene Statue von Amenophis, Sohn des Hapu stellt den gealterten Amenophis als lebenserfahrenen, gereiften Mann dar. Seine lange, wellige Perücke lässt die Ohren unbedeckt. Das Gesicht ist schmaler als in jungen Jahren. Anstelle der wulstigen Falten, die man an der anderen Statue aus jungen Jahren beobachten kann, tritt hier ein kräftiger Leib, der von einem langen, geknoteten Schurz verhüllt ist. Die Hände liegen in der Haltung eines Betenden ausgestreckt auf den Oberschenkeln. 
Bild: Thanks to Jon Bodsworth - public domain
 http://www.egyptarchive.co.uk/html/cairo_museum_30.html
Diese vollkommene Statue stellt ein realistisches Werk des Künstlers dar, welches uns ein wirklichkeitsgetreues Porträt des hohen Beamtens gibt. Amenophis war ungefähr 80 Jahre alt, als er die Statue in Auftrag gab. Der lange Text, der eine lobende Biografie enthält, verrät uns, dass er hoffte, ein Alter von 110 Jahren zu erlangen. 

Die im Museum Kairo befindliche Statue (siehe Bild oben) ist fast ähnlich einer weiteren Statue, die sich heute im Luxor-Museum befindet. Sie zeigt Amenophis, Sohn des Hapu als jungen Schreiber mit unterschlagenen Beinen

Beide Statue wurden von Legrain 1913 zusammen mit zwei Figuren des Wesirs Paramessu vor dem 10. Pylon im Karnak-Tempel gefunden.  Auf dem rechten Arm und auf der Brust sind Geburts- und Königsnamen des Königs Amenophis III. in Kartuschen geschrieben. Die Inschrift auf der Papyrusrolle gibt dagegen den Namen Amenophis, Sohn des Hapu, und seine Titel wieder, berichtet aber auch von großen Statuen, die er für seinen König im Westen errichten ließ. Hier sind sicherlich die Statuen im Totentempel Amenophis III. und die Memnon-Kolosse gemeint). Zuletzt fordert der Text auf der Statuenbasis die Tempelbesucher auf, in ihrem Namen Amenophis als Mittler einzusetzen, damit er ihre Gebete an Amun-Re weiterleite. (Text nach: Offizielle Katalog "das ägyptische Museum Kairo"/ Zabern-Verlag 1986)

Statue Amenophis, Sohn des Hapu
- Luxor-Museum 

Material:    Granit
Fundort:      1913 - vor dem 10. Pylon Karnak-Tempel
Höhe:          130,5 cm
Der Beamte sitzt mit überkreuzten Beinen in der Haltung  eines Schreibers und schreibt auf die Papyrusrolle, welche auf seinem Schoß ausgebreitet ist. Er trägt eine kurze, abgestufte Perücke und scheint in der Blüte seiner Jahre zusein. 

Datei:  Amenhotep jpg
- bearb. und zugeschnitten v. Nefershapiland
Autor:   Jerzy Strzelecki wikipedia
Lizenz:  CC BY SA 3.0

Die "Fettröllchen" an seinem Bauch sind ein Anzeichen seines Reichtums. Stolz auf sein Wissen, behauptete der Schreiber, die Geheimnisse des Thot, des Gottes der Weisheit und der Schrift, zu kennen und die Leute befragten ihn um Rat, wann immer er vonnöten war. Seine Mutter wurde verehrt, vergöttlicht und mit Seschat assoziiert, der Göttin der Schrift und der Rechenkunst.
Über seiner linken Schulter hängt eine Schreiberpalette auf Rücken und Brust herab, die zwei Näpfchen für rote und schwarze Tinte enthält, während auf seinem linken Knie eine weitere, runde Palette ruht.

Amenophis, Sohn des Hapu wirkte beim ersten Sed-Fest seines Königs mit, welches dieser in seinem 30. Regierungsjahr feierte. Zu diesem Zeitpunkt war er wahrscheinlich schon weit in seinen Siebzigern, trotzdem war er für die Koordination des 1. Sed-Festes seines Königs verantwortlich.

Für sein kultisches Wirken, besonders im Bereich der Tempelbauten, erhielt er den Titel eines "Sem-Priesters im Goldhaus". Als Bauleiter in Karnak erhielt er auch den Rang eines „ Festleiters des Amun “, durch den er den König bei Amun-Festen vertreten konnte. Die von ihm geführten Bautätigkeiten in Karnak, Luxor und in der thebanischen Nekropole legen Zeugnis ab über seine besondere Begabung und seinen großen Verantwortungsbereich als "Leiter aller königlichen Arbeiten" und "königlicher Oberbaumeister und Architekt". 

Seine Beamtenlaufbahn als Oberbaumeister und Architekt beendete Amenophis wahrscheinlich nach dem königlichen Sed-Fest, wurde aber dann zum Vermögensverwalter der ältesten Tochter des Königs, Sitamun, ernannt. Zur selben Zeit war er auch "Wedelträger zur Rechten des Königs" sowie "Rindervorsteher des Amun in Ober- und Unterägypten".

Nur wenig ist bekannt, an welchen Bauvorhaben Amenophis, Sohn des Hapu beteiligt war, Man kann nur anhand weniger Indizien anhand der Inschriften auf den Denkmälern ersehen, für welche er verantwort war. Nirgends gibt es eine Auflistung aller Bauwerke, für die er verantwortlich war - er beschränkte sich darauf, seiner Nachwelt einige wenige Details über zwei außergewöhnliche Vorhaben mitzuteilen: den Transport von Kolossalstatuen aus dem Steinbruch Gebel el-Ahmar nach Theben:  

"Ich tat es nach dem Wunsch meines Herzens, als ich sein Ebenbild in diesen seinen großen Totentempel brachte aus allerlei Gestein, fest wie der Himmel. Nicht aber gibt es einen, der das tun konnte seit der Gründung der beiden Länder. Ich leitete die Arbeiten an seiner Statue, groß an Weite, höher als sein Pfeiler, deren Schönheit die des Pylon in den Schatten stellte und deren Länge 40 Ellen betrug, aus dem heiligen Steinbruch von Sandstein neben Re-Atum. Ich baute Achterschiffe und fuhr sie stromauf, um sie in seinem großen Totentempel beständig sein zu lassen."
(Urk. IV. 18221-1823, Übersetzung nach Helck)

Amenophis, Sohn des Hapu war für die Errichtung der Memnonkolosse, die den Eingang des Totentempels Amenophis III. flankierten verantwortlich. Ob er auch den Bau des Totentempels selber leitete, ist nicht überliefert aber die Wahrscheinlichkeit ist sehr hoch. Weitere große Bauprojekte des Königlichen Oberbaumeisters sind der Bau eines Pylons und einer Kolossalstatue Amenophis III. vor dem 10. Pylon im Karnak-Tempel. Diese beiden Bauprojekte sind ausdrücklich von Amenophis, Sohn des Hapu selbst überlieferte Bauten. Im Amun-Tempel, wo er nachweislich tätig war,  wurden die Mehrzahl seiner Statuen gefunden und eine weitere im Mut-Tempel zu Karnak, was natürlich nicht beweist, dass er auch dort Bauarbeiten geleitet hat. Da aber unter Amenophis III. der Mut-Tempel vollkommen umgebaut worden ist, besteht eine hohe Wahrscheinlichkeit.

In mehreren Reliefdarstellungen  im Bereich des 3. Kataraktes, 400 km südlich von Assuan in einem weiteren Tempel, der von dem heute nur noch Reste der Mauern und wenige Säulen stehen, ist Amenophis, Sohn des Hapu, neben dem König bei der rituellen Tempelweihe abgebildet.

Mehrere Male bekundete der König seine Wertschätzung für ihn und ließ Statuen des Amenophis, Sohn des Hapu, entlang der Prozessionsroute im Tempel von Karnak und im großen Karnaktempel selbst aufstellen. Dort wurden auch die beiden Statuen gefunden, die jetzt im Museum Kairo sind. Eine der vom König  im  Amuntempel gestifteten Statuen bezeichnet Amenophis, Sohn des Hapu,  ausdrücklich als „Herold des Gottes", d. h. er leitete die Gebete der Gläubigen, die an seine Statue gerichtet werden weiter.

Außerdem erhielt er das einmalige Privileg für sich einen eigenen Totentempel nordwestlich von dem des Königs errichten zu lassen und ein großes Grab in der thebanischen Nekropole erbauen zu lassen, was eine beispiellose Ehre bedeutete.

Statuen Amenophis, Sohn des Hapu

Statue des Amenophis  am 10 Pylon  Schreiberstatue JE 44861 Helck Urk. IV., 1832 – 1833
Duplikat der oberen Schreiberstatue am 10 Pylon  Helck Urk. IV., 1834 – 1835
Statue des Amenophis aus Karnak,           Helck Urk. IV., 1831 – 1832
Statue des Amenophis aus Karnak, Kairo 42127     Helck Urk.  IV., 1827 - 1829
Statue des Amenophis aus dem Chonstempel Helck Urk. IV.,  1835 - 1836
Statuenfragment des Amenophis im Britischen Museum 103 Helck Urk. IV.,  1829 - 1830

 

Totentempel und Grab des Amenophis, Sohn des Hapu:

Die höchste Ehrung, die der König seinem Baumeister gab, war die Erlaubnis, sich einen eigenen Totentempel zu bauen, von dem heute kaum noch etwas erhalten ist.  Er befand sich am Hügel von Qurnet Murai und erhob sich direkt westlich des Millionenjahrhauses des Herrschers. 1934/35 grub das Institut Francaise du Caire im Gelände südlich des Memmoneions diese monumentale Anlage aus, von der allerdings nur mehr die Fundamente erhalten waren. Er misst 110 m in der Länge und 45 m in der Breite und ist damit fast dreimal so groß wie der Tempel Thutmosis III. Er wurde ungewöhnlicherweise zugleich als "Haus der Erquickung und Totenstiftung" bezeichnet. Sein Kult wurde hier noch während der 21. Dynastie ausgeübt.

Totentempel Amenophis, Sohn des Hapu in Qurnet Murai,
mit dem links daneben liegenden Bau Thutmosis II.
- Zeichnung nach Reeves/Tal der Könige, bearbeit von Nefershapiland -

Als Baumaterial dienten hauptsächlich Lehmziegel. Der Hof, der sich hinter dem ersten Pylon öffnete, war eine Art Garten mit zwanzig Sykomoren, die auf einer um ein Wasserbecken angelegten Terrasse standen. Zentrum war ein gigantisches, in den Fels geschlagenes Becken von 25 x 26m, das durch Grundwasser gespeist wurde und zu dem Stufen hinab führten. Im hinteren Teil des Gartens erhob sich ein Portikus mit zehn Säulen vor dem zweiten Ziegelpylon, an den sich ein Hof mit seitlicher Säulenstellung anschloss Auf beiden Seiten lagen überwölbte Kammern. Durch eine breite Vorhalle gelangte man in das Dreier-Sanktuar.

Feine erhabene Reliefs verzierten die Innenseite des zweiten Pylons. Der mit Sandstein gepflasterte zweite Hof hat seitlich zwei Säulenhallen, die zu jeweils vier Kapellen führen. In einer dieser Kapellen wurden Fragmente der bemalten Wanddekoration entdeckt. Vom zweiten Hof aus betritt man das Innere des Tempels. Er bestand aus einer Längshalle und drei Sanktuaren. Hier fand man ebenfalls Fragmente von hieroglyphischen Inschriften und Wanddekorationen. 

Auf einer Kalksteinstele (heute im Britischen Museum) wird von einem Besuch Amenophis III. im Totentempel des Amenophis, Sohn des Hapu berichtet. Der König erließ in Anerkennung für die Leistungen eine Totenstiftung. Am Textanfang wird das 31. Regierungsjahr des Königs genannt. Aufgrund ihres Schriftcharakters ist diese Stele aber eindeutig in die 21. Dynastie zu datieren. Es ist wahrscheinlich eine Neufassung von Original-Dokumenten aus der 18. Dynastie, die durch die Totenpriester des Amenophis in der 21. Dynastie erstellt wurde, was ein Hinweis darauf ist, dass sein Totenkult in seinem eigens dafür angelegten Totentempel noch mehrere Jahrhunderte nach seinem Tod fortbestand.

Grundriss Totentempel Amenophis, Sohn des Hapu

 

Beim Totentempel Amenophis, Sohn des Hapu handelt es sich um den größten nichtköniglichen Tempelbaus in Theben. Der eindrucksvolle Bau war genau so groß wie mancher königlichen Grabtempel. Er übertraf den neben ihm liegenden Bau Thutmosis II. um über das Doppelte!

 

(Plan aus HÄB 21 )

 

Inschrift aus dem Totentempel des Amenophis, Sohn des Hapu 
- Helck Urk. IV. 1836 - 1838 -

A. 1 [ …………………… ] dieses Grab. Es wurden gestellt die 
          Steinarbeiter, um sein grab zu machen, die Zeichner und allerlei
          Handwerker, welche darin das dafür Notwendige taten.
          [Der Vorsteher der] Bauarbeiten [ …………………… ].

2.  [Herbeiführen] von iwA Rindern vom Besten der ställe des [amun], 
     die ihm gehört hatten, durch den König (
Nb mAa.t Ra)|, Sohn des Re
     (
Imn Htp Herrscher von Theben)|. 

     Er sagt:  Für den Ka des Amun!  Tu Schönes vor ihm.  (1837)  Es hat sie dir
     seinem geliebter Sohn, der Herr der beiden Länder (Nb mAa.t Ra)|
     zugeführt, den du auf Erden auf deinen Thron gesetzt hast zum Tun dessen,
     wobei dein Ka zufrieden ist.
Herbeiführen der iwA Rindern vom Besten
     der Ställe des Amunre, des Geliebten, durch den König (
Nb mAa.t Ra)|,
     Sohn des Re (
Imn Htp Herrscher von Theben)|. 
Er sagt:  Für den ka 
     des Chons [ ……………………………. ]. 

B. [Jahr 3] 0,3. Smw, Tag 2.  Es wurde eingesetzt [sein] wahrhaft geliebter
     königlicher Schreiber, [Rekrutenschreiber]
Imn Htp zum aD mr, als
     beendet wurde das erste Sedfest Seiner Majestät. Er erhielt Schmuck von
     Gold und allerlei Edelsteinen; man gab einen Kuhkopfschmuck an seine Hals
     asu
aDm Gold und allerlei Steinen. Sitzen auf dem Sitz von Gold gegenüber
     dem Thron, indem seine Glieder bekleidet sind mit
pq Stoff und
     erstklassigem Linnen [ ……………………………. ] der Reinigung (?)
     [ ……………………
……………….  auf (?)] Erden [ …………. ] [ ……….. ]
     indem du bleibst auf [deinem präch]tigen Thron, um [alle Welt] 
     (
1838) zu erleuchten mit dem, was dir der [königliche] Ka gibt zum Schutz …. [
      ……………………. ] zufrieden (?) [täg]lich [ ………………………… ]. “

In Topfaufschriften von Vorratsgefäßen aus Malkata, der Palaststadt seines Königs, aus dem 34. Regierungsjahr von Amenophis III. wird Amenophis, Sohn des Hapu letztmalig genannt. Er verstarb wohl in seinen Achtzigern.

Amenophis, Sohn des Hapu wurde aufgrund seiner außergewöhnlichen Leistungen noch über seinem Tod hinaus von seinen Mitmenschen verehrt. Sein Totenkult wurde noch bis in die ptolemäisch-römische Zeit in seinem Totentempel praktiziert. Zahlreiche Texte überliefern, dass Amenophis, Sohn des Hapu als Weiser und Heiliger verehrt wurde. Ptolemäios IV. erreichte einen Tempel über dem Grab von Amenophis, das man in Deir el-Medina vermutet. Ebenso wie Amenophis wurde hier auch Imhotep noch bis ins 2. Jahrhundert nach Christus als Gott der Heilkunst verehrt. 

Grab Amenophis, Sohn des Hapu:

Sein stark zerstörtes Grab ist jetzt vermutlich in Qurnet Murai gefunden worden. (Teile seiner beiden Särge sind über verschiedene Musen verstreut), sowie Grabkegel. Der äußere Sarkophagdeckel gelangte bereits 1880 nach Paris.

 

Fragment des Sarkophags des Amenophis, Sohn des Hapu

Material:          schwarzer Granit
Maße:              Höhe 27,5cm; Breite 23,5cm
Herkunftsort:  Theben – West
Heute:               Musees Royaux d Árt et d´Histoire
                          in Brüssel

Wohl aus seinem Grab in Qurnet Murrai in Theben–West. Die wenigen erhaltenen Schriftzeichen nennen den Namen des Verstorbenen sowie seine wichtigsten Titel, die ihn als:
"...seinen wahrhaft geliebten königlichen Schreiber, den Fürsten Amenophis, den Gerechtfertigten, Wedelträger zur Rechten des Königs, Rindervorsteher des Amun, Geliebter seines Herzens."

Einige Ägyptologen vermuteten die letzte Ruhestätte Amenophis, Sohn des Hapu früher auf dem Gipfel des Hügels von Deir el-Medina, im großen Brunnen von Deir el-Medina oder sogar im Tal der Könige. Im Antikenhandel von Qurna tauchten Ende April 1969 Grabkegel von ihm auf, die vom Typ her ähnlich denen waren, die bereits bekannt waren.

1969 nahm Dieter Arnold in Qurnet Murrai am südlichen Abhang des Hügels unweit des Taleingangs von Deir el–Medina das hier nächstliegende Felsgrab auf. Es ist nicht auszuschließen, dass von hieraus eine Rampe zum Totentempel Amenophis Sohn des Hapu  hinunter geführt hat. An eine mit zwei Reihen von acht quadratischen Pfeilern versehene Querhalle schließt sich ein einfacher schmaler Längsgang, an dessen Ende anscheinend keine Kultkapelle vorgesehen war. Parallel zum Längsgang senkt sich, vom linken Ende der Querhalle ausgehend, ein 1970 noch mit Schutt gefüllter Schachtgang in die Tiefe.

Fast alle Pfeiler sind eingestürzt oder abgetragen, und mit ihnen fielen die angrenzenden Teile der leicht gewölbten Decke. Auch die vermutlich einst mit Putz bedeckten Wände sind fast überall abgebröckelt. Den jetzige Zustand der Anlage schildert dann auch am treffendsten der Name, unter dem sie bei den Einwohnern von Qurnet bekannt ist:  Bab el–Hagar–Tor der (losen) Steine. Ob es sich hierbei wirklich um das Grab des berühmten Amenophis, Sohn des Hapu  handelt, lässt sich derzeit immer noch  nicht sagen, es könnte sich auch noch unter einer hier befindlichen Häusergruppe verbergen.

Nach F. Kampp gehört ihm vielleicht das Grab TT 281 – eben das oben beschriebene.

                     Grabplane des mutmaßlichen Grabes Amenophis, Sohn des Hapu in Qurna Murrai

Grabplan aus MDAIK 39/1983
des mutmaßl. Grabes des Amenophis, Sohn des Hapu
(Aus:
"Das thebanische Grab des Amenemhet,
Wesir von Unterägypten: die Architektur/von Diethelm Eigner)

Grabplan aus MDAIK 26/1970Zur Grabanlage des Amenophis, Sohn des Hapu
- von Dino Bidoli -


Auch die Sarkophagfragmente, welche den Namen des Amenophis, Sohn des Hapu tragen, sind nicht behilflich für die Lagebestimmung des Grabes. Die Wissenschaftler haben aus den zahlreichen Sarkophagfragmenten zwei schwarze Sarkophage aus Granit rekonstruiert, welche ineinandergestellt waren. Deutlich zu erkennen sind bei der Form des inneren und äußeren Sarkophages die hohe Qualität der königlichen Sarkophage der 18. Dynastie.

Fragment des Sarkophages Amenophis, Sohn des Hapi
heute im Louvre:

Titel auf dem Sarkophagdeckel 
- nach Helck, Urk. IV. 1838-1839 -

A.  
„Sein wahrhaft geliebter königlicher Schreiber,
rpa.t-ImnHtp, der Gerechtfertigte“
B.  
Wedelträger zur Rechten der Königs,
rpa.t-Imn]Htp].
[Wedelträger zur Rechten] des Königs, 
[sein] wahrhaft geliebter königlicher Schreiber.
[ ..........]
C.   

Wedelträger zur Rechten der Königs,
"ImnHtp rpa.t, der Gerechtfertigte.“
D.   

 
rpa.
t, bei den Rollen der Sedfeste, Siegler des unterägyptischen Königs, einziger cmr,
königlicher Schreiber ImnHtp, der Gerechtfertigte, Rindervorsteher des Amun in Ober– und
Unterägypten, königlicher Scheiber
ImnHtp rpa.t Hat ja, erster cmr, Geliebter seines Herrn, königlicher Schreiber ImnHtp.

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