Quellen und Literatur-Angaben am Ende dieser Seite -nummerierte Verweise im Text
PM = Porter Moss, Topographical Bibliography of Ancient Hieroglyphic Text, Reliefs and paintings 1927-1952
Bilder oben: links und rechts: Courtesy to Kairoinfo4U - all rights reserved
| Mereruka - Wesir - |
Mereruka (auch nur kurz Meri genannt) diente gegen Ende der Regierungszeit von König Teti II. als Wesir und ist vor allem durch seine gewaltige Mastaba in Saqqara bekannt. Über seine Person ist nur wenig überliefert. Seine Gemahlin hieß Seschseschet Watetchethor, und sie war eine Tochter von König Teti II. Sie trug die Titel einer„Leiblichen Königstochter, Priesterin der Hathor, der Herrin der Sykomore, geliebt von ihm, watet–chet–her, ihr schöner Name ist Seschseschet".
Die Mutter von Mereruka trug den Namen Nedjetempet. Einige seiner Kinder sind ebenfalls bekannt, darunter ein Sohn mit Namen Meriteti (geliebt von Teti), der später unter König Pepi I. ebenfalls als Wesir diente und mit einer Priesterin der Hathor und Herrin des (südlichen) Heiligtums der Platane mit dem Namen "Nebet" verheiratet war. Sie ist dreimal in der Sektion von Meriteti dargestellt (einmal in C1 und zweimal in C4).
Möglicherweise hatte Mereruka einen Bruder mit Namen Ihy (1) oder dieser war identisch mit seinem Enkel Ihy-em-saf (1). Einer seiner Söhne war "Pepianch", mit schönem Namen Memi. Er war der älteste Sohn von Mereruka von einer früheren Gemahlin und usurpierte Meritetis Graberweiterung in der Mastaba seines Vaters für sich. Bei den Inschriften sowohl im Meriteti-Teil als auch von einigen in dem Teil seines Vaters ließ er den "schönen Namen Meri" seines Halbbruders aus den Inschriften entfernen (aber nicht in der Sektion, die zu Watetchethor gehörten). Später wurden die Kammern an Meriteti zurückgegeben.
Eine der Töchter von Mereruka hieß "Ibnebu" und ihre Mutter war die Prinzessin Seschseschet Watetchethor. Sie wurde nur einmal in der gesamten Mastaba dargestellt und zwar in Kammer B1 ihrer Mutter und dort als "ihre Tochter, ihre Geliebte, von ihrem Körper" bezeichnet. Sie wird dort als junge Frau dargestellt. An der Südwand
Mereruka war zu seiner Zeit einer der mächtigsten Beamten Ägyptens - zu einer Zeit, als der Einfluss der lokalen Staatsdiener an Reichtum und Macht zunahm.
Mereruka trug zahlreiche wichtige Titel: (Quelle: Wikipedia)
Mastaba
Die Mastaba von Mereruka hat insgesamt 33 Kammern
oder Räume und ist damit die größte und aufwendigste aller
nicht-königlichen Gräbern in Saqqara (3). Seine Mastaba ist eine Art
Familiengrab, denn außer ihm sind dort noch seine Frau, die Prinzessin
Seshseshet Waatetchethor (eine Tochter von König Unas) und der gemeinsame
Sohn Meri-teti begraben. Beide besitzen in der Mastaba auch eigene,
abgetrennte Räume.
Die Kammern von Meriteti, dem Sohn von Mereruka, wurden in jüngerer Zeit (2004) sehr ausführlich von Naguib Kanawati und Mahmoud Abder-Raziq publiziert und veröffentlicht - ebenso 2008 der Komplex von Watetchethor, der Frau von Mereruka. Die Publikation der Kammern des Wesirs Mereruka selbst ist in Vorbereitung.
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Mastaba des Mereruka A1 - A 21 = Räume für Mereruka
Anmerkung:
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| Grundriss-Plan:
nach PKG 35 und Janosi Gräberwelt - modifiziert von Nefershapiland - |
Beschreibung:
Nennung und Darstellung der Familie in der
Mastaba
Recht ungewöhnlich ist die Tatsache, dass sich innerhalb der großen
Mastaba von Mereruka ein geräumiger Teil für die Prinzessin Seshseshet
Waatetchethor (eine Tochter von König Unas) befand und ein weiterer Teil
Grabräume für ihren gemeinsamen Sohn Meriteti enthielt. Meriteti wird in den
Räumen seines Vaters Mereruka als "ältester Königssohn, von seinem
Leib" genannt und einmal als Mererukas "ältester Sohn" (4). In
den Räumen seiner Mutter Watetchethor wird er durchgehend als "ihr
ältester Sohn, geliebt von ihr......dessen schöner Name Meri ist"
benannt. In seinen eigenen Räumen trägt er 41 der Titel, die auch sein Vater
trägt und 8 weitere, die dieser nicht innehatte, einschließlich "des
Königs ältester Sohn von seinem Leib", "Vorlesepriester seines
Vaters" und "Inspektor der Priester, die verantwortlich sind für
die Pyramide des Pepi" (4). Seine Frau Nebet wird einmal in Kammer C1 und
zweimal in Kammer C4 (Räume des Meriteti) dargestellt und dort immer als
"seine Frau, seine Geliebte" bezeichnet. Sie trug zwei Titel:
"Bekannte des Königs" und "Priesterin von Hathor, Herrin des
(südlichen) Heiligtums der Platane" (4).
Watetchetor erscheint in jeder dekorierten Kammer ihres Gemahls und begleitet ihn in 39 der 46 Haupt-Szenen, während sein Sohn Merititi in 6 Räumen seines Vaters (einmal in jeder Kammer) zu sehen ist und in jeder der Räume von Watetchethor, wo er insgesamt 11 mal erscheint, als ihr Begleiter in allen Hauptszenen, mit Ausnahme von drei, wo sie alleine dargestellt wird. Es wird in der Sektion von Watetchethor auch eine Tochter gezeigt, die dort als "ihre Tochter, ihre geliebte Ibneitnub" benannt wird. Möglicherweise wurde diese Tochter einst auch in den Räumen von Mereruka gezeigt, aber dort ist ihr Name heute verloren (4).
In den Räumen von Mereruka werden auch noch andere Familienmitglieder gezeigt und genannt, die aber in den Räumen von Watetchetor und Meriteti nicht vorkommen. Die Mutter von Mereruka, Nedjetempet, deren "schöner Name Tiyet" war, erscheint dreimal und wird dort als "Verwandte des Königs", was auch eine Bezeichnung für Enkeltochter sein kann. Neben dem Sohn Meriteti erscheinen in den Räumen von Mereruka 5 andere Söhne, deren Namen "Memi, Chenti, Aapref, Chenu und Nefer" sind. Memi erscheint in 4 Räumen - insgesamt 6 mal und wird als "Mererukas ältester Sohn, sein geliebter, einzigartiger Freund, Vorlesepriester und Schreiber der Gottesbücher". Er wird auf den intakten Darstellungen als Schüler mit einem Bart dargestellt. Chenti wird ebenfalls als Schüler je einmal in zwei Räumen gezeigt und als Mererukas Sohn, "der Richter und Schreiber" benannt. Aapref ist einmal ebenfalls als Schüler, aber bartlos dargestellt in Begleitung seines Vaters und wird in den Inschriften als "einzigartiger Freund und Vorlesepriester" genannt. Aber er wird dort nicht als ältester Sohn Mererukas betitelt, aber seine Darstellung in dieser wichtigen Szene zusammen mit dem "ältesten Sohn" Memi, Seite an Seite des Vaters, ist ein Hinweis auf die Verwandtschaft (4).
Chenu ist einmal dargestellt, ebenfalls als Schüler mit Bart und wird als Sohn von Mereruka benannt und als Priester der Pyramide des Teti und als "Vorlesepriester und Schreiber der Gottesbücher" tituliert. Nefer erscheint ebenfalls nur einmal - auch als Schüler und wird tituliert als "Mererukas jüngster (?) Sohn" (4).
Der Eingangsschacht zur Grabkammer von Mereruka befindet sich sich in A11 - auffallend ist aber, dass der Zugangsschacht zu den Grabräumen für Waatetchethor und Meriteti nicht von einer ihrer eigenen Räume aus zugänglich ist, sondern vom Dach aus.
Dekoration der Räume
Wie bei den anderen Mastaben in dieser
Zeit des Alten Reiches sind die Wandmalereien sehr lebhaft und detailreich
gehalten. Nach allgemeiner Auffassung der Forscher sind alle drei Abteilungen
der Mastaba dekoriert und erbaut während der Herrschaft von König Teti, auf
jeden Fall nicht vor dem Bau der Kagemni-Mastaba, der zwar auch als Wesir
unter König Teti diente, aber auch schon unter den Vorgängern König Isesi
und Unas im Amt war. Dieses geht aus dem Umstand hervor, dass die westliche
Wand der Kagemni-Mastaba später als östliche Wand der Abteilungen von
Meriteti und Mereruka diente (A13, A12 und Teile von A10 im Plan oben)
(5).
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Mastaba des Mereruka (hinten) |
| Autor:
Prof. Mortel, Wikipedia 5. Mai 2022 Lizenz: CC BY 2.0 |
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Mastaba des Mererukas Die große Mastaba hat nur einen
einzigen kleinen Eingang, der sich - anders als üblich - an der
Südseite befindet. Auf dem linken und rechten Türpfeiler befinden sich
Darstellungen im Flachrelief des Mererukas und seiner Gemahlin, die an
einer Lotusblüte riecht. Der Grabeigentümer trägt einen kurzen Shirt
und eine große ausladende Kette um den Hals. In seiner linken Hand
hält er seinen Amtsstab der Macht und in der rechten das Sechem-Szepter. Auf den Türrahmen befinden sich Inschriften mit den Namen und den Titeln des Mereruka.
Bild: Courtesy to Kairoinfo4U |
Kammer A1 (Mereruka)
PM III-23-1 (11-15)
Im Durchgang zu Raum 1 (PM III-2-1; 526 [10g] ) ist der Verstorbene auf der
Ostseite zusammen mit seinem Sohn Chenu (vor ihm) beim Malen zu sehen.
Diese Szene ist eine der merkwürdigsten Darstellungen im Grab. Mereruka sitzt
auf einem Stuhl mit Rückenlehne vor einer Staffelei - in der Linken hält er
eine Farbmuschel, mit der Rechten führt er den Stift an das Bild auf der
Staffelei. Es sieht so aus, dass auf der Tafel ein erst zur Hälfte entrollter
Papyrus befestigt ist. Das Bild auf der rechten Hälfte (siehe Bild
unten) - lt. Beischrift die Personifikationen der drei ägyptischen
Jahreszeiten - gibt den Ägyptologen ein Rätsel auf. Vermutlich wird man sie
als eine zeichenhafte Abkürzung jener drei Figuren der Jahreszeiten anzusehen
haben, die in den Bildern der "Weltenkammer" des Sonnenheiligtums
der 5. Dynastie die Darstellungen in den einzelnen Jahreszeiten anführten.
Jede der drei Jahreszeiten wird durch eine Gottheit repräsentiert.
Vor der Staffelei steht ganz unten (nicht im Bild) sein Sohn "Chemu" - in verkleinerter Darstellung - und hält eine Tintenpalette in der Hand (5).
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Mereruka malt die 3-Jahreszeiten Mereruka (ganz links) sitzt auf einem Stuhl und blickt auf ein Bild auf einer Staffelei. Das Bild, an dem er malt, stellt die drei Jahreszeiten dar - die jede durch eine Gottheit repräsentiert wird. Vor ihm steht sein Sohn Chemu (nicht im Bild), der hier in verkleinerter Darstellung dargestellt wird und hält eine Tintenpalette in der Hand (5).
Bild: Courtesy to Heidi Kontkanen |
An der Ostwand der Eingangskammer A1 ist Mereruka dargestellt, wie er das Grab betritt, während seine Frau seine Hand hält und Diener seine leere Sänfte tragen. An der Nordwand befindet sich eine wunderschöne Darstellung einer Jagd in den Papyrussümpfen. In einer Detailansicht dieser Szene, wobei es sich um das Stück vor Mererukas langem Papyrusboot handelt - sind deutlich die vielen verschiedenen Vogelarten zu erkennen, welche im Sumpf nisten oder dort nur auf Futtersuche sind. Ein Jäger steht im Bug eines langen Bootes, das von vier Schiffern mit langen Ruderstangen fortbewegt wird und hält einen großen, zur Jagd abgerichteten Mungo an seinem Schwanz fest. Dieser versucht gerade, sich an ein Nest mit jungen Eisvögeln heranzumachen. Eine Nilganz brütet in einem anderen Nest und direkt vor dem Mungo ist ein Silberreiher zu sehen, der auf einer Papyrusdolde sitzt. Ein Flamingo sitzt etwas weiter nach links hinter dem Nest, in dem ein Ibis gerade seine Jungen ausbrütet. Oben in der Ecke der Darstellung erblicken wir einen weiteren Mungo, der mit seiner Beute - einem Jungvogel - im Maul an einem Papyrusstengel herabklettert und zum Boot zurückkehrt.
Nilpferde kämpfen unterhalb der beiden Boote mit Krokodilen. Ein Flusspferd hat gerade ein Krokodil gepackt und versucht ihm das Rückgrat zu brechen. Davor ist ein junges Nilpferd zu sehen, das neugierig den Fischen folgt, die aber viel größer dargestellt sind, als das Nilpferd selbst. Einer dieser "großen" Fische scheint ein Nilbarsch (Lates niloricus) zu sein.
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Raum I. - Nordmauer |
| Auf der Nordmauer sehen wir
eine Jagd im Papyrussumpf. Im Wasser unter den beiden Booten mit
Jägern kämpfen Nilpferde mit Krokodilen. Nilpferde versuchen nach
dem Fischen - die hier viel größer als original dargestellt sind -
zu schnappen. Der eine dieser Fische scheint ein Nilbarsch zu sein.
In dem rechten Boot stehen drei Männer - der hinterste (nicht im Bild) treibt das Boot mit einer langen Stange durch den Sumpf - in einem Papyrushoot und jagen die Nilpferde mit langen Stangen. Auffallend sind hier bei den Darstellungen, die besonders lebhaft und detailreich gezeichnet sind, die Libellen und Frösche, die in den Sumpfpflanzen zu sehen sind. |
| Bild: Courtesy to Heidi
Kontkanen, Finnland - all rights reserved - |
An der Südwand von Raum I. (PM 13) - nahe der Südostecke - ist in dem unteren Register eine Rinderherde zu sehen, welche durch ein sumpfiges Gewässer schwimmt. Hirten, die in kleinen Booten sitzen, treiben die Herde durch das Gewässer. Einer der Hirten hält mit beiden Händen sein Seil, an dem eine Kuh festgebunden ist, welche hinter dem Boot herschwimmt. Wie schon in den Darstellungen im Grab des Kagemni zu sehen war, folgt ein Kalb seiner Mutter. Sie streckt das Maul und die Zunge nach ihrem Kalb aus und lockt, indem diese dem Jungtier folgen, die gesamte Herde hinter sich her (5).
Im zweiten Register zwingen Männer Rinder zu Boden um sie zu opfern - indem einer von ihnen über dem Rücken des ersten Opferrindes springt, seine Hörner mit seiner Rechten packt und mit der linken Hand den Schwanz hält. Zusammen mit drei weiteren Männern fallen sie über das Opfertier her: einer zerrt an dem anderen Horn und der zweite versucht dem Tier die Vorderbeine wegzuziehen, um es zu Fall zu bringen, während der dritte Mann seine Arme um die Hinterbeine geschlungen hat.
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Raum I. - Südwand Im zweiten Register zwingen Männer Rinder zu Boden um sie zu opfern - indem einer von ihnen über dem Rücken des ersten Opferrindes springt, seine Hörner mit seiner Rechten packt und mit der linken Hand den Schwanz hält. Zusammen mit drei weiteren Männern fallen sie über das Opfertier her: einer zerrt an dem anderen Horn und der zweite versucht dem Tier die Vorderbeine wegzuziehen, um es zu Fall zu bringen, während der dritte Mann seine Arme um die Hinterbeine geschlungen hat. Bild: Courtesy to Kairoinfo4U |
In der oberen Reihe drehen sich die Themen um die Bewässerung der Gärten. Gärtner bringen Wasser in Krügen, welche sie mit Schulterstangen tragen, zu den "Küchen- und Gemüsegärten". Weitere Gärtner arbeiten dort mit Grabstöcken (Setzhölzern). Einer von ihnen pflückt gerade eine große, reife Frucht (5).
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Gärtner bei der Gartenarbeit -
Raum I. Die Szenen in der oberen Reihe der Südwand zeigen die Bewässerung des Küchen- und Gemüsegartens. Gärtner bringen Wasser in Krügen, die sie an Schulterstangen tragen. Der vorderste der Männer gießt gerade sein Wasser beim Betreten des Gartens aus. Der Garten wird hier in der ägyptischen Darstellungsweise durch drei Reihen von Quadraten wiedergegeben. Der Kollege vor ihm ist gerade mit dem Gießen fertiggeworden. |
| Bildautor: unbekannt |
Kammer A2 (Magazinraum)
Der Raum A2 ist ebenso wie die Räume A5 und A15
nicht dekoriert und alle diese Räume scheinen Magazinräume zu sein. Der
schmale Durchgang der vom Raum A1 in den Raum A2 führt, wurde durch die Wand
von A1 gebrochen, nachdem diese schon dekoriert und fertiggestellt wurden.
Kammer A3 (Mereruka)
PM III-2-1
Szenen an der Westwand von Raum II berichten von der Jagd in der Wüste, die
beiderseits von einer Art Gatter eingerahmt werden. Wahrscheinlich wurde
dadurch das Gelände abgegrenzt, auf welchem die Jagd stattfinden sollte. In
der untersten Reihe springen zwei Windhunde ihre Beute an. Einer von beiden
verbeißt sich in das Genick einer Oryx-Antilope und der andere in eine Art
nubische Bergziege. Durch die Heftigkeit seines Angriffs wurde das Tier
umgeworfen und er packt es nun an die Gurgel - eine zweite Antilope gelingt es
im letzten Moment zu entkommen. Ein Löwe ist zwischen den beiden Jagdhunden
zu sehen und hat ein Wildrind erbeutet, welches er mit seinen Vorderpranken
festhält. Über der gesamten Szene erblickt man Sanddünen mit Dornenbüschen
und anderem Gestrüpp.
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Raum
III. - Jagd in der Wüste Wüstenjagddarstellungen an der Westwand von Raum III. (bei PM sind diese Szenen in Raum A3 - nach Lauer in Raum A2). |
| Bild: Courtesy Kairoinfo4U - alle Rechte vorbehalten - |
In der oberen Reihe befindet sich ein Hunderudel, dem gerade die Stücke eines zerlegten Steinbocks als Futter vorgeworfen wird. Rechts davon hält ein Jäger das Ende eines Seils mit dem er einen Steinbock oder eine Gazelle gefangen hat.
Auf der Ostmauer von Raum III nehmen die Metallverarbeitung und die Herstellung von Schmuckstücken und Halsketten einen wichtigen Platz unter den Themen der Grabdekoration ein. Sie sind auch das Motiv eines großen Reliefs in diesem als A3 bezifferten Raum. Man erkennt kleinwüchsige Goldschmiede (Zwerge ?), die an der Herstellung von Halsbändern und Armringen arbeiten. Die Darstellungen zeigen, wie die Edelmetalle gewogen werden und dann von einem Schreiber gewissenhaft festgehalten wird (PM 528-20 [5] ).
Zwei Sechsergruppen von Männern ziehen einen Schlitten mit der Statue des Grabeigentümers in einem Schrein, der von zwei weiteren Männern flankiert wird. Einer opfert der Statue Weihrauch, der andere hält nur den Naos fest. Goldschmiede sind im mittleren Register zu sehen. Ein Aufseher (links) wiegt Goldbarren auf einer Hebel- bzw. Balkenwaage, davor befindet sich ein Schreiber, der Berechnungen anstellt. In der Mitte fachen 6 Arbeiter das Feuer mit langen Blasrohen an, um die Goldbarren in den Schmelztiegeln einzuschmelzen. Das geschmolzene Metall wird dann in eine Form gegeben und abgekühlt, damit es gehämmert werden kann. Unmittelbar rechts davon sitzen oder hocken Männer, die mit einem "Kiesel" das Gold auf dem Amboss zu hämmern - wie es in der Beischrift über den Barren zu lesen ist.
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Mastaba Mereruka - Raum III Handwerker Im mittleren Register sind Goldschmiede bei der Arbeit zu sehen. Ein Handwerker wiegt Goldbarren mit einer Hebel- oder Balkenwaage ab. Vor ihm steht ein Schreiber, der alles gewissenhaft notiert. In der Mitte fachen 6 Arbeiter das Feuer mit langen Blasrohren an, um die Goldbarren in den Schmelztiegeln einschmelzen zu können. Im untere Register sehen wir links Goldschmiede, welche "letzte Hand" anlegen, um die Schmuckstücke zu vollenden. Die etwas "klein geratenen" Männer davor könnten evtl. Zwerge sein. |
| Bild: Courtesy to Heidi Kontkanen - all rights reserved - |
Unterhalb und oberhalb dieser Handwerkerszene der Goldschmiede befinden sich einige der wichtigsten Erzeugnisse ihres Handwerks: schlanke Gefäße, Kannen, Schalen, verschiedene Halsbänder, ein Diadem und vieles mehr. In der untersten Reihe legen dann "letzte Hand" an, um die Halsbänder zu vollenden. Die etwas beleibten Männer könnten Zwerge sein (5)
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Durchgang Auf den Türpfosten des Tordurchgangs von Kammer A3 zu A4 befinden sich Darstellungen mit Gabenbringern.
Bild: Courtesy to Kairoinfo 4U |
Kammer A4 (Mereruka)
PM III-2-1; 528 (21-26)
An der Westwand von Raum A4 (PM III-2-1; 529 [23]) sind die Ortsvorsteher zu
sehen, der unter Stockhieben vor dem "Geheimrat der großen Kammer"
(Richter?) gezerrt und zur Abgabe der "Steuererklärung" gezwungen
werden. Einer von ihnen dessen Titel "Ortsvorsteher und Vorsteher der
Ackerschreiber" lautet, sitzt nackt auf dem Boden und ist an einen Pfahl
gebunden, wo er von einem vor ihm stehenden Steuereintreiber an beiden
Unterarmen festgehalten wird, während zwei andere Männer mit Stöcken auf
ihn einschlagen.
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Westwand des Raumes A4 (linke Seite) -
Steuereintreiber bei der Arbeit Szenen der Bestrafung für säumige Steuerzahler durch die Steuereintreiber. |
| Bild. Courtesy to Kairoinfo4U - all rights reserved - |
An der Ostwand von Kammer IV ist eine Angelszene zu sehen. Mererukas Bruder, der Landverwalter und Älteste der Werft, Ihy, sitzt in einem Papyrusboot und isst Fisch und trinkt aus einem Becher, der von seinen Dienern gehalten wird (PM 529, 26, Reg. III). Weiter nach rechts sind mehrere Fischfangszenen zu sehen.
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Raum IV - Bootsszene Mererukas Bruder Ihy sitzt zusammen mit 4 weiteren Männern in einem Papyrusboot und und isst Fisch. Er trinkt aus einem Becher, der von seinem Diener gehalten wird. |
| Bild: Sakkara-24-Mastaba
of Mereruka-Ptahhotep im Boot Autor: Gerd Eichmann, Wikipedia 1.12.1982 Lizenz: CC-BY-SA 4.0 |
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Fischfangszenen in Raum IV Die linke Szene mit dem Bruder von Mereruka setzt sich nach rechts fort mit Fischfangdarstellungen vom Papyrusbooten aus mit kleinen Netzen und Körben und Angeln. Im Schilf des Sumpfes picken Vögel nach etwas Eßbaren. |
| Bild: Courtesy to Kairoinfo4U - all rights reserved - |
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Fischer mit Netzen Fortsetzung der obigen Szene - Fischer in kleinen Booten, die große Netze mit Fische einholen. Im Sumpf sind Vögel zu sehen, die nach Futter picken. |
| Bild: Fisherman
in Mererukas tomb Autor: Kairoinfo4U, Wikipedia Lizenz: CC BY-SA 2.0 |
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Mereruka und seine Frau mit dem
Sohn Meryteti Rechts vom Durchgang sehen wir den Grabeigentümer Mereruka in einer lebensgroßen Darstellung, seine Frau und seinen Sohn (vor ihm) in verkleinerter Darstellung. Sie sind auf dem Rückweg von den Sümpfen und werden von Eskorten begleitet. Einer der Männer der Eskorte führt zwei Hunde und einen Affen mit sich. Rechts im unteren Register Fischer mit einem großen Netz beim Fischfang, darüber Fischfangszenen vom Papyrusbooten aus und Merkerukas Bruder "Ihy" beim Essen und Trinken (siehe Bild weiter oben). |
| Bild: Courtesy to Kairoinfo4U - all rights reserved |
Kammer A5
PM III-2-1; 529 [29]
In Raum 5 sind nur die Türpfosten zu Raum 6 mit drei Registern Opferträger
dekoriert (der obere Teil ist unvollendet).
Kammer A6
PM III-2-1; 529 (36)
Nach Porter & Moss befinden sich auf dem Durchgang
a) Reste von drei Registern mit Opferträgern und b) zwei Register mit
Opferbringern.
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Raum VI - lange Fischfangszene - rechte Wandseite Eine weitere Szene des Fischfangs - ähnlich der in Raum IV. Sie zeigt die verschiedenen Methoden, welche die Ägypter praktizierten, von der Verwendung einer einfachen Angelschnur bis hin zum großflächigen Einsatz von Netzen und Körben sowie einer großen Vielfalt an Fischen in exquisiten Details. |
| Bild: Courtesy to Kairoinfo4U - all rights reserved - |
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Raum VI -(PM III-2-1; 529 [32] Der obere Teil der Wand ist heute verloren. In den beiden unteren Registern bringen weibliche Diener Früchte und Opfergaben von den Dörfern und Gütern des Verstorbenen ins Grab. |
| Bild: Courtesy to Kairoinfo4U - all rights reserved - |
Kammer
A7
An den Wänden der Kammer A7 ist Watetchethor, die
Frau des Grabbesitzers zu sehen, wie sie zusammen mit ihrem Gemahl Mereruka
auf einer großen Couch sitzt, während sie die Harfe spielt.
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Prinzessin Watetchetor-Sescheshet spielt die Harfe - Raum A7 Die Gattin von Mereruka, die Prinzessin Watetchetor sitzt gemeinsam mit ihrem Gatten auf einem Sofa und spielt die Harfe. Unter dem Bett befinden sich eine Reihe von Gläsern mit Ölen sowie viele Schachteln, Vasen, Tische und kleine Schränke mit Schmuck und Textilien. |
| Bild und Umzeichnung:: Jean Leclant, "Los tiempos de las piramides" p.234, Fig. 225, 1978 - William Stevenson Smith" The art and architecture of ancient Egypt" p. 294, Fig. 145.1978 in Flickr-account of Juan R. Lazaro. |
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| Bild: Courtesy to Heidi Kontkanen - alle Rechte vorbehalten - |
Kammer A8
Die Kammer A8 enthält eine Scheintür und einen
Opfertisch am westlichen Ende, um Mererukas Ka den Eintritt in die Mastaba zu
ermöglichen. Von dort konnte er dann auf direktem Weg durch eine zweite
Scheintür, die sich in direkter Linie am Westende von Kammer A11 befindet, in
den Grabschacht und die Grabkammern gelangen.
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Scheintür Raum A8 Blick von West nach Nord - der obere Teil der großen Scheintür ist völlig zerstört. In der Mitte (Fenster oben) ist der Verstorbene vor einem Opfertisch sitzend zu sehen. Auf dem unteren Türstürz - unterhalb des "Fensters" befinden sich mehrere seiner Titel und sein "schöner Name" Meri ist in zwei Textzeilen geschrieben.
Bild: Courtesy to Heidi Kontkanen |
Der an die Kapelle A8 angrenzende Serdab enthielt einst Statuen von Mereruka, die als Reservekörper dienten, die seine Seele bei Bedarf "bewohnen" konnte. Eine kleine Öffnung für zeremonielle Zwecke verbindet den Serdab mit Kammer A6.
Die für den Verstorbenen wichtigsten Szenen waren naturgemäß jene mit den Opfergaben in den Kapellen A8 und A11. Zu beiden Seiten der Scheintür in der Kammer A8 ist Mereruka vor einem Opfertisch sitzend dargestellt - die dazugehörige Inschrift nennt seinen Namen und seine Titel sowie eine Liste der Speiseopfer.
Kammer A9
Im Durchgang von Raum VIII zu Raum
IX befinden sich Reste von zwei Registern mit den Darstellungen von Männern,
die Gläser mit Ölen bringen. Auf der linken Eingangsrückwand sind drei
verbleibende Register von Dienern zu sehen, welche Truhen mit Edelsteinen,
Gläser mit wertvollen Ölen auf Schlitten und Truhen mit Stoffen bringen.
Auch auf der linken und rechten Seitenwand des rechteckigen Raumes A9 befinden
sich auf der unteren Hälfte (obere Hälfte ist verloren) Szenen, in denen der
Verstorbene zusammen mit seiner Gemahlin - gefolgt von Männern, die Truhen
mit Stoffen und Öl-Krügen auf Schlitten ziehen - das Herbeibringen der
Opfergaben von seinen Dörfern und Gütern begutachten - ebenso wie auf der
rechten Rückwand des Raumes - neben dem Durchgang zum Magazinraum XV.
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Raum A9- Ostwand |
| Von der Figur des Wesirs Mereruka, der zusammen mit seiner Frau vor Opferträgern steht, sind nur noch die Beine erhalten |
| Bild: Courtesy to Juan R. Lazaro - all rights reserved - |
Kammer A10 Westwand
Am rechten Ende der Westwand ist Mereruka auf einem
Stuhl mit Rückenlehne sitzend zu sehen. Zu seinen Füssen hockt seine Frau
Watetchethor. Hinter ihnen und vor ihnen sind mehrere Reihen von Dienern zu
sehen, die alle auf sie zukommen. Vor dem Grabherrn befindet sich eine
senkrechte Inschriftenzeile, welche die Darstellung der Diener vor ihnen
trennt: "Betrachtung der Gegenstände und der Kleidung, die aus der
Residenz gebracht wurden, als Gabe, welche der König dem Ehrenwerten Meri
gewährt." (Quelle: www.osirisnet.net
- Seite leider nicht mehr online)
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Raum A10 -
Westwand |
| Mereruka sitzt am rechten Ende der Westwand auf einem löwenbeinigen Stuhl mit Rückenlehne - in seiner Hand hält er den Amtsstab. Seine Frau hockt in verkleinerter Darstellung zu seinen Füssen. Vor und hinter dem Ehepaar befinden sich lange Reihen mit Dienern, die Gaben herbeischaffen. |
| Bild: Courtesy to Kairoinfo4U - all rights resersved - |
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Raum 10 - zwei Pfeiler Von den ursprünglich 4 Kalksteinsäulen, welche sich original in dieser Kammer befunden haben, sind nur noch die beiden am nördlichen Ende erhalten geblieben. Auf jeder Säule befindet sich am unteren Rand eine stehende Figur von Mereruka.
Bild: Courtesy to Heidi Kontkanen |
Irgendwann viel später nach Abschluss der Dekorationsarbeiten in den Räumen A10 und A3 wurde eine Öffnung zwischen den beiden Räumen geschaffen. Diese Öffnung war wohl kaum als Tür gedacht und wurde wahrscheinlich erst in der Neuzeit angelegt. Nachdem die Mastaba des Mereruka verfallen war, scheint der Raum A10 von Fellachen bewohnt worden zu sein, die in der nordöstlichen Ecke Feuer entzündeten und die Wände dadurch kalziniert wurden, wodurch der rote Ocker der Figuren einen purpurnen Farbton annahm (6).
Kammer A11 (mit Scheintür)
Der Raum A11 ist ein langgezogener, rechteckiger Raum, der
von Raum A4 betreten wird und an dessen linken Ende sich eine Scheintür
befindet.
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Scheintür von
Mereruka Oberhalb der modernen Treppe, die zur Grabkammer von Mereruka hinunterführt, befindet sich eine Scheintür, die wie eine Palastfassade aussieht.
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| Bild:
Courtesy to Heidi Kontkanen - alle Rechte vorbehalten - |
Kammer A12 - Nebenraum von A11
Die Dekoration in den Räumen A10 und A13
ist zeitgenössisch, wurde aber wohl von einer anderen Gruppe von Künstlern
ausgeführt wie in den anderen Räumen. Es wird vermutet, dass sie aus einer
Zeit stammt, die weit nach der Fertigstellung aller anderen Kammern liegt (6).
Die Wände und ebenso die Seiten der Durchgänge in Raum A11 zeigen ebenso wie
in den Räumen A10 und A12 Opfergaben für den König, was vermuten lässt,
dass diese drei Räume später dekoriert wurden als die anderen.
In der Kammer A12 - ebenso wie in A9 - sind die Hauptszenen so weit wie möglich in Bezug auf die Opferkapellen angeordnet. In A12 blicken die Figuren an den Seitenwänden zur Kapelle A11, die an der Westwand zum Eingang und die an der Ostwand nach Süden (Quelle: Pentice Duell in The Mastaba of Mereruka, Part 1+2; 1938 - online-version).
Die Szenen in diesem Raum zeigen (lt. PM III-2-1; 531 [6468 den Verstorbenen (Mereruka) auf einem Stuhl sitzend und seine Gemahlin, die vor seinen Beinen hockt vor Reihen von Opferbringern, die Stoffe und Krüge mit Ölen auf Schlitten bringen - umgeben von geschlachteten Vieh.
Kammer A13 (Opferkammer)
Das Innere der Mastaba ist so
aufgebaut, dass die ganze östliche Seite für Mereruka gewidmet ist, am Ende
dieses Bereiches ist eine große, von 6 Pfeilern getragene Opferkammer, in der
sich in einer Nische eine lebensgroße Statue des Verstorbenen befindet. Zu
ihr führt eine kurze Treppe empor, die an einer Opfertafel endet. Löcher für
Türangeln zeigen, dass die Statuennische einst Türflügel besaß die
geschlossen werden konnten.
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Mastaba des Mereruka - Opferraum A 13 An den 6 Säulen befinden sich Darstellungen des Verstorbenen. Der Durchgang an der Rückwand führt zu den Lagerräumeni. An der Ostwand (rechten Wand) befindet sich die Nische mit der Statue und der Opfertisch. An den Pfeilern blicken die Figuren an der Nord- und Südseite zur Achse der Statue, während die an der Ost- und Westseite nach Norden, also zur Statue selbst, blicken. |
| Bild: Courtesy to Heidi Kontkanen - all rights reserved - |
Dieser Pfeilerraum war der Hauptraum der Anlage, in der Merukas Ka-Statue eindrucksvoll und lebensgroß durch eine Scheintür in der Nordmauer einzutreten scheint. Beiderseits der Nische mit der Nische sind auf dem Rahmen der Nische Namen und Titel des Verstorbenen eingraviert. Wie eine Stele wird die Nische seitlich von einem senkrechten, gebänderten Eckrundstab umgeben. Am Fuß der Nische führen 4 Stufen zu einem Opfertisch.
Links und rechts der Statuen-Nische befinden sich großformatige Darstellungen Mererukas mit seiner Gemahlin, die ihm - wie üblich in verkleinerter Darstellung - voranschreitet. Sie trägt um den Kopf ein Diadem, dessen freie Bandenden nach hinten herabhängen. Sie hält eine Lotosblüte in der Hand, an der sie riecht. Hinter Mereruka erscheint seine Mutter.
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6-Pfeilerhalle - Mastaba von Mereruka Am hinteren Ende der Mastaba befindet sich die Opferkammer mit 6 Säulen, wo sich auf allen Seiten eine Darstellung des Verstorbenen befindet. |
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| Bild:
Courtesy to Heidi Kontkanen - all rights reserved - |
Autor:
Prof. Mortel, Wikipedia 5. Mai 2022 Lizenz: CC BY 2.0 |
Die große Opferkapelle A 13 mit der Statue des Grabeigentümers in einer Nische enthielt die Autobiografie von Mereruka und eine lange Reihe seiner Titel und Beinamen sowie die wichtigsten Darstellungen seiner Gattin Watetchethor und anderer Familienmitglieder. An der Nordwand der Kammer blicken einige der Darstellungen von Mereruka nach rechts, andere nach links von der Statue, während an der Ost- und Westwand der Kammer jeweils eine Szene mit Landwirtschaft bzw. Schiffen zeigt, wobei sich die Handlung in beide Richtungen erstreckt.
Der größte Teil der Südwand (links) ist der Darstellung seiner Bestattung gewidmet. Sein Sarkophag wird getragen und anschließend von den Priestern, den Trauergästen, Tänzern und Musikern (mit Klappern) per Boot zum Grab gebracht. Die Nordwand zeigt Mereruka in einer Sänfte, gefolgt von seinen Begleitern, seiner Familie, seinen Zwergen, Hunden und einem Affen. Weiter rechts ist er mit seiner Frau und seiner Mutter in Szenen des Bootsbau und der Viehzucht dargestellt, darunter auch der Zwangsfütterung von Hyänen. In einer interessanten Szene scheinen zwei Männer eine Hyäne zu zwingen, Fleischstücke zu schlucken - eine Praxis, die diese Wildtiere daran hindern sollte, das erlegte Wild zu fressen.
Der Durchgang an der hinteren Wand führt in die Räume von Meriteti (dem Sohn von Mereruka). Über und zu beiden Seiten des Durchgangs schauen Mereruka und seine Gemahlin sowie seine Mutter den spielenden Kindern zu. Jungen fangen Vögel helfen bei der Feigenernte und treiben verschiedene Sportarten, während die Mädchen sich beim Tanz gegenseitig herumwirbeln.
Die oberen Darstellungen an der Ostwand sind leider heute nicht mehr vorhanden. In den unteren Bereichen sind Mereruka und seine Frau bei verschiedenen Tätigkeiten zu sehen. Zunächst scheinen sie - mit den Dienern im Hintergrund - Senet zu spielen (einem Brettspiel ähnlich wie unser "Damespiel" oder Schach). In den nächsten Szenen sitzen sie unter großen Sonnenschirmen und beobachten landwirtschaftliche Szenen wie Pflügen, Dreschen, Eseln, welche die landwirtschaftlichen Güter transportieren, das Ziehen von Flachs und das Stapeln von Getreide.
Auf fünf der sechs Säulen erscheint Mereruka mit seinen Titeln - auf der zentralen Säule ist sein Sohn Meriteti auf der Südseite dargestellt.
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Mastaba des Wesirs Mereruka - Kammer 13 (oder Opferraum) |
| An der Nordseite der großen Opferkammer (A13) steht in einer tiefen Nische eine lebensgroße Statue des Verstorbenen vor einer Opfertafel und einer Treppe. Seitlich davon (links und rechts) befinden sich an der Nordwand zwei weitere Darstellungen von Mereruka mit seiner Frau Watetchethor und seiner Mutter, die in der üblichen Darstellungsweise beide kleiner vor und hinter seinen Beinen dargestellt sind. |
| Autor: Courtesy to
Heidi Kontkanen - all rights reserved - |
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6-Pfeilerhalle - Mastaba von
Mereruka In der Nische befindet sich eine lebensgroße Statue des Verstorbenen in Schreitstellung.
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| Bild:
Courtesy to Kairoinfo4U - all rights reserved - |
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Mastaba des Wesirs Mereruka - Kammer 13 (oder Opferraum) |
| Linke Seite von der Nische mit einer großen
Darstellung des Grabeigentümers, begleitet von einer verkleinerten
Darstellung seiner Frau Prinzessin Watetchethor und seiner Mutter, die
Herrin Nezetempet (rechts) vor mehreren Registern mit Opfertieren.
In der Nische auf der rechten Seite befindet sich eine lebensgroße Statue des Verstorbenen.
Im untersten Register (ganz rechts) an der Nordmauer des Raumes sehen wir die Fütterung von "Masthyänen" - eine derartige Szene befindet sich auch in der Mastaba des Kagemni. Die Hyänen wurden gemästet, damit sie nicht die gefangenen Rinder, Antilopen und Ziegen fraßen oder auch mit der Abrichtung der Tiere. Diese Praxis wurde im Alten Reich aber schnell wieder aufgegeben, da sie wohl nicht auf Dauer funktionierte. Die Tiere werden von zwei Aufsehern geführt und festgehalten. Dann wirft man sie auf den Rücken und einer der Männer hält sie an den Pfoten fest oder fesselt sie (wenn nötig). Der andere Aufseher stopft ihnen dann das Futter ins Maul. |
| Autor:
Prof. Mortel, Wikipedia 5. Mai 2022 Lizenz: CC BY 2.0 |
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Mastaba des Wesirs Mereruka - Kammer A13 (oder
Opferraum) |
| Rechts im Bild ist der Wesir Mereruka in Begleitung seines ältesten Sohnes und einem Beamten, den Vorlesepriester Aperef zu sehen (evl. ist dieser auch ein weiterer Sohn von Mereruka). Sie scheinen ihn zu stützen (evtl. im Alter ?) In der Szene davor sitzt Mereruka in einer Art Sänfte (oberer Teil der Szene verloren), die von 12 Männern (in zwei Registern) getragen wird, begleitet von seinen 3 Hunden, einem Zwerg und von einem Affen. |
| Autor:
Prof. Mortel, Wikipedia 5. Mai 2022 Lizenz: CC BY 2.0 |
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Kammer A13 - Nordwand Nordmauer des Opferraumes (A13) - rechts neben der Tür zum Durchgang zu den Räumen von Meriteti. Die Szene "Jugend beim Sport" wird durch die Tür durchschnitten. Zu sehen sind junge Leute beim Spiel oder Sport: Junge Männer oder Knaben auf den beiden oberen Reihen, Mädchen unmittelbar an den beiden Türsturzblöcken. Die Jünglinge tragen die Seitenlocken der jungen Leute.
Bild: Courtesy to Kairoinfo4U |
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Kammer A13 - Nordwand In den oberen Registern sind junge Leute beim Spiel oder Sport zu sehen. In dem Register, das sich über dem Durchgang in die Räume von Meriteti befinden, führen vier Frauen eine akrobatische Übung aus.
Bild: Courtesy Kairoinfo4U |
An der Westwand von Mereruka's Kammer A13 befinden sich mehrere Schiffsdarstellungen. Ursprünglich könnten an der Wand bis zu solcher Boote dargestellt worden sein - in insgesamt fünf Reihen. Die gesamte Szene könnte evtl. die Pilgerfahrt nach Abydos dargestellt haben - es ist unwahrscheinlich, dass sie eine Totenfahrt zeigt, wie die Anwesenheit von Mereruka (wohl noch lebendig) an Bord der Boote und die Tatsache, dass die Fahrt in zwei Richtungen stattfindet, belegen. Bemerkenswert ist, dass Mereruka auf wundersame Weise auf dem Deck "aller Boote" der Flottille erscheint!
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Raum A13 - Westwand mit Bootsdarstellungen |
| An der Westwand von Kammer A13 befinden sich Szenen mit Booten. Auf diesem Schiff sitzt Mereruka auf einem Stuhl an Deck. |
| Bild: Courtesy to Kairoinfo4U - all rights reserved - |
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Raum A13 - Westwand mit Bootsdarstellungen |
| Diese Schiffsdarstellung befindet sich über dem Eingang zu Kammer A14, dem Korridor, der zu den Lagerräumen führt. An Bord des Bootes, das sich dem Anlegeplatz nähert, sitzt wiederum Mereruka auf einem Stuhl an Deck und drei Männer nähern sich dem Schiff. Sie sind mit Stöcken bewaffnet, die sie über der Schulter tragen, und es handelt sich möglicherweise hier um Boten. |
| Bild: Courtesy to Kairoinfo4U - all rights reserved - |
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Raum A13 - Westwand mit Bootsdarstellungen |
| An der Westwand von Kammer A13 befinden sich Szenen mit Booten. Hier steht Mereruka nahe dem Mast, während in der Kabine im Heck ein Mann Mererukas Bett für die Nacht vorbereitet. Seeleute hieven die Segel und zwei Männer klettern auf den Mast. |
| Bild: Courtesy to Kairoinfo4U - all rights reserved - |
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Raum A13 - Westwand mit Bootsdarstellungen |
| An der Westwand von Kammer A13 befinden sich Szenen mit Booten. Zwei Männer stehen auf den Masten und einer vorne am Bug. Mereruka sitzt auf einem Stuhl an Deck. Die kurze Textzeile über dem Boot lautet: "Eine gute Straße in den schönen Westen, in Frieden". |
| Bild: Courtesy to Kairoinfo4U - all rights reserved - |
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Der 6-Pfeiler-Raum A13 - |
| An der hinteren Rückwand befinden sich die Schiffsdarstellungen. Der Durchgang hinten rechts führt in die Räume von Meriteti. |
| Bild: Courtesy to Heidi Kontkanen, Finnland - all rights reserved - |
Die Trauerszenen an der Südwand der Kapelle A13 verlaufen, wie der eigentliche Trauerzug, in westlicher Richtung. Wir sehen Frauen, die um Mereruka trauern den Weg seines Sarges zum Bestattungsschiff, dessen Transport auf dem Wasserweg und seine Ankunft an der Mastaba, wo er vor dem Eingang mit zeremoniellen Tänzen und anderen rituellen Handlungen empfangen wird.
Räume A15-A20 (Magazinräume)
Die Räume 15-20 sind Lagerräume und blieben
undekoriert. Nur an den Durchgängen befinden sich Texte mit Namen von Orten
(PM III-2-1; 534 [87-91]).
Unterirdische Grabkammer
Die unterirdische Grabkammer von
Mereruka befindet sich - wie üblich - westlich des Grabschachts, unterhalb
des Raumes 8 mit einem Boden etwa 14,50m unterhalb des Mastababodens. Die
Grabkammer ist ein großer, rechteckiger Raum. Die Wände sind mit feinen
weißen Kalkstein verkleidet, der passgenau eingefügt ist. Die Decke der
Grabkammer besteht aus Naturstein, ist aber rot und schwarz bemalt. Dieses
soll wohl Granit imitieren, was einen starken Kontrast zur fast völlig
farblosen Westseite der Kammer bildet. Eine sorgfältig gepflasterte schräge
Ebene führt vom Boden bis zur Oberseite des Sarkophages und diente dazu, den
massiven Deckel aufzusetzen.
Die Öffnung zwischen Schacht und Grabkammer, welche den Transport des Sarkophags ermöglichte, wurde später durch eine Mauer aus großen Kalksteinblöcken verschlossen. Der Zugang zur Grabkammer erfolgte durch eine niedrige Tür in dieser Wand - die Tür war eine Falltür aus Kalkstein. Die Grabkammer ist perfekt erhalten - ihre Dekoration blieb aber unvollendet. Die kunstvoll an den Seitenwänden gezeichneten Darstellungen und Opferlisten, sollten ursprünglich farbig ausgefüllt werden. Dieses geschah nur an der Ostwand. Es wurde auch nicht mehr die schräge Ebene entfernt, nachdem der Deckel auf den Sarkophag gesetzt wurde.
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"Moderner"
Abgang zur Grabkammer vom Raum A11 aus Im Hintergrund die Scheintür in Raum A11.
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| Bild: Courtesy to
Heidi Kontkanen - all rights reserved - |
Der großer Sarkophag aus Kalkstein nimmt das westliche Ende der Kammer ein und füllt den Raum zwischen den Seitenwänden fast vollständig aus. Die den Eingang zugewandte Ostseite des Deckels enthält eine kurze Liste mit den Titeln von Mereruka und seine Namen. An der Wand über dem Sarkophag - hinter dem Deckel - sind seine ebenfalls seine Titel aufgeführt, hier aber in einer horizontalen Linie, die mit "Meri" endet. Darunter befinden sich drei Register, in denen jeweils eine Reihe von Gefäßen oder Kisten für Opfergaben mit einem kurzen Textabschnitt "Für das Ka von Mereruka-Meri" abgebildet ist. Die Westseiten der Nord- und Südwände sind mit einem Mattenmuster dekoriert.
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Der Sarkophag am westlichen Ende der Grabkammer - Westwand Der große Kalksteinsarkophag nimmt das westliche Ende der Grabkammer ein und füllt den ganzen Raum zwischen den Seitenwänden. Die dem Eingang zugewandte Ostseite des Deckels enthält eine kurze Liste mit den Titeln von Mereruka und seinen Namen. An der Wand über dem Sarkophag, hinter dem Deckel, sind Mereruka's Titel in einer horizontalen Linie aufgeführt, die mit "Meri" enden. |
| Bild: Courtesy Kairoinfo4U - all rights reserved - |
Der Zugang in die Grabkammer erfolgte über einen 15,50m tiefen Schacht vor der Scheintür in Kammer A11 und ist derzeit über eine Wendeltreppe zu erreichen. Der eigentliche Kammereingang befindet sich in der Westwand des Schachts. Ein Durchgang war mit einem Sicherheitsgitter versehen, das etwa auf halber Länge des Durchgangs angebracht war. Ein Reststück dieses Gitters befindet sich noch immer in der südlichen Nische.
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Der Sarkophag am westlichen Ende der Grabkammer - Ostwand Die Kammer ist fast perfekt erhalten, jedoch blieb die Dekoration unvollendet. Die Darstellungen und Opferlisten sind in feinen schwarzen Umrissen auf dem weißen Kalkstein gemalt. Die ursprünglichen, in Rot angefertigten Skizzen sind unter den abschließenden schwarzen Linien noch erkennbar. Die Dekorationen sollten ursprünglich farbig ausgemalt werden, was jedoch nur an der hier abgebildeten Ostseite vollendet wurde. Im Gegensatz zu den anderen w3änden weist diese die Farben Rot, Grün, Weiß und Gelb auf und ist in 4 Register unterteilt. Die beiden unteren Register wurden durch die Tür geteilt. Die beiden oberen Register befinden sich vollständig oberhalb der Höhe des Eingangs. Jedes Register ist mit einem beschreibenden Text versehen, das oberste der vier Register enthält Gefäße verschiedener Größe und Formen "Ein Opfer das der König gibt, das Anubis gibt: 1000 Brote, 1000 Bier, 1000 Psn-Brote, 1000 Rinder, 1000 Geflügel, 1000 Oryx-Antilopen, 2000 Gazellen, 1000 an Alabaster und 1000 an Stoffe", gefolgt von "für den Ka von", und dann einige Titel des Verstorbenen und der Name des Mereruka. Im zweiten Register sehen wir in der Mitte mit vier Haufen verschiedener Produkte oder Getreide. Links und rechts davon stehen große und kleine Behälter mit einer vielfältigen Auswahl an Opfergaben. Die darüber angebrachte Textzeile lautet: "1000 Brote, 1000 Biere, 1000 Früchte, 1000 Früchtekuchen, 1000 Jujubenbeeren, 1000 Johannisbrotbohnen und 1000 an allen guten Jahresopfergaben, 1000 aller Süßigkeiten", gefolgt von einer weiteren Liste der Titel von Mereruka. Register drei zeigt zu beiden Seiten des Eintrags sieben Darstellungen von Getreidesilos. Der schmale Streifen über dem Eintrag enthält verschiedene kleine Behälter. Die Textzeile lautet: "Bringt alle schönen Gaben für", gefolgt von den Titeln des Verstorbenen und seinen Namen "Meri". An beiden Enden dieses Registers befindet sich eine vertikale Textspalte mit der einfachen Aufschrift: "Alle besten, schönen Gaben". Das unterste der vier Register zeigt auf jeder Seite drei auf dem Rücken liegende Tierkadaver mit zusammengebundenen Beinen, jeweils mit einem Vorderbein und dem Herz, die darauf platziert sind. Die oberste Zeile, die von den darunter liegenden Texten abgetrennt ist, lautet: "1000 an Rindern, 1000 an Oryx für" gefolgt von einer kurzen Liste mit den Titeln von Mereruka (Quelle: übersetzt von Kairoinfo4U - www.osirisnet.net/mastaba/mererouka/e_mereruka_07.htm - leider nicht mehr online) |
| Bild: Courtesy Kairoinfo4U - all rights reserved - |
Räume, die für Watetchethor
errichtet wurden
- Plan siehe ganz oben auf dieser Seite (die Räume
sind mit dem Buchstaben "B" markiert).
Die Prinzessin Seschseschet Watetchethor war die Ehefrau des Wesirs Mereruka und trug folgende Titel: Gottesdienerin der Hathor, Gottesdienerin der Neith, leibliche Königstochter, geliebte älteste Königstochter, älteste leibliche Königstochter, versorgt durch ihren Vater, [Versorgte] durch ihren Vater, von ihm geliebt". (Michel Baud: Familie royale et pouvoir sous l'Ancien Empire ègyptian, Bd. 2, Kairo 1999, S. 434)
Watetchethor gehörten sechs Räume
in der Mastaba ihres Gatten Mereruka, die für ihren Totenkult bestimmt waren.
In der Grabkammer wurden noch Knochen gefunden, die man für die Prinzessin
Seschseschet Watetchethor zuordnet. Diese befinden sich heute im Museum Kairo
(Quelle: deutsche Wikipedia).
Die Sektion von Watetchethor wird durch den Eingang
von Kammer A1 ihres Gemahls Mereruka aus betreten. Es enthält folgende
Abteilungen:
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Plan der Sektion von
Watetchethor Raum I. |
| PM 100: (teilweise über dem Durchgang zu Raum V)
Ehefrau auf einem Stuhl sitzend und 5 Reg. mit weiblichen
Tänzerinnen. PM 101: (teilweise über dem Durchgang): Ehefrau und kleine Figur des Sohnes Meriteti und Opferbringern PM 102: Watetchethor mit kleiner Figur Meriteti und 6 Register von Opferträgern PM 103: Durchgang a)+b) - 3 Register: I. Mann führt Stier, mit Ibis bei a) und Gazelle bei b) II.-III. Opferträger Raum V: |
Kammer B 1
Südwand
Die Südwand besteht aus zwei aneinandergrenzenden
Szenen. Sie beginnt am westlichen Ende der Wand mit Szene 1 und erstreckt sich
über etwas mehr als zwei Meter. Szene 2 schließt sich links an Szene 1 an und
zeigt die Prinzessin Watetchethor - begleitet von ihrem Sohn Meriteti - bei
dem Empfang von Totenopfern, die von ihren Gütern und Dörfern in Nieder- und
Oberägypten stammen. Szene 2 zeigt, wie die Opfergaben herbeigebracht werden
(6).
Westwand:
An der Westwand werden 3 Szenen gezeigt. Die
Darstellungen beginnen am Nordende mit Szene 1 und erstrecken sich bis zum
Türrahmen. Szene 3 befindet sich direkt über Szene 2 und beide schließen
links an Szene 1 an, welche die Prinzessin zusammen mit ihrem Sohn Meriteti
und ihrer Tochter Ib-neith-nub zeigen. Hinter ihr stehen Diener, von denen
einige ihre Sänfte bereithalten. Das Register I. (oben) ist verloren -
Register II. zeigt das Treiben der Rinder, einschließlich Melken, Rinder die
ihren Kühen hinterher schauen und Männern, die Stiere zum Schlachten auf den
Rücken werfen.
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Vier Dienerinnen mit leerer Sänfte Vier Dienerinnen halten die Sänfte der Prinzessin bereit. Es scheint die gleiche Sänfte (mit einem Löwen auf ihrer Seitenwand) zu sein, wie die in Raum B5 gezeigte. |
| Bild:
Courtesy to Heidi Kontkanen - all rights reserved - |
Nordwand
Die Nordwand besteht aus zwei
aneinandergrenzenden Szenen. Sie beginnt am westlichen Ende mit Szene 1 und
erstreckt sich etwas mehr als über zwei Meter. Szene 2 schließt rechts an
Szene 1 an. Szene 1 zeigt Watetchethor, begleitet von ihrem Sohn Meriteti, wie
sie von ihren Gütern und Dörfern Totenopfer entgegennimmt. Die Opfergaben
erscheinen in Szene 2.
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Die östliche Wand in Kammer B1 ist nicht dekoriert und die Szenen an der Nord- und Südwand wird für eine kurze Distanz an jedem ihrer Enden fortgeführt; es ist möglich, dass die Pfeiler in dieser Kapelle keinerlei Dekoration trugen.
Kammer B2
Dieser Raum ist keine Kammer im
eigentlichen Sinn, deshalb auch nicht dekoriert, sondern eine Treppe, die auf
das Dach führt.
Raum B 3
Südwand
Die Südwand in der Kammer B3 zeigt
drei Szenen, die an der westlichen Wand beginnen. Szene 3 befindet sich direkt
über Szene 2 - beide Szenen schließen links an Szene 1 an. Diese zeigt
Watetchethor in Begleitung ihres Sohnes Meriteti, beim Beobachten der Diener
beim Zusammentreiben von Ochsen, die als Opfergaben herbeigebracht werden.
Außerdem empfängt sie - wie in Szene 3 dargestellt - Totenopfergaben, welche
von ihren Gütern und Dörfern herbeigebracht werden.
Westwand:
Die Westwand besteht aus vier aneinander grenzenden Szenen,
die am südlichen Ende mit Szene 2 beginnen. Szene 3 befindet sich direkt
über Szene 2 und beide grenzen an Szene 1 links. Diese zeigt
Watetchethor, begleitet von ihrem Sohn Meriteti, wie ihre Diener die
gemästeten Antilopen und Ochsen (Szene 2) als Opfergaben herbeibringen. Szene
3 zeigt Watetchethor, ebenfalls begleitet durch Meriteti, beim Erhalt von
Nahrung als Totenopfer, die ihr von Frauen, welche ihre Dörfer und Güter in
Unter- und Oberägypten repräsentieren, übergeben werden.
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Kapelle von Prinzessin Watetchetor-Seschseschet (Raum B3 - PM 99) |
| Linke Seitenwand von Kapelle B3 - gegengleiche Darstellung wie die Szene weiter oben. Die Prinzessin und ihr Sohn Meriteti stehen rechts (nicht mehr im Bild) vor langen Reihen von Opferträgern (in 6 Registern - oberstes Register ist verloren). |
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Bild: Courtesy to Heidi Kontkanen |
Nordwand (Rückwand der Kammer mit
Durchgang)
Die Nordwand besteht aus zwei aneinander grenzenden
Szenen - beginnend im Osten. Szene 1 befindet sich über dem Torbogen. Szene 2
grenzt rechts an Szene 4. Watetchethor befindet sich in Szene 1 wiederum in
Begleitung ihres Sohnes Meriteti. Sie beobachtet die Darbringung von
Opfergaben (Szene 4) aus ihren Gütern und Dörfern.
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Blick auf Nordwand der Kammer B3 Dieses Bild zeigt den Durchgang von Raum 3 zu Raum 5 in der Nordwand. Die östliche Seite (rechts) der Kammer zeigt zwei großformatige Szenen mit der Prinzessin und ihrem Sohn Meriteti, der vor ihren Füssen steht. Beide Szenen sind durch 6 Reihen von Opferträgern voneinander getrennt (PM III-2-1; 535 [101-102]). Auf der linken Wandseite (PM 98-99) befinden sich ähnliche Szenen. Watetchethor und Meritetes beobachten Opferbringer und Schlachter und Männer, die Antilopen und Rinder bringen. |
| Bild:
Courtesy to Juan R. Lazaro - all rights reserved - |
Auf der Kammer-Rückwand (PM 100 - teilweise über dem Durchgang) sitzt Watetchethor auf einem Stuhl - vor ihr fünf Register mit weiblichen Tänzerinnen. Diese werden durch einen Zopf (an dessen Ende sich eine diskusartige Scheibe befindet) und ihren markanten Haarstil kenntlich gemacht. Jede der Tänzerinnen trägt eine breite Halskette und einen kurzen Rock.
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Grabteil von Watetchethor - B3 / Rückwand (Teilweise über dem Durchgang) - Watetchethor sitzt links (nicht im Bild) auf einem Stuhl und schaut den weiblichen Tänzerinnen zu (5 Register). Die jungen Tänzerinnen fallen durch ihre markanten Frisuren mit Zöpfen, an deren Enden eine diskusartige Scheibe hängt, auf. Um den Hals tragen sie jeweils einen breiten Halskragen. Bekleidet sind sie mit kurzen Röcken. Bild: Courtesy to Heidi Kontkanen |
Ostwand - rechte Wandseite Kammer B3
Die Ostwand besteht aus 4 aneinander angrenzenden
Szenen, die am südlichen Ende beginnen und mit Szene 2 über dem
Türdurchgang auf der rechten Seite mit Szene 1 enden. Am nördlichen Ende -
vor dem Durchgang zu Raum B5 - steht Watetchethor mit einer Lotusblüte in
ihrer Hand, an der sie riecht. Vor ihr - in verkleinertem Maßstab - steht ihr
Sohn Meriteti, der einen Vogel an seinem Flügel hält. Sie erhalten Geschenke
von den Opferträgern vor ihnen in 6 Registern (oberstes Register verloren).
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Kapelle von Prinzessin Watetchetor-Seschseschet
(Raum B3 - PM 102) |
| Die Prinzessin Watetchethor und ihr Sohn Meriteti (in verkleinerter Darstellung) und Reihen von Opfergabenträger vor ihnen, die Opfergaben von den Dörfern und Gütern bringen. Ganz links Durchgang zu Raum B5. |
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Bild: Courtesy to Kairoinfo4U |
Kammer B5 mit Scheintür:
Von der Westwand der Kammer B5 erweitert
eine große Nische, die an ihrem Ende eine Scheintür und einen Opfertisch
enthält, den Raum. Die Nord- und Südwand der Nische sind dekoriert. Die
Öffnung zum Serdab befindet sich in der Westwand von Kammer B3.
Südwand
Die Wanddekoration besteht aus zwei
aneinander grenzenden Szenen, welche am Westende beginnen und sich bis zum
Türrahmen erstrecken. Szene 2 grenzt links an die Szene 1, welche die
Prinzessin Watetchethor - begleitet von ihrem Sohn Meriteti - beim Empfang von
Opfergaben durch die Totenpriester zeigt (Szene 2).
Westwand
Die Westwand von Kammer B5 wird durch
eine Nische in zwei Teile geteilt - jeder Teil besteht aus zwei ähnlichen
Szenen, welche an der Süd- und Nordwand der Nische - jeweils zu beiden Seiten
der Scheintür, beginnen und sich um die Ecke erstrecken sowie entlang der
Westwand nach links bzw. rechts weiterführen. Die Szene 1 zeigt jeweils die
Prinzessin Watetchethor, die vor einem Opfertisch sitzt, während sich lange
Reihen von Opferträgern ihr nähern und die Lektorpriester (Vorlesepriester)
Reinigungshandlungen vollziehen.
Nordwand
Auf der Nordwand befinden sich zwei Szenen: Szene 1 befindet sich direkt
über Szene 2 und zeigt Watetchethor - begleitet von ihrem Sohn Meriteti - in
einer Sänfte sitzend, die von Dienerinnen getragen wird sowie begleitet von
weiteren Begleitern, drei Hunden und einem Affen. Die Sänfte ist seitlich mit
einer großen Löwenfigur verziert und ist wahrscheinlich identisch mit der, die
an der Westwand von Kammer B1 dargestellt ist. Szene 2 zeigt weibliche
Dienerinnen, die Vasen, persönliche Gegenstände und Truhen mit Kleidern und
Salben tragen.
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Raum A5, Watetchethor in Sänfte mit Meriteti |
| Dieses
Relief weist einzigartige Merkmale auf - Watetchethor wird in einer
Sänfte transportiert, begleitet von ihrem Sohn Meriteti. Die eine
Seite der Sänfte zeigt einen Löwen, der mit der Königsfamilie und
dem Thron verbunden ist. Die einzige weitere Frau des Alten Reiches,
die in ihrer persönlichen Sänfte abgebildet war, ist die Königin
Meresanch III. aus der 4. Dynastie, doch wurde diese nicht
getragen.
Diese Sänfte von Watetchethor gehört nicht nur einer Frau,
sondern wird auch von Frauen transportiert. Unterhalb der Sänfte
erscheinen die Tiere des Grabbesitzers, drei Hunde mit Halsbändern
und ein Affe. |
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Bild: Courtesy to Heidi Kontkanen |
Ostwand
Die Ostwand besteht aus drei Szenen, die an nördlichen Ende mit Szene 1
beginnen und sich bis zum Rand erstrecken. Szene 3 befindet sich direkt über
Szene 2 und beide schließen rechts an Szene 1 an. Diese zeigt die Prinzessin
Watetchethor, begleitet von ihrem Sohn Meriteti, beim Beobachten ihrer
Dienerinnen, wie diese Ochsenkeulen, die als Opfergaben dienen sollen,
abschneiden. Außerdem empfängt sie Opfergaben von ihren Totenpriester, welche
in Szene 3 dargestellt sind.
Nische mit Scheintür (Westwand)
Im der Nische - an der Westwand der Kammer B5 - befindest sich
eine große Scheintür, welche die gesamte Wand ausfüllt. Im Zentrum, etwa auf
halber Höhe der Palastfassade, befindet sich die eigentliche schmale
"Scheintür". Sie wird von einem zylindrischen "Tambour"
bekrönt, in den zwei Zeilen einer hieroglyphischen Inschrift eingraviert sind.
Die Scheintürstele ruht auf einer horizontalen Plattform, die sich über die
gesamte Breite der Nische erstreckt.
Diese Plattform bildet einen Tisch, auf dem die Angehörigen des Verstorbenen ihre Opfergaben niederlegen konnten, die dann für Watetchethor zugänglich waren, wenn sie durch die Tür aus der darunterliegenden Grabkammer trat. An der linken und rechten Wand neben der Scheintür erscheint die Verstorbene sitzend vor einem Opfertisch mit einer Opferliste darüber (Text nach www.osirisnet.net / leider nicht mehr online).
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Scheintür in Kammer B5 von
Prinzessin Watetchetor-Seschseschet |
| In der Kammer B5 der Prinzessin Watetchethor befindet sich am hinteren Ende eine Scheintür mit Palastfassade. |
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Bild: Courtesy to Juan R. Lazaro |
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Blick auf
Nordwand der Nische Beide Seitenwände - neben der Scheintür - zeigen fast die gleiche Darstellung: Watetchethor sitzt auf einem Stuhl mit einer Lotosblume in der Hand, an der sie riecht - vor einem Opfertisch - über ihr befindet sich eine Opferliste und die Opferträger bringen die Opfergaben von ihren Dörfern und Gütern. |
| Bild:
Courtesy to Juan R. Lazaro - all rights reserved - |
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Raum B5 - Sektion Watetchetor Linke Wandseite neben der Nische mit der Scheintür. Die Prinzessin Watetchethor sitzt auf einem Stuhl vor einem Opfertisch und deutet auf die Opfergaben.
Autor:
Prof. Mortel, Wikipedia 5. Mai 2022
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Quellen und Literatur:
1. engl. und deutsche Wikipedia: Mereruka
2. Aidan Dodson und Dyan Hilton: Complete Royal families, Thames & Hudson
3. Jean Ph. Lauer, Saqqara, Lübbe-Verlag
4. University of Chicago Press, Chicago, Illinois: Mereruka, Part I, - Online
Pdf-Version by the Sakkarah Expedition 1938
5. Jean Ph. Lauer, Saqqara, die Königsgräber von Memphis, Lübbe-Verlag,
Bergisch-Gladbach, 1977
6. The University of Chicago - John A. Wilson and Thomas G. Allen (Editors):
The Mastaba of Mereruka, Part 1+2; 1938 - online-version
Prentice Duell;
7. www.osirisnet.net / leider nicht mehr
online